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Der Burgbote 1971 (Jahrgang 51)

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überwältigend war in ailen Städten der Er<br />

folg, der uns auch auf der ganzen Tournee<br />

treu blieb. Die ausverkauften Konzerte, die<br />

weit hergereisten Zuhörer und vor aliem die<br />

musikaufgeschlossene Begeisterungsfähigkeit<br />

der Südafrikaner iieß die Konzerte zu eohten<br />

Triumphen werden. So bestätigte z. B. der<br />

Finanzminister nach dem Konzert in Kapstadt,<br />

daß er nie zuvor so einen Appiaussturm in<br />

der City Haii erlebt habe.<br />

Erholsames Bad am Strarid in Kapstadt<br />

Die reiche dynamische Skaia, die hervorragen<br />

de musikaiische Gestaitungskraft des Chores<br />

wurden immer wieder einstimmig gerühmt.<br />

Wenn man z. B. davon hörte, daß die Leistung<br />

unseres Chorieiters eine Lektion in Chorfüh<br />

rung und Disziplin gewesen sei, so spricht<br />

dies für sich. Man rühmte fernerhin, daß der<br />

KMGV die Idiomatik der fremden Länder her<br />

vorragend zu treffen verstand und daß er z. B.<br />

im „Russischen Reiteriied" die Don Kosaken<br />

zu übertreffen schien.<br />

Von der Leistungssteigerung zeugte sohon das<br />

Konzert am 6. 5. <strong>1971</strong> in Stelienbosch, oa.<br />

35 km östiich von Kapstadt. Steiienbosch ist<br />

die zweitäiteste Stadt des Landes und duroh<br />

seine Universität und weitere Biidungsanstaiten<br />

bekannt. Darüberhinaus steiit Steiienbosch<br />

wohi den reizvolisten Flecken der Erde in der<br />

westiichen Kapprovinz dar. Um den „Braak",<br />

den offenen grünen Piatz, gruppieren sich<br />

aite, geschichtliche Bauten, wie das aite Bürgertiaus,<br />

das Zeughaus, die Angiikanische<br />

Kirche und die Rheinische Missionskirche.<br />

Dem Konzert in der Town-Flail ging ein Dinner<br />

im Drosdy-inn vorauf, ein ausgezeichnetes Es<br />

sen mit vorzüglichem Kap-Wein. Hier in Stei<br />

ienbosch empfanden wir eine besondere Zu<br />

neigung des Konzertpublikums und nur un<br />

gern ließ man uns nach Kapstadt zurück<br />

fahren.<br />

Aber ein drittes Konzert stand uns in Kap<br />

stadt nooh bevor, und zwar in der Vorstadt<br />

Athlone, dem Kuiturzentrum der farbigen Bevöikerung.<br />

Hier leben vorwiegend Bantus und<br />

Inder, im Konzertpian der Capab, der Kuiturorganisation<br />

des Kapiandes war angekündigt,<br />

daß das Konzert hier „Nicht für Europäer"<br />

gegeben werde. Im „Josef Stone-Auditorium"<br />

mit rund 600 Piätzen hatte sich ein wirklich<br />

„farbenfrohes" Pubiikum eingefunden. Inder<br />

und Inderinnen, - die Damen in ihrer heimatiichen<br />

Kieidung, - Bantus mit ihren Frauen und<br />

vieie Jugendiiohe. Es dürfte im fernen Europa<br />

wohi kaum vorkommen, daß Mütter ihre Babys<br />

zum Konzert mitbringen, hier geschah es aber.<br />

Ais Mittei gegen störendes Piärren hatten die<br />

Mamis die Miichpuiien mitgebracht, die im ge<br />

gebenen Augenblick aus ihren Taschen her<br />

ausgeholt wurden; es blieb auoh wirklich ru<br />

hig. Ein weiteres Novum für uns: die Männli<br />

chen Besucher steckten sich unbeschwert wäh<br />

rend der Vorträge ihre Zigarren oder Zigaret<br />

ten an; ein unvergeßliches Bild. Dieses dank<br />

bare Publikum aber stand später geschlossen<br />

vor der Konzerthalie und brachte seinen Dank,<br />

nachdem es vorher schon nicht-endenwoiienden<br />

Applaus gespendet hatte, duroh Zurufe<br />

und Tücherschwenken nochmals zum Aus<br />

druck.<br />

Am Kap der „Guten Hoffnung"<br />

Im Shore Plaza Hotel gab es an diesem Abend<br />

eine Weinprobe außergewöhnlichen Formats.<br />

Da wir den Kapwein inzwischen kennen und<br />

schätzen gelernt hatten, war es nicht zu ver<br />

wundern, daß auch hier in später Stunde<br />

„reiner Tisch" gemacht wurde, z. T. sogar in<br />

einem zünftigen „Sit In" auf dem Teppich<br />

boden, etwas unbequem, aber geruhsam.

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