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len, macht unserem Christoph Klöver so<br />
leicht niemand nach! Die Bühnenbilder schuf,<br />
wie schon seit Jahren, Bühnenbildner Erich<br />
Metzoldt. <strong>Der</strong> Bahnhofsvorplatz, Vestibül<br />
des Domhotels, Dachgarten des Dom-Hotels<br />
und Mondlandschaft waren prächtig und<br />
der Vergangenheit getreu nachgebildet, bzw.<br />
aus den bekannten Mondbildern entnommen.<br />
Diese Bühnenbilder muß man mit als Grund<br />
lage des Erfolges des Spieles werten. Peter<br />
Schnitzler und Gattin hatten, wie seit langen<br />
Jahren, die Tänze einstudiert. Man weiß nicht<br />
recht, was man mehr bewundern soll : den Ein<br />
fallreichtum der Choreographie oder dasTanf<br />
T selbst. <strong>Der</strong> Applaus braust durch das<br />
naus, sobald sich die Ballettratten auch nur<br />
sehen lassen. Blumenmädchen gepaart mit<br />
Rockern über die Bretter wirbeln zu sehen,<br />
war so komisch, daß der Atem stockte. Bravo,<br />
Peter und Frau Schnitzler, bravo Ballett.<br />
Die Chorelnstudlerung hatte Sangesbruder<br />
Karl Schmitt vorgenommen. Auch hier erkannte<br />
man die Hand des Meisters. Neben dem Bal<br />
lett gehört der Chor immer zu den Pracht<br />
stücken des Spiels. Wenn Herr Generalinten<br />
dant Dr. Dreese anwesend gewesen wäre,<br />
hätte er glatt neidisch werden können. So<br />
einen Opernchor müßte man haben!<br />
Auf den Inhalt des Stückes näher einzugehen<br />
erübrigt sich, da der Inhalt bekannt ist und<br />
das Spiel von unseren Freunden gesehen<br />
werden wird. Dem Rezensent seien aber ei<br />
nige Anmerkungen zu den Akteuren erlaubt.<br />
Da ist die Gräfin Zitta Delle alias Rudolf<br />
Wingenfeld. Umwerfend komisch wie eh und<br />
jeh! Wer soll den Rudi ersetzen, wenn er ein<br />
mal abtritt? Dann Horst Massau als ihr Sohn<br />
Horst-Heinz. Sein prächtiger Bariton und sein<br />
. "^ifes Spiel geben dem Spiel eine glänzende<br />
^ te. Hier ist es nicht die Routine, die ihn im<br />
Vordergrund erscheinen läßt, sondern das<br />
ausgereifte Können. Hans Fischer als Gräfin<br />
Zitta Delles Diener, eine köstliche Charakter<br />
studie. Aber auch Günter Roggendorf als Frei<br />
fräulein Kunigunde von <strong>Der</strong>bacherav, Eduard<br />
Plum als Hauptmann von Platzappell, Hans<br />
Heukeshoven als seine Gemahlin Leontine,<br />
Walter Schmidt als Oberleutnant von Kolben<br />
bruch — welch eine Anspielung auf seine be<br />
rufliche Betätigung — Ludwig Schneider als<br />
Leutnant von Schnlekeditz boten eine aus<br />
gereifte Leistung. Man merkte Ihnen die Be<br />
geisterung am Spiel an. Ludwig Spohr als<br />
reiche Witwe Minna Müller bot in dieser<br />
Charge eine Leistung, die nicht leicht zu über<br />
treffen ist.<br />
Das Sextett Karl-Heinz Sieber als Justizrat<br />
Palm, Karl Schmitt als Kommerzienrat Nökker,<br />
Josef Lessenich als Professor Meyer-<br />
Blötsch, Peter Pulger als Bauinspektor<br />
Bruchstein, Thomas Flimm (?) als Sanitäts<br />
rat Knochenstich und Ludwig Weber als Ober<br />
lehrer Klopp spielten ihre Rollen als Bewer<br />
ber um die Hand der Witwe Minna Müller<br />
so echt und in heißer Konkurrenz, daß man<br />
hätte glauben müssen, bald käme es zu einer<br />
handfesten Auseinandersetzung.<br />
Was war das schon ein Landwirt - sagen<br />
wir lieber Knollenbur — Hans Grohendahl.<br />
Diese Type zu mimen, Ist schon ein Kunst<br />
stück besonderer Art. So kennen wir ihn In<br />
seinem Element; er hatte die Lacher auf sei<br />
ner Seite. Sein tollpatschiger Sohn Seba<br />
stian (Rüdiger Kremer) brachte mit seinem<br />
stereotypen „Je, Papp" die ganze Klobigkeit<br />
dieser Rollen zum Ausdruck.<br />
Herausragend Albert Krautz als Malermeister<br />
Mülheim. Sein großer, strahlender Tenor, ver<br />
mochte den ganzen Schmerz um die verlo<br />
rene Braut Anna-Maria zum Ausdruck zu brin<br />
gen. Und nun der Peter Flöckmann, darge<br />
stellt von Michael Goeb. Was soll man da<br />
mehr bewundern: sein ausgereiftes Spiel, die<br />
Verkörperung dieser Type oder das Fluidum<br />
bestehend aus Grielächerei, hintergründiger<br />
Philosophie und echt-kölscher Deklamation.<br />
Das, was er spielt, muß man unbedingt glau<br />
ben! Seine deftige Apollonia (Friedhelm Kreutz<br />
kamp) konnte ihm das Leben nicht sauer<br />
machen, aber recht gut war das Spiel schon.<br />
Noch zwei gutgeprägte Chargen: Gerhard<br />
Cieslewicz als Direktor im Dom-Hotel und<br />
Hans Pippon als Oberkellner Im Dom-Hotel<br />
paßten in den Rahmen der aufgescheuchten<br />
Kölner, die den Zeppelin erwarteten. Dann<br />
die Glanzrolle von Wilhelm Schmidt als Stu<br />
benmädchen Anna Maria im Dom-Hotel. Ein<br />
Augen- und Ohrenschmaus. Schauspielerisch<br />
reif und gesanglich hervorragend bot sie, vor<br />
allen Dingen In Ihren Auftritten mit ihrem<br />
Horst-Heinz (Horst Massau) eine Leistung, die<br />
das Publikum zu begeistertem Applaus mit<br />
riß. Auch die kleinen Chargen waren bestens<br />
besetzt. Joachim Klausmann als Bursche,<br />
Heinz Meiing als Kehrmädchen, Christian<br />
Brühl als Dienstmann, Horst Peter Vogel als<br />
Bäckerjunge, Rolf Link als Zeitungsjunge,<br />
Philipp Syre, Georg Wingenfeld, Rüdiger<br />
Klaes, Hans-Josef Brendel und Willy Achter<br />
mann als Bürgerinnen, Blumenverkäuferinnen<br />
und Straßenhändler sorgten mit Ihrem auf<br />
geschlossenen Spiel für den großartigen Er<br />
folg.