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Es war der 27. 4., der Gründungstag des<br />
KMGV. Unser Vice, Horst Massau, gedactite<br />
dieses Tages mit einer kleinen, aber begei<br />
sternden Ansprache. Nach diesen besinnlichen<br />
Worten meinte Prof. Hj. Rübben: „Auf Wunsch<br />
unseres Vice wird Herr Reuthe (unser Pia<br />
nist), ein Soli auf seinem stummen Klavier<br />
zum Vortrag bringen." Man sieht, der Humor<br />
war Immer zur Hand.<br />
Diamanten-Mine in Kimberley<br />
in Ermelo erwartete uns das Holiday-inn, ein<br />
4-Sterne-Hotel, wo als erstes die Badehosen<br />
ausgepackt wurden, um sich Im hotelelgenen<br />
Schwimmbad zu erfrischen. Bei einem Ge<br />
spräch In der Bar — bei einem „kühlen Blon<br />
den", — mit einigen schon angereisten Kon<br />
zertbesuchern, zeigte sich zum ersten Male,<br />
aus welchen Entfernungen sie angereist ka<br />
men: Drei Rancher, deutscher Abstammung<br />
In der dritten bis vierten Generation, kamen<br />
80, 100 und 120 Meilen, also 150 — 200 km,<br />
nach Ermelo, um uns Im Konzert zu hören!<br />
Das Konzert In der „Glty-Hall" war wiederum<br />
ein voller Erfolg. Nach dem Konzert bedankte<br />
sich der Bürgermeister, bei welcher die Tat<br />
sache wohltuend zu vermerken war, daß er<br />
sich mit der Geschichte des KMGV sehr be<br />
schäftigt hatte und als Dank an die Sänger<br />
ein kleines Blumensträußchen überreichen<br />
Heß. Prof. Rübben dankte (In englischer Spra<br />
che) für die begeisterten Worte. Dann erklang<br />
aus dem Zuhörerraum die südafrikanische Na<br />
tionalhymne, die vom Chor mit der dritten<br />
Strophe des Deutschlandliedes beantwortet<br />
wurde. Bei der anschließenden Nachfeier Im<br />
Hollday-inn kam seitens der vielen anwesen<br />
den Damen und Herren aus Ermelo nochmals<br />
die Begeisterung über den Besuch der Kölner<br />
zum Ausdruck. Ein kleines Andenken an die<br />
Chormitglleder kam von Herzen.<br />
Am nächsten Morgen, dem 28. 4., ging es bei<br />
wiederum strahlendem Sonnenschein nach<br />
Klerksdorp. Hier wurden wir zum ersten Maie<br />
In Privatquartieren untergebracht. Die Relseleltung<br />
hatte uns nicht zu viel versprochen:<br />
Die Quartlere waren gut, und die Fürsorge und<br />
Herzlichkeit der Gastgeber nicht zu über<br />
treffen.<br />
Am Abend war auch hier die „CIty-Hail" mit<br />
rund 1700 Plätzen voll besetzt. Die Atmosphä<br />
re, die der Konzertsaal mit den begeisterten<br />
Zuhörern ausstrahlte. Inspirierte die Sänger<br />
zur Entfaltung ihres ganzen Könnens, das von<br />
Konzertbesuchern mit nichtendenwollendem<br />
Beifall bedacht wurde. Die späteren Dankes<br />
worte des Bürgermeisters endeten mit den<br />
Worten: „Den deutschen Freunden herzlichen<br />
Dank; wir haben den Abend sehr genossen".<br />
<strong>Der</strong> nachherige Empfang durch die Stadtver<br />
waltung war großzügig, voller Freundlichkeit<br />
und Zuneigung. Am anderen Morgen gab uns<br />
„Halb Klerksdorp" den Abschied vor dem Rat<br />
haus. Prof. Rübben Heß es sich nicht nehmen,<br />
den Chor auf die Rathaustreppe zu bitten, um<br />
einige Abschledslleder zu singen; dann ging<br />
es welter nach Germlston, unweit Johannes<br />
burg.<br />
In Germlston wurden wir das zweite und letzte<br />
Mal In Privatquartieren untergebracht. Auch<br />
hier wieder herzlicher Empfang und ausge<br />
zeichnete Gastgeber.<br />
Vor dem Konzert Heß der Bürgermeister die<br />
Sänger auf die Rathaustreppe bitten. Er hielt<br />
dann vor hunderten von Zuhörern vom Balkon<br />
aus, bei festlicher Rathausbeleuchtung, eine<br />
Ansprache anläßlich des Beginns der 10-Jahresfeler<br />
zum Bestehen der Südafrikanischen<br />
Republik. Die Worte wurden zu Ehren des an<br />
wesenden KMGV Ins Deutsche übertragen.<br />
Seine letzten Worte nach dem Erklingen der<br />
beiden Nationalhymnen vom hohen Glocken<br />
turm: „Und nun meine Herren, habe ich noch<br />
eine Überraschung für Sie!" Wir trauten unse<br />
ren Ohren nicht, als dann, weit über die<br />
Stadt hinweg, das Glockenspiel unsere kölsche<br />
Nationalhymne „Wenn Ich su an ming Heimat<br />
denke" intonierte, gespielt von einem Glockensplelmelster.<br />
Keiner der Sänger wird sich der<br />
Tränen der Rührung geschämt haben, die Ihm<br />
still die Wangen hinunterkullerten. Diese Hei<br />
mattöne In über 10 000 km Entfernung von<br />
Köln, Im „Schwarzen Erdteil"! Aufgrund dieser<br />
Überraschung sahen wir uns veranlaßt, den<br />
anwesenden Bürgern von Germlston ein be<br />
sonderes Freikonzert zu bieten.<br />
Dann das Konzert, wieder vor einem hochbe<br />
geisterten Publikum, wieder eine Reihe von<br />
Zugaben. Von der Bühne herab bedankte