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<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
Januar <strong>1971</strong><br />
Mitteilungsblett<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins
LIEBE SANGESBRÜDER UND FREUNDE DES KMGV<br />
MIT STOLZ KANN DER KMGV AUF DAS JAHR 1970 ZURÜCK<br />
(<br />
BLICKEN! HÖHEPUNKTE WAREN UNSERE KONZERTREISE<br />
NACH PARIS, DER BESUCH DES WIENER MÄNNER-CESANC-<br />
VEREINS IN KÖLN UND UNSERE WINTERKONZERTE IM<br />
NOVEMBER IM GÜRZENICH. ZU ALLEN ANLÄSSEN WAR<br />
DER BB BEMUHT, EINE EINGEHENDE, AUSFUHRLICHE BE<br />
RICHTERSTATTUNG ZU GESTALTEN. AUCH SONST HAT<br />
DIE REDAKTION VERSUCHT, DIE SÄNGER UND UNSERE<br />
FREUNDE UBER ALLES GESCHEHEN IM VEREINSLEBEN ZU<br />
UNTERRICHTEN. NUR IST SIE DER MEINUNG, DASS HIER<br />
DIE AKTIVE MITARBEIT DER SANCESFREUNDE NOCH BES<br />
SER GESTALTET WERDEN KÖNNTE.<br />
LASSEN SIE UNS MIT FRISCHEM MUT UND INNERER KRAFT<br />
AN DIE KOMMENDEN AUFGABEN HERANGEHEN, DAMIT<br />
DEM KMGV DAS ALTE ANSEHEN BEWAHRT BLEIBT UND<br />
DER KUNSTLERISCHE UND GESELLSCHAFTLICHE AUFBAU<br />
WEITERCETRIEBEN WIRD.<br />
EINEN BESONDEREN DANK NOCH AN DIE INSERENTEN<br />
IM BURCBOTEN, DIE WESENTLICH DAZU BEITRUGEN, DIE<br />
HERAUSGABE UNSERER MONATSZEITSCHRIFT ZU ERMÖG<br />
(<br />
LICHEN!<br />
MIT HERZLICHEN CRUSSEN
Termine im Februar <strong>1971</strong><br />
Donnerstag,<br />
4. Februar<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Sonntag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
7. Februar<br />
11. Februar<br />
18. Februar<br />
Premlere des Divertissementchen<br />
„D'r Zeppelin kütt"<br />
— noch ens — im Opernhaus.<br />
(Weitere Aufführungstermine siehe untenstehend)<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
keine Chorprobe (Weiberfastnacht)<br />
19.30 Uhr<br />
^<br />
19.30 Uhr<br />
Rosenmontag, 22. Februar<br />
Kostümball des KMGV mit der K. G.<br />
„Treuer Husar" im ganzen Haus der Wolkenburg.<br />
Freitag,<br />
26. Februar<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Weitere Aufführungstermine der Cäciiia Woikenburg<br />
Mittwoch, dem<br />
Freitag, dem<br />
Sonntag, dem<br />
Sonntag, dem<br />
Mittwoch, dem<br />
Karnevalssamstag, dem<br />
Karnevalssonntag, dem<br />
Karnevalssonntag, dem<br />
Karnevalsdienstag, dem<br />
10. Februar, 19.30 Uhr<br />
12. Februar, 19.30 Uhr<br />
14. Februar, 15 Uhr<br />
(Geschlossene Aufführung für den KMGV)<br />
14. Februar, 19.30 Uhr<br />
17. Februar, 19.30 Uhr<br />
(Geschlossene Aufführung für den KMGV)<br />
20. Februar, 19.30 Uhr<br />
21. Februar, 15 Uhr<br />
21. Februar, 19.30 Uhr<br />
23. Februar, 19.30 Uhr<br />
)<br />
Alle Aufführungen finden im Opernhaus statt!
Termin-Vorausschau:<br />
21. April bis 16. Mai <strong>1971</strong> Konzertreise nach Südafrika.<br />
Konzerte in:<br />
{<br />
Pietersburg, Nelspruit, Middelburg, Pretoria, Klerksdorp,<br />
Bloemffontain, Kimberly, Kapstadt, Stellenbosch, Port Elisa<br />
beth, East London, Durban und Pietermaritzburg.<br />
5. Juni <strong>1971</strong><br />
Mitwirkung bei der 75-Jahrfeier des Männer-Gesang-<br />
Vereins Schieffbahn (b/Krefeid)<br />
6. Juni <strong>1971</strong><br />
Mitwirkung bei der Festwoche in Brauweiier<br />
Sommer <strong>1971</strong><br />
Konzertreise in das Frankenland.<br />
(Konzerte In Coburg und Vierzehnheiligen).<br />
September <strong>1971</strong><br />
<strong>Der</strong> bulgarische „Gouzlachor Sofia" in Köin.<br />
Herbst 1972<br />
Gegenbesuch des KMGV in Sofia.<br />
(<br />
bei deren Aufnahmen<br />
Du begeistert<br />
mitgewirkt hast!
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k<br />
y/'<br />
Notar Dr. Lemmens<br />
Ehrenmitglied des KMGV.<br />
Auf der letzten Chorprobe im alten Jahr, am Herr I- Dr. Lemmens bedankte sich recht herz<br />
17. Dezember, wurde Herr Notar Dr. Franz lich I für die neue Würde und meinte, er werde<br />
Lemmens zum Ehrenmitglied des KMGV er- es e mit der Verleihung dieser Ehrenmitglied<br />
nannt. <strong>Der</strong> Beschluß, Herrn Notar Dr. Franz schaft schon recht ernst nehmen. Er griff in<br />
Lemmens zum Ehrenmitglied zu ernennen, cdie Vergangenheit zurück und bemerkte, daß<br />
wurde zu der gleichen Zelt getroffen, als die er aus einer typischen Sängerfamille stamme.<br />
Herren Oberbürgermeister Theo Burauen, Eh- Sechs £ Brüder seiner Mutter waren Sänger und<br />
renpräsident des Deutschen Sängerbundes heute h noch üben vier eigene Brüder den<br />
Dr. Willy Engels, Präsident des Wiener Män- Chorgesang C<br />
aus. 1926 kam Notar Dr. Lem<br />
ner-Gesang-Verelns Dr. Josef Strauss und nmens nach Köln und trat dann auch unver<br />
Ehrenpräsident des Wiener Männer-Gesang- züglich dem KMGV bei. Er gab seiner Auf<br />
Vereins und Präsident des Österreichischen fassung f: darüber Ausdruck, daß die Kultur '•v<br />
Sängerbundes Rudolf Saar, einstimmig auf die d Menschen dieser Stadt einfließen müs /<br />
einer außerordentlichen MItgllederversamm- und zu diesen Kulturgütern gehöre auch der<br />
lung zu Ehrenmitglieder gewählt wurden. Nur ^Männerchorgesang. Die Zukunft werde zeigen,<br />
konnte Herr Notar Dr. Lemmens im Oktober daß d auch bald erkannt werde, daß die edle<br />
des vergangenen Jahres an der Feier in der Kunst k gefördert werden müsse, und die heute<br />
Wolkenburg nicht teilnehmen.<br />
um u sich greifende Pseudokunst wieder ver<br />
schwinden werde. <strong>Der</strong> KMGV möge ein echter<br />
Unser Präsident, Herr Dr. Max Adenauer hielt ®<br />
Kulturträger bleiben. Er werde sich dafür ein<br />
die kurze, aber feierliche Laudatio und unter<br />
setzen, bei Rat und Verwaltung der Stadt<br />
strich die kräftige Unterstützung, die Herr ®<br />
Dr. Lemmens während seiner langen Jahre<br />
als Bürgermeister der Stadt Köln, aber auch<br />
in den vielen Jahren seiner Tätigkeit als Ratsmitglied,<br />
dem KMGV zuteil werden ließ.<br />
Köln zu erreichen, daß auch von dort aus die<br />
^<br />
Bestrebungen des KMGV unterstützt würden.<br />
FHerrn Notar Dr. Franz Lemmens ein herzliches<br />
Willkommen V<br />
In unseren Reihen! Wü
<strong>Der</strong> Besuch der Wiener Sänger in Köln<br />
klingt noch nach...!<br />
Um den Besuch unserer Wiener Freunde noch<br />
recht lange wach zu halten, bringen wir hier<br />
noch drei Photos von der Sängerreise unse<br />
rer Freunde an den Rhein.<br />
Die Photos zeigen einmal Abordnungen der<br />
beiden Vorstände des Wiener MGV und des<br />
Kölner MGV bei der Kranzniederlegung am<br />
Grabe unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes<br />
und Vater unseres Präsidenten Dr. Max Aden<br />
auer, Herr Altbundeskanzler Dr. Konrad<br />
Adenauer.<br />
Das zweite Bild zeigt die Wiener Sänger Im<br />
Altenberger Dom und<br />
das dritte Bild — nun, das erkennen Sie<br />
selbst; es wurde während des Empfanges un<br />
serer Wiener Freunde Im Rathaus „ge<br />
schossen".<br />
Wü<br />
Photos: Sangesbruder Stepan, Wiener Männer-Gesang-Vereln.
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12<br />
Jubelfeier<br />
Die Gruppe 6 feierte am 21. November im<br />
Casino der Wolkenburg ihr 20jähriges Be<br />
stehen. Zwar hatte Dr. Quester, der verstor<br />
bene ehemalige Vioepräsident des KMGV,<br />
schon 1935 den Grundstein zu dieser Gruppe<br />
gelegt, die aber durch den Krieg auseinander<br />
fiel. 1950 war es ebenfalls Dr. Quester, der die<br />
Gruppe wieder ins Leben rief. Nach seinem<br />
tode wählte die Gruppe Paul Peters zum<br />
Baas, der er in ununterbrochener Folge bis<br />
heute geblieben ist. Das dürfte seine Quali<br />
täten bestens beweisen. Auch diese Jubilä<br />
umsfeier war seine eigene Idee, und wir dür<br />
fen post festum feststellen, daß es ein wohl<br />
gelungener Abend war. <strong>Der</strong> Bedeutung des<br />
Tages entsprechend waren die Gruppenbrü<br />
der in Franck und Smoking, die Damen im<br />
Abendkleid erschienen. Nach einem ausge<br />
zeichneten Menü mit erlesenen Weinen lief<br />
eine besinnliche Stunde ab, die Paul Peters<br />
mit einem Begrüßungswort und einem Rückblick<br />
auf das vergangene Gruppenleben ein<br />
leitete. Horst Massau, Mitglied der Gruppe<br />
seit 1950, überbrachte als derzeitiger Vicepräsident<br />
die Glückwünsche des KMGV. Nach<br />
Gedichtrezitationen (Plum), solistischen Ge<br />
sangsvorträgen (Gering und Brühl) und einem<br />
Klaviersolo (Michael Plum) hielt ein Gesamt<br />
foto den Abend für immer in Erinnerung. Da<br />
nach sorgte besonders der von Paul Peters<br />
engagierte Accordeonspieler (Michael Braun,<br />
Siegburg) durch seine lustigen Rezitationen<br />
für heitere Stimmung. Diese steigerte sich b ^<br />
beschwingten Tänzen immer mehr, bis dies ß<br />
schöne Fest zu Ende ging mit der Feststel<br />
lung, daß Paul Peters aus der Gruppe eine<br />
verschworene Gemeinschaft von Freunden ge<br />
macht hat. Das dürfte wohl neben unserem<br />
Dank der beste Lohn für seinen nimmer<br />
müden Einsatz im Interesse der Gruppe 6<br />
sein.<br />
Weihnachtliches Konzert beim Verein der Siemensjubilare Köln<br />
Vor den andächtig lauschenden Jubilaren der<br />
Firma Siemens gab der KMGV am 11. De<br />
zember in den Sartorysälen ein weihnacht<br />
liches Konzert. Das Programm:<br />
Henry Purcell<br />
Sound the trumpet<br />
Bernhard Weber<br />
L'Angelus<br />
Vier Spirituals:<br />
Hermannjosef Rübben<br />
Go down Moses<br />
Let US break bread together<br />
Somebody's knocking at your door<br />
Eduard Pütz<br />
Were you there<br />
Leonhard Schröter<br />
Freut euch ihr lieben Christen<br />
Peter Cornelius<br />
Christkind (Baritonsolo und Klavier)<br />
Mathieu Neumann<br />
Josef, lieber Josef mein<br />
Ein Kindlein ist uns heut gegeben<br />
Peter Cornelius<br />
Die Könige (Baritonsolo, kl. Chor, Klavier)<br />
Josef Schwartz<br />
<strong>Der</strong> schönste Klang<br />
Die Soli sang Horst Massau. Zwischen den<br />
Gesangvorträgen trug Ludwig Schneider aus<br />
den Werken Karl-Heinrich Waggerl die Ge<br />
schichten „Warum der König Melchior so froh<br />
wurde" und „Die stillste Zeit im Jahr" vor.<br />
Die vorweihnachtliche Zeit, der warmstrah<br />
lende Lichterbaum, die weihnachtliche Deko<br />
ration des Saales trugen dazu bei, daß das<br />
Konzert unter der meisterlichen Hand Prof.<br />
Hermannjosef Rübbens ausgezeichnet verlief.<br />
Chor, Solist, der begleitende Pianist Emil<br />
Gerhardt und auch der Rezitator demonstrieten<br />
beste Kunst; die andächtige Zuhörerschaft<br />
brachte eine prächtige Einstimmung. Was man<br />
wohl bei einer solchen Veranstaltung selten<br />
feststellen konnte: Das BedienungspersonaL<br />
- das Konzert fand vor Tischreihen statt 1<br />
vergaß währen der Vorträge das Auftrageri<br />
der Getränke und lauschte in sich gekehrt<br />
den gebotenen Kunstgenüssen.<br />
Auch der Nikolaus wurde nicht vergessen.<br />
Nach seiner Festansprache, bei der ebenso<br />
das auf uns zukommende Divertissementchen<br />
„D'r Zeppelin kütt... noch en" und die im<br />
April/Mai stattfindende Konzertreise nach Süd<br />
afrika nicht vergessen wurden, brachte ihm<br />
der Chor ein spontanes „Hoch" aus.<br />
Und das Präsentchen, das jeder Sänger von<br />
den hübschen Assistentinnen des Nikolaus<br />
überreicht bekam, wird wohl ein dauerhaftes<br />
Andenken an diese Feier sein. Wü.
13<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Februar <strong>1971</strong><br />
6.2. 84 J Se Eminenz der Hochwürdigste<br />
Herr Joseph Kardinai Frings, Eh<br />
renmitglied<br />
14.2 65 J Notar Dr. Franz Lemmens, 5 Köln-<br />
<strong>51</strong> (Marienburg), Auf dem Römer<br />
berg 19, Ehrenmitglied<br />
16. 2. 60 J Erich Aiiweins, 5 Köln-60 (Nippes),<br />
Kuenstr. 5, aktives Mitglied<br />
19.2. 88 J Franz Paffendorf, 5 Köln-1, Spie-<br />
\ sergasse 8, inaktives Mitglied<br />
70 J Josef Esser, 53 Bonn-Bad Godes<br />
berg, Südstraße 116/120, inaktives<br />
Mitglied<br />
29.2. 87 J Generalieutnant Kurt Freiherr<br />
Boeder von Diersburg, 5 Köln-41<br />
(Lindenthal), Landgrafenstr. 80,<br />
Ehrenmitglied<br />
Vermählungen<br />
Am 5. 12. 1970 heiratete unser aktives Mit<br />
glied Herr Karl Wegener Fräulein Christel<br />
Kiel und<br />
am 19. 12. 1970 die Tochter unseres aktiven<br />
Sängers, Herrn Mathias Mauer, Fräulein Agi<br />
Mauer, Herrn Bert Linn.<br />
Den Neuvermählten unsere allerherzlichsten<br />
Glückwünsche!<br />
Zu Studiendirektoren wurden ernannt:<br />
Die Herren Oberstudienräte Paul Adrian, Vicedirigent<br />
Dr. Rudolf Becher, Eduard Plum und<br />
Fritz Römer.<br />
Wir gratulieren herziich!<br />
Am 13. 12. 1970 verstarb unser aktiver Sänger<br />
Theo Pappers und am 18. Dezember unlaktiver<br />
Sänger Herr Helmut Otto. <strong>Der</strong> Vor<br />
stand sprach den Angehörigen, auch im Na<br />
men der Mitglieder, das herzlichste Beileid<br />
aus.<br />
Adressenänderungen:<br />
Herr Rolf Carnott nach Köln-1, Maastrichter-<br />
Straße 40-44, Ruf 52 68 97<br />
Herr Friedl Bröder nach Köln-60 (Weiden<br />
pesch), Urdenbacher Straße 3, Ruf 74 11 41<br />
Herr Alfred Leineweber nach 503 Hürth-Her<br />
mülheim, Bonnstraße 183<br />
Herr Wolfgang Seitz nach 5202 Hennef-1 Sieg,<br />
Im Marienfeld 6a<br />
Herr Klaus Detlev Tiedemann nach Köln-1,<br />
Waisenhausgasse 9, Ruf 32 16 43.<br />
Hans Schäfer wurde 70 Jahre alt<br />
Am 3. Dezember 1970 vollendete unser akti<br />
ves Mitglied, Herr Oberregierungsrat a. D. Hans<br />
Schäfer, sein 70. Lebensjahr. Nicht nur als<br />
Sänger im 2. Tenor bewährte sich Hans Schä<br />
fer, sondern ^uch in vielen Jahren im Vor<br />
stand, wo seirie Stimme in den Finanz- und<br />
Steuerfragen des Vereins ein besonderes Ge<br />
wicht hatte. Er bekleidete in seinem langen<br />
Berufsleben viele Ehrenämter, vor allen Din<br />
gen im Deutschen Beamtenbund, dessen Mit<br />
gründer er war. Von 1950 bis 1955 war er des<br />
sen Präsident. Als Ehrenpräsident gehört er<br />
noch heute dem beratenden Gremium des Be<br />
amtenbundes an. Aber auch die Liebe zur<br />
Natur und zum Sport begleiteten ihn. So war<br />
es kein Wunder, daß am Vorabend zu seinem<br />
Geburtstag das Cäcilienzimmer fast zu klein<br />
war, um die vielen Gäste aufzunehmen.<br />
Unsere Gefühle für Hans Schäfer brachte in<br />
seiner gekonnten Art unser Sangesbruder<br />
Josef Pering zum Ausdruck, der hier stellver<br />
tretend für alle zu Wort kommen soll:<br />
1900 3. Dezember 1970<br />
Eß dat dann müggelich, eß dat wohr:<br />
Unse Hans Schäfer weed hück 70 Johr?<br />
Ich gläuve dat nit;<br />
- dä H a n n i , met singer nette Aat,<br />
dä hät uns ganz secher<br />
un fies erengelaht.<br />
Ne Siebziger,<br />
dä kann mer emmer tireck erkenne,<br />
dä eß nit su jugendlich wie hä<br />
un kann nit mieh renne<br />
und wandere<br />
un ganz besonders noch got singe!<br />
(Mer künnt noch su vill Godes bei imm finge!)<br />
Meer Sangesbröder hüren Inn emmer gään<br />
schwaade,<br />
denn sing Rede sin met ächtem Humor gelade.<br />
Leeve Hans!<br />
De Zeidung schriev et,<br />
also eß et wohr un se dun Dich feere!<br />
Dröm muß och ich Dich<br />
als ahle Fründ vun Hätze gratuleere:<br />
„D'r Herrgott schenk Deer<br />
noch e lang, schön Lewe!<br />
Dä Wunsch han all, die Dich gään han,<br />
met Freud ungerschrevve.<br />
Wü
da Tf&itiaiuni!<br />
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Die südafrikanische Union<br />
(Fortsetzung)<br />
In der kleinen Siedlung fanden sich bald<br />
schon die Wurzeln für den späteren südafrika<br />
nischen Lebensstil. Zur Verteidigung von Le<br />
ben und Besitz wurden Bürgermillzen aufge<br />
stellt - ein System, das bis heute existiert<br />
und während des Burenkrieges die ganze<br />
Kriegsmacht Großbritanniens und seiner Kolo<br />
nien zu binden vermochte. Auf dem Gebiet<br />
der Rechtsprechung wurde das Römisch-Hol<br />
ländische Recht der hJlederlande am Kap ein<br />
geführt, und es bildet noch Immer das Rück<br />
grat der Jurisdiktion. Die Kalvlnlstlsche Refor<br />
mierte Kirche der Niederlande, der Vorläufer<br />
der jetzigen Niederländisch Reformierten Kir<br />
che, wurde In das kleine Dorf am Fuß des<br />
Tafelberges verpflanzt, und schenkte Ihren<br />
frommen Anhängern Mut und Glauben, um die<br />
folgenden Jahrhunderte des harten Existenz<br />
kampfes erfolgreich zu durchstehen.<br />
Die relativ wenig erfolgreichen Bemühungen<br />
der ersten Kommandanten des Stützpunktes<br />
genügend Verpflegung zu produzieren, steh^<br />
Im genauen Gegensatz zu dem Erfolg, der<br />
Simon van der Stel beschieden ward, nach<br />
dem er 1679 Gouverneur geworden war. Unter<br />
seiner Führung wandelte sich der Charakter<br />
des Brückenkopfes von demjenigen einer vor<br />
übergehenden Versorgungsstation zu solchem<br />
einer aufstrebenden Kolonie, die alle Wesens<br />
züge der Dauerhaftigkeit und Standfestigkeit<br />
In sich trug. In den zwanzig Jahren seiner Re<br />
gierung, fachte van der Stel den gesunden<br />
Lokapatriotlsmus an, und dehnte den Acker<br />
bau bis zu dem von Ihm gegründeten Ort<br />
Stellenbosch aus. Heute handelt es sich um<br />
eine ruhige Universitätsstadt mit wunderschö<br />
nen alten Gebäuden, die noch aus der Zeit<br />
der Gründung stammen. Die vor dreihundert
Jahren gepflanzten Eichen werfen noch im<br />
mer Ihren wohltuenden Schatten auf gepflegte<br />
Avenuen, und In der Bevölkerung sind die Na<br />
men der französischen Glaubensflüchtlinge,<br />
der Hugenotten, die Simon van der Stel zur<br />
Besledelung dieser Gegend ermutigte, nach<br />
wie vor weit verbreitet. Ja, noch mehr: Namen<br />
wie Du Plessls, De Villiers, Du Toit, Bassen<br />
und viele andere sind heute über ganz Süd<br />
afrika verstreut — ein Erbe der nur 150 Män<br />
ner, Frauen und Kinder, die 1688 wegen ihrer<br />
Religionszugehörigkeit aus ihrer Heimat in<br />
ein unbekanntes Land flüchteten.<br />
'Ver den alten Eichen von La Motte bei<br />
. .«nschhoek findet man die verfallene Kirche<br />
und den Friedhof, wo die hugenottischen Ein<br />
wanderer zur letzten Ruhe gebettet liegen,<br />
und auf den verwitterten Grabsteinen stehen<br />
die heute in Südafrika so hochgeschätzten<br />
und verehrten Namen. In Franschhoek selber<br />
erhebt sich das noble Hugenottendenkmal,<br />
welches das Verlangen dieser Menschen nach<br />
Religionsfreiheit ebenso wie Ihren Beitrag zur<br />
Entwicklung Südafrikas symbolisiert. Denn sie<br />
brachten Rebstöcke aus Ihrer Heimat mit, die<br />
alsbald unter der segensreichen Sonne des<br />
Kaplandes Weine zu produzieren begannen,<br />
die zu den besten der Welt zählten und noch<br />
immer zählen. Lanzerac, Bien Donne, La Pro<br />
vence und ähnlich heißen die alten Winzer<br />
häuser, die würdevoll und anmutig noch Im<br />
mer Inmitten Ihrer herrlichen Umgebung ste<br />
hen.<br />
Aber das Verlangen nach Unabhängigkeit, daß<br />
in den Herzen der Hugenotten brannte, ließ<br />
sie auch gegen van der Stels Edikt rebellle<br />
ren, daß niemand die Gebirgszüge überque-<br />
* dürfe, welche die Kapregion vom Blnnenßl<br />
trennen, und trotz der härtesten Strafen<br />
begannen sie in den verbotenen Regionen zu<br />
jagen und mit den Hottentotten zu handeln.<br />
Willem Adriaan van der Stel übernahm den<br />
Posten seines Vaters, als sich dieser zur Ruhe<br />
setzte, aber statt das vergleichsweise milde<br />
Regiment fortzusetzen, begann er seine eige<br />
nen Interessen und die seiner Beamten zu<br />
verfolgen. So dauerte es nicht lang, bis die<br />
Bürger revoltierten und ihn seiner Amter ent<br />
hoben.<br />
Die Folge dieser Erhebung gegen den Gou<br />
verneur, die im Grunde eine Rebellion gegen<br />
die scharfe Kontrolle der Kompagnie über die<br />
Siedler war, bestand darin, daß die Förde<br />
rung der Einwanderung am Cap der Guten<br />
Hoffnung eingestellt wurde. Ohnehin hatte<br />
trotz des Wirkens von Simon van der Stel<br />
niemals die Absicht bestanden, das Land zu<br />
kolonisieren — lediglich die ursprüngliche<br />
Idee einer Versorgungsstation für die Schiffe<br />
mit Kurs Osten sollte zielstrebig weiterver<br />
folgt werden. Aber das Ende der Unterstüt<br />
zung sollte weitreichende Folgen für die spä<br />
tere Bevölkerung In der Kolonie zeitigen:<br />
wegen des Fehlens an europäischen Neuan<br />
kömmlingen gewannen die schwarzen Skla<br />
ven über die Jahre allmählich zahlenmäßig die<br />
Überhand. Dennoch wuchs vor allem dank der<br />
deutschen Söldner, die aus den Diensten der<br />
Kompagnie entlassen wurden, auch die weiße<br />
Bevölkerung nach und nach und zählte am<br />
Ende des Jahrhunderts 15000 Köpfe — ein<br />
Häufchen klein nur, wenn man bedenkt, wie<br />
viel mehr es In der Tat hätten sein können.<br />
Mit dem Niedergang der van der Stels begann<br />
das Vordringen In die unbewohnten Gegen<br />
den, die sich etwa in einem Radius von 800<br />
Kilometer rund um Kapstadt erstreckten, und<br />
es hielt kontinuierlich bis zum Ende des 18.<br />
Jahrhunderts an. Die Expansion nach Osten<br />
machte es nötig, die Grenzen der Jurisdiktion<br />
der Kompagnie von Zelt zu Zelt zu erweitern,<br />
und so wurden die zwei neuen Verwaltungs<br />
bezirke Swellendam und Graaff-Relnet ge<br />
schaffen. <strong>Der</strong> historische Drostdy (Ratssaal) in<br />
Swellendam, noch In seiner ursprünglichen<br />
Form erhalten, ist eines der vielen überliefer<br />
ten Gebäude in dieser Interessanten alten<br />
Stadt, von denen die Herrschaft über den Be<br />
zirk ausgeübt wurde. Die Stadt Graaff-Relnet<br />
läßt Vergleiche mit dem kolonialen Williams<br />
burg in den Vereinigten Staaten zu. Ihre stil<br />
len Straßen und geschichtsträchtigen Gebäude<br />
verleihen Ihr einen friedvollen Charme, der<br />
sich wohltuend demjenigen mitteilt, der von<br />
lauteren und moderneren Metropolen kommt.<br />
Aber bald mußten die nach Osten ziehenden<br />
Viehzüchter mit schrecklichen Erlebnissen und<br />
Ereignissen fertig werden. Sie stießen auf den<br />
Stamm der Xhosas, und von 1779 bis zum<br />
Ende des Jahrhunderts dröhnte der Klang<br />
der Kriegstrommeln durch das leidgeprüfte<br />
Land. Zwei Kriege führte die Regierung der<br />
Kapregion mit den primitiven Völkern, und<br />
durch sie wurde die Traverslerung des gro<br />
ßen Landabbruchs, hinter dem der Orange-<br />
Fluß liegt, erfolgreich verhindert.<br />
Fortsetzung auf Seite 21
Orden wider<br />
den »bierischen« Ernst<br />
UvLt 6tem braut<br />
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20<br />
Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund teilt mit:<br />
Eine größere Reaktion auf Chorsendungen im<br />
Rundfunk erwarten nach der Darlegung von<br />
Franz Biebl in der Zeitschrift „Lied und Chor",<br />
die Rundfunktanstalten. <strong>Der</strong> Verfasser fordert<br />
die Chöre auf, sich über Chorsendungen im<br />
Rundfunk kritisch zu äußern und Wünsche<br />
vorzubringen, wie dies bei anderen Sparten<br />
üblich ist. Erst aufgrund von Zuschriften an<br />
die Sendeanstalten, können diese sich ein<br />
Bild darüber machen, welche Aufnahme die<br />
Sendungen gefunden haben und wie unter<br />
Umständen eine Vermehrung von Chordarbie<br />
tungen durchgeführt werden kann.<br />
Die Symbolische Verleihung der Zelter-Pla<br />
kette sowie der Pro-Musica-Plakette in Rem<br />
scheid am 21. März nächsten Jahres durch<br />
Bundespräsident Dr. Heinemann, ist gesichert.<br />
<strong>Der</strong> Bundespräsident wird die Verleihung<br />
in einem Festakt persönlich vornehmen.<br />
Zu den Veranstaltungen gehören auch ein<br />
Konzert von Erwachsenenchören sowie ein<br />
Jugendkonzert.<br />
Die Bestandserhebung des Deutschen Sänger<br />
bundes für das Jahr <strong>1971</strong> läuft in nächster<br />
Zeit an. Bisher hat sich in den vergangenen<br />
Jahren der Mitgliederbestand mit etwa 15 000<br />
Vereinen gehalten, trotz gelegentlicher pessi<br />
mistischer Voraussagen. <strong>Der</strong> DSB erwartet<br />
auch für das kommende Jahr keine wesent<br />
lichen Veränderungen.<br />
Über die Möglichkeiten der Verwirklichung des<br />
Kulturprogramms des Deutschen Sängerbun<br />
des hat das Mitglied des Musikausschusses<br />
des DSB, Eberhard Escofier, Nürnberg, einen<br />
Aufsatz in dem soeben erschienenen Jahr<br />
buch des DSB <strong>1971</strong> veröffentlicht. <strong>Der</strong> Verfas<br />
ser geht dabei von der zwangsläufig vorhan<br />
denen Devergenz zwischen Zielsetzung und<br />
Wirklichkeit aus, kommt aber zu dem Schluß,<br />
daß das Programm des DSB in allen wesent<br />
lichen Teilen auf Realität aufgebaut sei, die<br />
durchaus praktische Bedeutung und Realisie<br />
rungsmöglichkeiten habe.<br />
Vorschläge zur Verbesserung der Neuen Chor<br />
musik Ludwigsburg, die alljährlich stattfindet,<br />
macht die Zeitschrift „Lied und Chor". Vor/ ^<br />
len Dingen, so schreibt das Blatt, komme es<br />
darauf an, daß die Auswahl der Chorwerke<br />
von der Leitung des Unternehmens aus ge<br />
schehe und nicht von den Interpreten. Ferner<br />
müsse die Zahl der Besucher erhöht werden,<br />
damit die Grundlage der Veranstaltung ver<br />
breitert wird.<br />
Die Tagung des DSB „Chorische Gebrauchs<br />
musik", die am 1./2. Mai <strong>1971</strong> in Darmstadt<br />
stattfindet, sieht die Veranstaltung von drei<br />
Konzerten vor, deren Programm in der Zeit<br />
schrift „Lied und Chor" schon jetzt veröffent<br />
licht wird. In dem Verzeichnis der ersten<br />
Gruppe befinden sich etwa zwei Dutzend aus<br />
ländische Volkslieder aus Europa und den<br />
USA, die in vorbildlicher Wiedergabe zur Dar<br />
stellung kommen sollen. Die Satzbearbeiter<br />
sind nahezu alle zeitgenössischen Autoren.<br />
Moderator dieser Gruppe ist das Mitglied des<br />
Musikausschusses des DSB, Johannes<br />
Beachte<br />
die<br />
Fälligkeit<br />
des<br />
Jahresbeitrages!
21<br />
Zur gleichen Zeit, als diese Auseinanderset<br />
zungen begannen, warfen auch die Kriege in<br />
Europa ihre düstere Schatten über das Kap.<br />
Holland und England wollten einander an den<br />
Kragen, und im fernen Nordamerika kämpften<br />
die Kolonisten auf Leben und Tod mit ihrer<br />
Obrigkeit, um schließlich das Recht auf ein<br />
Leben als freie Menschen zu erringen. Obwohl<br />
tausende von Kilometern zwischen den beiden<br />
Kontinenten liegen, wurde doch auch die Süd<br />
spitze Afrikas von dem neuen Geist Nord<br />
amerikas beeinflußt. Die gegen das Haus von<br />
Oranien gerichtete „patriotische" Bewegung in<br />
Holland, geistig verwandt mit den im Entstebegriffenen<br />
revolutionären Ideen in Frank-<br />
Bh, infizierte die Siedler am Kap ebenfalls<br />
nicht unbeträchtlich, und im Jahre 1795, am<br />
Vorabend des Niederganges der nur noch auf<br />
tönernen Füßen stehenden Kompagnie, kam<br />
es zu unblutigen Revolutionen in Graaff-Reinet<br />
und Swellendam.<br />
So endete die Herrschaft der Niederländisch<br />
Ostindischen Kompagnie, die trotz all ihrer<br />
bürokratischen und despotischen Verwaltung<br />
dennoch — wenngleich auch unbeabsichtigt -<br />
den südlichsten Teil des afrikanischen Konti<br />
nents für die Zivilisation geöffnet hatte.<br />
Im September des Jahres 1795 fuhr ein briti<br />
sches Expeditionskorps in die Tafelbucht ein<br />
und nahm die Kapitulation der Kapregion an,<br />
um als Besatzungsmacht den Ausgang der<br />
Napoleonischen Kriege abzuwarten, die aus<br />
Holland eine Batavische Republik unter fran<br />
zösischer Oberherrschaft gemacht hatte.<br />
Als Erben auf Zeit dieser mit Sorgen belaste<br />
ten Gemeinde bauten die Briten manche Be<br />
schränkungen ab, und führten einige Geset<br />
zes- und Verwaltungsreformen ein. So war<br />
K^stadt bis 1802 eine kurze Periode friedjter<br />
Existenz beschieden. Lady Anne Barr.xJd,<br />
die Frau des Statthalters der Kapkolo<br />
nie, hielt in der Burg Hof, und machte den<br />
Ballsaal zu einer Stätte glanzvoller Empfänge.<br />
Sie war eine elegante und kultivierte Dame,<br />
die dem Leben in jenen längst vergangenen<br />
Tagen zum großen Teil ihren Stempel auf<br />
drückte. Noch heute beherbergt die Burg in<br />
Kapstadt Erinnerungen an diese Zeitspanne.<br />
Dazu gehören der herrlich geschnitzte Kat-<br />
Balkon im Hof, von dem aus Lady Barnard<br />
ihre Gäste zu begrüßen pflegte, der Ratsaal<br />
und der Bankettsaal, über dessen Kamin ein<br />
Bild hängt, um das sich eine finstere Legende<br />
rankt. Denn auch schreckliche und schauer<br />
liche Dinge haben sich in der Burg zugetra<br />
gen, und die Kerker, wo Menschen einstmals<br />
wie Tiere gefangengehalten wurden, vermitteln<br />
noch immer etwas von der schauerlichen<br />
Atmosphäre, die in ihren Mauern herrschte.<br />
Inzwischen beherrschte das nicht endenwol<br />
lende Problem der marodierenden Bantu die<br />
Gedanken der Militärverwaltung, und Graaff-<br />
Reinet und das umliegende Gebiet kamen<br />
durch die Xhosa, die ganze Landstriche un<br />
sicher machten, nicht zur Ruhe. Diese Miß<br />
lichkeiten gingön in die Verantwortung ande<br />
rer über, als gemäß den Abmachungen des<br />
Friedens von Amiens die Kapkolonie der Batavischen<br />
Republik zurückgegeben wurde.<br />
Generalkommissar de Mist und Generalgou<br />
verneur Janssens übernahmen offiziel die Ver<br />
waltung von den Briten im Jahre 1803. Von<br />
ihren eigenen liberalen Auffassungen ange<br />
feuert, drangen sie sofort auf weitere Refor<br />
men, die bei der konservativ eingestellten Kap<br />
bevölkerung nicht uneingeschränkt Beifall<br />
fanden.<br />
De Mists und Janssens Regierungszeit war<br />
nur von kurzer Dauer, denn lediglich drei Mo<br />
nate, nachdem die Schlüssel zur Burg feierlich<br />
übergeben worden waren, flammten die Feind<br />
seligkeiten zwischen Großbritannien und<br />
Frankreich wieder auf. Gelassen erwarteten<br />
die Niederländer die unvermeidliche Ankunft<br />
der britischen Flotte, und im Januar 1806 wur<br />
den in der Schlacht von Blaauwberg die ersten<br />
Schüsse gewechselt. Schließlich übergab sich<br />
die Kapkolonie und wurde zum zweitenmal<br />
von den Engländern besetzt.<br />
Heute gehört Blouberg, wie es jetzt heißt, zu<br />
den schönsten Plätzen am Kap der Guten<br />
Hoffnung. Gegen seinen Strand, über den<br />
einstmals die Kanonenschläge hallten, rollt die<br />
sanfte Brandung des Atlantiks, und löscht<br />
gleichsam die Fußstapfen der Zeit im weichen<br />
Sand aus, während auf der anderen Seite der<br />
Tafelbucht die mächtige Kulisse des Tafelber<br />
ges unaufdringlich daran erinnert, daß nur der<br />
Mensch vergänglich ist.<br />
Nicht ohne Wehmut und liebevolle Zuneigung<br />
hatte Janssens in die Kapitulationsbedingun<br />
gen den Passus gesetzt, daß die Sieger die<br />
Rechte und Privilegien der Bewohner des<br />
Kaps zu garantieren hätten; zu ihnen gehör<br />
ten das Recht auf freie Ausübung der Sprache<br />
und der Religion. Das kräftige Holländisch,<br />
das zu Zeiten Jan van Riebeecks eingeführt<br />
worden war, hatte über die Jahre sowohl in<br />
Grammatik wie Syntax eine Abschleifung er<br />
fahren. Aus dieser verformten Sprache ging<br />
schließlich das heutige Afrikaans hervor.
22<br />
Die zweite britische Besetzung sollte nur vor<br />
übergehend sein, aber obgleich das Haus<br />
Oranien nach der Schlacht bei Waterloo groß<br />
zügig behandelt wurde, blieb das Kap unter<br />
britischer Herrschaft und mußte schließlich<br />
ganz abgetreten werden. Denn diese Land<br />
zunge, die den Seeweg nach Britisch-Indien<br />
beherrschte, war von hervorragender strategi<br />
scher Bedeutung für Großbritannien.<br />
Aus diesem Grunde wurde am unteren Ende<br />
der Kaphalbinsel der Kriegshafen Simonstown<br />
angelegt. Über anderthalb Jahrhunderte ist er<br />
in Kriegs- und Friedenszeiten stets ein Angel<br />
punkt in der strategischen Verteidigung<br />
der westlichen Hemisphäre gewesen. Noch<br />
heute genießt Großbritannien durch die Ab<br />
machung von Simonstown gewisse Kontroll<br />
rechte über diesen Flottenstützpunkt.<br />
Die britische Herrschaft wurde in den ersten<br />
25 Jahren nach der Schlacht von Blaauwberg<br />
durch die Notwendigkeit, Recht und Ordnung<br />
aufrecht zu erhalten, geprägt, nicht aber durch<br />
eine Erweiterung demokratischer Einrichtun<br />
gen und Institutionen. Alle Gewalt lag beim<br />
Gouverneur, der seinerseits gegenüber den<br />
Verteidigungs- und Kolonialministerien in Lon<br />
don verantwortlich war, und alle notwendige<br />
Gesetzesarbeit wurde im britischen Parlament<br />
geleistet.<br />
Die neuen Herren sahen sich einer Anzahl von<br />
Problemen gegenüber, die durch die schlecht<br />
ihres Amtes waltende Regierung noch ver<br />
schärft wurden. Schlimmstes war der Dauer<br />
krieg zwischen der Obrigkeit und den Bantustämmen,<br />
der als Kaffir Wars in die Geschich<br />
te eingegangen ist. (Das Wort „Kaffir", mit<br />
dem zu jener Zeit alle Banturassen bezeichnet<br />
wurden, leitet sich vom arabischen „cafir" ab,<br />
mit dem ein Ungläubiger, also ein Nicht<br />
Mohammedaner, gemeint ist.) Nicht weniger<br />
als neun Kriegszüge mit großen Verlusten an<br />
Menschen und Material und allen Schrecken<br />
blutiger Auseinandersetzung, folgten ein<br />
ander. Sie fanden erst 1878 ein Ende, als die<br />
britische Kontrolle über das Land schließlich<br />
bis zum Umtamvuna-Fluß ausgedehnt wurde.<br />
Während des ersten Viertels des Jahrhunderts<br />
zielte die Sprachenpolitik darauf ab, das Hol<br />
ländische in der Verwaltung, in der Rechtssprechung<br />
und in den Schulen zu eliminieren,<br />
und 1828 wurde Englisch schließlich zur ein<br />
zigen offiziellen Sprache erklärt. Durchgrei<br />
fende Rechtsreformen machten den Bürger-<br />
Schöffen in den Bezirksgerichten ein Ende; sie<br />
wurden durch Amtsgerichte nach britischem<br />
Muster ersetzt in denen ebenso wie im Ober<br />
gericht des Kaps nur Englisch gesprochen<br />
wurde.<br />
Die Häufung solcher Maßnahmen sowie die<br />
Grenzland-Politik seitens der Briten führte<br />
schließlich zum Großen Trek der Buren im<br />
Jahre 1836. Lord Charles Somerset, der dama<br />
lige Gouverneur des Kaps, drängte nämlich<br />
auf eine sofortige forcierte Einwanderung aus<br />
Großbritannien, um das Land zwischen Bus^manns-<br />
und Lower-Fish-Fluß in der heuti«<br />
östlichen Kapprovinz zu besiedeln. ^<br />
So landeten denn am 10. April 1820 die ersten<br />
britischen Einwanderer an der Küste der Algoa-<br />
Bucht und wurden im sogenannten Zuurveld<br />
seßhaft gemacht, das später zum Bezirk<br />
Albany mit der Verwaltungshauptstadt Grahamstown<br />
und Port Elizabeth als Hafen für<br />
das neuerschlossene Land wurde. Sir Rufane<br />
Donkin, der Generalgouverneur des Territo<br />
riums, benannte die zuletzt genannte Stadt<br />
nach seiner verstorbenen Gattin Elizabeth. Zu<br />
ihrer Erinnerung ließ er eine Steinpyramide<br />
errichten, die noch immer auf einem freien<br />
Platz oberhalb der Hafenanlagen steht.<br />
Links vom Denkmal kann man auch noch die<br />
putzigen kleinen, von den Ankömmlingen er<br />
richteten Häuser sehen. <strong>Der</strong> Campanile im<br />
Stadtzentrum hält das Gedenken an diese<br />
tapferen Pioniere wach. Alles in allem lande<br />
ten fünftausend von ihnen an dieser soge<br />
nannten „Wilden Küste" und wurden Härten<br />
ausgesetzt von denen sie nie geträumt hatten.<br />
In einem breiten, waldreichen Tal, rund ^<br />
Meter über dem Meeresspiegel gelegen, gr^<br />
deten sie Grahamstown, ein behaglicher Ort<br />
voller Würde und Beständigkeit, der in ebenso<br />
vollendeter Anmut alt geworden ist wie die<br />
Kathedral-Städte in England.<br />
Zu dieser Zeit war hier das Binnenland noch<br />
unerforscht und lediglich von einigen Jägern,<br />
Händlern und Missionaren durchstreift wor<br />
den, die bis zu dem großen Hochplateau nörd<br />
lich und südlich des Vaal-Flusses vorgestoßen<br />
waren. Im Jahre 1824 hatte sich auch ein<br />
Häufchen englischer Händler in Port Natal<br />
etabliert, das später nach Sir Benjam d'Urban,<br />
dem Gouverneur am Kap im Jahre 1835, Dur<br />
ban genannt wurde.
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Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köin, Kleiststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94/ 7 55 49<br />
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
•Februar <strong>1971</strong><br />
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Mitteilungsblatt<br />
des Kölner<br />
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27<br />
Termine Im März <strong>1971</strong><br />
Donnerstag 4. März <strong>1971</strong> 19.30 Uhr Chorprobe Woikenburg<br />
*) Sonntag 7. März <strong>1971</strong> 10.30 Uhr Chorprobe Woikenburg<br />
Donnerstag 11. März <strong>1971</strong> 19.30 Uhr Chorprobe Woikenburg<br />
Donnerstag 18. März <strong>1971</strong> 19.30 Uhr Chorprobe Woikenburg<br />
*) Dienstag 23. März <strong>1971</strong> 19.30 Uhr Chorprobe Woikenburg<br />
Donnerstag 25. März <strong>1971</strong> 19.30 Uhr Chorprobe Woikenburg<br />
*) Dienstag 6. Aprii <strong>1971</strong> 19.30 Uhr Chorprobe Woikenburg<br />
(<br />
Sonderproben für die Reiseteilnehmer nach Süd-Afrika<br />
Unser KMGV und seine Sitzung! von Wilh. Wüstenberg<br />
Wenn von irgend einem Ereignis berichtet<br />
werden soll, so freut es den Rezensenten, daß<br />
er etwas Gutes berichten kann, und wenn er<br />
die Feststellung macht, daß in den Verglei<br />
chen zu früheren Veranstaltungen eine Stei<br />
gerung - in jeder Beziehung - festzustellen<br />
ist, so freut ihn dieses doppelt und dreifach!<br />
Diese Erfahrung konnte auf unserer pracht<br />
vollen karnevalistischen Sitzung am 29. 1. 71<br />
in der Wolkenburg gemacht werden. <strong>Der</strong> Prä<br />
sident, Walter Hering, übertraf sich selbst!<br />
Wir sind der Meinung, daß er an diesem Tage<br />
von der „kölschen Muse" einen besonders<br />
deftigen „Butz" bekommen haben muß. Allein<br />
schon der „Beihau", den er jedem Akteur auf<br />
der Bühne, einschließlich Dreigestirn, mit auf<br />
den Weg gab, war überlegt, bedacht und<br />
gekonnt! Aber berichten wir der R^ihe nach:<br />
Nachdem die Kapelle Hardy von den Driesch<br />
durch ihre musikalischen Weisen den pfropt<br />
vollen großen Saal der Wolkenburg in die<br />
(ige Stimmung gebracht hatte, erschien<br />
der Elferrat, begleitet von der Ehrengarde<br />
der Stadt Köln. Und bei der Zusammenset<br />
zung des Rates hatte wohl unser Vizepräsi<br />
dent Horst Massau seine „glückliche" Hand<br />
im Spiel gehabt: Das Doppelquartett des<br />
KMGV und zwei weitere Mitglieder des KMGV<br />
bildeten das prächtige Gefolge des stim<br />
mungsgeladenen Präsidenten Walter Hering.<br />
Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Ehren<br />
garde präsentierte zu Ehren des erschienenen<br />
Ehrenpräsidenten des KMGV, Oberdirektor<br />
a. D. Dr. Hermann Pünder und unseres Vize<br />
präsidenten Horst Massau. <strong>Der</strong> Tanz des<br />
Korps galt zu Ehren des KMGV und unseres<br />
Pächters Gerald Smrcka. Mariechen und<br />
Tanzoffizier wirbelten nur so über die Bretter<br />
und das Korps paradierte in gekonnter Art.<br />
Als Eisbrecher kam Karl Berbuer. Zunächst<br />
sang er sein Lied von der Liebe und der<br />
Freude, und dann seinen Hit „vun d'r Blömcher"<br />
mit der immer wiederkehrenden Fest<br />
stellung „denn och de fleißige LIes'cher blöht<br />
de Männertreu". Dann ging es noch einmal<br />
durch den Garten seiner „Evergreens": Ob<br />
„Camping", „de Eingeborene vunTrizonesien",<br />
„dä eezte Plöck", „Heidewitzka", „das mun<br />
tere Rehlein", „Heiapopeia" etc. etc. ...<br />
Karl Berbuer erreichte das Ziel; der ganze<br />
Saal kam in Schwung und Stimmung.<br />
Dann folgte das Ballett der Tanzschule Wil<br />
ma Kau. Im rot-weiß-grünen Dreß wirbelten<br />
die Tänerinnen nur so dahin, - eine wirkliche<br />
Augenweide! Da Präsident Walter Hering kei<br />
ne der jungen Damen „benachteiligen" wollte,<br />
bützte er sie allesamt. Das hatten die Mä<br />
dels nach ihrem prachtvollen Kasatschok<br />
aber auch verdient!!<br />
Als ersten Büttenredner erlebten wir Staats<br />
anwalt Kurt Pfeufer als Zauberlehrling. Was<br />
er brachte, war wirklich zauberhaft. Sein<br />
geistreicher Blödsinn ist einfach unwerfend.<br />
Lassen wir ihn doch zitieren:<br />
Die Fraue met dä krumme Bein,<br />
Die führten jetzt der Maxi ein.<br />
Un ungerm Kleid, däm Maxilange,<br />
Sin Stengele ov Bunnestange.<br />
Die Mädcher sin us wie en Oma op Stelze<br />
Me'm Jang wie en Kröck, paß op, jlich fällt se!<br />
Dann luhr unger dä Maxi, dann beß de je-<br />
Dat do bloß fauler Zauber eß ...<br />
Ihm folgten die vier Schwadlappe (Hans-
28<br />
Werner Berger, Fr. Bauer, H. S. Dücker und<br />
G. Tigges) im blauen Kamisol, rotweißem<br />
Halstuch, Bäckerhose und Schiffermütze. Auch<br />
sie brachten die Stimmung auf Siedehitze!<br />
Hier wollen wir sie selbst singen hören:<br />
Dat will keiner jläuve.<br />
Un doch eß et drin:<br />
Mir han op der Huhstroß<br />
Ne Kölsche jesinn.<br />
Ne richtije Kölsche!<br />
Do laachs dich kapott,<br />
Dä stund op der Hohstroß<br />
Un jetz eß hä fott.<br />
Janz einfach weg,<br />
Wat ene Schreck.<br />
Vielleich sitz hä em Saal eröm<br />
Un hält sich versteck.<br />
Das Duo „Die zwei Holzköpp (Wiliy Ahibrand<br />
und Hans Schmidt) hielten ebenfalls, was<br />
sie versprachen: Witz, Schlagfertigkeit und<br />
brillanter Vortrag. <strong>Der</strong> kräftige Applaus war<br />
verdient.<br />
Dann einer der Höhepunkte des Abends: <strong>Der</strong><br />
Aufzug des Dreigestirns! Prunkvoll und origi<br />
nell in ihren Kostümen Prinz Rolf Hochgürtei,<br />
Bauer Erich Thonon und Jungfrau Josef(ine)<br />
Feldbusch!! Ein echtes Kölner Dreigestirn!<br />
Prachtvoll das sie begleitende Korps der<br />
Prinzengarde. Und nun eine Überraschung.<br />
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten<br />
Walter Hering trat der Elferrat (das Doppel<br />
quartett) vor den Ratstisch und brachte dem<br />
Dreigestirn und seiner Begleitung eine Ova<br />
tion mit dem Colonia-Lied von Fritz Weber.<br />
Eine so große Zahl von karnevalsfrohen Gekken,<br />
wie sie im großen Saal der Wolkenburg<br />
versammelt waren, ruhig zu halten, ist wahr<br />
haftig ein fast unmögliches Bemühen. Als aber<br />
das Doppelquartett seine Weise anstimmte,<br />
war es plötzlich so still, wie in einem Konzert<br />
saal. Diese Art der Darbietung wußte also<br />
auch zu beeindrucken. Dem Doppelquartett<br />
gilt für diese Leistung ein besonderer Dank,<br />
der auch nachher gebührend zum Ausdruck<br />
kam. Hardy von den Driesch war wahrschein<br />
lich ebenfalls sehr beeindruckt und über<br />
rascht. Er, der nie um die richtige Intonierung<br />
verlegen ist, ließ „Das gibt's nur einmal" er<br />
klingen.<br />
Die Kölner Presse - Stadt-Anzeiger und Rund<br />
schau - vermerkten in ihren Rezensionen<br />
diese „Einlage" und schrieben:<br />
Urkölscher Abschluß mit Willi Ostermann<br />
„Och wat wor dat früher schön doch en Colonia".<br />
Als das Doppelquartett des Kölner<br />
Männergesangvereins um 1 Uhr früh dieses<br />
alte Ostermann-Lied in der Wolkenburg an<br />
stimmte, hatte die stimmungsvolle Sitzung<br />
des KMGV ihren echt kölschen Abschluß ge<br />
funden. Die gesamte KMGV-Familie, die kurz<br />
vorher das Dreigestirn jubelnd empfangen<br />
hatte, erhob sich von ihren Sitzen und schun<br />
kelte mit."<br />
„Die Töne verschiug es fast Prinz Rolf I., der<br />
Jungfrau Josefine und Bauer Erich, soviel<br />
Töne hatten die Männer des Kölner Männer-<br />
Gesang-Vereins in ihrer Sitzung. Die Tollitäten<br />
waren von dem stimmgewaltigen Publi<br />
kum in der Wolkenburg einfach erschlagen.<br />
Die Sänger zeigten sich in derart blendenr»^<br />
Singlaune, daß Prinz Rolf i. meinte: , 1<br />
war für uns bisher der Höhepunkt."<br />
In Anwesenheit des Dreigestirns wurden durch<br />
den Präsidenten Herr Oberdirektor a. D. Dr.<br />
Hermann Pünder, Ehrenpräsident des KMGV,<br />
und Chormeister Prof. Hermannjosef Rübben,<br />
geehrt. Und das dürfte das Dreigestirn auch<br />
noch nicht erlebt haben: Walter Hering über<br />
reichte der Jungfrau, angelehnt an „ihren"<br />
bürgerlichen Beruf eine Leiter (Gerüstbau), dem<br />
Bauer einen Autobaukasten (Autobranche) und<br />
dem Prinzen Damenunterwäsche auf der<br />
Leine (Textileinzelhandel). Abschließend meinte<br />
der Prinz nach herzlichem Dank: „Das war<br />
der schönste Empfang der letzten Wochen"!<br />
Die nun folgende Pause wurde dazu benutzt,<br />
dem Dreigestirn und seiner engeren Beglei<br />
tung im Cäcilienzimmer einen Imbiß und er<br />
frischende Getränke zu reichen.<br />
Zu Beginn des zweiten Teils des Programms<br />
zogen die Roten Funken mit einigen Knubbeln<br />
und dem sonstigen Beihau auf. Was im<br />
vorigen Jahr zu wenig an Mannen erschien,<br />
war in diesem Jahr wohl leicht zu viel. <strong>Der</strong><br />
Saal dröhnte, die Bretter krachten und die<br />
Wände wackelten vor dem Übermut und<br />
Korps-„Musik". Das war ein Wibbeln, \ ß<br />
zen (Mariechen und Offizier) Stippevöttchen<br />
und Hantieren der „gedrillten" Funken, wie<br />
man's wohl selten erlebt.<br />
Ihnen folgten die „Zwei Drügge" (Christian<br />
Gahlen und Josef Lambert). Das ist Spitzen<br />
klasse im Kölner Fasteleer! Ein Gesang mit<br />
Spätzündung. Dieses immer wiederkehrende<br />
„Un keiner pack an" ist nicht nachzumachen.<br />
Um dies so hinzukriegen, braucht man viel<br />
Fleiß und Ausdauer beim Einstudieren.<br />
Das Trio „Die Stömpche" (Alfons Bach, Ernst<br />
Maibusch und Robert Werner) wußten ihre<br />
Schau ebenfalls gut anzubringen. Auch die<br />
dann folgende „Doof Noß" (Hans Hachen<br />
berg) strapazierte das Zwerchfell der Narren.
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Dann ein weiterer Höhepunkt des Abends: Die<br />
Ellemänner! Sie haben in diesem Jahr einen<br />
richtigen, schmissigen Hit erwischt: Das Lied<br />
vom Maxibadedreßl Im Mittelpunkt immer<br />
wieder Chariy! Seine köstlichen Parodien auf<br />
Schiager und Schlagerinterpreten sind nicht<br />
nur gekonnt, sondern auch einfach umwer<br />
fend. Die Rakete am Schluß der Darbietung<br />
war mehr ais verdient!!<br />
Nach den Duettisten „Dick und Dünn" (Sa<br />
scha Kerz und Ernst Peter Krempler) erlebten<br />
wir mai wieder den „schönsten Mann vom<br />
Lande", Kurt Lauterbachl Es wäre Euien<br />
nach Athen getragen, woiite man hier versu<br />
chen zu schiidern, wie er es fertig bringt, so<br />
viei Verdötschheiten so verständlich zu ma<br />
chen, daß es nachher doch noch eine Ord<br />
nung ist, Kurt Lauterbach dürfte wohl der<br />
hellste Stern am Fastelovendshimmel sein!<br />
Dann noch Wolfgang Reich: Dieser Düsseidorfer<br />
Lausbub, der immer wieder gern in<br />
Köln gesehen wird. Esprit, Charm und sehr<br />
viei Mutterwitz bringt er mit und er weiß auch,<br />
diese Eigenschaften gut an den „Mann" zu<br />
bringen. Steiivertretend für seine vieien Einfäiie<br />
ein Beispiei: Ich reiste nach Leipzig. Ken<br />
nen Sie Leipzig? Überall Spruchbänder mit<br />
Paroien. An einem Betrieb hing ein Schild: Wir<br />
arbeiten am liebsten für die Regierung. —<br />
Es war eine Sargfabrik.<br />
Aber auch die schönste Veranstaitung geht<br />
einmal zu Ende.<br />
Es war schon fast 1 Uhr, als Horst Massau<br />
allen Akteuren noch einmal herzlich dankte<br />
und das Doppelquartett das unvergessene<br />
Willi-Ostermann-Lied „Och, wat wer dat fro<br />
her schön doch en Golonia" anstimmte. <strong>Der</strong><br />
Rezensent ist der Meinung, daß mit diesem Ge<br />
sang dem Abend der richtige Akzent gesf ^<br />
wurde. <strong>Der</strong> Dank der Zuhörer gilt allen, Oiv/<br />
den Abend arrangierten, — Horst Massau,<br />
Ludwig Schneider und Dr. Hans Attelmann,<br />
dem Präsidenten des Abends, Waiter Hering<br />
und seinen Heifern, und dem Eiferrat — das<br />
Doppeiquartett — sowie aii' den stiiien Hei<br />
fern im Hintergrund.<br />
Wir freuen uns schon auf „unsere" Sitzung<br />
im nächsten Jahr. Aiaafü!<br />
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Die „Wolkenburg" soll vergrößert werden.<br />
So lesen wir einen Bericht in der Kölnischen Rundschau vom 9. Januar <strong>1971</strong>.<br />
Das ist ein Wunsch, den wir alle, die ganze KMGV-Familie, schon länger im Stillen, hegen. Die<br />
Vergrößerung käme nicht nur dem KMGV zugute, sondern auch der ganzen Stadt Köln, die so<br />
wieso nicht allzureich an Festhäusern ist. Oh sich der Plan verwirklichen läßtf Wir hoffen es und<br />
wünschen uns dazu die Unterstützung aller Stellen, die das Projekt fördern könnten. Lassen wir<br />
aber hier die Presse zu Wort kommen.<br />
Wü<br />
„Wolkenburg" soll vergrößert werden<br />
i-i.aim,,t Qinnr>n<br />
von Heimut Signon<br />
Nach seiner der Stadt vorliegenden Planung<br />
soll der neus Bauteil in Außenformen, die dem<br />
historischen Befund angeglichen sind, in die<br />
Saalerweiterung auf 1000 Plätze geplant jetzige Grünanlage vorspringen, ailerdings<br />
Die Wolkenburg, das ehemalige Alexianer- nicht in voller Breite des Altbaus. Damit biei-<br />
/ ister seit 1961 Haus des Kölner Männer- ^cn die alten Ecken des Klostergevierts er-<br />
( .asangvereins, soll größer werden. <strong>Der</strong> Vor- hal cn. was die Erweiterung für die Denk<br />
stand des KMGV hat bei der Stadtverwaltung niaispflege erträglicher macht,<br />
ein Baugesuch eingereicht, das eine Ergän- Ob jedoch eine Imitation von Barockarchitekzung<br />
des barocken Gevierts um ein an der tur in Fensterabschnitt und Dachform die<br />
Westseite angesetztes Gebäude vorsieht. Die beste Lösung ist, mag bezweifelt werden. Ehrsangesfreudigen<br />
Männer erwarten ein Ja aus lieber wäre eine moderne Gestaltung des neudem<br />
Rathaus zu ihren Piänen, die die Stadt en Teils.<br />
bezahlen müßte. 55g .|gQO<br />
In erster Linie soll der Saal erweitert werden piätze erweitert werden und dabei seine Richund<br />
bessere Proportionen erhalten. Dieser<br />
^^n 90 Grad ändern. Künftig soll die an-<br />
Saai im ersten Stockwerk des Mittelbaus war steigende Bühne an der Hofseite liegen, was<br />
ursprünglich das Refektorium, der Speisesaal Schwierigkeiten wegen der dort befindlichen<br />
der Alexianerbrüder. Diesem Zweck entspre- Fenster bringen dürfte. Architekt Link hat auch<br />
chend erstreckt er sich über die ganze Ge- eine Empore vorgesehen, die im Neubauten<br />
bäudeiänge bei vergleichsweise geringer |jgg Saales eingefügt werden soll.<br />
Breite: ein Schlauch. Das hat immer wieder , , „ , .<br />
zu Schwierigkeiten bei Veranstaltungen ge- der Erweiterung des Saales ergeben sich<br />
führt. Nicht nur Sänger und Gastveranstaiter, Möglichkeiten für sonstige Verbesserungen im<br />
auch der Woikenburg-Gastronom klagten historischen Gebäude. Das jetzige Kasino im<br />
über diese räumlichen Verhältnisse.<br />
Erdgeschoß soll Empfangshalle werden ein<br />
neues Kasino als kleiner Saal anschließend<br />
Als die Ruine des Alexianerklosters aus der Neubau-Erdgeschoß entstehen.<br />
1 Hälfte des 18. Jahrhunderts Ende der fünf<br />
ziger Jahre nach Piänen des Kölner Architek- <strong>Der</strong> KMGV startet sein Erweiterungsprojekt<br />
ten Karl Band für den KMGV neu ausgebaut unter dem Stichwort „Saainot in der innen<br />
wurde, war die Wahrung der historischen Stadt". Die Kosten (1,7 Mili. DM) seil die Stadt<br />
( ibstanz selbstverständlich. Damais war Dr. Köin tragen, die Eigentümerin ist; der KMGV<br />
'./lax Adenauer Oberstadtdirektor und seine ist Erbpächter.<br />
Kusine, Dr. Hanna Adenauer, Stadtkonserva- Günstig für die Nutzung der Woikenburg mit<br />
torin. Heute ist Dr Max Adenauer KMGV-Pra- j^ren Sälen und ihrer Gastronomie ist die<br />
sident und plädiert für eine Änderung der Verkehrslage. Jetzt gibt es in der Nachbar<br />
historischen Gegebenheiten, und su'J. schaff weiträumige Parkplätze; geplant ist<br />
neuer Stadtkonservator, Dr. Fried Muhiberg, Hochgarage zwischen Jahn- und Arndt<br />
ist im Amt, der grundsätzlich nichts gegen einen „traßg<br />
Anbau hat, wie der KMGV-Vorstand bereits<br />
erkundete.<br />
Denn um den Saal zu erweitern, um ihn an- CL / / d / // /<br />
nähernd quadratisch zu machen, muß die alte<br />
Westwand des Klostergebäudes weggebro- , . , . , ^ o<br />
chen werden. Dabei wird auch die dortige bei deren Aufnahmen Aufnehmen Du begeistert<br />
Grünanlage beträchtlich verkleinert. Das rnifneswirkt haetf<br />
KMGV-Mitgiied Architekt Rolf Link hat die Um- miigewirKi mitgewirkt nasi. hast.<br />
gestaltung geplant. —
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von Wilhelm Wüstenberg<br />
Nach vielen Wochen anstrengender Arbelt —<br />
Rollen studieren, Proben und Immer wieder<br />
Proben — konnten wir am Sonntag, dem 7.<br />
Februar <strong>1971</strong>, die Premlere des diesjährigen<br />
Divertissementchens „D'r Zeppelin kütt -<br />
noch ens" Im Großen Haus der Städtischen<br />
Bühnen Im wahrsten Sinne des Wortes er<br />
leben! Klaus Rohr, der Autor und Regisseur des<br />
Spiels, griff auf das Divertissementchen des<br />
Jahres 1961 zurück. Damals lautete der Titel<br />
„D'r Zeppelin kütt" Und nun der Zusatz<br />
„noch ens". Text, Bühnenbild und die Musik<br />
Maxi über Midi bis zum Mini, die Herren über<br />
wiegend Im kontraststarken, konservativen<br />
Smoking, - gab den richtigen Rahmen für<br />
eine Theaterpremiere.<br />
Unter den Ehrengästen erkannte wir Ober<br />
bürgermeister Theo Burauen, Oberstadtdlrektor<br />
Prof. Dr. Mohnen, Stadtdirektor Dr. J. Bau<br />
mann, Notar Dr. Franz Lemmens, Oberdirek<br />
tor a. D. Dr. Hermann Pünder, Verwaltung.«-<br />
dlrektor Dr. ZIsenIß, Oberstleutnant a. D. Bo( I<br />
hoff, Präsident Dr. Max Adenauer, Prof. Her<br />
wurden umgekrempelt und der Entwicklung<br />
angepaßt. Ein guter Schuß „Musical" findet<br />
man in dem heutigen Libretto.<br />
Die Nachfrage nach den 11 Aufführungen —<br />
die elfte Aufführung wurde uns seitens der<br />
Theaterverwaltung noch nachträglich zuge<br />
sprochen — war und Ist so groß, daß es leider<br />
kaum möglich sein wird, alle Wünsche zu be<br />
friedigen. Ein Zeichen dafür, welcher Beliebt<br />
heit sich das Bühnenspiel des KMGV erfreut.<br />
Das Premlerenpubllkum — die Damen In allen<br />
Variationen modischer, farbiger Eleganz, vom<br />
mannjosef Rübben, Kammerpräsident Günther<br />
und viele andere mehr, begleitet von Ihren<br />
Damen.<br />
Und dann das Spiel. Christoph Klöver (Kom<br />
ponist und musikalischer Leiter) hatte wieder<br />
um mit viel Esprit sich die Melodien aus „der<br />
ganzen Welt der Musik" zusammengeholt.<br />
Um diese Kunst zu üben, braucht man<br />
ein ungeheures Maß an musikalischem Kön<br />
nen, Repertoire und fachlicher Literatur.<br />
Die Verbindung Ernst — Humor — Liebe<br />
—kölscher Klaaf und Brauchtum herzustel-
35<br />
len, macht unserem Christoph Klöver so<br />
leicht niemand nach! Die Bühnenbilder schuf,<br />
wie schon seit Jahren, Bühnenbildner Erich<br />
Metzoldt. <strong>Der</strong> Bahnhofsvorplatz, Vestibül<br />
des Domhotels, Dachgarten des Dom-Hotels<br />
und Mondlandschaft waren prächtig und<br />
der Vergangenheit getreu nachgebildet, bzw.<br />
aus den bekannten Mondbildern entnommen.<br />
Diese Bühnenbilder muß man mit als Grund<br />
lage des Erfolges des Spieles werten. Peter<br />
Schnitzler und Gattin hatten, wie seit langen<br />
Jahren, die Tänze einstudiert. Man weiß nicht<br />
recht, was man mehr bewundern soll : den Ein<br />
fallreichtum der Choreographie oder dasTanf<br />
T selbst. <strong>Der</strong> Applaus braust durch das<br />
naus, sobald sich die Ballettratten auch nur<br />
sehen lassen. Blumenmädchen gepaart mit<br />
Rockern über die Bretter wirbeln zu sehen,<br />
war so komisch, daß der Atem stockte. Bravo,<br />
Peter und Frau Schnitzler, bravo Ballett.<br />
Die Chorelnstudlerung hatte Sangesbruder<br />
Karl Schmitt vorgenommen. Auch hier erkannte<br />
man die Hand des Meisters. Neben dem Bal<br />
lett gehört der Chor immer zu den Pracht<br />
stücken des Spiels. Wenn Herr Generalinten<br />
dant Dr. Dreese anwesend gewesen wäre,<br />
hätte er glatt neidisch werden können. So<br />
einen Opernchor müßte man haben!<br />
Auf den Inhalt des Stückes näher einzugehen<br />
erübrigt sich, da der Inhalt bekannt ist und<br />
das Spiel von unseren Freunden gesehen<br />
werden wird. Dem Rezensent seien aber ei<br />
nige Anmerkungen zu den Akteuren erlaubt.<br />
Da ist die Gräfin Zitta Delle alias Rudolf<br />
Wingenfeld. Umwerfend komisch wie eh und<br />
jeh! Wer soll den Rudi ersetzen, wenn er ein<br />
mal abtritt? Dann Horst Massau als ihr Sohn<br />
Horst-Heinz. Sein prächtiger Bariton und sein<br />
. "^ifes Spiel geben dem Spiel eine glänzende<br />
^ te. Hier ist es nicht die Routine, die ihn im<br />
Vordergrund erscheinen läßt, sondern das<br />
ausgereifte Können. Hans Fischer als Gräfin<br />
Zitta Delles Diener, eine köstliche Charakter<br />
studie. Aber auch Günter Roggendorf als Frei<br />
fräulein Kunigunde von <strong>Der</strong>bacherav, Eduard<br />
Plum als Hauptmann von Platzappell, Hans<br />
Heukeshoven als seine Gemahlin Leontine,<br />
Walter Schmidt als Oberleutnant von Kolben<br />
bruch — welch eine Anspielung auf seine be<br />
rufliche Betätigung — Ludwig Schneider als<br />
Leutnant von Schnlekeditz boten eine aus<br />
gereifte Leistung. Man merkte Ihnen die Be<br />
geisterung am Spiel an. Ludwig Spohr als<br />
reiche Witwe Minna Müller bot in dieser<br />
Charge eine Leistung, die nicht leicht zu über<br />
treffen ist.<br />
Das Sextett Karl-Heinz Sieber als Justizrat<br />
Palm, Karl Schmitt als Kommerzienrat Nökker,<br />
Josef Lessenich als Professor Meyer-<br />
Blötsch, Peter Pulger als Bauinspektor<br />
Bruchstein, Thomas Flimm (?) als Sanitäts<br />
rat Knochenstich und Ludwig Weber als Ober<br />
lehrer Klopp spielten ihre Rollen als Bewer<br />
ber um die Hand der Witwe Minna Müller<br />
so echt und in heißer Konkurrenz, daß man<br />
hätte glauben müssen, bald käme es zu einer<br />
handfesten Auseinandersetzung.<br />
Was war das schon ein Landwirt - sagen<br />
wir lieber Knollenbur — Hans Grohendahl.<br />
Diese Type zu mimen, Ist schon ein Kunst<br />
stück besonderer Art. So kennen wir ihn In<br />
seinem Element; er hatte die Lacher auf sei<br />
ner Seite. Sein tollpatschiger Sohn Seba<br />
stian (Rüdiger Kremer) brachte mit seinem<br />
stereotypen „Je, Papp" die ganze Klobigkeit<br />
dieser Rollen zum Ausdruck.<br />
Herausragend Albert Krautz als Malermeister<br />
Mülheim. Sein großer, strahlender Tenor, ver<br />
mochte den ganzen Schmerz um die verlo<br />
rene Braut Anna-Maria zum Ausdruck zu brin<br />
gen. Und nun der Peter Flöckmann, darge<br />
stellt von Michael Goeb. Was soll man da<br />
mehr bewundern: sein ausgereiftes Spiel, die<br />
Verkörperung dieser Type oder das Fluidum<br />
bestehend aus Grielächerei, hintergründiger<br />
Philosophie und echt-kölscher Deklamation.<br />
Das, was er spielt, muß man unbedingt glau<br />
ben! Seine deftige Apollonia (Friedhelm Kreutz<br />
kamp) konnte ihm das Leben nicht sauer<br />
machen, aber recht gut war das Spiel schon.<br />
Noch zwei gutgeprägte Chargen: Gerhard<br />
Cieslewicz als Direktor im Dom-Hotel und<br />
Hans Pippon als Oberkellner Im Dom-Hotel<br />
paßten in den Rahmen der aufgescheuchten<br />
Kölner, die den Zeppelin erwarteten. Dann<br />
die Glanzrolle von Wilhelm Schmidt als Stu<br />
benmädchen Anna Maria im Dom-Hotel. Ein<br />
Augen- und Ohrenschmaus. Schauspielerisch<br />
reif und gesanglich hervorragend bot sie, vor<br />
allen Dingen In Ihren Auftritten mit ihrem<br />
Horst-Heinz (Horst Massau) eine Leistung, die<br />
das Publikum zu begeistertem Applaus mit<br />
riß. Auch die kleinen Chargen waren bestens<br />
besetzt. Joachim Klausmann als Bursche,<br />
Heinz Meiing als Kehrmädchen, Christian<br />
Brühl als Dienstmann, Horst Peter Vogel als<br />
Bäckerjunge, Rolf Link als Zeitungsjunge,<br />
Philipp Syre, Georg Wingenfeld, Rüdiger<br />
Klaes, Hans-Josef Brendel und Willy Achter<br />
mann als Bürgerinnen, Blumenverkäuferinnen<br />
und Straßenhändler sorgten mit Ihrem auf<br />
geschlossenen Spiel für den großartigen Er<br />
folg.
Orden wider<br />
den »bierischen« Ernst<br />
o I (Jüüs«) ) a<br />
Hut ötem<br />
intern ^ijlscli<br />
»<br />
1«<br />
:»<br />
'"9^4<br />
M-
Um die Namenliste zu vollenden, hier noch<br />
die Ballettratten: Erwin Gehring, Manfred<br />
Krehwinkel, Helimut Löffel, Tün Maier, Rein<br />
hard Siep, Wolfgang Siep, Karl-Ludwig Si<br />
monis, Gerd Schwieren, Willy Uriings, Hans-<br />
Heinz Vandier und Hans-Dieter Vosen. <strong>Der</strong><br />
Regie sei noch eine besondere Anmerkung ge<br />
stattet: Klaus Rohr hatte viel Arbeit, Mühe und<br />
Sorgfalt aufgewandt, um das Spiel, würdig<br />
alier vorangegangenen Inszenierungen, den<br />
Glanz und den Erfolg zu sichern, der ihn<br />
schon lange an die Spitze der Spielgemein<br />
schaft begleitet. Das ist Meisterhand, die un<br />
verkennbar ist. Er versteht es, die Rollen rich-<br />
\ zu besetzen, Bewegung in das Spiel zu<br />
.-.^gen und der gesteilten Aufgabe gerecht zu<br />
werden. Dabei muß die Freude am Spiel ge<br />
wahrt bleiben, denn er arbeitet mit Laienspieiernl<br />
<strong>Der</strong> Gesamterfolg des Spiels ist<br />
letzten Endes sein Werki<br />
Ihm zur Seite sein Sohn Klaus als Regie-<br />
Assistent, dem eine Hauptlast bei der Einstu<br />
dierung zufällt; er löste seine Aufgabe aus-<br />
II ici. I—' I c 11 lop^rxLiv^i I uui v^i i i iv^ioi i uiz.<br />
ohne jede Mängel. Im Souffleurkasten Alois<br />
Pütz, der recht beruhigend auf die Darsteller<br />
wirkt. Die Masken Willy Webers realistisch<br />
und der gesamten Szenerie angepaßt. Die<br />
Kostümgestaltung von Gertrud Reymann und<br />
Cornelius Breuer ganz ausgezeichnet. Es ist<br />
schon eine dankbare Aufgabe, dem Zuschauer,<br />
neben dem Bühnenbild, eine Augenweide zu<br />
bereiten, die beide aber recht gut lösten. <strong>Der</strong><br />
gesamten Technik ein Gesamtlob. Heimut<br />
Grosser als dem Gesamtleiter, Hans Joachim<br />
Michaietz dem Tontechniker und Kurt Winter<br />
als Beleuchter standen so treffliche Mittel zur<br />
Verfügung, daß das Schaubiid ausgezeichnet<br />
zur Geltung kam.<br />
\Ende der Vorstellung gab es ianganhalten-<br />
. ^ Applaus und viele Vorhänge für eine blen<br />
dende Aufführung, die dem KMGV, aber auch<br />
der Stadt Köln zur Ehre gereicht. —<br />
Im Kasinosaal der Wolkenburg gab es die<br />
verdiente Nachfeier. Neben den Mitwirken<br />
den waren die bereits genannten Ehrengäste<br />
erschienen. Nun trat der Mann in Erschei<br />
nung, der wohl im Hintergrund — früher aber<br />
auch aktiv - die Hauptlast der Organisation<br />
und Geschäftsführung trägt: Gustav Funcke.<br />
Nur der Eingeweihte kann ermessen, weiche<br />
ungeheure Arbeit in den Vorbereitungen liegt.<br />
Und Gustav Funcke bewältigt sie. Er be<br />
grüßte sie dann auch alle, die hier schon<br />
aufgeführt sind, dazu noch Konzertmeister<br />
Anrath, Herrn Riiiing und Frau (Geschäftsfüh<br />
rer des Cäciiia — Orchesters und Harfenistin),<br />
den Arbeitsausschuß der Cäciiia und nicht zu<br />
letzt unsere Vereinssekretärin Frau Rey, die<br />
eine große Last der technischen Arbeiten zu<br />
tragen hatte, ihr Gatte als „Kurier" einge<br />
schlossen. Sein Dank an alle, die an dem<br />
großen Erfolg beteiligt sind, kam von Herzen.<br />
Dann übernahm Präsident Dr. Max Adenauer<br />
die Ehrung der Mitwirkenden, an der Spitze<br />
der Vorsitzende der Spieigemeinschaft, Gu<br />
stav Funcke. Er und viele andere erhielten<br />
mit anerkennenden Worten den diesjährigen<br />
Karnevalsorden des KGMV.<br />
Die dann folgende Manöverkritik unseres OB<br />
Theo Burauen brachte alles das zum Aus<br />
druck, was die Premierebesucher im Opern<br />
haus gerade erlebt hatten: Freude, Begeiste<br />
rung und unbedingte Zustimmung. Und die<br />
Art wie Theo Burauen seine „Kritik" übte und<br />
die Worte die er fand, wären reif für einen<br />
gesellschaftlichen Auftritt und wäre es in der<br />
„Bütt" gewesen. Ali' die Bonmots wiederzu<br />
geben ist nicht möglich, aber sein Hinweis bei<br />
dGf BGtrschtunQ dGs BühnGnbüdGS (Bshnhofsplatz),<br />
wo man unter einigen Plakaten ein<br />
Teiistück mit den Buchstaben Sor fand,<br />
meinte er, ob das die Abkürzung für „soren<br />
Hungk" wäre. Oder aber, „eine weiche Lan<br />
dung auf der Venus möch ich metmache".<br />
Michael Goeb, Albert Krautz und Horst Mas<br />
sau strich Theo Burauen besonders heraus<br />
und meinte abschließend, „wat wör dat köl<br />
sche Element, wenn et d'r Goeb nit göv".<br />
Seine herzliche Zuneigung zum KMGV und<br />
dem Ziiichen bewies unser OB mit den Wor<br />
ten: „Wenn ich em Rothus kein Loß mie han,<br />
dät ich die Roll üvernemme".<br />
Beachte die<br />
Fäiligkeit<br />
des Jahresbeitrages!<br />
Wir freuen uns, daß unser Ehrenmitglied Theo<br />
Burauen so in den KMGV hineingewachsen<br />
ist. —<br />
Damit soll der Bericht beendet werden, mit<br />
dem Wunsch, daß unserem „Ziiichen" noch<br />
viele Jahre Munterkeit, Erfolg und Freude<br />
beschieden bleiben.
38<br />
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Nun die Kölner Presse<br />
NEUE-RHEIN-ZEITUNG<br />
Liebesleid auf dem Mond<br />
Divertissementchen; Zehn Aufführungen sind gepiant<br />
Von Erika Königsfeld<br />
Auf die Pionierzeit der Deutschen Luftfahrt greift das neue Divertissementchen der Bühnenspielgemeinschaft<br />
des Kölner Männer-Gesangvereins „Cacilia Wolkenhurg" zurück. Nach dem Erfolg<br />
von „D'r Zeppelin kütt" vor zehn Jahren lassen die Cäcilianer die überdimensionale Zigarre<br />
einmal auf der Opernhaus-Bühne erscheinen. Auf frisiert und angereichert mit neuen Texten,<br />
Wällen und Liedchen heißt es am Sonntag zur Premiere: „D'r Zeppelin kütt. . . noch ens!"<br />
„Kütte, hück, oder kütte nit?" fragten Im neu<br />
en Divertissementchen der Kehrmann Hubäät<br />
(Hein Meling) und der Bäckerjunge Fritz<br />
(Horst Peter Vogel) In früher Morgenstunde<br />
am 5. August 1909. Köln und seine Bürger<br />
haben sich festlich geschmückt, um den Zep<br />
pelin gebührend zu empfangen.<br />
Freunde der Cäcilla Wolkenburg erinnern sich<br />
sicher noch an die glanzvolle Aufführung vor<br />
zehn Jahren und vielleicht auch noch an Peter<br />
Flöckmann, gespielt von Michael Goeb, der<br />
die gleiche Rolle wieder übernommen hat,<br />
und an seine bessere Hälfte Apollonia (Fried<br />
helm Kreutzkamp). Wieder gelingt es Flöck<br />
mann, mit Hilfe etlicher Steinhäger, einen<br />
Mondbesuch zu erleben. Begleiter Ist der Ma<br />
lermeister Hermann Mülheim (Albert Kreutz),<br />
der auf dem Mond die Untreue seiner Lieb<br />
sten vergessen will.<br />
Divertlssementchen-Autor Klaus Rohr verspricht<br />
für die Mondszene einige Überraschungen,<br />
die In einem riesigen Krawall In der Mondatrnosphäre<br />
enden. Als besondere Mondattrak-<br />
I servieren die Cäcilianer ein zünftiges<br />
Ballett, alle weiblichen Rollen Im Divertisse<br />
mentchen sind selbstverständlich von Männern<br />
besetzt.<br />
Die Zahl der Akteure steigert sich in diesem<br />
Jahr wieder auf 80, zum erstenmal jedoch<br />
steht der Senior der Cäcilla Wolkenburg nicht<br />
mit auf der Bühne. Gustav Funcke verab<br />
schiedete sich im letzten Jahr als Jacques<br />
Offenbach. <strong>Der</strong> musikalische Leiter, Christoph<br />
Klöver, aktualisierte die Lieder und Tänze<br />
des Balletts, Erich Metzold schuf ein ganz<br />
neues Bühnenbild.<br />
Vorgesehen sind Insgesamt zehn Aufführungen,<br />
die letzte am Karnevalsdienstag. Ihre Ein<br />
trittspreise mußte die „Cäcilla Wolkenburg"<br />
jedoch in diesem Jahr in die nächsthöchste<br />
Gruppe anheben. An der Theaterkasse gibt<br />
es Karten von vier bis 20 Mark. Trotzdem ist<br />
die Nachfrage groß und die Bühnensplelgemeinschaft<br />
hofft, daß In diesem Jahr wieder<br />
die Kasse stimmt und die nächste Aufführung<br />
gesichert Ist.<br />
Denn obwohl alle Mitwirkenden honorarfrei<br />
spielen, erklärte Klaus Rohr, „gehören jedes<br />
Jahr große Rechenkünste dazu, das Dlvertlssementchen<br />
wieder auf die Bühnenbretter<br />
zu bringen. Ohne städtische Zuschüsse Ist es<br />
auf ein ausverkauftes Haus und Freundes<br />
spenden angewiesen."<br />
KOLNER STADT-ANZEIGER<br />
Kölsche Astronauten besuchen den Mond<br />
Bombenerfoig der Cäciiia Woikenburg in der Oper<br />
Von Wilhelm Unger<br />
<strong>Der</strong> Mond stiehlt dem Zeppelin die Schau. Das Divertissementchen der Cäciiia Wolkenhurg (ge<br />
nauer: „et Zillche") „D'r Zeppelin kütt. . . noch ens!" ist hochaktuell. Einen günstigeren Zeitpunkt<br />
hätte man für die Premiere nicht finden können. Noch hat man die Astronauten mit ihren Kängu<br />
ruhschritten vor sich, da kann man sie schon in einer kölschen Variation im Opernhaus sehen.<br />
Allerdings handelt es sich hier nicht um Shepard und Mitchell, sondern um Peter Flöckmann und
40<br />
Malermeister Mülheim. Daß sie nicht von Houston, sondern vom Dach des Kölner Dom-Hotels<br />
aus auf dem Mond landeten, daran ist allein der Schabau schuld. Während der Flöckmann am<br />
5. August 1909 auf dem Dach nach dem Eintreßen des Zeppelin Ausschau halten soll, genehmigt<br />
er sich einen Steinhänger nach dem anderen. Und er sagt: „Man möd fliege künne."<br />
Das hat er davon: er schläft, vom Schabau<br />
überwältigt, ein, und Im Traum wachsen ihm<br />
Flügel. Und Ist bald der erste Mann auf dem<br />
Mond. Hier sieht er (schon 1909!) die uns<br />
nun bekannten Felsen und Krater, untersucht<br />
den Boden nach Mondstaub (verheimlicht<br />
uns, daß er nur Bühnenstaub findet) und<br />
lernt — urkomisch — Känguruh-Schritte ma<br />
chen.<br />
Bald bekommt er Gesellschaft, zum Beispiel<br />
den von seiner Braut verlassenen Malermei<br />
ster Mülheim. Statt 50 Kilo Mond einzusam<br />
meln, suchen sie nach einer Wirtschaft. Als sie<br />
keine finden, fangen sie an zu kriechen und<br />
singen: „Ich möch zu Foß nach Kölle gon".<br />
Natürlich entfalten sie vorher eine Flagge mit<br />
den Farben der Stadt Köln und lassen das<br />
Transparent „Demnächst hier Kölsch" zu<br />
rück. Übrigens erstrahlt die Erde — vom Mond<br />
aus gesehen — in vollem Glanz. Was ist auf<br />
der Erde zu sehen? Natürlich nur der Kölner<br />
Dom. Soviel Lokalpatriotlsmus rührt jedes<br />
kölsche Herz.<br />
Im übrigen erzählt das Divertissementchen<br />
dieselben Geschichten um die historische An<br />
kunft des Zeppelins, um die Werbung hoch<br />
gestellter Bürger um die reiche Witwe Minna<br />
Müller und von der Liaison zwischen dem<br />
Grafen Horst-Heinz ZItta Delle und dem Stu<br />
benmädchen Anna-Maria vom Dom-Hotel, wie<br />
im Spillsche, das schon 1961, allerdings ohne<br />
„noch ens" über die Bühne ging.<br />
Graf prellte seine Mutter<br />
<strong>Der</strong> junge Graf will Frelfräuleln Kunigunde<br />
nicht heiraten und prellt seine Mutter um<br />
50 000 Mark. Das hübsche Sümmchen schafft<br />
es, die alte Gräfin muß ihre Einwilligung ge<br />
ben, und während der Zeppelin wirklich kütt<br />
und eine Schleife um den Dom macht, fällt<br />
ganz Köln in ein tausendfaches „Kölle alaaf"<br />
ein. Ein Happy-End wie man noch keins sah.<br />
Nur der Malermeister Mülheim geht leer aus,<br />
aber Peter Flöckmann hat den Zeppelin ge<br />
wiß mit einem Dutzend Steinhäger begrüßt.<br />
Gelungene Massenszenen<br />
Klaus Rohrs Inszenierung hat wieder Farbe.<br />
Auch die Massenszenen gelingen. In dieser<br />
neuen Fassung hat die Zeppelin-Mond-Revue<br />
noch gewonnen. Ein Hauptclou Ist wieder<br />
Christoph Klövers musikalisches Arrangement.<br />
Wie feierliche<br />
RIchard-Wagner-Klänge aus<br />
dem „Ring" das Divertissementchen eröffnen<br />
und gleich In „Goch, wat wer dat früher schön<br />
doch In Colonia" übergehen, das ist schon<br />
umwerfend komisch. Was von Bach bis Beat<br />
über Mozart, Beethoven, Lehär, My Fair La<br />
dy, Treuer Husar, Kütt erop und Guter Mond,<br />
du gehst so stille — die Opern-Parodien nicht<br />
zu vergessen —, da aufs köstlichste Merj"-<br />
beitet wurde, ist für jeden, der das Arrarl<br />
ment verfolgen kann, ein himmlischer S[yai5.<br />
Das Orchester der Cäcilla Wolkenburg war<br />
unter Klövers Leitung auf Draht.<br />
Und dann wieder das unbezahlbare Männer<br />
ballett! Soviel Schönheit auf einmal (oh, diese<br />
WadenI) Ist schwer zu verkraften. Dazu die<br />
Präzision etwa im Sternjungfernballett mit<br />
Spitzenhöschen auf dem Mondl Da wackeln<br />
die Wände. Choreograph Peter Schnitzler<br />
kennt sein Metier. Venus und Mars geben ein<br />
Gastspiel auf dem Mond. Das will gesehen<br />
werden.<br />
Glänzende Ensemblelelstung. Vorzügliche der<br />
Chor (Karl Schmitt). Unter den Solisten spiel<br />
ten und sangen sich nicht wenige Ins Herz<br />
des beifallsfreudigen Premierenpublikums. Al<br />
len voran Michael Goeb. Sein Flöckmann Ist<br />
bühnenreif. Sagt er: „In Bonn passiert nie<br />
jeti", dann freuen sich die Kölsche. Maler<br />
meister Mülheim hat Liebeskummer. Darum<br />
muß ein Tenor heran. Albert Krautz singt das<br />
verfremdete Wolgalied mit schönem Schmelz<br />
und herzerweichend. Horst Massau singt<br />
wieder den Grafen Horst-Heinz (1961 war er<br />
allerdings noch ein Student namens Pi^<br />
Sein einschmeichelnder Barlton hat nochf<br />
Ausdruck gewonnen.<br />
Als Justizrat Palm geht Karl-Heinz Sieber beim<br />
Wettsingen um die reiche Minna wieder als<br />
Sieger hervor. Hans-Georg Spohr ist aber<br />
auch eine herzenstötende Minna. Wilhelm<br />
Schmidts Sopran läßt manche Diva erblei<br />
chen. Sein Stubenmädchen Anna-Maria sollte<br />
bei keinem Mozart-Festival fehlen.<br />
Kunigunde Im Baß<br />
Günter Roggendorfs Kunigunde fällt zuweilen<br />
In einen tiefen Baß. Aber solche Frelfräulelns<br />
von <strong>Der</strong>bacherav soll es ja geben. Rudolf<br />
Wingenfelds Gräfin Zitta Delle — eine komi<br />
sche Alte wie eh und je. Sehenswert noch Edu<br />
ard Plum als Edgar von Platzappell — die
41<br />
Karikatur eines preußischen Hauptmanns.<br />
Und dann noch die hundert andern. Jeder<br />
auf seinem Posten.<br />
Entzückend Erich Metzolds Bühnenbilder (der<br />
alte Hauptbahnhofsvorplatz, die Mondland<br />
schaft und die prächtige Domszenerie vom<br />
Dom-Hotel aus). Möglich, daß im Opernhaus<br />
noch immer geklatscht wird.<br />
KÖLNISCHE RUNDSCHAU<br />
Auf dem Mond gibt es keine „Weetschaff"<br />
Divertissementchen Meß Zeppelin In Weltraum starten<br />
Von Barbro Schuchardt<br />
Brandaktuell ist diesmal das Divertissementchen der Cacilia Wolkenburg: Während die Astronauten<br />
■cc Apollo 14 noch durchs All flogen, stapften auf der Bühne des Opernhauses steinhägerselig die<br />
Mren Flöckmann und Mülheim durch den Mondstauh. Dabei konnte „et Zillche" im vorigen<br />
Sommer, als Klaus Rohrs Stück „D'r Zeppelin kütt noch ens!" für die Session <strong>1971</strong> ausgesucht<br />
wurde, gar nicht wissen, wie richtig man damit lag.<br />
Eigentlich ist dieser „Zeppelin" die Neubear<br />
beitung eines Stückes, das schon 1961 urauf<br />
geführt wurde. Christoph Klöver hat jedoch<br />
eine völlig neue Musik zusammengestellt, und<br />
auch sonst hat sich einiges geändert: So<br />
spielt die Handlung nicht mehr auf der Dach<br />
terrasse des ehemals berühmten Prominen<br />
tenhotels Du Nord, sondern auf dem Dom-<br />
Hotel.<br />
Tag der Handlung: der 5. August 1909. Die<br />
Kölner warten mit einer Mischung aus Kar<br />
nevalsfreude und Sensationslust auf das Er<br />
scheinen der Riesenzigarre am rheinischen<br />
Firmament. In diesen fünf Stunden Wartezeit<br />
zwischen sechs und elf Uhr früh trägt sich nun<br />
so allerlei zu, das Klaus Rohr zu einem Spiel<br />
in fünf Bildern verarbeitet hat.<br />
Peter Flöckmann (Michael Goeb) verkürzt sich<br />
die Wartezeit mit Steinhägerkonsum — so<br />
kommt er seinem alten Wunsch „m'r möht<br />
fiele künne" ein wenig näher. Daß er im drit-<br />
LBild aber wirklich auf dem Mond landet,<br />
h^/er nicht geahnt. Mit seinem Freund, dem<br />
Malermeister Mülheim (Albert Krautz), macht<br />
er sich als erstes daran, eine „Weetschaff"<br />
zu suchen — aber auf dem ganzen Mond ist<br />
keine zu finden. Dafür aber tritt das Mond<br />
ballett in Aktion, und in einer silbernen Gondel<br />
schwebt bei ultraviolettem Licht die Prima<br />
ballerina (Willy Uerlings) vom Schnürboden<br />
herab. Frau Flöckmann (Friedhelm Kreutz<br />
kamp) erscheint als Frau Venus) und das<br />
ganze närrische Volk aus der Domstadt ist<br />
plötzlich auch auf dem Mond versammelt.<br />
Dieser Akt ist der wirkungsvollste des ganzen<br />
Divertissementchen. Das Ballett erfreut das<br />
Publikum wie in jedem Jahr, und Erich Metzoldt<br />
hat sich hübsche Dekorationen einfal<br />
len lassen. Die übrigen Szenen, die auf dem<br />
Dach des Dom-Hotels und auf dem Vorplatz<br />
spielen, fallen gegen diesen „exotischen"<br />
Reiz ein wenig ab. Hier kann jedoch Horst-<br />
Massau als Grafensohn Horst-Heinz in eini<br />
gen schönen Soli brillieren, und gut gelungen<br />
sind auch die Szenen mit den sechs Freiern<br />
der reichen Witwe Minna Müller (Hans Georg<br />
Spohr) die sich schließlich für den Justizrat<br />
(Karl Heinz Sieber) entscheidet.<br />
Gustav Funke, Vorsitzender der Cäcilia Wol<br />
kenburg, freut sich, daß das Ballett in diesem<br />
Jahr sichtlich verjüngt ist: „Von den elf Mit<br />
gliedern sind die meisten Anfang zwanzig."<br />
Primaballerina, Willy Uerlings, ist mit seinen<br />
über 30 Jahren Mitgliedschaft der Nestor im<br />
Corps de ballet. Noch eine Neuerung: Alle elf<br />
bekamen in diesem Jahr neue „Tütüs" für<br />
150 Mark das Stück. Überhaupt wurde bei<br />
der Inszenierung nicht gespart; die Dekora<br />
tionen, teils von den Städtischen Bühnen, teils<br />
von der Firma Lierenfeld/Oedingen ausge<br />
führt, kosten etwa 15 000 Mark.<br />
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Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen gern an die Inserenten des „<strong>Burgbote</strong>n'
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63, aktives Mitgiied.<br />
Am 27. Januar dieses Jahres wurden es 50<br />
Jahre, daß Sangesbruder Emii Neiies Mit<br />
giied des KMGV wurde! Es waren damals<br />
erst drei Jahre her, daß der Kaisergeburts<br />
tag nicht mehr gefeiert wurde. Und just an<br />
diesem Tage wurde Emii Neiies unser Mit<br />
giied. Die Treue zum Verein, seine Pünktlichfiölncr<br />
inänner'CtfangtUtrd<br />
HTifgKedfarte<br />
für ßtrm y/-C<br />
.* i4 J V./<br />
Sac den 1;<br />
Todesfall<br />
Am 16. Januar <strong>1971</strong> verstarb unser inaktives<br />
Mitgiied Herr Rechtsanwalt Dr. Louis-Adam<br />
Peters. <strong>Der</strong> Vorstand brachte den Hin<br />
terbliebenen unsere herziichste Anteiinahme<br />
zum Ausdruck.<br />
r..Alichen Glückwunsch<br />
unserem Sangesbruder Gustav Liphardt, des<br />
sen Sohn Siegfried im Dezember 1970 an der<br />
Technischen Hochschuie Darmstadt sein Exa<br />
men als Diplom-Ingenieur mit dem Prädikat<br />
„mit Auszeichnung" bestanden hat.<br />
Ein seltenes Jubiläum<br />
keit zu den Proben und den Veranstaltungen<br />
und die Tatsache, daß schon einige Treue<br />
becher in seinem Besitz sind, können Vorbiid<br />
und Ansporn für manches jüngere Mitglied sein.<br />
<strong>Der</strong> Verein dankt auch an dieser Stelie Emil<br />
Neiies nochmals herzlich, verbunden mit den<br />
Wünschen für noch vieie Jahre Gesundheit<br />
und Wohiergehen.<br />
Adressenänderungen<br />
Es sind verzogen:<br />
Herr Karl-Heinz Sieber nach 5 Köln 30, Ehrenfeidgürtel<br />
114<br />
Herr Josef Lessenich nach 5024 Puiheim, Im<br />
Heiligenfeldchen 3, Ruf: 0 22 38/33 25<br />
Herr Guido Wurth nach 506 Bensberg, Frankenforster<br />
Straße 4—6
Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Die gegenwärtige Lage des Chorwesens<br />
behandelt in einem Grundsatzreferat bei der<br />
jüngsten Tagung des Gesamtausschusses<br />
des Deutschen Sängerbundes Präsident Dr.<br />
Walter Weidmann. Er erklärte, das Chorsin<br />
gen in unseren Tagen sei nicht nur ein sinn<br />
volles Verbringen der Freizeit, sondern eine<br />
schwere Verantwortung, die den persönlichen<br />
Einsatz aller Beteiligten erfordere. Man müs<br />
se daran gehen, einerseits die Leistungen<br />
der Chöre zu steigern, andererseits aber die<br />
Betreuung von gefährdeten Chören zu über<br />
nehmen. Hier müsse man zupacken, auch<br />
auf die Gefahr hin, sich unpopulär zu ma<br />
chen.<br />
Cantare et sonare,<br />
das Prinzip gemeinsamen vokalen und in<br />
strumentalen Musizierens gewinnt immer<br />
mehr an Boden. Die Zeitschrift „Lied und<br />
Chor" setzte sich neuerdings wieder dafür<br />
ein, daß an Modellen Möglichkeiten des ge<br />
meinsamen Wirkens gezeigt werden. Die Be<br />
strebungen gehen auf die Praxis des 16. und<br />
17. Jahrhunderts zurück, wo das gemeinsame<br />
Singen und Musizieren üblich und weit ver<br />
breitet war.<br />
Ein neues Arbeitsblatt<br />
in der seit Jahren erscheinenden Reihe des<br />
Deutschen Sängerbundes, Köln, ist soeben<br />
unter dem Titel „ABC des Vorsitzenden" ver<br />
öffentlicht worden. Das Heft enthält in alpha<br />
betisch geordneten Stichworten Hinweise für<br />
die Arbeit von Vereinsvorsitzenden, so über die<br />
GEMA, Haftpflicht, Zelter-Plakette usw.<br />
Ais letzten Hort freiwilliger musikalischer Be<br />
tätigung<br />
bezeichnet in einem Aufsatz in der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" Prof. Friedrich Zipp, Fr^<br />
furt, den gegenwärtigen Laienchor. Desn^.j<br />
müßten die städtischen und staatlichen Stel<br />
len ein offenes Ohr haben für die Belange<br />
der Singenden und ihnen jede Unterstützung<br />
und Hilfe angedeihen lassen. Die Nachwelt<br />
werde für solchen Dienst an der Kultur ein<br />
mal dankbar sein.<br />
Das Problem „Chor und Geselligkeit"<br />
bringt in der neuesten Ausgabe von „Lied und<br />
Chor" Bundeschormeister Rudolf Desch zur<br />
Sprache, der als Moderator bei der Tagung<br />
„Chorische Gebrauchsmusik" des DSB In<br />
Darmstadt am 1./2. Mai wesentlich beteiligt<br />
ist. Desch geht davon aus, daß die Frage<br />
der Geselligkeit bedeutungsvoll ist und daß<br />
man auf kameradschaftliche Beziehungen im<br />
Rahmen des Laienchores nicht verzichten<br />
kann. Eine erneute Diskussion über die Frage<br />
der Geselligkeit hält er für wichtig und not<br />
wendig.<br />
Die südafrikanische Union<br />
(Fortsetzung)<br />
Es blieb den Voortrekkers überlassen, dieses<br />
große Gebiet der Zivilisation zu eröffnen. Seit<br />
1835 planten holländische Farmer, unzufrie<br />
den mit der britischen Herrschaft und den Ein<br />
schränkungen ihrer geliebten Freiheit, eine<br />
Massenemigration vom Kap nach Norden. So<br />
verließen denn Männer, Frauen und Kinder in<br />
Planwagen, die von Ochsen gezogen wurden,<br />
unter Mitnahme ihres Viehs und allen Besitzes<br />
die östlichen Grenzgebiete und überschritten<br />
den Orange-Fluß.<br />
Auf diese Weise begann ein neues, dramati<br />
sches Kapitel In der Ausbreitung der weißen<br />
Zivilisation in Südafrika, das zum Wendepunkt<br />
in der Geschichte des Landes und wahrschein<br />
lich ihr bedeutendstes einzelnes Ereignis wer<br />
den sollte.<br />
<strong>Der</strong> Verlust so vieler fähiger Bürger für die<br />
Kapkolonie brachte schwerwiegende Probleme,<br />
und der Gouverneur versuchte den Rückschlag<br />
dadurch wettzumachen, daß er die Jurisdiktion<br />
der Kapgerichte bis zum 25. Grad südlicher<br />
Breite ausdehnte — eine Linie, die das Land<br />
von Osten nach Westen in einer Höhe durch-
45<br />
zieht, wo heute eines der wichtigsten Rast<br />
lager des Krüger-Nationalparks, Pretoriuskop,<br />
liegt.<br />
Nach offizieller Auffassung blieben die Voortrekker<br />
britische Untertanen, obwohl man auf<br />
diese Entfernung keine Gewalt mehr über sie<br />
haben konnte.<br />
Die Voortrekker stießen in die Wildnis ohne<br />
die Hilfe von Karten oder Kompässen vor. Sie<br />
überquerten Gebirgsketten und Flüsse und<br />
besaßen als Waffe gegen alle Gefahren des<br />
Unbekannten nichts weiter als ihren Mut, ihr<br />
starkes Gottvertrauen und ihren Willen zum<br />
Überleben. Sie besetzten das offene Land<br />
^schen dem Orange- und dem Vaal-Fluß,<br />
x^ne die Eingeborenen daraus zu vertreiben,<br />
und ließen sich jenseits des Vaal im Potchefstroom-Gebiet<br />
nieder, nachdem sie den Häupt<br />
ling Mziligazi und seine Matabele-Kriege ge<br />
schlagen hatten, welche die Voortrekker auf<br />
ihrem Marsch zum Vaal angegriffen und das<br />
Land verwüstet hatten.<br />
Eine andere Gruppe unter der Führung von<br />
Louis Trichardt erreichte den Zoutpansberg,<br />
eine Gebirgsketten im äußersten nördlichen<br />
Transvaal, und zog von dort in einem helden<br />
haften Unterfangen über die von Krankheiten<br />
heimgesuchten Ebenen nach Lourenpo Mar<br />
ques in Portugiesisch Ostafrika (Mozambique).<br />
Hier fanden Trichardt und die meisten seiner<br />
Gefolgsleute an der gefürchteten Malaria den<br />
Tod, gegen die es damals noch kein Heilmittel<br />
gab. Heute erhebt sich die Stadt Louis Tri<br />
chardt an den Hängen des Zoutpansberges<br />
zur Erinnerung an die tapferen, seit langem<br />
verstorbenen Männer und Frauen. Wer von<br />
Rhodesien aus auf der Großen Nordstraße<br />
nach Süden reist, sollte auf der Berghöhe ver<br />
weilen, um in der frischen Luft das Panorama<br />
des flachen Buschlandes zu genießen, das sich<br />
'"m zum bläulich verschwommenen Horizont<br />
Jrreckt - ein Land, in dem so viele ihr<br />
Leben ließen, um es für andere zu erschließen.<br />
Währenddessen zog eine weitere Gruppe un<br />
ter Piet Retief und Gert Maritz über den mit<br />
Recht so genannten Drakensberg, den „Berg<br />
des Drachens", nach Natal hinein, wo ihnen<br />
der Zulukönig Dingaan den Teil des Landes<br />
südlich des Tugela-Flusses abtrat. Aber Miß<br />
trauen und Verrat auf Seiten des eingeborenen<br />
Herrschers führte zum Massaker von Retief<br />
und seinen Leuten auf dem Gelände von Dingaans<br />
Kraal. Die Überlebenden, nunmehr von<br />
Andries Pretorius angeführt, legten ein Ge<br />
lübde ab, daß sie zum Dank eine Kirche er<br />
richten würden, sollte ihnen in dem unver<br />
meidlichen Kampf gegen die Zulus ein Sieg<br />
beschieden sein. Am 16. Dezember 1838 griff<br />
Dingaans Armee am sogenannten Blut-Fluß<br />
die Wagenburg der Buren an. Ein gnadenloser<br />
Kampf wogte auf den blutbefleckten Ufern hin<br />
und her, bis dreitausend Zulus getötet und<br />
Dingaans militärische Macht gebrochen waren.<br />
Die Schlacht am Blut-Fluß muß zu einem der<br />
entscheidendsten kriegerischen Ereignisse in<br />
Südafrika gerechnet werden. Gemäß ihrem Ge<br />
lübde bauten die Voortrekker ihre Kirche in<br />
der heute so anmutigen Stadt Pietermaritzburg.<br />
<strong>Der</strong>en Museum bewahrt viele Erinnerungs<br />
stücke an die tapferen Männer, Frauen und<br />
Kinder, darunter Bibeln, Exegesen, Predigten<br />
und Gebete. Welcher Glaubensrichtung man<br />
auch immer angehören mag — beim Besuch<br />
dieses Museums wird jedermann klar, welch<br />
ungeheure Kraft die Voortrekker täglich aufs<br />
neue aus ihrer Frömmigkeit schöpften. Vom<br />
Trek selber existieren nur wenige Erinnerungs<br />
stücke - wie sollen sie auch? Glücklicher<br />
weise gibt es aber einen Planwagen zu sehen,<br />
der tatsächlich im Großen Trek mitfuhr, und<br />
sein sonnengebleichtes, mit Schmutzflecken<br />
überzogenes Holz auf den vier Rädern hält<br />
die Erinnerung an ein „Verkehrsmittel" wach,<br />
das nicht nur Südafrika, sondern auch große<br />
Teile Nordamerikas gleichermaßen erschließen<br />
half.<br />
An jedem Jahrestag der Schlacht am Blut-<br />
Fluß versammeln sich die Nachfahren und<br />
Landsleute dieser Pioniere am Voortrekker-<br />
Denkmal bei Pretoria und ehren damit nicht<br />
nur die Toten, sondern erneuern ihr Vertrauen<br />
in die Zukunft.<br />
Die ersten Bemühungen der Voortrekker zur<br />
Ausarbeitung einer Verfassung und zu gesetz<br />
geberischer Tätigkeit an den Verkehrs-Schnitt<br />
punkten in Trans-Orangia wurden 1839 auch<br />
auf Natal übertragen, nachdem Pietermaritzburg<br />
gegründet worden war. Das einfache<br />
demokratische Grundgesetz der Republik<br />
Natal ermöglichte die erste Wahl einer gesetz<br />
gebenden Körperschaft in Südafrika, die unter<br />
dem Namen Volksraad (Volksrat) zusammen<br />
trat - eine Bezeichnung, die später von allen<br />
legislativen Versammlungen der Buren nörd<br />
lich des Orange-Flusses gebraucht wurde und<br />
noch heute im Titel des südafrikanischen Un<br />
terhauses bewahrt wird.<br />
Während solcherart Gesetz und Ordnung in<br />
die Republiken von Potchefstroom, Trans-<br />
Orangia und Natal einzogen, feierte die Kap<br />
kolonie nach den mageren dreißiger Jahren<br />
mit einer wachsenden Wollindustrie ihre wirt<br />
schaftliche Renaissance. Unter dem Druck der<br />
Wirtschaftsmächte am Kap, aber auch aus an<br />
deren Gründen, wurde die britische Herrschaft<br />
1842 auf Natal ausgedehnt. Damit zerschlugen
46<br />
sich die Hoffnungen der Buren auf die von<br />
ihnen konstituierte Republik. Abermals gingen<br />
sie auf die Wanderschaft, und nur eine kleine<br />
Gruppe im nördlichen Natal verblieb in der<br />
neuen Heimat.<br />
Kleine Gemeinden der Voortrekker ließen sich<br />
in den malaria-verseuchten Gegenden des öst<br />
lichen Transvaal nieder und gründeten das<br />
später wieder aufgegebene Ohrigstad sowie<br />
Lydenburg. 1848 erreichte Andries Pretorius<br />
jenen weiter südlich gelegenen Teil von Trans<br />
vaal, wo sich heute die Regierungshauptstadt<br />
Pretoria befindet. Sie wurde 1855 von Marthinus<br />
Wessels Pretorius gegründet und zu Eh<br />
ren seines Vaters Andries benannt. Die heu<br />
tige Stadt Pretoria ist sich voller Stolz ihrer<br />
Geschichte bewußt: bei festlichen Gelegenhei<br />
ten tragen die jungen Einwohner die schönen<br />
und farbenprächtigen Gewänder ihrer Vorfah<br />
ren, denen sie damit Ehrerbietung zollen.<br />
Natal wurde inzwischen zu einer britischen<br />
Kronkolonie, die man bis 1856 vom fernen<br />
Kapstadt aus verwaltete, dann erhielt sie ihre<br />
eigene Verfassung. Eine konsequente Einwan<br />
derungspolitik wurde verfolgt; Männer und<br />
Frauen aus Großbritannien strömten herbei,<br />
um Natal zu einem Land zu machen, das noch<br />
heute deutlich den Einfluß der damaligen eng<br />
lischen Pioniere zeigt.<br />
In der Kapkolonie war es ein langer und müh<br />
seliger Weg bis zur demokratischen Regie<br />
rungsform, aber endlich wurde ihr eine ge<br />
wählte gesetzgebende Versammlung zugestan<br />
den, und ein Parlament in unserem Sinne<br />
konnte schließlich im Jahre 1854 zusammen<br />
treten. Aber nach wie vor wurde die Region<br />
zum großen Teil von einer dem Parlament<br />
nicht verantwortlichen Exekutive regiert, und<br />
erst im Jahre 1872 ging alle Gewalt an die ge<br />
wählte Körperschaft über.<br />
Um die Mitte des Jahrhunderts siedelten sich<br />
weiße Viehzüchter in jenen Gebieten des süd<br />
lichen Trans-Orangia an, die von den Voortrekkern<br />
erschlossen worden waren, und es<br />
kam dabei häufig mit den eingeborenen<br />
Griquas über Weiderechte zum Streit. Wegen<br />
dieser Auseinandersetzungen griff die britische<br />
Herrschaft nun auch über den Orange-Fluß<br />
hinweg, und wählte als ihr dortiges Haupt<br />
quartier das neugegründete Dorf Bloemfontein<br />
im Herzen dessen, was heute die Provinz<br />
Granje-Freistaat darstellt. Von hier aus be<br />
obachtete man genau die Vorgänge in der un<br />
ruhigen Burenrepublik im nördlichen Trans-<br />
Orangia rund um Winburg, und schenkte auch<br />
dem gewitzten Basuto-Häuptling Moshesh in<br />
seinem gebirgigen Schlupfwinkel Aufmerksam<br />
keit, der darauf vorbereitet war, sein Land im<br />
Becken des Caledon-Flusses gegen jeden An<br />
kömmling zu verteidigen.<br />
<strong>Der</strong> stolze und eigenwillige Sir Henry Smith,<br />
Gouverneur der Kapkolonie und Britischer<br />
Hochkommissar, verpflanzte die Flagge Britannias<br />
schließlich bis zu den Ufern des Vaal-<br />
Flusses und erklärte im Februar 1848 im<br />
Namen seines Königs die Orange-River-Herr<br />
schaft. Andries Pretorius, stets mißtrauisch<br />
gegenüber der britischen Expansionspolitik,<br />
zog von seiner Transvaller Heimat aus, um<br />
dem englischen Einfall auf burisches Gebiet<br />
Einhalt zu gebieten, mußte aber, von einem<br />
besser ausgerüsteten Gegner geschlagen, wie<br />
der umkehren.<br />
iT<br />
Nördlich des Vaal-Flusses hatten AndrLv<br />
Pretorius und Andries Potgieter den Versuch<br />
unternommen, einen gemeinsamen Staat zu<br />
gründen, aber persönliche Animositäten zwi<br />
schen diesen beiden sonst hervorragenden<br />
Burenführern ließen das Projekt bis 1853 nicht<br />
Wirklichkeit werden, als der Tod sie von der<br />
politischen Szene riß.<br />
1852 brachte die Sand River Convention Pre<br />
torius die britische Anerkennung der Unab<br />
hängigkeit der Buren nördlich des Vaal-Flusses<br />
in dem Gebiet, das heute als Transvaal<br />
bekannt ist.<br />
Da die Engländer mit zahlreichen Problemen,<br />
wie dem Häuptling Moshesh, den Grenzstrei<br />
tigkeiten mit den Xhosa und dem Krimkrieg<br />
in Europa fertig zu werden hatten, gaben sie<br />
überdies ihre Herrschaft über Trans-Orangia<br />
auf und reduzierten ihre Einflußnahme auf das<br />
Gebiet südlich des Orange-Flusses.<br />
So erhielten die Buren in Trans-Orangia im<br />
Jahre 1854 kampflos durch die Abmachung<br />
von Bloemfontein ihre Unabhängigkeit und<br />
gründeten die Republik Oranje-Freistaat mit<br />
einer von Großbritannien anerkannten Verfas<br />
sung. 48 Jahre lang, bis zum Ende des Buiw<br />
krieges, sollte sie als „Musterrepublik" blün[^<br />
und gedeihen.<br />
Die Errichtung einer Republik in Transvaal war<br />
dagegen wegen der Entfernungen, der inneren<br />
Zwistigkeiten und religiösen Gegensätze weit<br />
aus schwieriger. Schließlich gelang es, alle<br />
auseinanderstrebenden Bevölkerungsgruppen<br />
im Jahre 1860 zur Annahme einer 1858 aus<br />
gearbeiteten Verfassung zu bewegen. So war<br />
endlich die Südafrikanische Republik geboren<br />
und konnte der Zukunft als ein in sich ge<br />
schlossenes Staatsgebilde entgegensehen, das<br />
freilich noch weitere vier Jahre, hauptsächlich<br />
wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten, von in<br />
neren Unruhen geschüttelt wurde.<br />
Fortsetzung im nächsten Heft!
j4.uticfyank<br />
des<br />
HAUSES WOLKENBURG<br />
REISSDORF^<br />
§9^<br />
filtliutgerPUS<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 443610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94/7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahö Werbung Köln<br />
Uberweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 Postscheckkonto, Köln Nr. 102 88
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
März <strong>1971</strong><br />
Mitteilungsblatt<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins
<strong>51</strong><br />
Unsere Konzertreise<br />
in die Südafrikanische Union!<br />
von Wiiheim Wüstenberg<br />
<strong>Der</strong> KMGV begibt sich das erstemal in seiner fast 130jährigen Geschichte in einen anderen Kon<br />
tinent y nach Afrika! Seit der Beschluß zu dieser Reise gefaßt wurdey fiebern rund 120 Sänger<br />
— leider vermögen sich nicht alle Aktiven an dieser großartigen Sängerfahrt zu beteiligen — dem<br />
Ziely die Südafrikanische Uniony entgegen. Die organisatorischen Vorbereitungen laufen auf Hochtoureny<br />
aber es hat den Anscheiny als wären die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden und das<br />
Fieber käme in normale Bahnen. Wer hätte das je gedachty daß die Sänger vor einer — bisher vie<br />
len — Auslandsreisen geimpft werden müßten!<br />
Bis zum 22. April ist es nur noch eine kurze Zeit. Die Redaktion des BB ist der Meinungy daß<br />
man den Sängern einen kleinen Reiseführer an die Hand geben solltey um sie speziell mit den Ge<br />
bieten und Städten bekannt zu macheny die wir aufsuchen. Das soll nun in den beiden <strong>Burgbote</strong>n<br />
März und April erfolgen. Dank dem Schrifttumy das die Südafrikanische Union und The South<br />
African Tourist Corporation in Frankfurt!M. zur Verfügung stellteny soll der Versuch eines yyHandlichen<br />
Reiseführers*^ gestartet werden. Drei Ortey in welchen wir Konzertiereny wird man allerdings<br />
vergeblich sucheny und zwar Ermelo (es liegt zwischen Durban und Johannesburg)y Germiston (un<br />
mittelbar bei Johannesburg gelegen) und Klerksdorpy östlich von Johannesburg. Material hierüber<br />
war leider nicht zu erhalten.<br />
Weiterhin bringen die beiden BB-Ausgaben Einzelheiten über den Krüger-Nationalparky die Dia<br />
mantenfelder von Kimberley und die Kap-Halb-insely die ebenfalls besucht werden. Und nuny<br />
fröhliche Fahrt!!<br />
Transvaal<br />
Die meisten Besucher von Übersee kommen<br />
heute in Südafrika auf dem internationalen<br />
Jan-Smuts-Flughafen zwischen Johannesburg<br />
und Pretoria an, oder sie überqueren die<br />
Grenzen, die Transvaal von Rhodesien und<br />
Mocambique trennen.<br />
Transvaal liegt zwischen dem Limpopo-Fluß<br />
im Norden und dem historischen Vaal-Fluß im<br />
Süden, ist ausgedehnter als die britischen<br />
Inseln und besitzt eine erstauniiche Vielfältig<br />
keit an landschaftlichen und interessanten<br />
Sehenswürdigkeiten.<br />
Von den fruchtbaren Ackerbaugebieten im We<br />
sten bis zum Krüger-Nationalpark und dem<br />
Lowveld im Osten, ziehen sich verschieden<br />
gestaltete Regionen mit hochauf ragenden<br />
Gebirgsketten und sanft gewellten Ebenen<br />
hin. Flüsse rauschen hier seit uralter Zeit<br />
durch tiefe Schluchten, und in den Wildschutz-<br />
Terminkalender für<br />
Donnerstag, 1. April 71<br />
Donnerstag, 8. April 71<br />
Donnerstag, 15. April 71<br />
Dienstag, 20. April 71<br />
Donnerstag, 22. April 71<br />
Donnerstag, 29. April 71<br />
Donnerstag, 29. April 71<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Chorprobe nur für die „Afrikareisenden", Wolkenburg 19.30 Uhr<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert für die Inaktiven des KMGV — Afrika<br />
programm - in der Wolkenburg<br />
20.00 Uhr<br />
Abflug der Afrikareisenden<br />
vom Flughafen Köln-Wahn um<br />
18.55 Uhr<br />
Für die Reisenden am 29. April 71, ebenfalls Wahn um 18.55 Uhr<br />
Probe für die Mitwirkung bei einem Festgottesdienst<br />
in St. Mauritius am 2. 5. 71, Wolkenburg<br />
19.30 Uhr
52<br />
gebieten halten ganze Antilopenherden in ih<br />
rem Lauf inne, um die vorbeifahrenden Motoristen<br />
neugierig und in sicherer Gewißheit,<br />
daß sie nicht verletzt werden, zu beäugen.<br />
Transvaal besitzt zahlreiche Städte, von al<br />
ten Bergwerksstädten bis zu den Markt- und<br />
Geschäftszentren. Pretoria die Regierungs<br />
hauptstadt ist würdevoll. Johannesburg da<br />
gegen ist eine vitale Metropole.<br />
Johannesburg<br />
Innerhalb eines Menschenalters hat sich Jo<br />
hannesburg von einem lärmerfüllten Berg<br />
werkslager in eine Metropole entwickelt, denn<br />
erst im Jahre 1886 stießen zwei arme Gold<br />
sucher zufällig auf eine Ader des Main Reef,<br />
heute der Brennpunkt der bestehenden reich<br />
haltigsten Goldfelder. Bis jetzt wurden den<br />
Goldfeldern fast 224 000 000 kilos Gold ent<br />
zogen. <strong>Der</strong> Wert hierfür beträgt ungefähr<br />
R 13 500 000 000. Die Goldfelder stellen auch<br />
einige der besten Uranquellen der Welt dar.<br />
Johannesburg ist eine erregende Stadt, die<br />
sowohl eine prickelnde Atmosphäre als auch<br />
ein hervorragendes Klima besitzt. Johannes<br />
burg liegt an den südlichen Hängen des Witwatersrand,<br />
eine der höchstgelegenen Stel<br />
len in Transvaal. Als das bedeutendste Ein<br />
fallstor des Landes zieht Johannesburg im<br />
mer wieder Neuankömmlinge aus allen Tei<br />
len der Welt an, denn hier finden sie Kolonien<br />
ihrer Landsleute, die schon im wirtschaflichen,<br />
industriellen und kulturellen Leben gut<br />
Fuß gefaßt haben.<br />
In der Stadt und in ihren Vorstädten befinden<br />
sich Hotels von internationalem Standard,<br />
sowie erstklassige Restaurants, von denen<br />
zahlreiche eine hervorragende Küche besit<br />
zen. Es gibt Theater- und Sportveranstaltun<br />
gen jeglicher Art — zwei Meisterschafts-Golf<br />
plätze, ein internationales Rugby-Stadium in<br />
Ellis Park, und im Wanderers befindet sich<br />
das Cricket Stadium. Johannesburg ist au<br />
ßerdem der Treffpunkt des aufregendsten Zu<br />
schauersports: Autorennen, welches auf dem<br />
Kyalami Circuit stattfindet.<br />
Die anderen Städte des Witwatersrand er<br />
strecken sich in östlicher und westlicher Rich<br />
tung über eine Entfernung von 120 Meilen<br />
(192 km.). Alle besitzen sie die charakteristi<br />
schen Merkmale der gelb-weißen Abfallhalden<br />
und der hohen Fördertürme der Minen. Die<br />
größte Goldmine der Welt, die East Rand<br />
Proprietary Mine, in der einige der Berg<br />
werksarbeiter mehr als 2 Meilen (3,200 m)<br />
unter der Erdoberfläche arbeiten, befindet sich<br />
östlich von Johannesburg.<br />
Allgemeine Information<br />
Bevölkerung: Weiße<br />
Bantus<br />
Farbige<br />
Asiaten<br />
476 712<br />
773 415<br />
76 331<br />
38 065<br />
Totale Bevölkerung 1,364 523<br />
Höhenlage über dem Meeresspiegel: 5 750<br />
Fuß, 1753 m<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Goidbergwerke: Für die meisten Besucher in<br />
Johannesburg liegt die Hauptattraktion im<br />
mer noch im Gold. Die Bergwerkskammer ar<br />
rangiert gelegentlich das ganze Jahr hin<br />
durch, außer im Dezember, Rundführungen<br />
unter Tage sowie zur Besichtigung der Arbeiten<br />
an der Erdoberfläche.<br />
Minenbesuche schließen sowohl Führungen<br />
über Tage als auch unter Tage ein, und<br />
Besucher können beobachten, wie geschmol<br />
zenes Gold gegossen wird. Tee und ein Imbiß<br />
werden kostenlos serviert.<br />
Die Touren sind anstrengend und dauern<br />
einen ganzen Tag. Kinder unter 16 Jahre,<br />
erwartende Frauen und ältere Personen, die<br />
an Herz- und Atembeschwerden leiden, werden<br />
an den Rundführungen nicht zugelassen.<br />
Bantu Minentänze: Die tausenden Bantus von<br />
allen Teilen Südafrikas, die Arbeitskraft für<br />
die Bergwerksindustrie von Witwatersrand<br />
bilden, führen an den meisten Sonntagmor<br />
gen in dem einen oder anderen Bergwerks<br />
dorf farbenfrohe Stammestänze auf.<br />
Die Halle der Südafrikanischen Leistung. (The<br />
Hall of South African Achievement) befindet sich<br />
in der Johannesburger Börse, Hollard Street<br />
Tel. 8 34-5711. Sie beherbergt eine Ausstel<br />
lung vom Bergbau und dem industriellen<br />
Reichtum Südafrikas. Die Halle schließt an die<br />
öffentliche Galerie an, von wo aus Besucher<br />
dem Handel auf dem Marktstockwerk zu<br />
sehen können. Interessenten sollten sich von<br />
montags bis freitags in Zimmerflucht 834 um<br />
10.10 Uhr, 11.25 Uhr und um 14.25 Uhr für<br />
Rundführungen einfinden.<br />
Das Afrikana Museum befindet sich in der<br />
Staatsbibliothek und hat drei Galerien, die<br />
sich mit den verschiedenen Bantustämmen,<br />
der Geschichte des weißen Mannes in Süd<br />
afrika und mit der Entwicklung Johannes<br />
burgs befassen. Außerdem gibt es noch viele<br />
andere Ausstellungstücke und Sammlungen.<br />
Das Museum ist an Wochentagen von 9 Uhr<br />
bis 18 Uhr geöffnet.
53<br />
Das geologische Museum befindet sich auch<br />
im Bibliotheksgebäude und beherbergt die<br />
Draper Edelsteinkoüektion. Öffnungszeiten wie<br />
für das Afrikana Museum.<br />
Das Eisenbahnmuseum befindet sich im<br />
Bahnhof unterhalb der Johann Rissik Brücke.<br />
Die Ausstellungsgegenstände illustrieren die<br />
Entwicklung des Transportwesens seit dem<br />
Jahre 1860. An Wochentagen von 9 Uhr bis<br />
16 Uhr, und Sonntagsmorgens geöffnet.<br />
Das Transport Museum liegt in Pioneers'<br />
Park, Rosettenviüe Road, La Rocheüe, und<br />
enthält größere Aussteüungstücke vom Och<br />
senwagen bis zur Dampflokomotive. Öff<br />
nungszeiten sind dieselben wie für das Afri<br />
kana Museum.<br />
Die Kunstgaierie, die von Sir Edwin Lutyens<br />
entworfen wurde, liegt in Joubert Park. Die<br />
schöne Kollektion enthält Werke von Sisley,<br />
Pisarro, Signac Bonnard und noch vielen an<br />
deren; die Pre-Raphaeüte School ist ebenso<br />
vertreten. Bildhauerwerke von Rodin, Maiüol<br />
und anderen Künstlern sind hier auch vor<br />
zufinden. Die Galerie ist täglich von 10 Uhr bis<br />
17 Uhr geöffnet; außer montags (oder diens<br />
tags wenn der vorherige Tag ein offizieller<br />
Feiertag war). Während der Sommermonate<br />
Oktober bis April) ist die Kunstgalerie sonn<br />
tags, mittwochs und an offiziellen Feiertagen<br />
abends von 20 Uhr bis 22 Uhr geöffnet.<br />
Das Planetarium, in dessen 21 meter hoher<br />
Kuppel fast 9000 Sterne reflektiert werden<br />
können, befindet sich auf dem Universitäts<br />
grundstück. Abendvorführungen: Dienstags bis<br />
samstags (mittwochs in afrikaans); Nach<br />
mittags: samstags und sonntags.<br />
<strong>Der</strong> Albert Hertzog Turm ist 722 Fuß (220 Me<br />
ter) hoch und befindet sich auf Brixton Ridge,<br />
westlich des Stadtzentrums. In 553 Fuß (169<br />
Meter) Höhe befindet sich eine Aussichtsplatt<br />
form, von wo aus eine herrliche Sicht auf die<br />
Stadt und Umgebung geboten wird.<br />
<strong>Der</strong> Zoologische Garten liegt im Herman Eck<br />
stein Park. Hier befindet sich auch das<br />
Kriegsmuseum, eine vollständige Aufführung<br />
der südafrikanischen Verteidigungskräfte in<br />
Kriegszeiten.<br />
The Wilds, (die Wildnis) ist vielleicht der<br />
hübscheste Park in Johannesburg und liegt<br />
in Houghten, abseits der Louis Botha Avenue;<br />
Er ist besonders wegen seiner bodenständi<br />
gen Frühlingsblumen bekannt.<br />
Melrose Vogelreservat in den nördlichen Vor<br />
orten bedeckt eine Fläche von 100 000 Qua<br />
dratmeter, und 120 verschiedenen Vogelarten<br />
sind hier gesichtet worden.<br />
<strong>Der</strong> Transvaal Schlangenpark beim Haifway<br />
House, zwischen Johannesburg und Pretoria,<br />
enthält eine Kollektion von ungefähr 1000<br />
Schlangen aus aller Welt. Täglich geöffnet,<br />
außer dienstags falls dieser Tag nicht auf<br />
einen öffentlichen Feiertag fällt).<br />
<strong>Der</strong> Löwenpark stellt eine neue Touristen<br />
attraktion in Johannesburg dar. Hier können<br />
viele wilde Tiere Südafrikas innerhalb einer<br />
Entfernung von 32 Kilometern außerhalb der<br />
Stadt beobachtet werden. <strong>Der</strong> Park liegt auf<br />
der Pretoria Seite, innerhalb einer Meile (1,6<br />
km) von der Kreutzung der Johannesburg-<br />
Hartebeestpoort-Dam und der Krugersdorp-<br />
Pretoria Straße.<br />
Das Krugersdorp Wildreservat kann in 30 Mi<br />
nuten Fahrt von Johannesburg aus erreicht<br />
werden. Es liegt 4 Meilen (6 km.) westlich der<br />
Stadthaüe von Krugersdorp, entlang der<br />
Kommisarie Street. Unter vielen anderen Tie<br />
ren, die hier gesehen werden können, befin<br />
den sich weiße Nashörner, Kudus, Gems<br />
böcke, Elenantilopen und Gnus. Das Reser<br />
vat ist täglich geöffnet.<br />
Die Sterkfonteln Höhlen, 11 Kilometer nord<br />
westlich von Krugersdorp und 44 Kilometer<br />
von Johannesburg entfernt, sind von beson<br />
derem Interesse für Anthropologen und Archä<br />
ologen. Hier fand der verstorbene Dr. Broom<br />
„das fehlende Bindeglied" zum Schädel, wel<br />
cher als „Mrs. Ples" bekannt wurde.<br />
Das nördliche Transvaal<br />
Das nördliche Transvaal erstreckt sich von<br />
Pretoria zu den Grenzen von Rhodesien,<br />
Botswana und Mozambique. Es wird von der<br />
Großen Nord-Straße durchzogen, welche die<br />
Grenze nach Rhodesien bei Beit Bridge, 16<br />
Kilometer von der Kupferbergbau-Stadt Mes<br />
sina entfernt, überschreitet. Die touristisch in<br />
teressanten Gebiete liegen hauptsächlich öst<br />
lich dieser Straße.<br />
Pletersburg ist die größte Stadt im nördlichen<br />
Transvaal und Zentrum eines wichtigen land<br />
wirtschaftlichen Gebietes und eines Areals zur<br />
Gewinnung von Bodenschätzen.<br />
Eine stimmungsvolle Rundfahrt führt von<br />
Pletersburg aus über Haenertsburg und Magoeba's<br />
Kloof nach Tzaneen und kehrt durch<br />
das Duiwelskloof auf einer Verbindungs<br />
straße zurück, welche die Große Nord-Straße<br />
kurz vor Bandelierskop erreicht. Die erste<br />
Sehenswürdigkeit an dieser Rundstrecke ist
Generalhändler<br />
der führenden Fabrikate<br />
WILK-STERN-TABBERT<br />
SPRITE-ECGLES-KIP<br />
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Station<br />
auf der Suche<br />
nach „einem Drucker<br />
der saubere<br />
Arbeit leistet."<br />
Auch, wenn es mal<br />
höchste Eisenbahn" ist!<br />
Druck<br />
Otto Ritterbach GmbH GrafischerBetrieb,5023 Weiden,Kleiststr
56<br />
neunzehn Kilometer hinter Pietersburg das<br />
Bantu University College off the North in Turf<br />
loop, in traditionellem und modernem Stil ge<br />
halten, wo junge Bantus alle möglichen Wis<br />
senschaften von Theologie bis Physik und<br />
Chemie studieren können.<br />
Das östliche Transvaal<br />
Das östliche Transvaal, eine landschaftlich<br />
schöne Gegend und reich an historischen Be<br />
ziehungen, kann leicht in einer Tagesfahrt<br />
von Pretoria oder Johannesburg aus erreicht<br />
werden. Hier breitet sich ein Land der Berge<br />
und des Buschvelds aus, das von den nörd<br />
lichsten Ausläufern der 1000 Kilometer langen<br />
Drakenberg-Kette in das Highveld und das<br />
subtropische Lowveld unterteilt wird. Hier be<br />
finden sich die eindrucksvollen Blyde River<br />
Canyon und der berühmte Krüger National<br />
park. Ein Dreieck, dessen Seiten wenig mehr<br />
als hundert Kilometer lang sind, schließt ei<br />
nen Schatz an historischen Begebenheiten<br />
ein, denn an den hiesigen Berghängen fand<br />
man die ersten Goldfelder Transvaals, Jahre<br />
bevor die phantastischen Vorkommen am Witwatersrand<br />
entdeckt wurden. Einige der alten<br />
Gruben werden noch immer ausgebeutet,<br />
darüber hinaus weist die Region mindestens<br />
33 andere Mineralien auf. Die Bodenschätze<br />
werden zwischen Szenen von bestechender<br />
landschaftlicher Großartigkeit ans Tageslicht<br />
gebracht: bewaldete Vorgebirge laufen in<br />
fruchtbare Täler aus, und viele Flüsse stür<br />
zen sich in imposanten Kaskaden hernieder,<br />
um ihre lange Reise zum Indischen Ozean<br />
anzutreten<br />
Die Nationalstraße schlängelt sich durch die<br />
saftige Schoeman's Kloof nach Nelspruit,<br />
entlang den Abhängen und dem gewundenen<br />
Lauf des Crocodile-Flusses folgend. Montrose<br />
Falls, 32 Kilometer von Nelspruit, ist ein se<br />
henswerter Wasserfall. Einige Kilometer wei<br />
ter zweigt der Weg zu den Sudwala-Tropffsteinhöhlen<br />
ab. Führungen durch die erleuch<br />
teten Galerien der Stalaktiten und Stalag<br />
miten finden täglich von 8.30 Uhr bis 17 Uhr<br />
statt. Ein besonderer Charakterzug dieser<br />
Höhlen ist der riesige P. R. Owen Saal, der<br />
größte seiner Art auf der südlichen Hemisphä<br />
re.<br />
Nelspruit ist das Wirtschafts- und Industrie<br />
zentrum des östlichen Transvaal; für Eisen<br />
bahnreisende stellt es außerdem den Aus<br />
gangspunkt zum Besuch des Krüger-Natio<br />
nalparks dar. Die Stadt ist von besonders<br />
intensiv bebautem Ackerland umgeben. In der<br />
Nähe befinden sich zwei große Zitrusplantagen,<br />
auf denen jährlich Millionen \foh Säcken<br />
Früchten geerntet werden. Ein großer Teil hier<br />
von wird exportiert, jedoch werden enorme<br />
Menge anderer sub-tropischer Fmchte, so<br />
wie Gemüse, zur Befriedigung qes lokalen<br />
Marktes geerntet.<br />
<strong>Der</strong> Krüger-Nationalpark<br />
<strong>Der</strong> Krüger Nationalpark erstreckt sich über<br />
320 Kilometer entlang dem Crocodile Fluß<br />
im Süden zum Limpopo Fluß im Norden. Er<br />
ist ungefähr 64 Kilometer breit und bedeckt<br />
eine Gesamtfläche von fast 19000 Quadrat<br />
kilometern. <strong>Der</strong> Park gehört zu den großen<br />
Wildreservaten der Welt. Er beherbergt für<br />
kommende Generationen die Überbleibsel<br />
der einst riesigen afrikanischen Tierherden.<br />
Hier leben die Tiere in ungefährdeter, natür<br />
licher Umgebung, ungestört bis auf die<br />
270000 faszinierten dankbaren Touristen, die<br />
sich hier jedes Jahr einfinden, um das Wild<br />
aus der Nähe zu betrachten.<br />
1600 Kilometer Straßen durchqueren den<br />
Park. Eine Geschwindigkeitsgrenze von 40<br />
Kilometer die Stunde ist durchweg innerhalb<br />
des Parks vorgeschrieben, jedoch ist strekkenweise<br />
ein wenig schnelleres Tempo er<br />
laubt. Verkehrssünder, die beim Übertreten<br />
der Geschwindigkeitsgrenze ertappt werden,<br />
müssen mit einer heftigen Strafe rechnen. Da<br />
die Sicht durch das hohe Gras und das<br />
Buschland begrenzt, und Beobachtungsplätze<br />
eingerichtet sind, ist eine niedrige Geschwin<br />
digkeit nur ratsam. Eine erfolgreiche Wild<br />
erkundung ist von drei Faktoren abhängig:<br />
Glück, langsame Geschwindigkeit und Beob<br />
achtungstalent. Da sich mehr als 1200 Löwen<br />
hier aufhalten, hat man eine gute Chance<br />
ihnen zu begegnen, besonders da die Stra<br />
ßen nahe entlang den Flüssen und Wasser<br />
löchern vorbeiführen, wo sich die Löwen und<br />
andere Tiere versammein.<br />
Abgesehen von Löwen gibt es noch andere<br />
interessante Raubtiere und Aasgeier zu be<br />
sichtigen. Leoparden sichtet man häufig in<br />
Baumgabeln, wohin sie ihren nächtlichen<br />
Fang in Sicherheit bringen. Wilde Hunde so<br />
wie Jagdleoparden werden selten gesehen.<br />
Jagdleoparden können an ihren langen Bei<br />
nen, dem kleinen Kopf und den zwei auffal<br />
lenden schwarzen Streifen zwischen Augen und<br />
Kiefer erkannt werden. Hyänen werden sel<br />
tener beobachtet als Löwen. Den schwarzen<br />
hohlrückigen Schakalen dagegen begegnet<br />
man ziemlich häufig.<br />
Elefantenherden wandern durch den Park,<br />
besonders in den nördlichen Gebieten, wo
ihre beliebteste Nahrung, der Mopanl-Busch<br />
im Überfluß wächst. <strong>Der</strong> Moroela-Baum mit<br />
seinen leichtberauschenden Beeren gilt auch<br />
als bevorzugtes Futter, und hat schon man<br />
chen Elefanten „angeheitert" unter den Bäu<br />
men umhertorkeln lassen.<br />
Unter den Antilopen gibt es seltene Arten. Die<br />
Elenantilopen sowie die Zobelantilopen wer<br />
den nicht oft im Park gesehen. Andere Antilo<br />
pen wie die Nyalaantilope, der Rotschimmel,<br />
der Kama und die Tsessebe-Antllope halten<br />
sich in den nördlichen Gebieten auf und wer<br />
den dann und wann bei Shingwidzi gesichtet,<br />
öfter kann man sie Im Pafurl Gebiet nörd<br />
lich von Punda Milla besichtigen. <strong>Der</strong> Busch<br />
bock und der Reedbock geben sich sehr<br />
scheu.<br />
Viele Tiere sind häufig zu sehen. Unter diesen<br />
befinden sich der Impala, das Gnu, die Gi<br />
raffe (Insbesondere in den zentralen Gebie<br />
ten um Satara und Orpen), das Zebra, der<br />
Steinbock und der Ducker. Ganze Familien<br />
von Warzenschweinen wälzen sich in Sumpf<br />
bädern, oder trotten mit aufrecht stehenden<br />
Schwänzen durch das Gras. Den einst selte<br />
nen Büffeln begegnet man ziemlich oft, sowie<br />
ganzen Pavianherden und den allgegenwär<br />
tigen lebhaften Affen.<br />
Die beste Besuchszeit für den Krügerpark<br />
liegt im August, September und Oktober, wenn<br />
das Gras niedrig Ist, und sich die Tiere in<br />
der Nähe der Wasserstellen aufhalten. Im<br />
Sommer hindert das dichte Blattwerk den<br />
Wlidsichter, jedoch stechen die Tiere ziemlich<br />
deutlich vom saftigen Grün der Vegetation<br />
ab. Für den Vogelliebhaber ist der Sommer<br />
die geeigneteste Besuchszeit. Obwohl man<br />
das ganze Jahr hindurch eine Menge Vögel<br />
sehen kann, kommen die Zugvögel nur für<br />
die langen, heißen und trägen Tage zum Sü<br />
den. Hier gesellen sich die europäischen<br />
Blauraken zu ihren engen Verwandten, den<br />
lllabrüstigen Blauraken und einer Anzahl bunt<br />
gefiederter Bienenfresser, die sich flimmernd<br />
gegen den blauen Himmel abheben. Den<br />
glänzenden Stars aus der Kapprovinz, sowie<br />
den gelbschnabeligen Nashornvögeln begeg<br />
net man fast während des ganzen Jahres.<br />
Das gleiche gilt für die smaragdgrün-ge<br />
fleckten Tauben mit Ihrem traurigen „hoop"<br />
Gesang; die grauen Louries mit ihrem rau<br />
hen „kwee" oder „go-way" Schrei, sowie eine<br />
Vielzahl von Falken, Reiher, Weiher, Tau<br />
ben, Enten, Adler und Geier. Gelegentlich be<br />
gegnet man einer wilden Straußenfamilie,<br />
häufiger jedoch Gruppen von glänzenden<br />
schwarzen Nashornvögeln mit leuchtend ro<br />
ten Federn.<br />
Pretoria<br />
Pretoria, die Reglerungshauptstadt von Süd<br />
afrika ist ruhig und würdevoll. Seine Ge<br />
schichte geht zurück auf die bewegten Plonlertage<br />
zur Zelt der Republik Transvaal un<br />
ter Präsident Paul Kruger. Pretoria liegt in<br />
einem fruchtbaren Tal, welches Im Süden von<br />
einer niedrigen Bergkette, und Im Norden<br />
von den Magallesbergen begrenzt wird.<br />
Hervorstehende Gharakterzüge sind die schö<br />
nen Gebäude, die herrlichen Gärten und al<br />
leenartigen Straßen, von denen nicht weni<br />
ger als 300 Meilen (480 km.) mit Jakarandabäumen<br />
beflanzt sind. Während des Okto<br />
bermonats bieten die maivenfarbenen Blü<br />
ten ein unvergeßliches Bild.<br />
Pretoria beherbergt die größte wissenschaft<br />
liche Konzentration des Landes, dessen Be<br />
mühungen sich In den Leistungen auf den<br />
verschiedenen Gebieten belohnt machen:<br />
Landwirtschaft, Wasserversorgung und<br />
-schütz, Forstwirtschaft, Rundfunkwesen und<br />
noch viele andere. <strong>Der</strong> Kern des Fortschritts<br />
liegt In der Errichtung der Atomstation bei Pellndaba,<br />
sowie der Nachforschungsstation für<br />
Weltraum-Rundfunk, die, wenn sie nicht Welt<br />
raum-Raketen verfolgt, einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Radio-Astronomie liefert.<br />
Allgemeine Information<br />
Bevölkerung: Weiße 261 700<br />
Bantus 205000<br />
Farbige 10 900<br />
Asiaten 9600<br />
Totale Bevölkerung 487 200<br />
Höhenlage über dem Meeresspiegel: 1370 m<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Das Union Buiidings. Hier befinden sich die<br />
Büroräume des Staatsministers und einiger<br />
anderer Minister. In diesem Gebäude trifft<br />
sich auch der Ministerrat. Das Regierungsge<br />
bäude liegt auf dem Meintjies Kop, von wo<br />
aus man die Stadt übersehen kann, und wird<br />
als eines der eindrucksvollsten Staatsgebäu<br />
de der Welt betrachtet.<br />
<strong>Der</strong> aite Ratsaai liegt an der südlichen Seite<br />
des Church-Squares und war zur Zeit der<br />
alten Republik Transvaal Reglerungssitz. Die<br />
herrliche alte Ratstube, heute Sitz des<br />
Transvaal Provinzialrats, ist so rekonstruiert<br />
worden wie zur Zelt des Präsidenten Paul<br />
Kruger.
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Das Transvaal Provlnzlal-Verwaltungsgebäude<br />
liegt neben dem alten Ratsaal. Er Ist<br />
ein ausgezeichnetes Beispiel moderner Archi<br />
tektur und enthält eine südafrikanische Kunstkollektlon<br />
Im Wert von R 200 000. Rundführun<br />
gen finden auf Bestellung montags, mittwochs<br />
und freitags um 14 Uhr statt. An anderen Wo<br />
chentagen finden Rundführungen, nach vor<br />
heriger Anmeldung, statt, Tel. 8—09 06.<br />
Paul Kruger Haus Ist ein Museum In der<br />
Church Street, wo viele persönliche Besitz<br />
tümer des Präsidenten zu sehen sind, unter<br />
anderem seine Staatskarosse und der pri<br />
vate Eisenbahnwagen. Täglich geöffnet, au<br />
ßer an Weihnachten und Karfreitag.<br />
Das Transvaal Museum gegenüber der<br />
Stadthalle, Paul Kruger Street, Ist bekannt<br />
wegen seiner geologischen, archäologischen<br />
und naturgeschichtlichen Sammlungen. Täg<br />
lich geöffnet, außer an Weihnachten, Karfrei<br />
tag und am Himmelfahrtstag.<br />
Das National-kulturgeschichtliche Museum<br />
liegt In der Boom Street, In der Nähe des<br />
Zoo-Eingangs, und besitzt eine Interessante<br />
Kollektion von Buschmann-Zeichnungen und<br />
Felsgravierungen, sowie historisches Material.<br />
An Weihnachten, am Karfreitag und Himmel<br />
fahrtstag geschlossen.<br />
Melrose House, Jacob Mare Street, gegen<br />
über dem Burgers Park. Dieses Haus stellt<br />
ein historisches Denkmal dar, denn im Jahre<br />
1902 wurde hier der Anglo-Boeren Friedens<br />
vertrag unterzeichnet. Für einige Zelt lebten<br />
hier Lord Roberts und Lord KItchener. Die<br />
Atmosphäre eines viktorlanlschen Hauses hat<br />
man sorgfältig bewahrt. Geöffnet: von diens<br />
tags bis samstags von 9 Uhr bis 17 Uhr und<br />
am Sonntag nachmittag.<br />
Das Voortrekker Monument liegt auf einem<br />
Hügel, den man erreicht, wenn man sich vom<br />
Süden her der Stadt nähert, und Ist ein Ge<br />
denkschrein für die Pioniere, die das Land<br />
zugänglich machten. Von besonderem Inter<br />
esse Ist das Museum der Voortrekkerrellquien.<br />
An Wochentagen, außer dienstags von<br />
9 Uhr bis 17 Uhr und Sonntag nachmittags<br />
geöffnet.<br />
Das Museum schließt eine halbe Stunde frü<br />
her.<br />
Das Klapperkop Fort auf dem Johann RIssIk<br />
Drive wurde zur Verteidigung von Pretoria<br />
erbaut, jedoch nie benutzt. Heute Ist es ein<br />
Mllltärmuseum. Von montags bis samstags<br />
von 9 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.<br />
Das Pretoria Kunstmuseum liegt In der Park<br />
Street, Arcadla. Es beherbergt in erster Linie<br />
Werke von südafrikanischen Künstlern, aber<br />
es enthält auch Werke europäischer Kunst<br />
aus dem 17. bis zum 19. Jahrhundert; unter<br />
anderem Werke von van Goyen und Willem<br />
van de Velde jun. Leihausstellungen von<br />
Übersee sowie lokale Kunstausstellungen fin<br />
den regelmäßig statt. Täglich von dienstags<br />
bis samstags und Mittwoch abends und<br />
Sonntag nachmittag geöffnet.<br />
<strong>Der</strong> Nationale Zoologische Garten. Eingang<br />
In Boom Street Ist der schönste Im Land und<br />
lohnt einen Besuch. Täglich von 8 Uhr bis 18<br />
Uhr geöffnet.<br />
Die Zentralgebiete<br />
Die Zentralgeblete Südafrikas — der Oranje-Frelstaat,<br />
die nordwestliche Kapprovinz<br />
und die Karoo — bestehen aus unendlich wei<br />
ten Ebenen, welche den größten Teil der bei<br />
den landwirtschaftlichen Hauptprodukte des<br />
Landes erzeugen: Wolle und Mals.<br />
<strong>Der</strong> Oranje-Frelstaat<br />
Wohl nirgendwo anders In Südafrika Ist der<br />
Ausdruck „weite offene Fläche" zutreffender als<br />
im Oranje Freistaat. Die schier endlosen, mit<br />
Mals und Weizen bepflanzten Ebenen gehen<br />
in den östlichen Regionen In bergiges Land<br />
über, wo der Caledon Fluß Im Schatten der<br />
MalutI Berge an der Grenze von Lesotho<br />
träge dahinfließt.<br />
Inmitten dieser Idyllischen Ruhe befinden sich<br />
Erholungsorte im Gebirge, Wildschutzgebiete,<br />
Goldbergwerke und anheimelnde Landstädt<br />
chen, die mit einem Netz hervorragender<br />
Straßen miteinander verbunden sind. <strong>Der</strong><br />
Oranje Freistaat Ist der geographische Mit<br />
telpunkt der Republik und genießt das er<br />
frischende Klima des HIghvelds.<br />
Bloemfonteln<br />
Vor über hundert Jahren siedelten sich hol<br />
ländische Bauernpioniere von der Kap In der<br />
Nähe von Bloemfonteln an, und hier entwlkkelte<br />
sich dann das bedeutendste Handels<br />
zentrum. Die Lage der heutigen Stadt wurde<br />
Im Jahre 1846 von Major Douglas Warden<br />
als die geeignetste zur Errichtung einer<br />
Festung und Residenz gewählt. Von diesem<br />
Zeitpunkt an entwickelte sich das kleine Dorf<br />
In die heutige schöne Stadt. Bloemfonteln Ist
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die Gerichtshauptstadt der Republik von Süd<br />
afrika und die Hauptstadt der Oranje Frei<br />
staats. Die öffentlichen Ämter sind in einem<br />
Gebäudekomplex untergebracht, der zu den<br />
schönsten architektonischen Leistungen im<br />
Land zählt. Seine zentrale Lage macht Bloemfontein<br />
zu einem Treffpunkt für Tagungen<br />
und astronomische Nachforschungen, weswe<br />
gen es mehrere ausgezeichnete Hotels und<br />
Restaurants besitzt. Außerdem können viele<br />
Sportarten ausgeübt werden.<br />
Allgemeine Information<br />
Weiße<br />
66400<br />
Bantus<br />
79000<br />
Farbige<br />
8200<br />
Asiaten<br />
0<br />
Totale Bevölkerung 153600<br />
Höhenlage über dem Meeresspiegel: 1393 m<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
<strong>Der</strong> Raadzaal (Ratsaal) in der President<br />
Brand Street war der letzte Sitz des Volks<br />
rates zur Zeit der ehemaligen Republik des<br />
Freistaats. Er wurde im Jahre 1893 erbaut<br />
und ist jetziger Sitz des Stadtrats.<br />
Das Beruffsgericht gegenüber dem Raadzaal<br />
in der President Brand Street dient als Bitt<br />
steller-Division des Hohen Gerichts für Süd<br />
afrika und Südwestafrika. Sehenswert sind<br />
die Gerichtssäle mit ihren herrlichen stinkwood<br />
(Stinkholz) Täfelungen und verschwen<br />
derischen Möbeln. Besuchsstunden an Werk<br />
tagen von 9 Uhr bis 13 Uhr wenn das Gericht<br />
nicht tagt, Samstags bis 12 Uhr. Während<br />
Gerichtsverhandlungen ist das Publikum auf<br />
der Galerie zugelassen.<br />
Die Stadthalle liegt ebenfalls in der Presi<br />
dent Brand Street und ist eines der schönsten<br />
Gebäude im Land. In Zimmer 42 befindet sich<br />
eine fotografische Ausstellung mit Bildern aus<br />
der Vergangenheit und Gegenwart.<br />
Das National Museum befindet sich auf der<br />
Ecke Charles und Aliwal Streets. Die völker<br />
kundlichen und archäologischen Ausstellungs<br />
gegenstände sind sehr interessant; ebenfalls<br />
beherbergt es eine einzigartige Sammlung<br />
von Tierskeletten. Geöffnet: Montags bis<br />
samstags: von 9 Uhr bis 13 Uhr und von 13<br />
Uhr bis 17 Uhr und Sonntag nachmittags.<br />
Das Nationale Frauendenkmal in der Mo<br />
nument Road, südlich der Stadt, ist ein ein<br />
drucksvolles Denkmal, zur Erinnerung an je<br />
ne Frauen und Kinder, die während des Anglo-<br />
Boeren Krieges ihr Leben ließen.<br />
Das Kriegsmuseum liegt am Fuße des<br />
Frauen-Denkmals und beherbergt eine um<br />
fangreiche Kollektion von Andenken des Jameson<br />
Raubzuges und des Anglo-Boeren Krie<br />
ges, sowie das erste Radio, das im Krieg<br />
gebraucht wurde. Geöffnet: Montags bis<br />
samstags von 8.30 Uhr bis 17 Uhr. An Sonn<br />
tagen und öffentlichen Feiertagen von 14 Uhr<br />
bis 17 Uhr.<br />
Das Hertzog Denkmal ist das letzte der 22<br />
Standbilder und Gedenksteine von Bloemfontein,<br />
und wurde zu Ehren von General<br />
J B. M. Hertzog, dem berühmten Boeren-Führer<br />
und ehemaligen Premier-Minister von<br />
Südafrika auf dem Church Square, gegen<br />
über der Stadthalle errichtet.<br />
Parkanlagen. In zahlreichen Parkanlagen<br />
und Gärten kann man die Blumenpracht von<br />
Bloemfontein fortwährend bewundern. <strong>Der</strong><br />
bedeutendste Park ist der King's Park, der<br />
den 8-Morgen großen Prince's Rosengarten<br />
beherbergt, und eine Sehenswürdigkeit dar<br />
stellt. Andere Parks sind: Hamilton Park, Vic<br />
toria Park, die City Hall Gardens, und die<br />
Gärten am Hoffman Square. Die Orange<br />
Free State Botanischen Gärten werden im<br />
Winter's Valley (Winter Tal) 16 Kilometer<br />
nördlich der Stadt angelegt.<br />
Naval Hill im Norden, bietet ausgezeichnete<br />
Ausblicke auf die Stadt und Umgebung. Wäh<br />
rend des Anglo-Boeren Krieges wurden Män<br />
ner des Wiltshire Regiments durch das be<br />
rühmte weiße Pferd in ihrer Heimat dazu an<br />
getrieben, ein weißes riesiges Pferd an den<br />
Hängen von Naval Hill zu errichten.<br />
Das Franklin Wildreservat liegt auf dem Na<br />
val Hill und bedeckt eine Fläche von 2 qkm<br />
Morgen. Unter den Tieren, die man besich<br />
tigen kann, befinden sich Springböcke, Blesböcke,<br />
Zebras, Elenantilopen und kleinere<br />
Antilopen.<br />
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe!<br />
Beachte die<br />
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Nachlese zum Divertissementchen <strong>1971</strong><br />
Die Kölner Heimatseite der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln bringt unter dem 19. Februar<br />
die folgende Rezension, die wir unseren Lesern und Freunden nicht vorenthalten wollen.<br />
Und abschließend noch eine historische Betrachtung zum 9. August 1909 — dem Tag, an dem der<br />
Zeppelin nach Köln kam —, von unserem Sangesbruder Josef Pering. Für die älteren Mitglieder<br />
eine Auffrischung historischer Begebenheit und für die jüngeren wahrscheinlich eine Darstellung,<br />
die sie nicht kannten.<br />
Wü<br />
D'r Zeppelin kütt . . . noch ens!<br />
Drei Stunde Freud un Laachen em Großen Huus<br />
Neulich saht ald der Millowitsch em Robert<br />
Lembke singem „Was bin ich": „Stöcke mööt<br />
mer han, Stöcke för zo iaache." De Lück<br />
welle sich freue, die Moleste vum Alldag ens<br />
vergesse un nit simeleere üvver wer weiß<br />
wat för krüddelige Probleme. No, he eß e<br />
Stöck, Klaus Rohr hät et geschrevve, su löstig,<br />
SU voll jecke Tön, su angeföllt met köl<br />
schem Lewe, dat mer sich frög un et och<br />
immer Widder zo höre kritt: woröm brängk<br />
et Fänsinn nit ens su en Divertissementche?<br />
Ävver dann kummen die Fachlück un sage,<br />
dat ging nit, dat wör nit „fernsehgerecht".<br />
Ich weiß, ich weiß, et Fänsinn hät sing eige<br />
Gesetze. Un die Lück en Buxtehude un en<br />
Holzkirchen däten nit ei Woot verston. Ich<br />
weiß och dat. Ävver e beßche Geheens sollt<br />
mer denne doch loße, meer he am Rhing ver<br />
ston die Pattdütsche uus der Gägend vun<br />
Hamburg und die uus Bayern däm Senn noh<br />
doch och. Uuhßerdäm gitt et Hilfsmeddel. Mer<br />
muß nor welle, ene Wäg finge und Kölsche<br />
eranloße. Op dat die kölsche Siel erhalde<br />
bliet! Et eß et selve, wie me'm Fastelovend.<br />
Ävver, wade mer noch jet. Wann sich ens<br />
alles noch mih an all dem off esu malätzige<br />
Spinteseer üwersinn un üvverhot hät, dann<br />
gitt et bestemmp och Widder gelägentlich Amelung<br />
op gesunde Huusmannskoß, op urwöchßige<br />
Wetz un Humor. Wade mer noch jet!<br />
Et eß der 5. Auguß 1909. Am Bahnhoffsvörplatz.<br />
Ganz Kölle wadt op der Zepelin. Sujet wie<br />
Fastelovendsstemmung spült sich en. Kütt'e<br />
oder kütt'e nit? Wat en dä paar Stunde zweschen<br />
6 un 11 Uhr alles passeet, rieß dä Lück<br />
em Thiater et Zwerchfell uusenein, un, noch<br />
besser, et liet sei vun Hätze vergnög sin met<br />
all däm löstigen Blödsinn un dä schön Erinnerunge<br />
an die sugenannte gode ahle Zick.<br />
Do eß en riche Witwe met sechs Kavaleere,<br />
en Gräfin met ehrem jecke Fupp „Sei schön<br />
durch Limburger". Ehre, Son, dä Graf Horst-<br />
Heinz well nit et Freifräulein Kunigunde, wal<br />
ävver dat leckere Zemmermädchen uus däm<br />
Domhotel hierode. Et Militär eß natörlich<br />
och vertrodde genau wie de Boore und en<br />
Häd Type.<br />
De Frau Flöckmann sök ehre Pitter, dä evvens<br />
noh'm Wedder lore wollt un jetzt als<br />
veer Däg op de Schluffe ungerwägs eß. Dä<br />
setz, nevven sich de Schaubausfläsch, om<br />
Daach vum Domhotel un pass op, wann der<br />
Zeppelin kütt. Su e göttlich sillig Suffgemöt<br />
mööch mer och ens am Liev han. Winnigstens<br />
eimol! „M'r möht fleje künne!" Dä<br />
Uussproch ziteet hä durch et ganze Stöck. Un<br />
pass immer. Dä Steinhäger brängk in, huh<br />
aktuell, op der Mond un liet in do de dollste<br />
Saachen erlevve. „Immer sinn mer op jet am<br />
wade!" Dat eß der deefere Senn, dä Klaus<br />
Rohr, Spielleiter vun der „Cäcilia Wolken<br />
burg, Bühnenspielgemeinschaft im Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein" en sien Divertisse<br />
mentchen erenngelaht hät. Un sing Weisheit<br />
philosopheet Wigger: „Do häß do op jet gewadt<br />
— mänchmol e Lewe lang, un wann<br />
et dann endlich kütt, dann merkste et nit...<br />
dann mußte Wigger wade." Dä Lewenskünßler,<br />
dä Philosoph em Stöck, dat eß Peter<br />
Flöckmann, gespült vum Michael Goeb. Mer<br />
weiß nit, wat an singer Darstellung mih ge<br />
fällt, sin Natörüchkeit, met dar hä sich uus<br />
däm Woot eruus bewäg, sing Üvverzeugungskraff,<br />
die vun im uusgeit ov die Kunß zo<br />
spreche, dat mer jedes Woot bes unger et<br />
Daach versteit. Sonderapplaus schwatz op<br />
wieß! Die Frauenroüe sin hervörragend besatz:<br />
Gräfin Zitta Delle met däm urkomische<br />
Rudolf Wingenfeld, Minna Müller met Hans-<br />
Georg Spohr, enem prima Baß met Sex för
65<br />
sechs Hüng an einem Knoche. Apolonia Flöckmann<br />
met däm wetzige Friedhelm Kreutz<br />
kamp, als Venus tirecktemang för einer ömzowerfe.<br />
Dann noch Hans Heukeshoven als<br />
Leontine von Platzappell un Günter Roggen<br />
dorf, Kunigunde, Freifräulein von <strong>Der</strong>bacherav.<br />
Met däm söße Stubenmädchen em Dom<br />
hotel, Wilhelm Schmidt, spillt Horst Massau<br />
als Graf Horst-Heinz dat ideale Karesseerpärche.<br />
Soli un Duette sin Klasse. Albert<br />
Krautz, vilversprechende Heldentenor, hät sich<br />
bal freigespillt. Eduard Plum karikeet zosamme<br />
met Walter Schmitt un Ludwig Schneider<br />
gescheck Offßiere vun Anno domols. Karl Heinz<br />
Sieber, dä elegante Schwitje, gefällt als Ju<br />
stizrat Palm. Uusgezeichnet dä Deener Chri<br />
stian vun Hans Fischer, met Aki dä Oberkell<br />
ner Leopold vun Hans Pippon. Hans Gronendahl<br />
un Rüdiger Kremer brängen et länd<br />
liche Element, et Vörgebirg met singem<br />
Landkölsch, en löstige Erinnerung. Die an<br />
dere han, jeder vör sich, ehren Andeil am Ge<br />
linge vum Ovend. Kößlich un jet Extras wie<br />
immer et Ballett. Besonders dat om Mond,<br />
wo Willi Uerlings, gefeete Primaballerina, en<br />
ener vum geheimnisvolle Leech ömspillte<br />
Selvergondel vun bovven eravschwäv. Dat<br />
muß mer gesinn han! Die Chöre vun Karl<br />
Schmitt sin wuchtig, klangschön un wie us<br />
einem Guß. Un dann die Musik vun Christoph<br />
Klöver! För dat musikalisch engestemmbte<br />
Publikum eß et jo immer e ganz besonder<br />
Amüsemang, sich en dä kunßvoll verschlunge<br />
ne Melodie, z. B. vun Bach, Mozart, Beetho<br />
ven üvver C. M. von Weber, Bizet, Wagner<br />
bes Bernstein un Kattnigg uuszokenne und<br />
sage zo künne, jetz singe die dit un datt<br />
Duett US Don Giovanni. Klöver hät för „D'r<br />
Zeppelin kütt... noch ens" met Schmess un<br />
Bravour en ganz neue Musik geschrevve.<br />
Vör zehn Johr wood dat Stöck ald ens ge<br />
spült. Wie immer Widder donoh gefrog wood<br />
un die intressante Aktualität vun Alt un Neu —<br />
Zeppelin, Astronaute, Mondlandung, Apollo 14<br />
— ohne Zwiefel groß eß, braht mer et, wie<br />
mer süht met großem Erfolg, Widder op de<br />
Bredder. Begeistert un spontan applaudeeten<br />
et Huus dä stemmungsvolle Bühnenbilder<br />
vum Erich Metzold.<br />
<strong>Der</strong> Technik muß mer, gläuven ich, ganz be<br />
sonders danke. Nit nor wägen däm schöne<br />
Zeppelin, dä esu prachtvoll öm die Domtöön<br />
brummp. Ich meine, dat se unsen Michael<br />
Goeb bei singer großaatige Flegerei esu ele<br />
gant un secher op der Mond gebraht hät.<br />
Griet<br />
5. August 1909 von Josef Pering<br />
Es war wirklich ein denkwürdiger Tag, nicht<br />
allein für unsere Vaterstadt, sondern für die<br />
Luftfahrt der ganzen Welt. In Köln-Bicken<br />
dorf war eine, für damalige Begriffe unwahr<br />
scheinlich große Luftschiffhalle errichtet wor<br />
den und wartete auf die Überführung des<br />
neuen Militärluftschiffes Z II, das, von Fried<br />
richshafen angeflogen, bereits in Frankfurt<br />
a. M. Station gemacht hatte. Dort war ge<br />
rade die 1. Internationale Luftfahrtausstel<br />
lung (ILA), die viele tausend Besucher ange<br />
zogen hatte. Bereits für Montag, dem 2. Au<br />
gust 1909 war gegen Mittag der Weiterflug<br />
und gegen 15 Uhr die Ankunft des Luftriesen<br />
in Köln angekündigt. Die Spannung war ge<br />
waltig und die Straßen unserer Stadt schie<br />
nen wie ausgestorben. Die Arbeit ruhte und<br />
die ganze Bevölkerung hatte in noch nie vor<br />
her festzustellender und wohl auch nie wie<br />
derkehrender Weise die Dächer der Häuser<br />
bestiegen. Die verwegensten Kletterpartien<br />
konnten beobachtet werden und hielten die<br />
Kölschen in Spannung. Stundenlang hielten<br />
die Massen auf den Dächern aus und allzu<br />
groß war die Enttäuschung, als schließlich<br />
wie ein Lauffeuer von Dach zu Dach die<br />
Nachricht weitergegeben wurde, daß das<br />
Luftschiff auf seinem Flug rheinabwärts bei<br />
Remagen in ein Gewitter geraten sei und<br />
nach Frankfurt habe zurückkehren müssen,<br />
wo es zur Freude der Frankfurter und der<br />
vielen Ausstellungsbesucher glatt gelandet sei.<br />
Glücklich waren aber die Klugen, die in gro<br />
ßer Zahl mit dem Zug nach Königswinter und<br />
ins Siebengebirge gefahren waren und nach<br />
ihrer Heimkehr am Abend von dem größten<br />
Flugerlebnis berichten konnten. So mußten<br />
wir Kölner eben besseres Wetter abwarten.<br />
Es gab nur eine Erwartung, ein Gespräch:<br />
ob er wohl heute kommt? ... Und doch, ganz<br />
unerwartet läuteten am Donnerstag, dem<br />
5. August 1909 gegen 10 Uhr die Schellen der<br />
Schulen den Unterricht ab. <strong>Der</strong> Kastellan rief<br />
den fiebernden Jungen entgegen: „Hä kütt,<br />
d'r Zeppelin!" Die Straßen glichen einem Amei<br />
sengehege. Es war ein noch viel größeres In<br />
teresse als am Montag. Denn just an diesem<br />
Tag begann in Köln der II. Eucharistische<br />
Weltkongreß, der tausende von Besuchern<br />
aus aller Welt nach Köln geführt hatte. Da<br />
bekannt geworden war, daß der Luftriese<br />
eine Schleife um die Domtürme ziehen wer<br />
de, waren die Straßen und Plätze in der<br />
Domgegend und am Rhein dicht belagert.<br />
Die Menschen brauchten nicht lange zu war<br />
ten. Gegen 11 Uhr tauchten aus der Richtung
66<br />
Frechen — Düren der Luftkreuzer auf und<br />
näherte sich in rascher Fahrt dem Stadtkern.<br />
Das tiefe, gleichmäßige Brummen der Moto<br />
ren erfüllte die Luft und wuchs zu einem im<br />
ponierenden Dröhnen an. In nie geahnter<br />
Weise umkreiste das Luftschiff die Domtürme,<br />
und, als ob es sich vor dem einmaligen Bau<br />
werk und der alten Römerstadt verneigen<br />
wollte, senkte sich mehrmals die Spitze des<br />
Riesen. Eine eisige Ruhe war eingetreten.<br />
Atemberaubt starrte ein jeder auf das ein<br />
malige Luftbild ... Doch dann durchdrang<br />
ein einziger Schrei der Begeisterung unsere<br />
Stadt. Die Kaiserglocke, die Deutsche Glocke<br />
vom Rhein dröhnte dem Luftschiff ihren heh<br />
ren Klang zum Gruß entgegen. Es war, als<br />
ob die Bevölkerung das Ahnen einer Zeit<br />
wende ergriffen habe. Noch lange standen<br />
die Menschen auf den Dächern und ereiferten<br />
sich über das unwahrscheinliche Erlebnis.<br />
Ein unbeschreiblicher Bann hielt sie gefan<br />
gen, so daß der Empfang des „Eroberers der<br />
Lüfte", des greisen Grafen Zeppelin in der<br />
Stadt zuerst unplanmäßig ruhig verlief. Nach<br />
der Landung des Luftschiffes vor der Luft<br />
schiffhalle in Köln-Bickendorf fuhr er in einer<br />
Equipage mit einigen Herren der Empfangs<br />
kommission, geleitet von einer Schwadron<br />
der Deutzer Kürassiere fast unbeachtet durch<br />
die stillen Straßen der Vororte zu dem Freund<br />
seiner Familie, Bürgermeister Dr. Laue, in<br />
dessen Haus in der Herwarthstraße er für<br />
die Nacht Wohnung nahm. Jedoch die an<br />
schließende Fahrt zu Neumarkt, wo im Ka<br />
sino der damals noch bestehenden Kaserne<br />
ihm zu Ehren ein Essen stattfand, glich einem<br />
Triumphzug. Immer wieder mußte sich Graf<br />
Zeppelin auf dem Balkon der Bevölkerung<br />
zeigen. Die Begeisterung wollte kein Ende<br />
nehmen. Noch heute erinnert eine Gedenk<br />
inschrift am Hause Herwarthstraße 39 an<br />
das „Kölner Ereignis, der Landung des ersten<br />
Zeppelinluftschiffes Z II" in Köln am 5. August<br />
1909.<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat April <strong>1971</strong><br />
1.4. 83 J Oberdirektor a. D., Dr. Dr. h. c.<br />
Hermann Pünder, Ehrenpräsident<br />
des KMGV, Köln-Marienburg (<strong>51</strong>),<br />
Marienburgerstraße 42, Ehren<br />
präsident<br />
1.4. 50 J Otto Bremser, K.-Lindenthal (41),<br />
Weyertal 28, inaktives Mitglied<br />
4. 4. 55 J Direktor Herbert Schaaff, 5038 Ro<br />
denkirchen, Hebbelstr. 11, inak<br />
tives Mitglied<br />
7.4. 82 J Oberst a. D. Fritz Meyer, Köln-1,<br />
Werderstr. 24, aktives Mitglied<br />
7.4. 70 J Theodor ismar, Köln-1, Machabäerstraße<br />
28, inaktives Mitglied<br />
8.4. 65 J Wilhelm Rasch, K.-Lindenthal (41),<br />
Am Platzhof 4, inaktives Mitglied<br />
9.4. 82 J Joseph Abels, Köln-1, Oberländer<br />
wall 26, inaktives Mitglied<br />
24.4. 70 J Oberstüdlenrätln I. R. Frau Chri<br />
stel Freiburg, Köln-Nippes (60),<br />
Kempener Straße 28, inakt. Mitgl.<br />
25.4. 84 J Paul Kraus, Köln-Deutz (21), Alter<br />
Mühlenweg 60, aktives Mitglied<br />
28. 4. 65 J Sparkassendirektor Ernst Franken,<br />
Köln-1, Habsburgerring (Stadt<br />
sparkasse), inaktives Mitglied<br />
30. 4. 65 J Adolf Hlllnhütter, Köln-Lindenthal<br />
(41), Friedrich-Schmidt-Str. 9, akti<br />
ves Mitglied<br />
Neuaufnahmen<br />
Am 11. 2. <strong>1971</strong> wurden folgende Inaktive in<br />
den KMGV aufgenommen:<br />
Herr Engelbert Goebels, 5032 Efferen b/Köln,<br />
Berrenrather Str. 412, Ruf: 6 72 63<br />
Herr Peter Schlink, Druckerei-Besitzer, 5023<br />
Weiden b/Köln, Moltkestraße 65<br />
Adressenänderungen<br />
Es sind verzogen:<br />
Herr Wolfgang Küsgen nach Köln 30 (Menge<br />
nich), Ingendorfer Weg 61<br />
Hans Dickob, jetzt 6621 Köllerbach (Saar),<br />
Herderstraße 10. Aktives Mitglied.<br />
Herr Nikolaus Lindenlaub nach 507 Bergisch-Gladbach-Hand,<br />
Eschenbroichstr. 5<br />
Frau Liesel Rodenkirchen nach 5 Köln 30<br />
Ehrenfeld), Ehrenfeldgürtel 171<br />
Die Telefon-Nummer unseres aktiven Mitglie<br />
des, Herrn Karl-Heinz Müller-Pering, Köln 30,<br />
lautet jetzt: <strong>51</strong> 45 75
^^uiscffank<br />
des<br />
HAUSES WOLKENBURG"<br />
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Sanitäre Ausröstungenfur<br />
Krankenhäuser,<br />
Labors und Industrie<br />
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Ent- und Bewässerung<br />
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Ein- und AnbaukOctien<br />
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feste Brennstoffe<br />
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jeglicher Art<br />
Oifeuerungen und<br />
Regelanlagen<br />
Therm-Heizungen<br />
Einrohrsysteme<br />
Gas- und Elektro-<br />
Roumheizer<br />
o¥o 9TEinEß KG Korn<br />
SANITÄR- UND H E I Z U N G S B E D A R F<br />
Verwaltung, Zentrallager und Ausstellung I: Köln-Zollstock, Gottesweg 56-62<br />
Stadtlager und Ausstellung II: Köln, Venloer Straße 24, Telefon Sa.-Nr. 38 20 41<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln. Madritlussteinweg 59 «Haus Wolkenburg'»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 44 3610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße. Ruf 92 94/7 56 19 und 92 94/ 7 55 49<br />
Titelblid: Teilansicht «Haus Wolkenburg»» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahä Werbung Köln<br />
Überweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Köiner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120 • Herstatt-Bank. Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse. Köln Nr. 9 917<br />
Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 Postscheckkonto. Köln Nr. 102 88
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
Äpril <strong>1971</strong><br />
4<br />
i<br />
Mitteilungsblä<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein
m
72<br />
Unsere Konzertreise<br />
In die Südafrikanische Union!<br />
Fortsetzung<br />
von Wilhelm Wüstenberg<br />
Die nordwestliche Kapprovinz<br />
Die nordwestliche Kapprovinz wird im Westen<br />
vom Meer und von Südwestafrika und im<br />
Osten von Transvaal und dem Oranje Frei<br />
staat begrenzt. Einige der Städte wie Kimberley<br />
und Mafeking sind reich an histori<br />
schen Beziehungen. Viele bekannte Personen<br />
wie Cecil John Rhodos, Barney Barnato, Ro<br />
bert Moffat, David Livingstone und Baden-<br />
Powell, spielten bei der Entwicklung dieses<br />
schönen Landes eine Rolle. Die Gegend ent<br />
hält Naturwunder wie das Auge von Kuruman<br />
und den donnernden Sand der Kalahari-<br />
Wüste, und besitzt überdies mannigfaltige<br />
Bodenschätze wie Diamanten und Mangan<br />
erz. Unter weiteren Attraktionen für Touristen<br />
befinden sich der einzigartige Kalahari<br />
Gemsbok Nationalpark, ein Wildreservat in<br />
einer Halb-Wüste, und das überwältigende<br />
Aufgebot von wilden Blumen in Namaqualand.<br />
Diese Blumen sind saisonbedingt und blühen<br />
im Spätwinter oder zu Beginn des Frühjahres<br />
nach einem ausreichenden Regenguß. Die<br />
nordwestliche Kapprovinz ist auch reich an<br />
Beziehungen zu den alten Missionen. Kuru<br />
man ist in dieser Beziehung der bedeutend<br />
ste Ort, denn hier errichtete Robert Moffat<br />
eine der berühmtesten Missionsstationen von<br />
Afrika. Das Haus und die Kirche sind heute<br />
noch auf dem ursprünglichen Gelände, einige<br />
Kilometer nordöstlich der heutigen Stadt zu<br />
sehen. <strong>Der</strong> damalige Bantu-Häuptling wachte<br />
streng darüber, daß sich kein Weißer näher<br />
an das bemerkenswerte Auge von Kuruman<br />
ansiedelte. Hierbei handelt es sich um eine<br />
Quelle, die in einer Dolomitenhöhle entspringt,<br />
und täglich 80 000 000 Liter Wasser ausspeit.<br />
Südlich von Kuruman besitzt die Gegend ein<br />
weiteres Naturwunder, der „Donnernde<br />
Sand" der Kalahari, welcher sich abseits der<br />
Straße zwischen Postmasburg und Griquatown<br />
befindet. Verschiedene Farmstraßen führen<br />
zu diesem interessanten Ort, jedoch ist die<br />
Abzweigung nach Matsap und Platjiesdam<br />
die beste. Hier, auf der Farm „Koedoesnek"<br />
steht eine steile ungefähr 21 Meter hohe Dü<br />
ne, die, wenn man sie erklettert, ein drohen<br />
des Geräusch, welches dem fernen Grollen<br />
des Donners ähnlich ist, von sich gibt. <strong>Der</strong><br />
Sand dröhnt jedoch nur im Sommer; wäh<br />
rend der Wintermonate (Mai bis August)<br />
schweigt die Düne.<br />
Kimberley<br />
Kimberley und Diamanten, diese zwei Worte<br />
sind fast gleichbedeutend. Kimberley geht<br />
zurück auf das Jahr 1871, als die ersten Dia<br />
manten in der Umgebung gefunden wurden.<br />
Diese Entdeckung war ein bedeutender<br />
Wendepunkt in der Geschichte Südafrikas.<br />
Damalige Glücksjäger sind für das „Große<br />
Loch" verantwortlich, heute eine große Tou<br />
ristenattraktion, und einer der größten, von<br />
Menschenhand geschaffenen Krater der Welt.<br />
Dieses historische Monument lieferte<br />
25000000 Tonnen der berühmten „blauen<br />
Erde", der drei Tonnen Diamanten entzogen<br />
wurde.<br />
Die Stadt ist unregelmäßig angelegt; ein Ver<br />
mächtnis alter Tage, als die Straßen zick-<br />
In der Nähe des städtischen Theaters befindet<br />
sich ein Reiterstandbild von Cecil John Rho<br />
dos, südafrikanischer Staatsmann und Grün<br />
der des Reiches, der im Alter von 18 Jahren,<br />
kurz nach der Entdeckung der Diamanten<br />
nach Kimberley kam. Ursprünglich verdiente<br />
er genug Geld um seine Rückfahrt nach Eng<br />
land sowie sein Studium in Oxford zu finan<br />
zieren. Später erwarb er ein Vermögen durch<br />
Diamanten, gründete die De Beers Diamond<br />
Mining Company (De Beers Diamanten-<br />
Bergwerksgesellschaft), tra tdem Parlament<br />
zack-förmig durch die Diamantfelder liefen,<br />
bei und wurde schließlich zum Premier-<br />
Minister der Kap-Kolonie gewählt. Abgesehen<br />
von diesen und anderen historischen Bege<br />
benheiten ist Kimberley die Hauptstadt der<br />
nördlichen Kap-Provinz.<br />
Allgemeine Information<br />
Bevölkerung: Weiße 32250<br />
Bantus 57000<br />
Farbige 25000<br />
Asiaten 1 360<br />
Totale Bevölkerung 116610<br />
Höhenlage über dem Meeresspiegel: 1220 m
73<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Die Diamantminen. Die Diamantminen stellen<br />
immer noch die bedeutendste Attraktion Kimberley's<br />
dar. Montags bis freitags finden um<br />
8.45 Uhr vom Eingangstor der Mine aus, Touren<br />
zu den Arbeiten über Tage der Du Toitsoan<br />
Mine, statt. Die Touren schließen einen Besuch<br />
in die Kosthäuser der Bantu-Arbeiter ein. Pas<br />
sierscheine müssen im voraus beim Büro der<br />
De Beers Company, 36 Stockdale Street, be<br />
sorgt werden (Nr. 5 auf der Karte: 8.30 Uhr<br />
bis 16.30 Uhr geöffnet).<br />
Das „große Loch", dem 14y2-Millionen Karat<br />
Diamanten entzogen wurden, ist einer der<br />
größten, von Menschenhand geschaffenen<br />
Krater der Welt. Es ist 1098 Meter tief, 463<br />
Meter im Durchmesser, und hat einen Um<br />
fang von fast 1600 Metern. Es kann von<br />
einem besonderen Beobachtungsplatz aus<br />
besichtigt werden.<br />
Das Offene Minenmuseum von Kimberley,<br />
neben der Beobachtungsplattform, ist in den<br />
ursprünglichen Gebäuden aus den Tagen des<br />
Diamantenfiebers untergebracht und beher<br />
bergt unter anderen Ausstellungsstücken die<br />
Barney Barnato's Box-Akademie. Diese, zu<br />
sammen mit Fotografien von der Ausgrabung<br />
des großen Loches, sowie eine Anzahl inter<br />
essanter Ausstellungsgegenstände, geben ein<br />
klares, faszinierendes Bild vom Leben Kimberley's,<br />
als dieses noch ein kleines Berg<br />
werkslager war. Täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr<br />
geöffnet.<br />
Straßengräber. Diese alterfahrenen Men<br />
schen kann man heute beobachten, wie sie<br />
die blaue Erde der Ablagerungen auf Bau<br />
plätzen waschen und die Diamanten heraus<br />
suchen, die vor langer Zeit unbeachtet unter<br />
Häusern begraben wurden.<br />
Die De Beers Hundeställe. Diese Schäfer<br />
hunde, die zum Schutz der De Beers Minen<br />
gebiete gezüchtet werden, geben am ersten<br />
und dritten Sonntag jeden Monats um 10.30<br />
Uhr eine Vorstellung. Die Hütten liegen an<br />
der Beaconsfield — Boshof Straße, östlich<br />
der Stadt.<br />
Die Entdeckung der Diamanten in Kimberley,<br />
gab der Geschichte Südafrikas eine gänzlich<br />
neue Wendung, denn dieser neue Reichtum<br />
bewirkte, daß das politische und wirtschaft<br />
liche Zentrum dieses Landteiles nordwärts<br />
verlegt wurde. Auch trug der Kampf um die<br />
Herrschaft über die Diamantfelder zum Anglo-<br />
Boeren Krieg bei. Die Belagerung von Kim<br />
berley zählt zu den bedeutendsten militäri<br />
schen Unternehmen und die Gegend ist mit<br />
alten Schlachtfeldern übersät — Koedoeskop,<br />
Magersfontein, Paardeberg und Modder Ri<br />
ver um nur einige von ihnen zu erwähnen.<br />
Die Kapprovinz<br />
Die Kapprovinz, die ausgedehnteste und älte<br />
ste Provinz Südafrikas, ist ein riesiges, blü<br />
hendes und faszinierendes Gebiet und bietet<br />
daher die größte Vielfalt an landschaftlichen<br />
Schönheiten sowie ein wechselhaftes Klima.<br />
Dieser riesige geographische Komplex mit sei<br />
nen dynamischen Bergen, friedvollen Seen,<br />
den grünenden Hügeln und einzigartigen<br />
Wüstengebieten, den sonnigen Stränden und<br />
den anmutigen Städten, lädt zum Verweilen<br />
und nicht zum Durchjagen ein. Hier gibt es<br />
eine große Verschiedenheit wilder Blumen,<br />
und Vogel- und Wildliebhaber werden voll auf<br />
ihre Kosten kommen.<br />
Kapstadt und die Kaphalbinsel<br />
Kapstadt ist die Regierungshauptstadt der<br />
südafrikanischen Republik und wurde im<br />
Jahre 1652 von Jan van Riebeeck gegrün<br />
det. Ursprünglich diente sie als „Rastlager"<br />
für die Schiffe der Holländische-Ost-Indischen<br />
Gesellschaft auf ihrer Reise zum Osten. In<br />
zwischen haben ein 300-jähriger beständiger<br />
Fortschritt sie in eine große moderne Stadt<br />
verwandelt. Heute zählt sie zu den schönsten<br />
Städten der Welt.<br />
Die Stadt sieht nördlich über Table Bay und<br />
liegt am nördlichen Ende der Kap-Halbinsel,<br />
eine enge Landzunge, <strong>51</strong> km lang und brei<br />
ter als 16 km, die sich in südlicher Richtung<br />
bis zum Kap der guten Hoffnung und bis zur<br />
Kapspitze, erstreckt. In kaum einem anderen<br />
Winkel der Erde bietet sich auf so begrenz<br />
tem Raum derartig viel dar wie hier. Die Kap<br />
halbinsel besteht aus einer Kette von hohen<br />
Bergen, fruchtbaren Tälern, und herrlichen<br />
Stränden. Hier befindet sich ein Flottenstütz<br />
punkt und ein hervorragender Hafen; es gibt<br />
Fischerdörfer und riesige Weinberge. Dann<br />
die Stadt selbst - ihr wirtschaftliches Zen<br />
trum und die sich ausbreitenden Vorstädte.<br />
Und dennoch ist noch Platz hier für Golf<br />
plätze, Erholungsorte, ein separates Wild<br />
blumen- und Naturschutzgebiet, eine große<br />
Universität und ein berühmtes Hospital.<br />
Ein hervorragendes Straßennetz ermöglicht<br />
es dem Besucher, die ganze Gegend in einem<br />
einzigen Tag besichtigen zu können. Freilich<br />
ist die Zahl der Attraktion auf der Halbinsel
am Neumarkt,<br />
finden Siedle<br />
Hauptstelleder<br />
Kreissparkasse.<br />
Die zentrale Lage<br />
und eindickites<br />
Zweigstellennetz<br />
ersparen unseren<br />
Kunden Zeit und<br />
Wege. Die Kreis<br />
sparkasse ist<br />
immer in Ihrer<br />
n<br />
über 100 Zweigstellen in Stadt und Land
75<br />
SO groß, daß sogar ein Aufenthalt von einem<br />
Monat nicht ausreichen würde, sie alle zu<br />
genießen.<br />
Allgemeine Information<br />
Bevölkerung:<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
<strong>Der</strong> Botanische Garten umfaßt die Obst- und<br />
Gemüsegärten, die Jan van Riebeeck im<br />
Jahre 1652 anlegen ließ. Unter den interes<br />
santen Besichtigungsorten in dem 56 000 qm<br />
großen Garten befindet sich der „Durftgarten"<br />
für die Blinden, ein Vogelhaus und Treib<br />
häuser für tropische Pflanzen und Orchideen.<br />
Täglich von 7 Uhr bis Sonnenuntergang ge<br />
öffnet.<br />
Weiße<br />
Bantus<br />
Farbige<br />
Asiaten<br />
328980<br />
85042<br />
491 220<br />
9696<br />
Totale Bevölkerung 914938 qiq Südafrikanische Nationale Kunstgalerie.<br />
Die Heerengracht. In den alten Tagen wurde<br />
die Hauptstraße die Heerengracht genannt,<br />
und dieser Name wurde auf die breite Straße,<br />
die von der Adderley Straße aus zum Hafen<br />
führt, übertragen.<br />
Das Schloß (Castie) in der Castle Street<br />
ist das älteste Gebäude in Südafrika und<br />
geht zurück zum Jahre 1666. In den Prunk<br />
sälen, die man über den schönen „Kat Balcon"<br />
betritt, befindet sich eine hervorragende<br />
Kollektion zeitgenössischer Möbein, histori<br />
scher Gemälde, Porzellan und Glaswaren von<br />
der Willaim Fahr Kollektion. Hier gibt es auch<br />
ein Kriegsmuseum. Geöffnet: Montag bis Frei<br />
tag von 10 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14 Uhr<br />
bis 16 Uhr. Kap-Holländische Architektur. Ein<br />
zigartig sind die historischen alten Gebäude<br />
im hübschen Kapholländischen Stil. Die wich<br />
tigsten Beispiele sind:<br />
Koopmanns-De Wet Haus, 35 Strand Street.<br />
Dieses Haus wurde im Jahre 1701 erbaut und<br />
enthält wahrscheinlich die schönste Kollek<br />
tion an Möbeln im holländischen Kolonialstil<br />
und Antiquitäten, die zur Zeit existiert. Geöff<br />
net: Montag bis Samstag (und an einigen<br />
offiziellen Feiertagen) von 10 Uhr bis 17 Uhr.<br />
Das alte Stadthaus wurde im Jahre 1755 zur<br />
Unterkunft der Stadtwache erbaut und be<br />
herbergt heute die Michaelis-Kollektion mit<br />
Gemälden aus dem 17 Jahrhundert. Diese<br />
Kollektion ist zweifellos die beste im ganzen<br />
Land. <strong>Der</strong> wertvollste Schatz der Kollektion<br />
ist das prächtige Portrait einer Frau von<br />
Frans Hals. Die Kollektion enthält auch Wer<br />
ke von Jan Steen. Jan van Goyen, Albert<br />
Cuyp und Abraham van Beyeren, sowie einen<br />
typischen Satz Radierungen von Rembrandt.<br />
Geöffnet: Montags bis freitags von 10 Uhr<br />
bis 17 Uhr; samstags von 10 Uhr bis 13 Uhr.<br />
Am Weihnachtstag, Neujahrstag und an Kar<br />
freitag geschlossen. Das alte Stadthaus liegt<br />
an der Ecke Longmarket und Burg Streets<br />
am Green.<br />
Die permanenten Ausstellungsstücke stammen<br />
in erster Linie aus Südafrika, mit zusätzlichen<br />
Kollektionen von den „Gründer-Nationen"<br />
Holland, England, Frankreich, Belgien und<br />
Deutschland. Leih-Aussteliungen örtlicher, so<br />
wie ausländischer Werke werden regelmäßig,<br />
arrangiert. Täglich (von 10 Uhr bis 17.30 Uhr,<br />
und sonntags bis 17 Uhr), außer am Weih<br />
nachtstag, Karfreitag und Neujahrstag ge<br />
öffnet.<br />
Südafrikanisches Museum. Dieses Museum<br />
lohnt einen Besuch. Von besonderem Inter<br />
esse sind die Ausstellungsstücke der Busch<br />
männer, die Wiedergaben vorgeschichtlicher<br />
Tiere, sowie die alten „Post-Steine", worunter<br />
die Matrosen ihre Briefe legten, die von Schif<br />
fen, die sich auf der Heimreise befanden, auf<br />
gelesen wurden. Geöffnet: Montags bis sams<br />
tags von 10 Uhr bis 17 Uhr und Sonntag<br />
nachmittags. Am Weihnachtstag und Karfrei<br />
tag geschlossen.<br />
Tafelberg. <strong>Der</strong> Tafelberg beherrscht die Kapiandschaft<br />
und ist einer der eindrucksvollsten<br />
Marksteine der Welt. Vom Gipfel des Tafel<br />
berges (1067 Meter) genießt man die herrlich<br />
sten Ausblicke, und eine Fahrt mit der 1220<br />
Meter langen Drahtseilbahn ist ein „Muß"<br />
für jeden Besucher. <strong>Der</strong> Aufstieg, der in jedem<br />
Fall vom Wetter abhängig ist, beginnt von der<br />
unteren Station Kloof Nek um 9.30 Uhr, (9<br />
Uhr im Sommer) bis um 18 Uhr. Die Seilbahn<br />
ist während der ganzen Woche in Betrieb.<br />
Cecil John Rhedes, Gründer von Rhodesien<br />
und eng mit der Entwicklung der Diamant<br />
industrie in Südafrika verbunden, hinterließ<br />
dem Land sein riesiges Groote Schuur Be<br />
sitztum („Große Kornkammer"), welches am<br />
Rhedes Drive liegt. Auf diesem Grundstück ste<br />
hen heute folgende Gebäude: Die Universität<br />
von Kapstadt, das Rhedes Denkmal, „Groote<br />
Schuur" die Residenz des Ersten Ministers<br />
und das Groote Schuur Hospital.<br />
Landschaftlich schöne Fahrten. Kein Besuch<br />
nach Kapstadt wäre ohne wenigstens eine
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Fahrt über die Kap Halbinsel, entweder mit<br />
dem Autobus oder mit dem Auto, vollständig.<br />
Die Marine Drive (142 Kilometer, 7-8 Stun<br />
den) folgt der gesamten Küste der Halbinsel<br />
auf beiden Seiten von Kapstadt bis zur Kap<br />
spitze. Sie erreicht zunächst über Wynberg,<br />
Muizenberg, Simonstown und Smitswinkel<br />
Bay die Kapspitze und kehrt über Kommetjie,<br />
Chapman's Peak und an dem zerklüfteten<br />
Felsmassiv der Zwölf Apostel nach Camps Bay<br />
zurück.<br />
Ein entsprechender Ausflug führt auch durch<br />
das Cape of Good Hope-Naturschutzgebiet,<br />
das die ganze Südspitze der Halbinsel um<br />
faßt. Drei weitere beliebte Ausflüge, die im<br />
Wesentlichen nur Varianten einer Fahrt über<br />
die Great Marine dDrive darstellen, führen<br />
über den Chapman's Peak Drive, den Constantia<br />
Nek Drive und den Red Hill Circuit.<br />
Stellenbosch, Zweitälteste Stadt des Landes,<br />
ist wegen seiner Universität und weiteren Bil<br />
dungsanstalten bekannt, und es stellt dar<br />
über hinaus den wohl reizvollsten Flecken<br />
Erde in der westlichen Kapprovinz dar. Seine<br />
Wasserfurchen und eichenbesäumten Stra<br />
ßen verleihen ihm die Atmosphäre aus einer<br />
alten Welt. Rund um den offenen grünen Platz<br />
in der Stadtmitte, der als Braak bekannt ist,<br />
gruppieren sich zahlreiche architektonische<br />
Kostbarkeiten. Dieser Platz, heute ein Natio<br />
naldenkmal, diente einst als Paradeplatz,<br />
als die Stadt im 18 Jahrhundert ein einsa<br />
mer militärischer Außenposten geworden war.<br />
Hier befinden sich das alte Bürgerhaus, das<br />
Zeughaus (beide Nationaldenkmäler), die<br />
Anglikanische Kirche, die Rheinische Missions<br />
kirche (ihre einzigartige Kanzel ist ein Natio<br />
naldenkmal) und ein altes Kutscherhaus.<br />
Klassische Beispiele kapholländischer Archi<br />
tektur sind die historischen Wohnhäuser Libertas<br />
in der Dorp Street und La Gratitude.<br />
Die Garten-Route<br />
Von Swellendam aus führt die National<br />
straße aus dem mediterranen Gebiet der<br />
westlichen Kapprovinz heraus und läuft im<br />
südlichen Kap-Küstengebiet in eine Haupt<br />
straße über, die bekannt ist als die Garten-<br />
Route. Dies ist die gefeierte Route, die das<br />
Gebiet zwischen der See und den Outeniqua<br />
und Tsitsikama Bergen umfaßt, und sich<br />
über fast 320 Kilomer von Mossel Bay aus<br />
bis hinter den Storms Fluß erstreckt, und von<br />
dort aus nach Port Elizabeth weiterläuft.<br />
Die Binnenstadt Oudtshoorn und die berühm<br />
ten Cango-Tropfsteinhöhlen werden als Teil<br />
der Garten-Route betrachtet.<br />
Die gesamte Route beschert phantastische<br />
Ausblicke auf Berge, Seen, Flüsse und dichte<br />
natürliche Wälder. Das ganze Jahr über bie<br />
ten unverdorbene Seebäder Gelegenheit zum<br />
Schwimmen, Bootfahren, Angeln und Ausüben<br />
vieler anderer Sportarten. Im Frühling besitzt<br />
die Gegend wildwachsende Blumen im Über<br />
fluß.<br />
Port Elizabeth<br />
Im Jahre 1488 stieg Bartholomeu Dias 3,2<br />
Kilometer von der Algoa Bucht entfernt an<br />
Land und errichtet ein Kreuz aus Granit, und<br />
kennzeichnete hiermit den entferntesten<br />
Punkt, den er auf seiner Entdeckungsreise<br />
um das Kap erreicht hatte. Dann aber ver<br />
lief die Geschichte für 300 Jahre ruhig bis die<br />
vom Kap der Guten Hoffnung aus langsam<br />
nach Osten vordringenden Siedler einen<br />
zweiten Hafen in der Nähe ihrer „Pionier<br />
front" verlangten. Die heutige Stelle der Stadt<br />
wurde im Jahre 1799 zur Gründung der Gar<br />
nison Fort Frederick gewählt, und Port Elizabeht<br />
entstand erst im Jahre 1820, als die<br />
Einwanderer von Großbritannien eintrafen.<br />
Aus einer kleinen Siedlung von wenigen Hüt<br />
ten und einem Militär-Blockhaus entwickelte<br />
sich eine bedeutende Stadt, die heute die<br />
zweitgrößte in der Kapprovinz darstellt.<br />
Die Stadt erstreckt sich über 16 Kilometer<br />
entlang der Küste der Bucht und den steilen<br />
Hängen zu dem neunzig Meter höher gelege<br />
nen Plateau. Abgesehen von einem wichtigen<br />
Industriezentrum mit einem geschäftigen Ha<br />
fen, bietet die Stadt viele Attraktionen für den<br />
Besucher. Auf der südlichen Seite der Bucht<br />
erstrecken sich sonnige Strände mit ihren<br />
Ferienhotels eingebettet in den seichten Bie<br />
gungen. Hier kann man ohne Gefahr baden<br />
und herrlich Wellenreiten.<br />
Allgemeine Information<br />
Bevölkerung; Weiße 117 921<br />
Bantus 149677<br />
Farbige 104871<br />
Asiaten 5011<br />
Totale Bevölkerung 377 480<br />
Sehenswürdigkeiten und Unterhaltung<br />
<strong>Der</strong> Campanile, am Fuß der Jetty Street ist<br />
ein Gedenkstein, der zur Erinnerung an die<br />
Landung der 4000 britischen Siedler im Jahr<br />
1820 errichtet wurde. Für Besucher, die sich<br />
stark genug fühlen die 204 Stufen emporzu<br />
steigen, bietet sich von dem <strong>51</strong> Meter hohen<br />
Turm eine herrliche Sicht auf die Stadt und
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den Hafen. Geöffnet: Montags, dienstags,<br />
donnerstags und freitags von 9 Utir bis 13<br />
Uhr und von 14 Uhr bis 16 Uhr. Mittwochs<br />
und samstags ist der Turm nur morgens ge<br />
öffnet.<br />
<strong>Der</strong> Donkin Reserve bietet eine weitere schö<br />
ne Sicht auf die Stadt. Es handelt sich um<br />
einen offenen viereckigen Platz, auf dem Pla<br />
teau oberhalb von Campanile und Hafen mit<br />
dem Leuchtturm und der Steinpyramide, die<br />
Sir Rufane Donkin zur Erinnerung an seine<br />
Frau Elizabeth aufschichten ließ, nach der<br />
die Stadt benannt wurde.<br />
Fort Frederick in der Belmont Road liegt auch<br />
in beherrschender Position auf dem Plateau,<br />
über dem Baakens Fluß, von wo aus man<br />
den alten Ankerplatz übersehen kann. Hierbei<br />
soll es sich um das älteste britische Bauwerk<br />
südlich des Äquators handeln. Das Fort ist<br />
gewöhnlich geschlossen, jedoch können die<br />
Schlüssel beim Touristenbüro ausgeliehen<br />
werden.<br />
Das Naturschutzgebiet Settiers Park liegt im<br />
Herzen von Port Elizabeth und ist eine Anlage<br />
von einheimischen Sträuchern, Blumen und<br />
saftigen Pflanzen. Im tiefer liegenden Teil<br />
des Parks halten sich verschiedene Antilopen<br />
arten auf, die von der darübergelegenen Be<br />
obachtungsterrasse aus besichtigt werden<br />
können.<br />
Das Dias Kreuz steht auf dem Marktplatz.<br />
Es ist eine Wiedergabe des Kreuzes, welches<br />
von Bartholomen Dias im Jahre 1488 an der<br />
Küste errichtet wurde. Das Kreuz auf dem<br />
Marktplatz wurde der Stadt von der portu<br />
giesischen Nation geschenkt. Das Originaikreuz<br />
steht heute beim Eingang zur Biblio<br />
thek der Universität von Witwatersrand in<br />
Johannesburg.<br />
East London<br />
East London am Buffalo Fluß ist der einzige<br />
Flußhafen des Landes. Von hier aus werden<br />
jährlich tausende Tonnen von Gütern ver<br />
schifft, unter ihnen die Ananas-Erzeugnisse<br />
des unmittelbaren Hinterlandes. Die Stadt<br />
liegt im Herzen eines 160 Kilometer langen<br />
bezaubernden Küstenstriches, der sich vom<br />
Kei- bis zum Keiskama-Fluß erstreckt, wo<br />
sich mehr als zwanzig Strände und Badeorte<br />
befinden. Hier gibt es kilometerlange goldene<br />
Strände, die nur von felsigen Teichen, Lagu<br />
nen und Flußmündungen unterbrochen wer<br />
den. Das mäßige Klima und der warme Mozambique-Strom<br />
gestatten das ganze Jahr<br />
über Badefreuden. Angelmöglichkeiten sind an<br />
dieser Küste außergewöhnlich gut.<br />
Die Stadt besitzt mehrere Hotels für jeden<br />
Geschmack. Viele von ihnen besitzen Restau<br />
rants mit internationaler Küche.<br />
Allgemeine Information<br />
Bevölkerung:<br />
Weiße<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Bantu<br />
Farbige<br />
Asiaten<br />
Totale Bevölkerung<br />
<strong>51</strong> 130<br />
70 906<br />
10 137<br />
1 898<br />
134 071<br />
Auf beiden Seiten von East London befinden<br />
sich für Kilometer viele herrliche Buchten und<br />
Strände, wo man sicher baden und gut an<br />
geln kann. Innerhalb der Stadtgrenzen gibt<br />
es drei beliebte Badestrände. Orient Strand<br />
am südlichen Ende der Esplanada ist nur<br />
mittels einer langen Mole vom Hafen ge<br />
trennt.<br />
Hier gibt es ein schönes Schwimmbad, ein<br />
Restaurant und ein Theater. Eastern Baach<br />
(Östlicher Strand) am nördlichen Ende der<br />
Esplanada ist auch sehr beliebt, während<br />
Nahoon Beach, 7,5 Kilometer vom Stadtzen<br />
trum Schwimm-möglichkeiten in einer Lagune<br />
sowie in der See bietet.<br />
Das Denkmai der deutschen Siedler an der<br />
Esplanada wurde zur Erinnerung an die An<br />
kunft der deutschen Siedler (Legionäre) in<br />
East London errichtet.<br />
Das Aquarium auch an der Esplanada, be<br />
herbergt 39 Behälter mit über 100 Arten von<br />
Fischen. Geöffnet: täglich außer dienstags<br />
von 9.30 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis<br />
17.30 Uhr. Fütterzeit ist um 16 Uhr.<br />
<strong>Der</strong> Queen's Park zwischen Stadt und Fluß<br />
gelegen besitzt Freigehege mit Löwen, Affen,<br />
Reptilien und Vögeln vor dem Hintergrund<br />
von üppig wachsenden Bäumen und Büschen.<br />
Das Museum am oberen Ende der Oxfort<br />
Street zählt, obwohl es sehr klein ist, zu den<br />
interessantesten Museen im Land, und ent<br />
hält ausgezeichnete Ausstellungsstücke des<br />
Meerlebens. Unter anderem befindet sich hier<br />
der berühmte Coelocanth, ein vorgeschicht<br />
licher Fisch, der bisher nur von Fossilien her<br />
bekannt war, und der seit über fünfzig Miliionen<br />
Jahren ausgestorben sein soll. Die<br />
Abteilung für Anthropologie beschäftigt sich
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Samstags nur morgens geöffnet. Sonntags<br />
von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr<br />
bis 16.30 Uhr geöffnet.<br />
Die Wollbörse, 50 Church Street. Hier können<br />
Besucher die Versteigerung der südafrikani<br />
schen Wollernte an Käufer aus aller Welt er<br />
leben. Von September bis Mai dienstags um<br />
9.30 Uhr.<br />
Pletermarltzburg<br />
Pietermaritzburg, ehemalige Hauptstadt der<br />
Kolonie Natal und heutige Provinzialhauptstadt,<br />
geht zurück bis auf die Tage der Voortrekker.<br />
Diese zähen Pioniere gründeten die<br />
Stadt im Jahre 1838, kurz nach ihrem Sieg<br />
über die Zulus am Blood-RIver (Blutfluß) und<br />
benannten sie zu Ehren der beiden Führer<br />
Piet Retief und Gert Maritz. Wenig später be<br />
setzten die Briten Natal, und Pietermaritz<br />
burg wurde ailmählich die Hauptstadt der<br />
neuen Koionie. Heute ist Pietermaritzburg<br />
eine von 1000 Meter hoch reichenden Hügeln<br />
umgebene bunte Stadt, mit ehrwürdigen Ge<br />
bäuden, baumbestandenen Straßen, fröh<br />
lichen Rosengärten und Parks voller Azaleen,<br />
nach denen ein jährliches Blumenfest be<br />
nannt ist.<br />
Allgemeine Information<br />
Bevölkerung: Weiße 46000<br />
Bantu 36000<br />
Farbige 28000<br />
Asiaten 6500<br />
Totale Bevölkerung 116 500<br />
Höhenlage über dem Meeresspiegel: 680 m<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Die GelöbnIs-KIrche in der Church Street<br />
wurde im Jahre 1839 von den Voortrekkern<br />
als Einhaltung eines Gelübdes errichtet. Die<br />
Voortrekker versprachen eine Kirche zu bau<br />
en, falls ihnen der Sieg über die Krieger Dingaans<br />
gelingen würde. Am 16. Dezember, 1838<br />
gewannen sie erfolgreich die Schlacht am<br />
Blood River, und heute gilt dieser Tag als<br />
öffentlicher Feiertag in Südafrika. In der<br />
Gelöbnis-Kirche befindet sich heute das Voor<br />
trekker Museum, welches außer anderen An<br />
denken an die Voortrekker, einen Original-<br />
Wagen, sowie den geschnitzten Stuhl Tschakas<br />
ausstellt. Geöffnet; Wochentags von 9<br />
Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 16.30 Uhr,<br />
sowie Samstag morgens.<br />
Das Natal Museum 233 Loop Street lohnt<br />
wegen seiner Sammlung von afrikanischen<br />
Säugetieren einen Besuch. Ebenso sehens<br />
wert sind die Abteilungen für Völkerkunde und<br />
Paläontologie sowie für Vögel und Muscheln.<br />
Geöffnet: von montags bis samstags von<br />
9 Uhr bis 16.30 Uhr und Sonntag nachmit<br />
tags.<br />
Die Tatham Kunstgalerle auf dem zweiten<br />
Stock der Stadthaile, in der Church Street<br />
beherbergt eine kleine, jedoch hervorragende<br />
Kollektion. Hier liegt besondere Betonung auf<br />
französischen und englischen Gemälden aus<br />
dem 19. und 20. Jahrhundert. Unter den Wer<br />
ken befinden sich „sitzende Frau" von Corot,<br />
„<strong>Der</strong> Obstgarten" von Sisley und „Die Muschelsammier"<br />
von Boudin. Geöffnet: mon<br />
tags bis freitags von 10 Uhr bis 17 Uhr; an<br />
öffentlichen Feiertagen geschlossen.<br />
<strong>Der</strong> Botanische Garten, jenseits vom Mayor's<br />
Waik und 44 Hektar groß, ist besonders<br />
wegen seiner herrlichen Azalien bekannt, die<br />
im Frühling am schönsten blühen. Die Plane<br />
Tree Avenue (Allee) ist besonders hübsch im<br />
Herbst. Bäche, Teiche und Lichtungen verei<br />
nen sich in ihm zu einem Schutzgebiet für<br />
Vögei.<br />
<strong>Der</strong> Alexandra Park liegt an den Ufern des<br />
Umsindusi Flusses und ist wegen seiner jähr<br />
lichen Kunstausstellungen im Freien, die im<br />
Mai stattfinden, bekannt. Von besonderem<br />
Interesse für Besucher sind die 12 Morgen<br />
großen Steingartenanlagen mit seinen Aloen<br />
und anderen saftigen Pflanzen die sich am<br />
besten im Winter geben (Juni bis August).<br />
<strong>Der</strong> Queen Elizabeth Park, 8 Kilometer au<br />
ßerhalb der Stadt an der Nationalstraße ist<br />
von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang<br />
geöffnet. Eine Vielzahl von Vögeln, sowie<br />
einige Antilopen und andere Tiere sind hier<br />
zu sehen.<br />
Natal ist eine der schönsten Provinzen Süd<br />
afrikas. Von der mächtigen Kette des Drakensberges<br />
im Westen zu dem lieblich ge<br />
wundenen Umtamvuna Fluß im Süden und<br />
von dem Wildparadies des Ndumo Wild<br />
schutzgebietes und der Kosi Bucht im Nor<br />
den, bietet sich hier eine Provinz von außer<br />
gewöhnlichen Gegensätzen und atemberau-
83<br />
bender Schönheit dar. Die mit Badeorten<br />
übersäte Küstenlinie bietet unübertroffene<br />
Möglichkeiten zum Wellenreiten, Schwimmen<br />
und Angeln. Weiter landeinwärts liegen die<br />
zerklüfteten Berge, fruchtbaren Täler und sub<br />
tropischen Zuckerrohrfelder. Nördlich von<br />
Durban, Südafrikas größtem und beschäftigstem<br />
Hafen, liegt Zululand, ein Gebiet mit ei<br />
gener Atmosphäre und den bekanntesten Wild<br />
parks von Natal.<br />
Durban<br />
Durban mißt 264 qkm im Umkreis, und stellt<br />
eine farbenfrohe, kosmopolitische Vereinigung<br />
aller Attraktionen Südafrikas dar, man könnte<br />
fast sagen eine Ausgabe im Taschenformat<br />
des Landes. Durban ist der bedeutendste<br />
Hafen Südafrikas, in dem alle Güter des<br />
Landes umgeschlagen werden. Es ist sowohl<br />
ein Industrie- als auch ein Bildungszentrum.<br />
Hier ist die Heimat einer gemischten Völker<br />
gemeinschaft, die sich aus Bewohnern von<br />
Afrika, vom Osten sowie vom Westen zusam<br />
mensetzt. Es ist eine farbenfreudige, mit Bouganvillia-Blüten<br />
geschmückte Stadt.<br />
Hier wird dem Besucher ein flüchtiger Ein<br />
blick in das Wirtschaftswunder von Südafrika<br />
gewährt. Wer sich jedoch für kurze Zeit hier<br />
aufhält, wird sich mit der Kultur, Ernährung<br />
und Landschaft Südafrikas eng vertraut ma<br />
chen.<br />
Die Stadt bietet Entspannung und Unterhal<br />
tung, denn Durban ist während des ganzen<br />
Jahres der beliebteste Ferienort des Landes<br />
Es verfügt über wundervolle Strände und Ver<br />
gnügungsplätze, sowie einige der besten Ho<br />
tels. In einem Klima, das sowohl für den Tou<br />
risten sowie für den Ferienreisenden ange<br />
nehm ist, kann jede Art von Sport betrieben<br />
werden.<br />
Allgemeine Information<br />
Bevölkerung:<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Weiße<br />
Bantus<br />
Asiaten<br />
Farbige<br />
Totale Bevölkerung<br />
186 498<br />
205 507<br />
31 170<br />
267 <strong>51</strong>9<br />
690 694<br />
Strände: Die Nord- und Südstrände sind un<br />
ter den Besuchern die beliebtesten und gren<br />
zen an die Marine Parade an, wo die mei<br />
sten Ferienhotels liegen. Diese Strände bie<br />
ten sichere Möglichkeiten zum Baden und<br />
Wellenreiten, und das warme Wasser des<br />
Indischen Ozeans ist während des ganzen<br />
Jahres, besonders jedoch während der Win<br />
termonate ein besonderer Anziehungspunkt für<br />
Besucher. Alles was einen Ferienaufenthalt<br />
erholsam und angenehm gestalten kann ist<br />
hier vorhanden: Schwimmbäder, Cafe-Bars,<br />
Cafes, Theater, Vergnügungsparks und<br />
-stände und ein Spielplatz für Kinder.<br />
Das Centenary Aquarium an der Strandfront<br />
am Fuße der West street beherbergt über<br />
1000 Fische. Besonders interessant ist ein<br />
Besuch um die Fütterzeit (täglich um 11 Uhr<br />
und um 15 Uhr). Täglich von 8.30 Uhr bis<br />
21.30 Uhr geöffnet.<br />
<strong>Der</strong> Schlangenpark liegt an der Marine Pa<br />
rade jenseits des Nord Strands, und ist täg<br />
lich von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Hier be<br />
finden sich hunderte von Schlangen aus allen<br />
Teilen Südafrikas, sowie eine Anzahl von Kro<br />
kodilen. Eine Fahrt mit der Ricksha gehört<br />
zur Hauptattraktion von Durban. Überall,<br />
und besonders entlang der Strandfront be<br />
gegnet man den leuchtend bunt gefärbten<br />
Fahrzeugen und den Zulu-Aufwärtern, mit ih<br />
ren phantastischen, perlenbestickten Trach<br />
ten. <strong>Der</strong> Preis beträgt 10c pro Person für jede<br />
halbe Meile oder kürzere Strecken. Halte<br />
stellen für Rickshas befinden sich vor dem<br />
Schlangenpark und vor dem Aquarium. <strong>Der</strong><br />
Bndische B^arkt und der Bantu MarkX liegen<br />
in der Cemetry Road. Diese zwei nebenein<br />
anderliegenden Märkte sind im Charakter<br />
verschieden, jedoch für den Besucher beide<br />
von faszinierendem Interesse. <strong>Der</strong> indische<br />
Markt entzückt das Auge des Besuchers mit<br />
seiner Fülle von Kuriositäten aus dem Osten,<br />
tropischen Früchten und Bergen bunter Ge<br />
würze. <strong>Der</strong> Bantu Markt ist realistischer. Hier<br />
gibt es Buden für Fellgerber, Wappenherstel<br />
ler, Friseure und Verkaufsstände für Tanz<br />
stöcke. Hier befindet sich auch die Bierhalle<br />
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88<br />
Die südafrikanische Union<br />
(Fortsetzung des Artikels über die geschichtliche Entwicklung)<br />
Von 1854 bis 1861 drückte die starke Persön<br />
lichkeit Sir George Greys, des Gouverneurs<br />
der Kapkolonie, Südafrika ihren Stempel auf.<br />
Seine Amtsperiode war kaum mehr als ein<br />
Intermezzo in einer langen und erfolgreichen<br />
kolonialen Laufbahn in Australien und Neu<br />
seeland, und dennoch verstand er es in der<br />
kurzen Zeit, eine vorwärtsschauende Politik<br />
der „Zivilisation" in den Xhosa-Gebieten mit<br />
zielbewußter Einwanderung zu vereinen. So<br />
brachte er deutsche Soldaten und Zivilisten<br />
nach Kaffraria und ließ sie sich rund um King<br />
William's Town und den Flußhafen East Lon<br />
don ansiedeln.<br />
King William's Town stellte in jenen Tagen<br />
kaum mehr als eine Insel weißer Siedler in<br />
mitten eines turbulenten, von Schwarzen be<br />
herrschten Gebietes dar. Hier erhielten hun<br />
derte deutscher Söldner, die gerade aus den<br />
Armeen des Krimkrieges entlassen worden<br />
waren, Land zum Geschenk und ließen sich<br />
in dem Teil der Stadt nieder, der noch heute<br />
das Deutsche Dorf genannt wird.<br />
Die Ankunft so vieler tatendurstiger junger<br />
Männer brachte freilich auch ein Problem mit<br />
sich, das die Einwohner von King William's<br />
Town ebenso elegant wie verständnisvoll lö<br />
sten. Sie sammelten einen ansehnlichen Be<br />
trag, charterten ein Schiff, und ließen mit die<br />
sem viele sittsame und hübsche irische Mäd<br />
chen kommen — potentielle Ehefrauen für die<br />
überwältigende Anzahl von Junggesellen, mit<br />
denen die Gegend gesegnet war.<br />
Diese jungen Menschen prägten in der Folge<br />
zeit die Region, und heute tragen zahlreiche<br />
Städte in der östlichen Kapprovinz deutsche<br />
Namen, wie unter anderem Berlin, Hamburg<br />
oder Stutterheim. Im nahegelegenen East Lon<br />
don kann man ein eindrucksvolles Denkmal<br />
zur Erinnerung an diese Pioniere in den Ufer<br />
anlagen bewundern; das steinerne Standbild<br />
eines Mannes mit Frau und Kind, die ent<br />
schlossen in eine unbekannte Zukunft schauen.<br />
Sir George Grey ließ aber zur gleichen Zeit<br />
auch wieder eine imperialistische Politik mit<br />
dem mißglückten Versuch aufleben, die briti<br />
sche Kolonie mit der jungen Republik Oranje-<br />
Freistaat in einer Förderation zu vereinen. Erst<br />
seinem Nachfolger allerdings gelang es, das<br />
Basutoland auf Bitten dessen Häuptlings<br />
Moshesh unter britische Herrschaft zu bringen.<br />
Bis heute ist das Gebiet eine britische Enklave<br />
mitten in Südafrika geblieben.<br />
In den sechziger Jahren wurden die ersten<br />
Eisenbahnen gebaut, und indische Arbeiter<br />
strömten aufgrund von Arbeitsverträgen her<br />
bei, um auf den Zuckerplantagen Natals tätig<br />
zu sein. Sie waren die Vorfahren der vielen<br />
Inder, die heute in Durban und anderen Orten<br />
der Provinz leben und sehr zu dem bunten<br />
und vielfältigen Allgemeinbild dieses Landes<br />
teils beitragen. <strong>Der</strong> Indische Markt in Durban<br />
kann sich ohne weiteres mit seinen Pendants<br />
in Bombay, Kalkutta oder anderen mittelöst<br />
lichen Städten vergleichen — hier entzücken<br />
und faszinieren Gewürze, Seidenstoffe, Saris,<br />
gehämmerte Kupferwaren und fremdartige<br />
exotische Düfte den Besucher. Über Durban<br />
sind mehrere indische Moscheen verstreut, und<br />
Feuertänze werden bei vielen der farbenpräch<br />
tigen jährlichen Veranstaltungen aufgeführt.<br />
Dürre und wirtschaftlicher Niedergang warfen<br />
zu jener Zeit düstere Schatten über das Land,<br />
von Fortschritt war kaum etwas zu spüren, bis<br />
1866 bei Hopetown der erste Diamant gefun<br />
den wurde. Zwei Jahre später handelte sich<br />
sein erster Besitzer, ein gewisser Schalk van<br />
Niekerk, 500 Schafe für einen anderen Edel<br />
stein ein, der schließlich für rund 300 000 Mark<br />
verkauft und „Stern von Südafrika" genannt<br />
wurde. Er fand sich am Ufer des Oranje-<br />
Flußes unweit der Stelle, wo auch der erste
89<br />
Diamant entdeckt worden war. Jetzt setzte<br />
der große Edelsteinrausch ein, und von nun<br />
an wurde Südafrika zum Zentrum der Diaman<br />
tengewinnung der ganzen Welt. Die Funde<br />
brachten neuen Wohlstand, sollten aber auch<br />
den Lauf der Geschichte auf dem Subkonti<br />
nent entscheidend verändern.<br />
Denn mit den Schätzen aus der Erde wurden<br />
gewissermaßen auch sogleich die mensch<br />
lichen Unzulänglichkeiten von Habgier und<br />
Neid zutage gefördert. Neue Grenzstreitigkei<br />
ten zwischen den beiden Burenrepubliken und<br />
den benachbarten Griquas setzten ein. Groß<br />
britannien, das sich zum Interessenvertreter<br />
der Eingeborenen machte, intervenierte und<br />
annektierte 1871 kurzerhand das sogenannte<br />
Griqualand West-Territorium mit seiner neuen<br />
Diamantenstadt Kimberley. Sie hieß zunächst<br />
Colesberg Kopje und wurde dann zu Ehren<br />
des Staatssekretärs für die Kolonien Lord<br />
Kimberley umgetauft.<br />
Heute gibt es kaum etwas in diesem Ort, das<br />
nicht an seine bewegte Vergangenheit erinnert.<br />
Das „Große Loch", der größte von Menschen<br />
hand geschaufelte Krater der Erde, nunmehr<br />
zur Hälfte mit Wasser gefüllt, muß damals an<br />
einen überdimensionalen, umgestülpten Amei<br />
senhaufen erinnert haben, als zeitweise zwölf<br />
tausend Mann in ihm inmitten eines Gewirrs<br />
von Aufzügen an Stahlseilen buddelten. Heute<br />
liegt das Loch verlassen da als stummer<br />
Zeuge vergangener Tage, während das nahe<br />
bei befindliche Museum viele Erinnerungstücke<br />
an jene Zeiten bewahrt. In oder durch Kim<br />
berley brachten es tatkräftige Männer zu welt<br />
berühmten Namen: Cecil John Rhodes, Alfred<br />
Beit, Barney Barnato unter anderem - Män<br />
ner, deren später verwirklichte Träume sich um<br />
Reichtum und die damit verbundene Macht<br />
drehten, Männer, die mit dieser Macht den<br />
Lauf der Geschichte Südafrikas für immer be<br />
einflußt haben.<br />
Das Kimberley von heute hat kaum noch etwas<br />
mit dem von damals gemein. Diamanten haben<br />
in unserer modernen Wirtschaft und Industrie<br />
eine noch ständig wachsende Bedeutung ge<br />
wonnen, und ihre Förderung findet heute mit<br />
wissenschaftlichen Methoden so wohlgeordnet<br />
und -gesittet statt, wie man es in jenen hekti<br />
schen Tagen niemals zu träumen gewagt hätte.<br />
Fast noch bedeutender aber sind Kimberleys<br />
andere Bodenschätze, wie Manganerz, Asbest,<br />
Gips, Kalk und Eisenerz. Das gigantische<br />
Orange-Fluß-Projekt, zur Zeit noch im An<br />
fangsstadium, wird die jetzt schon florierende<br />
Viehzucht und Milchprodukte-Industrie nach<br />
haltig beeinflussen, und vielleicht empfinden<br />
die Geister der alten Schatzsucher Stolz und<br />
Genugtuung bei dem Gedanken, daß sie das<br />
alles einstmals auslösten.<br />
Die Annektion von Kimberley und seiner Um<br />
gebung wurde von den beiden Burenrepubli<br />
ken mit Bitterkeit als politisches Verbrechen<br />
angesehen. Vor allem in dem von dem eigen<br />
willigen und weitsichtigen Präsidenten Bur<br />
gers geführten Transvaal ging die Stimmung<br />
hoch. Zu dieser Zeit hatte die Kapkolonie eine<br />
eigene demokratische Regierung erhalten,<br />
und man hoffte, daß sie den Anstoß zu einer<br />
freiwilligen Föderation der einzelnen südafri<br />
kanischen Staaten machen würde. Aber die<br />
Hoffnungen wurden bitter enttäuscht. Die Kap<br />
kolonie zeigte sich weitaus mehr an raschem<br />
Reichtum als an politischem Fortschritt inter<br />
essiert. Präsident Burgers seinerseits zerbrach<br />
an dem Hin-und-Her-Gerissen-Sein zwischen<br />
den beiden Ideen eines vereinigten Südafrika<br />
unter britischer Herrschaft und einem unab<br />
hängigen Staat.<br />
Diese Situation in Verbindung mit der zerrüt<br />
teten Finanzlage Transvaals wurde geschwind<br />
von Lord Carnavon, dem Staatssekretär für<br />
die Kolonien, ausgenutzt, und er erzwang die<br />
Föderation. Er zahlte dem Oranje-Freistaat<br />
eine Million Mark als Ausgleich für den Ver<br />
lust seiner Diamantenfelder und schickte im<br />
folgenden Jahr Sir Theophilus Shepstone, um<br />
Transvaal für die britische Krone zu annektie<br />
ren.<br />
Mag man diesem Konföderationsversuch auch<br />
durchaus lautere Absichten unterstellen, so
schlug er dennoch fehl. Alle Hoffnung auf eine<br />
friedliche Entwicklung der Dinge wurden durch<br />
eine autokratische Verwaltung zerschlagen,<br />
die trotz einer königlichen Anleihe von über<br />
einer Million Mark ein Volk, das die persön<br />
liche Freiheit über alles stellte, mit Gewalt zur<br />
Zahlungsfähigkeit zwingen wollte.<br />
Ein neuer und kraftvoller Patriotismus breitete<br />
sich auf diese Weise unter der Führung Paul<br />
Krügers aus und wurde noch gestärkt durch<br />
die wachsende Flut des Mitgefühls der Afri<br />
kaner am Kap, die von Jan Hendrik Hofmeyr<br />
geführt wurden. Krüger verlangte, daß Trans<br />
vaal wieder die Unabhängigkeit geschenkt<br />
würde, und als die britische Verwaitung<br />
schließlich unter der Last einer willkürlichen<br />
Finanzpolitik, drei schweren Kriegen gegen<br />
die Zulus und eine Kabinettskrise in London<br />
zusammenbrach, erhoben sich die Buren zum<br />
Aufstand.<br />
Unter ihrem geliebten Vierfarben-Banner<br />
schlugen sie, angeführt von General Piet Joubert,<br />
die Streikräfte General Golleys in einer<br />
Reihe wagemutiger Unternehmungen bei Laings<br />
Nek und Majuba an den Zugängen nach Natal.<br />
Sie kämpften in der Tat so mutig, daß die<br />
britische satirische Zeitschrift Punch ihnen zu<br />
Ehren ein Gedicht veröffentlichte, und der Ruf<br />
„Rache für Majuba" erscholl in England, um<br />
die öffentliche Meinung anzuheizen.<br />
Ais die Feindseligkeiten eingestellt wurden,<br />
erhielt die Republik Transvaal durch die Pre<br />
toria Convention ihre Unabhängigkeit zurück.<br />
Dieser Vertrag wurde später durch die London<br />
Convention abgelöst, in der Großbritannien<br />
sein Vetorecht bei der Gesetzgebung für die<br />
Bantus abgab.<br />
Aber schon zeichneten sich neue politische<br />
Komplikationen ab. Deutschland hißte seine<br />
Flagge in Südwestafrika über dem von dem<br />
Kaufmann Lüderitz eingehandelten Gebiet, in<br />
der völlig falschen Annahme, daß Transvaal<br />
ein Bündnis mit seinem neuen deutschen<br />
Nachbarn eingehen könnte, behielt die bri<br />
tische Regierung die völlige Kontrolle über die<br />
Außenpolitik der Burenrepubiik, und die arg<br />
wöhnische Verwaitung ging daran, ihren Ein<br />
fluß in Südafrika zu festigen und auszudehnen.<br />
Die erste Maßnahme war die militärische Annektion<br />
des ausgedehnten Viehzuchtgebietes,<br />
das als Betschuanaland bekannt ist, im Jahre<br />
1885. Dadurch wurde mit Erfolg die direkte<br />
Verbindung zwischen Transvaal und der neuen<br />
deutschen Kolonie unterbrochen. Auch konnte<br />
das Betschuanaland als Sprungbrett für wei<br />
tere Vorstöße nach Norden in die gewaltige<br />
Wildnis dienen, die heute zum Staat Rhode<br />
sien verwandelt worden ist. In diesem Augen<br />
blick betrat Cecil John Rhodos mit seinem<br />
Traum von einem vereinigten britischen<br />
Afrika, das sich vom Kap bis Kairo erstreckte,<br />
die politische Bühne. Dieser grüblerische Ko<br />
loß mit seinem Reichtum und seiner Macht<br />
über Menschen und ihre Schicksale fand sei<br />
nen kompromißlosen Gegenspieler in der Per<br />
son von Stephanus Johannes Paul Krüger,<br />
Präsident der Republik Tränsvaai. Krüger<br />
schöpfte seine Tatkraft aus der Liebe zu sei<br />
nem Volk, eine Liebe, die es erwiderte und<br />
die sich in dem Verlangen der Transvaaler<br />
manifestierte, ihm bis ans Ende der Weit zu<br />
folgen.<br />
Heute sind Rhedes und Krüger tot, aber noch<br />
immer macht sich ihr Einfluß in dem bemerk<br />
bar, was auf den von ihnen errichteten Grund<br />
pfeilern aufgebaut wurde, in der Mitte des<br />
historischen Church Square in Pretoria steht<br />
Paul Krügers Statue unweit seines ehemaligen<br />
Wohnhauses vor dem alten Raadsaal-Gebäude,<br />
flankiert von vier Figuren, die typische<br />
Burenpioniere aus der Zeit des großen Präsi<br />
denten darstellen. Am 10. Oktober eines jeden<br />
Jahres wird auf den Stufen des Denkmais<br />
ein Gedenkgottesdienst abgehalten. Aber nicht<br />
weniger verblaßt ist auch die Erinnerung an<br />
Cecii John Rhodos, für den ein prachtvolles<br />
Denkmal am Fuß des Tafelberges unweit des<br />
kleinen Hauses errichtet wurde, in dem er<br />
sein Leben aushauchte. Das herrliche alte<br />
Anwesen Groote Schuur, heute die offizielle<br />
Residenz des südafrikanischen Premiermini<br />
sters, wurde von Rhodos dem Staat ge<br />
schenkt, und Besucher können in dem Garten<br />
unter der goldenen Sonne Südafrikas zwi<br />
schen wildwachsenden und gezüchteten Blu<br />
men wandeln.
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des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die Inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"<br />
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„HAUSES WOLKENBURG"<br />
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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln. Maurltiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 44 3610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße. Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94 / 7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />
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KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männer-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
Mai <strong>1971</strong><br />
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K<br />
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DER STADT KOIN
95<br />
Liebe Sangesfreunde und Freunde des KMGV.<br />
Am 16. Mai <strong>1971</strong> kehrten die „Afrikafahrer"<br />
nach erlebnisreichen Wochen aus ihrer Traum<br />
reise in die Südafrikanische Republik in die<br />
Heimat zurück. Was wir alles zu berichten<br />
haben, wird schon einige Zeit kosten. Diese<br />
Reise zu schildern, wird Sammlung und Kon<br />
zentration bedeuten. Man wird der Redaktion<br />
und allen anderen Berichterstattern Zeit gön<br />
nen müssen, diese Märchenreise in die rech<br />
ten Worte — und Bilder — zu kleiden.<br />
Heute begnügt sich die Redaktion damit, den<br />
Sonderabdruck des BB wiederzugeben, der<br />
in tausenden von Exemplaren mit in die<br />
Südafrikanische Republik genommen, und an<br />
die Konzertbesucher und die Freunde unseres<br />
Chorgesanges ausgegeben wurden.<br />
Die Redaktion<br />
Termine Juni <strong>1971</strong><br />
Donnerstag, den 3. Juni<br />
Samstag, den 5. Juni<br />
Sonntag, den 6. Juni<br />
Donnerstag, den 24. Juni<br />
Samstag, den 26. Juni<br />
Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Konzert in Schiefbahn / Willich b./Krefeld<br />
Mitwirkung bei der Festwoche in der Abtei Brauweiler<br />
Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolken bürg<br />
Konzert in der Bundesgartenschau<br />
►<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die Inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"
Dr. Max Adenauer<br />
Präsident des KMGV<br />
Sehr geehrter Leser,<br />
lieber Freund des Kölner Männer-Gesang-<br />
Vereins I<br />
Zum erstenmal in seiner 129jährigen Ge<br />
schichte verläßt der Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein den europäischen Kontinent zu einer<br />
Konzertreise. Sein Ziel ist die Republik Süd-<br />
Afrika. Dort werden innerhalb drei Wochen<br />
15 Konzerte in 14 verschiedenen Städten ver<br />
anstaltet.<br />
Unser traditionsreicher Chor, der auf allen be<br />
deutenden Konzertpodien Westeuropas, ins<br />
besondere in den letzten 25 Jahren außer<br />
ordentliche künstlerische Erfolge errungen<br />
hat, will sein Können in einem Land unter<br />
Beweis stellen, dem nicht nur der Ruf vor<br />
auseilt, interessant zu sein und Schönheit der<br />
Natur in reichem Maße zu bieten, sondern<br />
das durch Fleiß und Pioniergeist seiner Be<br />
völkerung die bedeutendste industrienation<br />
des afrikanischen Erdteils ist. Es wurde mir<br />
versichert, daß das Konzertpublikum des<br />
Gastgeberlandes mit großen Erwartungen und<br />
Interesse dem Auftreten des Köiner-Männer-<br />
Gesang-Vereins entgegensieht. Zwar kann<br />
nur etwa die Fiäifte aller aktiven Sänger des<br />
Chores die Konzerttournee bestreiten. Wir<br />
werden jedoch bestrebt sein, eine Leistung<br />
zu bieten, die unsere Zuhörer zufriedenstellt,<br />
in diesem Sinne wünsche ich den Sängern<br />
„Gute Reise" und künstlerischen Erfolg, unse<br />
rem verehrten südafrikanischen Publikum aber<br />
Freude beim Anhören unseres Chores.<br />
Es würde mich freuen, wenn auch die mensch<br />
lichen Beziehungen durch diese Reise vertieft<br />
würden.<br />
Lassen Sie mich an dieser Stelle Graf v. Beust,<br />
vom Reisebüro Kühne & Nagel, dem Initiator<br />
der Konzerttournee, Mister Reid in Kapstadt<br />
und seinen Flelfern, insbesondere Mr. Visser<br />
in Pretoria für ihre hervorragende Vorberei<br />
tungsarbeit innerhalb Südafrikas herzlich dan<br />
ken.<br />
Last not ieast gilt mein besonderer Dank<br />
Exzellenz Sole, dem Botschafter der Republik<br />
Südafrika in der Deutschen Bundesrepublik,<br />
der mit großem persönlichen Einsatz unsere<br />
Reisevorbereitungen unterstützt hat.<br />
Dr. Max Adenauer
Geagte leser en geagte vriend van die Köiner<br />
Männer-Gesang-Verein.<br />
Vir die eerste keer in sy bestaan van 129 jaar<br />
verlaat die Köiner Männer-Gesang-Verein die<br />
Europese vasteland op 'n konsertreis. Die<br />
bestemming is die Repubiiek van Suid-Afrika.<br />
Gedurende 'n besoek van drie weke sai daar<br />
15 konserte in en op 14 verskiiiende stede en<br />
dorpe gehou word.<br />
0ns koor wat so tradisieryk is en wat sulke<br />
hoogstaande artistiese suksesse behaal het<br />
in die vernaamste konsertsale van Wes-Europa<br />
- veral gedurende die afgeiope 25 jaar -<br />
sal sy taiente openbaar in 'n iand wat nie net<br />
beroemd is vir die interessanthede wat dit die<br />
besoeker bied en die rykheid van sy natuurskoon<br />
nie maar ook as Iand wat deur die<br />
ywer en pioniersgees van sy bevolking ontwikkel<br />
is tot die toonaangewende nywerheidsvolk<br />
op die vasteland van Afrika. Die versekering<br />
is aan my gegee dat die konsertpubliek<br />
in Suid-Afrika met groot verwagting en belangstelling<br />
ultsien na die konserte van die<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein. Hoewei net<br />
sowat die heifte van die aktiewe sangers van<br />
die koor die toer sai meemaak, sai ons ons<br />
beste pogings aanwend om uitvoerings te gee<br />
wat die gehoor tevrede sal stel. Dit is in<br />
hierdie gees dat ek ons kooriede „gute Reise"<br />
toewens asook artistiese sukses en die Suid-<br />
Afrikaanse publiek genoee om na ons koor<br />
te luister.<br />
Ek sai ook bale bly wees Indien persooniike<br />
betrekkinge versterk kan word as gevolg van<br />
hierdie besoek.<br />
Vergun my dus om in hierdie Stadium my<br />
opregte dank uit te spreek teenoor graaf von<br />
Beust van die relsfirma Kühne & Nagel by wie<br />
die inisiatief vir die toer ontstaan het, mnr.<br />
Reid in Kaapstad en, veral, mnr. Visser in<br />
Pretoria vir huile buitengewone voorbereidingswerk<br />
in Suid-Afrika.<br />
Les bes ook my dank aan die ambassadeur<br />
van die Repubiiek van Suid-Afrika in die Duitse<br />
Federaie Repubiiek, mnr. Donald Sole, wat<br />
persoonlik alle moontlike hulp verleen het in<br />
verband met die voorbereidings vir ons toer.<br />
Dear reader, dear friend of the Kölner Männer-<br />
Gesang-Verein.<br />
For the first time In its 129-year history the<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein is ieaving the<br />
European Continent on a concert tour. its<br />
destination is the Repubiic of South Africa.<br />
There, within a period of three weeks 15<br />
concerts will be given in 14 different eitles.<br />
Our choir which is so rieh in tradition, which<br />
has achieved outstanding artistic successes<br />
in all the leading concert halls of Western<br />
Europe particuiarly in the last 25 years, will<br />
display its talents in a country which is not<br />
only renowned for its interest to a visitor and<br />
for the richness of its natural beauties but<br />
also as a Iand which by the diligence and the<br />
pioneering spirit of its population has become<br />
the ieading industriai nation of the African<br />
Continent. I am assured that the concert<br />
public of the host country is iooking forward<br />
with great expectations and interest to the<br />
Performances of the Köiner Männer-Gesang-<br />
Verein. Aithough only about half of all the<br />
active Singers in the choir are participating<br />
in the concert tour we shall make every effort<br />
to offer a Performance which will satisfy<br />
audiences. in this sense i wish our singers<br />
„gute Reise" and an artistic success and our<br />
South African public joy in iistening to our<br />
choir.<br />
I shali be giad also if personal relations<br />
strengthen as a resuit of this tour.<br />
At this point permit me to express my cordial<br />
thanks to Graf von Beust of the travei firm<br />
Kühne & Nagel, the Initiator of the concert<br />
tour, Mr. Reid in Cape Town and in particular<br />
Mr. Visser in Pretoria for their outstanding<br />
preparatory labours in South Africa itself.<br />
Last but not ieast go my thanks to the Ambassador<br />
of the Repubiic of South Africa in the<br />
German Federal Repubiic, Mr. Donald Sole,<br />
who has personally given every support to<br />
our preparations for the tour.
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Botschafter der Republik Südafrika in Deutschland<br />
Es ist für mich ein Vorzug und eine Ehre,<br />
dem südafrikanischen Publikum den Chor des<br />
Köiner Männer-Gesang-Vereins, den bekann<br />
testen seiner Art in ganz Deutschiand, zu empfehien,<br />
und ich freue mich, daß Südafrika als<br />
Ziel seiner ersten interkontinentaien Konzert<br />
reise gewählt worden ist.<br />
Meine Frau und ich, die wir seit über zwei<br />
Jahren unseren Wohnsitz in Köin haben, ha<br />
ben von Zeit zu Zeit Geiegenheit gehabt, die<br />
ausgezeichnete künstlerische Leistung zu ge<br />
nießen, die für die Aufführungen des Chores<br />
bezeichnend ist, und wir sind davon über<br />
zeugt, daß der Besuch des Chores einer der<br />
musikalischen Höhepunkte dieses Jahres In<br />
Südafrika sein wird.<br />
Die Mitglieder des Chores werden nicht nur als<br />
Botschafter für Musik und Gesang nach Süd<br />
afrika kommen, sondern auch als Botschafter<br />
des Wohlwollens und der Freundschaft einer<br />
Stadt, die, wie der römische Ursprung ihres<br />
Namens zum Ausdruck bringt, auf eine fast<br />
2000-jährige Geschichte, Tradition und Kultur<br />
zurückblickt, und eines Landes, dessen ver<br />
wandtschaftliche Bande mit Südafrika bis in<br />
die Frühzeit der Niederlassung am Kap zu<br />
rückreichen. Die Freundschaften und das Ver<br />
ständnis, die diese Konzertreise bewirken wer<br />
den, werden jedoch nicht nur auf den kultu<br />
rellen Bereich beschränkt bleiben, denn die<br />
Mitglieder des Chors sind Angehörige einer<br />
Vielzahl von Berufen und Tätigkeiten. Die ge<br />
wonnenen Kontakte und Erfahrungen werden<br />
in beiden Ländern Kreise ziehen und, wie ich<br />
glaube, von dauerhafter Natur sein.<br />
Dit is 'n eer en 'n voorreg om die koor van<br />
die Köiner Männer-Gesang-Verein — die mees<br />
bekende in sy soort - by die Suid-Afrikaanse<br />
pubiiek aan te beveei en ek is verbeug dat<br />
Suid-Afrika as bestemming vir sy eerste inter<br />
kontinentale toer gekies is.<br />
My eggenote en ek het, as inwoners van<br />
Keulen gedurende die afgeiope twee jaar, van<br />
tyd tot tyd die geieentheid gehad om die<br />
puik kunsvaardigheid te geniet wat die uitvoerings<br />
van die koor kenmerk en ons is<br />
daarvan oortuig dat huiie besoek as een van<br />
die hoogtepunte in die Suid-Afrikaanse musiekiewe<br />
in <strong>1971</strong> gereken sai word.
101<br />
Die lede van die koor kom nie net as ambassadeurs<br />
van musiek na Suid-Afrika nie<br />
maar ook as ambassadeurs van welwillendheid<br />
en vriendskap uit 'n stad - soos die<br />
Romeinse oorsprong van sy naam aandui -<br />
met 'n goskiedenis, tradisie en kultuur wat<br />
byna 2CZ0 jaar oud is en uit 'n land waarvan<br />
die stamverwantskap met Suid-Afrika nagespoor<br />
kan word tot by die beginjare van die<br />
volksvestiging aan die Kaap. Die vriendskap<br />
en die begrip wat uit hierdie besoek sal ontstaan<br />
sal nie net tot die kulturele terrein<br />
beperk word nie aangesien die lede van die<br />
koor uit 'n baie groot beroeps- en roepingskring<br />
afkomstig is. Ek is oortuig dat die<br />
kennisse wat gemaak en die ondervinding<br />
wat opgedoen sal word blywende kabbels in<br />
albei lande tot gevolg sal he.<br />
It is an honour and a privilege to commend<br />
to the South African public the choir of the<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein, the best known<br />
of its kind in all Germany, and I am delighted<br />
that South Africa has been chosen as the<br />
destination for its first intercontinental tour.<br />
My wife and I, as residents of Cologne over<br />
the past two years, have had the opportunity<br />
from time to time of enjoying the magnificent<br />
artistry which characterizes the Performances<br />
rendered by the choir and are confident that<br />
their visit will prove to be one of the musical<br />
highlights of <strong>1971</strong> in South Africa.<br />
The members of the choir come to South<br />
Africa not only as ambassadors of music and<br />
song but also as ambassadors of goodwill and<br />
frienship from a City which, as the Roman<br />
origin of its name implies, has behind it nearly<br />
2000 years of history, tradition and culture, and<br />
from a country whosetiesof kinship with South<br />
Africa go back to the early years of the settlement<br />
at the Cape. The friendships and the<br />
understanding which this tour will generate<br />
will not be limited to the cultural field, for the<br />
members of the choir are drawn from a very<br />
Wide circle of professions and callings. The<br />
contacts made and the experience acquired<br />
will have a rippleeffecton both countries which<br />
I believe will prove lasting.<br />
Wissenswertes über den KMGV<br />
<strong>Der</strong> KMGV hat es sich seit seiner Gründung<br />
im Jahre 1842 durch 20 Bürger seiner Stadt<br />
zur Aufgabe gemacht, Männerchorwerke<br />
künstlerisch vollendet aufzuführen. Dieses<br />
Ziel, das unverändert fortbesteht, wurde schon<br />
recht bald erreicht.<br />
Bei Gesangswettstreiten in den ersten Jahren<br />
nach der Gründung in Gent und Brüssel ersang<br />
sich der Verein Siegespreise. Wegen des<br />
großen Erfolges der ersten Englandreise im<br />
Jahre 1853, bei der 13 Konzerte in London<br />
stattfanden, wurden weitere Reisen im darauf<br />
folgenden Jahr und — zum dritten Male —<br />
1857 nach England unternommen.<br />
Neben einer Fülle außerordentlicher Erinne<br />
rungsstücke, Siegespreise, Auszeichnungen<br />
und Gedenkmünzen befindet sich im heutigen<br />
Vereinshaus, der „Wolkenburg" (ein ehemali<br />
ges Alexianerkloster und einer der wenigen<br />
erhaltenen Barockbauten Kölns), eine goldene<br />
Henkelkanne, die den Sängern 1853 von der<br />
Königin Victoria von England überreicht wor-^<br />
den ist.<br />
Die große internationale Industrie- und Kunst<br />
ausstellung im Jahre 1855 in Paris gab den<br />
äußeren Anlaß für die erste Konzertreise in<br />
die Kulturmetropole an der Seine. Dort waren<br />
Rossini und Berlioz unter den Zuhörern. Sie<br />
lobten den Chor über alle Maßen, und Rossini<br />
meinte zu Franz Weber, dem ersten Dirigen<br />
ten des KMGV: Dies ist, mein Herr, die erste<br />
Musik seit zehn Jahren, die ich mit Vergnügen<br />
anhörte."<br />
Das musikalische Ansehen und der gesell<br />
schaftliche Rang des Kölner Männer-Gesang-<br />
Vereins hatten zur Folge, daß König Fried<br />
rich-Wilhelm IV. ihm für seine außerordent<br />
lichen Verdienste schon im Jahre 1857 die<br />
„Korporationsrechte einer Kunstanstalt für<br />
Männergesang" verlieh.<br />
Überragende Persönlichkeiten des musikali<br />
schen Lebens bezeigten dem Verein Anerken<br />
nung und widmeten ihm eigene Werke. Zu<br />
ihnen gehörten Max Bruch, Liszt, Brahms,<br />
Gounod, Pfitzner, Rossini, Silcher, Richard<br />
Strauß, die „Schwedische Nachtigall" Jenny
<strong>Der</strong> KMGV konzertiert am 5.10.1968 im weltberühmten Wiener Musikverein<br />
Lind und Carmen Silva, die dichtende Köni<br />
gin von Rumänien, die dem KMGV einen Ge<br />
dichtband zueignete.<br />
Durch seinen Protektor Kaiser Wilhelm II. ver<br />
anlaßt, beteiligte der Chor sich am „Kaiser<br />
preissingen" und konnte die von den führen<br />
den Deutschen Chören begehrte, vom Kaiser<br />
gestiftete Kette, zweimal ersingen.<br />
Aus dem musikalischen und gesellschaftlichen<br />
Leben der Stadt Köln ist der KMGV nicht<br />
wegzudenken.<br />
Seine Konzerte, die regelmäßig stattfinden,<br />
erfreuen sich bei dem musikverständigen Pu<br />
blikum der Domstadt großen Zuspruchs. Das<br />
liegt nicht zuletzt daran, daß der Chor bei<br />
der Auswahl seiner Dirigenten, die Ihn zu<br />
immer neuen musikalischen Höhen führten,<br />
eine glückliche Hand bewiesen hat. <strong>Der</strong><br />
derzeitige Leiter des Bayreuther Festspiel-<br />
Chores, Wilhelm Pitz, Ehrenchormeister des<br />
Kölner Männer-Gesang-Vereins, hat von<br />
1950 bis 1957 die musikalischen Geschicke<br />
des Chores geleitet. 1964 wählten die Sänger<br />
Professor Hermannjosef Rübben zu ihrem<br />
Dirigenten. Unter seiner Leitung erreichte der<br />
Chor bei insgesamt ca. 260 Aktiven eine Kon<br />
zertstärke von 200 Sängern und mehr. Daß<br />
der Chor keinen Sängermangel leidet und<br />
ständig neue Herren nach Absolvierung der<br />
vereinseigenen Chorschule und einer an<br />
schließenden Aufnahmeprüfung beitreten, ist<br />
in erster Linie das Verdienst des Dirigenten.<br />
Mit Dr. Max Adenauer, dem früheren Ober<br />
stadtdirektor von Köln und Sohn des ersten<br />
Kanzlers der Bundesrepublik Deutschland und<br />
KMGV-Ehrenmitglied Dr. Konrad Adenauer,<br />
steht ein Mann an der Spitze des Vereins, der<br />
insbesondere im öffentlichen Leben der Stadt<br />
Köln mit großem Engagement tätig ist.<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein sieht seine<br />
Aufgabe nicht nur in der Ausübung des Chor<br />
singens, sondern vor allen Dingen darin,<br />
durch sein Auftreten menschliche Beziehun<br />
gen im In- und Ausland zu pflegen bzw. wie<br />
der anzuknüpfen. Mit diesem Ziel unternahm<br />
der Chor in den letzten 20 Jahren Konzert<br />
reisen nach Italien, der Schweiz, Großbritan<br />
nien, Holland, Belgien, Frankreich, Luxem<br />
burg und Osterreich.<br />
Mit seiner Reise nach Südafrika will er zum<br />
erstenmal seit seinem Bestehen in einem<br />
außereuropäischen Land sein Können unter<br />
Beweis stellen.<br />
Wenn auch nicht alles Wissenswerte über den<br />
KMGV an dieser Stelle festgehalten werden
kann, so verdient doch eine Einrichtung be<br />
sondere Erwähnung.<br />
Es ist die im Jahre 1874 gegründete Bühnenspieigemeinschaft<br />
„Cacilia Woikenburg". Ihren<br />
Namen hat sie von der Nachbarschaft der im<br />
letzten Kriege zerstörten früheren „Woiken<br />
burg" zur Gäciiienkirche. Ailjähriich führt<br />
diese aus Herren des Vereins bestehende Ge<br />
meinschaft im Kölner Opernhaus als Gast der<br />
Städtischen Bühnen ihre Divertissementchen<br />
auf — eine Art Musicais in Kölnischer Mund<br />
art, deren Textbuch eigens zu diesem Zweck<br />
geschrieben und deren Musik aus bekannten<br />
Weisen zusammengesteiit wird. Dabei werden<br />
alie Rollen, auch die Frauenroilen und das<br />
Baiiett, von Männern bestritten, in diesem<br />
Jahr besuchten mehr ais 15 000 Zuschauer die<br />
11 Vorsteiiungen dieser Saison.<br />
Die Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Die Kölner Männer-Gesang-Verein is in 1842<br />
deur 20 inwoners van Keuien gestig wie se<br />
doei dit was en biy om buitengewone artistiese<br />
koraaiwerke vir mans op te voer — iets wat<br />
besonder suksesvoi bereik is.<br />
Gedurende die eerste jare nä sy stigting het<br />
die koor aan sangkompetisies in Gent en in<br />
Brüssel deeigeneem waar klubpryse verower<br />
is. As gevoig van die groot sukses wat op sy<br />
eerste besoek in 1853 aan Engeland behaal is<br />
toe 13 konserte in Lenden gehou was, is<br />
verskeie opvoerings indiedaaropvoigendejaar<br />
gehou. In 1857 het die koor Engeiand vir die<br />
derde keer besoek.<br />
In die huidige kiubgebou, die „Wolkenburg"<br />
('n eertydse monnikeklooster vir lekepredikers<br />
en een van die paar oorbiywende geboue<br />
in Keuien met 'n barokstyi) is daar 'n oorvloed<br />
aandenkings, pryse, toekennings en medaijes<br />
— waaronder ook 'n goue beker met handvatsei<br />
wat in 1853 deur koningin Victoria van<br />
Engeland aan die koor geskenk is.<br />
Die groot internasionaie nywerheids- en kunstentoonstelling<br />
van 1855 in Parys was die<br />
rede vir die eerste konsertreis na hierdie<br />
kultureie metropool aan die Seine-rivier.<br />
Rossini en Berlioz was onder die konsertgangers<br />
en het die koor groot lof toegeswaai.<br />
Rossini het aan die eerste dirigent van die<br />
koor, Franz Weber, gese: „Dit, geagte meneer,<br />
was die eerste musiek in die afgeiope<br />
tien jaar waarna ek met piesier geiuister het".<br />
Die musikaie reputasie en sosiaie Status van<br />
die koor het koning Friedrich-Wiiheim IV genoop<br />
om in 1857 die Statute van 'n verenigde<br />
liggaam aan die koor toe te ken vir sy<br />
buitengewone onderskeidings.<br />
Die koor het ook die erkenning verower van<br />
beroemde musici wat huile werke aan die<br />
koor opgedra het. Om maar 'n paar op te<br />
noem: Max Bruch, Liszt, Brahms, Gounod,<br />
Pfitzner, Rossini, Siicher, Richard Strauss, die<br />
„Sweedse Nagtegaai" Jenny Lind, Carmen<br />
Siiva en die koningin van Roemenie, 'n<br />
digteres, wat 'n aibum gedigte aan die koor<br />
geskenk het.<br />
Die beskermheer van die koor, keiser Wiiheim<br />
ii, het die koor verpiig om aan die „Kaiser<br />
preissingen" — kompetisie deei te neem en<br />
twee keer het die koor die ketting verower<br />
wat deur die keiser geskenk is en veral gesog<br />
was onder die vooraanstaande kore in<br />
Duitsiand.<br />
Vandag speei die mannekoor 'n hooggeeerde<br />
en gewaardeerde roi in die musiek- en sosi<br />
aie kringe van Keulen.<br />
Konserte vind gereeld piaas en word gereeld<br />
besoek deur die musiekiiefhebbers van Keu<br />
ien. Sy sukses is gedeelteiik toe te skrywe<br />
aan die keuse van sy uitstekende dirigente.<br />
Van 1950 tot 1957 het die huidige dirigent van<br />
die Bayreuthse Feeskoor, Wiiheim Pitz (eredirigent<br />
van die mannekoor), die koor se<br />
musiekvermoe behartig. In 1964 is Professor<br />
Hermannjosef Rubben as dirigent aangestel.<br />
Onder sy leiding het die koor 'n konsertvermoe<br />
van meer as 200 sangers ontwikkei en<br />
het dit 260 aktiewe sangers as iede.Vanwee<br />
die voortrefiikhede van die dirigent is daar<br />
nie 'n tekort aan sangers nie. Gegradueerdes<br />
van die koor se skool word aimai iede<br />
nadat hulie 'n toetredingseksamen suksesvoi<br />
gesiaag het.<br />
Die voormaiige stadsklerk van Keulen, dr. Max<br />
Adenauer (seun van die eerste kanseiiier van<br />
die Federaie Republiek van Duitsiand en<br />
erelid van die mannekoor, dr. Konrad Adenauer),
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is een van die voorste koorlede en veral baie<br />
bedrywig in die openbare- en sosiale lewe in<br />
Keulen.<br />
Die mannekoor het as doelwit nie net die<br />
aanbieding van koorsang nie maar streef<br />
veral daarna om plaaslik en in die buiteland<br />
persoonlike betrekkinge aan te knoop en uit<br />
te bou.<br />
Dit was die doelwit waarmee konsertreise na<br />
Italie, Switserland, Brittanje, Holland, Belgie,<br />
Frankryk, Luxemburg en Oostenryk onderneem<br />
is.<br />
Tydens sy besoek aan Suid-Afrika sal die<br />
koor bewys lewer van sy vermoens. Dit sal<br />
die eerste keer sedert sy stigting wees dat<br />
die koor Europa sal verlaat.<br />
Ofskoon nie alles omtrent die mannekoor hier<br />
beskryf kan word nie, is dit tog belangrik om<br />
iets in verband met die amateur-toneelgroep<br />
„Cacilia Wolkenburg" te noem wat in 1874<br />
gestig is. Die groep het sy naam te danke aan<br />
die Gäcilia-kerk wat längs die „Wolkenburg"<br />
gestaan het maar gedurende Wereldoorlog II<br />
vernietig is.<br />
Elke jaar is die lede van hierdie groep die<br />
gaste van die Keulense munisipale teater en<br />
voer hülle in die Keulense operahuis die sogenaamde<br />
„Divertissementchen" op wat eintlik<br />
'n sangstuk in die Keulense dialek is. Die<br />
woorde vir hierdie opvoering asook diemusiek<br />
— bekende melodie — word spesiaal geskryf<br />
en gekies. AI die rolle - selfs die vroue-rolle<br />
en die balletdanse - word deur mans vertolk.<br />
Gedurende die afgelope seisoen is die<br />
elf opvoerings deur 15,000 konsertgangers<br />
bygewoon.<br />
The „Kölner Männer-Gesang-Verein"<br />
The "Kölner Männer-Gesang-Verein" was<br />
founded in 1842 by 20 Citizens of Gologne<br />
whose aim was and is to perform highly<br />
artistic choral-works for men — something<br />
which has been very succesfully achieved.<br />
In the first years after its foundation, the<br />
choir took part in einging competitions in<br />
Ghent and Brüssels where club-prizes were<br />
won. Because of the great success achieved<br />
on its first visit to England in 1853 during<br />
which 13 concerts were given in London,<br />
numerous tours followed in the ensuing year<br />
and in 1857 the choir visited England for the<br />
third time.<br />
In the present club-house, the "Wolkenburg"<br />
(a former monastery for lay priests and one<br />
of the few baroque buildings still existing in<br />
Gologne) there is an abundance of souvenirs,<br />
prizes, awards and medals, e.g. a gold jug<br />
with a handle which was presented to the<br />
choir by Queen Victoria of England in 1853.<br />
The big international industrial- and art exhibition<br />
in Paris in 1855 was the motive for<br />
the first concert-tour to this cultural metropolis<br />
on the Seine. Rossini and Berlioz were<br />
among the listeners and they bestowed great<br />
praise upon the choir. Rossini said to Franz<br />
Weber, the first conductor of the choir: "This,<br />
dear Sir, has been the first music for ten<br />
years, to which I listened with pleasure".<br />
The musical reputation and the social Status<br />
of the choir induced King Friedrich-Wilhelm IV<br />
in 1857 to award to the choir for its extraordinary<br />
achievements, the Statutes of a corporate<br />
body.<br />
The choir won recognition with famous musicians<br />
who dedicated their works to the choir.<br />
To mention only a few: Max Bruch, Liszt,<br />
Brahms, Gounod, Pfitzner, Rossini, Silcher,<br />
Richard Strauss, the "Swedish Nightingale"<br />
Jenny Lind and Carmen Silva, the Queen of<br />
Roumania who wrote poetry and donated a<br />
poetry-album to the choir.<br />
Its protector, Emperor Wilhelm II, made the<br />
choir participate in the "Kaiserpreissingen"<br />
competition and twice the choir was awarded<br />
the chain donated by the Emperor which was<br />
very much sought after by all leading German<br />
choirs.<br />
Today, the choir plays a well-respected and<br />
very much appreciated röle in the musical<br />
and social life of Gologne.<br />
Concerts take place regularly and are very<br />
much frequented by the music-loving people<br />
of Gologne. Part of its succes lies in the<br />
choice of its excellent conductors. From 1950<br />
to 1957, the present conductor of the Bay<br />
reuth Festival Ghoir, Wilhelm Pitz, honorary<br />
conductor of the choir, managed the choir's
106<br />
musical abilities. In 1964 Prof. Hermannjosef<br />
Rübben was appointed conductor. Under bis<br />
guidance the choir achieved a concert capacity<br />
of more tha 200 singers while 260 active<br />
Singers are members. Due to the merits of<br />
the conductor there is no shortage of singers.<br />
Graduates from the choir-owned school continuously<br />
become members after they have<br />
succesfully passed the entrance examination.<br />
Dr. Max Adenauer, the former Town Clerk<br />
(Oberstadtdirektor) of Cologne and son of the<br />
first Chancellor of the Federal Republic of<br />
Germany and Honorary Member of the choir,<br />
Dr. Konrad Adenauer, is a member in the<br />
first ranks of the choir who is very actively<br />
engaged in the public and social life of<br />
Cologne.<br />
The choir sees its task not only in presenting<br />
Choral songs- but, above all, in maintaining<br />
and establishing personal relations here and<br />
abroad.<br />
This was the aim under which concert-tours<br />
were arranged in Italy, Switzerland, Great<br />
Britain, Holland, Belgium, France, Luxem<br />
burg and Austria.<br />
On its tour to South Africa the choir will give<br />
proof of its ability. It will be the first time<br />
since its foundation that the choir leaves<br />
Europe.<br />
Although not everything about the choir can<br />
be listed here, the following institution deserves<br />
to be mentioned: the amateur theatre<br />
group "Cacilia Wolkenburg" which was founded<br />
in 1874. Its name derives from the Caci<br />
lia Church which was situated next to the<br />
"Wolkenburg" and destroyed during World<br />
War II.<br />
Every year, the members of this group are<br />
guests of the Municipal Theatre and in the<br />
operahouse they perform their "Divertisse<br />
mentchen" — a kind of musical in the<br />
Cologne dialect. A script is written for this<br />
Special purpose and accompanied by wellknown<br />
melodies. All parts — even those for<br />
women and the ballet — are played by men.<br />
In this season the 11 Performances were<br />
frequently by 15000 spectators.<br />
Terminplan und Reiseroute<br />
Abflug: 22.4.<strong>1971</strong> 18.55 Uhr ab Flughafen Köln-Bonn<br />
Ankunft In Johannisburg 23.4.<strong>1971</strong> 11.00 Uhr<br />
Samstag, 24. April <strong>1971</strong> Konzert n Pletersburg<br />
Montag, 26. „ Konzert n Nelsprult<br />
Dienstag, 27. „ Konzert n Ermelo<br />
Mittwoch, 28 Konzert n Germiston<br />
Donnerstag, 29. „ Konzert n Klerksdorp<br />
Freitag, 30. „ Konzert n Pretoria<br />
Samstag, I.Mai „ Konzert n Bloemffontain<br />
Montag, 3 Konzert n Kimberley<br />
Mittwoch, 5. „ Konzert n Kapstadt<br />
Freitag, 7. „ Konzert n Stellenbosch<br />
Samstag, 8. „ Konzert n Kapstadt<br />
Montag, 10. „ Konzert n Port Elizabeth<br />
Dienstag, 11. „ Konzert n East London<br />
Mittwoch, 12. „ Konzert n Pletermarltzburg<br />
Freitag, 14. „ „ : Konzert n Durban
S... . .<br />
MANFRED REUTHE<br />
wurde 1931 in Berlin geboren. Seine pianistische Ausbildung empfing er an den Musikhochschulen Köln und<br />
Berlin bei den Professoren Eise Schmitz-Gor und Gerhard Pucheit.<br />
1954 gewann Manfred Reufhe den 1. Preis beim Deutschen Chopin-Wettbewerb, 1955 einen Sonderpreis beim<br />
V. Internationalen Chopinwettbewerb in Warschau.<br />
Die Verleihung des Stresemann-Stipendiums durch den Senat von Berlin ermöglichte ihm die Fortsetzung seiner<br />
Studien bei Carlo Zecchi an der „Accademia Nazionaie di Santa Ceciiia" in Rom. Während seines Italien-Auf<br />
enthaltes nahm er an den Meisterkursen von Nikita Magaloff und Wilhelm Kempfi teil.<br />
Bereits als 17-iähriger konzertierte er mit dem Berliner Philharmonischen Orchester. Zahlreich sind die Orchester<br />
konzerte, Klavierabende und Rundfunkautnahmen des jungen Künstlers im in- und Ausland.<br />
Glanzvolle Höhepunkte des Abends waren die<br />
beiden Negro-Spirltuals „Swing low" und<br />
„Ware you there", Barlton Horst Massau,<br />
nebenberuflich Mitglied des KMGV, haupt<br />
beruflich Jurist, schuf mit packenden Inkantationen<br />
zu einem Hintergrund von äußerst fein<br />
abgestimmten Echo-Effekten eine jener Stim<br />
mungen, wie sie nur selten gelingen: Im<br />
„Ware you there" zeigte sich die vibrierende<br />
Seele des Negro-Spiritual; die Musik wurde<br />
zum greifbaren Erlebnis. Für diese Augen<br />
blicke recht herzlichen Dank!<br />
(Lüttich, „La Libre Belgique v. 26. 3. 1968)<br />
Horst Massau, Vizepräsident des KMGV<br />
Bariton Horst Massau interpretierte in eng<br />
lischer Sprache mit sehr viel Emotion und<br />
einer sehr schön tirnbrierten Stimme, ein Stück<br />
von E. Pütz mit dem Titel „Were you there".<br />
(Luxemburger Wort v. 2. 6.1968)
Europas größte Mobelschau<br />
präsentiert in einmaliger Vielfalt die<br />
Star-Programme aus über 450 euro<br />
päischen Möbelfabriken, vom ein<br />
fachen bis zum Spitzenmodell der<br />
Weltklasse. Mit unzähligen vorbild<br />
lich gestalteten Einrichtungsbeispie<br />
len aller Geschmacksrichtungen bie<br />
tet sich dem Besucher eine einzig<br />
artige Demonstration des guten<br />
Wohngeschmacks und tausendfache<br />
Anregungen für die eigene Helmge<br />
staltung.<br />
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KONZERT-PROGRAMM<br />
Mitwirkende:<br />
Horst Massau, Bariton, Vizepräsident des KMGV<br />
Hermann Hackstein, Baß, Mitglied des KMGV<br />
Manfred Reutfie, Klavier<br />
Leitung: Professor Hermannjosef Rübben.<br />
Geistliche Chormusik aus alter und<br />
neuer Zeit:<br />
Henry Purceil<br />
(1659-1695)<br />
Marco Ant. Ingegneri<br />
(1542-1592)<br />
Ttiomas Ludovico da Vittoria<br />
(1540-1611)<br />
Ludwig van Beethoven<br />
(1770-1827)<br />
Bernhard Weber<br />
(1912)<br />
Hermannjosef Rübben<br />
(1928)<br />
Eduard Pütz<br />
(1912)<br />
Hugo Wolf<br />
(1860-1903)<br />
Sound the trumpet<br />
O bone Jesu<br />
Popuie meus<br />
Bitten (Solo: Bariton)<br />
L'Angeius<br />
Let US break bread together<br />
Were you there<br />
Gebet (Solo: Bariton)<br />
Chor- und Instrumentalmusik der Romantik<br />
Franz Schubert<br />
Franz Liszt<br />
(1811-1886)<br />
Zwei Sätze aus der Deutschen Messe:<br />
a) Wohin soll ich mich wenden<br />
b) Sanctus<br />
Widerspruch<br />
<strong>Der</strong> Gondeifahrer<br />
Paganini-Etüde<br />
La Campanelia<br />
Chorwerke aus deutschen und<br />
italienischen Opern<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
(1756-1791)<br />
Charles Gounod<br />
(1816-1893)<br />
Guiseppe Verdi<br />
(1813-1901)<br />
Zauberfiöte<br />
a) Chor der Priester<br />
b) Arie des Sarastro mit Chor<br />
"Margarete"<br />
Soidatenchor<br />
"Ernani"<br />
Eingangschor<br />
„Erhebet das Glas"
III<br />
Deutsche Volkslieder:<br />
Friedrich Silcher<br />
(1789-1860)<br />
Kurt Lißmann<br />
(1902)<br />
Johannes Brahms<br />
(1833-1897)<br />
Christoph Klöver<br />
(1928)<br />
Adolf Kirchl<br />
(1858-1936)<br />
In einem kühlen Grunde<br />
Ännchen von Tharau<br />
Wenn alle Brünnlein fließen<br />
Wiegenlied<br />
„Guten Abend, gute Nacht"<br />
(Solo: Bariton)<br />
Kein schöner Land<br />
All mein Gedanken<br />
Friedrich Silcher<br />
August von Othegraven<br />
(1864-1946)<br />
Maurice Ravel<br />
(1875-1937)<br />
Abschied<br />
Ein Jäger aus Kurpfalz<br />
Toccata aus<br />
„Le Tombeau de Couperin"<br />
Lieder der Völker:<br />
Antonin Dvorak<br />
(1841-1904)<br />
Das verlorene Liebchen<br />
Liebeslied im Garten<br />
(T schechoslowakei)<br />
Hermannjosef Rübben<br />
Au clair de la lune<br />
Fein sein<br />
Jan Pierewiet<br />
(Frankreich)<br />
(östereich)<br />
(Südafrika)<br />
F. J. Weidemann<br />
Hoe ry die Boere (Solo: Bariton, Südafrika)<br />
Walter Klefisch<br />
(1910)<br />
Hermannjosef Rübben<br />
Reiterlied<br />
<strong>Der</strong> Springbock<br />
(Rußland)<br />
(Deutschland)
112<br />
PROGRAMME<br />
Participants:<br />
Horst Massau (baritone) Vice President of KMGV;<br />
Hermann Hackstein (bass) Member of KMGV;<br />
Manfred Reuthe, Piano;<br />
Condücted by: Prof. Hermannjosef Rübben.<br />
Religious Choral Music from<br />
Old and Present Times:<br />
Henry Purcell<br />
(1659-1695)<br />
Marco Ant. Ingegneri<br />
(1542-1592)<br />
Thomas Ludovico da Vittoria<br />
(1540-1611)<br />
Ludwig van Beethoven<br />
(1770-1827)<br />
Bernhard Weber<br />
(1912)<br />
Hermannjosef Rübben<br />
(1928)<br />
Eduard Pütz<br />
(1912)<br />
Hugo Wolf<br />
(1860-1903)<br />
Sound the trumpet<br />
O bone Jesu<br />
Popule meus<br />
Praying<br />
(solo: baritone)<br />
L'Angelus<br />
Let US break bread together<br />
Were you there<br />
Prayer<br />
(solo: baritone)<br />
Romantlc Choral and Instrumental Music:<br />
Franz Schubert<br />
(1797-1828)<br />
Franz Liszt<br />
(1811-1886)<br />
Two Movements from<br />
the Deutsche Messe:<br />
a) Where shall I turn to<br />
b) Sanctus<br />
Gontradiction<br />
The Gondelier<br />
Paganini-Etüde<br />
La Gampanella<br />
Choral Works from German and Italian<br />
Operas:<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
(1756-1791)<br />
Charles Gounod<br />
(1816-1893)<br />
Guiseppe Verdi<br />
(1813-1901)<br />
Magic Flute<br />
Ghoir of the Priests<br />
Aria of Sarastro with Ghoir<br />
Margarete<br />
Ghoir of the Soldiers<br />
Opening Ghoir<br />
"Lift the Glass"
113<br />
German Folk-Songs:<br />
Friedrich Silcher<br />
(1789-1860)<br />
Kurt Lißmann<br />
(1902)<br />
Johannes Brahms<br />
(1833-1897)<br />
Christoph Klöver<br />
(1928)<br />
Adolf Kirchl<br />
(1858-1936)<br />
Friedrich Silcher<br />
August von Othegraven<br />
(1864-1946)<br />
Maurice Ravel<br />
(1875-1937)<br />
In einem kühlen Grunde<br />
Ännchen von Tharau<br />
Wenn alle Brünnlein fließen<br />
Guten Abend, gute Nacht<br />
(solo: baritone)<br />
Kein schöner Land<br />
All mein Gedanken<br />
Muß i denn<br />
Ein Jäger aus Kurpfalz<br />
Toccata aus "Le Tombeau de Couperin"<br />
Folk-Songs from DIfferent Countries:<br />
Antonin Dvorak<br />
(1841-1904)<br />
Das verlorene Liebchen<br />
Liebeslied im Garten<br />
(Czechoslovakia)<br />
Hermannjosef Rübben<br />
F. J. Weidemann<br />
Walter Klefisch<br />
(1910)<br />
Au clair de la lune<br />
Fein sein<br />
Jan Pierewiet<br />
(France)<br />
(Austria)<br />
(South Africa)<br />
Hoe ry die Boere(Solo-Baritone, SouthAfrica)<br />
Reiterlied<br />
Hermannjosef Rübben<br />
<strong>Der</strong> Springbock<br />
(Germany)
Professor Hermannjosef Rübben<br />
Professor Hermannjosef Rübben.<br />
1928 in Siegburg geboren — Chorknabe<br />
Im Aachener Domchor — Reifeprüfung —<br />
Schulmusik und Musikwissenschaft — Philo<br />
sophie und Pädagogik — Lehrer an ver<br />
schiedenen Gymnasien — Lehrer an einer<br />
Jugendmusikschule — mit 31 Jahren Er<br />
nennung zum Professor an der Kölner Mu<br />
Professor Hermannjosef Rübben was born in<br />
Siegburg, Germany, in 1928. As a child he<br />
sang in the choir of the cathedral in Aachen.<br />
After passing his German matriculation he<br />
studied in different directions; as teacher of<br />
music as well as in philosophy of English,<br />
philosophy and education. After teaching in<br />
various secondary schools and a music school<br />
for the youth, he was appointed Professor at<br />
the "Hochschule für Musik" in Cologne at<br />
sikhochschule — Leiter eines Chorleitersemi<br />
nars im Allgemeinen Deutschen Chorverband<br />
— Berufung in den Musikausschuß des Deut<br />
schen Sängerbundes — Ernennung zum Bundeschormeister.<br />
Seit 1964 Dirigent des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins. Kompositionen in 11<br />
Verlagen.<br />
Prof. Hermannjosef Rübben is in 1928 in<br />
Siegburg, Duitsland, gebore. As seun sing hy<br />
in die koor van die Domkerk in Aken. Na<br />
afiegging van sy Duitse matrikulasie studeer<br />
hy in verskeie rigtings; as onderwyser in<br />
musiek asook in die musikologie, in Engelse<br />
filosofie, filosofie en opvoedkunde. Hy word<br />
agtereenvolgens onderwyser aan verskeie<br />
hoerskoie en 'n musiekskool vir die jeug en<br />
op die ouderdom van 31 jaar kry hy 'n professoraat<br />
aan die „Hochschule für Musik" in<br />
Keulen. Hy tree ook op as ieier van die seminaar<br />
vir koordiregente in die Algemene Duitse<br />
Koorvereniging en word in die Musiekraad van<br />
die Sangersbond aangestel. Daarby het hy<br />
die titel van Federale Koormeester ontvang.<br />
Sedert 1964 is hy dirigent van die Keulense<br />
Mannekoor. Sy komposisies word deur elf<br />
uitgewers gedruk.<br />
the age of 31. In the German General Choir<br />
Society he ied the seminar for choirmasters<br />
and was also appointed on the Board of the<br />
German Singerfederation. He has also been<br />
bestowed with the title of Federal Choirmaster.<br />
Since 1964 prof. Rübben has been<br />
conductor of the Cologne Men's Choral<br />
Society. His compositions are printed by<br />
eleven publishers.<br />
In- und ausländische Pressestimmen über den KMGV und seinen<br />
Dirigenten.<br />
Die außergewöhnliche Stärke des Chores von<br />
200 Sängern, die die feinsten Nuancen be<br />
herrschten, zeigte den Prunk großer und kräf<br />
tiger Stimmen. Eine großartige Wirkung, die<br />
mit Begeisterung bewundert wurde. Wir ken<br />
nen in Wallonien diese Kunst des Chorge<br />
sanges so diszipliniert und so perfekt in der<br />
Leistung nicht, sowie auch nicht die Dynamik<br />
des Prof. H. J. Rübben (der Dirigent), dessen<br />
wirkungsvolle Art das Dirigieren zu einer eige<br />
nen Sache macht.<br />
(Lüttich „La Mause" v. 25. 3. 1968)<br />
<strong>Der</strong> Chor ist zauberhaft; die Stimmen sind<br />
sehr schön und etwas, was man nicht täglich<br />
findet: es gibt sehr gedämpft klingende<br />
Tenöre.<br />
(Lüttich „La Monde du Travaii" v. 26. 3. 1968)<br />
Gleich nach dem ersten Takt wurde das Pu<br />
blikum in Atem gehalten von einer imposan<br />
ten Stimmenmacht und von einer Schönheit<br />
von Stimmen, die einmalig homogen waren,<br />
gleichklingend und hellklingend, kernig und<br />
zart zugleich oder glänzend, angefangen von<br />
einem säuselnden Ton bis hin zu einem gran<br />
diosen Tutti.<br />
(Lüttich „La Libra Baigique,<br />
„Gazatta da Liega" v. 26. 3. 1968)
116<br />
Mindestens 160 Herren im Frack traten im<br />
Musikverein zu einem Huldigungskonzert für<br />
den Wiener Männergesangverein aus Anlaß<br />
seines 125jährigen Bestehens an und sangen<br />
mit geradezu verblüffender Präzision und<br />
Klangschönheit. Das Tonvolumen hätte mühe<br />
los für unsere Stadthalle gereicht, und der<br />
äußerlich Bernstein ähnelnde Chormeister<br />
Hermannjosef Rübben hatte seine Schar mit<br />
musischer Eleganz fest im Griff.<br />
(Wiener Volksblatt)<br />
<strong>Der</strong> mächtige Abschluß mit Othegravens „Lobe<br />
den Herren" setzte die Vorzüge des Chores<br />
noch einmal in helles Licht; Fülle, Einheitlich<br />
keit, Durchsichtigkeit, Präzision, dynamische<br />
Spannweite.<br />
(Kölner Stadt-Anzeiger Nr. 104 v. 5. 5. 1967)<br />
Temperamentvoll u. feinsinnig geleitet von dem<br />
Dirigenten (und Komponisten) Prof. H. Rübben<br />
verbindet dieser Chor die Bewahrung über<br />
lieferten Sangesgutes mit der künstlerisch<br />
einfühlenden Wiedergabe echter Gegenwarts<br />
werte auf diesem Gebiet.<br />
(<strong>Der</strong> „Eckartbote" Wien)<br />
Hermannjosef Rübben dirigierte im zweiten<br />
Teil den Kölner Männer-Gesang-Verein. Seine<br />
präzise Gestik, das klare Metrum und die<br />
nach Satzart hilfreichen Zeichen hatten zum<br />
Ergebnis, daß rhythmische Zucht und ent<br />
sprechend deutliche Aussprache, zwingende<br />
dynamische Intensität und Ausformung melo<br />
discher Zusammenhänge in vorbildlicherweise<br />
einen Einklang bildeten.<br />
(Sollnger Stadtpost Nr. 123 v. 30. 5. 1967)<br />
Nach einem weiteren Satz von Klefisch be<br />
eindruckte die Art, mit der zwei Spirituals ge<br />
sungen wurden. Woran die meisten Chöre<br />
scheitern, hier war es gelungen: Die Annähe<br />
rung an den originalen Klang- und Stim<br />
mungscharakter. Rübbens Einfühlung in die<br />
Besonderheit dieser Gesänge, die Benutzung<br />
der Originalsprache und das den Ausdruck<br />
genau treffende Timbre des Solisten Horst<br />
Massau bewirkten sie.<br />
(„Rheinische Post" Düsseldorf)<br />
Stufenlose Klangfarben, dynamisch schattiert,<br />
vom zartesten Piano bis zum machtvollen<br />
Fortissimo, sind hier zu hören, und einzelne<br />
Stücke, wie etwa die von Trunk, waren so<br />
geschickt aufgeteilt, daß sie moderne Raum<br />
effekte vermittelten.<br />
(Kölner Stadt-Anzeiger v. 4. 12. 1968)<br />
... den kernigen Klang, die dynamische Po<br />
tenz und die für eine Vereinigung von 200<br />
Sängern erstaunliche Präzision der Stimm<br />
führung und des Zusammenklanges. Des<br />
Dirigenten Hermannjosef Rübben profunder<br />
Männerchorinstinkt ist an dieser Stelle schon<br />
des öfteren gerühmt worden.<br />
(Neue Rhein-Zeitung Nr. 108 v. 9. 5. 1967)<br />
Jene erstaunliche Wandlungsfähigkeit von<br />
Klang und Dynamik, jene Wendigkeit und ge<br />
stochen scharfe Artikulation, die den Kölnern<br />
heute wie ehedem eine Sonderposition unter<br />
den Chorgemeinschaften sichern.<br />
(Kölner Stadt-Anzeiger v. 11. 11. 1970)<br />
Dazu braucht es schon einen solchen Stimm<br />
bändiger wie Rübben, der die Kehlen sozu<br />
sagen im Griff hat, förmlich diesen Klang<br />
apparat anspringt, ihn zum Piano beschwört<br />
und ins feurige Porte hineinsteigert. Da hört<br />
man einen Chor, der in sich selbst hineinhört,<br />
stimmbildnerisch so erzogen ist, daß die de<br />
zent dynamischen Tupfer und die präzise<br />
rhythmische Formung im „Gondelfahrer" von<br />
Schubert mühelos erreicht wird.<br />
(Kölnische Rundschau v. 10. 11. 1970)<br />
PLAASLIKE EN BUITELANDSE PERSKOMMENTAAR GOR<br />
HERMANJOSEF RUBBEN EN DIE KOLNER MÄNNER-GESANG<br />
VEREIN<br />
Hierdie koor met die buitengewone grootte<br />
van 200 sangers, beheers die fynste nuanserings,<br />
terwyl hy trots kan wees op groot<br />
kragtige stemme. Hierdie oorweldigende indruk<br />
is deur die gehoor entoesiasties bewonder.<br />
0ns, hier in Wallone, ken nög hierdie<br />
kuns van koorsang wat so gedissiplineerd en<br />
so perfeksionisties is, nög die dinamiese<br />
wyse waarop prof. H. J. Rübben dirigeer.<br />
(Lüttich "Las Meuse", 25. 3. 1968)
Die koor is betowerend; die stemme is baie<br />
mooi en daar is iets wat 'n mens nie eike<br />
dag teekom nie; die tenore het 'n bedekte<br />
kiank.<br />
(Lüttich "Le Monde du Travaii", 26. 3. 1968)<br />
Onmiddeiiik na die eerste maat was die gehoor<br />
vasgevang deur 'n imposante mag en<br />
skoonheid van stemme, wat ook uitsonderiik<br />
homogeen was, geiykiuidend en heider klin<br />
kend, voi en teer tegeiykertyd of giansend be<br />
ginnend vanaf 'n suisende toon tot by 'n<br />
grootse tutti.<br />
(Lüttich, "La Libre Beigique", 26. 3. 1968)<br />
Minstens 'n 160 man het in die "Musikverein"<br />
in 'n huidigingskonsert vir die Weense "Män<br />
nergesangverein" wat sy 125ste jaar herdenk<br />
het, opgetree en huiie het gesing met 'n<br />
feitiike verblüffende presiesheid en skoonheid<br />
van kiank. Die voiume sou moeiteioos genoeg<br />
wees vir ons Stadsaai en die dirigent,<br />
H. J. Rübben, (wat uiteriik op Bernstein trek)<br />
het sy koor met musikaie eiegansie in 'n<br />
vaste groep beheer.<br />
(Wiener Voiksbiatt)<br />
Die koor van ongeveer 150 man kan, wat<br />
kwaiiteit van die stemme (opvaiiend goeie<br />
tenore), suiwerheid van intonasie, beheersing<br />
van die dinamiek vanaf 'n magtige forte tot by<br />
'n tere piano in goedgeoefende Stadiums,<br />
musikaie presiesheid en uitdrukkingskrag be<br />
traf, vir menige piaasiike groot mannekore 'n<br />
voorbeeid wees.<br />
Die energiebeiadene dirigent Hermannjosef<br />
Rübben kan beskou word as een van die<br />
koorafrigters wat die beste opgewasse is vir<br />
sy taak.<br />
(Voiksstimme Wien)<br />
Die magtige afsiuiting met Othegrave se Loof<br />
die Heer, het die goeie kwaiiteit van die koor<br />
nogeens na vore gebring. Voiheid, eenheid,<br />
deursigtigheid, presiesheid, dinamiese spanwydte.<br />
(Köiner Stadt-Anzeiger Nr. 104, 5. 5. 1967)<br />
Hierie koor, temperamentvoi en fynsinnig geiei<br />
deur die dirigent (en komponis) Prof. H.<br />
Rübben, verbind die bewaarde oorieweringe<br />
van die sangkuns met die kunssinnige uitbeeiding<br />
van egte hedendaagse waardes op<br />
hierdie gebied.<br />
(Solinger Stadtpost Nr. 123, 30. 5. 1967)<br />
Die verbysterende vaardigheid in kiankveranderings<br />
en dinamiek, die aanpasbaarheid en<br />
skerp artikuiasie verseker vandag, net soos in<br />
die veriede vir hierdie Keuienaars 'n buitengewone<br />
posisie onder die koorgemeenskappe.<br />
(Köiner Stadt-Anzeiger, 11. 11. 1970)<br />
Hiervoor het 'n mens n sangmeester soos<br />
Rübben nodig. 'n PersoOn wat die stemme<br />
so te se in 'n vaste greep het, die kiankapperaat<br />
direk aanspreek, hom tot 'n piano<br />
besweer en tot 'n vorige forte opsweep. Hier<br />
hoor 'n mens 'n koor wat na binne iuister en<br />
wat in so 'n mate opgeiei is dat die onopvaiiende<br />
dinamiese fynheid en die presiese<br />
ritmiese formasies in die "Gondeifahrer" van<br />
Schubert sonder inspanning bereik is.<br />
(Kölnische Rundschau, 10. 11. 1970)<br />
LOCAL AND FOREIGN PRESS COMMENTS ON HERMAN<br />
JOSEF RÜBBEN AND THE "KÖLNER MÄNNER-GESANG<br />
VEREIN"<br />
This choir, with the exceptionai size of 200 The choir is marveiious; the voices are beausingers,<br />
can pride itseif upon big and strong tifui and there is something which can not be<br />
voices aithough having controi Over the finest found everyday; the tenors sound as if muted.<br />
nuances. This overwheiming Impression was (Lüttich "Le Monde du Travaii", 26. 3.1968)<br />
admired enthusiasticaiiy by the audience.<br />
With neither this art of Choral einging (which<br />
is discipiined and perfectionistic) nor with the<br />
dynamic way in which Prof. H. J. Rübben<br />
conducts, are we acquainted here in Fianders.<br />
(Lüttich, "La Meuse", 25. 3. 1968)<br />
immediateiy after the first bar the audience<br />
was kept speibound by an imposing power as<br />
weil as beauty of voices which were also<br />
uniqueiy homogeneous, uniform and resonant<br />
in sound, fuii and meiiow at the same time
118<br />
or shining, commencing from whisper and<br />
extending right through to a magnificent tutti.<br />
(Lüttich, "La Libre Belgique", 26.3.1968)<br />
At least 160 men In tails appeared in the<br />
"Musikverein" to give a concert in honour of<br />
the Viennese Choral Society for Men, which<br />
celebrated its 125th anniversary, and sang<br />
with nothing Short of staggering precision and<br />
beauty of sound. The volume would have been<br />
effortlessly ample for our City Hall and the<br />
choirmaster, H. J. Rübben (who looks like<br />
Bernstein) controlied his group with musical<br />
elegance.<br />
(Wiener Volksblatt)<br />
The choir of about 150 may well be an example<br />
for many local big choirs in respect<br />
to quality of voices (espesially the tenors),<br />
exact Intonation, control of the dynamics<br />
from enormous forte down to the most delicate<br />
piano in well-practised gradations, musi<br />
cal exactness and expression. The energetical<br />
conductor Hermannjosef Rübben is definitely<br />
one of those Choral trainers who is<br />
best fitted for his job.<br />
(Volksstimme, Wien)<br />
The mighty endpiece; Praise the Lord by<br />
Othegrave illuminates the excellent qualities<br />
of this choir: fullness, homogeneity, transparence,<br />
precision, dynamic differentiation.<br />
(Kölner Stadt-Anzeiger Nr. 104, 5. 5.1967)<br />
This choir, led with temperament and finesse<br />
by it's conductor (and composer) Prof. H.<br />
Rübben, combines the traditions with the<br />
artistical rendering of true present values in<br />
respect to choir einging.<br />
(<strong>Der</strong> Eckartbote - Wien)<br />
Hermaniosef Rübben conducted the Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein in the second half of<br />
the concert. His precise technique, the clear<br />
time- and other indications, changing from<br />
piece to piece, resulted in an exemplary<br />
unity of sound in respect to rythmical drive<br />
with conforming clear pronounciation, compelling<br />
dynamic intensity and clear melodic<br />
interrelations.<br />
(Solinger Stadtpost Nr. 123, 30. 5.1967)<br />
As in the past the astounding facility of<br />
change in sound and dynamics, the adaptibility<br />
and Sharp articulation give these Cologne<br />
Singers a Special place amoungst the Choral<br />
societies of today.<br />
(Kölner Stadt-Anzeiger, 17.11.1970)<br />
... For this, such a voice-trainer as Rübben<br />
is needed; one who, practically speaking,<br />
controlls the individual voices, directiy engaging<br />
this sound apparatus, forcing it to<br />
piano as well as fiery forte. Here one hears<br />
a choir which listens into its inner seif and<br />
which is trained to such an extent that the<br />
unobtrusive dinamic touch and the precise<br />
rhythmic formation in the „Gondelfahrer" by<br />
Schubert was achieved effortlessly.<br />
(Kölnische Rundschau, 10.11.1970)
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Prof. Hermannjosef Rübben dirigiert den Chor im Kölner Gürzenich
Horst Massau, Bariton, sang mit schöner und<br />
voller Stimme „Swing iow" und „Were you<br />
there", Bearbeitungen amerikanischer Weisen<br />
(von P. Zoll und E. Pütz), die gemeinsam mit<br />
dem Chor sich als eine Darbietung inniger<br />
und liebevoller Gestaltung erwiesen.<br />
(Solinger Tageblatt/Stadtanzeiger v. 29. 5. 1967)<br />
Horst Massau stellte in Wolframs Lied an den<br />
Abendstern aus Wagners „Tannhäuser" sein<br />
sängerisches Vermögen au^rucksstark unter<br />
Beweis. Sein Bariton in Höne wie Tiefe von<br />
natürlicher Kraft getragen, samtweich im dunkelfarbenen<br />
und heldisch glänzend im tenoral<br />
höheren Bereich beeindruckte nachhaltig.<br />
(Remscheider Zeitung v. 1.12.69)<br />
Zwei Chormitglieder (Hermann Hackstein,<br />
Baß, und Horst Massau, Bariton) durften an<br />
der Rampe als Solisten zeigen, was in ihnen<br />
steckt — und das war nicht wenig: Die Arie<br />
des Wolfram „Lied an den Abendstern" hatte<br />
bei Massau viel Poesie und die Arie des<br />
Sarastro „O Isis und Osiris" bei Hackstein die<br />
nötige Anlage in die Breite.<br />
(Kölnische Rundschau v. 30. 4. 1970)<br />
Aus den Reihen des Chors steuerten Horst<br />
Massau und Hermann Hackstein mit beacht<br />
lichem Können Bariton- beziehungsweise Baß<br />
arien bei.<br />
(Köiner Stadt-Anzeiger v. 30. 4. 1970)<br />
Hermann Hackstein<br />
Die Soliste;<br />
Uit die geledere van die koor het Horst<br />
Massau en Hermann Hackstein met opvallende<br />
vaardigheid bariton- en basarias tot<br />
die program bygevoeg.<br />
(Kölnische Rundschau, 30. 4. 1970)<br />
Giansende hoepunte van die aand was die<br />
twee Negeriiedere gesing deur bariton Horst<br />
Massau. Hierdie regsgeleerde het met pakkende<br />
intonerings op 'n agtergrond van<br />
uiters fyn eggo-effekte 'n stemming, soos dit<br />
selde voorkom, geskep. Vir hierdie oomblikke:<br />
Hartiik dank!<br />
(Luxemburger Wort, 2. 6. 1968)<br />
the Solists:<br />
With considerable skiii, the soloists, two<br />
members of the choir, Horst Massau and<br />
Hermann Hackstein added baritone- and<br />
bassarias to the Programme.<br />
(Kölnische Rundschau, SO. 4. 1970)<br />
The two Negro-spirituals, sung by baritone<br />
Horst Massau, were with compeiling incontations<br />
on a background of extremely fine echo<br />
effects; this jurist created an atmosphere<br />
which is only seidom experienced. For these<br />
moments; thank you very much.<br />
(Luxemburger Wort, 2. 6. 1968)
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Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage Im Monat Juni <strong>1971</strong><br />
6.6. 65 J Eügen-Josef Golling, Köln 1, Bon<br />
ner Wall <strong>51</strong>, inaktives Mitglied<br />
6.6. 84 J Frau Maria Gallhöfer, Köln-Sülz<br />
(41), Luxemburger Str. 171, Wit<br />
wen-Mitglied<br />
6.6. 50 J Wladimir Andreew, Köln 1, Salier<br />
ring 14/16, aktives Mitglied<br />
11.6. 82 J Dr. Fritz Gühmann, Köln 1, Hansa<br />
ring 117, aktives Mitglied<br />
12. 6. 80 J Wilhelm Dahimeyer, Köln-Sülz (41),<br />
Arnulfstr. 27, aktives Mitglied<br />
18. 6. 55 J Wilhelm Deeg, Köln-Gremberg (91),<br />
Poll-Vingster-Str. 109, aktives Mit<br />
glied<br />
29.6. 85 J Kaspar Stedden, 508 Bensberg-<br />
Frankenforst, Frankenforster Str.<br />
Vermählungen<br />
94, inaktives Mitglied<br />
Am 10. April <strong>1971</strong> vermählte sich die Tochter<br />
Hildegard Marianne unseres aktiven Mitglie<br />
des Erich Schneider mit Herrn Dietbert H.<br />
Kronberger<br />
und<br />
am 12. April <strong>1971</strong> der Sohn Hans Wingenfeld<br />
unseres aktiven Mitgliedes Rudolf Wingenfeld<br />
mit Fräulein Margret Krautheuser.<br />
<strong>Der</strong> Verein brachte seine herzlichsten Glück<br />
wünsche zum Ausdruck. <strong>Der</strong> BB schließt sich<br />
diesen Glückwünschen an.<br />
Todesfälle<br />
Am 22. 4. <strong>1971</strong> verstarb unser inaktives Mit<br />
glied Herr Notar Dr. jur. Heinz Ruland,<br />
am 26. April <strong>1971</strong> unser inaktives Mitglied<br />
Herr Hans Kutsch<br />
und am 8. Mai <strong>1971</strong> unser inaktives Mitglied<br />
Herr Jakob Odenthal.<br />
Vorstand und Mitglieder brachten den Ange<br />
hörigen unser herzlichstes Beileid zum Aus<br />
druck.<br />
Neuaufnahmen<br />
Unserem Verein traten bei:<br />
Am 6. 4. <strong>1971</strong> Herr Barthel Voegels, Leder<br />
warenfabrikant, 5 Köln 1, Cäcilienstraße 24,<br />
Ruf 21 37 80 als inaktives Mitglied<br />
am 27.4.<strong>1971</strong> Frau Gerta Schmitz, 5 Köln 41,<br />
Hillerstr. 30, Ruf 41 60 32 als inaktives Mitglied<br />
und am 27.4.<strong>1971</strong> Herr Gustav Adolf Theill,<br />
Heilpraktiker, 5 Köln 41, Hültzstraße 21,<br />
Ruf 43 43 03 als inaktives Mitglied<br />
Herzlich willkommen im Kölner Männer-Ge<br />
sang-Verein.<br />
Adressenänderungen<br />
Es sind verzogen:<br />
Herr Josef Schmitz nach<br />
5303 Bornhelm-Walberberg<br />
Paul-Gerhardt-Straße<br />
Herr Dr. Wilhelm Saurbier nach<br />
4307 Kettwig<br />
Gottfried-Herder-Straße 4<br />
Ruf 32 62<br />
Herr Peter Windhausen nach<br />
<strong>51</strong>54 Quadrath-Ichendorf<br />
Florastraße 15<br />
Herr Ferdy Krause nach<br />
5000 Köln 41<br />
Friedrich-Schmidt-Straße 27.
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Stadtlager und Ausstellung II . Köln, Venloer Straße 24, Telefon Sa.-Nr. 38 20 41<br />
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„HAUSES WOLKENBURG"<br />
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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln. Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg«<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 443610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße. Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94 / 7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />
Überweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männer-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank. Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 Postscheckkonlo, Köln Nr. 102 88
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S '■>!<br />
derburgbote<br />
<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
Juni <strong>1971</strong><br />
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Mitteilungsblä!<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins<br />
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127<br />
ERLEBNIS SÜD-AFRIKA<br />
Die Konzertreise des Köiner Männer-Gesang-Vereins<br />
in die Südafrikanische Repubiik vom 22.4. 71—16.5. 71<br />
Die Traumreise in ein Märchenland ist vorbei, verklingen kann sie nie. Wer<br />
das Glück hatte, diese Konzerttournee durch die Südafrikanische Republik<br />
mitzuerleben, ist um einen Schatz an Erlebnissen, künstlerischen Erfolgen und<br />
den Eindrücken eines schönen Landes so reich geworden, daß er noch lange<br />
Jahre davon zehren kann, zumal auf dieser Reise hunderte Meter Film, tau<br />
sende Dias und ebenso viele Photos jetzt stolzer Besitz der Sangesfreunde<br />
sind.<br />
Und nun soll über diese Reise berichtet werden; ein fast unmögliches Begeh<br />
ren. Noch sind Kopf und Gemüt so beladen, daß es aller Sammlung und Kraft<br />
bedarf, einigermaßen das wiederzugeben, was gestaut der Verwirklichung in<br />
Wort und Bild entgegensieht.<br />
Um diesem Bericht die rechte Fülle und Würze zu geben, wurden alle Reise<br />
teilnehmer aufgefordert, Teilberichte aus ihrer Schau der Redaktion des BB<br />
zu übermitteln, wie auch gebeten wurde, eigene „Schnappschüsse" beizu<br />
steuern. Nur so kann erwartet werden, daß die nächsten BB-Ausgaben ein<br />
umfassendes Bild dieser Traumreise wiederspiegeln.<br />
Die Redaktion<br />
Termine, Juli <strong>1971</strong><br />
Donnerstag, den 1. Juli 71 Chorprobe "Wolkenburg"<br />
Donnerstag, den 8. Juli 71 Chorprobe "Wolkenburg"<br />
Donnerstag, den 15. Juli 71 Chorprobe "Wolkenburg"<br />
Vereinsferien vom 16.7.71 bis 18.8.71<br />
Erste Chorprobe nach den Ferien:<br />
Donnerstag, den 19. August <strong>1971</strong> "Wolkenburg"
128<br />
Die Teilnehmer der AFRIKA-REiSE<br />
Bevor mit dem Text- und Bildbericht über die Reise begonnen wird, sollen hier die Namen der<br />
Reiseteilnehmer festgehalten werden. Beim späteren Lesen der Vereinschronik wird es immer inter<br />
essant sein festzustellen, wer an dieser denkwürdigen Reise teilnahm.<br />
Chorleiter Prof. Hermannjosef Rübben<br />
Pianist Manfred Reuthe<br />
I. Tenor<br />
Achtermann, Willi<br />
Böhmer, Rolf<br />
Brendel, Hans Josef<br />
Bröder, Friedl<br />
Bürger, Heinrich<br />
Caspers, Peter<br />
Erkelenz, Franz<br />
Fuchsius, Hans<br />
Gehring, Erwin<br />
Halup, Alfred<br />
Harstick, Peter<br />
Hiller, Josef<br />
Kammann, Heinrich<br />
Klaes, Rüdiger<br />
Klausmann, Joachim<br />
Kleifges, Peter<br />
Klöcker, Peter<br />
Koenen, Hans<br />
Küsgen, Wolfgang<br />
Linden, Wilhelm<br />
Mengen, Heinz<br />
Odendahl, Heinz<br />
Schäfer, Werner<br />
Schmitz, Walter<br />
Schramml, Josef<br />
Ullrich, Karl-Heinz<br />
Veitkamp, Hans<br />
II. Tenor<br />
Barthel, Carl-W.<br />
Carnott, Rolf<br />
Cieslewicz, Gerhard<br />
Combach-Götting, Rolf<br />
Degenhardt, Günther<br />
Feiten, Franz<br />
Foit, Alfons<br />
Gerlich, Herbert<br />
Heitz, Eugen<br />
Holzke, Siegfried<br />
Josten, Jakob<br />
Kreuer, Karl-Rudolf<br />
Lang, Karl-Heinz<br />
Langenberg, Gerhard<br />
Lindenlaub, Nikolaus<br />
Link, Rolf<br />
Metzler, Otmar<br />
Meyer, Horst<br />
Michels, Johann<br />
Mohr, Kurt<br />
Pulger, Peter<br />
Richrath, Franz<br />
Riebschläger, Georg<br />
Schmitt, Walter<br />
Schneider, Ludwig<br />
Schumacher, Josef<br />
Siep, Reinhard<br />
Simon, Ernst-August<br />
Sion, Peter<br />
Orlings, Willy<br />
Wittling, Josef<br />
Wüst, Heinz<br />
I. Bass<br />
Baum, Josef<br />
Bosler, Alfons<br />
Brühl, Christian<br />
Grave, Dr. Helmut<br />
Gronendahl, Hans<br />
Hohn, Erich<br />
Jansen, Heinrich<br />
Krewinkel, Manfred<br />
Laub, Herbert<br />
Löffel, Helmut<br />
Massau, Horst<br />
Overzier, Gert<br />
Poch, Günther<br />
Röhrig, Walter<br />
Roggendorf, Günter<br />
Rüssmann, Wilhelm<br />
Schmoll, Harald<br />
Schubert, Manfred<br />
Schulz, Dr.. Helmut<br />
Schwieren, Gerd-Kurt<br />
Seitz, Wolfgang<br />
Simonis, Karl-Ludwig<br />
Stroh, Dr. Werner<br />
Tilly, Klaus-Jürgen<br />
Villers, Helmut<br />
Wall raff, Peter<br />
Wirtz, Hans<br />
II. Bass<br />
Adenacker, Jakob<br />
Bach, Albert<br />
Bolz, Bernhard<br />
Fischenich, Wolfgang<br />
Franzen, Paul-Heinz<br />
Goeb, Michael<br />
Hackstein, Hermann<br />
Hillnhütter, Adolf<br />
Hübsch. Andreas<br />
Kromen, Heinrich<br />
Lessenich, Josef<br />
Mauer, Mathias<br />
Otto, Paul<br />
Pippon, Hans<br />
Raffelsiefer, Willy<br />
Schäfer, Wilhelm<br />
Schneider, Erich<br />
Schneider, Hans<br />
Schönborn, Karl<br />
Siegert, Erich<br />
Siep, Franz<br />
Thaut, Lothar<br />
Wilke, Karl-Heinz<br />
Wittgens, Franz<br />
Wöhrmann, Hermann<br />
Woock, Hans<br />
Wüstenberg, Wilhelm
am Neumarkt,<br />
finden Siedle<br />
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Die zentrale Lage<br />
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über 100 Zweigstellen in Stadt und Land
130<br />
I. Die Vorbereitungen zur Reise<br />
Als vor mehr als einem Jahr das Kölner Reise<br />
büro Kühne und Nagel dem KMGV den Vor<br />
schlag unterbreitete eine Konzertreise durch<br />
die Südafrikanische Republik zu unterneh<br />
men, gab es zunächst mehr Skepsis als Zu<br />
stimmung. Nachdem aber das Angebot hand<br />
feste Formen annahm, und auch die errech<br />
nete Höhe des Eigenzuschusses der Sänger<br />
sich in einer noch zumutbaren Grenze be<br />
wegte, konnte den Vorschlägen nachgegangen<br />
werden. Vorausgegangen war schon vor ge<br />
raumer Zeit ein Buntfarbfilmvortrag des ge<br />
nannten Reisebüros, der, schlicht gesagt, die<br />
Sänger begeisterte. Es folgten unzählige Be<br />
sprechungen und Telefonate, der Schriftwech<br />
sel schwoll an. Nachdem 120 Herren ihre Teil<br />
nahme versicherten, konnte der Reisetermin<br />
festgelegt werden: vom 22. April <strong>1971</strong> bis zum<br />
16. Mai <strong>1971</strong>. Reisepässe mußten, soweit<br />
nicht vorhanden, beschafft werden, gleichzei<br />
tig ein Impfpaß, sowie das Visum der Südafri<br />
kanischen Republik. Die Impfungen, je nach<br />
Alter eine oder zwei, folgten im Februar/<br />
März 71.<br />
Inzwischen unternahm unser Chorleiter, Prof.<br />
Hj. Rübben, eine Informationsreise in die SAR,<br />
um an Ort und Stelle künstlerische, aber auch<br />
noch einige organisatorische Fragen zu klären.<br />
Zur Erleichterung der Konzertbekleidung wur<br />
de in Anbetracht der Häufigkeit der Auf<br />
tritte - 15 Konzerte in 22 Tagen - eine we<br />
sentliche Erleichterung eingeführt: Statt der<br />
pflegeschweren Frackwäsche einigten wir uns<br />
auf pflegeleichte „Kummerbunde" und norma<br />
len weißen Oberhemden. Diese Änderung be<br />
währte sich auch in Anbetracht der hochsom<br />
merlichen Temperaturen, obwohl ab 1 Mai in<br />
Südafrika der „Winter herrscht", bestens.<br />
Nachdem auch noch die notwendigen Devisen<br />
- Rand — als Taschengeld eingewechselt wa<br />
ren und das Konzertprogramm durch eifriges<br />
Proben, verstärkt durch Sonderproben, eini<br />
germaßen „sicher saß", — das ganze Pro<br />
gramm sollte auswendig gesungen werden —,<br />
stand der erwartungsvollen Abreise nichts<br />
mehr im Wege. Zuvor sang der „Afrikachor"<br />
jedoch das gesamte Programm durch ein Kon<br />
zert in der Wolkenburg am 20. 4. <strong>1971</strong> vor<br />
unseren Inaktiven, den nicht mitreisenden<br />
Mitgliedern, unseren Damen und den Freun<br />
den unseres Vereins.<br />
II.<br />
<strong>Der</strong> Flug in die Südafrikanische Republik<br />
Dann war er da, der längst herbeigesehnte<br />
22. April <strong>1971</strong>! In Bussen und PKWs strebten,<br />
begleitet von ihren Angehörigen, Freunden<br />
und den zurückbleibenden Mitgliedern, mit ih<br />
rem 20-kg.-Koffer und dem Bord-Gase 100 Her<br />
ren, — 15 folgten am 29. April —, nach Wahn<br />
zum Flugplatz Köln-Bonn, um mit einem<br />
Städte — Jet (Boeing 727 oder 737) nach<br />
Frankfurt gebracht zu werden. Mitten in das<br />
Warten platzte die Nachricht, daß die Luftlot<br />
sen des Staatlichen Luftsicherungsamtes in<br />
einen Bummelstreik getreten seien und das<br />
Zubringerflugzeug aus Zürich kommend, schon<br />
21/2 Stunden Verspätung habe. Da mit die<br />
ser Verspätung der Anschluß an die planmä<br />
ßige Maschine in Frankfurt nicht mehr er<br />
reicht werden konnte, wurden wir, zu unserem<br />
Leidwesen, in zwei Omnibusse „verpackt", um<br />
so eben nach Frankfurt zu kommen. Wie gerne<br />
hätten wir nochmals den Zurückbleibenden<br />
zugewunken. So hatten wir als einzigen Trost<br />
lediglich ein Verpflegungspaket auf unseren<br />
Knieen. In Frankfurt verzögerte sich der Ab<br />
flug ebenfalls. Nachdem alle Formalitäten, -<br />
wie Flugschein- und Paßkontrolle, Gepäck<br />
wiegen und Anheften der Reisekarte an den<br />
Bordcase erledigt waren -, bestiegen wir,<br />
viele von uns zum ersten Male, unseren Rie<br />
senvogel, eine Boeing 707. Noch ein letztes<br />
Ordnen, Anschnallen und den Versuch, es<br />
sich bequem zu machen, dann starteten wir<br />
gegen 23 Uhr in den dunklen Nachthimmel.<br />
Wunderbar, so ein Flug! Nur ein leichtes<br />
Eindrücken in das Rückenpolster spürt man,<br />
wenn dieses Ungetüm im Steilflug empor<br />
strebt. Und dann liegt es plötzlich wie ein<br />
Brett in der Luft, kaum eine Erschütterung be<br />
merkbar.<br />
Um Betrachtungen über Sicherheit oder Un<br />
sicherheit anzustellen, blieb kaum Zeit; ein<br />
mal blühte sehr schnell der Flachs, ohne ei<br />
nen Anflug von Galgenhumor, und zweitens<br />
gab es sofort ein köstliches Abendessen, dem
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Marseille, Palma de Mallorca, Algier, das At<br />
lasgebirge und die Sahara nach Accra<br />
(Ghana), mit der ersten und einzigen Zwi<br />
schenlandung. Nur eine knappe halbe Stunde<br />
brauchte das dortige Bodenpersonal um auf<br />
zutanken und dann ging es, — die Besatzung<br />
war in Accra ausgewechselt worden - in<br />
schnurgeradem, südöstlichen Flug zunächst<br />
über den Atlantischen Ozean hinweg und dann<br />
über Luanda (Goa) und die Kaiahari-Wüste<br />
nach Johannesburg. Daß die Stimmung an<br />
Bord immer ausgezeichnet war, zeigte der er<br />
ste kleine „Zwischenfall". Dem am Mittelgang<br />
sitzenden „BB" entfiel eine Blechschachtel mit<br />
kieinen, kugeligen Pfefferminzen. Die Dose<br />
öffnete sich, und schon rollten die unzähligen<br />
Kügelchen über den Gangteppich. Liebenswür<br />
dig und zuvorkommend half Horst M. dem<br />
Unglücksvogel, diese hin- und herrollenden<br />
Dinger aufzulesen. Als just in diesem Moment<br />
eine der Stewardessen die „Unglücksstelle"<br />
passierte, nahm Horst M. sie an die Hand,<br />
f'<br />
Captain ßöldner steuert die Boeing 707 sicher gen Jo<br />
hannesburg. In seiner Hand der <strong>Burgbote</strong>.<br />
•Ii<br />
Nach glücklicher Landung In Johannesburg ein dankbares Ständchen der Flugzeugbesatzung
\<br />
Captain Göldner betrachtet schmunzelnd den ihm ver<br />
liehenen Orden des KMGV„Gold in Kehlen nohSüdafrika."<br />
Alie Fotos Wim Wüstenberg<br />
führte sie behutsam über die Kügeichen hin<br />
weg und bemerkte in seiner trockenen Art:<br />
„Fräulein passen Sie auf, der Herr hier hat<br />
sein Kugeliager verloren".<br />
Dabei blieb es aber nicht. Unser Hans-Dampf<br />
in-alien-Gassen, Erwin G., hatte sich schon<br />
recht früh, — auf dem Flug von Ghana nach<br />
Johannesburg, inzwischen war es nach ei<br />
nem herrlichen Sonnenaufgang tagheil gewor<br />
den, in den Cockpit hineingeschiichen, um dem<br />
Chefpiloten seine Referenz zu erweisen. Als<br />
er in den Passagierraum zurückkehrte sagte<br />
er, die Besatzung möchte den Chor gerne sin<br />
gen hören, dafür würde er, der Captain, für<br />
diese Zeit die Motoren absteilen.<br />
Nach dem großartigen Flug, — morgens hatte<br />
es noch ein kräftiges Frühstück gegeben —,<br />
und nach der glücklichen Landung in Johan<br />
nesburg dankte der Chor der Besatzung<br />
„unserer" Boeing mit einigen Liedern für die<br />
ausgezeichnete Betreuung. Captain Göldner<br />
erhielt als Dank aus der Hand unseres „Vice"<br />
Horst Massau als erster auf afrikanischem Bo<br />
den einen der mitgenommenen Orden „Gold<br />
in Kehlen noh Südafrika" —.<br />
Vice Horst Massau bedankt sich für die fürsorgiiche Betreuung bei Captain Göldner
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Und nun kann die Reise durch 14 Städte<br />
mit 15 Konzerten beginnen. Um jedem<br />
Sänger den Ablauf der Rundreise durch die<br />
Südafrikanische Republik programmgemäß<br />
schriftlich zu sichern, wurde ein Reiseplan aus<br />
gehändigt. Er soll hier, gewissermaßen als<br />
Wegweiser, dargestellt werden:<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Relseplan.<br />
Gruppe 1 = 58 Chormitgiieder<br />
Gruppe 2 = 57 Chormitgiieder<br />
Aprii <strong>1971</strong> — Transvai.<br />
Freitag 23.<br />
Ankunft Johannesburg<br />
Ungefähr 92 Chormitglieder kommen auf dem<br />
Jan Smutsflughafen — Flug LH 550 — um<br />
11.05 Uhr an.<br />
Chor wird von der „Pact" betreut.<br />
Unterkunft: Boulevard-Hotel, Pretoria.<br />
Samstag 24.<br />
Abfahrt nach Pietersburg<br />
Unterkunft: Great North Road Hotel<br />
und Ranch Motel<br />
Konzert Aula des College in Pietersburg.<br />
Sonntag 25.<br />
Fahrt nach Nelspruit<br />
Lunch im „Blydeport Holiday Resort"<br />
Unterkunft: Drum Rock Motel und<br />
Shonalanga-Hotel Nelspruit.<br />
Montag 26.<br />
6 Uhr Abfahrt zum Krüger-National-Park.<br />
Rückkehr zu den Hotels zum Dinner<br />
Konzert in Nelspruit (Town-Hall)<br />
Dienstag 27.<br />
Abfahrt nach Ermelo<br />
Unterkunft im „Holiday-Inn"<br />
Konzert in Ermelo in der „Town-Hall"<br />
Mittwoch 28.<br />
Abfahrt nach Klerksdorp<br />
Private Unterkünfte<br />
Konzert in Klerksdorp „Town-Hall"<br />
Donnerstag 29.<br />
Abfahrt nach Germiston<br />
Private Unterkünfte.<br />
Konzert in Germiston „Town-Hali"<br />
Freitag 30.<br />
Abfahrt nach Pretoria<br />
Unterkünfte: Bouievard-Hotel und<br />
Oklahoma-Motor Hotel.<br />
Mr. Tom Veldhuis trifft auf dem Jan-Smuts<br />
Flughafen um 9.55 Uhr ein.<br />
Konzert in der Aula des Gymnasiums in<br />
Pretoria<br />
Mai <strong>1971</strong><br />
Samstag 1.<br />
Gruppe 1 Abflug nach Bloemfontein um<br />
10.15 Uhr<br />
Gruppe 2 Abflug nach Bloemfontein um<br />
11.30 Uhr.<br />
<strong>Der</strong> Chor wird nun nicht mehr von der „Pact"<br />
betreut.<br />
Orange Free State.<br />
Mit der Ankunft wird der Chor von der<br />
„Pacofs" betreut.<br />
Gruppe 1 Ankunft in Bloemfontain um<br />
11.05 Uhr<br />
Unterkunft: Cecil Hotel<br />
Gruppe 2 Ankunft in Bloemfontein um<br />
12.35 Uhr<br />
Unterkunft: Maitland Hotei<br />
Stellprobe 15—16 Uhr in der City-Hali.
Stadtbusse zu den Hotels um 14.30 Uhr, um<br />
den Chor zur City-Hall zu befördern. Um<br />
16 Uhr Rückfahrt zu den Hotels. Die Busse<br />
verbleiben von 15—16 Uhr an der City-Hall<br />
Konzert Bioemfontein „City-Hall um 20.15 Uhr.<br />
Um 19 Uhr wird der Chor von den Stadtbussen<br />
zur City-Hall (Claredon-Haii) gebracht.<br />
Um 22.15 Uhr wird der Chor mit den Stadt<br />
bussen zu den Hotels zurückgebracht.<br />
Sonntag 2.<br />
Um 9 Uhr Bus A Abfahrt nach Kimberley vom<br />
Cecil-Hotel mit 40 Sängern<br />
11 Uhr werden die restlichen 76 Sänger beider<br />
Hotels zu einer Besichtigungsfahrt abgeholt,<br />
die von den Stadtbussen durchgeführt wird.<br />
Um 12 Uhr kehren die Sänger zum Lunch in<br />
ihre Hoteis zurück.<br />
14.30 Uhr Abfahrt der Gruppen B und C mit<br />
den restlichen Sängern nach Kimberley<br />
<strong>Der</strong> Chor wird nicht mehr von der „Pacof"<br />
betreut.<br />
The Cape Province;<br />
Mit Beginn der Abfahrt in Bioemfontein wird<br />
der Chor von der „Capab" betreut.<br />
Sonntag 2.<br />
<strong>Der</strong> Chor trifft in zwei Gruppen zu 40 und<br />
76 Sängern in Kimberley ein.<br />
Unterkunft: <strong>Der</strong> gesamte Chor im Grand-Hotel<br />
Montag 3.<br />
8.30 Uhr Abfahrt zu einer Besichtigung der<br />
De Beers Diamantenfelder in Kimberley<br />
8.45 bis 9.45 Uhr Vorführung der Wachhunde.<br />
Dies wird eine große Demonstration.<br />
9.45 Uhr bis 12 Uhr Führung durch die Minen<br />
mit Diamantenschau.<br />
12 Uhr bis 14.15 Uhr Rückkehr zum Hotel<br />
zum Lunch<br />
14.30 Uhr bis 17 Uhr Besichtigung der offenen<br />
Minen und Minen-Museum<br />
17 Uhr Rückkehr zum Hotel<br />
18 Uhr Dinner für den gesamten Chor<br />
19.15 Uhr Abfahrt des Chores zum<br />
Kimberley-Theater<br />
Konzert im Kimberley-Theater um 20.15 Uhr.<br />
22.15 Uhr Rückkehr zum Grand Hotel<br />
Dienstag 4.<br />
7.15 Uhr Abfahrt der Gruppe 1 vom Hotel<br />
zum Kimberley Flughafen zum Abflug nach<br />
Kapstadt<br />
12.15 Uhr Abfahrt der Gruppe 2 vom Hotel<br />
zum Kimberley Flughafen zum Abflug nach<br />
Kapstadt<br />
Ankunft in Kapstadt Gruppe 1 auf dem D. F.<br />
Malan Flughafen. Von dort mit 2 Bussen zum<br />
Shore Plaza Hotel<br />
Ankunft Gruppe 2 in Kapstadt auf dem glei<br />
chen Flughafen. Von dort mit 2 Bussen zum<br />
Shore Plaza Hotel<br />
Freier Nachmittag und Abend.<br />
Mittwoch 5.<br />
Freier Morgen und Nachmittag<br />
18 Uhr Dinner<br />
19 Uhr mit Bussen Fahrt zur Cape Town<br />
City Hall<br />
Konzert Cape Town City Hall um 20.15 Uhr.<br />
22.15 Uhr Rückkehr zum Shore Plaza Hotel<br />
Donnerstag 6.<br />
Freier Vormittag<br />
14 Uhr Abfahrt nach Stelienbosch<br />
15.15 Uhr Besuch der Weinkeilerei<br />
„Die Berg Kelder" zur Weinprobe<br />
17 Uhr Abfahrt zur Town Hall<br />
18.15 Uhr Dinner im Drosdy Inn<br />
(Die Sänger können die nahgeiegene Town<br />
Hall zu Fuß erreichen).<br />
Konzert Stellenbosch City Hall 20.15 Uhr<br />
22.15 Uhr Rückfahrt mit Bussen nach Kapstadt<br />
zum Plaza Hotel.<br />
Freitag 7.<br />
Freier Vor- und Nachmittag<br />
19.15 Uhr Abfahrt zum Deutschen Klub,<br />
105 Hope Straße wo sie zum Dinner der<br />
Deutschen Gesellschaft eingeladen sind.<br />
Später Rückkehr mit Bussen zum Piaza-Hotel.<br />
Samstag 8.<br />
Freier Vor- und Nachmittag<br />
17 Uhr Dinner<br />
18.15 Uhr Abfahrt zum Josef Stone<br />
Auditorium, Athione<br />
Konzert Athione 20.15 Uhr<br />
— Nicht für Europäer —<br />
22.15 Uhr Rückkehr zum Shore Plaza Hotel<br />
Sonntag 9.<br />
10 Uhr Abfahrt zur Kaphalbinsei-<br />
Rundfahrt<br />
Lunch im St. James Hotel (unterwegs)
Nach dem Lunch Weiterfahrt zum Cape Point<br />
17.30 Uhr Rückkehr zum Shore Plaza Hotel<br />
Natal:<br />
Freier Abend<br />
Chor wird durch die Napac betreut.<br />
,, . 9. 55 Uhr Ankunft der Gruppe 1 auf dem Flug<br />
Montag 10. , ^ ■ r,<br />
platz in Durban Dui und Weiterfahrt zum<br />
5.45 Uhr Abfahrt der Gruppe 1 zum D. F. Lonsdale H<br />
Malan Flugplatz<br />
Ti it,<br />
15<br />
Abflug um 7 Uhr<br />
Uhr An! Ankunft der Gruppe 2 auf dem Flug<br />
platz in Durban und Weiterfahrt zum<br />
11 Uhr Abfahrt der Gruppe 2 zum D. F. Lonsdale<br />
Lonsdale<br />
HHotel<br />
Malan Flugplatz.<br />
Abflug um 12.20 Uhr<br />
8.25 Uhr Port Elizabeth: Ankunft der Gruppe pietermarit:<br />
I. Von dort Fahrt mit Bussen zum Campanile Konzert Cit<br />
Hotel<br />
13.25 Uhr Ankunft der Gruppe 2 in Port ^2.15 Uhr F<br />
Elizabeth. Von dort Fahrt mit Bussen zum<br />
Grand Hotel und King Edward Hotel.<br />
18 Uhr Abfahrt Abfi des Chores nach<br />
Pietermaritzburg<br />
Donnerstag 13.<br />
_. .lo I lu Freizeit morgens und nachmittags.<br />
Dinner um 18.15 Uhr<br />
18 Uhr Dinner<br />
19.15 Uhr mit Bussen zum Opernhaus<br />
Konzert in der Oper Port Elizabeth um 18.15 Uhr / Abfahrt des Chores vom Lonsdale<br />
20.15 Uhr. Hotel zur Durban L City Hall<br />
22.15 Uhr Rückkehr des Chores mit Bussen Konzert City Hall Durban um 20.15 Uhr<br />
zu den Hotels<br />
22.15 Uhr R<br />
22.15 Uhr Rückkehr des Chores zum<br />
Dienstag 11.<br />
Lonsdale H<br />
7.15 Uhr Abfahrt der Gruppe 1 zum Flugplatz, Freitag 14.<br />
Freitag 14.<br />
Abflug um 8.20 Uhr.<br />
11 Uhr Abfahrt zu den „Tälern mit den tausend<br />
II.15 Uhr Abfahrt der Gruppe 2 zum Flug- u.-. \^" <br />
Hügeln" mit einem Lunch im „Valley View<br />
platz, Abflug um 12.35 Uhr.<br />
Tea Garden" Garder<br />
8.50 Uhr Ankunft der Gruppe 1 in East London. „ i , ..<br />
Rückkehr Ruckkehr nach n. Durban gegen 18 Uhr.<br />
Mit Bussen zu den Hotels Carlton und ., ,, .<br />
Abend frei.<br />
Windsor<br />
13.10 Uhr Ankunft der Gruppe 2 in East Samstag 15 15.<br />
London. Mit Bussen zum Windsor Hotei und<br />
Queens Hotel.<br />
12 Uhr Abfahrt der Gruppe 1 zum Flugplatz<br />
Hoi iu r^- Durban, Abflug um 13.30 Uhr<br />
18 Uhr Dinner<br />
13.15 Uhr Abfahrt der Gruppe 2 zum Flugplatz<br />
19 Uhr Abfahrt zum Orient Theater in ^<br />
Durban,<br />
3 Bussen. Konzert Orient Theater East London um Abflug 14.45 14.41 Uhr<br />
20-15 Uhr<br />
Die Betreuung des Chores durch die Napac<br />
22.15 Uhr Rückkehr des Chores zu den Hotels. endet hier.<br />
Mittwoch 12.<br />
8 Uhr Abfahrt des Chores vom Carlton Hotel Johannesbii<br />
zum Flugplatz, Abflug 9.10 Uhr 25 Uhr /<br />
Ebenfalls Abfahrt des Chores vom Windsor<br />
Hotel zum Flugplatz, Abflug 9.15 Uhr<br />
15 25 Uhr A<br />
13 Uhr Abfahrt der Chormitglieder vom<br />
Windsor und Queens Hotel, Abflug 14.05 Uhr.<br />
Smuts Fluqi<br />
-je30 uhr /<br />
Die Betreuung des Chores durch die Capab<br />
endet hier.<br />
Lonsdale Hotel<br />
17 Uhr Dinner<br />
Konzert City Hall Pietermaritzburg 20 Uhr.<br />
22.15 Uhr Rückkehr des Chores nach Durban.<br />
Lonsdale Hotel<br />
Johannesburg<br />
14. 25 Uhr Ankunft der Gruppe 1 auf dem Jan<br />
Smuts Flugplatz<br />
Flui<br />
15.25 Uhr Ankunft der Gruppe 2 auf dem Jan<br />
Smuts Flugplatz<br />
16.30 Uhr Abflug des Chores nach Frankfurt.<br />
Fortsetzung folgt
Inh: Hans Günter Kornbichler<br />
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Frühlingsfest der Gruppe 18.<br />
<strong>Der</strong> Frühling stand laut Kalender vor<br />
der Tür und der Baas, Theo Käser,<br />
hielt deshalb den 20. März für den<br />
geeigneten Tag, all seine Mannen mit<br />
ihren Damen zu einem Gruppenabend in<br />
die Wolkenburg einzuladen. Und wie zu<br />
erwarten, Theo rief, und alle kamen.<br />
Und als Ehrengast erschien, erfreut,<br />
ja begeistert von allen begrüßt, un<br />
ser Vizepräsident Horst M a s s a u<br />
in unserem Kreise.<br />
<strong>Der</strong> Gruppenabend wurde zu einem<br />
wirklich gemütlichen, freundschaftsverbindenden<br />
Familienabend. Geistige<br />
und körperliche Genüsse wechselten<br />
bis zum Frühlingseinzug einander ab.<br />
Die Gruppenkasse stiftete ein leckeres<br />
Abendessen, ein Faß Kölsch sorgte für<br />
das Feuchthalten der Stimmbänder und<br />
der Baas ließ es sich nicht nehmen,<br />
jeder Dame einen Frühlingsfliederstrauß<br />
persönlich zu überreichen.<br />
Unser Senior, Julio Goslar<br />
eröffnete am Klavier den Reigen mit<br />
dem „Frühlingsrauschen" von Sinding.<br />
Dann hörten wir zum erstenmal Theo<br />
Käser auf einer seiner kostbaren<br />
Geigen, am Klavier begleitet von<br />
Karl S ch m i 11. Es war ein ein<br />
ziges Lauschen, das am späteren Abend<br />
in ein vorgetragenes und mitgesungenes<br />
Rheinliederpotpourri ausklang.<br />
Horst M a s s a u , prachtvoll bei<br />
Stimme, erfreute durch Liedervorträge,<br />
Erich Siegert und Gottlieb<br />
H u 1 1 e r trugen in bekannt gekonnter Weise<br />
zum Anheizen der Stimmung bei.<br />
Ein wirklich gelungener Abend, und die Fama<br />
berichtet, daß einige Unentwegte den Früh<br />
lingsanfang erst etwas verspätet wahrgenom<br />
men haben.<br />
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Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Juli <strong>1971</strong><br />
5.7. 65 J Frau Grete! Boden, Köln 41 (Lin<br />
denthal), Dürener Str. 278, Wit<br />
wen-Mitglied)<br />
11.7. 65 J Dr. Theobald Simon, 532 Bitburg/<br />
Eifel, inaktives Mitglied<br />
13.7. 85 J Jean Müiier, Köln 41 (Braunsfeld),<br />
Maarweg 9, aktives Mitglied<br />
14.7. 55 J Heimut Pfiüger, Köln 80 (Dell<br />
brück), Hauptstr./Rosen Apotheke,<br />
inaktives Mitglied<br />
17.7. 65 J Josef Buch, Köln 41 (Lindenthal),<br />
Fürst-Pückler-Str. 28, inaktives Mit<br />
glied<br />
26.7. 80 J Johannes Rings, Köln 21 (Deutz),<br />
Alarichstr. 32, aktives Mitglied<br />
30.7. 70 J Frau Louise Miibach, Köln 91<br />
(Ostheim), Hardtgenbuscher Kirch<br />
weg 117, Witwen-Mitglied<br />
Silberne Hochzeit<br />
Am 17. Mai <strong>1971</strong> feierten unser aktiver Sän<br />
ger Herr Hermann Hackstein und Gattin das<br />
Fest der Silbernen Hochzeit. Unserem lieben<br />
Hermann, der die Größe seines schönen Bas<br />
ses auf der Südafrika-Tournee erneut unter<br />
Beweis stellen konnte, und seiner Gattin die<br />
allerherzlichsten Grüße und Wünsche.<br />
Trauerfaii<br />
Am 19. Mai <strong>1971</strong> verstarb plötzlich nach schwe<br />
rer Krankheit unser lieber Sangesfreund Herr<br />
Studiendirektor Eduard Plum. Zum Abschied<br />
auf dem Melatenfriedhof war ein stattlicher<br />
Chor versammelt, der ihm mit Gesängen das<br />
letzte Geleit gab.<br />
Vermählung<br />
Am 29. Mai <strong>1971</strong> heiratete Herr Reiner Wilkens,<br />
Sohn unseres aktiven Mitgliedes Herr<br />
Mathias Wilkens Fräulein Rita Pohlen.<br />
Den Glückwünschen des Vereins schließt sich<br />
der BB mit herzlichen Grüßen an.<br />
Adressenänderung<br />
Unser Sangesbruder Bernd-Friedrich Eckhardt<br />
ist nach 5024 Puiheim, im Heiiigenfeidchen 1,<br />
verzogen.<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund berichtet:<br />
<strong>Der</strong> Sänger Udo Jürgens äußerte sich in einem<br />
Interview in der Zeitschrift „Lied und Chor"<br />
über das Laienchorsingen und über den Un<br />
terschied zwischen ernster und Unterhaltungs<br />
musik. Nach seiner Auffassung gibt es diesen<br />
Unterschied nicht, sondern man kann nur<br />
zwischen guter und schlechter Musik unter<br />
scheiden. Er hält es für durchaus möglich, daß<br />
einige Beatle-Kompositionen in entsprechen<br />
der Bearbeitung in das Repertoire der zeit<br />
genössischen Chorliteratur aufgenommen wer<br />
den können.<br />
Dem Gedenken des schwäbischen Komponi<br />
sten Hugo Herrmann, der am 19. April seinen<br />
75. Geburtstag feiern würde, wenn er noch<br />
unter den Lebenden weilte, widmet die Zeit<br />
schrift „Lied und Chor" einen Gedenkaufsatz<br />
und würdigt bei dieser Gelegenheit seine gro<br />
ßen Verdienste als Komponist und Organisa<br />
tor. Es sei eine Ehrenpflicht der Chöre, so<br />
schreibt das Blatt, die Werke dieses bedeuten<br />
den Mannes durch Aufführungen lebendig zu<br />
erhalten.<br />
Für das Kritiksingen der Chöre tritt in der<br />
Zeitschrift „Lied und Chor" der Sängerbund<br />
Rheinland-Pfalz ein. Das Kritiksingen zeige,<br />
wie in dem Blatt dargelegt wird, den Lei<br />
stungsstand eines jeden Chores an, außer<br />
dem gebe es dem Chor eine Aufgabe und sei<br />
wichtiger als nur geselliges Beisammensein.<br />
In diesem Sinne verdiene das Kritiksingen<br />
allgemeine Förderung.
142<br />
Stuttgarter Chortage finden im nächsten Jahr<br />
in der schwäbischen Metropole vom 16.—18.<br />
April statt, wie die Leitung des Sängergaues<br />
bekanntgab. Vorgesehen sind zwei Konzerte<br />
in der Liederhalle, sowie zwei Kirchenkon<br />
zerte. Weiter ist geplant ein Jugendkonzert,<br />
bei dem auch ausländische Chöre mitwirken<br />
sollen.<br />
Die chorische Improvisation, ein sehr selten<br />
behandeltes Thema schneidet in der Zeit<br />
schrift „Lied und Chor" der Berliner Kompo<br />
nist und Musikwissenschaftler Gerhard F.<br />
Wehle an. Anhand der historischen Entwick<br />
lung legt er die Möglichkeit der heute nicht<br />
mehr geübten Methodik dar und zeigt an Bei<br />
spielen, daß chorische Improvisationen nicht<br />
nur im Bereiche des Möglichen liegen, sondern<br />
daß die Freude an dieser Funktion sich als<br />
bald bei den Chormitgliedern einstellen wird.<br />
Dem Chorsingen würde durch die Beschäfti<br />
gung der Improvisation ein Dienst erwiesen.<br />
Auch junge Menschen wollen singen, erklärte<br />
in einem Festvortrag anläßlich der Symboli<br />
schen Verleihung der Zelter-Plakette der<br />
Darmstädter Musikkritiker Wolf-Eberhard v.<br />
Lewinski. Die gegenteilige Behauptung treffe<br />
einfach nicht zu, nur suche die Jugend mit<br />
vollem Recht neue Betätigungsformen im Mu<br />
sikalischen wie auch im Gesellschaftlichen.<br />
Ein wertvoller Bestandteil der Musikkultur sei<br />
die von viel Idealismus getragene musikali<br />
sche Betätigung im Rahmen der Instrumentalund<br />
Chormusik. Deshalb müsse man alles dar<br />
an setzen, um den Jugendlichen Möglichkei<br />
ten zum eigenen Spielen und Singen zu ge<br />
ben. Bei ihnen müsse Musikliebe und Begei<br />
sterung erhalten bleiben. Hier liege der An<br />
satz jeder weitschauenden Musikerziehung.<br />
Diese Erklärung gab Bundesinnenminister<br />
Genscher in einer Feierstunde in Remscheid<br />
anläßlich der Verleihung der Zelter-Plakette<br />
und der PRO MUSICA-Plakette ab. Er unter<br />
strich, daß in der musikalischen Jugenderzie<br />
hung ein Hauptfeld der Musikpflege liege.<br />
Für den Chorgesang als sinnvolle Freizeitge<br />
staltung sprach sich in einem in der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" veröffentlichten Interview<br />
Dr. Rainer Barzel aus. Unsere immer mehr<br />
differenzierte und damit sehr oft immer mono<br />
toner werdende Arbeit verlange nach einer<br />
vielseitigen Möglichkeit der Freizeitgestaltung,<br />
in der das Seelische stärkeren Ausdruck fin<br />
det. Dies sei vorzugsweise bei der Beschäf<br />
tigung mit Literatur, Malerei, vor allem aber<br />
in der Musik zu suchen.<br />
<strong>Der</strong> Rheinische Sängerbund New York, einer<br />
der ältesten deutschen Chöre in USA, wird<br />
Ende Juni Deutschland besuchen und mit sei<br />
nen 50 Mitgliedern mehrere Konzerte geben,<br />
so in Gelsenkirchen und Essen. Ein Besuch<br />
In Bonn wird die Reise des Chores be<br />
schließen.<br />
Die Konzerttätigkeit der Chöre hat nicht abge<br />
nommen in den letzten Jahren, wie aus einer<br />
Verlautbarung der GEMA hervorgeht. Danach<br />
wurden 1968 genau 8350 Chorkonzerte in der<br />
Sparte „ernste Musik" abgerechnet, 1969 wa<br />
ren es 8355 Konzerte und 1970 rund 110 we<br />
niger. <strong>Der</strong> Prozentsatz der Abnahme fällt bei<br />
der großen Anzahl der Konzerte nicht ins Ge<br />
wicht. Die Tendenz darf als gleichbleibend be<br />
zeichnet werden. Entgegen der weitverbreite<br />
ten Meinung, ist eine substanzangreifende<br />
Krise der Konzerte beim Chorwesen nicht<br />
festzustellen.<br />
Leit- und Trugbilder in der Chormusik behan<br />
delt in einem Vortrag anläßlich des Sänger<br />
tages des Pfälzischen Sängerbundes in Ger<br />
mersheim der Vorsitzende des Musikausschus<br />
ses des DSB Franz R. Miller. Seine Ausfüh<br />
rungen gipfelten in drei Forderungen: Ab<br />
wehr des oberflächlichen Schlagers, Über<br />
prüfung der Stellung zum Volks- und Heimat<br />
lied und progressive Einstellung zu den Ele<br />
menten der neuen Musik.<br />
Auf die Gefahr mißverstandener Tradition im<br />
Chorwesen wies auf einer Tagung des Mittel<br />
deutschen Sängerbundes der Hessische Mi<br />
nisterpräsident Albert Osswald hin. Es gehöre<br />
Mut dazu, so sagte der Ministerpräsident, mit<br />
altgewohnter, heute aber nicht mehr überzeu<br />
gender Tradition zu brechen und an anderer<br />
Stelle neue lebendige erlebnisreiche Aufgaben<br />
und Ziele einzusetzen. Das gelte auch für die<br />
Chorliteratur. Diese müsse vor dem heutigen<br />
kritischen Ohr bestehen können und frei von<br />
Sentimentalität sein.<br />
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Flughafenreisebüro Köln / Bonn, Telefon Porz 40 21 12 — 14<br />
Köln-Nord, Köln 60 (Nippes), Neußer Straße 190, Telefon 72 50 48/49<br />
y^u%%cljanh<br />
des<br />
HAUSES WOLKENBURG<br />
fiitburgetPUs<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschalt mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg«<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg. Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 44 3610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße. Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94 / 7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahö Werbung Köln<br />
□berweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 Postscheckkonto. Köln Nr. 102 88
.<br />
RENAULT<br />
KÖLN, Gereonstraße 52, Gereonskirche<br />
KOLN-Braunsfeld, Aachener Straße 328<br />
KÖLN, Bonner Straße - Ecke Brühler Straße 1, Hochhaus<br />
KOLN-Braunsfeld, Aachener Straße 328<br />
HANOMAG<br />
HENSCHEL<br />
c<br />
-1<br />
-a.-
<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
Juli <strong>1971</strong><br />
uk i<br />
m j -<br />
an<br />
Ti<br />
l<br />
MitteilungsbTStt<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins<br />
-
Eine gute<br />
Verbindung<br />
f!<br />
, »'"'f. '<br />
• i. f /t'<br />
';jiP /<br />
SPARKASSE<br />
DER SIADT KÖLN
147<br />
Terminkalender August <strong>1971</strong><br />
Ende der Vereinsferien am 18. August.<br />
Erste Probe Donnerstag 19. August <strong>1971</strong>, 19.30 Uhr,<br />
Woikenburg.<br />
Weitere Probe:<br />
Donnerstag, 26. August, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Samstag, dem 28. August bis Montag, dem 30. August<br />
<strong>1971</strong>, Konzertreise in das Frankenland mit Konzerten<br />
in Neustadt bei Coburg und „Vierzehnheiligen".<br />
Dienstag, 31. August <strong>1971</strong> „Badefreuden im „Kölner<br />
Kurbad", (Dreikönigen Thermalbad im Messepark).<br />
Sanitäre Ausrüstungenför<br />
Krankenhäuser,<br />
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SANITÄR- UND H E 1Z U N G S B E D A R F<br />
Verwaltung, Zentroliager und Ausstellung I: Köln-Zollstock, Gottesweg 56-62<br />
Stadtlager und Ausstellung II: Köln, Venioer Straße 24, Telefon Sa.-Nr. 38 20 41
ERLEBNIS SÜDAFRIKA (Fortsetzung)<br />
III. Durch Transval<br />
Es blieb nicht viel Zeit, sich auf dem Flugpiatz<br />
in Johannesburg umzusehen. Paßkon<br />
trolle, Gepäckempfang etc. ließen keinen Raum,<br />
„Afrika" einer näheren Untersuchung zu un<br />
terziehen. Die Busse standen schon bereit,<br />
um uns nach Pretoria, der Hauptstadt der SAR,<br />
zu bringen. Mit Hiife der „farbiich gemischten"<br />
Fiugpiatzhelfern war das Gepäck schneil ver<br />
staut.<br />
Dann ging es zur Ausgangsstation Pretoria,<br />
vorbei an weiten Pflanzungen, Ranchs und<br />
einzelnen Industrieansiedlungen. Schon von<br />
weitem grüßten die Pracht- und Profanbauten<br />
Pretorias, kühne Brücken und Parkanlagen.<br />
In einer guten Stunde hatten wir es geschafft,<br />
und dann standen die Busse vor dem Boulevard-Hotei.<br />
Ein Hotei der „first class" nahm<br />
uns in Empfang. Wohituend die Ruhe und die<br />
Gediegenheit dieses Hauses. Ein kühles Bad<br />
war von Nöten, aber dann machte sich der<br />
Wunsch nach einem guten Lunch bemerkbar.<br />
Lunch? Was uns da geboten wurde war so<br />
unvorstelibar, daß es manchem hungrigen<br />
Sänger den Kiefer nach unten klappen ließ.<br />
Eine riesige Tafel, vollbeladen mit den edeisten<br />
Erzeugnissen, die das Meer, die Flüsse<br />
und das Land zu bieten haben, iieß uns er<br />
staunen und das Wasser im Munde zusammeniaufen.<br />
Es war schwer, die richtige Wahl<br />
zu treffen unter den vielfach unbekannten De<br />
likatessen. Es soli Sangesbrüder gegeben ha<br />
ben, die sich an diesem frühen Nachmittag<br />
ausschließiich mit Hummer sättigten.<br />
Nach einer ausgiebigen Siesta war der erste<br />
Stadtbummei fäliig. Er führte ebensowohl<br />
durch die baumbestandenen Prachtstraßen,<br />
wie auch zu den Prachtbauten der Stadt, nicht<br />
zu vergessen am Krüger Denkmal vorbei in<br />
das Regierungsviertei und zu der aiten Resi<br />
denz des unvergessenen Präsidenten Paui<br />
(Ohm) Krüger.<br />
Die Nacht war kurz, zumal der herrliche Kap<br />
wein und das vorzügiiche Bier die notwendige<br />
Bettschwere brachten, dann ging es am frühen<br />
Morgen des 24. April mit den Bussen gen<br />
Pietersburg, der ersten Konzertstadt. Die<br />
Landschaft, die an uns vorbeizog, ist karstig,<br />
aber kuitiviert. Riesige Obstpiantagen wech<br />
sein mit Ranchs und Negerkrais, tropischen<br />
Gewächsen wie Affenbrotbäumen, Agaven,<br />
Akazien und Nadeihölzer ailer Art, aber auch<br />
mit Zitruspflanzungen und Kakteenfeldern, un<br />
terbrochen von Sonnenblumen- und Maiskul<br />
turen.<br />
Kurz vor Pietersburg war unser Ziei erreicht.<br />
Dort bezogen wir ein Ranch-Motei besonderer<br />
Prägung; ein Teil der Sänger fand allerdings<br />
Unterkunft in einem Hotei in Pietersburg.<br />
Wir waren überrascht von diesem Motel. In<br />
einem großen Areai standen zahlreiche Wohn<br />
bungalows, um das große vielräumige Restau<br />
rant geschart. Es mag bezeichnend sein, daß<br />
dem Motelbesitzer und seinem Sohn je ein<br />
Rolis-Royce zur Verfügung steht, darüberhinaus<br />
noch eine viersitzige „Piper", die stänauf<br />
der Piste abflugbereit wartet.<br />
Die Erholung im wohitemperierten „Swimmingpooi",<br />
die kieine Siesta und das köstiiche<br />
"-rrrFfrrrc<br />
Erholsames Bad in Ermelo<br />
Abendbrot — wiederum ein vorzügliches kal<br />
tes Büffet — taten uns wohl, dann ging es zum<br />
ersten Konzert in die Auia des Coiieges in<br />
Pietersburg. Auf die Kritiken der einzelnen<br />
Konzerte werden wir am Ende des letzten Be<br />
richts eingehen, besonders soiien dann die<br />
örtiichen Pressen zu Wort kommen.<br />
Ein Konzert ohne Nachfeier ist kaum denkbar.<br />
Nach einer kleinen Erfrischung im Coilege<br />
brachten uns die Busse zum Ranch-Motel zu<br />
rück. Die geräumige Bar war schneii ausfindig<br />
gemacht, in der schon, so hatte es den An<br />
schein, eine kieine Party im Gange war. Und<br />
ais sich nun heraussteiite, daß der Chef des<br />
Hauses Geburtstag hatte, war es vom musikaiischen<br />
Hoch bis zum Volksliedervortrag nicht<br />
mehr weit. Dieser Gesang muß auf das Ge<br />
burtstagskind wohl einen enormen Eindruck<br />
gemacht haben, so daß er mit einer ausho-
lenden Armbewegung den Sängern die Bar<br />
„zur Verfügung" stellte. — Das hatte er keinem<br />
„Daufen gepfiffen".<br />
Die Nacht war nur kurz, und der Weg nach<br />
Nelsprult war lang und beschwerlich. (Im übri<br />
gen soll die Landkarte In dieser Ausgabe ver<br />
anschaulichen, welche ungeheuren Entfernun<br />
gen zwischen den einzelnen Städten bewältigt<br />
werden mußten, teils per Bus (durch Transval)<br />
und teils per Flugzeug.<br />
Vorbei an den eindrucksvollen Drakensbergen,<br />
das Bushveld, riesigen Eukalyptuswäldern, —<br />
deren Blätter und Rinden für die Herstellung<br />
von pharmaz. Stoffen eine willkommene<br />
zusätzliche Einnahmequelle der Rancher<br />
«t<br />
1^-<br />
Prof. Hj. Rübben verteilt SüBiglreiten<br />
sind —, Negerkrals, wechselnd mit Mals- und<br />
sonstigen Kulturen, Nutzholzwäldern u. s. f.,<br />
ging die Fahrt flott vonstatten. Und dann kam<br />
doch eine Panne: Just vor einem Bantukral<br />
fiel der Motor eines der Busse aus. Das Aus<br />
harren In der glühenden Sonne bot aber ei<br />
nen besonderen Genuß. Schnell hatten sich<br />
die Bantufamillen um uns geschart, und nach<br />
dem üblichen „Handgeld" war es sogar ge<br />
stattet, den Kral zu besichtigen und zu foto<br />
grafleren. Nachher begannen die Negermäd<br />
chen- und -buben mit Ihren altüberlieferten<br />
Gesängen und Tänzen, unterbrochen vom<br />
Vortrag von Volksliedern des Chors. Alsbald<br />
war ein „Gemeinschaftskonzert" Bantus und<br />
KMGV In vollem Gange. Dies schöne Erlebnis<br />
wird noch recht nachhaltig wirken, der Flachs<br />
einbegriffen, der ausgiebig blühte. Wenn z. B.<br />
einer der Sangesfreunde meinte, er habe das<br />
„Schlafzimmer" besichtigen wollen, die MamI<br />
Ihn aber mit dem Hinwels zurückgehalten ha<br />
be, das Bett sei nicht gemacht, so Ist dies<br />
recht bezeichnend. Oder aber, wenn Hermann<br />
H. auf die Klagen eines Sängers, die Re<br />
paratur des Busses dauere sehr lange, grlelächernd<br />
antwortet: „Dat ess mir lever, als<br />
wenn beim Flugzeug en Tragfläch avbrich!"<br />
In Nelsprult wurden wir, nach einem Lunch<br />
unterwegs Im Blydepoort-Hollday Resort, Im<br />
Drum-Rock und Shonalanga untergebracht,<br />
beides erstklassige Hotels. Auch das Konzert<br />
hier am übernächsten Tage, dem 26. 4. war<br />
ein voller Erfolg. In seiner Dankesansprache<br />
meinte der Bürgermeister begeistert:<br />
„Nelsprult würdigt die Tatsache, daß Sie nach<br />
hier kamen. <strong>Der</strong> Chor bot eine Leistung, die<br />
man so leicht nicht vergessen wird. Herzlichen<br />
Dank für das Kulturgut, das Sie uns hierher<br />
brachten".<br />
<strong>Der</strong> 25. 4. 71, Sonntag, war einer Fotosafari<br />
durch den Krüger-Nationalpark vorbehalten.<br />
Es Ist schon ein eigenartiges Gefühl, etwas<br />
zu erleben, woran man nur Im Traum gedacht<br />
hat. Auf stillen Wegen das geschützte Wild:<br />
Elefanten, Löwen, Leoparden, Giraffen, Zebras,<br />
Affen, Impalas, Gazellen, Warzenschweine etc.<br />
etc. In Ihrem ureigensten Lebensraum zu be<br />
obachten und zu fortgrafleren, Ist schon ein<br />
Abenteuer besonderer Art. Wenn sich auch die<br />
Tiere an diesem Tage etwas rar machten, ka<br />
men wir doch auf unsere Kosten. Und ohne<br />
Flachs ging es auch hier nicht, als Heinz K.<br />
meinte, nachdem er genug Herden von Impa<br />
las „geschossen" hatte, er werde nunmehr nur<br />
noch Tiere mit mindestens einer Tonne Le<br />
bendgewicht fotografleren, so fand er allge<br />
meine Zustimmung.<br />
Eine recht strapaziöse und lange Reise hatten<br />
wir anderntags nach Ermelo zu überwinden,<br />
wo am 27. 4. das nächste Konzert stattfand.<br />
Es war die reinste Berg- und Talfahrt, aber auf<br />
ausgezeichneten Straßen. Die Sonne meinte es<br />
an diesem Tage besonders gut und die unter<br />
wegs gebotene Erfrischung war Im Effekt so<br />
ähnlich, als wenn ein Wüstenreisender nach<br />
langem Kamelrltt eine Oase erreicht.
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A
Es war der 27. 4., der Gründungstag des<br />
KMGV. Unser Vice, Horst Massau, gedactite<br />
dieses Tages mit einer kleinen, aber begei<br />
sternden Ansprache. Nach diesen besinnlichen<br />
Worten meinte Prof. Hj. Rübben: „Auf Wunsch<br />
unseres Vice wird Herr Reuthe (unser Pia<br />
nist), ein Soli auf seinem stummen Klavier<br />
zum Vortrag bringen." Man sieht, der Humor<br />
war Immer zur Hand.<br />
Diamanten-Mine in Kimberley<br />
in Ermelo erwartete uns das Holiday-inn, ein<br />
4-Sterne-Hotel, wo als erstes die Badehosen<br />
ausgepackt wurden, um sich Im hotelelgenen<br />
Schwimmbad zu erfrischen. Bei einem Ge<br />
spräch In der Bar — bei einem „kühlen Blon<br />
den", — mit einigen schon angereisten Kon<br />
zertbesuchern, zeigte sich zum ersten Male,<br />
aus welchen Entfernungen sie angereist ka<br />
men: Drei Rancher, deutscher Abstammung<br />
In der dritten bis vierten Generation, kamen<br />
80, 100 und 120 Meilen, also 150 — 200 km,<br />
nach Ermelo, um uns Im Konzert zu hören!<br />
Das Konzert In der „Glty-Hall" war wiederum<br />
ein voller Erfolg. Nach dem Konzert bedankte<br />
sich der Bürgermeister, bei welcher die Tat<br />
sache wohltuend zu vermerken war, daß er<br />
sich mit der Geschichte des KMGV sehr be<br />
schäftigt hatte und als Dank an die Sänger<br />
ein kleines Blumensträußchen überreichen<br />
Heß. Prof. Rübben dankte (In englischer Spra<br />
che) für die begeisterten Worte. Dann erklang<br />
aus dem Zuhörerraum die südafrikanische Na<br />
tionalhymne, die vom Chor mit der dritten<br />
Strophe des Deutschlandliedes beantwortet<br />
wurde. Bei der anschließenden Nachfeier Im<br />
Hollday-inn kam seitens der vielen anwesen<br />
den Damen und Herren aus Ermelo nochmals<br />
die Begeisterung über den Besuch der Kölner<br />
zum Ausdruck. Ein kleines Andenken an die<br />
Chormitglleder kam von Herzen.<br />
Am nächsten Morgen, dem 28. 4., ging es bei<br />
wiederum strahlendem Sonnenschein nach<br />
Klerksdorp. Hier wurden wir zum ersten Maie<br />
In Privatquartieren untergebracht. Die Relseleltung<br />
hatte uns nicht zu viel versprochen:<br />
Die Quartlere waren gut, und die Fürsorge und<br />
Herzlichkeit der Gastgeber nicht zu über<br />
treffen.<br />
Am Abend war auch hier die „CIty-Hail" mit<br />
rund 1700 Plätzen voll besetzt. Die Atmosphä<br />
re, die der Konzertsaal mit den begeisterten<br />
Zuhörern ausstrahlte. Inspirierte die Sänger<br />
zur Entfaltung ihres ganzen Könnens, das von<br />
Konzertbesuchern mit nichtendenwollendem<br />
Beifall bedacht wurde. Die späteren Dankes<br />
worte des Bürgermeisters endeten mit den<br />
Worten: „Den deutschen Freunden herzlichen<br />
Dank; wir haben den Abend sehr genossen".<br />
<strong>Der</strong> nachherige Empfang durch die Stadtver<br />
waltung war großzügig, voller Freundlichkeit<br />
und Zuneigung. Am anderen Morgen gab uns<br />
„Halb Klerksdorp" den Abschied vor dem Rat<br />
haus. Prof. Rübben Heß es sich nicht nehmen,<br />
den Chor auf die Rathaustreppe zu bitten, um<br />
einige Abschledslleder zu singen; dann ging<br />
es welter nach Germlston, unweit Johannes<br />
burg.<br />
In Germlston wurden wir das zweite und letzte<br />
Mal In Privatquartieren untergebracht. Auch<br />
hier wieder herzlicher Empfang und ausge<br />
zeichnete Gastgeber.<br />
Vor dem Konzert Heß der Bürgermeister die<br />
Sänger auf die Rathaustreppe bitten. Er hielt<br />
dann vor hunderten von Zuhörern vom Balkon<br />
aus, bei festlicher Rathausbeleuchtung, eine<br />
Ansprache anläßlich des Beginns der 10-Jahresfeler<br />
zum Bestehen der Südafrikanischen<br />
Republik. Die Worte wurden zu Ehren des an<br />
wesenden KMGV Ins Deutsche übertragen.<br />
Seine letzten Worte nach dem Erklingen der<br />
beiden Nationalhymnen vom hohen Glocken<br />
turm: „Und nun meine Herren, habe ich noch<br />
eine Überraschung für Sie!" Wir trauten unse<br />
ren Ohren nicht, als dann, weit über die<br />
Stadt hinweg, das Glockenspiel unsere kölsche<br />
Nationalhymne „Wenn Ich su an ming Heimat<br />
denke" intonierte, gespielt von einem Glockensplelmelster.<br />
Keiner der Sänger wird sich der<br />
Tränen der Rührung geschämt haben, die Ihm<br />
still die Wangen hinunterkullerten. Diese Hei<br />
mattöne In über 10 000 km Entfernung von<br />
Köln, Im „Schwarzen Erdteil"! Aufgrund dieser<br />
Überraschung sahen wir uns veranlaßt, den<br />
anwesenden Bürgern von Germlston ein be<br />
sonderes Freikonzert zu bieten.<br />
Dann das Konzert, wieder vor einem hochbe<br />
geisterten Publikum, wieder eine Reihe von<br />
Zugaben. Von der Bühne herab bedankte
Europas größte Möbelschau<br />
präsentiert in einmaliger Vielfalt die<br />
Star-Programme aus über 450 eurepäischen<br />
Möbelfabriken, vom ein-<br />
fachen bis zum Spitzenmodell der<br />
Weltklasse. Mit unzähligen vorbildlieh<br />
gestalteten Einrichtungsbeispie-<br />
ien aller Geschmacksrichtungen bietet<br />
sich dem Besucher eine einzigartige<br />
Demonstration des guten<br />
Wohngeschmacks und tausendfache<br />
Anregungen für die eigene Heimge-<br />
5 Köln-Braunsfeld, Melatengürtel/Scheidtwellerstr.
sich der Bürgermeister und bat. Ihm zu Liebe<br />
das Spiritual „Were you there" nochmals zum<br />
Vortrag zu bringen. Diese Bitte wurde gern<br />
erfüllt.<br />
Im Anschluß an das Konzert gab die Stadt<br />
einen Empfang, „der es In sich hatte". In An<br />
wesenheit der Honoratioren und des Kommltees<br />
zur Gestaltung der Nationalfeiern, gab<br />
es zunächst ein kühles Helles vom Faß. Und<br />
dann vorzüglichen Kapwein und herrliche<br />
Sandwichs, und beides In solcher Fülle, daß<br />
nochmals Rede und Gegenrede mit der Über<br />
reichung der Englandplakette an den Bürger<br />
meister, der sie mit den Worten In Empfang<br />
nahm: „Ich werde sie hegen, wie das jüngste<br />
Baby von Germiston".<br />
Mit der abschließenden Improvisation hatten<br />
unsere Freunde In Germiston nicht gerechnet:<br />
Unser Chormeister, Prof. Hj. Rübben bestleg<br />
den Glockenturm und spielte zum Abschied<br />
„Muß I denn zum Städtele hinaus". Das war<br />
nun der endgültige Beschluß unseres Aufent-<br />
L ^<br />
Frische Früchte am Reiseweg<br />
man hätte glauben mögen, die Feier sollte ei<br />
nige Tage dauern. Nach nochmaligen bewegten<br />
Dankesworten des Bürgermeisters war sehr<br />
schnell ein Rheinischer Abend Improvisiert,<br />
bei dem sich am Piano unsere Sangesfreunde<br />
Hans Gronendahl und Heinz Wüst besonders<br />
bewährten. Unsere Vokalsollsten und das Dop<br />
pelquartett trugen das Ihre dazu bei, die<br />
Stimmung zum Sieden zu bringen; ein herr<br />
licher Abend, der allen unvergessen bleibt.<br />
<strong>Der</strong> Abschied von Germiston fand am ande<br />
ren Morgen Im Rathaus statt. Es war schwer,<br />
von diesen gastfreundlichen Menschen weg<br />
zukommen. Später, auf der Rathaustreppe,<br />
haltes in Germiston, wahrhaftig ein großarti<br />
ges Erlebnis Im Rahmen unserer Reise durch<br />
Transval.<br />
Dann ging es zurück nach Pretoria, dem Aus<br />
gangspunkt dieser siebentägigen Busfahrt,<br />
wobei wir ca. 2500 km auf der Straße zu<br />
rücklegten. In Pretoria nahm uns unser Boule<br />
vard-Hotel wieder auf.<br />
Das Konzert am Abend In der Aula des<br />
Gymnasiums mit rund 1500 Zuhörern, schloß<br />
sich würdig den bisherigen Konzerten an. Voll<br />
besetztes Haus, beifallfreudiges Publikum,<br />
- sehr stark von Deutschen und Deutsch-
m<br />
i<br />
fm<br />
M>; «
m>m<br />
^
stämmigen durchsetzt — gab den Rahmen,<br />
den man zu Stimmung braucht. In der Konzert<br />
pause hörte man Worte wie: „Wir finden eine<br />
derartige Chorleistung unbegreiflich, es ver<br />
schlägt uns den Atem, diesen Chor singen zu<br />
hören".<br />
Nach dem Konzert empfing uns der „Deutsche<br />
Männerchor Pretoria" Im „Böhmerwald", bei<br />
gutem, tiefgekühltem Bier und einem Imbiß.<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende des Deutschen Männerchores<br />
bedankte sich im Namen der Konzertbesucher<br />
und bemerkte zum Schluß: „Wir sind über<br />
wältigt von der Leistung des Chores! Das<br />
haben wir In Pretoria noch nicht gehört, und<br />
werden es wahrscheinlich In absehbarer Zelt<br />
nicht mehr erleben!" Nachdem der Deutsche<br />
Männerchor uns und den anwesenden Gästen<br />
ein Ständchen gesungen hatte, dankte Vice<br />
Horst Massau herzlich für den Gesang und<br />
die Begrüßung durch Herrn Dr. Schwelgert und<br />
überreichte Ihm unseren „Afrikaorden". Wel<br />
terhin ging der Dank an den Kulturreferenten<br />
der Stadt Pretoria, Herrn Prof. Bosmann und<br />
Herrn VIsser, den Organisator unserer Afrika<br />
reise. Prof. Rübben meinte dann an die an<br />
wesenden Damen und Herren gewandt: „Wir<br />
erleben hier ein Märchen" und zum Chor<br />
hin: „Was Sie hier tun, tun Sie mit größeren<br />
Opfern, als wir In der Heimat!" Herrn Prof.<br />
Bosmann wurde dann für seine Verdienste um<br />
den Chor die Englandplakette überreicht. Sein<br />
Dank endete mit den Worten: „Wir danken<br />
Ihnen mit unseren Herzen für den schönen<br />
Gesang, das Erlebnis wird welterleben In<br />
uns."<br />
Aber bei allen ernsten — und Dankesworten<br />
kam auch hier sehr schnell der rheinische<br />
Frohsinn zu Wort. Um Mitternacht, es war die<br />
Nacht vom 30. 4. zum 1. Mal erschien das<br />
Malenpaar: Erwin Gehring und Günter Rog<br />
gendorf. Das war gekonnt und der Rezensent<br />
dieser Zellen fragt sich heute noch, wo diese<br />
Beiden die „Requisiten" zu diesem Aufzug<br />
herhatten. Es war auf jeden Fall der Beginn<br />
eines fröhlichen Abends (oder besser gesagt,<br />
Nacht) I<br />
Am anderen Tage haben wir Transval verlas<br />
sen. Aber ehe wir dies tun, noch ein kleines,<br />
lustiges Erlebnis am Rande. In Pretoria war<br />
bei unseren Sängern der „Safari-Look" hoch<br />
In Mode geraten. Viele Sangesfreunde beka<br />
men Sehnsucht nach dieser zünftigen Kluft:<br />
langer, gegürtelter Sakko und MInl-Shorts.<br />
So auch ufiser Sangesbruder Heinz M. Wer<br />
beschreibt "das Bild, als er bei der Anprobe<br />
aus der Kabine tritt, und bei den MInl-Shorts<br />
seine langen Unterhosen unten In den Sokken<br />
stecken hat. Es muß Lachkrämpfe gege<br />
ben haben!<br />
Wü<br />
Alle Fotos:<br />
W. Wüstenberg<br />
Fortsetzung folgt.<br />
Konzert in Schiefbahn b/Willich<br />
Am 5. Juni <strong>1971</strong> feierte der „Männergesang<br />
verein Eintracht 1896" In Schiefbahn das Fest<br />
seines 75 jährigen Bestehens. Aus diesem<br />
Anlaß wurde der KMGV gebeten, die Festlich<br />
keiten durch ein Konzert zu umrahmen.<br />
Ungefähr 130 Chormitglleder traten, bei recht<br />
ungünstigem Wetter, die Fahrt nach Schief<br />
bahn an. Dem Konzert vorauf fand ein Fest<br />
akt statt, bei welchem der gastgebende Chor<br />
den musikalischen Teil bestritt. Die Festrede<br />
hielt unser Chormeister Prof. Hj. Rübben In<br />
seiner Eigenschaft als Bundeschormelster. Er<br />
erklärte die Bedeutung des Männerchores In<br />
der heutigen Zelt. In einem farbigen Wort<br />
spiel Heß der Festredner wissen, daß ein Chor<br />
und der Gesang nie auf eine so harte Probe<br />
gestellt wurden wie heute, und zwar heute In<br />
der Zelt der Unzufriedenheit, der Progresslvltät<br />
und des Rauschgiftes. Er dankte dem<br />
Jubelverein und ermunterte zum Weiterma<br />
chen „Amerika", so führte er aus, „sträubt sich<br />
schon gegen die Hektik des Alltages, und die<br />
Sehnsucht nach Chorgesang Ist größer denn<br />
je. Die Musik dient dem Guten und dem Schö<br />
nen. Daher haben wir den Jubelverein nötig,<br />
denn er vermittelt durch die Musik gesetzte<br />
Ordnung, seelische Stärke und Inneren Frie<br />
den."<br />
Unser Programm bestand aus geistlicher<br />
Chormusik, Negro-Spirltuals, Lied der Völker<br />
und Rübbens „Lob des Durstes".
Hier die Stimmen der Presse:<br />
Willicher Volkszeitung<br />
im zweiten Teil des Festabends servierte<br />
die Eintracht ihren Festgästen ein Konzert,<br />
das man wohl als kultureilen Leckerbissen be<br />
zeichnen kann. Flundertzwanzig Sänger unter<br />
der Leitung von Professor Hermannjosef<br />
Rübben boten in freiem Vortrag Chormusik<br />
zur Besinnung und Chormusik zur Freude. Ge<br />
schulte Stimmen gaben im Chor und Solls ihr<br />
Bestes. <strong>Der</strong> Beifall, der zwischen den einzelnen<br />
Darbietungen gespendet wurde, steigerte sich<br />
am Schluß des Programms, so daß der Chor<br />
sich zu mehreren Zugaben animieren ließ. Mit<br />
Rosen bedankten sich die Damen des Vereins<br />
bei den Solisten. Für den Bundeschorieiter<br />
gab es noch ein Küßchen." -<br />
Westdeutsche Zeitung<br />
„ ... Getreu dem Motto „Das Beste zuletzt"<br />
blieb die zweite Hälfte des Abends den Gaben<br />
des Kölner Gastvereins vorbehalten. Einhun<br />
dertfünfzig Sänger, unter dem auch als Kom<br />
ponist berühmten Professor Rübben, boten<br />
vier Geistliche Gesänge von Purceli, Ingegneri,<br />
De Vittoria und Hugo Wolf. Wolfs „Gebet"<br />
fand in Bariton Horst Massau einen ausge<br />
zeichneten Interpreten. Nicht ganz verständ<br />
lich war es, daß er Beethovens „Bitten" als<br />
Schiußgabe der Rubrik „Negro-Spirituais" bot.<br />
Von letzteren waren, unter Mitwirkung eines<br />
famosen Vorsängers, am eindrucksvollsten<br />
Rübbens Satz für „Go down Moses" und der<br />
Satz von Eduard Pürt (1912) „Were you<br />
there."<br />
Rheinische Post<br />
"... Das größte Geschenk hatte die Ein<br />
tracht sich und ihren Gästen selbst gemacht.<br />
Mit der Verpflichtung des berühmten Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins 1842 wurde eine mu<br />
sikalische Delikatesse geboten, die großen<br />
Konzertsälen zur Ehre gereicht hätte. Die ge<br />
rade von einer Süd-Afrikatournee zurückge<br />
kehrten 135 Sänger boten mit ihrer Chormu<br />
sik zur Besinnung und zur Freude ein Pro<br />
gramm, das ihren guten Namen erneut unter<br />
Beweis stellte.<br />
<strong>Der</strong> Chor (Leitung Professor Hermannjosef<br />
Rübben) dankte für die stürmische Aufnahme<br />
mit mehreren Zugaben ..."<br />
Volkslieder begeisterten.<br />
In die Lieder des dritten Teiles „Lob des<br />
Durstes" mit vier Trinkliedern von Rübben,<br />
waren die eingestreuten Rezitationen des<br />
Kölner Chormitgiiedes Ludwig Schneider be<br />
sonders erheiternd. Am Klavier wirkte, sehr<br />
versiert und umsteiiungsfähig, Emil Gerhardt<br />
mit. Im letzten Teil hörte man „Lieder der<br />
Völker". Nach Dvoraks „Das verlorene Lieb<br />
chen" war besonders interessant der franzö<br />
sische Text zu B. Webers bekanntem „Im<br />
Dorf da geht die Glocke". Rübben schuf den<br />
Satz für das österreichische „Fein sein". Be<br />
sondere Begeisterung erwirkte das „Russi<br />
sche Reiteriied" Klefischs. Auch Rübbens<br />
Lied „<strong>Der</strong> Geißbock" gab Anlaß zum Schmun<br />
zein. Das begeisterte Publikum erkiatschte<br />
sich mehrere Voiksiiederzugaben." Wü<br />
bei deren Aufnahmen<br />
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Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat August <strong>1971</strong><br />
6. 8. 84 J Heinrich Glaeser, 596 Olpe i. W.,<br />
Kurfürst-Heinrich-Straße 1, aktives<br />
Mitglied.<br />
10.8. 88 J Jullo Goslar, Köln 60 (Nippes),<br />
Gocherstr. 36, inaktives Mitglied.<br />
15.8. 70 J Anton Gunz, 507 Berg.-Gladbach,<br />
Cederwaldstr. 14, aktives Mitglied.<br />
20. 8. 75 J Reg.-Direktor a. D, Theodor Water<br />
mann, Köln 21 (Deutz), Alarichstraße<br />
54, inaktives Mitglied.<br />
24. 8. 81 J Prof. Franz Philipp, 78 Frei bürg/<br />
Breisgau, Rosshaldenweg 2.<br />
30. 8. 65 J Stud.-Dlrektor Fritz Römer, Köln 80<br />
(Dellbrück), Strundenerstr. 57, ak<br />
tives Mitglied.<br />
Neuaufnahmen<br />
Vor den kritischen Augen (und Ohren) bestan<br />
den am 24. 6. 71 unter der Führung von Prof.<br />
Hj. Rübben und Dr. Becher sowie in Anwesen<br />
heit des Vorstandes und des Musikausschus<br />
ses folgende Herren ihre Aufnahmeprüfung:<br />
Brück, Willi<br />
Berat. Ing. VBJ und vereidigter<br />
Bausachverständiger<br />
Clos, Wolfgang<br />
Ingenieur<br />
Effertz, Wolfgang<br />
Lagerist<br />
Hilgenberg, Günther<br />
Angestellter<br />
Hünseier, Hans-Jakob<br />
Dipl.-Ingenieur, Landwirt<br />
Klöcker, Peter<br />
Verwaltungsbeamter<br />
König, Wilhelm<br />
Steueramtmann<br />
Plemper, Ernst<br />
Bankkaufmann<br />
2. Baß<br />
1. Baß<br />
2. Tenor<br />
1. Baß<br />
2. Tenor<br />
1. Tenor<br />
2. Tenor<br />
1. Tenor<br />
Quint, Karl<br />
Kaufm. Angestellter<br />
Rimpler, Ernst<br />
Werkmeister<br />
Schmidt, Dieter-Horst<br />
Bauingenieur<br />
Schmitz, Walter<br />
Kaufmann<br />
Sprock, Bernhard<br />
Angestellter<br />
Wagner, Karl<br />
Modellbauer<br />
2. Baß<br />
1. Tenor<br />
I.Baß<br />
1. Tenor<br />
1. Baß<br />
1. Baß<br />
Vicepräsident Horst Massau begrüßte die<br />
neuen Sangesfreunde in unserer Mitte und be<br />
tonte, welche Aufgaben im KMGV erwartet<br />
werden. Er bedankte sich bei Prof. Hj. Rübben<br />
und Dr. Becher für die geleistete Arbeit in der<br />
Chorschule. Auch Prof. Hj. Rübben hieß die<br />
neuen Chormitglieder in unseren Reihen herz<br />
lich willkommen, mit der Erwartung, daß diese<br />
neuen Sänger eine wirkliche Bereicherung un<br />
seres Chores sein mögen. Zwei der neuauf<br />
genommenen Sänger hatten die Konzertreise<br />
nach Südafrika schon mitgemacht: Walter<br />
Schmitz und Peter Klöcker.<br />
Auch der BB begrüßt die neuen Freunde des<br />
Chorgesanges recht herzlich.<br />
Ehrenvolle Auszeichnung.<br />
Unser langjähriges aktives Mitglied, verdienter<br />
Cäcilianer und Vorsitzender unserer Spielge<br />
meinschaft, Gustav Funcke, erhielt eine beson<br />
dere Auszeichnung. In der am 7. Juni <strong>1971</strong><br />
stattgefundenen Vollversammlung der Hand<br />
werkskammer Köln wurde er zum Ehrenober<br />
meister ernannt.<br />
In dem Mitteilungsblatt „Stimme des Hand<br />
werks" Mitteilungen der Handwerkskammer<br />
zu Köln, finden wir die folgende Laudatio:<br />
In der am 7. Juni <strong>1971</strong> stattgefundenen Voll<br />
versammlung der Handwerkskammer zu Köln<br />
wurde Augenoptikermeister Gustav Funcke,<br />
Köln, langjähriger Obermeister der Augenop<br />
tiker-Innung Köln und Mitglied der Vollver-
Das Haue (i^ Oer Mufth<br />
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Auf Wunsdi bediunt Sie Herr Wilhelm RüSmenn (1. BeB)
sammlung der Handwerkskammer zu Köln in<br />
den Kreis der Ehrenmeister aufgenommen.<br />
Kammerpräsident Günther hob in seiner Lau<br />
datio die großen Verdienste dieses Mannes<br />
hervor, der sich in besonderem Maße dem<br />
Berufsnachwuchs angenommen hat. Die Er<br />
richtung der weit über Köln hinaus bekannt<br />
gewordenen Höheren Fachschuie für Augen<br />
optik, an der er vieie Jahre ais Lehrkraft<br />
tätig war, ist seiner Initiative zu verdanken.<br />
Noch heute betreut er die Lehriinge seines<br />
Handwerks in der Augenoptiker-Fachkiasse<br />
der Berufsschuie.<br />
Im Gesellenprüfungsausschuß der Innung und<br />
in dem bei der Handwerkskammer zu Köln<br />
bestehenden Meisterprüfungsausschuß hat<br />
Gustav Funcke erfoigreich mitgewirkt. Vieie<br />
Jahre übte er das Amt des vereidigten Sach<br />
verständigen für das Augenoptiker-Handwerk<br />
im Regierungsbezirk Köln aus. Es verdient<br />
ietztiich der Erwähnung, daß Gustav Funcke<br />
aktiv und traditionsbewußt das Brauchtum sei-<br />
ner Heimatstadt Köln gepflegt hat. Auch dieser<br />
Einsatz war zweifeilos dem Handwerk förder<br />
lich.<br />
Mit der Überreichung des Ehrenmeisterbriefes<br />
gab Kammerpräsident Günther gleichzeitig<br />
der Hoffnung Ausdruck, daß Herr Funcke noch<br />
vieie Jahre der Handwerksorganisation mit<br />
Rat und Tat zur Seite stehen möge.<br />
Mit bewegten Worten dankte der neue Ehren<br />
meister für die Auszeichnung mit der Bemer<br />
kung, daß er diese Ehrung nicht ais Schluß<br />
stein seiner bisherigen ehrenamtlichen Tätig<br />
keit ansehe, sondern daß er mit Gottes Hilfe<br />
seinen Kollegen und damit dem gesamten<br />
Handwerk auch weiterhin zur Verfügung ste<br />
hen werde."<br />
Wir gratulieren unserem lieben Gustav Funcke<br />
recht herziich, in der Erwartung, daß er noch<br />
vieie Jahre dem KMGV und seiner geliebten<br />
„Cäciiia" zur Verfügung stehen möge. Wü<br />
Vermähiung<br />
Am 12. Juni <strong>1971</strong> vermähite sich unser aktives<br />
Mitgiied Herr Gerd Kurt Schwieren mit Fräuiein<br />
Marianne Hüser. Unser Vice Horst Massau<br />
überbrachte die Giückwünsche des Vereins.<br />
<strong>Der</strong> BB schiießt sich herziich an.<br />
Todesfall<br />
Am 27. Mai <strong>1971</strong> verstarb die Mutter unseres<br />
aktiven Mitgliedes Paul-Heinz Franzen, Frau<br />
Katharina Franzen, geb. Leisering. Den Bei<br />
leidsbezeugungen des Vereins schiießt sich<br />
der BB an.<br />
Goldene Hochzelt.<br />
Am 24. 5. 71 feierten unser inaktives Mitgiied,<br />
Herr Karl Berzdorf, Köln, Ewaldistraße, das<br />
Fest der Goldenen Hochzeit. Auch hier gratuiiert<br />
der BB recht herziich.<br />
Adressenänderung<br />
Unser aktives Mitglied Herr Hans-Joachim<br />
L o d y ist nach 5038 Rodenkirchen-Weiss,<br />
Rudolfweg 11, verzogen.<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund teilt mit<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund teilt mit:<br />
Scharfe Kritik an der derzeitigen Chorproduk<br />
tion insbesondere an den Voiksiiedsätzen, üb<br />
te der Vorsitzende des Musikausschusses des<br />
DSB, Franz R. Miller, auf dem Sängertag des<br />
DSB in Offenbach. Die Liedsätze, die heute<br />
auf den Markt kämen, zeigten oft eine Fraktur,<br />
die man längst überwunden glaubte, es seien<br />
Piattitüden, die aus einem sehr sumpfigem<br />
Boden gespeist würden. Gefährlich sei auch<br />
die Art und Weise, wie die Anpreisung in der<br />
Öffentlichkeit erfolge.<br />
Über „Komponist und Laienchor" sprach auf<br />
einer Tagung des Schwäbischen Sängerbun<br />
des der Kölner Komponist und Lehrer an der<br />
Hochschule Prof. Dr. Hermann Schroeder. Er<br />
trat für die Förderung der Mitwirkung von<br />
rhythmischen Instrumenten in Verbindung mit<br />
dem Chorgesang ein, da die Wechselbezie<br />
hungen zwischen Chor und Instrument den<br />
Zugang zur Empfindungswelt heutigen Stils<br />
öffneten, der dem reinen capeila weitgehend<br />
verschlossen oder im Experiment stecken<br />
bliebe.
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
August <strong>1971</strong><br />
8<br />
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II<br />
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Terminkalender September <strong>1971</strong><br />
Donnerstag, 2. Sept.: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Donnerstag, 9. Sept.: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Donnerstag, 16. Sept.: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Donnerstag, 23. Sept.: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Donnerstag, 30. Sept.: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
ERLEBNIS SODAFRIKA (Fortsetzung)<br />
Die Konzertreise des KMGV In die Südafrikanische Republik<br />
IV. Oranje Freistaat und Kap - Provinz<br />
<strong>Der</strong> Abschied von Pretoria fiel uns recht<br />
schwer, ahnten dabei allerdings nicht, daß wir<br />
die neugewonnen Freunde, wenigstens aber<br />
die Mitglieder des „Deutschen Männerchores<br />
Pretoria" und ihren Anhang, nochmals wie<br />
dersehen würden.<br />
Um 10.15 Uhr bzw. 11.30 Uhr flogen uns die<br />
altbewährten Boeing 727 oder 737 nach Bloemfontein.<br />
Wohl nirgendwo anders in Südafrika<br />
ist der Ausdruck „weite, offene Fläche" zutref<br />
fender als im Oranje Freistaat. Die schier end<br />
losen, mit Mais und Weizen bepflanzten Ebe<br />
nen gehen in den östlichen Regionen in ber<br />
giges Land über, wo der Calden Fluß im<br />
Schatten der Maluti Berge an der Grenze von<br />
Lesotho träge dahinfließt.<br />
<strong>Der</strong> Oranje Freistaat ist der geografische<br />
Mittelpunkt der Republik und genießt das er<br />
frischende Klima des Highvelds.<br />
Bloemfontein, unser Ziel, wurde nach einer<br />
knappen Stunde Flugzeit erreicht. Auch hier<br />
am Flughafen wieder die reibungslose, glatte<br />
Abfertigung und dann die Fahrt in die Hotels.<br />
Untergebracht wurden wir im Cecil und Maitland<br />
Hotel. Das schnelle Eingewöhnen in un<br />
bekannte Umgebungen war schon zur Routine<br />
geworden, so daß wir uns auch hier sehr<br />
schnell etablieren konnten. Nach einem vor<br />
züglichen Lunch und einer späteren Stellprobe<br />
in der City Hall blieben uns bis zum Konzert<br />
noch einige wohlverdiente Ruhestunden.<br />
Das Konzert am Abend war wiederum ausver<br />
kauft. Mochte es der gute Ruf sein, der uns<br />
durch die Presse Transvals vorausging, oder<br />
lag es an der Tatsache, daß ein Chor dieser<br />
Größe und Bedeutung erstmals seine Konzerte<br />
in der SAR gab, nicht nur die Veranstalter<br />
waren von dieser Tatsache überrascht.<br />
<strong>Der</strong> Erfolg dieses Konzertes reihte sich wür<br />
dig an die bisherigen an; das Publikum war<br />
begeistert, und ohne eine Reihe von Zugaben<br />
war es nicht möglich, die rund 1000 Zuhörer<br />
zu verabschieden.<br />
Die Stadt gab uns anschließend im Cecil Ho<br />
tel einen Empfang. Auch hier kam seitens des<br />
Stadtoberhauptes das Erstaunen zum Aus<br />
druck, daß ein Laienchor in der Lage sei, eine<br />
solche künstlerische Leistung zu vollbringen<br />
und das Publikum zu begeistern. Prof.<br />
Hj. Rübben und der Chor wurden mit Ehren<br />
überhäuft.<br />
Die Weiterreise nach Kimberley mußte aus<br />
verkehrstechnischen Gründen in verschiede<br />
nen Gruppen vorgenommen werden. Die erste<br />
Gruppe von 40 Herren fuhr mit Bussen um<br />
9 Uhr los, die restlichen 76 starteten um 11<br />
Uhr zu einer Stadtrundfahrt, wobei eine Zoo-<br />
Besichtigung und der Besuch der Umgebung<br />
Bloemfonteins vorgesehen waren. Vorbei an<br />
der Stadthalle, angeblich eins der schönsten<br />
städtischen Gebäuden des ganzen Landes,<br />
dem Nationalen Frauendenkmal - zur Erinne<br />
rung an die Frauen und Kinder, die im<br />
Boerenkrieg ihr Leben ließen -, durch zahl<br />
reiche Parkanlagen und Gärten, - der bedeu-
Z J'? % • ft<br />
Dressurstadion von Kimberley<br />
tendste ist der King Park mit dem acht Morgen<br />
großen Rosengarten -, ging es zu den Navall<br />
Hills mit ausgezeichnetem Ausblick auf Bloemfontein<br />
und die Umgebung. Das Wildreservat<br />
hier bedeckt eine Fläche von zwei qkm. Es<br />
beherbergt Springböcke, Blesböcke, Zebras,<br />
Elenantilopen und kleinere Antilopenarten;<br />
die photografische Ausbeute war lohnend.<br />
Nach einem kurzen Gang durch den schönen<br />
und wildreichen Zoo ging es zu den Hotels<br />
zurück, um nach einem köstlichen Lunch nach<br />
Kimberley zu starten.<br />
In Kimberley wurde der ganze Chor im Grand<br />
Hotel untergebracht. Wir wußten, daß wir nun<br />
Gast der Südafrikanischen Diamantenstadt<br />
waren und freuten uns schon sehr darauf,<br />
die Minen und alles was damit Im Zusammen<br />
hang steht, besuchen zu können.<br />
Am anderen Morgen, schon früh um 8.30 Uhr<br />
brachten uns die Busse zu dem riesigen Areal<br />
der Minenstadt. Aber zunächst gab es ein Er<br />
lebnis besonderer Art. Die „De Beers Diaman<br />
ten-Minen" werden von einer großen Zahl<br />
Deutscher Schäferhunden bewacht. Uns zu<br />
Ehren gab es eine Dressurschau. In einem<br />
kleinen Stadion mit Tribüne bot uns der Tier<br />
lehrer eine Darbietung, die einer Zirkusschau<br />
alle Ehre angetan hätte. Über Schwebebalken<br />
und Wippen, durch brennende Reifen, über<br />
Eskallerwände hinweg boten die Hunde eine<br />
Leistung, die nicht nur beim Laien Entzücken<br />
hervorrief.<br />
Vom Stadion hinweg ging es dann durch die<br />
Minen mit Ihren komplizierten Geräten und<br />
Maschinen. An einem Modell wurde die Dia<br />
mantengewinnung demonstriert. Es Ist schon<br />
eine aufwendige und kostspielige Arbeit, bis<br />
zum Schluß die gewonnenen Diamanten In<br />
wohlverschlossene, kleine Behälter purzeln:<br />
die uns vorgelegte Tagesproduktion vom 29.<br />
4. <strong>1971</strong> hatte immerhin einen Wert von DM<br />
12 500 000.-.<br />
Abschließend wurde dem „Big Hole", einem<br />
der größten von Menschenhand geschaffenen<br />
Krater, der eine Tiefe von 1098 Metern, einen<br />
Durchmesser von 463 Metern und einen Um<br />
fang von fast 1600 Metern hat, und dem Mi<br />
nenmuseum einen Besuch abgestattet. Unver-
am Neumarkt,<br />
finden Siedle<br />
Hauptstelleder<br />
Kreissparkasse.<br />
Die zentrale Lage<br />
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über 100 Zweigstellen in Stadt und Land
geßbare Eindrücke nahmen wir von hier aus<br />
mit, aber keine Diamanten!<br />
Diamanienprodukiion vom 29.4.<strong>1971</strong>, Werl: 12,5 Mill. DM<br />
<strong>Der</strong> Erfolg des Konzertes am Abend reihte<br />
sich wiederum würdig an die voraufgegange<br />
nen Konzerte an. Das Kimberiey Theater mit<br />
seinen gut 700 Plätzen war ausverkauft, das<br />
Publikum im höchsten Maße entzückt. Es mag<br />
unglaubhaft klingen, aber ist Tatsache: Aus<br />
dem ehemaligen, der Cap-Provinz angrenzen<br />
den Deutsch Südwest, war eine Reisegesell<br />
schaft von 80 Personen eigens per Flugzeug<br />
rund 300 Meilen (ungefähr 500 km) angereist,<br />
um unser Konzert zu hören! Die Begeisterung<br />
dieser Menschen - vorwiegend Deutschstäm<br />
mige - kannte keine Grenzen. Die Zurufe<br />
„Wiederkommen, Wiederkommen" nahmen<br />
kein Ende. Es ist dabei ganz selbstverständ<br />
lich, daß der Chor und der Chorleiter, wie<br />
auch der Pianist Manfred Reuthe, bei solchen<br />
Ovationen sich ständig steigerten; das Singen<br />
kam zur vollendeten Reife.<br />
Wir haben uns nur sehr schwer von den lie<br />
benswürdigen Menschen Kimberieys trennen<br />
können. In jeder Minute empfanden wir, wie<br />
dankbar diese schwer schaffenden Männer und<br />
Frauen für echte kulturelle Darbietungen sind.<br />
Wir, der KMGV, dürfen für uns in Anspruch<br />
nehmen, daß wir echtes Kulturgut und echte<br />
Kunst in die Städte der SAR bringen durften,<br />
in kleine und in große, überall mit Ehren und<br />
mit Dank überhäuft!<br />
Schon recht früh, am Dienstag dem 4. 5. <strong>1971</strong>,<br />
flog die erste Gruppe nach Kapstadt. <strong>Der</strong> Flug<br />
war ruhig, angenehm und voller Erwartung,<br />
denn Kapstadt war, nach Johannesburg und<br />
Pretoria, die weitere erste Großstadt, die wir<br />
besuchten.<br />
Kapstadt liegt am nördlichen Ende der Kaphaibinsei,<br />
eine enge Landzunge, <strong>51</strong> km lang<br />
und kaum breiter als 16 km, die sich in südli<br />
cher Richtung bis zum Kap der Guten Hoffnung<br />
und bis zur Kapspitze erstreckt. Die Haibinsei<br />
besteht aus einer Kette von hohen Ber<br />
gen, fruchtbaren Tälern und herrlichen Strän<br />
den; es gibt Fischerdörfer und riesige Wein<br />
berge.<br />
Hier in Kapstadt durften wir also für fünf Tage<br />
unsere Zelte aufschlagen. Und was für ein<br />
"Zeit"! Untergebracht wurde der ganze Chor<br />
im Shore Plaza Hotel, einem Hochhaus mit<br />
12 Stockwerken, direkt an der Heerengracht -<br />
der Prachtstraße Kapstadts - und in unmittel<br />
barer Nähe des Hafens gelegen. Wer das<br />
Glück hatte, in den obersten Etagen unterge<br />
bracht zu werden, wohnte in geräumigen Ap<br />
partements einfach märchenhaft. Man hatte ei<br />
nen herrlichen Bück auf das Meer mit un<br />
zähligen Ozeanschiffen, die Stadt und die die<br />
Stadt beherrschenden Tafelberge.<br />
Das Bild dieser Stadt zu beschreiben ist<br />
schwer. Bauten aus der Koioniaizeit, Parks, -<br />
hervorgehoben sei der Botanische Garten, der<br />
1652 von Jan van Riebeeck, dem ersten Kolo<br />
nisator, angelegt wurde. Das Schloß aus dem<br />
Jahre 1666, das alte Stadthaus aus dem Jahre<br />
1755, die Groote Kerk aus dem Jahre 1700,<br />
das Pariamentsgebäude u. s. f. geben der<br />
Stadt ihr geschichtliches Fundament.<br />
<strong>Der</strong> erwähnte Botanische Garten umfaßt die<br />
Obst- und Gemüsegärten, die Jan van Riebeeck<br />
anlegen ließ. Ober 56 000 qm. ist dieser Gar<br />
ten groß, in ihm befinden sich der „Duftgarten"<br />
für die Blinden, ein Vogelhaus und Treibhäu<br />
ser für tropische Pflanzen und Orchideen.<br />
Im Anflug auf Kapstadt<br />
Überali entdeckt man Museen, die einen voll<br />
ständigen Überblick über die geschichtliche<br />
und kulturelle, - aber auch künstlerische Ent-
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Wicklung dieser Stadt geben. Wollte man alle<br />
weiteren Sehenswürdigkelten aufzählen,<br />
brauchte man noch viele Selten dieses Be<br />
richts; man muß sie gesehen haben. <strong>Der</strong> über<br />
wältigende Eindruck dieser Stadt wird, In<br />
überdimensionalen Welse vom Tafelberg aus<br />
gesehen, gefördert. Über 1000 Meter N/N<br />
erhebt sich dieser langgestreckte, ganz abge<br />
flachte Berg und flankiert die Stadt. Eine 1220<br />
Meter lange, pylonenfreie Seilbahn führt auf<br />
den Gipfel. Von hier aus genießt man einen<br />
herrlichen Blick auf die Stadt und Ihre Um<br />
gebung, sowie über die Kaphalbinsel hinweg<br />
auf den Atlantischen und Indischen Ozean.<br />
Steht man an der an übersichtlicher Stelle an<br />
gebrachten Windrose, so erfährt man, daß<br />
Bonn 9600 km entfernt Ist, Rio de Janeiro da<br />
gegen nur knappe 6000 km.<br />
<strong>Der</strong> erste freie Nachmittag In Kapstadt wurde<br />
so recht genossen. Guter Lunch, endliches<br />
Auspacken der Koffer, - denn bisher hatten<br />
wir „aus dem Koffer gelebt", - Restauration<br />
der Wäsche und Kontaktaufnahme mit dem<br />
„Image" dieser Weltstadt, hoben das Gefühl,<br />
endlich einmal In eine Ruhezelt überzuglelten.<br />
Und hier gestaltete sich auch die wirkliche,<br />
bewußte Fühlungnahme mit dem herrlichen<br />
Kapwein. <strong>Der</strong> „BB" hatte das Vergnügen, In<br />
Kapstadt und auf der weiteren Reise mit<br />
Sangesfreund Dr. Werner Stroh jeweils das<br />
Appartement teilen zu dürfen. Und wir gleich<br />
gestimmten Seelen hatten alsbald unsere Vor<br />
liebe zum „Grünberger Stein", eine aus Schle<br />
sien stammende Rebe, die vor vielen Jahren<br />
von deutschen Aussiedlern mit nach Südafrika<br />
gebracht wurde, entdeckt. <strong>Der</strong> In „Bocksbeu<br />
tel" verpackte Wein war so ausgezeichnet, daß<br />
er nunmehr jeden Abend - aber auch zwi<br />
schendurch - als „Tröster" seine restlose<br />
Verwendung fand.<br />
Am Mittwoch, dem 5. 5. <strong>1971</strong>, gaben wir unser<br />
Konzert In der City-Hall. Die Halle mit über<br />
1200 Plätzen war, auch hier, restlos ausver<br />
kauft, unter den Zuhörern u. a. der Finanzmi<br />
nister der SAR.<br />
An dieser Stelle des Berichtes soll einmal<br />
versucht werden, vertretend für alle bisheri<br />
gen Konzerte, kurz zu den künstlerischen Er<br />
folgen Stellung zunehmen.<br />
Kapstadt mit dem Tafelberg<br />
In der Mitte: Die City-Hall, unser Konzerthaus
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überwältigend war in ailen Städten der Er<br />
folg, der uns auch auf der ganzen Tournee<br />
treu blieb. Die ausverkauften Konzerte, die<br />
weit hergereisten Zuhörer und vor aliem die<br />
musikaufgeschlossene Begeisterungsfähigkeit<br />
der Südafrikaner iieß die Konzerte zu eohten<br />
Triumphen werden. So bestätigte z. B. der<br />
Finanzminister nach dem Konzert in Kapstadt,<br />
daß er nie zuvor so einen Appiaussturm in<br />
der City Haii erlebt habe.<br />
Erholsames Bad am Strarid in Kapstadt<br />
Die reiche dynamische Skaia, die hervorragen<br />
de musikaiische Gestaitungskraft des Chores<br />
wurden immer wieder einstimmig gerühmt.<br />
Wenn man z. B. davon hörte, daß die Leistung<br />
unseres Chorieiters eine Lektion in Chorfüh<br />
rung und Disziplin gewesen sei, so spricht<br />
dies für sich. Man rühmte fernerhin, daß der<br />
KMGV die Idiomatik der fremden Länder her<br />
vorragend zu treffen verstand und daß er z. B.<br />
im „Russischen Reiteriied" die Don Kosaken<br />
zu übertreffen schien.<br />
Von der Leistungssteigerung zeugte sohon das<br />
Konzert am 6. 5. <strong>1971</strong> in Stelienbosch, oa.<br />
35 km östiich von Kapstadt. Steiienbosch ist<br />
die zweitäiteste Stadt des Landes und duroh<br />
seine Universität und weitere Biidungsanstaiten<br />
bekannt. Darüberhinaus steiit Steiienbosch<br />
wohi den reizvolisten Flecken der Erde in der<br />
westiichen Kapprovinz dar. Um den „Braak",<br />
den offenen grünen Piatz, gruppieren sich<br />
aite, geschichtliche Bauten, wie das aite Bürgertiaus,<br />
das Zeughaus, die Angiikanische<br />
Kirche und die Rheinische Missionskirche.<br />
Dem Konzert in der Town-Flail ging ein Dinner<br />
im Drosdy-inn vorauf, ein ausgezeichnetes Es<br />
sen mit vorzüglichem Kap-Wein. Hier in Stei<br />
ienbosch empfanden wir eine besondere Zu<br />
neigung des Konzertpublikums und nur un<br />
gern ließ man uns nach Kapstadt zurück<br />
fahren.<br />
Aber ein drittes Konzert stand uns in Kap<br />
stadt nooh bevor, und zwar in der Vorstadt<br />
Athlone, dem Kuiturzentrum der farbigen Bevöikerung.<br />
Hier leben vorwiegend Bantus und<br />
Inder, im Konzertpian der Capab, der Kuiturorganisation<br />
des Kapiandes war angekündigt,<br />
daß das Konzert hier „Nicht für Europäer"<br />
gegeben werde. Im „Josef Stone-Auditorium"<br />
mit rund 600 Piätzen hatte sich ein wirklich<br />
„farbenfrohes" Pubiikum eingefunden. Inder<br />
und Inderinnen, - die Damen in ihrer heimatiichen<br />
Kieidung, - Bantus mit ihren Frauen und<br />
vieie Jugendiiohe. Es dürfte im fernen Europa<br />
wohi kaum vorkommen, daß Mütter ihre Babys<br />
zum Konzert mitbringen, hier geschah es aber.<br />
Ais Mittei gegen störendes Piärren hatten die<br />
Mamis die Miichpuiien mitgebracht, die im ge<br />
gebenen Augenblick aus ihren Taschen her<br />
ausgeholt wurden; es blieb auoh wirklich ru<br />
hig. Ein weiteres Novum für uns: die Männli<br />
chen Besucher steckten sich unbeschwert wäh<br />
rend der Vorträge ihre Zigarren oder Zigaret<br />
ten an; ein unvergeßliches Bild. Dieses dank<br />
bare Publikum aber stand später geschlossen<br />
vor der Konzerthalie und brachte seinen Dank,<br />
nachdem es vorher schon nicht-endenwoiienden<br />
Applaus gespendet hatte, duroh Zurufe<br />
und Tücherschwenken nochmals zum Aus<br />
druck.<br />
Am Kap der „Guten Hoffnung"<br />
Im Shore Plaza Hotel gab es an diesem Abend<br />
eine Weinprobe außergewöhnlichen Formats.<br />
Da wir den Kapwein inzwischen kennen und<br />
schätzen gelernt hatten, war es nicht zu ver<br />
wundern, daß auch hier in später Stunde<br />
„reiner Tisch" gemacht wurde, z. T. sogar in<br />
einem zünftigen „Sit In" auf dem Teppich<br />
boden, etwas unbequem, aber geruhsam.
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Was es mit der Weinprobe in Paar!, der Wein<br />
zentrale des Kapweinreviers, für eine nähere<br />
Bewandnis hatte - es muß da schon etwas<br />
gewesen sein - entzieht sich den Kenntnissen<br />
des BB; er muß diese Exkursion wohl „ver<br />
schlafen" haben.<br />
Dann kam der letzte Tag in Kapstadt. Mit<br />
drei Bussen wurde die Kaprundfahrt gestar<br />
tet. An der Westküste vorbei ging es über<br />
Camps Bay, Hout Bay dann über Muizenberg<br />
nach St. James, wo wir uns im St. James-<br />
Hotel an einem vorzüglichen Lunch erholten.<br />
Weiter ging es dann über Fish Hoek, Simons<br />
Town und Millers Point an das Kap der Guten<br />
Hoffnung. Es ist schon ein erhebendes Gefühl,<br />
an einem Punkt der Erde zu stehen, der für<br />
die meisten Nichtafrikaner nur ein Wunsch<br />
traum bleibt. Hier segelten die ersten Ostin<br />
dienfahrer voller Hoffnung vorbei, viele mit<br />
recht viel Glück, manche aber auch unterge<br />
hend, von den Stürmen auf die Klippen ge<br />
worfen.<br />
Herrliches Wetter, das uns im übrigen auf der<br />
ganzen Reise nur einmal für ein paar Stunden<br />
in Kimberley verlassen hatte, tat aber auch<br />
das übrige dazu bei, den Blick auf das Kap<br />
der Guten Hoffnung und den Sea-Point zu ge<br />
nießen. Prof. Hj. Rübben muß dieses Bild wohl<br />
ganz besonders ergriffen haben; Hoch vom<br />
Kapfelsen intonierte er mit einem kleinen Chor<br />
einige schöne Weisen. Die Kapaffen hatten<br />
davon Wind bekommen, sie huschten herbei<br />
und lauschten andächtig; sie vergaßen dabei<br />
aber nicht ihre possierlichen Liebesspiele.<br />
Nach einem letzten, dankbaren Blick über den<br />
Atlantischen und Indischen Ozean - die ihre<br />
natürliche Grenze am Kap der Guten Hoffnung<br />
haben - ging die Fahrt zurück nach Kapstadt;<br />
eine erlebnisreiche sieben Stunden Fahrt.<br />
Fortsetzung folgt!<br />
Alle Fotos Willi Wüstenberg<br />
Wü<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat September <strong>1971</strong><br />
4.9. 65 J Dr. Otto Boden, Köln-Lindentahl<br />
(41), Kitschburger Str. 9, inaktives<br />
Mitglied.<br />
4. 9. 65 J Josef Baum, Köln-Ehrenfeld (30),<br />
Heidemannstr. 90, aktives Mitgl.<br />
23. 9. 65 J Eduard Beckmann, 506 Bensberg-<br />
Refrath, Halbenmorgen 15, inakttives<br />
Mitglied.<br />
25.9. 70 J Heinrich Goebeis, Köln-Brauns<br />
feld (41), Maarweg 56-58, inaktives<br />
Mitglied.<br />
Ehrenvoiie Berufung<br />
Sangesbruder und Vorstandsmitglied Herr<br />
Bankdirektor Karl-Heinz Lang wurde zum<br />
Landesarbeitsrichter ernannt. Herzlichen Glück<br />
wunsch.<br />
Es sind verzogen:<br />
Herr Professor Dr. H. G. Goslar nach 4005<br />
Meerbusch, Moerserstr. 134 (inakt. Mitglied)<br />
und Herr Willy Leineweber nach 5040 Brühi,<br />
Wilhelmstraße 24.<br />
Die Telefonnummer unseres aktiven Sängers,<br />
Herrn Josef Lessenich lautet: 0 22 38/<strong>51</strong>4 42.<br />
Goidene Hochzeit<br />
Am 31. Juli <strong>1971</strong> feierten unser inaktives Mit<br />
glied Herr Josef Abels und Frau Elly das Fest<br />
ihrer Goldenen Hochzeit. Leider mußte Frau<br />
Abels diesen Tag im Krankenhaus zubringen.<br />
Wir wünschen dem Goldenen Hochzeitspaar al<br />
les Gute und Frau Abels alsbaldige Genesung.<br />
bei deren Aufnahmen Du begeistert<br />
mitgewirkt hast.
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Kreis, lebende Herr Fritz Gerhard Hoemann, widmete dem KMGV das nachstehende<br />
Gedicht, welches wir hier gerne abdrucken.<br />
Die, Red.<br />
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(dem Kölner-Männer-Gesang-Verein gewidmet)<br />
Wo des Stromes Band sich breitet<br />
Und sein rascher Wirbei kreist,<br />
Wo der Dom mit hohen Händen<br />
In des Glaubens Himmel weist;<br />
Wo der Giocken tiefe Kiänge<br />
Dröhnend in die Weite schreiten<br />
Und aus Goldgrund die Madonnen<br />
Wo der Duft von ediem Wasser<br />
Schmeichelnd um die Erde fiieht;<br />
Wo in rauchverfärbten Schänken<br />
Gerstensaft in Witz zersprüht;<br />
Wo des Weines Farbgefunkei<br />
Schwingt zu helier Heiterkeit<br />
Und der Reden kecke Spitze<br />
Lachend Silberperlen reiht;<br />
Wo sich wandelt für drei Tage<br />
Eine Stadt zum Toiihaus um<br />
Und mit Singen und Geschunkel<br />
Freude springt maskiert herum:<br />
Da soii unser Lied ertönen,<br />
Das die Heimat singend preist,<br />
Soli verbinden, soli versöhnen<br />
Menschenherz und Weitengeist.<br />
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Inh: Hans Günter Kornbichler<br />
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<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund teilt mit<br />
Ein neuer Vorsitzender der ADC (Arbeitsge<br />
meinschaft Deutscher Chorverbände) wurde<br />
kürzlich in Wiesbaden gewählt. An Stelle des<br />
wegen Alters ausscheidenden bewährten Vor<br />
sitzenden Dr. Willi Engeis, tritt am 1. Januar<br />
nächsten Jahres Prof. Dr. Wilhelm Lueger<br />
(Cäcilienverband). Dr. Engeis wurde wegen<br />
seiner großen Verdienste zum Ehrenvorsitzen<br />
den ernannt. Er erklärte sich bereit, auch<br />
weiterhin an den Arbeiten der ADC teilzu<br />
nehmen.<br />
<strong>Der</strong> Kultusminister des Landes Rheiniand-<br />
Pfaiz, Dr. Bernhard Vogel, betonte bei der Feier<br />
zur Verleihung der Zeiter-Piakette in Wittlich,<br />
die Tatsache, daß das deutsche Chorwesen<br />
bisher alle politischen, sozialen und kulturel<br />
len Wandlungen überdauert habe, zeuge von<br />
den gesunden Kräften, die hier wirken, sei<br />
aber auch ein unübersehbares Zeichen des<br />
eines gerade in den Zeiten des Umbruchs<br />
auftretenden Willens zur stetigen Erneuerung<br />
aus sich selbst heraus.<br />
Chorsingen im Sinne der Volkshochschule<br />
auszubauen, schlug zur Überlegung in einem<br />
Referat der neu ernannte Vorsitzende des<br />
Jugendausschusses des Deutschen Sänger<br />
bundes Oberschuirat Alfred Engeimann vor.<br />
In seinen Ausführungen vor den Vertretern<br />
deutscher Chöre sagte er, eine Kooperation<br />
mit den Einrichtungen der Erwachsenenbildung<br />
sei ein Weg, der die Chöre weiterführe. <strong>Der</strong><br />
Gesetzgeber habe hierzu einige Möglichkeiten<br />
geschaffen und Geld bereit gesteilt. Es gehe<br />
darum, daß die Sänger durch ihre musikalische<br />
Tätigkeit die Kräfte ausbilden, die es ihnen<br />
ermöglichten, sich seelisch-geistig zu be<br />
reichern.<br />
Neue Formen der Darbietungsweise im Chor<br />
gesang müßten gefunden werden, erklärte auf<br />
einer Veranstaltung des Sängerbundes Rhein<br />
land-Pfalz der Ministerpräsident des Landes<br />
Rheinland-Pfalz Dr. Heimut Kohl. Man müsse<br />
sich in den Formen wandein, um die Sub<br />
stanz zu erhalten. Mitunter müßten Darbie<br />
tungsformen zurücktreten oder sogar besei<br />
tigt werden. Man müsse immer wieder adä<br />
quate, der Zeit und ihren Menschen entspre<br />
chende Ausdrucksmögiichkeiten anbieten. Das<br />
treffe nicht nur beim Sport zu sondern be<br />
ziehe sich auch auf die Kunst.<br />
Die Existenzberechtigung der Chöre unter<br />
strich der Innenminister des Landes Nord<br />
rhein-Westfalen Willi Weyer beim Festakt an<br />
läßlich der 125-Jahrfeier des Hagener MGV.<br />
Gerade im Chorgesang sei ein starkes gemeinschaftsförderndes<br />
und formendes Element<br />
vorhanden. Gute chorische Leistungen seien<br />
allerdings nur durch das gemeinsame Bemü<br />
hen alier Beteiligten zu erreichen. Die Tätig<br />
keit in einem Chor vermittle eine wichtige<br />
staatsbürgerliche Erkenntnis, die von poiitisscher<br />
Bedeutung sei.<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die Inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"
182<br />
<strong>Der</strong> Mitgliederbestand des Deutschen Sänger<br />
bundes hat sich auch in diesem Jahre mit<br />
knapp anderthalb Millionen Chorfreunden ge<br />
halten, wie aus einer Veröffentlichung der<br />
Zeitschrift „Lied und Chor" hervorgeht. Die<br />
Gesamtzahl der Chorfreunde (singende und<br />
fördernde) beträgt 1 485 676. Durch Zusam<br />
menlegung von Chören hat sich die Zahl der<br />
Vereine um 141 vermindert und beträgt jetzt<br />
14 570. <strong>Der</strong> Trend zum gemischten Chor ist<br />
unverkennbar und zeigt sich in einer Zu<br />
nahme von 104 Chören auf 3 725. Die ande<br />
ren Rubriken des Zahlenwerkes sind im We<br />
sentlichen unverändert, so daß von einer<br />
substanzangreifenden Krise im Chorwesen<br />
keine Rede sein kann.<br />
Die Zahl der Kinderchöre im Deutschen Sän<br />
gerbund ist im letzten Jahre erfreulich gestie<br />
gen. Im Ganzen sind im DSB nunmehr 817<br />
Kinder- und Jugendchöre vereint, von den<br />
Mitgliedern entfallen allein auf Kinderchöre<br />
32 829 Knaben und Mädchen. Man erhofft sich<br />
gerade bei den Kinderchören einen Dauer<br />
erfolg, nachdem für die Gründung besondere<br />
Mühe aufgewendet wurde.<br />
Leistung ist der Maßstab chorischen Erfolges,<br />
erklärt in einem beachtenswerten Aufsatz in<br />
der Zeitschrift „Lied und Chor" der Präsident<br />
des DSB Dr. Walter Weidmann. Erfolgreiche<br />
Chorarbeit könne in unserer Zeit nur geleistet<br />
werden, wo solides Können eine Chorgemein<br />
schaft auszeichne. Sei diese Stufe erreicht,<br />
dann sei auch die Gewähr dafür gegeben, daß<br />
die verschiedenen Ausdrucksformen mit Erfolg<br />
entwickelt werden könnten. Es sei gefährlich,<br />
einen Chor in Gruppen aufzuspalten, die sich<br />
nur der einen oder anderen Sparte widmeten.<br />
Bundesaußenminister Dr. Walter Scheel äu<br />
ßerte sich in einem Interview in der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" über die Aufgaben des zeit<br />
genössischen Chorgesangs. Wenn man aus<br />
der passiven Haltung der Musik gegenüber<br />
herauskommen wolle, sei die Singstimme<br />
das Nächstliegende und es sei verständlich,<br />
das mehr Menschen Beziehungen zur Musik<br />
über die Singstimme hätten als über ein In<br />
strument. Minister Scheel ist selbst im Düssel<br />
dorfer MGV als singendes Mitglied tätig und<br />
hat von jeher dem Chorsingen großes Inter<br />
esse entgegengebracht und ihm hohen Wert<br />
beigemessen.<br />
Ein neues Preisausschreiben für volkstümliche<br />
Chormusik ist soeben veröffentlicht worden.<br />
Es handelt sich um das 11. V. E. Becker-Ausschreiben,<br />
das zur Gewinnung von Chorkom<br />
positionen von höchstens mittlerer Schwierig<br />
keit ausgesetzt wurde. Insgesamt kommen<br />
DM 3600,— für sechs Kompositionen bzw.<br />
Volksliedsätze zur Verteilung. Die näheren Be<br />
dingungen des Ausschreibens, das allen<br />
deutschsprachigen Tonsetzern des In- und<br />
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muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
Terminkalender Oktober <strong>1971</strong><br />
Samstag,<br />
2. Oktober;<br />
Donnerstag, 7. Oktober:<br />
Dienstag,<br />
12. Oktober:<br />
Donnerstag, 14. Oktober:<br />
Donnerstag, 21. Oktober:<br />
Donnerstag, 28. Oktober:<br />
VORANKÜNDIGUNG:<br />
Donnerstag, 11. Nov.:<br />
Konzert des bulgarischen<br />
Gusla-Chor (Sofia) im Gür<br />
zenich<br />
19.30 Uhr, Chorprobe<br />
Woikenburg<br />
19.30 Uhr, Sonderprobe<br />
Woikenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe<br />
Woikenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe<br />
Woikenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe<br />
Woikenburg<br />
Jahreshauptversammlung<br />
ERLEBNIS SÜDAFRIKA (Fortsetzung)<br />
Die Konzertreise des KMGV in die Südafrikanische Republik<br />
V. Die Gartenroute und Natal<br />
Nur ungern veriießen wir Kapstadt, diese wundervoiie<br />
Stadt, die uns so sehr an Eindrücken<br />
und Eriebnissen bereichert hatte. An die iiebenswürdigen,<br />
aufgeschlossenen Menschen<br />
dort denken wir gern und oft zurück. Es lagen<br />
aber noch einige gewichtige Konzerte vor uns.<br />
In Porth-Elizabeth, East-London, Pietermaritzburg<br />
und Durban.<br />
{ lon vor 6 Uhr vormittags, am Montag dem<br />
10. Mal, brach die erste Reisegruppe mit Bus<br />
sen zum D. F. Maian-Fiughafen auf. um nach<br />
Porth-Elizabeth zu starten. Es ist die berühmte<br />
Gartenroute, der wir nun folgten. Sie umfaßt<br />
das Gebiet zwischen der See und den Qutemica-<br />
und Tsitsikamabergen und zieht sich<br />
fast 320 km weit von Mossel Bay aus bis hin<br />
ter den Storms Fluß, um von dort aus nach<br />
Porth-Elizabeth weiterzuiaufen.<br />
Die gesamte Route beschert phantastische<br />
Ausbiicke auf Berge, Seen und Fiüsse und<br />
dichte, natüriiche Wälder. Das ganze Jahr über<br />
bieten noch unverdorbene Seebäder Geiegenheit<br />
zum Schwimmen, Bootfahren, Angeln und<br />
zu vielen anderen Sportarten.<br />
Um 8.20 Uhr war der Fiug über die runde<br />
400 km beendet, und Porth-Eilzabeth lag vor<br />
unseren Füßen. Hier stieg vor fast 500 Jah<br />
ren Barthoiomeu Diez an Land und errichtete<br />
ein Kreuz aus Granit; er kennzeichnete hier<br />
mit den entferntesten Punkt, den er auf seiner<br />
Entdeckungsreise um das Kap erreicht hatte.<br />
Die Stadt erstreckt sich über 16 km entlang der<br />
Küste, der Bucht und den steilen Hängen zu<br />
dem 90 Meter höher gelegenen Plateau. Dies<br />
war also unsere nächste Station! Unterge<br />
bracht wurden wir im Campanile-, dem Grandund<br />
dem King Edward-Hotei. Bis zum frühen<br />
Abend stand uns der Nachmittag zur Verfü<br />
gung. dann aber wurde es wieder Ernst. Bis<br />
dahin hatten Gruppen von Sangesfreunden In<br />
zwischen den Campanile, das Museum, den<br />
Schiangenpark oder das Oceanum besucht,<br />
und sich an den dort gebotenen Seltenheiten<br />
erfreut.<br />
Nach dem Dinner fuhren wir mit Bussen zum<br />
Opernhaus, das Konzert begann um 20.15<br />
Uhr. Das Haus, mit rund 700 Plätzen, war rest<br />
los ausverkauft und wir hatten es sehr schnell
Hill
m<br />
Konzert in Stellenbosch<br />
heraus, daß wir es auch hier mit einem sehr<br />
anspruchsvollen Publikum zu tun hatten! Aber<br />
auch dieses Publikum bekamen wir „in den<br />
Griff". Noch manche Zusage mußte gesungen<br />
werden, um sich endlich verabschieden zu<br />
können. Fast das gesamte Konzertpuhlikum<br />
stand später vor dem Opernhaus, um uns<br />
mit Zurufen und Tücherschwenken zu verahsr-hieden;<br />
dabei regnete es sachte vom dunk-<br />
I afrikanischen Himmel herunter.<br />
Am Dienstag, dem 11. Mai, früh um 7.15 Uhr,<br />
fuhr die erste Reisegruppe zum Flugplatz, die<br />
zweite Gruppe folgte um 11.15 Uhr. Schon um<br />
ß.50 Uhr bzw. um 13.10 Uhr landeten wir in<br />
East-London. Hier wurden wir im Garlton- bzw.<br />
Windsor Hotel untergebracht.<br />
East-London, am Buffalofluß gelegen, ist der<br />
einzige Flußhafen des Landes. Von hier aus<br />
werden jährlich tausende Tonnen von Gütern<br />
verschifft, unter ihnen die Ananas Erzeugnisse<br />
des unmittelbaren Hinterlandes. Die Stadt liegt<br />
im Herzen eines 160 km langen hezauh«rnden<br />
Küstenstriches, der sich vom Kol- bis zum<br />
Keiskamafluß erstreckt, wo sich mehr als zwan<br />
zig Stände und Badeorte befinden. Das mäßige<br />
Klima und der warme Mozamhique-Strom ge<br />
statten das ganze Jahr über Badefreuden.<br />
Unser Konzert fand am Abend im „Orient-<br />
Theater" statt, ein modernes Haus, direkt am<br />
Strand gelegen. Die 1100 Plätze waren restlos<br />
verkauft. Unter den Besuchern konnte man<br />
viele Deutsche und Deutschstämmige feststel<br />
len. Mit Applaus wurde auch an diesem Abend<br />
nicht gegeizt. <strong>Der</strong> Erfolg dieses Konzertes<br />
reihte sich würdig an die voraufgegangenen an;<br />
ohne eine Reihe von Zugaben konnten wir das<br />
Podium nicht verlassen.<br />
Eine eindrucksvolle Nachfeier gab es später<br />
im Garlton-Hotel. Geschenke wurden ausge<br />
tauscht, begeisternde Reden fanden volle Zu<br />
stimmung. Heinz Wüst als „Eisbrecher" zum<br />
nun folgenden Rheinischen Abend hatte die<br />
Lacher bald auf seiner Seite. Ihm stand<br />
Christian Brühl ebenbürtig gegenüber, in sei<br />
ner bewährten und gekonnten Weise. Auch<br />
die Dankesrede des Direkotrs des East-Lon<br />
don Zoo, Herrn Dr. Ketelhout, der am Nach<br />
mittag schon einige Herren durch seinen Tier<br />
reichtum geführt hatte, wurde heifällig aufge<br />
nommen, zumal er betonte, daß ihn zu Köln,
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speziell zu unserem Zoodirektor Dr. Windecker,<br />
eine enge Freundschaft binde. <strong>Der</strong> schielende,<br />
fauchende Affe, den Dr. Ketelhout aus Köln<br />
im Tausch bekam, bleibt für ihn allerdings<br />
ein zweifeihaftes Kuriosum.<br />
Die „Sky-Iine" von Durban<br />
Es wurde spät im Garlton-Hotel, obwohl früh<br />
um 8 Uhr die erste Reisegruppe schon wieder<br />
starten mußte. Bevor wir nun hier weiterbe<br />
richten, weilen wir zuvor einen Brief wieder<br />
geben, den Sangesfreund Christian Brühl vor<br />
einigen Wochen aus East-London zugesandt<br />
bekam. Er spricht das aus, was wohl die mei<br />
sten Konzertbesucher empfanden.<br />
nerrn<br />
E.H.F. Meyer,<br />
Christian Brühl,<br />
17 Epping Road,<br />
I<br />
Gartenmeister<br />
Nahoon Valiey,<br />
p. Adr. Stadtgartenverwaltung, p ., ,<br />
East London, C.P. den 3. Juni <strong>1971</strong><br />
Abt. Grünanlagen<br />
KÖLN am Rhein<br />
Germany<br />
Lieber Herr Koiiege B r ü h I I<br />
Wenn dieser Brief Sie erreicht, sind Sie schon<br />
wieder 4 Wochen daheim und Afrika iiegt ganz<br />
fern. Es wird Ihnen vorkommen, als hätten<br />
Sie im Traum aii' das erlebt, was In Wirk<br />
lichkeit so schneil an ihnen vorüber gezogen<br />
ist. Anders ist's bei uns, uns alien sind Sie<br />
alie noch sehr nahe und es vergeht wohl<br />
keine Unterhaitung wo nicht des Köiner-Männergesangvereins<br />
gedacht wird. Ich darf Ihnen<br />
verraten, daß in ailen Kreisen der Bevölkerung<br />
hier, auch engiische und afrikaanse, das Kon<br />
zert des Kölner-Männer-Gesang-Vereins als
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kultureller Höhepunkt des Jahres bezeichnet<br />
wird. Uns Deutschen und Deutschstämmigen<br />
gaben Sie mehr als Ihre gesanglichen und<br />
musikalischen Hochleistungen, sondern uns<br />
brachten Sie die Heimat so wie wir sie kann<br />
ten, als wir sie verließen. Ich möchte Ihnen,<br />
Ihren Sangesbrüdern und nicht zuletzt Ihrem<br />
Dirigenten, dem Herrn Professor H. J. R Ü B-<br />
B E N , meinen und meiner hiesigen Lands<br />
leute herzlichsten Dank nochmals hier zu Pa<br />
pier bringen. Ihr Konzert wie anschließend das<br />
gemütliche Beisammensein Im Garlton-Hotel<br />
war für uns alle ein einmaliges Erlebnis. Wir<br />
haben alle bedauert, daß Sie so schnell wie<br />
der welter mußten und uns In East London<br />
^ :ht die Gelegenheit geben konnten, Ihnen<br />
unsere sprichwörtlich bekannte Gastfreund<br />
schaft zu beweisen. Wir hätten Ihnen gern<br />
unsere urwüchsige Halle, die der Deutschen<br />
Vereinigung Kaffrarla, gezeigt und Ihnen vom<br />
Leben und Treiben der Deutschen und<br />
Deutschstämmigen hier erzählt. Auch East<br />
London hat manches Sehenswertes, was nicht<br />
zuletzt In deutschen Köpfen geplant und mit<br />
deutschen Händen geschaffen wurde. Inzwi<br />
schen erhalten Sie von mir mit Überseepost<br />
die Festschrift zur lOjahresfeler der Deutschen<br />
Vereinigung Kaffrarla und zu Ihrer beruflichen<br />
Orientierung lege ich den letzten Katalog der<br />
Floradale Baumschule bei. 1000 herzliche Grüße<br />
Ihr<br />
^ 4yj<br />
C. yTiefet<br />
Nach einer knappen Flugstunde erreichten wir<br />
Durban, wohl eine der eindrucksvollsten Städte<br />
der SAR. Sie stellt eine farbenfrohe, kosmo<br />
politische Vereinigung aller Attraktionen Süd<br />
afrikas dar. Durban besitzt den bedeutendsten<br />
Hafen der Republik, in dem alle Güter des<br />
Landes umgeschlagen werden. Hier Ist die<br />
Heimat einer gemischten Völkergemeinschaft.<br />
Neben rund 190 000 Weißen leben hier 200 000<br />
Bantus, 31.000 Asiaten und 270.000 „Farbige",<br />
vorwiegend Inder. Wer den entzückenden „In<br />
dischen Markt" nicht gesehen hat, hat alles<br />
verpaßt. Er Ist gefüllt mit Kuriositäten aus<br />
dem Osten, tropischen Früchten und Bergen<br />
bunter Gewürze. Auch der In der Nähe gele<br />
gene „Bantu-Markt" kann nicht übersehen<br />
werden. Er Ist realistischer. Hier gibt es Buden<br />
für Fellgerber, Wappenhersteller, Friseure und<br />
Verkaufsstände für Tanzstöcke.<br />
Hochhäuser In Individueller Gestaltung, Cafe-<br />
Bars, Cafes, Theater, Vergnügungsparks, Mee<br />
resmuseen, Kinderspielplätze, Anglerbrücken<br />
etc. aneinander.<br />
Untergebracht wurde der ganze Chor Im Lonsdale-Hotel,<br />
einem Riesenpalast, In welchem wir<br />
mit hunderten von Gästen aus aller Welt<br />
mühelos Platz fanden.<br />
Nach dem Dinner blieb uns nicht mehr viel<br />
Zelt zum Verschnaufen, denn die Busse warte<br />
ten schon zur Fahrt nach Pletermarltzburg,<br />
wo am Abend das nächste Konzert stattfand.<br />
Pletermarltzburg, ehemalige Hauptstadt der<br />
Kolonie Natal und heutige Provinzhauptstadt,<br />
geht zurück bis auf die Tage der Voortrekker.<br />
Diese zähen Pioniere gründeten die Stadt Im<br />
Jahre 1838, kurz nach Ihrem Sieg über die<br />
Zulus am Blood-River und benannten sie zu<br />
Ehren Ihrer Führer Piet Retief und Gert<br />
Marltz.<br />
Heute Ist Pletermarltzburg eine von 100<br />
Meter hoch reichenden Hügeln umgebene bun<br />
te Stadt, mit ehrwürdigen Gebäuden, baum<br />
bestandenen Straßen, fröhlichen Rosengärten<br />
und Parks voller Azaleen.<br />
Das „Orient-Theater" in East-London<br />
Die „Sky-Llne" Durbans, in Ihrer ungeheuren<br />
Dimension, Ist unvergeßbar. Neben kilometer<br />
langen, felnsändigen Stränden, reihen sich hier<br />
Die City-Hall mit Ihren rund 1200 Plätzen war,<br />
- wir fanden dies Inzwischen als selbstver<br />
ständlich - ausverkauft. Trotz des anstrengen<br />
den Tages - Flug von East-London nach<br />
Durban, und die Busreise nach hier über 80<br />
km - waren der Chor, und auch unser Prof.<br />
Hj. Rübben in einer ausgezeichneten Stim<br />
mung, so daß der Erfolg dieses Konzertes<br />
sich würdig an die vorhergegangenen anrei<br />
hen konnte. Bei der Abfahrt von Pletermarltz<br />
burg wieder das gewohnte Bild: Die Konzert-
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esucher standen dankend und winkend an<br />
den Straßen; Autogramme wurden erbeten<br />
und auch gerne gegeben.<br />
Scheinwerfern vermittelte; wahrhaftig wie ein<br />
Märchen aus „Tausend und einer Nacht"!<br />
<strong>Der</strong> nächste Tag, Donnerstag der 13. Mai,<br />
stand vormittags und nachmittags zur freien<br />
Verfügung. <strong>Der</strong> ausgedehnte Stadtbummel mit<br />
Besuch des „Indischen Marktes" und einem<br />
erfrischenden Bad im Indischen Ozean, oder<br />
aber eine Rikshafahrt mit einem Zuiu als<br />
„Traber", waren so recht nach unserem Ge<br />
schmack.<br />
Nach dem Dinner fuhren uns die Busse zum<br />
Konzert in die Gity-Hail. Sie Ist nicht nur ailein<br />
^ Konzerthaiie, sondern sie beherbergt<br />
ue^über hinaus das iokaie historische Museum<br />
und die Kunstgalerie.<br />
<strong>Der</strong> „BB" in Bedrängnis (?)<br />
Geruhsame Stunden in der Hoteibar rundeten<br />
das Bild dieses Tages ab, ein kleines feuchtes<br />
Intermezzo gab ihm die rechte Würze. Ein<br />
„flotter" junger Sänger ließ sich, da ihm die<br />
„Währung" knapp geworden war, für einige<br />
Rand in volier „Rüstung" in den Hotel<br />
Swimming-Pool katapultieren; ein nachge<br />
schickter Gartensessel diente ihm als Gondel.<br />
Es wird allerdings behauptet, daß die einkas<br />
sierten Rand gerade noch reichten, die nasse<br />
Montur wieder herrichten zu lassen! Mit des<br />
Geschickes Mächten, ist eben kein ewger<br />
Bund zu flechten!!<br />
Eine „Zuiu-Riksha"<br />
Diese imposante Haüe mit rund 1800 Plätzen<br />
war wiederum voll besetzt. Eine ausgezeich<br />
nete Atmosphäre ging vom Publikum aus, so<br />
daß dieses fünfzehnte und letzte Konzert zur<br />
Krönung des Erfolges dieser Konzertreise<br />
wurde. Unvergessen bleibt dabei der Glanz,<br />
den das Haus durch die Anstrahiung von<br />
tausenden von bunten Glühbirnen und vielen<br />
Hj. R. in „großer Not"<br />
<strong>Der</strong> nächste Tag brachte wiederum ein un<br />
vergeßliches Erlebnis. Das erhabene Gefühl
die Konzerte nun mit großem Erfolg tiinter uns<br />
zu haben, das ausgezeichnete Wetter und die<br />
frohe Erwartung, nun In die „Wildnis" starten<br />
zu dürfen, ließen die richtige Stimmung auf<br />
kommen, den Zulus im „Valley of a Thousend<br />
Hills" einen Besuch abzustatten.<br />
Das Gebiet, das wir hier durchfuhren, muß<br />
wohl der Garten Eden gewesen sein. Obwohl<br />
ab 1. Mal kalendermäßig hier der Winter re<br />
giert, blühte es In solcher Fülle, vorwiegend<br />
die Wild-Protea, Hybiskus und Weihnachts<br />
stern, daß das Auge kaum In der Lage war,<br />
alle diese Pracht zu erfassen.<br />
Nach einem reichhaltigen, wohlschmeckenden<br />
Lunch Im „Valley View Tea Garden" - wunder<br />
voll auf einem die Umgebung beherrschenden<br />
Hügel gelegen-machten wir uns auf. um einen<br />
„Original Zulukral" zu besichtigen. Man hatte<br />
uns nicht zuviel versprochen! In einem Kral,<br />
bestehend aus vier bienenkorbähnlichen Hüt<br />
ten, wohnte der 69jährlge Häuptling mit vier<br />
Frauen, - ursprünglich waren es sechs, zwei<br />
davon verstarben Inzwischen - und sechzehn<br />
Kindern. Als Prof. Rübben sein Bedauern über<br />
den frühzeitigen Tod zwei seiner Frauen zum<br />
Ausdruck brachte, meinte der Boss augen<br />
zwinkernd, vier seien auch noch viel.<br />
Und was uns nun hier von diesen Naturkin<br />
dern In Ihrer malerischen Aufmachung an<br />
Tänzen und Gesängen geboten wurde, über<br />
traf alle Erwartungen und war einmalig. Ob<br />
kriegerisch oder folklorlstlsch, wild oder ge<br />
mäßigt, es war ein Augen- und Ohrenschmaus.<br />
Den Rythmus zu allem steuerten die Mamls<br />
mit ihren Felltrommeln bei. Wir wurden In<br />
dieses Festival alsbald einbezogen, diese<br />
Liedvorträge waren aber für die Eingeborenen<br />
auch etwas Neues, was mit viel Dank akzep<br />
tiert wurde. Es sind wohl an einem Tage<br />
während der ganzen Reise nie soviel Meter<br />
Film gedreht und nie so viel Photos ge<br />
schossen worden, wie hier.<br />
Ein schöner Tag schloß sich den vorherge<br />
gangenen an. —<br />
Und alles geht nun mal zu Ende, auch diese<br />
großartige, denkwürdige Reise neigte sich dem<br />
Finale zu. Was bleibt noch zu berichten? Am<br />
nächsten Morgen brachten uns die bewährten<br />
Boeing nach Johannesburg, von wo aus am<br />
Nachmittag der Helmflug erfolgte. Aber vor<br />
dem Abflug gab es noch eine Überraschung.<br />
Auf dem Flugplatz hatten sich viele unserer<br />
neuen Freunde vom Deutschen Männerchor<br />
Pretoria eingefunden, um uns ein herzliches<br />
Lebewohl zu sagen. Mit Riesensträußen von<br />
Proteas - der Südafrikanischen Natlonalblumen<br />
- Im Arm, sangen wir unser Abschieds<br />
lied und mit vielen Souvenirs beladen und<br />
unsere Herzen voller wunderbarer Eindrücke<br />
und Erinnerungen bestlegen wir die Boeing<br />
707, die uns dann wohlbehalten über die<br />
Kapverdischen Inseln und Frankfurt sicher<br />
nach Köln zurückbrachte.<br />
<strong>Der</strong> Empfang Im Kölner Flughafen durch un<br />
sere Angehörigen und die zurückgebliebenen<br />
Sänger mit Ihren Familien überraschte uns<br />
durch die große Beteiligung. Vorstandsmitglled<br />
Theo Käser sagte dann unter großem Beifall:<br />
Lieber Herr Professor Rübben,<br />
liebe „afrikanische" Sangesfreunde!<br />
Die Sänger unseres gellebten Kölner Männer-<br />
Gesang-Vereins, die nicht mit Ihnen die große<br />
Konzertreise nach Südafrika erleben konnten,<br />
sind hier hergekommen, um Sie nach Ihrer<br />
glücklichen Rückkehr Willkommen zu heißen.<br />
Sie haben, getreu unserem Wahlspruch „Durch<br />
das Schöne stets das Gute", in vielen Kon<br />
zerten nicht nur den KMGV würdig vertreten,<br />
sondern auch Köln und Deutschland. Wir<br />
wissen es bereits, daß Ihr Auftreten und Ihre<br />
Sangeskunst In allen Städten Südafrikas<br />
große Begeisterung ausgelöst hat und daß Sie<br />
viele neue Freunde gewonnen haben. Damit<br />
haben Sie die völkerverbindende Aufgabe, die<br />
mit Ihrer Reise angestrebt wurde, gelöst.<br />
Wir danken Ihnen allen recht herzlich. Und<br />
nun lassen Sie sich von uns „Hochleben" und<br />
zum Willkommen ein Liedchen vortragen. ^<br />
Dann sang der „Restchor" unter der Leitung<br />
unseres VIcedlrlgenten Dr. Rud. Becher einige<br />
liebenswürdige Volkslieder.<br />
<strong>Der</strong> Bericht kann aber nicht abgeschlossen<br />
werden, ohne der Herren zu danken, die<br />
die Grundlage zu dieser denkwürdigen Reise<br />
legten und durch Ihren ganzen Einsatz den<br />
Erfolg sicherten: Für die künstlerischen Be<br />
lange zeigte unser Chormeister Prof. Hj.<br />
Rübben das gesamte Register seines großen<br />
Könnens und führte unter nimmer nachlassen<br />
der Begeisterung den Chor zu den höchsten<br />
Ehren. In organisatorischer Hinsicht hat unser
Vicepräsident Horst Massau aber ebenfalls<br />
ein Pensum geleistet, das höchste Anerkennung<br />
fordert. Es bedurfte seiner ganzen organisa<br />
torischen Befähigung und auch seines Ein<br />
satzes, daß diese Reise ohne Schäden und<br />
ohne wesentliche Störungen abgewickelt wur-<br />
de. Herzlichen Dank hierfür. Wir wollen aber<br />
auch unseren Familien danken, die uns in die<br />
Fremde ziehen ließen, manchmal wohl mit<br />
etwas bangem Herzen, wenn sie an die Stra<br />
pazen dachten, die uns begleiteten.<br />
Statistischer Nachtrag:<br />
Bereisten:<br />
113 Chormitgiieder<br />
Prof. Hj. Rübben als Chorleiter und<br />
Manfred Reuthe als Pianist.<br />
Wir flogen:<br />
Insgesamt über 25.000 km, also mehr als der<br />
halbe Erdumfang, in 9 Flügen.<br />
Wir reisten mit Bussen:<br />
Mehr als 2.500 km, davon vorwiegend bei der<br />
Tournee durch Transval.<br />
Photos:<br />
Bernhard Bolz (1)<br />
Eugen Heitz (1)<br />
Willi Wüstenberg (4)<br />
Wir sangen In<br />
Pletersburg<br />
Nelspruit<br />
Ermelo<br />
Klerksdorp<br />
Germiston<br />
Pretoria<br />
Bloemfonteln<br />
KImberley<br />
Kapstadt<br />
Stellenbosch<br />
Athlone<br />
Porth Elizabeth<br />
East London<br />
Pietermaritzburg<br />
Durban<br />
vor rund<br />
500 Zuhörern<br />
600 Zuhörern<br />
500 Zuhörern<br />
1350 Zuhörern<br />
900 Zuhörern<br />
1200 Zuhörern<br />
1050 Zuhörern<br />
700 Zuhörern<br />
1200 Zuhörern<br />
1400 Zuhörern<br />
500 Zuhörern<br />
700 Zuhörern<br />
1100 Zuhörern<br />
1200 Zuhörern<br />
1350 Zuhörern<br />
14250 Zuhörern<br />
Willi Wüstenberg
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5.10. 86 J Georg Elirensteln, Köln-Deutz<br />
(21), Gotenring 11, aktiv. Mitglied<br />
8.10. 60 J Herbert Laub, Köln-Mauenheim<br />
(60), Hiidebrandstr. 14, aktiv. Mlt-<br />
•V<br />
giied<br />
1^0. 50 J Hans Langenberg, Köin-Kiettenberg<br />
(41), Nassestraße 4, aktiv.<br />
Mitglied<br />
19. 10. 65. J Oberbürgermeister Theo Bu<br />
rauen, Ehrenmitglied des KMGV,<br />
Köin-Raderthai (<strong>51</strong>), Faßbenderkaui,<br />
Ehrenmitglied<br />
20.10. 70 J Heinz Plückthun, Köln-Kletten<br />
berg (41), Peterbergstraße 99,<br />
aktiv. Mitglied<br />
23.10. 60 J Direktor Alfons Büth, 506 Bensberg-Frankenf.,<br />
Buchenallee 13,<br />
inaktiv. Mitglied<br />
23.10. 70 J Professor Dr. Wilhelm MInz,<br />
Köln-Marienburg (<strong>51</strong>), Marienburger<br />
Straße 64, inaktiv. Mit<br />
glied<br />
24.10. 91J Frau Käthe Schmitz, Köln-Lin<br />
denthal (41), Laudahnstraße 2,<br />
Witwenmitglied<br />
29.10. 83 J Herlbert Müller^Hartmann, Köln-<br />
Ehrenfeld (30), Siemensstraße 62,<br />
V aktiv. Mitglied<br />
bei den Geburtstagen bleibt nachzutragen, daß<br />
am 18. August <strong>1971</strong> unser Witwenmitglied<br />
Frau Christel Maassen 80 Jahre alt wurde.<br />
Noch nachträglich die allerherzlichsten Glück<br />
wünsche und Grüße zu diesem Ehrentag.<br />
Neuaufnahmen.<br />
Als aktives Mitglied im 1. Bass wurde Herr<br />
Pharmakaufmann Paul Laub, 5 Köln 41<br />
(Sülz) Zülpicher Str. 314, Tel. 422136 aufge<br />
nommen, und<br />
Frau Elisabeth PI u m , Witwenmitglied,<br />
5 Köln 41, Mommsenstr. 2, Tel. 435580<br />
Herzlich Willkommen Im KMGV.<br />
Erfolgreiche Promotion<br />
Herr Klaus Rohr jr. erfolgreicher Regie-Assi<br />
stent seines Vaters Herrn Klaus Rohr sen.<br />
bei unseren Divertissementchen Aufführungen<br />
und Einstudierungen, legte mit Erfolg seine<br />
Promotion ab.<br />
KMGV und „Gäcilia Wolkenburg" gratulieren<br />
recht herzlich.<br />
125 Jahrfeier der Firma „Sperrholz Kops".<br />
Die Firma „Sperrholz Kops, Köln, Neumarkt,<br />
feierte am 10. 9. 71 ihr 125jähriges Bestehen.<br />
<strong>Der</strong> KMGV gratuliert zu diesem Ehrentag auf<br />
das herzlichste. Herrn Paul Kops danken wir<br />
für die treue inaktive Mitgliedschaft und dem<br />
Unternehmen für die Inserate im „<strong>Burgbote</strong>n".<br />
Adressenänderungen:<br />
Es sind verzogen:<br />
Herr Bernhard Bolz nach 5 Köln 41 (Mün<br />
gersdorf), Belvederestraße 68, akt. Mitgl.<br />
Herr Alfred H a I u p nach 5 Köln 41 (Linden<br />
thal), Frledrich-Schmidt-Straße 10, akt. Mitgl.<br />
Herr Werner Gürten nach 5 Köln 80 (Dell<br />
brück), Bensberger Marktweg 328, akt. Mitgl.<br />
Herr Dieter-Horst Schmidt nach 5 Köln 91,<br />
Eythstraße 80, akt. Mitgl.<br />
Herr Josef Schmitz nach 5 Köln 41, Sten<br />
zelbergstraße 65, Tel. 42 83 68, akt. Mitgl.<br />
Frau Tinny Engel nach 5 Köln 30, Gustav-<br />
Frytag-Straße 6, Witwenmitgl.<br />
Die Telefonnummer unseres aktiven Mitglie<br />
des Herr Karl Wegener, Porz-Eil lautet jetzt:<br />
820 / 3 38 58.
OEL " SCHi|^X?-<br />
S^HEIZOtT^a«<br />
5 Köln-Mülheim<br />
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EDUARD PLUM<br />
Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 19. Mal <strong>1971</strong>, kurz vor Vollendung<br />
seines 65. Lebensjahres, unser Sangesfreund<br />
Eduard Plum.<br />
Mit Beginn seiner Tätigkeit als Altphilologe 1950 In Köln wurde Eduard Plum<br />
auch Mitglied Im KMGV. Als Sänger wie auch als Mensch war er von seinen<br />
Sangesfreunden hoch geschätzt, als Lehrer und Erzieher von Vorgesetzten und<br />
Schülern anerkannt und verehrt. Die ausgeglichene, ruhige Art und seine stete<br />
Bereltschaft zu musikalischer Mitwirkung bei unzähligen Veranstaltungen und<br />
vor allem auch bei den Aufführungen unserer Cäcilla Wolkenburg, der er jahre<br />
lang seine sollstlschen Qualitäten zur Verfügung stellte, hat Ihm Innerhalb des<br />
Vereins nur Freunde erworben. Gleichzeitig mit seinem Vereinsbeitritt wurde er<br />
Mitglied der Gruppe 6 Im KMGV. Hier fand er glelchgesinnte Freunde, mit<br />
denen Ihn bis zu seinem Tode eine echte Freundschaft verband. Viele schöne<br />
Stunden erlebten die Gruppenfreunde mit Ihm, der nicht nur Lehrer, Erzieher,<br />
Mensch und Künstler, sondern auch ein begeisterter Sportler und Alpen<br />
wanderer war. Überaus Hebte er auch die Geselligkeit. Lange Jahre war er als<br />
Chronist der Gruppe 6 tätig. Mit viel Fleiß und feinem Humor hat er für seine<br />
Gruppenfreunde Im „Goldenen Buch" der Gruppe das Vereins- und Gruppen<br />
leben festgehalten. <strong>Der</strong> KMGV, die Cäcillaner und ganz besonders seine Grup<br />
penfreunde betrauern zutiefst den Verlust, den ein grausames Geschick uns<br />
zufügte. Eine stattliche Sängerschar, darunter fast vollständig seine Gruppen<br />
freunde, sang Ihm am 25. 5. 71 In der Kapelle auf Melaten den Abschiedsgruß<br />
und gaben Ihm das letzte Gelelt. Für uns bleibt Eduard Plum unvergessen.
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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiusstelnweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 443610<br />
Druck: Otto Ritterbach GmbH., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/7 5619 und 92 94 / 7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelselte: Glahä Werbung Köln<br />
Überweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 > Postscheckkonto. Köln Nr. 102 88
RENAULT<br />
KÖLN, Gereonstraße 52, Gereonskirche<br />
KÖLN-Braunsfeid, Aachener Straße 328<br />
KÖLN, Bonner Straße - Ecke Brühler Straße 1, Hochhaus<br />
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HANOMAG<br />
HENSCHEL
Mitteilungsblatt ■<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins<br />
•> i-j flz<br />
■<br />
<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
Oktober <strong>1971</strong><br />
i<br />
i aiKjiM '<br />
1<br />
!
206<br />
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
207<br />
Terminkalender November <strong>1971</strong><br />
Dienstag,<br />
Donnerstag,<br />
Samstag,<br />
Samstag,<br />
2.11.<strong>1971</strong><br />
4.11.<strong>1971</strong><br />
6.11.<strong>1971</strong><br />
6.11.<strong>1971</strong><br />
Donnerstag, 18.11.<strong>1971</strong><br />
Sonntag, 21.11.<strong>1971</strong><br />
Sonderprobe, 20.30 Uhr in St. Kunibert<br />
Chorprobe, 19.30 Uhr, Woikenburg<br />
15.00 Uhr, Generaiprobe im Gürzenich<br />
20.00 Uhr, Winterkonzert im Gürzenich<br />
Jahreshauptversammiung, Woikenburg<br />
10.00 Uhr in St. Kunibert<br />
Wir gedenken der Toten des KMGV aniäßiich<br />
des Festgottesdienstes zum 100-<br />
jährigen Bestehen des Kirchenchores<br />
St. Kunibert<br />
Donnerstag, 25.11.<strong>1971</strong> Chorprobe, 19.30 Uhr, Woikenburg<br />
Nochmals: Süd-Afrika.<br />
<strong>Der</strong> Bericht über die Konzertreise nach Süd<br />
afrika wäre unvollständig, wenn nicht den Kri<br />
tiken der Südafrikanischen Presse den ihr ge<br />
bührenden Raum gegeben würde. Hier folgen<br />
also aus den unzähligen Presseberichten aus<br />
Raumgründen nur ein Teil dieser Zeitungs<br />
ausschnitte, die aber für die übrigen Rezen<br />
sionen mitsprechen.<br />
In diese Berichte der Südafrikanischen Presse<br />
wollen wir aber zwei Berichte der Kölner<br />
Rundschau einbeziehen, die noch während<br />
der Konzertreise entstanden.<br />
Damit sei nun die Berichterstattung über diese<br />
denkwürdige Reise abgeschlossen.<br />
Wü<br />
Kritiken der Konzerte in Südafrika.<br />
KMGV in Afrika stürmisch gefeiert<br />
Konzertreise in den ersten Wochen 2(X)0 km weit<br />
Schon das erste Drittel der Südatrika-Konzerttournee<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins ge<br />
staltete sich zu einem außerordentlichen Erfolg.<br />
Nicht nur die deutschsprachigen Musikfreunde,<br />
sondern auch die dunkelhäutigen Afrikaner<br />
reisten oft mehrere hundert Meilen zu diesem<br />
musikalischen Ereignis an. Besonders in<br />
Nelspruit, Kierksdorp und Germiston wurde<br />
der Chor in großen Konzertsälen stürmisch<br />
Überwältigend war die Resonanz des Chores<br />
hei den ersten fünf Konzerten in den bedeutend<br />
sten Städten Transvaals.<br />
gefeiert. Die Konzertreise ging schon in der<br />
ersten Woche über 2000 Kilometer (Busfahrt).<br />
Die 115 Sänger des über zweihundert Aktive<br />
zählenden Chores erreichten eine solch bril<br />
lante Geschlossenheit des Klanges, daß<br />
Presse und Publikum in der Ansicht überein-
Eine gute<br />
Verbindung<br />
1<br />
SPARKIISliE<br />
OES SDDI lom
209<br />
Stimmten, niemals zuvor einen solchen Chor<br />
gehört zu haben.<br />
Die in Afrikaans gesungenen Lieder in Sätzen<br />
von Hermannjosef Rübben rissen die Zuhörer<br />
zu Beifallsstürmen hin und forderten viele Zu<br />
gaben.<br />
Auch der persönliche Kontakt mit der Bevöl<br />
kerung war überaus herzlich, und die Ban<br />
kette glichen Staatsempfängen. <strong>Der</strong> Ober<br />
bürgermeister von Germiston ließ für die Köl<br />
ner Sänger „dat Klockespill vum Rothuustoon"<br />
und Willi Ostermanns „Heimweh nach<br />
Köln" anstimmen — 10 000 Kilometer von Köln<br />
entfernt.<br />
Für die weiteren neun Konzerte stehen sechs<br />
Flüge bevor. Einladungen für eine weitere<br />
Konzertreise schon in den nächsten Jahren<br />
wurden ausgesprochen. E. B.<br />
R V. 7. 5. 71<br />
über den Dächern von Germiston erklang ein Glockenspiel: „Wenn ich su an ming Heimat denke"<br />
Einzige Panne: Ein Essen mit Christian Barnard fiel aus<br />
Südafrika-Tournee des KMGV war ein unbeschreiblicher Erfoig<br />
von Klaus Peter Beuth<br />
Einige hundert schwarze, glänzende Körper<br />
bewegten sich rhythmisch zu den Takten eines<br />
Spirituals. Die Zuhörer waren hingerissen. Als<br />
das Lied beendet war, brach stürmischer<br />
Applaus los. Die Sänger waren Weiße, Köl<br />
ner, der Kölner Männer-Gesang-Verein. Die<br />
begeisterten Zuhörer waren südafrikanische<br />
Neger.<br />
Daß Leute, die eine Reise tun, nachher was zu<br />
erzählen haben, ist eine alte Weisheit. Die<br />
Kölner aber haben was zu schwärmen, so<br />
überwältigend waren bei ihrer Südafrika-<br />
Tournee Erfolge, Land und Leute.<br />
Als die Maschine der South African Airlines,<br />
vollbesetzt mit den 120 Expeditionsteilnehmern<br />
(der KMGV hat doppelt so viele aktive Mit<br />
glieder), Kapstadt anflog, drehte der Pilot ein<br />
paar Ehrenrunden über der Stadt und bat<br />
über Bordlautsprecher um ein Lied. Er wollte<br />
sogar solange die Motoren abstellen, was den<br />
braven Sängern aber zu bedenklich erschien.<br />
Besonders herzliche Kontakte knüpften die<br />
Kölner in Germiston, einer Stadt im südlichen<br />
Transvaal, mit dem Oberbürgermeister an, der<br />
viel Geld als Schweinezüchter verdient. Pro<br />
fessor Rübben wohnte bei ihm, und ihm stand<br />
der städtische Dienstwagen zur Verfügung. So<br />
kutschierte ein Kölner durch Südafrika, und<br />
stolz prangte auf dem Stander des schweren<br />
Wagens „Germiston Number 1".<br />
Zur Verabschiedung der Kölner Sänger trug<br />
der würdige Herr Oberbürgermeister zu seiner<br />
Amtskette den Karnevalsorden der Session 71<br />
des KMGV (Motto: Gold in Kehlen - noh Süd<br />
afrika), und plötzlich erklang über den Dä<br />
chern der Stadt ein Glockenspiel: „Wenn ich<br />
SU an ming Heimat denke."<br />
Amüsantes Zwischenspiel in Kapstadt: Eine<br />
Abordnung des Kölner Männer-Gesang-Ver<br />
eins wurde in ein Studio des Südafrikanischen<br />
Rundfunks gebeten. Eine Direktverbindung<br />
war aufgebaut über viele tausend Meilen ins<br />
ferne Europa, just nach Köln ins Studio des<br />
WDR. Und so sangen die Kölner Sänger in<br />
Südafrika ihre Lieder, und im fernen Köln<br />
spitzten die Hörer des Mittagsmagazins ihr<br />
Ohr.<br />
Lustig auch die Geschichte von einem edlen<br />
Sänger, der für eine Nacht ins Krankenhaus<br />
mußte. Die Nurse, die ihn pflegte, war ein<br />
sehr hübsches Mädchen. Am nächsten Morgen<br />
lagen Hermannjosef Rübben 118 Krankmel<br />
dungen vor. Es fiel dem Dirigenten schwer,<br />
seine Mannen von ihrer Gesundheit zu über<br />
zeugen. Schließlich warteten noch viele Kon<br />
zerte ...<br />
In Stellenbosch, der berühmtesten Universität<br />
Südafrikas, bekamen die Kölner höchstes Lob<br />
aus berufenem Mund, Professor Behrends, De<br />
kan der Musikhochschule: „Es ist eine Ehre,<br />
in diesem Chor zu singen." Ähnlich begeistert<br />
lauteten die Schlagzeilen südafrikanischer Zei<br />
tungen in allen 14 Städten des Landes, wo<br />
der KMGV Konzerte gab. „Atemberaubend, un<br />
vergeßlicher Abend, superb, großartig", und so<br />
ähnlich hieß es immer wieder.<br />
Hermannjosef Rübben und Horst Massau: „Wir<br />
haben uns tatsächlich von Konzert zu Konzert<br />
gesteigert. Das herrliche Land, das Klima, die<br />
schier unglaubliche Gastfreundschaft und Be-
Wohnen am Strom<br />
<strong>Der</strong> Erbbauverein „Köln"<br />
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Sonntag 10.00—12.00 Uhr
geisterung der weißen sowie der schwarzen<br />
Südafrikaner trugen dazu bei. So war für uns<br />
das künstlerische und menschliche Erlebnis<br />
noch eindrucksvoller als das touristische."<br />
Die Leistung des Kölner Chores ist um so er<br />
staunlicher, als mit 15 Konzerten innerhalb<br />
von drei Wochen ein Mammutprogramm be<br />
wältigt wurde. Dazu kamen touristische Er<br />
lebnisse von der Besichtigung der größten<br />
Weinkellereien der Weit in Paarl (hier lagern<br />
225 Millionen Liter des edlen Getränks) bis zu<br />
den Diamantenfeldern von Kimberley, wo<br />
60 Prozent aller Diamanten gefördert werden.<br />
Sein Zweistundenprogramm absolvierte der<br />
Chor auswendig, ohne Noten.<br />
Keinem der 120 Sänger tut es leid um die<br />
rund 1600 DM, die jeder zuschießen mußte.<br />
(<strong>Der</strong> weitaus größte Teil der Kosten für diese<br />
erste inkontinentaie Konzertreise des Kölner<br />
Chors wurde aus den Konzerten bestritten.<br />
<strong>Der</strong> offizielle Zuschuß von 5000 DM nimmt sich<br />
recht bescheiden aus, bedenkt man den<br />
Werbeeffekt dieser Tournee für die Bundes<br />
republik.) Auch, wenn die Kölner um ein<br />
großes Erlebnis gebracht wurden: Ein Essen<br />
mit Christiaan Barnard mußte abgesagt wer<br />
den, da auf den berühmten Artzt eine Fierzoperation<br />
wartete.<br />
Dafür entschädigte ein Erlebnis mitten im<br />
Busch: Ais der Bus der Kölner eine Panne<br />
hatte, kamen schwarze Jungen und Mädchen<br />
aus einem Kral herbei, sangen und tanzten.<br />
Die Kölner sangen mit, und da für ihren Pia<br />
nisten Manfred Reuthe kein Steinway zur Ver<br />
fügung stand, sprang ein kleiner Negerjunge<br />
mit seiner aus einer öldose gebastelten Gi<br />
tarre ein.<br />
Ein unvergeßlicher Abend mit den Kölnern<br />
Regelmäßige Konzertbesucher fielen gestern<br />
abend nach dem Konzert des 125 Mann star<br />
ken Chores in ihre Sitze zurück und fragten<br />
sich, wann sie wohl zuletzt etwas Ähnliches<br />
erlebt hätten. Für die meisten von ihnen lau<br />
tete die Antwort: Noch niemals.<br />
Wie die meisten Spitzenklasse-Künstler aus<br />
Übersee brachte der Chor ein Konzert von<br />
professioneller Vollkommenheit. Darüberhinaus<br />
bemerkte man aber auch noch, daß die<br />
ser Chor aus reiner Freude an der Kunst sang<br />
und uns, wie wenn es die einfactiste Sache<br />
der Welt wäre, an diesem Erlebnis teilhaben<br />
ließ, im übrigen waren die meisten Sänger<br />
schon von Fierrn PITZ ausgebildet. Natürlich<br />
sind sie glücklich, jetzt in Professor RÜBBEN<br />
einen Genius voller Dynamik zu haben, der<br />
mit ihnen alle Register zieht, der mit der<br />
kleinsten Bewegung eines Fingers den Chor<br />
von der vollen Wucht der Opernchöre zu den<br />
lieblich sanften Tönen von BRAHMS und<br />
SCHUBERT führt.<br />
Offenbar wurde dieser Chor von seinem Diri<br />
genten zu einer einsamen Höhe gebracht; auf<br />
jeden Fall sind in .Sound The Trumpet' und<br />
im tief empfundenen ,Let Us Break Bread<br />
Together' die Qualität des Tones und die Be<br />
herrschung des Textes so, daß der musikali<br />
sche Eindruck überwältigend war. Die stimm<br />
lichen Tricks im Soldatenchor - einem kraft<br />
vollen Marschrhythmus für die Infantrie — die<br />
Noblesse des Priesterchores aus der .Zauberfiöte'<br />
und die Tonfülle des .Brindisi' aus ,Ernani'<br />
erschütterten die Zuhörer. Durch Kraft<br />
und Reinheit der Sprache war es für den Chor<br />
ein Kinderspiel, mit dem bekannten akusti<br />
schen Problem des Saales fertig zu werden.<br />
Die gesamte Darbietung war hohe Klasse,<br />
jedes Werk wies über sich hinaus, transzendierte;<br />
dennoch ragten vier Gesänge hervor.<br />
FiERMANN FiACKSTEiNS ergreifende Arie des<br />
Sarastro aus der ,Zauberfiöte', das glänzende,<br />
wundervoll gestraffte Lied ,Ein Jäger aus Kurpfaiz'<br />
sowie das ,Reiteriied' mit dem Glanz<br />
und der Seele von Mütterchen Rußland. Das<br />
letzgenannte Lied hätte ich als die Krönung<br />
des Abends angesehen, aber für den Fiöhepunkt<br />
sorgte ,<strong>Der</strong> Springbock', ein eigenes<br />
Werk. Fiierin gewannen die Klänge ein Eigen<br />
leben, als ob sie in weiten Sphären des Wei<br />
tenraumes schwebten, so vollkommen waren<br />
Harmonie und überwältigende Kiangschönheit.<br />
Vielleicht könnte man zusammenfassend auch<br />
noch sagen, daß der Chor seine erschüttern<br />
den, ausdrucksvollen Gesänge bei einem Pro<br />
gramm von etwas über 30 Liedern auch noch<br />
auswendig beherrschte, ohne daß man den<br />
Kopf ständig hinter den Notenblättern ver<br />
steckte.<br />
Von entscheidender Bedeutung ist es, wenn<br />
man seine ungeteilte Aufmerksamkeit einem
Im<br />
Herzen<br />
der<br />
Stadt,<br />
am Neumarkt,<br />
finden Siedle<br />
Hauptstelle der<br />
Kreissparkasse.<br />
Die zentrale Lage<br />
und ein dichtes<br />
Zweigstellennetz<br />
ersparen unseren<br />
Kunden Zeit und<br />
Wege. Die Kreis<br />
sparkasse ist<br />
immer in Ihrer<br />
Nähe.<br />
ina<br />
M Kreissparicasse Köln<br />
über 100 Zweigstellen in Stadt und Land
213<br />
Ctiorlelter wie RÜBBEN schenken kann, der<br />
wohl, ausgenommen Ballettkünstler, die aus<br />
drucksstärksten Hände besitzt.<br />
Zuletzt sei besonders der Begleiter MANFRED<br />
REUTHE erwähnt, dessen glanzvolle LISZT-<br />
Darbietung, dessen RAVELS ,Le Tombeau de<br />
Couperin' und dessen prächtiges harmoni<br />
sches Spiel zusammen mit dem Chor den<br />
Abend zu einem Musikerlebnis abrundete, wie<br />
man es sich vollkommener nicht wünschen<br />
könnte. Ich würde sogar noch weiter gehen<br />
und sagen, daß die unwahrscheinlichen Höhe<br />
punkte, die dieser Chor in ,La Campanella*<br />
erreichte, allein schon das Eintrittsgeld wert<br />
waren.<br />
„N"<br />
Das Publikum rief ständig nach Zugaben<br />
Begeisterung war die Grundstimmung beim<br />
Konzert des 120 Mann starken KÖLNER-MÄN-<br />
NER-GESANG-VEREINS, wo ein sachverstän<br />
diges Publikum gestern abend in der Oper<br />
ständig Zugaben verlangte. Mit meisterlicher<br />
Dirigentenhand zeigte HERMANNJOSEF RÜB<br />
BEN perfekte Harmonie und feinste Ton<br />
nuancen in einem abwechslungsreichen Pro<br />
gramm von geistlicher Chormusik, Opern<br />
chören und Folklore aus vielen Ländern. Auf<br />
mannigfaltige Weise erschloß Herr RÜBBEN<br />
die Musik durch die Behandlung der durch<br />
dringenden (schlagenden) Elemente in eini<br />
gen der Werke, so in PURCELLS ,Sound The<br />
Trumpet' und im russischen ,Reiterlied', wenn<br />
man dies einmal mit der viel sanfteren Inter<br />
pretation der Negro Spirituals vergleicht.. Hier<br />
hörten wir ein ausgezeichnetes Pianissimo.<br />
Hätte der Chor doch davon noch mehr ge<br />
bracht! Die spielerische Leichtigkeit einiger<br />
Tenöre gab dem Chor die notwendige Brillanz<br />
- ein wesentliches Element in einem Nur-<br />
Männer-Chor.<br />
Spielend auf einem fragwürdigen Instrument<br />
verdient der Pianist MANFRED REUTHE be<br />
sonders großes Lob für seine Darbietung<br />
zweier Etüden von LISZT und einer Toccata<br />
von RAVEL. Als begabter Künstler war Herr<br />
REUTHE auch als Begleiter bei den Oper<br />
chören in seinem Element.<br />
Bariton KLAUS TILLY erfreute in seinen ver<br />
schiedenen Solodarbietungen durch eine ein<br />
fache Interpretation.<br />
<strong>Der</strong> Bass HERMANN HACKSTEIN sang sehr<br />
sicher die bekannte Arie des Sarastro aus<br />
MOZARTS ,Zauberflöte'.<br />
P. L.<br />
Männerchor riß hin<br />
,The Natal Witness, 13. Mal <strong>1971</strong>'<br />
Gestern abend sorgte das Konzert des KÖL<br />
NER-MÄNNER-GESANG-VEREINS für einen<br />
wahrhaft hinreißenden Abend vor einem sehr<br />
großen Publikum. Unter der Leitung von Prof.<br />
Hermannjosef RÜBBEN hielt der 110 Stimmen<br />
starke Chor das Publikum in Bann durch ge<br />
waltige, imponierende Kraft und kontrastie<br />
rende sanfte Zartheit. All dies verband sich<br />
mit einem außergewöhnlich hohen Grad an<br />
Musikalität und Ausdruckskraft.<br />
Das Programm enthielt Musik der letzten fünf<br />
Jahrhunderte. Einer der Höhepunkte der geist<br />
lichen Chöre war das Negro Spiritual ,Swing<br />
Low, Sweet Chariot*. Das packende ,Lift the<br />
Glass' aus Verdis ,Ernani' und der Soldaten<br />
chor aus ,Faust' ließen das Haus vor Applaus<br />
fast erbeben.<br />
Die Auswahl der folkloristischen Gesänge war<br />
groß und reichhaltig. Das liebliche Wiegenlied<br />
von Brahms, gesungen von KLAUS TILLY, be<br />
darf besonderer Erwähnung, sowie auch das<br />
Volkslied ,Reiterlied' und das tschechoslowa<br />
kische ,Liebeslied im Garten*.<br />
Das Publikum freute sich sehr über die Dar<br />
bietung des südafrikanischen Liedes ,Jan<br />
Pierewiet* und über ,Hoe ry die Beere*.<br />
Ein ausgewöhnliches und ausdrucksstarkes<br />
Lied im Programm war ,<strong>Der</strong> Springbock*, kom<br />
poniert vom Dirigenten, der auch die Bearbei<br />
tung verschiedener anderer Lieder übernom<br />
men hatte.<br />
<strong>Der</strong> Chor gab etwa sechs Zugaben, bevor man<br />
ihn von der Bühne ließ.<br />
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Kölner Männer-Chor beeindruckte<br />
Am Samstagabend verließ man die Stadthaile<br />
mit einem tiefen Gefühi der Dankbarkeit ge<br />
genüber PACOFS, der den hervorragenden<br />
und weitbekannten KÖLNER MÄNNER-GE-<br />
SANG-VEREiN, geieitet von HERMANNJOSEF<br />
RÜBBEN, nach Blomfontein gebracht hatte. In<br />
dieser Umgebung von Pop und Rock war es<br />
begeisternd, 120 gepflegte, adrett gekleidete<br />
Männer zu sehen aus aiien Berufszweigen, die<br />
sich nicht aliein dem Amateur-Ghorgesang<br />
widmeten, sondern dem Fortbestehen der ver<br />
ehrungswürdigen aiten Tradition dieses be<br />
rühmten Chores.<br />
Sein ausgewogenes Programm enthieit so<br />
vieie hervorragende Attribute, daß jede Kritik<br />
kleinlich erschiene. In der Vollkommenheit von<br />
Harmonie, Aufbau, Sprache und Diszipiin he<br />
gen die herausragenden Eigenschaften des<br />
Chores; sogar das deutsch klingende ,z' für<br />
das englische ,th' war volier Charme, weil<br />
jeder es in gieicher Weise aussprach.<br />
In der ersten Programmhälfte waren die zwei<br />
vieistimmigen Gesänge und die Chöre aus<br />
,FAUST' und ,ERNANI' unbestritten die Gianzpunkte.<br />
Bei den erstgenannten Werken konnte<br />
man besonders die bewunderungswürdige<br />
Atembeherrschung und die Reinheit der Töne<br />
erkennen, während bei den letzteren Gesän<br />
gen der brillante Dirigent den Chor wirklich<br />
zum Höhepunkt führte, und selbst bei gewal<br />
tigem Fortissimo hielt sich der Ton in den<br />
Grenzen natürlicher Ungezwungenheit.<br />
Die 15 Volksiieder nach der Pause ernteten<br />
donnernden Applaus. Sie wurden in gutem<br />
künstlerischem Stil, mit geistvollem Ausdruck<br />
und sicherer intonation dargeboten. Sie ent<br />
sprachen genau dem Geist jener Landschaf<br />
ten, denen sie entstammten, vor aliem das<br />
russische ,Reiterlied', wobei der Chor die<br />
Don Kosaken beinahe noch ,an die Wand'<br />
sang.<br />
<strong>Der</strong> Bassist des Chores sang gut, der Bari<br />
ton nicht ganz so, und der Begieiter, der das<br />
Pubiikum mit virtuosen Soioeiniagen erfreute,<br />
gab eine Glanzvorstellung.<br />
Bloemfontein sagt: ,Vielen Dank, und kommen<br />
Sie bald wieder!'<br />
H. C. de V.<br />
<strong>Der</strong> Kölner Chor begeisterte<br />
Das Programm, das der KÖLNER MÄNNER-<br />
GESANG-VEREIN gestern abend in der Oper<br />
bot, reichte über fünf Jahrhunderte und<br />
spannte sprachiich einen weiten Bogen.<br />
Unter der hervorragenden Leitung von HER<br />
MANNJOSEF RÜBBEN bot der Chor einen<br />
voilen und kraftvoilen Klang und war von einer<br />
durchweg glänzenderen Gestaltung, als dies<br />
normalerweise bei Chören der Fail ist.<br />
Vieles war zu bewundern bei einer Reihe<br />
von geistlichen Werken und Folkiore-Gesängen.<br />
Aber die Höhepunkte des Abends waren<br />
Chöre aus deutschen und italienischen Opern.<br />
In diesen Werken kam das Können dieses<br />
exceilenten Ensembles — Tonbrillanz, Linien<br />
treue und bewunderswerte Harmonie — zu<br />
großer Entfaltung.<br />
Flinke Finger<br />
Von den Soiisten sei ganz besonders MAN<br />
FRED REUTHE hervorgehoben, ein Pianist mit<br />
einer gewandten Technik und einem ziemiich<br />
starken Anschiag, vielleicht erforderlich bei<br />
einem Instrument, das seine besten Tage be<br />
reits hinter sich hatte, der den günstigsten<br />
Eindruck hinteriieß.<br />
und im Tocato aus RAVELS ,Le Tombeau de<br />
Couperin' kamen seine schneilen Finger und<br />
kraftvollen Hände überzeugend zur Wirkung.<br />
Ein aufgeschlossenes Publikum hielt nicht mit<br />
Beifail während des Programms und der un<br />
vermeidlichen Zugaben zurück.<br />
In zwei von LISZTS transzendenten Etüden
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Kölner Chor war hervorragend<br />
<strong>Der</strong> KÖLNER MÄNNER-GESANG-VEREIN un<br />
ter der Leitung von HERMANNJOSEF RÜB<br />
SEN mit HORST MASSAU (Bariton), HER<br />
MANN HACKSTEIN (Bass) und MANFRED<br />
REUTHE (Piano) im Kimberley Theater.<br />
So adrett und gediegen in ihren weißen Frack<br />
westen und Fräcken sangen die 120 Männer<br />
des KÖLNER MÄNNER-GESANG-VEREiNS mit<br />
einer inbrunst, Perfektion und Hingabe, die<br />
von ianger Tradition herrührt. Nicht ailein die<br />
Beherrschung stimmiicher Technik, sondern<br />
die Liebe zum Gesang und weitumfassende<br />
Möglichkeiten erstrecken sich vom geistlichen<br />
bis zum weitiichen Lied. Es war gut, festzu<br />
stellen, daß das Kimberley Theater und sein<br />
Piano diesem Niveau entsprechen konnte.<br />
Nun wußte man, weshaib SCHUBERT, BEET<br />
HOVEN, WOLF und WAGNER in ihre Musik<br />
werke Stimmen einfügten — denn welches .In<br />
strument' vermag dem Menschen mehr Aus<br />
druck zu geben als eine Stimme, die sich im<br />
Gesang erhebt.<br />
Dieser Chor war Sonderkiasse. Er kennt seine<br />
Fehier, aber ich hörte keinen einzigen. Am<br />
besten gefieien mir zu Beginn unter den geist<br />
lichen Gesängen ,Sound the Trumpet', ,Let<br />
Us Break Bread Together' sowie das zart dar<br />
gebotene ,Were you There?'<br />
Die volkstümlicheren und bekannteren Lieder<br />
kamen ebenfalis gut an und ihr ,Jan Pierewiet'<br />
erhieit viei Beifail. — Morgen wird der<br />
Chor in Kapstadt singen. Hervorheben möch<br />
te ich aber noch die Solisten und insbeson<br />
dere den Pianisten, der am besten RAVEL<br />
und BEETHOVEN interpretierte.<br />
Das Motto des Chors lautet ,Aus dem Schönen<br />
das Gute wählen'. Darauf möchte ich antwor<br />
ten: ,Vom Herzen möge es zum Herzen fin<br />
den'.<br />
J. B.<br />
Großartiger Chor<br />
<strong>Der</strong> KÖLNER MÄNNER-GESANG-VEREIN gab<br />
gestern abend sein erstes Konzert in der<br />
Stadthalie von Kapstadt, im ersten Teil mit<br />
seiner reinen geistigen Schönheit stand die<br />
ser Chor auf einsamer Höhe, ich war zutiefst<br />
ergriffen. —<br />
Was bedeutete schon PURCELLS .Sound the<br />
Trumpet'. was war überhaupt noch von Be<br />
deutung. außer daß man davongetragen wurde<br />
auf einer Woge von Klängen, die so vollkom<br />
men dargeboten, so sehr beherrscht waren<br />
von ungewöhnlicher und vornehmer Disziplin,<br />
daß man glaubte, in eine andere Weit entrückt<br />
zu sein, wo überirdische Wesen in einer At-<br />
mosphäre musikaiischer Perfektion singen, wie<br />
wir dies hier unten auf Erden niemals errei<br />
chen werden.<br />
Vor allem war INGEGNERIS Werk .O bone<br />
Jesu' (16. Jahrh.) für diesen Höhepunkt an<br />
Euphorie verantwortiich. <strong>Der</strong> Kiang von .Miserere<br />
Nobis' war die reinste Darbietung, die<br />
ich jemals in .iive' oder auf Schailpiatten ge<br />
hört habe. Besonders beachtenswert ist die<br />
Tatsache, daß die meisten Sänger, wenn nicht<br />
sogar alle. Amateure sind. d. h. sie singen<br />
nicht von Berufs wegen, um so höher ist die<br />
Leistung von HERMANNJOSEF RÜBBEN. dem<br />
Chorleiter, zu bewerten.<br />
Hervorragender Ruf<br />
Vom weichen bis zum starken Ton. den<br />
RUBBEN in .Sound the Trumpet' erreichte, war<br />
alies das klassische Ergebnis von Chordiszi<br />
plin. <strong>Der</strong> KÖLNER MÄNNER-GESANG-VEREiN<br />
hat in Wirkiichkeit 230 Mitglieder, aber Capab<br />
(der Mann in Capab. der den Besuch dieses<br />
Chores vorschiug. seilte einen Lorbeerkranz<br />
bekommen!) erreichte es. 120 dieser Mitgiie-
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der zu verpflichten. Übrigens wurde der Chor<br />
vor mehr als 100 Jahren gegründet; er hat in<br />
ganz Europa einen ausgezeichneten Ruf.<br />
,Were you there ... when they crucified my<br />
Lord?' sang der Bariton HORST MASSAU,<br />
und kaum hörbar sang der Chor das Echo<br />
des Refrains.<br />
Flexlblität ist hier die Grundstimmung<br />
Mein tiefster Eindruck vom hervorragenden<br />
KÖLNER MÄNNER-GESANG-VEREIN, präsen<br />
tiert gestern abend von NAPAC, ist die außer<br />
gewöhnliche Flexibilität dieser Gruppe von<br />
120 Sängern — einer Zahl, groß genug, um<br />
lautstark und uneinheitlich sein zu können. -<br />
Dieser Chor jedoch bringt jede Ton-Nuance<br />
vom leisesten Hauch bis zum gewaltigen Gr-<br />
kan aus voll-kehligen Stimmen, doch ohne<br />
jemals rauh zu klingen — man hörte keinen<br />
einzigen harten Ton im ganzen Programm. Sie<br />
singen gleichmäßig mit perfekter Intonation,<br />
fehlerloser Diktion — in verschiedenen Spra<br />
chen - und aus dem ursprünglichen Geist der<br />
Musik heraus. —<br />
Glänzend<br />
<strong>Der</strong> Chor begann den Abend in der City Hall<br />
mit PURCELLS ,Sound the Trumpet' in ver<br />
blüffend präziser Darbietung. Dann folgten<br />
einige melodisch weiche geistliche Lieder in<br />
italienisch, sodann ein ausgezeichnetes ,Angelus'<br />
in französsich. Danach kamen einige Spi<br />
rituals, herrlich gesungen! Die hierzu gehören<br />
den Soloverse wurden von einer zwar klang<br />
vollen aber nicht immer ganz sicheren Bariton<br />
stimme vorgetragen. <strong>Der</strong> andere Solist, HER<br />
MANN HACKSTEIN, ein glänzender Bass, sang<br />
hervorragend ,ln diesen Heil'gen Hallen',<br />
nachdem der Chor vorher ,0 Isis und Osiris'<br />
wirklich ausgezeichnet gebracht hatte.<br />
Die Sänger zogen alle Register bei einem von<br />
den Sitzen reißenden Soldatenchor aus<br />
,Faust' und brachten sogar mit noch größerem<br />
Schwung und ungeheurem Einsatz ein gran<br />
dioses Brindisi aus ,Ernani', und dies alles<br />
mit größter Präzision.<br />
Zarte Melodien ertönten dann in einer Reihe<br />
von folkoloristischen Gesängen, hierin zwei in<br />
Afrikaans, ein liebliches Lied von DVORAK<br />
und eine zauberhafte Darbietung durch 12 Sän<br />
ger von ,Kein Schöner Land'.<br />
Begleitet von MANFRED REUTHE und unter<br />
der Leitung von HERMANNJOSEF RÜBBEN ist<br />
dieser Chor ein excellentes Vokal-Instrument,<br />
das dem Zuhörer ein außergewöhnliches Mu<br />
sikerlebnis schenkt — und es war ebenso gut<br />
zu sehen, daß auch die Sänger von ihrer Auf<br />
gabe tief erfüllt waren.<br />
Tim Aitchison<br />
Für Jeden etwas<br />
Das übrige Programm brachte für jeden etwas,<br />
ja es konnte jedem alles gefallen. Die Spiri<br />
tuals ,Go Down Moses' und ,Let Us Break<br />
Bread Together' (ein ergreifender Vortrag)<br />
folgten dicht aufeinander.<br />
Dann folgte als musikalische Auffrischung eine<br />
Etüde von LISZT, die der Pianist MANFRED<br />
REUTHE brillant spielte, während der Chor<br />
zuhörte; selbst wenn die City Hall über zwei<br />
Pianos verfügte, so hätte man das zweite un<br />
seren Besuchern ebenfalls anbieten können —<br />
so glänzend spielte Herr REUTHE RAVELS<br />
,Toccata'.<br />
Dies wunderbare, großartige Instrument geist<br />
licher Musik, der KÖLNER MÄNNER-GESANG-<br />
VEREIN, widmete sich dann der Oper.
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Wir hörten den Priesterchor aus .Zauberflöte'<br />
und HERMANN HACKSTEIN mit der Arie des<br />
Sarastro ,0 Isis und Osiris', der diese zwar<br />
sehr trefflich interpretierte, jedoch ohne die<br />
glänzende Abrundung der Töne, die diese<br />
Arie verlangt. <strong>Der</strong> .Soldatenchor' aus GOU-<br />
NODS .Faust' wurde sehr präzise und voller<br />
Begeisterung gesungen. Herrn RÜBBENS<br />
sparsame Gestik stand in umgekehrtem Ver-<br />
hältnis zum Erfolg; mit fanfter Gewalt trieb er<br />
den Chor an. Wenn der Gesang ein wenig<br />
entspannter gewesen wäre, dann wäre er voll<br />
kommen gewesen.<br />
.Muß i denn' und .In einem kühlen Grunde'<br />
waren Beispiele aus einer Darbietung deut<br />
scher Volkslieder. Bei den übrigen Volkslie<br />
dern sang zuweilen das Publikum mit, so wie<br />
bei ,Jan Pierewiet'.<br />
Russisches Lied<br />
Einmal nicht vom Don-Kosaken-Chor gesun<br />
gen. hörte man jetzt das .Reiterlied' - und<br />
es klang nicht wie eine zweitbeste Auffüh<br />
rung. Lieblich, voller Wehmut und ganz für<br />
diesen Chor und seine Tradition einstudiert,<br />
waren diese Lieder ein Ohrenschmaus, ein<br />
wenig, als ob man Caruso hätte Wiegenlieder<br />
singen hören. Doch wer möchte schon Caruso<br />
missen - oder den KÖLNER MÄNNER-GE-<br />
SANG-VEREIN! Ich bestimmt nicht!<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
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Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat November <strong>1971</strong><br />
3.11. 60 J Bernhard Boiz, Köln-Müngers<br />
dorf (41), Belvederestr. 68, ak<br />
tives Mitgl.<br />
3.11. 75 J Kari Auf'mkoik, Köln 1, Spichernstr.<br />
8, inaktives Mitgl.<br />
4.11. 65 J Bernhard Günther, Präsident der<br />
Handwerkskammer, Köln 1, Venloer<br />
Str. 48, inaktives Mitgl.<br />
4.11. 50 J Dr. Roif Madaus, Köln-Brück (91),<br />
Am Wildwechsel 32, inaktives<br />
Mitgl.<br />
10.11. 85 J Landrat a. D. Anton Knülle, Köln-<br />
Lindenthal (41), An St. Lauren<br />
tius 1, aktives Mitgl.<br />
12.11. 65 J Heinrich Fendei, Köln-Deutz (21),<br />
V. Sand-Platz 6-8, aktives Mitgl.<br />
16.11. 70 J Frau Eise Schnorrenberg, Köln-<br />
Lindenthal (41), Sielsdorfer Str.<br />
2, Witwenmitgl.<br />
20.11. 55 J Richard Piiz, Köln-Klettenberg<br />
(41), Klettenberggürtel 15, aktives<br />
Mitgl.<br />
24.11. 65 J Walter Schubert, Köln-Nippes<br />
(60), Kuenstr. 84, inaktives Mitgl.<br />
29.11. 65 J Georg Wingenfeid, Köln 1, Ehrenstr.<br />
100, aktives Mitgi.<br />
29.11. 82 J Karl Berzdorf, Köln 1, Ewaldistr.<br />
14, inaktives Mitgi.<br />
Neuaufnahmen:<br />
Wir begrüßen herzlich die folgenden neuen<br />
Mitglieder:<br />
Herrn Dr. Klaus Beckers, Steuerbevollmäch<br />
tigter, 5 Köln 41 (Lindenthal), Lindauer Str. <strong>51</strong>,<br />
Ruf: 43 17 53, inakt. Mitglied<br />
Herrn Roland Erbe, Elektromeister, 5 Köln<br />
41 (Sülz), Zülpicher Str. 350, inakt. Mitgl.<br />
Herrn Direktor Richard Mül ler, 5038 Rodenkirchen-Hahnwaid,<br />
Im Hasengarten 44,<br />
Ruf: 02236 / 6 52 92, inakt. Mitgl.<br />
Frau Gertrud H e i m b a c h , Großhandel,<br />
5 Köln 41 (Klettenberg), Klettenberggürtel 88,<br />
Ruf: 41 23 <strong>51</strong>, inakt. Mitgl.<br />
Vermählung<br />
Die Tochter Karin unseres aktiven Sängers<br />
Herrn M. W i I k e n s , vermähite sich am<br />
2. 10. <strong>1971</strong> mit Herrn Rolf Krieger. Den Glück<br />
wünschen des Vereins schließt sich der BB<br />
herzlich an.<br />
Verzogen<br />
Unser inaktives Mitglied Herr Horst Sterck<br />
ist nach 5 Köln 91, Rösrather Str. 232 ver<br />
zogen, Ruf: 89 29 94.<br />
Die Telefonnummer unseres aktiven Mitglie<br />
des, Herrn Bernd-Friedrich Echardt lautet<br />
jetzt 02238/6810.<br />
Ehrenvolle Auszeichnung:<br />
Unser aktives Mitglied, Herr Architekt Rolf<br />
Link, erhielt eine ehrenvolle Auszeichnung.<br />
Bei dem diesjährigen Architekturwettbewerb<br />
war er unter den 26 Preisträgern bei 167 vor<br />
geschlagenen Bewerbern. Eine auswärtige Ex<br />
pertenjury hatte die Preisträger vorgeschlagen.<br />
Als äußeres Zeichen erhielten die Preisträger<br />
eine Reliefscheibe mit einem Baumeisterbiid.<br />
Wir gratulieren unserem tüchtigen Architekten<br />
Rolf Link und wünschen ihm, daß weitere Er<br />
folge ihn begleiten mögen.<br />
Beachte die Fälligkeit des Jahresbeitrages!
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<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund berichtet:<br />
Die Chormusik sei das größte Bollwerk gegen<br />
die Entfremdung und Banalität der modischen<br />
Komponisten und gegen eine Musik, die nur<br />
auf Scharlatanen und Sensation aufgebaut sei,<br />
erklärt in einem Aufsatz in der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" der Frankfurter Komponist<br />
und Chorpädagoge Hans Kracke. Es sei die<br />
schöne und verpflichtende Aufgabe der Laien<br />
chöre, den kulturellen Verfall im Reiche der<br />
Töne nicht nur zu bannen, sondern auch einer<br />
gesunden neuen Musik den Weg zu weisen.<br />
Das Programm der Essener Chortage des DSB,<br />
die am 28. und 29. Oktober nächsten Jahres<br />
stattfinden, ist im Grundsätzlichen bereits fest<br />
gelegt. Fünf Konzerte verschiedener Beset<br />
zung sind vorgesehen, wobei auch avantgar<br />
distische Werke zur Aufführung gelangen.<br />
Doch sind wesentlich solche Kompositionen<br />
vorgesehen, die von Laienchören bewältigt<br />
werden können.<br />
Für die Zusammenarbeit von Chören mit<br />
Bläsern tritt die Zeitschrift „Lied und Chor"<br />
ein. An einem konkreten Beispiel wird in einer<br />
der letzten Ausgaben darauf hingewiesen, daß<br />
das gemeinsame Musizieren, wie es in den<br />
früheren Zeiten selbstverständlich war, von<br />
großer musikalischer Bedeutung ist. <strong>Der</strong> DSB<br />
unterstützt daher die Bestrebungen von „Cantare<br />
et sonare" nach besten Kräften.<br />
Chormusik Im Rundfunk lautete eine Aufsatz<br />
serie, die jetzt in der Zeitschrift „Lied und<br />
Chor" ihren Abschluß fand. Inzwischen sind<br />
alle Sender zu Wort gekommen, und man hat<br />
festgestellt, daß das Interesse der Sender an<br />
der Laienchormusik zwar unterschiedlich, im<br />
allgemeinen aber vorhanden ist.<br />
Dagegen<br />
könnte die Zahl der Bewerber für Rundfunk<br />
singen in den verschiedenen Bereichen noch<br />
größer sein.<br />
In<br />
Berlin tagte der Gesamtausschuß des<br />
Deutschen Sängerbundes mit den Vertretern<br />
seiner neunzehn Mitgliedsbünde. Die Tagung<br />
stand im Zusammenhang mit der 70-Jahrfeier<br />
des Berliner Sängerbundes, der mit einer An<br />
zahl Konzerte seine Leistungsfähigkeit unter<br />
Beweis stellte. Die Festansprache beim Fest<br />
akt hielt der Präsident des DSB Dr. Walter<br />
Weidmann, der in seinen Ausführungen einen<br />
Überblick über die Situation des Chorwesens<br />
der Gegenwart gab. Auch der Regierende Bür<br />
germeister Klaus Schütz, der der Schirmherr<br />
der 70-Jahrfeier war, ergriff das Wort zu einer<br />
Ansprache.<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund am La Plata (Ar<br />
gentinien) hielt unlängst seinen 33. Sängertag<br />
ab unter Teilnahme zahlreicher Chöre. <strong>Der</strong><br />
DSB am La Plata gehört zu den rührigsten<br />
auslandsdeutschen Sängerbünden, durch die<br />
der deutsche Chorgesang seit vielen Jahr<br />
zehnten seine Pflege erfährt. Das Festkonzert<br />
wurde von einer Reihe recht leistungsfähiger<br />
Chöre in<br />
stritten.<br />
unterschiedlicher Besetzung be<br />
bei deren Aufnahmen Du begeistert mitgewirkt hast.
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Herausgeber: KMGV-yermogens^Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln. Mauritiussteinweg 59 «Haus Woikenbura«<br />
Schriftle^itung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 443610<br />
Ritterbach GmbH., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 9294/75619 und 9294/755 49<br />
Titelb Id: Teilansjcht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelselte: Glahä Werbung Köln<br />
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Mitteilungsblatt<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins<br />
<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
November <strong>1971</strong>
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
231<br />
Terminkalender für Dezember <strong>1971</strong><br />
<<br />
Donnerstag, 2. Dez. <strong>1971</strong> Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Sonntag,<br />
5. Dez. <strong>1971</strong> Nikolausfeier in der Woikenburg<br />
Donnerstag, 9. Dez. <strong>1971</strong> Chorprobe, 19.30 Uhr, Woikenburg<br />
Donnerstag, 16. Dez. <strong>1971</strong> Chorprobe, 19.30 Uhr, Woikenburg<br />
Beginn der Chorproben nach den Weihnachtsferien:<br />
Donnerstag, 6. Jan. 1972 19.30 Uhr, Woikenburg<br />
Hinweis:<br />
Unsere Karnevaissitzung findet am Samstag, dem 22. Januar 1972,<br />
im Großen Saai der Woikenburg statt.<br />
Die Frankeniandreise des KMGV vom 28.-30.8.<strong>1971</strong><br />
Wohlauf, die Luft geht frisch und rein.<br />
Wer lange sitzt muß rosten;<br />
Den allersonnigsten Sonnenschein<br />
Läßt uns der Himmel kosten.<br />
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid<br />
<strong>Der</strong> fahrenden Scholaren,<br />
Ich will zu guter Sommerszeit<br />
In's Land der Franken fahren!<br />
C liegt schon einige Wochen hinter uns, die<br />
rrliche Sängerfahrt in das Frankenland.<br />
Wenn es auch nur eine kurze Reise war, wird<br />
sie allen Teilnehmern unvergessen bleiben.<br />
Die Gattin unseres aktiven Sängers, Franz Fei<br />
ten, Frau Liesei Feiten, die auch den Reise<br />
bericht unserer Sängerfahrt nach Paris im ver<br />
gangenen Frühjahr schrieb, ist die Verfasse<br />
rin des nachfolgenden Berichts, wofür ihr die<br />
Redaktion des BB recht herzlich dankt.<br />
Wü<br />
Mit gemischten Gefühlen stieg nach den vor<br />
Wochen sich leider ereigneten Zugunglücken<br />
mancher Pessimist in den extra für den KMGV<br />
eingesetzten „Rheingold-Expreß" antiker Bau<br />
art, der pünktlich, lokgeschmückt mit einem<br />
Birkenbusch und seitwärts angebrachten<br />
T ransparenten<br />
„Sonderfahrt Kölner Männer-Gesang-Verein"<br />
Köln - Staffelstein — Köln<br />
und dicker Aufschrift DEUTSCHE REICHS<br />
BAHN auf Bahnsteig 1 einlief.<br />
Daß kein Speisewagen mitgeführt wurde, mach<br />
te den Mitreisenden nichts aus, hätte zwar<br />
manchem der Gemütlichkeit wegen besser ge<br />
paßt, aber es ging auch so: Zur unterschied<br />
lich einsetzenden Hungerszeit wurde gepick<br />
nickt und wer seinen Proviant vergessen hatte,<br />
biß sich von Abteil zu Abteil durch.<br />
Unsere Reise verlief dank des Sonderzuges<br />
ohne nennenswerte Unterbrechung. Bei der<br />
rechtsrheinischen, romantischen Route, vorbei<br />
an Weinbergen, erweckten die Ortsnamen in<br />
uns Erinnerungen an wohlschmeckende Rhein<br />
weine. Die Zeit wurde auch nicht lang als wir<br />
durch das Maintal fuhren: Aschaffenburg und<br />
Würzburg grüßten mit ihren Burgen; bei Kit<br />
zingen und Neustadt a. d. Aisch passierten wir<br />
den Steigerwald und hielten wegen Lokwech<br />
sel ca. 10-15 Minuten auf dem Hbf. Fürth.<br />
Hier hätten wir fast einen unserer „Sänger<br />
knaben" auf die Verlustliste setzen können.
wenn der Zugführer in letzter Sekunde, als der<br />
Zug sich bereits iangsam in Bewegung gesetzt<br />
hatte, nicht HALT gewinkt hätte und das „ver<br />
lorene Liebchen" wieder einsteigen konnte.<br />
Auch wieder ein Vorteil, daß wir per Sonder<br />
zug reisten!<br />
■1<br />
t<br />
Ii<br />
Unser Rheingoldexpress bei der Ausfahrt aus dem<br />
Kölner Hauptbahnhof<br />
^ ging die Fahrt In nördlicher Richtung über<br />
Erlangen und die Domstadt Bamberg nach<br />
Staffelstein recht lustig weiter.<br />
Bei der Ankunft gegen 15 Uhr in Staffelstein er<br />
warteten uns bereis einige autorelsende Vor<br />
boten des KMGV. Mit 3 Sonderbussen des<br />
„Hi. Veit V. Staffelstein" ging es dann in's<br />
Diözesanhaus nach Vierzehnheiligen, unserer<br />
dortigen Unterkunft. Auf dem Wege grüßten<br />
Schloß Banz und die Basilika Vierzehnheiligen<br />
— Bauwerke des 18. Jahrhunderts, geschaffen<br />
von Balthasar Neumann — In ihrer barocken<br />
Schönheit, sichtbar auf Hügeln einander zu<br />
geordnet, und der Staffelberg von ferne die<br />
Ankömmlinge.<br />
Nach einer kurzen Probe mit dem Waidhorn-<br />
Ouartett im großen Konferenzsaal des Dlözesanhauses<br />
fuhren wir abends zum Konzert<br />
nach Neustadt b./Coburg, kurz vor der Zonen<br />
grenze, was Innerlich manchem ein bedrücken<br />
des Gefühl auferlegte, zu wissen, daß nur ein<br />
paar Kilometer welter die Wälder des Thürin<br />
ger Waides rauschen.<br />
Das gut besuchte Konzert In „Jägersruh" war<br />
ein voller Erfolg. In die erste Reihe hatte man<br />
zu Ehren des international bekannten KMGV<br />
einige hübsche Koreanerinnen placiert, die In<br />
ihren bunten Nationaltrachten wie die in Neu<br />
stadt fabrizierten Puppen aussahen.<br />
Eine In Cellophan verpackte Puppe — keine<br />
leibhaftige Koreanerin! — überreichte Herr<br />
Landrat Schaller unserem Präsidenten, Herrn<br />
Dr. Max Adenauer, als Andenken an diese<br />
Konzertreise, der sie jedoch mit einer witzigen<br />
Bemerkung bat, an den „Vize", Herrn Horst<br />
Massau, weitergeben zu dürfen, da dieser eine<br />
dreijährige Tochter habe. Nach Abschluß des<br />
Konzertes bekam auch Herr Professor Rübben<br />
„seine Puppe", hübsch In Klarsichthülle ver<br />
packt, überreicht, wofür er sich bei der korea<br />
nischen Überbringerin charmant mit einem<br />
Handkuß bedankte.<br />
Anschließend vergnügte man sich teilweise Im<br />
„Stern" und in „Jägersruh", wo zur Nacht ge<br />
gessen wurde und viele von uns noch gemüt<br />
lich bei einem Gläschen zusammensaßen.<br />
Sonntags wurden wir nach dem Frühstück mit<br />
Bussen zum Gottesdienst nach Kloster Banz<br />
gebracht. Auf den rechtsseitigen Mainhöhen<br />
beherrscht die ehemalige Benediktinerabtei<br />
Banz, ein Werk Im Italienischen Barock, das<br />
Maintal. Die gewaltige Ausdehnung der Anlage<br />
findet vielleicht nur noch Im Klosterstift Melk<br />
einen ebenbürtigen Vergleich. Heute Ist es<br />
Trapplstenkloster, dessen ernstes Schwelgen<br />
seltsam von der Heiterkeit der Gärten und<br />
Säle absticht. Man hat vom Klostergarten aus<br />
einen herrlichen Weitblick, und lohnende Spa<br />
ziergänge In die nahen Wälder laden direkt<br />
zum längeren Verweilen In dieser bezaubern<br />
den Landschaft ein.<br />
Den Gottesdienst bereicherten unsere Sänger<br />
mit Teilen aus der c-moll Messe von Franz<br />
LIszt. Nach der hl. Messe beim Frühschoppen<br />
mit Freibier und „Rudi Seidel's Fränkischen<br />
Bratwürsten vom Rost", musikalisch untermalt<br />
von der Jugendblaskapelie Ebensfeld, bekam<br />
nun auch der „Vize" eine Puppe überreicht.<br />
Witzige Reden von Herrn Landrat Schaiier und<br />
die Überreichung von Maßkrügen an unseren<br />
Präsidenten, unseren Professor und unseren<br />
„Vize", veraniaßten Herrn Prof. Rübben, Herrn
Generalhändler<br />
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Dr. Adenauer zum Dirigieren der Kapelle zu<br />
bewegen. Das Halle war auf seiner Seite. <strong>Der</strong><br />
Dechant von Kloster Banz tat uns u. a. kund,<br />
daß er vor 40 Jahren in Köln studiert habe,<br />
die Domstadt verehre und bei unserem ver<br />
storbenen Ait-Bundeskanzier, dem damaligen<br />
OB von Köln, Herrn Dr. Konrad Adenauer, in<br />
ben und üppigsten Formen, der Musik und<br />
dem Gesang lauschen zu dürfen.<br />
Zum Abendessen traf man sich im „Stern"<br />
oder auch im „Hirschen" und anschließend im<br />
Speisesaal des Diözesanhauses, wo uns eine<br />
Kiampfengruppe mit Heimat- und Wanderlie<br />
dern und unser Waidhorn-Quartett mit ver<br />
schiedenen Vorträgen einen Fränkischen Hei<br />
matabend bescherten.<br />
<strong>Der</strong> Leiter des Verkehrsamtes in Staffeistein,<br />
Herr Jankowski, gemeinsam mit seiner Gattin<br />
sehr um uns alle bemüht, übergab den Her<br />
ren Prof. Rübben, Massau und Wisskirchen je<br />
eine bronzene Medaille als Dank für ihre Be<br />
mühungen um das Zustandekommen und Mit<br />
wirken beim „musiksommer '71 — frankenwaid<br />
Obermain". Er betonte „bronzen" deshalb, weil<br />
es die silberne oder goldene Medaille erst<br />
beim nächsten bzw. übernächsten Besuch<br />
geben würde.<br />
Dank für die liebenswürdige Betreuung im<br />
Diözesanhaus Vierzehnheiligen<br />
den Gürzenich eingeladen war, woran er sich<br />
heute noch gerne erinnere und viel Freude<br />
daran habe, daß die Kölner Sänger mit ihren<br />
Frauen seinem Kloster mit ihrem Besuch ihre<br />
Reverenz erwiesen.<br />
Dank an Prot. H. J. Rübben nach dem Konzert<br />
in Kloster Bauz<br />
Unser Präsident, Dr. Utax Adenauer, ats Dirigent t<br />
Am Abend stand das Konzert in der Basilika<br />
Vierzehnheiligen auf dem Programm. Das Pu<br />
blikum von nah und fern strömte herbei und<br />
die dargebotenen Lieder und Orgeivorträge<br />
„kamen an". Es war ein unvergleichlich schö<br />
nes Erlebnis in diesem barocken Wunder von<br />
Licht und Festlichkeit, in den strahlenden Far-<br />
Dann erfolgte die Ordensverleihung von selten<br />
des KMGV an Herrn Landrat Schaiier, Herr<br />
Jankowski, den Organisator der Frankeniandreise,<br />
und die Schwester Oberin mit ihren<br />
fleißigen Mitschwestern, denen wir damit ein<br />
wenig Dank zollen wollten, daß wir uns in ih<br />
rem Haus wohifühiten. Auch Herr Jahn, der<br />
Leiter des Waidhorn-Quartetts, mit seiner Gat<br />
tin wurden mit Orden und Bützchen bedacht.<br />
Die Zeit verging wie im Fluge. Wir bedauerten<br />
alle, montags bei herrlichstem Sonnenschein<br />
wieder von Vierzehnheiiigen und dem Oberen<br />
Maintal Abschied nehmen zu müssen.<br />
Auf der Busfahrt zum Bahnhof sahen wir noch<br />
einmal die Hochflächen des Juras, der den<br />
Nordrand Frankens säumt, und wehmütig zu<br />
rück zum Staffeiberg, passierten in Staffel-
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burtshaus von Adam Riese und im Nu waren<br />
wir auf dem Bahnsteig, wo wir unseres<br />
Luxus-Express' harrten.<br />
<strong>Der</strong> „Vize" ließ es sich mal wieder nicht neh<br />
men, dem Schiußakkord seine eigene Note zu<br />
geben: Rotbemützt, mit der Keile wedelnd, gab<br />
er die Fahrt für den RHEINGOLD EXPRESS<br />
frei. Dank dessen kamen wir auch wieder heil<br />
auf dem Kölner Hbf. an. Die Sänger mit ihrem<br />
Anhang strömten — leider viel zu schnell und<br />
ohne „Sang und Klang" zum Abschied nach<br />
dieser schönen Reise - in alle Himmeisrich<br />
tungen dem heimatlichen Herd zu.<br />
<strong>Der</strong> Bericht wäre aber unvollständig, wenn wir<br />
nicht der Oberfränkischen Presse Raum geben<br />
würden. Diese Berichte können wir aber aus<br />
Piatzgründen nur auszugsweise bringen.<br />
Pressestimmen:<br />
Fränkischer Tag vom 1. 9. 71<br />
Sakraler Ausklang des Fränkischen Musik<br />
sommers<br />
Schlußkonzert in der Basilika Vierzehnheiligen<br />
mit dem Kölner Männer-Gesang-Verein unter<br />
Hermannjosef Rübben<br />
In der überfüllten Basilika Vierzehnheiiigen<br />
konnten sich Freunde und Liebhaber geist<br />
licher Chormusik am Schlußkonzert des „Mu<br />
siksommers '71 Frankenwaid-Obermain" mit<br />
dem Kölner Männer-Gesang-Verein unter Lei<br />
tung von H. Rübben, begleitet vom Organisten<br />
Wisskirchen, erfreuen.<br />
Klangliche Schwierigkeiten (auch bedingt durch<br />
die ungewohnte Akustik dieses Kirchenraumes)<br />
konnten erst in Vittorias „Popule meus" über<br />
wunden werden. Hier gelang dem Chor durch<br />
kultivierte Tongebung ohrenfäilige Plastizität,<br />
gerade durch Hervortreten klanglich ausgewo<br />
gener Tenorstimmen, während bei Purceiis<br />
„Sound the trumpet" die Bässe zu massiv an<br />
muteten; auch die rhythmische Präzision, im<br />
('ammenwirken mit der Orgel, ließ hier zu<br />
.sehen übrig. Gelegentlich mangelnde Ho<br />
mogenität und vielleicht manchmal etwas zu<br />
wenig klanglich-dynamische Differenzierung<br />
(vor allem zum Piano bzw. Pianissimo hin)<br />
waren nicht nur in ingegneris „O bone Jesu",<br />
sondern stellenweise auch im weiteren Verlauf<br />
des Konzerts wahrzunehmen.<br />
Hingegen fielen in Lemachers „Chorfantasie",<br />
einem stark gemäßigt modern konzipierten<br />
Dreierzykius, in „Gott, dein Himmel faßt mich"<br />
die gute Deklamation und sinnvolle Portato-<br />
Phrasierung sowie in „Seiig, wer ohne Sinne<br />
schwebt" ein ausgeglichener, voluminöser<br />
Klang strahienderTenorstimmen in exponierter<br />
Lage auf.<br />
Während Organist Wisskirchen bisher nur als<br />
Begleiter in Erscheinung trat, konnte er als<br />
Solist in der „Sinfonia aus der Kantate Nr. 29"<br />
von J. S. Bach und in Viernes „Finale aus der<br />
I. Symphonie für Orgel" durch Klangsinn, tech<br />
nisches Können und Gestaltungsvermögen<br />
überzeugen.<br />
Nach Bachs Sinfonia kamen erfreulicherweise<br />
nur noch neuzeitlich orientierte Komponisten<br />
zu Wort. Zwei Solisten und Chor, begleitet von<br />
der Orgel, sangen nach B. Webers „L'Angeius"<br />
die Spirituals „Swing iow" und „Go down<br />
Moses", „Let us break bread together", „Somebody<br />
is knocking" im Arrangement des<br />
Chorleiters H. Rübben sowie „Wereyouthere".<br />
Dabei beeindruckte in starkem Maße die wei<br />
che Planissimo-Tongebung (gerade bei dieser<br />
Akustik!) in „Let us break bread together".<br />
K. Lißmanns Kantate „Vom Menschen", ein<br />
vor allem im „Haiieiuja" ansprechendes Werk,<br />
gestalteten Chor und Organist in überzeugen<br />
dem Zusammenspiel (sehr schön die terrassen<br />
förmige Kiangdifferenzierung des Organisten)).<br />
Die abschließende Kantate „Lob Gottes" von<br />
A. V. Othegraven besteht aus Variationen über<br />
Strophen des Kirchenliedes „Lobe den Her<br />
ren" in spätromantischer Konzeption: ein<br />
schöner Schiußpunkt, symbolisch für die insge<br />
samt zwanzig Veranstaltungen des „Musik<br />
sommers '71 Frankenwaid-Obermain", der<br />
heuer mit teilweise sehr gut besuchten und<br />
meist hervorragenden Konzerten ins Leben ge<br />
rufen worden ist.<br />
Hoffentlich ist die Weiterführung dieser Veranstaitungsreihe,<br />
wie derzeit zu befürchten,<br />
aufgrund fehlenden Verständnisses und man<br />
gelnder finanzieller Unterstützung von selten<br />
übergeordneter ministerieiier Stellen, nicht<br />
ernstlich gefährdet. Es wäre wirklich sehr zu<br />
bedauern, wenn Franken auf diese erfreulich<br />
gelungene Konzertreihe im nächsten Jahr ver<br />
zichten müßte!<br />
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Kölner Sänger bejubelt<br />
<strong>Der</strong> Saal war bis auf den letzten Platz besetzt — Neustadter Puppe für den Präsidenten Dr. Max<br />
Adenauer — Stürmische Begrüßung des Chores durch das Publikum<br />
Neustadt (P.) — Am Samstag abend gastierte der Kölner Männer-Gesang-Verein unter seinem Diri<br />
genten Prof. Hermannjosef Rübben im Saal der „Jägersruh" in Neustadt. Mit diesem Konzert, das<br />
mit verändertem Programm am Sonntag in der Basilika in Vierzehnheiligen wiederholt wurde, ging<br />
der „Musiksommer Frankenwald-Obermain" zu Ende.<br />
<strong>Der</strong> Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt,<br />
als Oberbürgermeister E. Bergmann vor Beolnn<br />
des Konzertes den Chor kurz begrüßte.<br />
\ überreichte dem Präsidenten Dr. Max<br />
..'enauer als Präsent eine Puppe, die dieser<br />
mit launigen Worten an die Frau des Vizeprä<br />
sidenten weiterreichte.<br />
Stürmisch wurden Chor und Dirigent am Be<br />
ginn des Konzertes begrüßt. Die Zuhörer wa<br />
ren sich der Einmaligkeit dieses Erlebnisses<br />
bewußt. Wann wird wohl wieder einmal ein<br />
Männerchor mit rund 120 Sängern, alle fest<br />
lich Im Frack, In Neustadt auf der Bühne<br />
stehen?<br />
Schwungvoll und präzise<br />
Mit einem kurzen schwungvoll und rhythmisch<br />
präzis gesungenen Satz von Fl. Purcell, bei<br />
dem ein wirkungsvolles Chor-Crescendo de<br />
monstriert wurde, eröffnete der Chor die Vor<br />
tragsfolge. Zwei geistliche Werke von Ingegnerl<br />
und VIttorla aus der Blütezelt der a-<br />
capella-Kunst schlössen sich an. Wohlklang Im<br />
piano und wirkungsvoller Wechsel zwischen<br />
kleinem und großem Chor (bei den Karfreitags-<br />
Improperlen „Popule meus") zeichneten diese<br />
Wiedergabe aus. Eines der Gellert-Lleder von<br />
Beethoven, solistisch dargeboten, lockerte<br />
' Vigllch das Programm auf. Ein Satz von<br />
AVeber leitete dann über zu einer Folge von<br />
Spirituals In Sätzen von P. Zoll, H. Rübben<br />
und E. Pütz. In Chorsatz und Darbietung wur<br />
den hier die Möglichkeiten des Wechsels zwi<br />
schen Sollst und Chor oder kleinem und gro<br />
ßem Chor voll ausgeschöpft und zu sicherer<br />
Wirkung geführt. Größte Dichte und nachhal<br />
tigster Eindruck wurden bei dem Satz von<br />
Pütz („Were you there") erzielt.<br />
Dominierende Rolle<br />
Problematisch wird stets die Flereinnahme von<br />
Opernchören In Chorkonzerte sein. Aber nach<br />
dem das Hornquartett des Gürzenich-Orche<br />
sters Köln für die Mitwirkung bei den Original<br />
werken von Schubert und Schumann vorge<br />
sehen war, bot sich die Darbietung von Opern<br />
chören an.<br />
So erklangen der Pilgerchor aus „Tannhäuser"<br />
von R. Wagner, das Jagdlied aus dem „Wild<br />
schütz" von Lortzing und die Jägerchöre aus<br />
dem „Freischütz" und „Euryanthe" von Weber<br />
zur vielbejubelten Wiedergabe. <strong>Der</strong> letzte Chor<br />
mit seiner virtuosen Hörnerbegleltung mußte<br />
wiederholt werden.<br />
<strong>Der</strong> zweite Teil der Vortragsfolge wurde mit<br />
Perlen romantischer Männerchormusik, gepaart<br />
mit Hornklang, eröffnet. Auf das „Waldlied"<br />
von R. Schumann folgte eines der großartig<br />
sten Werke F. Schuberts, der „Nachtgesang<br />
Im Walde", der tempomäßig am Anfang etwas<br />
scharf angegangen wurde. <strong>Der</strong> folgende Zyklus<br />
„Trinklieder" von S. Strohbach für Barlton,<br />
Männerchor und Klavier brachte einen moder<br />
neren Klang In das Programm. Witzig und<br />
spritzig geschrieben, moderne Klänge verwen<br />
dend, die dem Ohr nicht wehtun und schwung<br />
voll dargeboten, gelangte dieser Zyklus zu<br />
einer geschlossenen und abgerundeten Dar<br />
bietung.<br />
Starker Beifaii<br />
Anschließend war das Hornquartett mit zwei<br />
Sätzen allein zu hören. Die virtuos geblasenen<br />
Kompositionen erhielten starken Beifall, so<br />
daß ein Volksliedsatz („Die Blümleln, sie<br />
schlafen") zugegeben wurde, bei dem die<br />
2. Strophe als hauchzartes Echo gespielt wur<br />
de. Ein Satz von A. Dvoräk leitete über zur<br />
abschließenden Folge europäischer Volkslieder<br />
In der Bearbeitung von H. Rübben mit Welsen<br />
aus Frankreich, Österreich, Rußland und<br />
Deutschland.<br />
Die Sätze sind wirkungsvoll angelegt (z. B. das<br />
russische Reiterlled Im Don-Kosaken-Stll) und<br />
gaben dem Chor nochmals Gelegenheit — wie<br />
auch bei anderen Werken — seine ganze<br />
Klangfülle und -macht eindrucksvoll zu doku<br />
mentleren. Erst nach vier Zugaben konnte<br />
der Chor die Bühne verlassen, nachdem auch<br />
dem Dirigenten durch eine junge koreanische
Krankenschwester in farbenfroher Landes<br />
tracht eine Puppe überreicht worden war.<br />
Mängel aufgewogen<br />
In einem kurzen Gespräch nach dem Konzert<br />
brachte der Dirigent seine Freude über das<br />
aufgeschiossene und iiebenswürdige Publikum<br />
zum Ausdruck, das die Mängel des zur Ver<br />
fügung stehenden Saales aufwog. Dieses Kon<br />
zert hat auch bei den Besuchern einen nach<br />
haltigen Eindurch hinterlassen. Es ist nur zu<br />
hoffen, daß es nicht bei einer einmaligen Be<br />
gegnung bleiben wird. P.<br />
Unser Konzert in der Bundesgartenschau<br />
am 5. September <strong>1971</strong><br />
Im Rahmen der Chorkonzerte anläßlich der<br />
Bundesgartenschau In Köln In der Zeit vom<br />
29. April <strong>1971</strong> bis zum 24. Oktober <strong>1971</strong> gab<br />
auch der KMGV am 5. September sein Kon<br />
zert.<br />
Ein strahlender, warmer Hochsommertag, eine<br />
große Zahl von Zuhörern — es mögen zwi<br />
schen 3.500 bis 4.000 gewesen sein, die teil<br />
weise in den Gängen zwischen den Stuhl<br />
reihen stehend den Darbietungen lauschten,<br />
war der glückliche Rahmen, der uns einen<br />
übergroßen Erfolg bescherte.<br />
Programmdirektor J. Liman, der den Chor, an<br />
der Spitze Prof. Hj. Rübben, herzlichst be<br />
grüßte, gab der außerordentlichen Freude über<br />
unseren Besuch mit den Worten Ausdruck,<br />
„daß er sich das Beste bis zum Schluß aufbe<br />
wahrt habe". Das folgende Programm kam<br />
zur Darbietung;<br />
Sound the trumpet<br />
Swing low<br />
Go down Moses<br />
Let US hreak<br />
Somebody's knocking<br />
L'Angelus<br />
Fein sein \<br />
Wenn du mich lieh hast<br />
Reiterlied<br />
Annchen von Thurau<br />
Jäger aus Kurpfalz<br />
Wenn alle Brünnlein fließen<br />
Margarethe, Soldatenchor<br />
Ernani, Ehebet das Glas<br />
Das verlorene Liebchen<br />
Jan Pierewit<br />
Hoery de Beere<br />
Au claire de la lune<br />
Geißbock<br />
Zwischen den einzelnen Chorgruppen sangen<br />
unsere bewährten Solisten Horst Massau, Ger<br />
hard Biesenbach, Klaus Tiiiy und Heinz Schnei<br />
der, begleitet von unserem Pianisten Herrn<br />
Kämmeriing, der auch in souveräner Weise die<br />
Chöre begleitete, einige Lieder und Volks<br />
lieder.<br />
<strong>Der</strong> Chor muß an diesem Tage eine beson<br />
dere Intuition gehabt haben. War es die große<br />
Zahl der begeisterten Zuhörer, das herrliche,<br />
sonnige Wetter, das Fiuidum des bunt/<br />
schönen Gartens, die ausgezeichnete Sti\<br />
mung des Chores und unseres Chormeisters?<br />
Es mag hier alles zusammengetroffen sein.<br />
Am Beifall der chorbegeisterten Menge war<br />
wohl zu erkennen, daß der KMGV in diesem<br />
Augenblick etwas ganz besonderes bot. Ob<br />
wohl ungezählte Zugaben gesungen wurden,<br />
dachte das dankbare Auditorium nicht daran,<br />
den Platz zu verlassen. Und als es dann doch<br />
einige Zeit später sein mußte, hörten wir,<br />
„Wiederkommen, Wiederkommen!"<br />
Auch die Dankesworte von J. Liman taten das<br />
ihre, uns zu bestätigen, daß wir durch dieses<br />
Konzert einen weiteren Zugang in die Herzen<br />
unserer Kölner, aber auch der sonstigen Be<br />
sucher, gefunden haben. —<br />
Wü
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Das ist der Titel des Divertissementchen 1972!<br />
Unter diesem Leitmotiv stand aber auch die<br />
Schiffahrt, die die Cäciiianer mit ihren Fami<br />
lienangehörigen und Freunden in diesem Jahr<br />
vereinte. <strong>Der</strong> oberste Cäciiianer — unser aiiverehrter<br />
und bewährter Gustav F u n c k e<br />
rief, und es kamen viele!<br />
Am Sonntag, dem 26.9.71, schon um 9 Uhr<br />
morgens, ging die Fahrt bei herrlichstem Son<br />
nenschein ab Frankenwerft Richtung „berg<br />
auf". Wohin wußte zunächst niemand, außer<br />
natürlich Gustav Funcke. Ais aber das Schiff<br />
bei Remagen wendete, wurde uns bewußt, daß<br />
die Bergfahrt zu Ende war. Was sich aber bis<br />
dahin schon alles getan hatte, und was nun<br />
noch folgte, war ein bunter Reigen von Unter<br />
haltung, deren Leitung in den bewährten Fländen<br />
unseres „unverwüstlichen" Heinz Wüst<br />
lag.<br />
Voraufgegangen waren aber die Begrüßungs<br />
worte, die Gustav Funcke über den „Bord<br />
funk" an die Teilnehmer richtete. Er begrüßte<br />
die Mitglieder der Gäcilia, die Vorstandsmit<br />
glieder des KMGV, die Freunde der Cäciiia,<br />
unsere Frauen und den zahlreich erschienenen<br />
Nachwuchs. Ein besonderes Wort galt den<br />
Frauen der Mitwirkenden bei den jährlichen<br />
Aufführungen, die, wie Gustav Funcke meinte,<br />
so manchen Abend am traulichen Herd ihren<br />
Ehemann vermissen würden. Den Teilnehmern<br />
der Aufführungen unseres Divertissementchen<br />
<strong>1971</strong> „D'r Zeppelin kütt — noch ens" über<br />
reichte er dann die Reproduktion eines Pho<br />
tos vom Jahre 1909, darstellend den Zeppelin<br />
über Köln kreuzend.<br />
Und was Heinz Wüst nun mit seiner char<br />
manten Assistentin bot, war ganz außerge<br />
wöhnlich. Ob unsere Kleinen nun die Hilfe im<br />
Haushalt demonstrierten — natürlich im Wett<br />
bewerb, oder ob die Vatis sich als Kochkünstier<br />
betätigten, dann Wettangein, Baiionbiasen,<br />
Säuglingspflege, das alles war eine Folge von<br />
bunten, lustigen Ereignissen, die die Zu<br />
schauer auf das köstlichste unterhielt. Und<br />
da unser lieber Heinz auch noch als Akkor<br />
deonvirtuose in Erscheinung trat, nahmen die<br />
Begeisterung und die stürmischen Ovationen<br />
kein Ende. Lieber Heinz! Das ganze war eine<br />
prächtige Leistung, für die wir Dir den aller<br />
besten Dank schulden!<br />
inzwischen war unser „Boot" in Königswinter<br />
gelandet. Hier konnten wir uns „vertreten",<br />
einen herzhaften Umtrunk tun, oder aber, wie<br />
unsere Damen es vorwiegend taten, sich bei<br />
Kaffee und Kuchen ergötzen. —<br />
Aber alsbald mußte die Rückfahrt angetreten<br />
werden. Und hier nun kam unser Spielleiter,<br />
Herr Klaus Rohr, zu Wort, der den Inhalt des<br />
Divertissementchens erläuterte. Wie immer in<br />
unseren „Spielchen", liegt auch dem nächsten<br />
ein stadtköinisches Ereignis zu Grunde. Es<br />
dreht sich um die 1886 von Preußen begon<br />
nene Gebietsneuverteiiung, übrigens ein Vor<br />
läufer der derzeitigen Bestrebungen, Köln „neu<br />
zu gestalten". Damais eben Preußen, heute<br />
das Land Nordrhein-Westfaien.<br />
im Spiel dreht es sich um die Absicht, D» 'z<br />
nach Köln einzugemeinden. Daß hier diel -<br />
meinden und Kreise erheblich Widerstand lei<br />
steten, war damals ebenso klar wie heute!<br />
Und damals muß es wohl „Verräter" gegeben<br />
haben, die die Stadt Köln unterstützten. Und<br />
was das nun mit dem Titel des Spiels zu tun<br />
hat? Eben auf dem Rhein zwischen Köln und<br />
Königswinter und in Königswinter müssen sich<br />
Szenen abgespielt haben, die ein Spiegel des<br />
gesamten Widerstreits wurden. Aber wie das<br />
Spielchen nun zu Ende geht, das hat uns<br />
Klaus Rohr, der auch der Autor des Stückes<br />
ist, nicht verraten. Wir müssen uns das in der<br />
Karnevalszeit im Opernhaus ansehen, und<br />
darauf freuen wir uns jetzt schon ganz un<br />
bändig! —<br />
Josef Baum, Horst tiJassau und Cfiristian Brühl<br />
beim „Wettkochen"<br />
Und als gegen 20 Uhr die Rheinreise zu Ende<br />
ging — vor dem Anlegen an der Frankenwerft<br />
machten wir noch eine Panoramafahrt am<br />
wundervoll beleuchteten Rheinufer vorbei —<br />
waren die Teilnehmer sich restlos klar dar<br />
über, daß unser lieber Gustav uns wieder<br />
einmal einen wunderschönen Tag beschert<br />
hatte. Dafür gebührt ihm herzlicher Dank! Wü
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Auf Wunidi beditnt SIt Harr Wllhalm KüBmonn (I. BoB)
<strong>Der</strong> Gusla-Chor Sofia gastierte in Köln.<br />
„Das gesungene Lied verbindet Völker!" Dies<br />
ist ein Ausspruch, den schon mancher Poiitiker,<br />
Dichter oder Komponist tat. Auch wir, der<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein, hat diese Tat<br />
sache auf seinen vielen Auslandsreisen im<br />
mer wieder verbuchen können. Ob in London<br />
oder Paris, in Wien oder Süd-Afrika u. a. wur<br />
de bestätigt, daß sich die Menschen oft viel<br />
näher stehen, ais dies sonst den Anschein hat.<br />
Die jüngste Erfahrung machten wir mit dem<br />
Gusla-Chor aus Sofia. Den Aufenthalt in Köln<br />
werden diese rund 95 Männer - darunter die<br />
Sopranistin Maria Dimtschevska — so leicht<br />
nicht vergessen. Nicht nur der konzertante Er<br />
folg im Gürzenich am 2. Oktober brachte diese<br />
prächtige Sängerschar uns und unseren Freun<br />
den näher, sondern auch die Betreuung, die<br />
wir dem Chor angedeihen ließen, wird ihren<br />
Stempel aufgedrückt haben. Sei es die Zu<br />
sammenkunft nach dem Konzert in der Woikenburg,<br />
der Empfang im Hause unseres Chor<br />
meisters Prof. Hj. Rübben oder der weinselige<br />
Abend im „Fiesen Kunibert" bei unserem San<br />
gesbruder Aibert bach, — alie diese Begeg<br />
nungen trugen viei dazu bei, menschliche Kon<br />
takte zu fördern und Brücken zu schlagen von<br />
Ost nach West. Und wir wissen es ganz ge<br />
nau, wenn unser Gegenbesuch demnächst in<br />
Bulgarien Tatsache wird, daß uns dort / .<br />
geschlossene Sänger, d.h. Freunde, erwarR-.i!<br />
Das dem Männerchor aufgeschlossene Köln<br />
freute sich über das Konzert am 2. Oktober.<br />
Es steht dem Rezensenten dieses Berichtes<br />
nicht an, an den Darbietungen Kritik zu üben.<br />
Dies überiäßt ergern der fachkundigen Presse<br />
Und so schrieb die Kölner Presse über dieses<br />
Konzert:<br />
Wü<br />
Kölner Stadt-Anzeiger<br />
<strong>Der</strong> Gusla-Chor unter Vassll Stefanoff gastierte In Köln<br />
Die Knülier des Programms waren ohne Frage<br />
die Volksiieder aus Bulgarien und Rußland.<br />
Temperament, Wendigkeit im Rhythmischen<br />
und biegsame Führung der Stimmen verban<br />
den sich hier zu einer Vortragskunst, die dem<br />
Gusla-Chor aus Sofia bisher unzähiige Preise<br />
in allen Ländern einbrachte und auch die<br />
Hörer im Gürzenich zu Applaussalven hinriß.<br />
<strong>Der</strong> Saal war ausverkauft, nicht zuletzt durch<br />
die finanzielle Unterstützung des Kölner Män<br />
nergesangvereins, der als Schirmherr tausend<br />
Karten übernommen hatte. In schmucker Na<br />
tionaltracht präsentierten sich die 85 Laien<br />
sänger unter ihrem Leiter Vassil Stefanoff, dem<br />
Chefdirigenten des Sofiaer Rundfunks. Ais Er<br />
zieher wie als Musikerpersönllchkeit gleich be<br />
deutend, gab er dem Chor eine gesangliche<br />
Durchbildung, die selbst bei heikelster Harmo<br />
nik ein Optimum an Intonationssicherheit er<br />
reicht.<br />
Vom Material her beeindruckten vor aliem /<br />
Bässe und Mittelstimmen durch ihre kern\.<br />
Füiie. Die Tenöre könnten Verjüngung gebrau<br />
chen und forcierten zeitweiiig den Ton.<br />
Geistiiche Chorsätze von Byrd, Mozart, Nägeli<br />
und Dubois leiteten den zweiten, schwächeren<br />
Teii ein, den Wagners Piigerchor und ein Chor<br />
aus Verdis „Ernani" beschloß. Manches wirkte<br />
da antiquiert, hatte einen leichten Beige<br />
schmack von LIedertafelei. Unmotivierte Sforzati<br />
und kleine tonliche Eintrübungen beein<br />
trächtigten das Biid. Die Sopranistin Maria<br />
Dimtschevska und der Bariton Assen Selimsky<br />
von der Nationaloper Sofia entfalteten als So<br />
listen Kraft und Theater-Air.<br />
M.-ardt
Kölnische Rundschau<br />
Balkan-Spezialitäten<br />
H. D. WIedebusch<br />
Im Kölner Gürzenich begann der Gusla-Chor<br />
aus Sofia unter der Schirmherrschaft des Köiner<br />
Männer-Gesang-Vereins seine Konzert<br />
tournee durch die Bundesrepubiik. <strong>Der</strong> rund<br />
85 Mitglieder zähiende Männerchor konnte im<br />
Juni dieses Jahres bei einem Musikwettbe<br />
werb von 45 Spitzenchören in Den Haag (Holden<br />
ersten Preis erringen.<br />
Im ersten Teil des Abends servierten die Sän<br />
ger im bestickten Trachtenhemd eine bunte<br />
Paiette bulgarischer Foiklore, die ihre Wirkung<br />
beim Pubiikum nicht verfehite. Für die slawi<br />
sche Schwerbiütigkeit, die sich im nächsten<br />
Moment in heitere Ausgelassenheit verwan<br />
deln kann, sind Deutsche von jeher empfäng<br />
lich gewesen, besonders dann, wenn sie mit<br />
Präzision glaubhaft dargestellt wird.<br />
Vom kaum hörbaren deklamatorischen Fiüstern<br />
bis zum kraftstrotzenden Fortissimo beherrscht<br />
dieser Chor die reiche Ausdrucksskala der erd<br />
verbundenen Gesänge. Hinreißend die Arran<br />
gements und großartig die dynamischen Stei<br />
gerungen. In Vassll Stefanoff, Ghefdirigent des<br />
Sofioter Rundfunks, haben die Buigaren einen<br />
Chorleiter, dessen Dirigat an Genauigkeit<br />
nichts zu wünschen übrigiäßt.<br />
Nach der Pause steckten alie in einem schwar<br />
zen Frack, um Wiiiiam Byrd, Mozart, Grieg,<br />
Scariatti, Verdi und Wagner Ehre zu erweisen.<br />
Diese „Zwangsjacke" bekam vor allem den<br />
Tenören nicht besonders. Sie wirkten un<br />
elastisch. Zwei Soiisten der Sofioter National<br />
oper - Maria Dimtschevska (Sopran) und<br />
Assem Seiimsky (Bariton) — waren die gefei<br />
erten Stars. Seiimsky mußte das altrussische<br />
Voiksiied „Rabinuschka" wiederhoien. Großer<br />
Beifail beim Jägerchor als Zugabe.<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Dezember <strong>1971</strong><br />
6.12. 65J Wllltelm Niesen, Efferen, Afray<br />
Straße 7, inaktives Mitgiied<br />
8.12. 50 J Lothar Thaut, Köln-Zolistock (<strong>51</strong>),<br />
Vorgebirgstraße 253, aktives Mit<br />
giied<br />
13.12. 60 J Josef Lessenich, 5024 Pulheim,<br />
Im Helligenfeldchen 3, aktives<br />
Mitglied<br />
15.12. 75 J Frau Berty Schmitz-Sesterhenn,<br />
Köin 1, Alteburger Straße 42, Wit<br />
wen-Mitglied<br />
15.12. 92 J Professor Alex Meyer, Köln-Lin<br />
denthal (41), Gyrhofstr. 8c, inak<br />
tives Mitglied<br />
17.12. 60 J Dr. Paul-Bernd Freitag, 5208 Ei<br />
torf/Sieg, Asbacher Straße 2, In<br />
aktives Mitglied<br />
17.12. 65 J Prof. Dr. Julius Scheveling, Köln-<br />
Weidenpesch (60), Drosseiweg 25,<br />
inaktives Mitgiied<br />
21.12. 84 J Dr. Hanns-Josef Schäfer, Köln 1,<br />
Wevelinghovener Straße 7, aktives<br />
Mitglied<br />
22.12. 65 J Hans Breuer, 5343 Aegidienberg,<br />
Amselweg 2 a, inaktives Mitglied<br />
27.12. 83 J Carl Weisweiier, Köln-Lindenthal<br />
(41), Bachemer Straße 59, akti<br />
ves Mitgiied<br />
28.12. 75 J Frau Maria Weber, Köln-Lindenthal<br />
(41), Stadtwaldgürtel 2a, Wit<br />
wen-Mitglied
246<br />
Todesfall<br />
Frau Agnes Mauer, die Mutter unseres<br />
aktiven Sängers, Herr Matthias Mauer, ver<br />
starb am 8. Oktober <strong>1971</strong>. <strong>Der</strong> Beileidsbekun<br />
dung des Vorstandes und der Mitglieder<br />
schließt sich der SB mit aufrichtiger Teil<br />
nahme an.<br />
Verlobung<br />
Die Tochter Liselotte unseres aktiven Sängers,<br />
Herrn Christian Hombach, verlobte sich am<br />
6.10.71 mit Herrn Hans-Helmut Brahmann.<br />
<strong>Der</strong> BB gratuliert recht herzlich.<br />
Neuaufnahme<br />
Herr Helmut Giersberg, Einzelhandels<br />
kaufmann, 5 Köln 91, Kuthstraße III, trat am<br />
14.10.71 dem KMGV als inaktives Mitglied<br />
bei. Herzlich willkommen!<br />
Adressenänderung<br />
Unser Witwenmitglied Frau Maria Klein ver<br />
zog nach 5216 Niederkassel-Rheidt, Markt<br />
straße 1 ^ \<br />
Hans Langenberg wurde 50 Jahre alt.<br />
Am 18. Oktober <strong>1971</strong> wurde unser aktiver Sän<br />
ger und Vorstandsmitglied Hans Langenberg<br />
50 Jahre alt. In seinem Hause am Klettenbergpark<br />
hatte er seine Freunde um sich ge<br />
schart, um diesen Tag festlich zu begehen.<br />
Im Namen des Vorstandes und der Mitglieder<br />
gratulierten Theo Käser und Willi Wüsten<br />
berg. Es war ein festlicher und froher Morgen,<br />
dem Josef Pering mit seinen launigen Worten<br />
die richtige Würze gab:<br />
1921 18. Oktober <strong>1971</strong><br />
Mein lieber HANS LANGENBERG!<br />
Von alleny die heut zu Dir kommen<br />
hast Du nur liebe Wünsche vernommen.<br />
Auch ich möcht' heute mit Behagen<br />
Dir das Schönste für Dein Leben sagen:<br />
<strong>Der</strong> HERRGOTT segne Dich mit vielen Jahren;<br />
nur liebes Glück, Gesundheit solVn Dir widerfahren!<br />
Und fühlst Du Dich nun hochgeehrt,<br />
so ist das sicher ... einen ASBACH-URALT wert.<br />
bei deren Aufnahmen Du begeistert mitgewirkt hast.
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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 □ t??. olin<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf. 443610<br />
Druck: Otto Ritterbach GmbH., Weiden bei Köln, Klelststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94 / 7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner fdänner-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />
Überweisungskonten; _ ^<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männei-Gesang-Verein: .. .<br />
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HENSCHEL
<strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong><br />
Dezember <strong>1971</strong><br />
-I<br />
!»|f<br />
i<br />
81<br />
Mitteilungsblatt "<br />
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2<strong>51</strong><br />
(<br />
(<br />
Liebe große KMGV-Familie,<br />
das auslaufende Jahr <strong>1971</strong> hat den KMGV in seiner an Tradition und<br />
wichtigen Ereignissen gleich bedeutsamen Geschichte erstmals auf einen<br />
anderen Erdteil gebracht. Die große Südafrika-Konzertreise mit den so<br />
ungemein erfolgreichen Veranstaltungen vor rund 20 000 Menschen wird<br />
in der Geschichte unseres Chores sicherlich auch künftig zu den bedeu<br />
tendsten Ereignissen zählen. Und schon zeichnet sich am Horizont als<br />
neues Konzertziel der Ferne Osten ab. Die Bedingungen für eine Tournee<br />
nach Japan stehen günstig, und es ist fast schon an der Zeit, ein geeigne<br />
tes Programm auszuarbeiten.<br />
Nach einem so arbeitsvollen und auch an menschlichen Begegnungen so<br />
reichen Jahr, das einen schönen Abschluß in dem Winterkonzert „Werke<br />
großer Meister" mit Franz Liszts c-moll Messe fand, kommen unsere<br />
diesjährigen Festtagsgrüße mit besonderer Herzlichkeit und dem Wunsch<br />
nach viel Ruhe und Besinnung. Denn eben dies scheinen in einer<br />
hektischen, umbrüchigen Welt immer mehr erstrebenswerte Ziele unserer<br />
Lebensführung zu sein. Und gerade zur Ruhe und Besinnung ruft doch<br />
auch unser gemeinsames Musizieren auf, das ohnedies — wie kaum in<br />
einer anderen menschlichen Bindung — solch reiche freundschaftliche<br />
Verbundenheit zeitigt. In dieser ruhe- und rastarmen Zeit, in der immer<br />
wieder das Krankhafte, extrem Auswüchsige ja Perverse zur Kunst er<br />
hoben wird, ist gerade die künstlerische Aussage eines so großen lei<br />
stungsfähigen Vokalensembles von besonderer Bedeutung.<br />
Und so darf man an der Schwelle zum Jahr 1972 berechtigt den Wunsch<br />
äußern, daß auch dieses Jahr weiter die herzlichen Freundsdiaftsbande<br />
zwischen den Sängern und ihren Familien festigen und daß die<br />
steigende Leistungskurve des Chores ihm auch weiterhin beschieden sein<br />
möge. Ihnen allen aber, ohne deren so ungemein engagierte Begeisterung<br />
und Einsatzfreudigkeit das alles unmöglich wäre, gilt unser ganz herz<br />
licher Dank und der Wunsch, daß Ihnen und Ihren Familien Gesundheit<br />
und bestes Wohlergehen beschieden sein möge. Mit den herzlichen Fest<br />
tagsgrüßen für ein gesegnetes und geruhsames Weihnachtsfest und ein<br />
erfolgreiches Neues Jahr sind wir stets<br />
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Terminkalender für Januar/Februar 1972<br />
Donnerstag, den 6.1.1972<br />
Donnerstag, den 13.1.1972<br />
Donnerstag, den 20.1.1972<br />
Samstag, den 22.1.1972<br />
Donnerstag, den 27.1.1972<br />
Sonntag, den 30.1.1972<br />
Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Karnevalsitzung des KMGV in der<br />
Wolkenburg<br />
Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />
Premiere des Divertissementchens 1972<br />
Aufführungstermine des Divertissementchens 1972<br />
im Großen Haus<br />
Premiere<br />
Sonntag, den 30. Januar 1972,19.00 Uhr<br />
2. Aufführung<br />
Mittwoch, den 2. Februar 1972, 19.30 Uhr<br />
3. Aufführung<br />
Freitag, den 4. Februar 1972,19.30 Uhr<br />
4. Aufführung<br />
Sonntag, den 6. Februar 1972,15.00 Uhr<br />
Geschlossene Aufführung für den KMGV<br />
5. Aufführung<br />
Sonntag, den 6. Februar 1972, 19.30 Uhr<br />
6. Aufführung<br />
Mittwoch, den 9. Februar 1972, 19.30 Uhr<br />
Geschlossene Aufführung für den KMGV<br />
7. Aufführung<br />
Karnevalssamstag, den 12. Februar 1972, 15.00 Uhr<br />
8. Aufführung<br />
Karnevalsamstag, den 12. Februar 1972, 19.30 Uhr<br />
9. Aufführung<br />
Karnevalssonntag, den 13. Februar 1972, 15.00 Uhr<br />
10. Aufführung<br />
Karnevalssonntag, den 13. Februar 1972,19.30 Uhr<br />
11. Aufführung<br />
Karnevalsdienstag, den 15. Februar 1972,19.30 Uhr
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Die Kölner Presse berichtete in ihren Kultur he Hägen:<br />
Kölnische Rundschau vom 9. 11. <strong>1971</strong>:<br />
Ein Mammutprogramm sehr gut durchgestanden<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein sang im Gürzenich<br />
Das diesjährige Gürzenichkonzert des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins stand unter dem<br />
Motto „Werke großer Meister". Es war ein<br />
Mammutprogramm, das Professor Hermann<br />
josef Rübben seinen fast 200 Sängern abverrte,<br />
doch als man nach zweieinhalb Stunmit<br />
dem süffigen Orffschen „Taberna"-<br />
r „auf die Erde" zurückgekehrt war, ver<br />
langte der bis auf den letzten Platz besetzte<br />
Saal sogar noch zwei Zugaben. Dem Chor<br />
wie auch dem Publikum ist an diesem Abend<br />
besonderes Durchhaltevermögen zu beschei<br />
nigen.<br />
Rübben zog in diesem Konzert alle Register<br />
seiner urwüchsigen Spannkraft. Doch hatte er<br />
den Bogen für seine nicht gerade jugend<br />
lichen Sänger nicht etwas überspannt? Mit<br />
gelegentlichen rhythmischen Ungenauigkeiten<br />
mußte er denn wohl auch rechnen.<br />
Die meiste Liebe und Mühe hatte der Männer-<br />
Gesang-Verein auf die Einstudierung der<br />
großartigen Missa c-moll von Franz Liszt ver<br />
wendet, und hier gelang ihnen eine Leistung,<br />
die ihresgleichen suchen kann. Rübben ko<br />
stete die Ausdrucksspannungen im harmoni<br />
schen Bereich aus und konnte einen Chor<br />
klang erzielen, der der mystischen Entrückt<br />
heit dieses Werkes ganz und gar entsprach.<br />
Paul Wißkirchen, der an der Orgel glänzend<br />
1-^ 3r Stadt-Anzeiger vom 11. 11. <strong>1971</strong>:<br />
Liszt mit Mozart und Alban Berg<br />
Von Margo Schuchardt<br />
assistierte, hatte zuvor eine meisterhafte Deu<br />
tung des schwierigen Lisztschen Orgelwerks<br />
„Präludium und Fuge über b-a-c-h" geliefert.<br />
Während des ganzen Abends war die seit die<br />
ser Spielzeit an die Kölner Oper verpflichtete<br />
Sopranistin Gerlinde Lorenz voll „im Einsatz".<br />
Gleich vier Programm punkte hatte sie zu er<br />
füllen, von denen die volksliedhaft schlichten<br />
Mahler-Lieder und, herausragend, drei Kost<br />
proben aus den früheren Liedern von Alban<br />
Berg die stärksten Eindrücke ihrer sänge<br />
rischen Begabung hinterließen. Mit Schuberts<br />
„Allmacht" und Mozarts „Dir, Seele des Welt<br />
alls" — bei beiden Stücken waren die Männer<br />
mit von der Partie — war das Glück weniger<br />
auf ihrer Seite: Sie hatte mit einer inneren<br />
Nervorsität zu kämpfen, die sie aber auf<br />
Grund ihres stimmlichen Materials gar nicht<br />
zu haben braucht. Die Klavierbegleitung hatte<br />
Friedrich Spies übernommen.<br />
Bruckners „Mitternacht" erlebte eine beson<br />
ders schöne Aufführung. Daß die Natur den<br />
Männern Weisheit, den Frauen aber „nur"<br />
Schönheit verleihe, davon wußte der Chor<br />
mit Gesängen von Josef Haydn ein Lied zu<br />
singen. Inniglich gelang ihnen die „Wahre<br />
Liebe" von Janaceck, und Schuberts „Wider<br />
spruch" und „<strong>Der</strong> Gondelfahrer" zeigten den<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein in seiner ge<br />
wohnten rhythmisch präzisen Formung.<br />
Eine repräsentative Leistungsschau mit einem<br />
stilistisch breit aufgefächerten Programm bot<br />
der Kölner Männer-Gesang-Verein in seinem<br />
Herbstkonzert. Nicht nur der Gürzenichsaal,<br />
sondern auch das obere Podium waren bis<br />
zum letzten Platz besetzt, so daß die Sänger<br />
- es sind auch heute noch über 200 - wäh<br />
rend des ganzen Konzertes stehen mußten.<br />
Eine enorme physische Beanspruchung vor<br />
allem für die älteren Jahrgänge, und sie stel<br />
len ja nun einmal das Hauptkontingent des<br />
Chores.<br />
Das optische Bild zeigt: Auch Professor Rüb<br />
ben, der energiegebündelte Dirigent des<br />
KMGV, hat Nachwuchssorgen. Es fehlt, auch<br />
wenn der Mangel zur Zeit dank der zuchtvol<br />
len Schulung im Chorbild noch kaum spürbar<br />
wird — an jungen Sängern, die neben gutem<br />
Material auch eine dem Niveau entsprechende<br />
Musikalität mitbringen.<br />
Neben Schubert und Bruckner gab es als<br />
bemerkenswerte Neueinstudierung die Messe<br />
in c-Moll von Franz Liszt. Vom Stoff her klar<br />
dem liturgischen Bezirk zugehörend, erfährt
der Messetext hier eine romantisierende Aus<br />
weitung, die in ihrem subjektiven Bekenntnis-<br />
Charakter in das Konzertante weist. Rübben<br />
gab dem Werk — von Paul Wißkirchen an der<br />
Orgel unterstützt, der mit Liszts thematisch<br />
kiar durchhörbarem Präiudium und Fuge über<br />
b-a-c-h für die nötige Einstimmung sorgte —<br />
Spannweite, hymnische Größe und reiigiöse<br />
Tiefe, imponierend, wie sich der Chor, bis ins<br />
Letzte ausgewogen, am romantischen Klangbiid<br />
entzündete und bis auf wenige Uneben<br />
heiten in den großen Steigerungen von Gloria,<br />
Sanctus und Agnus Dei den Intentionen von<br />
^ ibben foigte.<br />
uiese Spitzenleistung, sorgfäitig geprobt,<br />
wurde weder in Mozarts dreiteiiiger Kantate<br />
„Dir, Seeie des Weitaiis" — hier fehite es an<br />
Koordinierung mit der Sopranistin Gerlinde<br />
Lorenz und dem Pianisten F. W. Spies — noch<br />
bei Schubert — erreicht.<br />
Ein weiterer Höhepunkt: Haydns Gesänge für<br />
Männerstimmen, so beweglich moduiiert und<br />
federnd im Rhythmus, daß trotz der zu starken<br />
Besetzung ihr ieichter Witz weitgehend erhaiten<br />
biieb.<br />
Orffs „in-taberna"-Chor und etliche Zugaben<br />
- stimmiich machten sich dabei Ermüdungs<br />
erscheinungen bemerkbar - rundeten den<br />
Abend ab. Viei Begeisterung auch für die Soiistin<br />
Geriinde Lorenz, neuverpfiichtete Sopra<br />
nistin unserer Oper. Unterstützt von einer instrumental-bewegiichen<br />
Stimme mit kostbaren<br />
Pianotönen traf sie den schiichten Grundton<br />
der Mahierschen Gesänge ebenso wie die<br />
expressiv gespannte Linienführung der frühen<br />
Lieder von Aiban Berg. Ais mitmusizierender<br />
Begieiter: F. W. Spies.<br />
Schwarzwaldfahrt<br />
Schwarzwaldfahrt der Gruppe 6, verstärkt durch Sänger der Gruppen 22, 4 u. a.<br />
Am Freitag, dem 15. 10. <strong>1971</strong>, begaben sich rund 60 Sänger unter der künstlerischen<br />
Leitung von Prof. Hj. Rübben in den südlichen Schwarzwald, um in Neustadt zu kon<br />
zertieren. Sangesbruder Paul Adrian berichtet über diese Fahrt wie folgt:<br />
„Großes Chorkonzert"<br />
am Freitag, dem 15. Oktober <strong>1971</strong>, 20.15 Uhr,<br />
im Kurtheater in Neustadt/Schwarzwald.<br />
i isführende: Eine Gruppe des Kölner Män-<br />
V.er Gesang-Vereins<br />
Leitung: Prof. Hj. Rübben<br />
Solisten:<br />
Horst Massau, Bariton<br />
Heinz Schneider, Bariton<br />
Drage Sauperl, Bariton<br />
Am Flügel: Werner Kämmeriing<br />
<strong>Der</strong> Männergesangverein „Hochfirst"<br />
Neustadt/Schwarzwaid<br />
Leitung: Musikdirektor F. J. Meybrunn<br />
leuchtete auf den Piakaten in großen Lettern<br />
den entwa 60 Sängern des KMGV entgegen.<br />
als sie am Freitag, dem 15. Oktober <strong>1971</strong> um<br />
14 Uhr, den Zug in Neustadt/Schwarzwald ver<br />
ließen. Das machte allen kiar, daß die Neu<br />
städter etwas Besonderes erwarteten. So ging<br />
es nach sechsstündiger Fahrt nicht in die<br />
Quartiere, sondern gleich zur Steiiprobe in die<br />
Konzerthaile, und ich berichte nichts Neues,<br />
wenn ich sage, daß diese erst zu Ende ging,<br />
bis Prof. Rübben mit allem zufrieden war.<br />
Das Konzert<br />
wurde im ersten Teil vom MGV „Hochfirst" be<br />
stritten, der unter der Leitung von Franz Josef<br />
Meybrunn eine beachtliche Leistung bot. <strong>Der</strong><br />
zweite Teil stand dann ganz im Zeichen des<br />
KMGV und seines Dirigenten. Die intensive Vor<br />
bereitung (mehrere Sonderproben) ließen den<br />
Chor des KMGV, der sich aus Mitgliedern<br />
mehrerer Gruppen zusammensetzte, zu einem<br />
Instrumentarium werden, mit dem umzugehen<br />
es Professor Rübben sichtlich Freude berei<br />
tete. <strong>Der</strong> Chor bot dann auch eine ausgezeich<br />
nete Leistung, die dem künstlerischen Steilen-
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wert des KMGV nur die Aktivseite zugeordnet<br />
werden kann. Von Purcelis „Sound the Trumpet"<br />
bis zu Rübbens „Geißbock" wurde ein<br />
Bogen geistlicher und weltlicher Chormusik<br />
gespannt, der, durch gekonnte Solovorträge<br />
von Horst Massau, Heinz Schneider und Drage<br />
Sauperl gut und programmgerecht ergänzt,<br />
das mit 500 begeisterten Personen voll be<br />
setzte Kurtheater zu einem Demonstrationsort<br />
klassischer und moderner Chormusik werden<br />
ließ. Am Flügel begleitete Werner Kämmer<br />
ling in bekannt guter Manier.<br />
wo, wie der Chronist erfahren konnte, die<br />
Nachtquartiere beinahe unverzüglich aufge<br />
sucht wurden.<br />
<strong>Der</strong> Samstag<br />
stand frei zur Verfügung der Sänger. <strong>Der</strong> un<br />
beschreiblich schöne, sonnige Herbsttag lud<br />
zu weiten Spaziergängen in die waidreiche<br />
Umgebung von Friedenweiler ein. Manche<br />
Großstadtlunge wurde vollgepumpt mit ozon<br />
reicher Tanneniuft, sozusagen eine Luftkur in<br />
Beim anschließenden Kommers wurden vom<br />
1. Vorsitzenden des MGV Neustadt, Mößner,<br />
Worte der Anerkennung und des Dankes aus<br />
gesprochen, die unser unverwünstiicher Paule<br />
Peters, Baas der Gruppe sechs und organisa<br />
torischer Leiter dieser Reise, z. Zt. auch<br />
„Kammerchorpräsident" genannt, ebenso be<br />
redt wie charmant beantwortete. „Rufen Sie<br />
uns — wir kommen, wenn Sie 1973 Ihren 110.<br />
Geburtstag feiern!", war das Fazit seiner<br />
Rede. Weit nach Mitternacht ging es mit dem<br />
Bus nach dem 5 km entfernten Friedenweiler,<br />
Miniformat. Daß auch andere Kuren möglich<br />
waren, bewiesen drei wackere Sänger beim<br />
Skat, die sich für jede Runde (301 plus Da<br />
tum) einen „Schwarzwäider Kirschwasser" ge<br />
nehmigten, sozusagen eine Obstkur, und<br />
Augenzeugen berichten, in Maxiformat.<br />
Am Abend gab es einen Bunten Abend im<br />
Kurhotel mit der Bevölkerung von Frieden<br />
weiler. Lange wurde das Tanzbein geschwun<br />
gen, manches Glas Wein, Bier oder Kirsch<br />
wasser getrunken. Beide Chöre traten auf,
Im<br />
Herzen<br />
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Sauperl gaben Proben ihres Könnens als So<br />
listen und ernteten stürmischen Beifall. Und<br />
wenn Christian Brühl dabei ist, erklingt auch<br />
zur Heiterkeit alier die „Kölsche Kirmes".<br />
Wenn schließlich der Vertreter des Ortes den<br />
Besuch und das Auftreten der Chorgruppe als<br />
das „größte Ereignis aller Zeiten" für Friedenweiier<br />
apostrophierte, möge der Leser die<br />
Freude der KMGV-er ob dieser Ehre nach<br />
empfinden.<br />
Am Sonntag<br />
iestaitete der Chor den Gottesdienst in der<br />
arocken Pfarrkirche von Friedenweiler mit<br />
Teilen aus der c-moli Messe von Franz Liszt<br />
und einigen Spirituals. Es war schon eine<br />
außergewöhnliche Situation, Prof. Rübben<br />
gleichzeitig als Organisten und Dirigenten zu<br />
erleben. Beide Teile, Chor und Dirigent, dürf<br />
ten hier eine Spitzenleistung geboten haben.<br />
Im Hause Steppacher, in dem die Kölner Sän<br />
ger auf das beste verpflegt wurden, wurde an<br />
schließend das Abschiedsessen eingenommen.<br />
Opo Steppacher feierte seinen ßO. Geburtstag,<br />
sein Enkel Jürgen, Sohn unseres Sangesbru<br />
ders H. Hackstein, am selben Tag seinen 9.<br />
Geburtstag. Beiden wurde herzlichst gratuliert,<br />
wie es eben nur Sänger können, und das<br />
unter dem Dirigent des Dekans der Pfarrkirche<br />
Friedenweiier Lederer.<br />
sonders heiteren und gelockerten Atmosphäre<br />
gewesen sein. Sängerfreundschaften wurden<br />
- ^ i<br />
<strong>Der</strong> Abschied<br />
fand auf dem kleinen Platz vor dem Hause<br />
Steppacher statt. Prof. Rübben in der „Amts<br />
tracht" des Chefkochs vom Kurhotei vor dem<br />
Chor dürfte auch neu und Ausdruck einer be<br />
geschlossen und die Versicherung abgegeben,<br />
diese zu erhalten und zu vertiefen.<br />
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besondere Verdienste erworben haben. Ne<br />
ben Prof. Hj. Rübben, der anerkennenswerter<br />
weise die musikalische Leitung übernommen<br />
hatte, sei hier Hermann Hackstein besonders<br />
genannt, der die eigentliche Initiative zu die<br />
ser Reise gegeben hat und den organisatori<br />
schen Abiauf „vor Ort" hervorragend ab<br />
wickelte. Sein Schwiegersohn Knoll, der für<br />
das leibliche Wohl der Sänger sorgte.<br />
Paul Peters und Dr. Hans Attelmann, die eine<br />
vorgesehene Herrentour der Gruppe sechs in<br />
eine Konzertreise eines kleinen Chores des<br />
KMGV umgestalteten.<br />
Alle Familienangehörigen, die auf eine ge<br />
meinsames Wochenende verzichteten, zugun<br />
sten des KMGV.<br />
Alle Sänger, die Zeit und Geld der guten<br />
Sache wegen opferten.<br />
„Badische Zeitung" vom 19. 10. <strong>1971</strong> berichtete über das Ereignis wie folgt;<br />
Badische Zeitung vom 19. 10. <strong>1971</strong>:<br />
Großer Erfolg für die Kölner<br />
Belm gemeinsamen Chorkonzert mit MGV Hochfirst In Neustadt<br />
Titisee-Neustadt. Ganz im Stillen<br />
wurden von Mitgliedern des MGV Hochfirst<br />
Verbindungen zu dem derzeit wohl besten<br />
Männerchor der Bundesrepublik geknüpft,<br />
dem Kölner Männer Gesang-Verein. Sie gip<br />
felten in einem gemeinsamen Konzert am ver<br />
gangenen Freitag, dessen überwältigender Er<br />
folg noch lange nachklingen dürfte. Mit fünf<br />
Männerchören aus ihrem reichen Repertoire<br />
leiteten die Hochfirstsänger unter F. J. Meybrunn<br />
den Abend ein. Sie sind ja für ihre<br />
stets ausgezeichneten Darbietungen bekannt<br />
und erhielten auch von den Sangeskameraden<br />
aus Köln hohes Lob und Anerkennung.<br />
Den Hauptteii des Konzerts bestritten die<br />
Kölner Sänger, das heißt nur eine Gruppe<br />
von ihnen. <strong>Der</strong> Verein zählt nämlich 200 aktive<br />
Sänger. Bei der Gründung im Jahre 1842 hat<br />
^an sich zum Ziel gesetzt, Werke für Männer<br />
chor künstlerisch vollendet wiederzugeben.<br />
Wie treu man diesem Vorsatz geblieben ist,<br />
zeigte das Gastspiel im vollbesetzten Kur<br />
theater. 26 Programmpunkte, unterteilt in<br />
geistliche und weitliche Chormusik, enthielt<br />
das weitgespannte Programm; durch einen<br />
unerhört gestrafften Ablauf gab es dennoch<br />
keine Längen.<br />
Zentrale Gestalt war ohne Zweifel der Chor<br />
dirigent, Professor Hermannjosef Rübben.<br />
Selbst die Zuhörer zog dieser Magier der Mu<br />
sik mit in seinen Bann. Mit ausdrucksvollem<br />
Mienenspiel und zwingender Gestik führte er<br />
den Chor, der auf die scheinbar unbedeutendste<br />
Bewegung reagierte, sich zum infernalischen<br />
Fortissimo steigerte oder ein Pianissimo aus<br />
hauchte, dabei aber eine Tonreinheit behielt,<br />
daß der Pianist (Werner Kämmerling) ohne<br />
Herzklopfen den Schiußakkord übernehmen<br />
und frei zum nächsten Werk überleiten konnte.<br />
Auch als Begleiter zeigte er großes Format;<br />
in einem kroatischen Zigeuneriied, das Drage<br />
Sauperl mit viel Temperament sang, gelang<br />
ihm verblüffend die Imitation einer Geige.<br />
Weitere Solisten waren Horst Massau und<br />
Heinz Schneider, deren wohlklingende Bariton<br />
stimme man eher Berufssängern zuordnen<br />
würde als Laiensängern.<br />
Verblüffend war die große Wandlungsfähigkeit<br />
des Chores: Alte Musik (Purceii) wurde mit<br />
derselben Hingabe gesungen wie Spirituals,<br />
die humorvollen Werke Haydns standen eben<br />
bürtig an der Seite von Volksliedern aus alier<br />
Weit. Zwei Chöre aus Südafrika verdienten be<br />
sondere Beachtung, sind sie doch Reminiszen<br />
zen an die große Südafrikatournee des Kölner<br />
Männer-Gesangvereins im Frühjahr dieses<br />
Jahres.<br />
Außer stürmischem Beifall für die Sänger gab<br />
es Blumen für Prof. Rübben und Schwarz<br />
wälder Kirsch für die Solisten. Dafür bedank<br />
ten sich die berühmten Rheinländer mit dem<br />
zungenbrecherischen Verdi-Chor „Erhebet die<br />
Gläser!" aus der Oper „Ernani". Es war nicht<br />
piatonisch gemeint — Grund zum Feiern gab<br />
es ja: ein überaus erfolgreiches Chorkonzert<br />
und ein hoffnungsvoller Beginn freundschaft<br />
licher Begegnung zwischen MGV Hochfirst<br />
und KMGV.
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Todesfall<br />
Am 17. 11. <strong>1971</strong> verstarb unser langjähriges<br />
aktives Mitglied Herr Stud.-Rat a. D. Dr. Hans<br />
Josef Schäfer Im Alter von fast 84 Jahren.<br />
Herr Präsident Dr. Max Adenauer brachte<br />
schriftlich das Mitgefühl des KMGV zum Aus<br />
druck.<br />
dent Dr. Max Adenauer überbrachte die Glück<br />
wünsche des Chors. Welches Ansehen Georg<br />
Wingenfeld In unserer Vaterstadt genießt, be<br />
zeugt das folgende Schreiben unseres Ober<br />
bürgermeisters und Ehrenmitgliedes Herrn<br />
Theo Burauen:<br />
Köln, 29. November <strong>1971</strong><br />
Ehrenvolle Berufung<br />
Unser Sangesfreund und Vorstandsmitglied<br />
Herr Studiendirektor Paul Adrian erhielt<br />
durch den Kultusminister NRW Herrn J. Glrgensohn<br />
die Berufung In das Prüfungsamt für die<br />
„Erste Staatsprüfung für das Lehramt an be<br />
ruflichen Schulen" an der Universität Köln.<br />
Herzlichen Glückwunschi<br />
Geburtstag<br />
Unser aktives Mitglied Herr Georg Win<br />
genfeld vollendete am 29. 11. <strong>1971</strong> sein<br />
65. Lebensjahr. Die Feier in seinem Hause am<br />
Sehr geehrter Herr Wingenfeld!<br />
Zur Vollendung Ihres 65. Lebensjahres spr^' -<br />
ich Ihnen im Namen der Stadt Köln und ins<br />
besondere persönlich herzliche Glückwünsche aus.<br />
Sie sind ein Bürger besonderer Prägung. Nicht<br />
nur als erfolgreicher Geschäftsmann im tradi<br />
tionsgebundenen Familienunternehmen, sondern<br />
auch als Bürger in der Gesellschaft haben Sie<br />
sich große Verdienste erworben. Ein Divertisse<br />
mentchen ohne Sie ist schlechthin nicht denkbar.<br />
So möchte ich Ihnen heute Dank sagen für Ihr<br />
vielseitiges Wirken und dem Wunsche Ausdruck<br />
geben, daß Ihnen noch viele Jahre bei guter Ge<br />
sundheit, froher Schaffenskraft und kölscher<br />
Lebendigkeit geschenkt sein mögen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr Theo Burauen<br />
Oberbürgermeister ^<br />
<strong>Der</strong> BB gratuliert ebenfalls an dieser Stelle<br />
recht herzlich!<br />
Neuaufnahme<br />
Friesenwall — eine ausgezeichnete Matinee —<br />
wurde durch die gesangliche Mitwirkung der<br />
Gruppe 18 zu einem frohen Ereignis. Präsi-<br />
Herr Oskar Hamacher, Kaufmann, 5 Köln<br />
<strong>51</strong>, Koblenzer Straße 102, Ruf 3880 55, wurde<br />
am 9. 11. <strong>1971</strong> als inaktives Mitglied in den<br />
KMGV aufgenommen. Herzlich willkommen!
Bekenntnis zur Musik<br />
Anläßlich des 70jährigen Bestehens des Berliner Sängerbundes hielt der Präsident des DSB, Dr. Wal<br />
ter Weidmann, in einer Feierstunde einen grundlegenden Vortrag, aus dem wir den wesentlichsten<br />
Teil hier abdrucken.<br />
Wenn da und dort die Auffassung ver<br />
treten wird, man könne die „Vorsehung orga<br />
nisieren" (August Comte), wenn in dieser An<br />
maßung der „Fortschritt" zum magischen Wort<br />
-■er Moderne wird, dann sollten wir uns doch<br />
^er zu einem Wort von Hans Freyer beken<br />
nen, der sagt: Welche Blasphemie, weiche<br />
Banalität, weicher Fanatismus dieses Glau<br />
bens an die Vernunft!<br />
Es geht also doch wohl primär um die Er<br />
kenntnis und Beurteilung der Situation unse<br />
rer Gegenwart, um daraus Forderungen und<br />
Wünsche für die Zukunft abzuleiten, wobei das<br />
Erbe, auf dem die Gegenwart ruht, nicht außer<br />
Betracht bleiben kann. Die Zukunft ist nicht<br />
erzwingbar, aber sie ist zu meistern, wenn aus<br />
der Geschichte der Vergangenheit und aus der<br />
Erkenntnis der Gegenwart ein Bekenntnis for<br />
muliert wird an das, was in Zukunft nach un<br />
seren Wertvorsteilungen geschehen möge. Ein<br />
glückliches und erfolgreiches künftiges Wirken<br />
der BSB und des DSB erwartet von uns daher<br />
ein festes Credo zu bestimmten Grundsätzen<br />
und das Einstehen für die Verwirklichung die<br />
ser Grundsätze.<br />
Einen allgemeinen ersten Satz müssen wir da<br />
bei sicher vorausstelien:<br />
Eine Welt ohne Musik und Musikpfiege ist<br />
nicht vorsteiibar.<br />
Kses Credo stützt sich dabei nicht nur auf<br />
unsere Verpflichtung, das musikalische Erbe<br />
der Vergangenheit als Zeugnis und Wert<br />
symbol unserer eigenen kulturgeschichtlichen<br />
Entwicklung zu bewahren und zu pflegen. Es<br />
geht auch nicht nur darum, Musik als Mög<br />
lichkeit der flachen oder gehobenen Unterhal<br />
tung zu betreiben, oder als klingenden Rah<br />
men des Lockrufs und der Werbung zu degra<br />
dieren. Es kommt vielmehr darauf an, zu wis<br />
sen und zu glauben, daß der Mensch als<br />
Schöpfung aus Leib und Seele auch der Töne<br />
der Musik bedarf, um mehr als Roboter zu<br />
sein. Auf die Wahrheit dieses Satzes haben in<br />
positiven Beispielen bereits zahlreiche Wis<br />
senschaftler, Pädagogen und Fachleute hin<br />
gewiesen. Ich darf dieses Postulat, das nur<br />
einem oberflächlichen Betrachter wie Träume<br />
rei vorkommen mag, an einem negativen Bei<br />
spiel darlegen.<br />
Vor wenigen Wochen las ich in einem Bericht<br />
aus Schweden über ein Heim für seelisch<br />
kranke Kinder. Es sind Kinder aus grundverschiedenenen<br />
Familien und sozialen Verhält<br />
nissen. Sie haben äußerlich nie Not gelitten.<br />
Aber sie haben Erfahrungen hinter sich, die<br />
sie aus der Bahn geworfen haben, etwa<br />
Schockeriebnisse, Schreckreaktionen, Milieu<br />
schäden. Und was tut man in diesem Heim,<br />
um sie zu heilen? Man behandelt sie zunächst<br />
mit Musik - mit Lyra, Flöte, Trommel oder<br />
Cembalo.<br />
Denn die Musik ist ais ein hervorragendes<br />
Mittel gefunden worden, in unaufdringlicher<br />
und unauffälliger Weise die Konfliktsituation<br />
der seelisch gestörten Kinder aufzulösen.<br />
Musik besteht ja in einem ständigen Auflösen<br />
von Dissonanzen in Konsonanzen von Unruhe<br />
zu Ruhe. Es ist ein Gesetz, das einem gesun<br />
den Menschen begreiflich, und damit oft<br />
schon zur unbedachten Selbstverständlichkeit<br />
geworden ist. Und doch entwickelt sich unser<br />
Bedürfnis, ein Konzert, ein Theater zu be<br />
suchen, eine Sing- oder Musizierstunde zu er<br />
leben, aus dem unbewußten Glauben daran,<br />
daß in der Musik einer der ursprünglichen<br />
Gesetze verborgen liegt, das aus der Zer<br />
rissenheit und Disharmonie in die Auflösung,<br />
Geborgenheit und in die feste Ordnung führt.<br />
In einer Welt des Abbaues aller Tabus, in<br />
einer Weit der Skepsis und des Infragesteilens<br />
aller überkommenen Werte ist ein sinnvolles<br />
Leben nur hoffnungswürdig und zu erwarten,<br />
wenn wir ein Mittel haben, das uns Frieden,<br />
Ordnung und Harmonie verspricht: Ein solches<br />
Mittel wird die Musik bleiben.<br />
Ein zweiter Grundsatz muß diesem ersten all<br />
gemeinen, daß die Weit ohne Musik nicht vor<br />
stellbar ist, unmittelbar folgen:<br />
Die Musik muß breiten und tiefen Boden im<br />
eigenen Voike haben.<br />
Lassen Sie mich zu diesem Satz wiederum Be<br />
obachtungen aus unseren Tagen zitieren und<br />
sie als Beweishelfer einführen: Vor wenigen
270<br />
Tagen erfuhren wir davon, daß in Ungarn<br />
künftig an jedem Montag keine Fernsehsen<br />
dungen mehr ausgestrahl werden sollen. <strong>Der</strong><br />
Fernsehanstalt scheint es auf die Dauer nicht<br />
möglich, Tag für Tag für viele Stunden wert<br />
volle Programme zu produzieren und zu sen<br />
den — es sei denn durch die Übernahme aus<br />
ländischer Streifen.<br />
Martin Esslin, der Leiter der Hörspielabteilung<br />
der BBC in London hat für die UNESCO eine<br />
Untersuchung durchgeführt und die Ergeb<br />
nisse u.a. in dem Aufsatz „Ist das Fernsehen<br />
die Volkskunst dßs modernen Menschen?" zu<br />
sammengefaßt. Daraus darf ich Ihnen einige<br />
bedeutsame Sätze vorlesen: „<strong>Der</strong> Appetit des<br />
Fernsehens auf künstlerische oder pseudo<br />
künstlerische Fertigkeiten ist buchstäblich un<br />
ersättlich. Während von der Verbreitung des<br />
Fernsehens das Theater eines Landes jährlich<br />
nicht mehr als 100 oder 200 neue Stücke von<br />
seinen Dramatikern verlangte, kann ein Land<br />
mit drei Fernsehkanälen heute gut und gern<br />
sechs und mehr Stücke pro Abend bringen<br />
und benötigt demzufolge ungefähr 2000 neue<br />
Manuskripte pro Jahr.<br />
Dasselbe gilt, um im Bereich des Schauspiels<br />
zu bleiben, für die Schauspieler. Vor der Ein<br />
führung des Massenmediums konnte ein<br />
Schauspieler, der eine neue Rolle gelernt<br />
hatte, damit rechnen, daß er, wenn das Stück<br />
erfolgreich war, in ihr hundertmal oder öfter<br />
in einem Theater auftreten und anschließend<br />
in der gleichen Rolle in anderen Teilen des<br />
Landes auf Tournee gehen würde. Im Fern<br />
sehen dagegen sättigt eine einzige Aufführung<br />
praktisch die ganze Bevölkerung des Landes.<br />
Wieviele Stückeschreiber, wie viele hervor<br />
ragend talentierte Schauspieler kann aber ein<br />
Land hervorbringen? Wieviele braucht es, um<br />
die gesamte Sendezeit des Fernsehens füllen<br />
zu können? Das Angebot an Talenten kann<br />
nicht unbegrenzt sein. Damit führt die Quanti<br />
tät direkt zum Problem der Qualität. - Man<br />
behilft sich also mit dem Massenimport aus<br />
ländisches Materiales. Das aberstellt auf lange<br />
Sicht eine ernste Bedrohung der kulturellen<br />
Identität des eigenen Landes dar!" Wenn auch<br />
die verlesenen Feststellungen nicht ohne wei<br />
teres auf das Gebiet der Musik übertragbar<br />
erscheinen, so können wir die gefährliche<br />
Parallelität für die Musik doch nicht verken<br />
nen, und der zum Teil wahllose Import soge<br />
nannter Folkloremusik in den letzten Jahren<br />
macht das angeschnittene Problem für uns<br />
nur deutlich.<br />
Können und dürfen wir aber, auch wenn wir<br />
uns daran gewöhnt haben, In größeren Di<br />
mensionen zu rechnen und zu sehen, darauf<br />
verzichten, einige Kultur zu pflegen und zu<br />
entwickein, wenn wir nicht Gefahr laufen wol<br />
len, im wahrsten Sinne des Wortes eine Aiier-<br />
Weits-Kuitur zu betreiben, die unser eigenes<br />
Gesicht nicht mehr erkennen läßt, die uns<br />
dann bei den anderen vergessen macht, weil<br />
wir nicht mehr zu unterscheiden sind?<br />
Aus dieser Sorge heraus sollten auch die<br />
Politiker mit uns übereinstimmen, wenn ich<br />
die Frage, wie wir die Zukunft meistern wol<br />
len, mit dem Satz verbinde: Die Musik als<br />
wesentliches Zeugnis eigenständiger Kul^r<br />
muß breiten und tiefen Boden in jedem,#<br />
eigenen Volke haben. ^<br />
In der Verwirklichung dieser Forderung an die<br />
Zukunft kommt aber den Chören große Be<br />
deutung zu. <strong>Der</strong> DSB hat sich durch die Musik<br />
politik der Nachkriegszeit längst von dem Ver<br />
dacht gereinigt, nur dem Nationalen aufge<br />
schlossen zu sein. Um aber den Wert des<br />
Fremden, des Anderen wahrhaft ermessen zu<br />
können, bedarf es erst eines festen Verwur<br />
zeltseins in der eigenen Geschichte und<br />
Kultur.<br />
Diesen festen Grund zu schaffen, um von da<br />
aus vernünftige Brücken in andere Kultur<br />
bereiche, zu schlagen, ist eine eminent wich<br />
tige Aufgabe unserer Chöre für die Zukunft.<br />
Und schon um dieser Aufgabe willen weiß<br />
ich und glaube ich daran, daß der Ber<br />
liner und der Deutsche Sängerbund weiter<br />
hin bestehen kann und muß! Freilich bitten wir<br />
insoweit um die verständnisvolle und dauer<br />
hafte Unterstützung der öffentlichen Hand!<br />
Ein dritter notwendiger Satz darf nun aber<br />
nicht ausbleiben:<br />
Die Musik kann breiten und tiefen Boden A. ^<br />
einem Voike nur haben, wenn die Musik die<br />
ses Landes auch durch die Menschen dieses<br />
Landes zum Erklingen kommt!<br />
Dazu wiederum erst einige nüchterne Zahlen<br />
und Feststellungen aus Untersuchungen des<br />
Deutschen Musikrates: Die Zahl der aus<br />
übenden Orchestermusiker in der Bundes<br />
republik ist im Verhältnis zur Einwohnerzahl<br />
in der Zeit von 1933 bis 1950 um 32,6% und<br />
in der Zeit von 1950 bis 1961 um 55,1 % zu<br />
rückgegangen. Die Namen von Solisten aus<br />
Programmzetteln der Theater und Konzerte<br />
sagen dies ebenso deutlich.<br />
Fortsetzung folgt!
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