20.04.2018 Aufrufe

Timotheus Magazin #21 - Helden

Inhalt Editorial Was der tote Abel uns sagt (Jon Bloom) – Der erste Mord der Menschheitsgeschichte. Asaf und das ehrliche Gebet (Gunnar Schröder) – Das beispielhafte Gebet eines zweifelnden Mannes im Ringen mit Gott. Wie Nehemia kämpfte und gewann (Daniel Facius) – Was ein Mundschenk uns über das Kämpfen lehrt! Obadja: frisches Wasser in der Dürre (Nils Freerksema) – Wie man Gott treu bleibt in einer gottlosen Welt! Hugh Latimer (Sergej Pauli) – Leben und Sterben für die Heilige Schrift in Zeiten der Reformation. Loyal bis in den Tod – Uria, der Hetiter (Andreas Münch) – Lektionen von einem Helden, der Gott und König bis zum letzten Atemzug diente. Jesaja, der erste Evangelist! (Jochen Klautke) – Als Mensch stand er ganz hinter seiner Botschaft zurück. Aber diese Botschaft hatte es in sich. Interview mit Thomas Reiner (Peter Voth) – Reformierte Kirche in der Schweiz! Interview mit Matthias Lohmann (Peter Voth) – Für das Evangelium in Deutschland! Buchvorstellungen

Inhalt
Editorial
Was der tote Abel uns sagt (Jon Bloom) – Der erste Mord der Menschheitsgeschichte.
Asaf und das ehrliche Gebet (Gunnar Schröder) – Das beispielhafte Gebet eines zweifelnden Mannes im Ringen mit Gott.
Wie Nehemia kämpfte und gewann (Daniel Facius) – Was ein Mundschenk uns über das Kämpfen lehrt!
Obadja: frisches Wasser in der Dürre (Nils Freerksema) – Wie man Gott treu bleibt in einer gottlosen Welt!
Hugh Latimer (Sergej Pauli) – Leben und Sterben für die Heilige Schrift in Zeiten der Reformation.
Loyal bis in den Tod – Uria, der Hetiter (Andreas Münch) – Lektionen von einem Helden, der Gott und König bis zum letzten Atemzug diente.
Jesaja, der erste Evangelist! (Jochen Klautke) – Als Mensch stand er ganz hinter seiner Botschaft zurück. Aber diese Botschaft hatte es in sich.
Interview mit Thomas Reiner (Peter Voth) – Reformierte Kirche in der Schweiz!
Interview mit Matthias Lohmann (Peter Voth) – Für das Evangelium in Deutschland!
Buchvorstellungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hugh<br />

Latimer<br />

Text von Sergej Pauli<br />

Im deutschsprachigen Raum hört man im Rahmen der Reformationsgeschichte<br />

selten den Namen Hugh Latimer. Dabei spielt er im<br />

England der Vorreformation eine entscheidende Rolle. Sein Tod auf<br />

dem Scheiterhaufen verdeutlicht seine Liebe zum Wort Gottes und<br />

seine Treue bis zum letzten Atemzug. Sein Ende macht ihn zu einem<br />

beeindruckenden Märtyrer der wahren Gemeinde Jesu. Und so<br />

begann seine Geschichte ...<br />

DIE BEKEHRUNG<br />

„Sie hatten aber allein gehört, dass, der uns weiland<br />

verfolgte, der predigt jetzt den Glauben,<br />

welchen er weiland verstörte“ (Galater 1,23)<br />

Latimer wurde irgendwann um 1485 (genaues Datum<br />

unbekannt) in Leicestershire als Sohn einer Bauernfamilie<br />

geboren. Trotz der Armut war es ihm möglich, in<br />

Cambridge Theologie zu studieren. Er zeichnete sich<br />

durch ausgezeichnete Leistungen aus und war nach<br />

seiner Priesterweihe ein eifriger Priester, der mit vollem<br />

Einsatz gegen aufkeimende protestantische Lehren<br />

kämpfte. Gerade Cambridge war eine Keimzelle der<br />

englischen Reformation. Denn hier war Erasmus von<br />

Rotterdam tätig, der bei den Gelehrten und Studenten<br />

gleichermaßen ein Interesse an Griechisch, Hebräisch<br />

und am ursprünglichen Inhalt biblischer Texte weckte.<br />

Er hinterließ auch ein griechisches Neues Testament,<br />

welches dazu führte, dass der eifrige Student Thomas<br />

Bilney zum lebendigen Glauben fand. Bilney war ein<br />

einfacher Mann mit einem großen Herzen, der weitere<br />

Menschen zum Glauben führte. Latimer sah, dass<br />

die „lutherischen Heresien“ auch nach Deutschland<br />

übergriffen, und positionierte sich als Gegner der Reformation.<br />

Während eines Vortrags 1524 merkte Bilney<br />

die Aufrichtigkeit Latimers und entschied sich zu einer<br />

mutigen Tat. Nach dem Vortrag bat er Latimer darum,<br />

ihm persönlich sein Glaubensbekenntnis zu erzählen,<br />

was zu einem Schlüsselerlebnis in Latimers Leben<br />

werden sollte. Er erwarb sich ein Neues Testament und<br />

schon bald warf er seine ganze Hoffnung in die Hände<br />

seines Erretters Jesus Christus. Von nun an wurde Latimer<br />

Bilneys ständiger Begleiter. So wurde aus einem<br />

Gegner der Reformation ein eifriger Verfechter des<br />

Evangeliums, der treu blieb bis zum Tod.<br />

EINE DUNKLE ZEIT<br />

Wenn man das Leben der Reformatoren studiert,<br />

staunt man über manch einen Schatten, den ihr Leben<br />

wirft. So sprachen sich z.B. auch die englischen Reformatoren<br />

üblicherweise für die Todesstrafe gegenüber<br />

denen aus, die die Dreieinigkeit leugneten. Verglichen<br />

jedoch mit den Irrungen und den Gewalttaten des<br />

katholischen Mittelalters erscheint die Reformation wie<br />

gleisendes Licht. Noch 1519 wurden sieben Menschen<br />

verbrannt, weil sie ihren Kindern das Vaterunser und<br />

die zehn Gebote auf Englisch beigebracht hatten. Die<br />

Priester, die dem Volk hätten vorangehen müssen,<br />

lebten oftmals in Saus und Braus und tiefen Sünden.<br />

Es gab Kardinäle, die höchstens einmal im Jahr eine<br />

Predigt hielten. John Hooper, ein Zeitgenosse Latimers<br />

und ebenfalls ein Märtyrer, machte folgende Erfahrung<br />

in seiner Diözese: Von den 311 Klerikern konnten 168<br />

nicht die Zehn Gebote aufsagen, 31 wiederum wussten<br />

nicht, wo man sie hätte finden können. 40 von ihnen<br />

konnten nicht sagen, wo das Vaterunser steht, und 31<br />

von den 40 wussten nicht, wer der Autor des Vateruns-<br />

© Gemälde: Hermann Schweder (ca. 1860-1866) 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!