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ERLEBNIS SÜDAFRIKA (Fortsetzung)<br />
III. Durch Transval<br />
Es blieb nicht viel Zeit, sich auf dem Flugpiatz<br />
in Johannesburg umzusehen. Paßkon<br />
trolle, Gepäckempfang etc. ließen keinen Raum,<br />
„Afrika" einer näheren Untersuchung zu un<br />
terziehen. Die Busse standen schon bereit,<br />
um uns nach Pretoria, der Hauptstadt der SAR,<br />
zu bringen. Mit Hiife der „farbiich gemischten"<br />
Fiugpiatzhelfern war das Gepäck schneil ver<br />
staut.<br />
Dann ging es zur Ausgangsstation Pretoria,<br />
vorbei an weiten Pflanzungen, Ranchs und<br />
einzelnen Industrieansiedlungen. Schon von<br />
weitem grüßten die Pracht- und Profanbauten<br />
Pretorias, kühne Brücken und Parkanlagen.<br />
In einer guten Stunde hatten wir es geschafft,<br />
und dann standen die Busse vor dem Boulevard-Hotei.<br />
Ein Hotei der „first class" nahm<br />
uns in Empfang. Wohituend die Ruhe und die<br />
Gediegenheit dieses Hauses. Ein kühles Bad<br />
war von Nöten, aber dann machte sich der<br />
Wunsch nach einem guten Lunch bemerkbar.<br />
Lunch? Was uns da geboten wurde war so<br />
unvorstelibar, daß es manchem hungrigen<br />
Sänger den Kiefer nach unten klappen ließ.<br />
Eine riesige Tafel, vollbeladen mit den edeisten<br />
Erzeugnissen, die das Meer, die Flüsse<br />
und das Land zu bieten haben, iieß uns er<br />
staunen und das Wasser im Munde zusammeniaufen.<br />
Es war schwer, die richtige Wahl<br />
zu treffen unter den vielfach unbekannten De<br />
likatessen. Es soli Sangesbrüder gegeben ha<br />
ben, die sich an diesem frühen Nachmittag<br />
ausschließiich mit Hummer sättigten.<br />
Nach einer ausgiebigen Siesta war der erste<br />
Stadtbummei fäliig. Er führte ebensowohl<br />
durch die baumbestandenen Prachtstraßen,<br />
wie auch zu den Prachtbauten der Stadt, nicht<br />
zu vergessen am Krüger Denkmal vorbei in<br />
das Regierungsviertei und zu der aiten Resi<br />
denz des unvergessenen Präsidenten Paui<br />
(Ohm) Krüger.<br />
Die Nacht war kurz, zumal der herrliche Kap<br />
wein und das vorzügiiche Bier die notwendige<br />
Bettschwere brachten, dann ging es am frühen<br />
Morgen des 24. April mit den Bussen gen<br />
Pietersburg, der ersten Konzertstadt. Die<br />
Landschaft, die an uns vorbeizog, ist karstig,<br />
aber kuitiviert. Riesige Obstpiantagen wech<br />
sein mit Ranchs und Negerkrais, tropischen<br />
Gewächsen wie Affenbrotbäumen, Agaven,<br />
Akazien und Nadeihölzer ailer Art, aber auch<br />
mit Zitruspflanzungen und Kakteenfeldern, un<br />
terbrochen von Sonnenblumen- und Maiskul<br />
turen.<br />
Kurz vor Pietersburg war unser Ziei erreicht.<br />
Dort bezogen wir ein Ranch-Motei besonderer<br />
Prägung; ein Teil der Sänger fand allerdings<br />
Unterkunft in einem Hotei in Pietersburg.<br />
Wir waren überrascht von diesem Motel. In<br />
einem großen Areai standen zahlreiche Wohn<br />
bungalows, um das große vielräumige Restau<br />
rant geschart. Es mag bezeichnend sein, daß<br />
dem Motelbesitzer und seinem Sohn je ein<br />
Rolis-Royce zur Verfügung steht, darüberhinaus<br />
noch eine viersitzige „Piper", die stänauf<br />
der Piste abflugbereit wartet.<br />
Die Erholung im wohitemperierten „Swimmingpooi",<br />
die kieine Siesta und das köstiiche<br />
"-rrrFfrrrc<br />
Erholsames Bad in Ermelo<br />
Abendbrot — wiederum ein vorzügliches kal<br />
tes Büffet — taten uns wohl, dann ging es zum<br />
ersten Konzert in die Auia des Coiieges in<br />
Pietersburg. Auf die Kritiken der einzelnen<br />
Konzerte werden wir am Ende des letzten Be<br />
richts eingehen, besonders soiien dann die<br />
örtiichen Pressen zu Wort kommen.<br />
Ein Konzert ohne Nachfeier ist kaum denkbar.<br />
Nach einer kleinen Erfrischung im Coilege<br />
brachten uns die Busse zum Ranch-Motel zu<br />
rück. Die geräumige Bar war schneii ausfindig<br />
gemacht, in der schon, so hatte es den An<br />
schein, eine kieine Party im Gange war. Und<br />
ais sich nun heraussteiite, daß der Chef des<br />
Hauses Geburtstag hatte, war es vom musikaiischen<br />
Hoch bis zum Volksliedervortrag nicht<br />
mehr weit. Dieser Gesang muß auf das Ge<br />
burtstagskind wohl einen enormen Eindruck<br />
gemacht haben, so daß er mit einer ausho-