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Der Burgbote 1971 (Jahrgang 51)

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Werner Berger, Fr. Bauer, H. S. Dücker und<br />

G. Tigges) im blauen Kamisol, rotweißem<br />

Halstuch, Bäckerhose und Schiffermütze. Auch<br />

sie brachten die Stimmung auf Siedehitze!<br />

Hier wollen wir sie selbst singen hören:<br />

Dat will keiner jläuve.<br />

Un doch eß et drin:<br />

Mir han op der Huhstroß<br />

Ne Kölsche jesinn.<br />

Ne richtije Kölsche!<br />

Do laachs dich kapott,<br />

Dä stund op der Hohstroß<br />

Un jetz eß hä fott.<br />

Janz einfach weg,<br />

Wat ene Schreck.<br />

Vielleich sitz hä em Saal eröm<br />

Un hält sich versteck.<br />

Das Duo „Die zwei Holzköpp (Wiliy Ahibrand<br />

und Hans Schmidt) hielten ebenfalls, was<br />

sie versprachen: Witz, Schlagfertigkeit und<br />

brillanter Vortrag. <strong>Der</strong> kräftige Applaus war<br />

verdient.<br />

Dann einer der Höhepunkte des Abends: <strong>Der</strong><br />

Aufzug des Dreigestirns! Prunkvoll und origi<br />

nell in ihren Kostümen Prinz Rolf Hochgürtei,<br />

Bauer Erich Thonon und Jungfrau Josef(ine)<br />

Feldbusch!! Ein echtes Kölner Dreigestirn!<br />

Prachtvoll das sie begleitende Korps der<br />

Prinzengarde. Und nun eine Überraschung.<br />

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten<br />

Walter Hering trat der Elferrat (das Doppel<br />

quartett) vor den Ratstisch und brachte dem<br />

Dreigestirn und seiner Begleitung eine Ova<br />

tion mit dem Colonia-Lied von Fritz Weber.<br />

Eine so große Zahl von karnevalsfrohen Gekken,<br />

wie sie im großen Saal der Wolkenburg<br />

versammelt waren, ruhig zu halten, ist wahr<br />

haftig ein fast unmögliches Bemühen. Als aber<br />

das Doppelquartett seine Weise anstimmte,<br />

war es plötzlich so still, wie in einem Konzert<br />

saal. Diese Art der Darbietung wußte also<br />

auch zu beeindrucken. Dem Doppelquartett<br />

gilt für diese Leistung ein besonderer Dank,<br />

der auch nachher gebührend zum Ausdruck<br />

kam. Hardy von den Driesch war wahrschein<br />

lich ebenfalls sehr beeindruckt und über<br />

rascht. Er, der nie um die richtige Intonierung<br />

verlegen ist, ließ „Das gibt's nur einmal" er<br />

klingen.<br />

Die Kölner Presse - Stadt-Anzeiger und Rund<br />

schau - vermerkten in ihren Rezensionen<br />

diese „Einlage" und schrieben:<br />

Urkölscher Abschluß mit Willi Ostermann<br />

„Och wat wor dat früher schön doch en Colonia".<br />

Als das Doppelquartett des Kölner<br />

Männergesangvereins um 1 Uhr früh dieses<br />

alte Ostermann-Lied in der Wolkenburg an<br />

stimmte, hatte die stimmungsvolle Sitzung<br />

des KMGV ihren echt kölschen Abschluß ge<br />

funden. Die gesamte KMGV-Familie, die kurz<br />

vorher das Dreigestirn jubelnd empfangen<br />

hatte, erhob sich von ihren Sitzen und schun<br />

kelte mit."<br />

„Die Töne verschiug es fast Prinz Rolf I., der<br />

Jungfrau Josefine und Bauer Erich, soviel<br />

Töne hatten die Männer des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins in ihrer Sitzung. Die Tollitäten<br />

waren von dem stimmgewaltigen Publi<br />

kum in der Wolkenburg einfach erschlagen.<br />

Die Sänger zeigten sich in derart blendenr»^<br />

Singlaune, daß Prinz Rolf i. meinte: , 1<br />

war für uns bisher der Höhepunkt."<br />

In Anwesenheit des Dreigestirns wurden durch<br />

den Präsidenten Herr Oberdirektor a. D. Dr.<br />

Hermann Pünder, Ehrenpräsident des KMGV,<br />

und Chormeister Prof. Hermannjosef Rübben,<br />

geehrt. Und das dürfte das Dreigestirn auch<br />

noch nicht erlebt haben: Walter Hering über<br />

reichte der Jungfrau, angelehnt an „ihren"<br />

bürgerlichen Beruf eine Leiter (Gerüstbau), dem<br />

Bauer einen Autobaukasten (Autobranche) und<br />

dem Prinzen Damenunterwäsche auf der<br />

Leine (Textileinzelhandel). Abschließend meinte<br />

der Prinz nach herzlichem Dank: „Das war<br />

der schönste Empfang der letzten Wochen"!<br />

Die nun folgende Pause wurde dazu benutzt,<br />

dem Dreigestirn und seiner engeren Beglei<br />

tung im Cäcilienzimmer einen Imbiß und er<br />

frischende Getränke zu reichen.<br />

Zu Beginn des zweiten Teils des Programms<br />

zogen die Roten Funken mit einigen Knubbeln<br />

und dem sonstigen Beihau auf. Was im<br />

vorigen Jahr zu wenig an Mannen erschien,<br />

war in diesem Jahr wohl leicht zu viel. <strong>Der</strong><br />

Saal dröhnte, die Bretter krachten und die<br />

Wände wackelten vor dem Übermut und<br />

Korps-„Musik". Das war ein Wibbeln, \ ß<br />

zen (Mariechen und Offizier) Stippevöttchen<br />

und Hantieren der „gedrillten" Funken, wie<br />

man's wohl selten erlebt.<br />

Ihnen folgten die „Zwei Drügge" (Christian<br />

Gahlen und Josef Lambert). Das ist Spitzen<br />

klasse im Kölner Fasteleer! Ein Gesang mit<br />

Spätzündung. Dieses immer wiederkehrende<br />

„Un keiner pack an" ist nicht nachzumachen.<br />

Um dies so hinzukriegen, braucht man viel<br />

Fleiß und Ausdauer beim Einstudieren.<br />

Das Trio „Die Stömpche" (Alfons Bach, Ernst<br />

Maibusch und Robert Werner) wußten ihre<br />

Schau ebenfalls gut anzubringen. Auch die<br />

dann folgende „Doof Noß" (Hans Hachen<br />

berg) strapazierte das Zwerchfell der Narren.

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