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sechs Hüng an einem Knoche. Apolonia Flöckmann<br />
met däm wetzige Friedhelm Kreutz<br />
kamp, als Venus tirecktemang för einer ömzowerfe.<br />
Dann noch Hans Heukeshoven als<br />
Leontine von Platzappell un Günter Roggen<br />
dorf, Kunigunde, Freifräulein von <strong>Der</strong>bacherav.<br />
Met däm söße Stubenmädchen em Dom<br />
hotel, Wilhelm Schmidt, spillt Horst Massau<br />
als Graf Horst-Heinz dat ideale Karesseerpärche.<br />
Soli un Duette sin Klasse. Albert<br />
Krautz, vilversprechende Heldentenor, hät sich<br />
bal freigespillt. Eduard Plum karikeet zosamme<br />
met Walter Schmitt un Ludwig Schneider<br />
gescheck Offßiere vun Anno domols. Karl Heinz<br />
Sieber, dä elegante Schwitje, gefällt als Ju<br />
stizrat Palm. Uusgezeichnet dä Deener Chri<br />
stian vun Hans Fischer, met Aki dä Oberkell<br />
ner Leopold vun Hans Pippon. Hans Gronendahl<br />
un Rüdiger Kremer brängen et länd<br />
liche Element, et Vörgebirg met singem<br />
Landkölsch, en löstige Erinnerung. Die an<br />
dere han, jeder vör sich, ehren Andeil am Ge<br />
linge vum Ovend. Kößlich un jet Extras wie<br />
immer et Ballett. Besonders dat om Mond,<br />
wo Willi Uerlings, gefeete Primaballerina, en<br />
ener vum geheimnisvolle Leech ömspillte<br />
Selvergondel vun bovven eravschwäv. Dat<br />
muß mer gesinn han! Die Chöre vun Karl<br />
Schmitt sin wuchtig, klangschön un wie us<br />
einem Guß. Un dann die Musik vun Christoph<br />
Klöver! För dat musikalisch engestemmbte<br />
Publikum eß et jo immer e ganz besonder<br />
Amüsemang, sich en dä kunßvoll verschlunge<br />
ne Melodie, z. B. vun Bach, Mozart, Beetho<br />
ven üvver C. M. von Weber, Bizet, Wagner<br />
bes Bernstein un Kattnigg uuszokenne und<br />
sage zo künne, jetz singe die dit un datt<br />
Duett US Don Giovanni. Klöver hät för „D'r<br />
Zeppelin kütt... noch ens" met Schmess un<br />
Bravour en ganz neue Musik geschrevve.<br />
Vör zehn Johr wood dat Stöck ald ens ge<br />
spült. Wie immer Widder donoh gefrog wood<br />
un die intressante Aktualität vun Alt un Neu —<br />
Zeppelin, Astronaute, Mondlandung, Apollo 14<br />
— ohne Zwiefel groß eß, braht mer et, wie<br />
mer süht met großem Erfolg, Widder op de<br />
Bredder. Begeistert un spontan applaudeeten<br />
et Huus dä stemmungsvolle Bühnenbilder<br />
vum Erich Metzold.<br />
<strong>Der</strong> Technik muß mer, gläuven ich, ganz be<br />
sonders danke. Nit nor wägen däm schöne<br />
Zeppelin, dä esu prachtvoll öm die Domtöön<br />
brummp. Ich meine, dat se unsen Michael<br />
Goeb bei singer großaatige Flegerei esu ele<br />
gant un secher op der Mond gebraht hät.<br />
Griet<br />
5. August 1909 von Josef Pering<br />
Es war wirklich ein denkwürdiger Tag, nicht<br />
allein für unsere Vaterstadt, sondern für die<br />
Luftfahrt der ganzen Welt. In Köln-Bicken<br />
dorf war eine, für damalige Begriffe unwahr<br />
scheinlich große Luftschiffhalle errichtet wor<br />
den und wartete auf die Überführung des<br />
neuen Militärluftschiffes Z II, das, von Fried<br />
richshafen angeflogen, bereits in Frankfurt<br />
a. M. Station gemacht hatte. Dort war ge<br />
rade die 1. Internationale Luftfahrtausstel<br />
lung (ILA), die viele tausend Besucher ange<br />
zogen hatte. Bereits für Montag, dem 2. Au<br />
gust 1909 war gegen Mittag der Weiterflug<br />
und gegen 15 Uhr die Ankunft des Luftriesen<br />
in Köln angekündigt. Die Spannung war ge<br />
waltig und die Straßen unserer Stadt schie<br />
nen wie ausgestorben. Die Arbeit ruhte und<br />
die ganze Bevölkerung hatte in noch nie vor<br />
her festzustellender und wohl auch nie wie<br />
derkehrender Weise die Dächer der Häuser<br />
bestiegen. Die verwegensten Kletterpartien<br />
konnten beobachtet werden und hielten die<br />
Kölschen in Spannung. Stundenlang hielten<br />
die Massen auf den Dächern aus und allzu<br />
groß war die Enttäuschung, als schließlich<br />
wie ein Lauffeuer von Dach zu Dach die<br />
Nachricht weitergegeben wurde, daß das<br />
Luftschiff auf seinem Flug rheinabwärts bei<br />
Remagen in ein Gewitter geraten sei und<br />
nach Frankfurt habe zurückkehren müssen,<br />
wo es zur Freude der Frankfurter und der<br />
vielen Ausstellungsbesucher glatt gelandet sei.<br />
Glücklich waren aber die Klugen, die in gro<br />
ßer Zahl mit dem Zug nach Königswinter und<br />
ins Siebengebirge gefahren waren und nach<br />
ihrer Heimkehr am Abend von dem größten<br />
Flugerlebnis berichten konnten. So mußten<br />
wir Kölner eben besseres Wetter abwarten.<br />
Es gab nur eine Erwartung, ein Gespräch:<br />
ob er wohl heute kommt? ... Und doch, ganz<br />
unerwartet läuteten am Donnerstag, dem<br />
5. August 1909 gegen 10 Uhr die Schellen der<br />
Schulen den Unterricht ab. <strong>Der</strong> Kastellan rief<br />
den fiebernden Jungen entgegen: „Hä kütt,<br />
d'r Zeppelin!" Die Straßen glichen einem Amei<br />
sengehege. Es war ein noch viel größeres In<br />
teresse als am Montag. Denn just an diesem<br />
Tag begann in Köln der II. Eucharistische<br />
Weltkongreß, der tausende von Besuchern<br />
aus aller Welt nach Köln geführt hatte. Da<br />
bekannt geworden war, daß der Luftriese<br />
eine Schleife um die Domtürme ziehen wer<br />
de, waren die Straßen und Plätze in der<br />
Domgegend und am Rhein dicht belagert.<br />
Die Menschen brauchten nicht lange zu war<br />
ten. Gegen 11 Uhr tauchten aus der Richtung