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Nun die Kölner Presse<br />
NEUE-RHEIN-ZEITUNG<br />
Liebesleid auf dem Mond<br />
Divertissementchen; Zehn Aufführungen sind gepiant<br />
Von Erika Königsfeld<br />
Auf die Pionierzeit der Deutschen Luftfahrt greift das neue Divertissementchen der Bühnenspielgemeinschaft<br />
des Kölner Männer-Gesangvereins „Cacilia Wolkenhurg" zurück. Nach dem Erfolg<br />
von „D'r Zeppelin kütt" vor zehn Jahren lassen die Cäcilianer die überdimensionale Zigarre<br />
einmal auf der Opernhaus-Bühne erscheinen. Auf frisiert und angereichert mit neuen Texten,<br />
Wällen und Liedchen heißt es am Sonntag zur Premiere: „D'r Zeppelin kütt. . . noch ens!"<br />
„Kütte, hück, oder kütte nit?" fragten Im neu<br />
en Divertissementchen der Kehrmann Hubäät<br />
(Hein Meling) und der Bäckerjunge Fritz<br />
(Horst Peter Vogel) In früher Morgenstunde<br />
am 5. August 1909. Köln und seine Bürger<br />
haben sich festlich geschmückt, um den Zep<br />
pelin gebührend zu empfangen.<br />
Freunde der Cäcilla Wolkenburg erinnern sich<br />
sicher noch an die glanzvolle Aufführung vor<br />
zehn Jahren und vielleicht auch noch an Peter<br />
Flöckmann, gespielt von Michael Goeb, der<br />
die gleiche Rolle wieder übernommen hat,<br />
und an seine bessere Hälfte Apollonia (Fried<br />
helm Kreutzkamp). Wieder gelingt es Flöck<br />
mann, mit Hilfe etlicher Steinhäger, einen<br />
Mondbesuch zu erleben. Begleiter Ist der Ma<br />
lermeister Hermann Mülheim (Albert Kreutz),<br />
der auf dem Mond die Untreue seiner Lieb<br />
sten vergessen will.<br />
Divertlssementchen-Autor Klaus Rohr verspricht<br />
für die Mondszene einige Überraschungen,<br />
die In einem riesigen Krawall In der Mondatrnosphäre<br />
enden. Als besondere Mondattrak-<br />
I servieren die Cäcilianer ein zünftiges<br />
Ballett, alle weiblichen Rollen Im Divertisse<br />
mentchen sind selbstverständlich von Männern<br />
besetzt.<br />
Die Zahl der Akteure steigert sich in diesem<br />
Jahr wieder auf 80, zum erstenmal jedoch<br />
steht der Senior der Cäcilla Wolkenburg nicht<br />
mit auf der Bühne. Gustav Funcke verab<br />
schiedete sich im letzten Jahr als Jacques<br />
Offenbach. <strong>Der</strong> musikalische Leiter, Christoph<br />
Klöver, aktualisierte die Lieder und Tänze<br />
des Balletts, Erich Metzold schuf ein ganz<br />
neues Bühnenbild.<br />
Vorgesehen sind Insgesamt zehn Aufführungen,<br />
die letzte am Karnevalsdienstag. Ihre Ein<br />
trittspreise mußte die „Cäcilla Wolkenburg"<br />
jedoch in diesem Jahr in die nächsthöchste<br />
Gruppe anheben. An der Theaterkasse gibt<br />
es Karten von vier bis 20 Mark. Trotzdem ist<br />
die Nachfrage groß und die Bühnensplelgemeinschaft<br />
hofft, daß In diesem Jahr wieder<br />
die Kasse stimmt und die nächste Aufführung<br />
gesichert Ist.<br />
Denn obwohl alle Mitwirkenden honorarfrei<br />
spielen, erklärte Klaus Rohr, „gehören jedes<br />
Jahr große Rechenkünste dazu, das Dlvertlssementchen<br />
wieder auf die Bühnenbretter<br />
zu bringen. Ohne städtische Zuschüsse Ist es<br />
auf ein ausverkauftes Haus und Freundes<br />
spenden angewiesen."<br />
KOLNER STADT-ANZEIGER<br />
Kölsche Astronauten besuchen den Mond<br />
Bombenerfoig der Cäciiia Woikenburg in der Oper<br />
Von Wilhelm Unger<br />
<strong>Der</strong> Mond stiehlt dem Zeppelin die Schau. Das Divertissementchen der Cäciiia Wolkenhurg (ge<br />
nauer: „et Zillche") „D'r Zeppelin kütt. . . noch ens!" ist hochaktuell. Einen günstigeren Zeitpunkt<br />
hätte man für die Premiere nicht finden können. Noch hat man die Astronauten mit ihren Kängu<br />
ruhschritten vor sich, da kann man sie schon in einer kölschen Variation im Opernhaus sehen.<br />
Allerdings handelt es sich hier nicht um Shepard und Mitchell, sondern um Peter Flöckmann und