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Der Burgbote 1971 (Jahrgang 51)

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die Konzerte nun mit großem Erfolg tiinter uns<br />

zu haben, das ausgezeichnete Wetter und die<br />

frohe Erwartung, nun In die „Wildnis" starten<br />

zu dürfen, ließen die richtige Stimmung auf<br />

kommen, den Zulus im „Valley of a Thousend<br />

Hills" einen Besuch abzustatten.<br />

Das Gebiet, das wir hier durchfuhren, muß<br />

wohl der Garten Eden gewesen sein. Obwohl<br />

ab 1. Mal kalendermäßig hier der Winter re<br />

giert, blühte es In solcher Fülle, vorwiegend<br />

die Wild-Protea, Hybiskus und Weihnachts<br />

stern, daß das Auge kaum In der Lage war,<br />

alle diese Pracht zu erfassen.<br />

Nach einem reichhaltigen, wohlschmeckenden<br />

Lunch Im „Valley View Tea Garden" - wunder<br />

voll auf einem die Umgebung beherrschenden<br />

Hügel gelegen-machten wir uns auf. um einen<br />

„Original Zulukral" zu besichtigen. Man hatte<br />

uns nicht zuviel versprochen! In einem Kral,<br />

bestehend aus vier bienenkorbähnlichen Hüt<br />

ten, wohnte der 69jährlge Häuptling mit vier<br />

Frauen, - ursprünglich waren es sechs, zwei<br />

davon verstarben Inzwischen - und sechzehn<br />

Kindern. Als Prof. Rübben sein Bedauern über<br />

den frühzeitigen Tod zwei seiner Frauen zum<br />

Ausdruck brachte, meinte der Boss augen<br />

zwinkernd, vier seien auch noch viel.<br />

Und was uns nun hier von diesen Naturkin<br />

dern In Ihrer malerischen Aufmachung an<br />

Tänzen und Gesängen geboten wurde, über<br />

traf alle Erwartungen und war einmalig. Ob<br />

kriegerisch oder folklorlstlsch, wild oder ge<br />

mäßigt, es war ein Augen- und Ohrenschmaus.<br />

Den Rythmus zu allem steuerten die Mamls<br />

mit ihren Felltrommeln bei. Wir wurden In<br />

dieses Festival alsbald einbezogen, diese<br />

Liedvorträge waren aber für die Eingeborenen<br />

auch etwas Neues, was mit viel Dank akzep<br />

tiert wurde. Es sind wohl an einem Tage<br />

während der ganzen Reise nie soviel Meter<br />

Film gedreht und nie so viel Photos ge<br />

schossen worden, wie hier.<br />

Ein schöner Tag schloß sich den vorherge<br />

gangenen an. —<br />

Und alles geht nun mal zu Ende, auch diese<br />

großartige, denkwürdige Reise neigte sich dem<br />

Finale zu. Was bleibt noch zu berichten? Am<br />

nächsten Morgen brachten uns die bewährten<br />

Boeing nach Johannesburg, von wo aus am<br />

Nachmittag der Helmflug erfolgte. Aber vor<br />

dem Abflug gab es noch eine Überraschung.<br />

Auf dem Flugplatz hatten sich viele unserer<br />

neuen Freunde vom Deutschen Männerchor<br />

Pretoria eingefunden, um uns ein herzliches<br />

Lebewohl zu sagen. Mit Riesensträußen von<br />

Proteas - der Südafrikanischen Natlonalblumen<br />

- Im Arm, sangen wir unser Abschieds<br />

lied und mit vielen Souvenirs beladen und<br />

unsere Herzen voller wunderbarer Eindrücke<br />

und Erinnerungen bestlegen wir die Boeing<br />

707, die uns dann wohlbehalten über die<br />

Kapverdischen Inseln und Frankfurt sicher<br />

nach Köln zurückbrachte.<br />

<strong>Der</strong> Empfang Im Kölner Flughafen durch un<br />

sere Angehörigen und die zurückgebliebenen<br />

Sänger mit Ihren Familien überraschte uns<br />

durch die große Beteiligung. Vorstandsmitglled<br />

Theo Käser sagte dann unter großem Beifall:<br />

Lieber Herr Professor Rübben,<br />

liebe „afrikanische" Sangesfreunde!<br />

Die Sänger unseres gellebten Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins, die nicht mit Ihnen die große<br />

Konzertreise nach Südafrika erleben konnten,<br />

sind hier hergekommen, um Sie nach Ihrer<br />

glücklichen Rückkehr Willkommen zu heißen.<br />

Sie haben, getreu unserem Wahlspruch „Durch<br />

das Schöne stets das Gute", in vielen Kon<br />

zerten nicht nur den KMGV würdig vertreten,<br />

sondern auch Köln und Deutschland. Wir<br />

wissen es bereits, daß Ihr Auftreten und Ihre<br />

Sangeskunst In allen Städten Südafrikas<br />

große Begeisterung ausgelöst hat und daß Sie<br />

viele neue Freunde gewonnen haben. Damit<br />

haben Sie die völkerverbindende Aufgabe, die<br />

mit Ihrer Reise angestrebt wurde, gelöst.<br />

Wir danken Ihnen allen recht herzlich. Und<br />

nun lassen Sie sich von uns „Hochleben" und<br />

zum Willkommen ein Liedchen vortragen. ^<br />

Dann sang der „Restchor" unter der Leitung<br />

unseres VIcedlrlgenten Dr. Rud. Becher einige<br />

liebenswürdige Volkslieder.<br />

<strong>Der</strong> Bericht kann aber nicht abgeschlossen<br />

werden, ohne der Herren zu danken, die<br />

die Grundlage zu dieser denkwürdigen Reise<br />

legten und durch Ihren ganzen Einsatz den<br />

Erfolg sicherten: Für die künstlerischen Be<br />

lange zeigte unser Chormeister Prof. Hj.<br />

Rübben das gesamte Register seines großen<br />

Könnens und führte unter nimmer nachlassen<br />

der Begeisterung den Chor zu den höchsten<br />

Ehren. In organisatorischer Hinsicht hat unser

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