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Vergessen<br />
sind diejenigen nicht, die sich um diese Reise<br />
besondere Verdienste erworben haben. Ne<br />
ben Prof. Hj. Rübben, der anerkennenswerter<br />
weise die musikalische Leitung übernommen<br />
hatte, sei hier Hermann Hackstein besonders<br />
genannt, der die eigentliche Initiative zu die<br />
ser Reise gegeben hat und den organisatori<br />
schen Abiauf „vor Ort" hervorragend ab<br />
wickelte. Sein Schwiegersohn Knoll, der für<br />
das leibliche Wohl der Sänger sorgte.<br />
Paul Peters und Dr. Hans Attelmann, die eine<br />
vorgesehene Herrentour der Gruppe sechs in<br />
eine Konzertreise eines kleinen Chores des<br />
KMGV umgestalteten.<br />
Alle Familienangehörigen, die auf eine ge<br />
meinsames Wochenende verzichteten, zugun<br />
sten des KMGV.<br />
Alle Sänger, die Zeit und Geld der guten<br />
Sache wegen opferten.<br />
„Badische Zeitung" vom 19. 10. <strong>1971</strong> berichtete über das Ereignis wie folgt;<br />
Badische Zeitung vom 19. 10. <strong>1971</strong>:<br />
Großer Erfolg für die Kölner<br />
Belm gemeinsamen Chorkonzert mit MGV Hochfirst In Neustadt<br />
Titisee-Neustadt. Ganz im Stillen<br />
wurden von Mitgliedern des MGV Hochfirst<br />
Verbindungen zu dem derzeit wohl besten<br />
Männerchor der Bundesrepublik geknüpft,<br />
dem Kölner Männer Gesang-Verein. Sie gip<br />
felten in einem gemeinsamen Konzert am ver<br />
gangenen Freitag, dessen überwältigender Er<br />
folg noch lange nachklingen dürfte. Mit fünf<br />
Männerchören aus ihrem reichen Repertoire<br />
leiteten die Hochfirstsänger unter F. J. Meybrunn<br />
den Abend ein. Sie sind ja für ihre<br />
stets ausgezeichneten Darbietungen bekannt<br />
und erhielten auch von den Sangeskameraden<br />
aus Köln hohes Lob und Anerkennung.<br />
Den Hauptteii des Konzerts bestritten die<br />
Kölner Sänger, das heißt nur eine Gruppe<br />
von ihnen. <strong>Der</strong> Verein zählt nämlich 200 aktive<br />
Sänger. Bei der Gründung im Jahre 1842 hat<br />
^an sich zum Ziel gesetzt, Werke für Männer<br />
chor künstlerisch vollendet wiederzugeben.<br />
Wie treu man diesem Vorsatz geblieben ist,<br />
zeigte das Gastspiel im vollbesetzten Kur<br />
theater. 26 Programmpunkte, unterteilt in<br />
geistliche und weitliche Chormusik, enthielt<br />
das weitgespannte Programm; durch einen<br />
unerhört gestrafften Ablauf gab es dennoch<br />
keine Längen.<br />
Zentrale Gestalt war ohne Zweifel der Chor<br />
dirigent, Professor Hermannjosef Rübben.<br />
Selbst die Zuhörer zog dieser Magier der Mu<br />
sik mit in seinen Bann. Mit ausdrucksvollem<br />
Mienenspiel und zwingender Gestik führte er<br />
den Chor, der auf die scheinbar unbedeutendste<br />
Bewegung reagierte, sich zum infernalischen<br />
Fortissimo steigerte oder ein Pianissimo aus<br />
hauchte, dabei aber eine Tonreinheit behielt,<br />
daß der Pianist (Werner Kämmerling) ohne<br />
Herzklopfen den Schiußakkord übernehmen<br />
und frei zum nächsten Werk überleiten konnte.<br />
Auch als Begleiter zeigte er großes Format;<br />
in einem kroatischen Zigeuneriied, das Drage<br />
Sauperl mit viel Temperament sang, gelang<br />
ihm verblüffend die Imitation einer Geige.<br />
Weitere Solisten waren Horst Massau und<br />
Heinz Schneider, deren wohlklingende Bariton<br />
stimme man eher Berufssängern zuordnen<br />
würde als Laiensängern.<br />
Verblüffend war die große Wandlungsfähigkeit<br />
des Chores: Alte Musik (Purceii) wurde mit<br />
derselben Hingabe gesungen wie Spirituals,<br />
die humorvollen Werke Haydns standen eben<br />
bürtig an der Seite von Volksliedern aus alier<br />
Weit. Zwei Chöre aus Südafrika verdienten be<br />
sondere Beachtung, sind sie doch Reminiszen<br />
zen an die große Südafrikatournee des Kölner<br />
Männer-Gesangvereins im Frühjahr dieses<br />
Jahres.<br />
Außer stürmischem Beifall für die Sänger gab<br />
es Blumen für Prof. Rübben und Schwarz<br />
wälder Kirsch für die Solisten. Dafür bedank<br />
ten sich die berühmten Rheinländer mit dem<br />
zungenbrecherischen Verdi-Chor „Erhebet die<br />
Gläser!" aus der Oper „Ernani". Es war nicht<br />
piatonisch gemeint — Grund zum Feiern gab<br />
es ja: ein überaus erfolgreiches Chorkonzert<br />
und ein hoffnungsvoller Beginn freundschaft<br />
licher Begegnung zwischen MGV Hochfirst<br />
und KMGV.