Timotheus Magazin #21 - Helden
Inhalt Editorial Was der tote Abel uns sagt (Jon Bloom) – Der erste Mord der Menschheitsgeschichte. Asaf und das ehrliche Gebet (Gunnar Schröder) – Das beispielhafte Gebet eines zweifelnden Mannes im Ringen mit Gott. Wie Nehemia kämpfte und gewann (Daniel Facius) – Was ein Mundschenk uns über das Kämpfen lehrt! Obadja: frisches Wasser in der Dürre (Nils Freerksema) – Wie man Gott treu bleibt in einer gottlosen Welt! Hugh Latimer (Sergej Pauli) – Leben und Sterben für die Heilige Schrift in Zeiten der Reformation. Loyal bis in den Tod – Uria, der Hetiter (Andreas Münch) – Lektionen von einem Helden, der Gott und König bis zum letzten Atemzug diente. Jesaja, der erste Evangelist! (Jochen Klautke) – Als Mensch stand er ganz hinter seiner Botschaft zurück. Aber diese Botschaft hatte es in sich. Interview mit Thomas Reiner (Peter Voth) – Reformierte Kirche in der Schweiz! Interview mit Matthias Lohmann (Peter Voth) – Für das Evangelium in Deutschland! Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Was der tote Abel uns sagt (Jon Bloom) – Der erste Mord der Menschheitsgeschichte.
Asaf und das ehrliche Gebet (Gunnar Schröder) – Das beispielhafte Gebet eines zweifelnden Mannes im Ringen mit Gott.
Wie Nehemia kämpfte und gewann (Daniel Facius) – Was ein Mundschenk uns über das Kämpfen lehrt!
Obadja: frisches Wasser in der Dürre (Nils Freerksema) – Wie man Gott treu bleibt in einer gottlosen Welt!
Hugh Latimer (Sergej Pauli) – Leben und Sterben für die Heilige Schrift in Zeiten der Reformation.
Loyal bis in den Tod – Uria, der Hetiter (Andreas Münch) – Lektionen von einem Helden, der Gott und König bis zum letzten Atemzug diente.
Jesaja, der erste Evangelist! (Jochen Klautke) – Als Mensch stand er ganz hinter seiner Botschaft zurück. Aber diese Botschaft hatte es in sich.
Interview mit Thomas Reiner (Peter Voth) – Reformierte Kirche in der Schweiz!
Interview mit Matthias Lohmann (Peter Voth) – Für das Evangelium in Deutschland!
Buchvorstellungen
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Was Kain nicht<br />
wusste, war, dass<br />
sein zum Schweigen<br />
gebrachter Bruder<br />
nicht ruhig<br />
geblieben war.<br />
Die Geschichte von Kain und Abel in 1.<br />
Mose 4 erzählt uns viel mehr über Kain<br />
als über Abel. Tatsächlich ist kein einziges<br />
Wort aus dem Mund des lebenden Abel<br />
aufgezeichnet. Aber der Schreiber des<br />
Hebräerbriefs sagt, dass er „durch Glauben noch redet,<br />
obwohl er gestorben ist“ (Hebräer 11,4). Was also<br />
spricht Abel zu uns?<br />
Der Abend dämmerte. Kain arbeitete heute länger.<br />
Um seinen Eltern nicht gegenüberzutreten, versuchte<br />
er seine schuldgetränkte Furcht mit einer übermäßigen<br />
Sorge um seine Ernte zu verbergen. Plötzlich sendet die<br />
unmissverständliche Stimme des Herrn einen Schrecken<br />
durch Kains Innerstes: „Wo ist dein Bruder Abel?“<br />
(1. Mose 4,9).<br />
Mit der Zeit lernte Kain Abel zu verachten. Egal,<br />
um was es sich handelte, Abel schien die Situation<br />
immer zu seinen Gunsten zu wenden. Ist ein Konflikt<br />
entstanden? Abel, „der Demütige“, liebte es, der erste<br />
zu sein, um sich zu versöhnen. Brauchte jemand Hilfe?<br />
Abel, „der Diener“, liebte es, der erste zu sein, um sie<br />
anzubieten. Gab es eine Verletzung? Abel „der Mitfühlende“<br />
liebte es, der erste zu sein, um zu trösten. Selbst<br />
wenn Kain größere Ausdauer und Kreativität in seiner<br />
Tätigkeit zeigte, Abel, „der Tugendhafte“, konnte ihn<br />
immer seiner Freude berauben mit seiner tugendhaften<br />
Ausübung von Zurückhaltung.<br />
Am unerträglichsten für Kain war jedoch Abel, „der<br />
Fromme“, der kühn sein empfindliches Gewissen und<br />
seine kostbare Ergebenheit für Gott offenlegte, so dass<br />
jedermann es sah. Kain konnte es kaum ertragen, wie<br />
sein Vater und seine Mutter davon schwärmten.<br />
Mit jeder weiteren Demütigung hegte Kain den<br />
verborgenen Gedanken, dass Abel seine Gutherzigkeit<br />
nutzte, um sich Uüberlegener als er zu zeigen.<br />
Aber an jenem Morgen erlitt Kain einen vernichtenden<br />
Schlag. Der Herr forderte von beiden<br />
Brüdern eine Opfergabe, die Erstlingsfrucht ihrer Arbeit,<br />
und Kain sah darin eine Gelegenheit. Dieses Mal<br />
würde Abel ihn nicht vorführen. Kain wollte beweisen,<br />
dass er sich wie Abel ebenfalls mit Hingabe auszeichnen<br />
konnte. So stellte er sicher, dass seine Gabe auf<br />
verschwenderische Weise die geforderte Erstlingsfrucht<br />
seiner Arbeit übertraf.<br />
Aber als der Herr Kains extravagante Gabe sah,<br />
lehnte er sie ab. Kain war fassungslos. Dann, um noch<br />
Salz in die Wunden zu streuen, akzeptierte der Herr<br />
Abels vergleichsweise einfaches Lammopfer. Wieder<br />
von Abel gedemütigt! Aber dieses Mal vor Gott!<br />
Kains Hass wandelte sich in Schrecken. Abel hat<br />
ihn zum letzten Mal in den Schatten gestellt. Am<br />
späten Nachmittag lag Abels lebloser Körper auf einem<br />
abgeschiedenen Feld, zurückgelassen in der Hoffnung,<br />
dass der Hunger eines wilden Tieres den Brudermord<br />
verschleiert.<br />
Doch die Frage des Herrn ließ Kain „bloß und aufgedeckt“<br />
(Hebräer 4,13) zurück. Mit dem Zorn seiner<br />
einengenden Schuld log er: „Ich weiß nicht; soll ich<br />
meines Bruders Hüter sein?“ Was Kain aber tatsächlich<br />
nicht wusste, war, dass sein zum Schweigen gebrachter<br />
Bruder nicht ruhig geblieben war. Der Herr antwortete:<br />
„Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines<br />
Bruders schreit zu mir von der Erde“ (V. 10).<br />
Das Blut des toten Abels schrie hoch zu Gott nach<br />
Gerechtigkeit (1. Mose 4,10; Hebräer 12,24). Doch der<br />
Glaube des toten Abels „redet noch“ (Hebräer 11,4).<br />
Was also spricht Abel zu uns durch seinen Glauben?<br />
OHNE GLAUBEN IST ES UNMÖGLICH,<br />
GOTT ZU GEFALLEN<br />
Fakt ist: Gott akzeptiert nur glaubensangefachte Opfergaben!<br />
Es ist wichtig, dass Gott uns keine weiteren Details<br />
gewährt, weder über Kains noch über Abels Opfer<br />
– die ersten, die in der Bibel aufgezeichnet wurden. In<br />
dieser Geschichte stelle ich mir vor, dass Kain versuchte<br />
Gottes Zustimmung zu gewinnen, mithilfe eines beeindruckend<br />
aussehenden Opfers. Aber es könnte ebenso<br />
einfach auch ein geiziges Opfer oder auch ein überaus<br />
genaues Opfer sein. Der Punkt ist, dass Gott unmittelbar<br />
zu Beginn unsere Aufmerksamkeit abwendet<br />
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