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<strong>Der</strong> Mitgliederbestand des Deutschen Sänger<br />
bundes hat sich auch in diesem Jahre mit<br />
knapp anderthalb Millionen Chorfreunden ge<br />
halten, wie aus einer Veröffentlichung der<br />
Zeitschrift „Lied und Chor" hervorgeht. Die<br />
Gesamtzahl der Chorfreunde (singende und<br />
fördernde) beträgt 1 485 676. Durch Zusam<br />
menlegung von Chören hat sich die Zahl der<br />
Vereine um 141 vermindert und beträgt jetzt<br />
14 570. <strong>Der</strong> Trend zum gemischten Chor ist<br />
unverkennbar und zeigt sich in einer Zu<br />
nahme von 104 Chören auf 3 725. Die ande<br />
ren Rubriken des Zahlenwerkes sind im We<br />
sentlichen unverändert, so daß von einer<br />
substanzangreifenden Krise im Chorwesen<br />
keine Rede sein kann.<br />
Die Zahl der Kinderchöre im Deutschen Sän<br />
gerbund ist im letzten Jahre erfreulich gestie<br />
gen. Im Ganzen sind im DSB nunmehr 817<br />
Kinder- und Jugendchöre vereint, von den<br />
Mitgliedern entfallen allein auf Kinderchöre<br />
32 829 Knaben und Mädchen. Man erhofft sich<br />
gerade bei den Kinderchören einen Dauer<br />
erfolg, nachdem für die Gründung besondere<br />
Mühe aufgewendet wurde.<br />
Leistung ist der Maßstab chorischen Erfolges,<br />
erklärt in einem beachtenswerten Aufsatz in<br />
der Zeitschrift „Lied und Chor" der Präsident<br />
des DSB Dr. Walter Weidmann. Erfolgreiche<br />
Chorarbeit könne in unserer Zeit nur geleistet<br />
werden, wo solides Können eine Chorgemein<br />
schaft auszeichne. Sei diese Stufe erreicht,<br />
dann sei auch die Gewähr dafür gegeben, daß<br />
die verschiedenen Ausdrucksformen mit Erfolg<br />
entwickelt werden könnten. Es sei gefährlich,<br />
einen Chor in Gruppen aufzuspalten, die sich<br />
nur der einen oder anderen Sparte widmeten.<br />
Bundesaußenminister Dr. Walter Scheel äu<br />
ßerte sich in einem Interview in der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" über die Aufgaben des zeit<br />
genössischen Chorgesangs. Wenn man aus<br />
der passiven Haltung der Musik gegenüber<br />
herauskommen wolle, sei die Singstimme<br />
das Nächstliegende und es sei verständlich,<br />
das mehr Menschen Beziehungen zur Musik<br />
über die Singstimme hätten als über ein In<br />
strument. Minister Scheel ist selbst im Düssel<br />
dorfer MGV als singendes Mitglied tätig und<br />
hat von jeher dem Chorsingen großes Inter<br />
esse entgegengebracht und ihm hohen Wert<br />
beigemessen.<br />
Ein neues Preisausschreiben für volkstümliche<br />
Chormusik ist soeben veröffentlicht worden.<br />
Es handelt sich um das 11. V. E. Becker-Ausschreiben,<br />
das zur Gewinnung von Chorkom<br />
positionen von höchstens mittlerer Schwierig<br />
keit ausgesetzt wurde. Insgesamt kommen<br />
DM 3600,— für sechs Kompositionen bzw.<br />
Volksliedsätze zur Verteilung. Die näheren Be<br />
dingungen des Ausschreibens, das allen<br />
deutschsprachigen Tonsetzern des In- und<br />
Auslandes zugänglich ist, sind zu erfahren<br />
durch den Vorsitzenden des Fränkischen Sän<br />
gerbundes Max Dippold, 872 Schweinfurt,<br />
Albertistr. 25/VII. Einsendeschluß ist der<br />
1. Februar 1972.<br />
Beachte die Fälligkeit des Jahresbeitrages!