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Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Die gegenwärtige Lage des Chorwesens<br />
behandelt in einem Grundsatzreferat bei der<br />
jüngsten Tagung des Gesamtausschusses<br />
des Deutschen Sängerbundes Präsident Dr.<br />
Walter Weidmann. Er erklärte, das Chorsin<br />
gen in unseren Tagen sei nicht nur ein sinn<br />
volles Verbringen der Freizeit, sondern eine<br />
schwere Verantwortung, die den persönlichen<br />
Einsatz aller Beteiligten erfordere. Man müs<br />
se daran gehen, einerseits die Leistungen<br />
der Chöre zu steigern, andererseits aber die<br />
Betreuung von gefährdeten Chören zu über<br />
nehmen. Hier müsse man zupacken, auch<br />
auf die Gefahr hin, sich unpopulär zu ma<br />
chen.<br />
Cantare et sonare,<br />
das Prinzip gemeinsamen vokalen und in<br />
strumentalen Musizierens gewinnt immer<br />
mehr an Boden. Die Zeitschrift „Lied und<br />
Chor" setzte sich neuerdings wieder dafür<br />
ein, daß an Modellen Möglichkeiten des ge<br />
meinsamen Wirkens gezeigt werden. Die Be<br />
strebungen gehen auf die Praxis des 16. und<br />
17. Jahrhunderts zurück, wo das gemeinsame<br />
Singen und Musizieren üblich und weit ver<br />
breitet war.<br />
Ein neues Arbeitsblatt<br />
in der seit Jahren erscheinenden Reihe des<br />
Deutschen Sängerbundes, Köln, ist soeben<br />
unter dem Titel „ABC des Vorsitzenden" ver<br />
öffentlicht worden. Das Heft enthält in alpha<br />
betisch geordneten Stichworten Hinweise für<br />
die Arbeit von Vereinsvorsitzenden, so über die<br />
GEMA, Haftpflicht, Zelter-Plakette usw.<br />
Ais letzten Hort freiwilliger musikalischer Be<br />
tätigung<br />
bezeichnet in einem Aufsatz in der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" Prof. Friedrich Zipp, Fr^<br />
furt, den gegenwärtigen Laienchor. Desn^.j<br />
müßten die städtischen und staatlichen Stel<br />
len ein offenes Ohr haben für die Belange<br />
der Singenden und ihnen jede Unterstützung<br />
und Hilfe angedeihen lassen. Die Nachwelt<br />
werde für solchen Dienst an der Kultur ein<br />
mal dankbar sein.<br />
Das Problem „Chor und Geselligkeit"<br />
bringt in der neuesten Ausgabe von „Lied und<br />
Chor" Bundeschormeister Rudolf Desch zur<br />
Sprache, der als Moderator bei der Tagung<br />
„Chorische Gebrauchsmusik" des DSB In<br />
Darmstadt am 1./2. Mai wesentlich beteiligt<br />
ist. Desch geht davon aus, daß die Frage<br />
der Geselligkeit bedeutungsvoll ist und daß<br />
man auf kameradschaftliche Beziehungen im<br />
Rahmen des Laienchores nicht verzichten<br />
kann. Eine erneute Diskussion über die Frage<br />
der Geselligkeit hält er für wichtig und not<br />
wendig.<br />
Die südafrikanische Union<br />
(Fortsetzung)<br />
Es blieb den Voortrekkers überlassen, dieses<br />
große Gebiet der Zivilisation zu eröffnen. Seit<br />
1835 planten holländische Farmer, unzufrie<br />
den mit der britischen Herrschaft und den Ein<br />
schränkungen ihrer geliebten Freiheit, eine<br />
Massenemigration vom Kap nach Norden. So<br />
verließen denn Männer, Frauen und Kinder in<br />
Planwagen, die von Ochsen gezogen wurden,<br />
unter Mitnahme ihres Viehs und allen Besitzes<br />
die östlichen Grenzgebiete und überschritten<br />
den Orange-Fluß.<br />
Auf diese Weise begann ein neues, dramati<br />
sches Kapitel In der Ausbreitung der weißen<br />
Zivilisation in Südafrika, das zum Wendepunkt<br />
in der Geschichte des Landes und wahrschein<br />
lich ihr bedeutendstes einzelnes Ereignis wer<br />
den sollte.<br />
<strong>Der</strong> Verlust so vieler fähiger Bürger für die<br />
Kapkolonie brachte schwerwiegende Probleme,<br />
und der Gouverneur versuchte den Rückschlag<br />
dadurch wettzumachen, daß er die Jurisdiktion<br />
der Kapgerichte bis zum 25. Grad südlicher<br />
Breite ausdehnte — eine Linie, die das Land<br />
von Osten nach Westen in einer Höhe durch-