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Der Burgbote 1971 (Jahrgang 51)

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ERLEBNIS SÜDAFRIKA (Fortsetzung)<br />

III. Durch Transval<br />

Es blieb nicht viel Zeit, sich auf dem Flugpiatz<br />

in Johannesburg umzusehen. Paßkon<br />

trolle, Gepäckempfang etc. ließen keinen Raum,<br />

„Afrika" einer näheren Untersuchung zu un<br />

terziehen. Die Busse standen schon bereit,<br />

um uns nach Pretoria, der Hauptstadt der SAR,<br />

zu bringen. Mit Hiife der „farbiich gemischten"<br />

Fiugpiatzhelfern war das Gepäck schneil ver<br />

staut.<br />

Dann ging es zur Ausgangsstation Pretoria,<br />

vorbei an weiten Pflanzungen, Ranchs und<br />

einzelnen Industrieansiedlungen. Schon von<br />

weitem grüßten die Pracht- und Profanbauten<br />

Pretorias, kühne Brücken und Parkanlagen.<br />

In einer guten Stunde hatten wir es geschafft,<br />

und dann standen die Busse vor dem Boulevard-Hotei.<br />

Ein Hotei der „first class" nahm<br />

uns in Empfang. Wohituend die Ruhe und die<br />

Gediegenheit dieses Hauses. Ein kühles Bad<br />

war von Nöten, aber dann machte sich der<br />

Wunsch nach einem guten Lunch bemerkbar.<br />

Lunch? Was uns da geboten wurde war so<br />

unvorstelibar, daß es manchem hungrigen<br />

Sänger den Kiefer nach unten klappen ließ.<br />

Eine riesige Tafel, vollbeladen mit den edeisten<br />

Erzeugnissen, die das Meer, die Flüsse<br />

und das Land zu bieten haben, iieß uns er<br />

staunen und das Wasser im Munde zusammeniaufen.<br />

Es war schwer, die richtige Wahl<br />

zu treffen unter den vielfach unbekannten De<br />

likatessen. Es soli Sangesbrüder gegeben ha<br />

ben, die sich an diesem frühen Nachmittag<br />

ausschließiich mit Hummer sättigten.<br />

Nach einer ausgiebigen Siesta war der erste<br />

Stadtbummei fäliig. Er führte ebensowohl<br />

durch die baumbestandenen Prachtstraßen,<br />

wie auch zu den Prachtbauten der Stadt, nicht<br />

zu vergessen am Krüger Denkmal vorbei in<br />

das Regierungsviertei und zu der aiten Resi<br />

denz des unvergessenen Präsidenten Paui<br />

(Ohm) Krüger.<br />

Die Nacht war kurz, zumal der herrliche Kap<br />

wein und das vorzügiiche Bier die notwendige<br />

Bettschwere brachten, dann ging es am frühen<br />

Morgen des 24. April mit den Bussen gen<br />

Pietersburg, der ersten Konzertstadt. Die<br />

Landschaft, die an uns vorbeizog, ist karstig,<br />

aber kuitiviert. Riesige Obstpiantagen wech<br />

sein mit Ranchs und Negerkrais, tropischen<br />

Gewächsen wie Affenbrotbäumen, Agaven,<br />

Akazien und Nadeihölzer ailer Art, aber auch<br />

mit Zitruspflanzungen und Kakteenfeldern, un<br />

terbrochen von Sonnenblumen- und Maiskul<br />

turen.<br />

Kurz vor Pietersburg war unser Ziei erreicht.<br />

Dort bezogen wir ein Ranch-Motei besonderer<br />

Prägung; ein Teil der Sänger fand allerdings<br />

Unterkunft in einem Hotei in Pietersburg.<br />

Wir waren überrascht von diesem Motel. In<br />

einem großen Areai standen zahlreiche Wohn<br />

bungalows, um das große vielräumige Restau<br />

rant geschart. Es mag bezeichnend sein, daß<br />

dem Motelbesitzer und seinem Sohn je ein<br />

Rolis-Royce zur Verfügung steht, darüberhinaus<br />

noch eine viersitzige „Piper", die stänauf<br />

der Piste abflugbereit wartet.<br />

Die Erholung im wohitemperierten „Swimmingpooi",<br />

die kieine Siesta und das köstiiche<br />

"-rrrFfrrrc<br />

Erholsames Bad in Ermelo<br />

Abendbrot — wiederum ein vorzügliches kal<br />

tes Büffet — taten uns wohl, dann ging es zum<br />

ersten Konzert in die Auia des Coiieges in<br />

Pietersburg. Auf die Kritiken der einzelnen<br />

Konzerte werden wir am Ende des letzten Be<br />

richts eingehen, besonders soiien dann die<br />

örtiichen Pressen zu Wort kommen.<br />

Ein Konzert ohne Nachfeier ist kaum denkbar.<br />

Nach einer kleinen Erfrischung im Coilege<br />

brachten uns die Busse zum Ranch-Motel zu<br />

rück. Die geräumige Bar war schneii ausfindig<br />

gemacht, in der schon, so hatte es den An<br />

schein, eine kieine Party im Gange war. Und<br />

ais sich nun heraussteiite, daß der Chef des<br />

Hauses Geburtstag hatte, war es vom musikaiischen<br />

Hoch bis zum Volksliedervortrag nicht<br />

mehr weit. Dieser Gesang muß auf das Ge<br />

burtstagskind wohl einen enormen Eindruck<br />

gemacht haben, so daß er mit einer ausho-

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