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lenden Armbewegung den Sängern die Bar<br />
„zur Verfügung" stellte. — Das hatte er keinem<br />
„Daufen gepfiffen".<br />
Die Nacht war nur kurz, und der Weg nach<br />
Nelsprult war lang und beschwerlich. (Im übri<br />
gen soll die Landkarte In dieser Ausgabe ver<br />
anschaulichen, welche ungeheuren Entfernun<br />
gen zwischen den einzelnen Städten bewältigt<br />
werden mußten, teils per Bus (durch Transval)<br />
und teils per Flugzeug.<br />
Vorbei an den eindrucksvollen Drakensbergen,<br />
das Bushveld, riesigen Eukalyptuswäldern, —<br />
deren Blätter und Rinden für die Herstellung<br />
von pharmaz. Stoffen eine willkommene<br />
zusätzliche Einnahmequelle der Rancher<br />
«t<br />
1^-<br />
Prof. Hj. Rübben verteilt SüBiglreiten<br />
sind —, Negerkrals, wechselnd mit Mals- und<br />
sonstigen Kulturen, Nutzholzwäldern u. s. f.,<br />
ging die Fahrt flott vonstatten. Und dann kam<br />
doch eine Panne: Just vor einem Bantukral<br />
fiel der Motor eines der Busse aus. Das Aus<br />
harren In der glühenden Sonne bot aber ei<br />
nen besonderen Genuß. Schnell hatten sich<br />
die Bantufamillen um uns geschart, und nach<br />
dem üblichen „Handgeld" war es sogar ge<br />
stattet, den Kral zu besichtigen und zu foto<br />
grafleren. Nachher begannen die Negermäd<br />
chen- und -buben mit Ihren altüberlieferten<br />
Gesängen und Tänzen, unterbrochen vom<br />
Vortrag von Volksliedern des Chors. Alsbald<br />
war ein „Gemeinschaftskonzert" Bantus und<br />
KMGV In vollem Gange. Dies schöne Erlebnis<br />
wird noch recht nachhaltig wirken, der Flachs<br />
einbegriffen, der ausgiebig blühte. Wenn z. B.<br />
einer der Sangesfreunde meinte, er habe das<br />
„Schlafzimmer" besichtigen wollen, die MamI<br />
Ihn aber mit dem Hinwels zurückgehalten ha<br />
be, das Bett sei nicht gemacht, so Ist dies<br />
recht bezeichnend. Oder aber, wenn Hermann<br />
H. auf die Klagen eines Sängers, die Re<br />
paratur des Busses dauere sehr lange, grlelächernd<br />
antwortet: „Dat ess mir lever, als<br />
wenn beim Flugzeug en Tragfläch avbrich!"<br />
In Nelsprult wurden wir, nach einem Lunch<br />
unterwegs Im Blydepoort-Hollday Resort, Im<br />
Drum-Rock und Shonalanga untergebracht,<br />
beides erstklassige Hotels. Auch das Konzert<br />
hier am übernächsten Tage, dem 26. 4. war<br />
ein voller Erfolg. In seiner Dankesansprache<br />
meinte der Bürgermeister begeistert:<br />
„Nelsprult würdigt die Tatsache, daß Sie nach<br />
hier kamen. <strong>Der</strong> Chor bot eine Leistung, die<br />
man so leicht nicht vergessen wird. Herzlichen<br />
Dank für das Kulturgut, das Sie uns hierher<br />
brachten".<br />
<strong>Der</strong> 25. 4. 71, Sonntag, war einer Fotosafari<br />
durch den Krüger-Nationalpark vorbehalten.<br />
Es Ist schon ein eigenartiges Gefühl, etwas<br />
zu erleben, woran man nur Im Traum gedacht<br />
hat. Auf stillen Wegen das geschützte Wild:<br />
Elefanten, Löwen, Leoparden, Giraffen, Zebras,<br />
Affen, Impalas, Gazellen, Warzenschweine etc.<br />
etc. In Ihrem ureigensten Lebensraum zu be<br />
obachten und zu fortgrafleren, Ist schon ein<br />
Abenteuer besonderer Art. Wenn sich auch die<br />
Tiere an diesem Tage etwas rar machten, ka<br />
men wir doch auf unsere Kosten. Und ohne<br />
Flachs ging es auch hier nicht, als Heinz K.<br />
meinte, nachdem er genug Herden von Impa<br />
las „geschossen" hatte, er werde nunmehr nur<br />
noch Tiere mit mindestens einer Tonne Le<br />
bendgewicht fotografleren, so fand er allge<br />
meine Zustimmung.<br />
Eine recht strapaziöse und lange Reise hatten<br />
wir anderntags nach Ermelo zu überwinden,<br />
wo am 27. 4. das nächste Konzert stattfand.<br />
Es war die reinste Berg- und Talfahrt, aber auf<br />
ausgezeichneten Straßen. Die Sonne meinte es<br />
an diesem Tage besonders gut und die unter<br />
wegs gebotene Erfrischung war Im Effekt so<br />
ähnlich, als wenn ein Wüstenreisender nach<br />
langem Kamelrltt eine Oase erreicht.