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P ä d a g o g i s c h e K O N Z E P T I O N - ASB-Kita Stephanshausen

P ä d a g o g i s c h e K O N Z E P T I O N - ASB-Kita Stephanshausen

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<strong>ASB</strong> Kindertagesst<strong>ä</strong>tte<br />

<strong>Stephanshausen</strong><br />

Rathausstraße 30<br />

65366 Geisenheim-<strong>Stephanshausen</strong><br />

Tel. 06722 / 6132<br />

P <strong>ä</strong> d a g o g i s c h e<br />

K O N Z E P T I O N<br />

An unsere Eltern und andere Interessierte<br />

Haben Sie sich vielleicht gerade unsere Kindertagesst<strong>ä</strong>tte angesehen und haben<br />

einen ersten Kontakt mit den großen und kleinen Menschen in diesem Haus<br />

erfahren können?<br />

Stehen Sie nun vor der Entscheidung dieses Haus:<br />

als Bildungs- und Betreuungsst<strong>ä</strong>tte für ihr Kind zu w<strong>ä</strong>hlen<br />

oder<br />

sich als Mitarbeiter / in zu bewerben<br />

oder<br />

als Praxisstelle für ihr Praktikum zu nutzen<br />

brauchen noch Informationen, die den Einblick in unsere Arbeit deutlicher<br />

und<br />

machen?<br />

Dann kann Ihnen unsere Konzeption, in der wir unsere Arbeit darstellen, vielleicht<br />

eine gute Entscheidungshilfe sein.<br />

Landesverband Hessen e.V.<br />

Region Wiesbaden/Rheingau-Taunus<br />

Dornbornstr. 2<br />

65232 Taunusstein


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ……………………………………………………………………………………………………………………………….…3<br />

Beschreibung der Einrichtung …………………………………………………………………………….....…….....4<br />

- Wo sind wir / Lebensraum der Kinder ……………………………………..4<br />

- Platz für Kinder im Alter von 18 Monaten bis sechs Jahren.5<br />

- Unser Haus …………………………………………………………………………………….5<br />

- Unsere Öffnungszeiten ……………………………………………………………….7<br />

- Unser Team …………………………………………………………………………………….7<br />

- Altersmischung als kooperatives und integratives Konzept …….8<br />

- Der <strong>ASB</strong> als Tr<strong>ä</strong>ger der Einrichtung ……………………………………….8<br />

Konzeptionelle Grunds<strong>ä</strong>tze…………………………………………………..…..………….……………………………9<br />

- Gesetzliche Grundlagen………………………………………………………………….9<br />

- Situationsansatz……………………………………………………………………………10<br />

Umsetzung unserer p<strong>ä</strong>dagogischen Ziele………………………………………………………………………11<br />

- Planung, Durchführung, Reflexion, Dokumentation……………….13<br />

- Regelm<strong>ä</strong>ßige Wochenangebote…………………………………………………..14<br />

P<strong>ä</strong>dagogische Grunds<strong>ä</strong>tze unserer Arbeit……………………………………………………………………14<br />

Der Bildungs- und Erziehungsplan ……………………………………………………………………………..….16<br />

- Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder……..16<br />

- Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder …….18<br />

- Bildnerische und darstellende Kunst ………………………………….……21<br />

- Starke Kinder ……………………………………………………………………………….27<br />

- Verantwortungsvoll und wertorientiert handelnde Kinder …32<br />

Das Berliner Modell zur Eingewöhnung………………………………………………………………………….34<br />

Tagesstruktur …………………….………………………………………………………………………………..……………36<br />

Das Bild vom Kind ………………………………………………………………………………………….……….…..…… 37<br />

Person der Erzieherin / des Erziehers……..…..…..………………………………………………..…..….38<br />

Bedeutung des Spiels………………………………………………………………………………………………………..40<br />

- Freispiel, Angebote und Projekte ………………………………………….…40<br />

- Die Rolle der Erzieherin w<strong>ä</strong>hrend des Freispiels ……………….…42<br />

- Gruppenübergreifende Arbeit ………………………………………………….44<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern / Öffentlichkeitsarbeit ……………….……………….…….45<br />

Serviceleistungen unserer Einrichtung ……………………………………………………………………….49<br />

Schlusswort ………………………………………………………………………………………………………………………50<br />

2


Kinderbetreuung ist Zukunftsgestaltung<br />

Der <strong>ASB</strong> in der Region<br />

Der Arbeiter-Samariter-Bund (<strong>ASB</strong>) Wiesbaden/ Rheingau-Taunus ist seit<br />

mehr als 40 Jahren in die soziale Arbeit der Region eingebunden und als Tr<strong>ä</strong>ger<br />

vieler Einrichtungen in der Kinder- und Jugendhilfe t<strong>ä</strong>tig. Der <strong>ASB</strong> ist<br />

konfessionell unabh<strong>ä</strong>ngig, überparteilich und als gemeinnützig anerkannt.<br />

Handeln für Kinder<br />

Als Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation besch<strong>ä</strong>ftigt sich der <strong>ASB</strong> auch mit gesellschaftspolitischen<br />

Fragen. Chancengleichheit und gute Perspektiven für<br />

Kinder gehören zweifelsohne dazu. Und deswegen handelt der <strong>ASB</strong>.<br />

WAS?<br />

Ein wichtiges Anliegen ist die Förderung von Krippen– und Kindergartenkindern<br />

nach neuesten Erkenntnissen und den Forderungen des Hessischen Bildungs-<br />

und Erziehungsplanes. Die Vernetzung und Kooperation mit ortsans<strong>ä</strong>ssigen<br />

Schulen, Vereinen und Einrichtungen sind wichtige Eckpunkte. Ziel ist eine<br />

Kindertagesst<strong>ä</strong>tte, die zum Ort der Begegnung wird.<br />

Heute an morgen denken<br />

Die vom <strong>ASB</strong> getragenen Kindertagesst<strong>ä</strong>tten richten sich sowohl im Raumangebot<br />

wie auch Betreuungsangebot nach modernsten p<strong>ä</strong>dagogischen Konzepten<br />

und den aktuellen Bedürfnissen der Eltern und Kinder.<br />

WARUM?<br />

Der famili<strong>ä</strong>re Alltag hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt, und<br />

wo beide Elternteile berufst<strong>ä</strong>tig sind, steigt die Nachfrage nach einem durchdachten<br />

Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot einschließlich sinnvoller<br />

Freizeitgestaltung weiter an.<br />

Anders denken<br />

Der von den <strong>ASB</strong>-Kindertagesst<strong>ä</strong>tten angewandte „ganzheitliche Ansatz“ erfasst<br />

die Eckpfeiler Bildung, Erziehung und Betreuung als Gesamtsystem.<br />

Auch Themen, wie z.B. Gesundheit, Ern<strong>ä</strong>hrung, Bewegung oder Naturwissenschaften<br />

haben ihren festen Platz im Kindergartenalltag. Das ist insbesondere<br />

wichtig für die Familien, die eine Ganztagsbetreuung in Anspruch nehmen.<br />

Arno Brandscheid<br />

Regionalgesch<strong>ä</strong>ftsführer<br />

Vorwort<br />

3


Wo sind wir / Lebensraum der Kinder<br />

Beschreibung der Einrichtung<br />

Unsere Kindertagesst<strong>ä</strong>tte liegt am Ortsrand von <strong>Stephanshausen</strong>, unmittelbar<br />

am Waldrand. Das Einzugsgebiet ist gepr<strong>ä</strong>gt von Ein- und Mehrfamilienh<strong>ä</strong>usern.<br />

Die Familienstrukturen sind in einem ausgewogenen Verh<strong>ä</strong>ltnis der unterschiedlichsten<br />

sozialen Schichten und unterschiedlichster Kulturen.<br />

Waldgebiete, einen Bach und Spielpl<strong>ä</strong>tze erreichen wir mit den Kindern nach<br />

einem kurzen Spaziergang. Dort haben wir die Möglichkeiten zu picknicken, zu<br />

toben, am Wasser zu spielen – die Natur hautnah zu erleben und zu beobachten.<br />

4


Platz für Kinder im Alter von 18 Monaten bis sechs Jahren<br />

Seit dem 15. Januar 2007 betreibt der <strong>ASB</strong> OV Taunusstein die neu erbaute<br />

Kindertagesst<strong>ä</strong>tte in Geisenheim – <strong>Stephanshausen</strong>.<br />

Wir betreuen 45 Kinder im Alter von 18 Monaten bis sechs Jahren in einer<br />

Kindergemeinschaftsgruppe in Ganztagsform und einer Gruppe im Alter von 3<br />

bis 6 Jahren. Durch gruppenübergreifendes Arbeiten erlernen die Kinder die<br />

Kindertagesst<strong>ä</strong>tte als einen Ort der Gemeinschaft und konstruktiver Auseinandersetzung<br />

mit verschiedenen Altersmischungen kennen. Kinder sollen lernen<br />

mit den gesellschaftlichen Anforderungen zu recht zu kommen.<br />

Wir integrieren Kinder mit verschiedenen Bedürfnissen in unseren Kindergruppen.<br />

Die Konzeption geht auf Kinder mit den unterschiedlichsten persönlichen,<br />

famili<strong>ä</strong>ren, sozialen und kulturellen Voraussetzungen ein. Kinder, die<br />

von oder Behinderungen bedroht sind werden ebenso aufgenommen, betreut<br />

und gefördert. Das erfordert eine gemeinsame Wertverst<strong>ä</strong>ndigung, die im<br />

Alltag greift.<br />

Unser Haus<br />

R<strong>ä</strong>ume und Bereiche<br />

Schon beim Betreten der Einrichtung erwartet Sie ein Licht durchfluteter<br />

Flur, auch als Flitzemeile bezeichnet. Der Flur dient für unsere Kinder als ein<br />

weiterer Bewegungsraum. Gerade in der Winterzeit, nutzen die Kinder die<br />

Flitzemeile gerne, um ihrem Bewegungsdrang nachzugehen.<br />

Weiter befinden sich in der Kindertagesst<strong>ä</strong>tte zwei Gruppenr<strong>ä</strong>ume, denen ein<br />

5


Bad mit WC und Dusche, sowie eine zus<strong>ä</strong>tzliche Hochebene angegliedert sind.<br />

Die Kindergemeinschaftsgruppe verfügt für die Krippenkinder über einen<br />

separaten Schlafraum sowie einen zus<strong>ä</strong>tzlichen Aktionsraum. Die<br />

Kindergartengruppe verfügt über zwei zus<strong>ä</strong>tzliche Aktionsr<strong>ä</strong>ume.<br />

In unserer modern ausgestatteten Küche bereiten wir gemeinsam mit den<br />

Kindern Frühstück oder Mittagssnack vor. Hauswirtschaftliche Angebote, wie<br />

z. B. Backen, finden auch hier statt. Unser ausgewogenes, kindgerechtes<br />

Essen wird zurzeit von einem Cateringservice t<strong>ä</strong>glich frisch zubereitet und<br />

geliefert.<br />

Weitere R<strong>ä</strong>umlichkeiten stehen der Kindertagesst<strong>ä</strong>tte zur Verfügung:<br />

Der Mehrzweckraum l<strong>ä</strong>sst sich durch eine Falttrennwand multifunktional verschiedenen<br />

Bedürfnissen anpassen. T<strong>ä</strong>glich wird der Mehrzweckraum für verschiedene<br />

Angebote genutzt, z.B. angeleitete Bewegungsangebote, Zahlenland<br />

usw.<br />

Im Werkraum der Einrichtung stehen den Kindern<br />

reelle Werkzeuge wie Bohrmaschine, Hammer,<br />

Zange und vieles mehr zur Verfügung. An<br />

kindgerechten Werkb<strong>ä</strong>nken haben sie die Möglichkeit,<br />

in Kleingruppen zu arbeiten.<br />

Im Obergeschoss befinden sich die Medienbibliothek und der Snoezelenraum.<br />

In der Medienbibliothek steht den Kindern ein umfangreiches Sortiment an<br />

Büchern zur Auswahl. Diese Bücher können wöchentlich von den Kindern ausgeliehen<br />

werden. Außerdem werden die ersten Schritte an den beiden internetf<strong>ä</strong>higen<br />

Computern erlernt.<br />

Um den Kindern Entspannungsbereiche zu<br />

schaffen, wurde ein Entspannungsraum eingerichtet.<br />

Beim Entspannen sollen dem Kind in angenehmer<br />

Atmosph<strong>ä</strong>re Gelegenheiten geboten werden,<br />

sich für die Reize und für die Umwelt und damit<br />

verbunden auch für sich selbst zu öffnen.<br />

Für Team– und Elterngespr<strong>ä</strong>che können der Personalraum oder das Büro der<br />

<strong>Kita</strong>-Leitung genutzt werden.<br />

Der Außenbereich mit den vorhandenen Spielfl<strong>ä</strong>chen wird t<strong>ä</strong>glich genutzt.<br />

Hier können die Kinder im Sandkasten buddeln, toben, Dreirad und Roller<br />

6


fahren. Sie können rutschen, balancieren und viele Körpererfahrungen<br />

sammeln.<br />

Unserer Öffnungszeiten<br />

Unsere Kindertagesst<strong>ä</strong>tte ist von Montag bis Freitag von 7.00 bis 17.00 Uhr<br />

geöffnet.<br />

Für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren stehen folgende Module zur Auswahl:<br />

Modul 1: 07.00 Uhr - 17.00 Uhr<br />

Modul 2: 07.30 Uhr – 13.00 Uhr<br />

Modul 3: 08.00 Uhr - 15.00 Uhr<br />

Modul 4: 5 Tage 07.30 Uhr – 13.00 Uhr und 2 bzw. 3 Tage 13.00 Uhr –<br />

17.00 Uhr<br />

Für Kinder von 18 Monaten bis 3 Jahren gelten folgende Module:<br />

Modul 1: 07.00 Uhr – 17.00 Uhr<br />

Modul 2: 07.30 Uhr – 14.30 Uhr<br />

Unser Team<br />

In unserer <strong>Kita</strong> sind ausschließlich p<strong>ä</strong>dagogische Fachkr<strong>ä</strong>fte mit verschiedenen<br />

Zusatzqualifikationen und einem unterschiedlichen Stundenumfang besch<strong>ä</strong>ftigt.<br />

Jedes Teammitglied tr<strong>ä</strong>gt durch individuelle Erfahrungen und<br />

unterschiedliche Berufswege zur Umsetzung unserer gemeinsamen Arbeit bei.<br />

Wir möchten durch kooperatives, partnerschaftliches Miteinander und Einbinden<br />

der individuellen Akzente eines jeden Teammitgliedes einen gemeinsamen<br />

Konsens unserer Arbeit entwickeln. Alle Mitarbeiter / innen haben die Möglichkeit,<br />

sich regelm<strong>ä</strong>ßig weiter zu bilden. Fort– und Weiterbildungen bringen<br />

neue Impulse und Anregungen, halten uns auf dem aktuellen p<strong>ä</strong>dagogischen<br />

Stand und unterstützen uns bei der Weiterentwicklung der p<strong>ä</strong>dagogischen<br />

Arbeit.<br />

Unsere Einrichtung gilt als Ausbildungseinrichtung, somit können Berufspraktikanten<br />

im Anerkennungsjahr ihre Ausbildung bei uns zum Abschluss bringen.<br />

Reparaturen und technische Wartungen der Ger<strong>ä</strong>te übernehmen die Hausmeister<br />

vom <strong>ASB</strong>.<br />

7


Für Großprojekte der Einrichtung oder krankheitsbedingte Ausf<strong>ä</strong>lle können<br />

kurzfristig Honorarkr<strong>ä</strong>fte das p<strong>ä</strong>dagogische Personal unterstützen.<br />

Altersmischung als kooperatives und integratives Konzept<br />

Wir betreuen in der Regel bis zu 45 Kinder in unserer Einrichtung. L<strong>ä</strong>ngster<br />

Betreuungszeitraum ist bis zum Eintritt in die Grundschule. Oft werden wir<br />

gefragt: „Warum altersgemischte Gruppen?“ Altersgemischte Gruppen sind<br />

natürlicher. Hier werden Erfahrungen anders gewonnen und anders gewichtet.<br />

Hier erhalten Kinder entwicklungsfördernde Anreize und Erfahrungen der<br />

Kindheit, die heute in den üblichen Kleinfamilien nicht mehr gegeben sind. Die<br />

Möglichkeit, dass Kinder ungeplant und ungezwungen zusammenfinden, miteinander<br />

spielen, sich streiten und Konflikte lösen, hat unersetzbare Wirkung<br />

für die Entwicklung von Kindern. Sie bildet ein eigenst<strong>ä</strong>ndiges soziales Beziehungsgefüge<br />

und ist eine wichtige Erg<strong>ä</strong>nzung zu den Beziehungsstrukturen der<br />

Familie:<br />

Vorteile<br />

Jüngere Kinder erhalten durch die <strong>ä</strong>lteren Kinder Anreize für ihre<br />

Entwicklung und die <strong>ä</strong>lteren Kinder haben ein frühes Lernziel zur Erhöhung<br />

der Sozialkompetenz.<br />

Kinder erleben eine qualitativ hochwertige Erfahrung von Anregung bis<br />

Geborgenheit.<br />

Die Beziehungen zwischen Erzieherinnen und Kindern gehen in dieser Gruppenform<br />

über Jahre hinweg. Die Erzieherin lernt jedes Kind gut kennen und kann<br />

individuelle entwicklungsfördernde Bedingungen schaffen.<br />

Der Alltag fordert von den Erzieherinnen eine hohe Flexibilit<strong>ä</strong>t, ein breit gef<strong>ä</strong>chertes<br />

Fachwissen über die Entwicklung von Kindern innerhalb der Altersspanne,<br />

und braucht das Interesse an den Lebenssituationen unterschiedlichster<br />

Kinder und deren Familien. Das ist anstrengend, l<strong>ä</strong>sst aber unseren<br />

Kindergartenalltag nie langweilig werden.<br />

Der <strong>ASB</strong> als Tr<strong>ä</strong>ger der Einrichtung:<br />

Der <strong>ASB</strong> ist konfessionell unabh<strong>ä</strong>ngig, überparteilich, als gemeinnützig anerkannt<br />

und Mitglied im Parit<strong>ä</strong>tischen Wohlfahrtsverband. Seit mehr als 40<br />

Jahren leistet der <strong>ASB</strong> in der Region Wiesbaden / Rheingau – Taunus<br />

8


vielf<strong>ä</strong>ltige soziale Arbeit. Die Angebote reichen vom Rettungsdienst und dem<br />

Bevölkerungsschutz über die Sozialen Dienste für <strong>ä</strong>ltere und kranke Menschen<br />

bis zur Kinder– und Jugendhilfe. Auch die Katastrophen– und Strukturhilfe<br />

im Ausland gehören zu seinen Aufgaben.<br />

Ein internes Qualit<strong>ä</strong>tsmanagement stellt die dauerhafte Qualit<strong>ä</strong>t unserer Arbeit<br />

sicher.<br />

Konzeptionelle Grunds<strong>ä</strong>tze<br />

„Du hast das Recht, genauso geachtet zu werden wie ein Erwachsener.<br />

Du hast das Recht, so zu sein wie du bist.<br />

Du musst dich nicht verstellen und so sein, wie die Erwachsenen wollen.<br />

Du hast ein Recht auf den heutigen Tag, jeder Tag deines Lebens<br />

gehört dir, keinem sonst.<br />

Du, Kind, wirst nicht erst Mensch, du bist Mensch.“<br />

Janusz Korczak<br />

1. Gesetzliche Grundlagen:<br />

Grundlage unserer p<strong>ä</strong>dagogischen Arbeit ist das Sozialgesetzbuch (SGB )<br />

VIII, Kinder- und Jugendhilfe<br />

Auszüge:<br />

§ 1 Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe<br />

(1) Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und<br />

auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsf<strong>ä</strong>higen Persönlichkeit.<br />

(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und<br />

die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Bet<strong>ä</strong>tigung wacht die<br />

staatliche Gemeinschaft.<br />

(3) Jugendhilfe soll zur Verwirklichung des Rechts nach Absatz 1<br />

insbesondere<br />

1. junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern<br />

9


und dazu betragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen.<br />

2. Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten<br />

und unterstützen,<br />

3. Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen.<br />

4. dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und<br />

ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten<br />

oder zuschaffen.<br />

§ 22 Grunds<strong>ä</strong>tze der Förderung<br />

(1) Tagesseinrichtungen sind Einrichtungen, in denen sich Kinder für einen Teil<br />

des Tages oder ganzt<strong>ä</strong>gig aufhalten und in Gruppen gefördert werden. Kindertagespflege<br />

wird von einer geeigneten Tagespflegeperson in ihrem Haushalt<br />

oder im Haushalt des Personensorgeberechtigten geleistet. Das n<strong>ä</strong>here über<br />

die Abgrenzung von Tageseinrichtungen und Kindertagespflege regelt das Landesrecht.<br />

Es kann auch regeln, dass Kindertagespflege in anderen geeigneten<br />

R<strong>ä</strong>umen geleistet wird.<br />

(2) Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege sollen<br />

1. die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsf<strong>ä</strong>higen<br />

Persönlichkeit fördern.<br />

2. die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und erg<strong>ä</strong>nzen,<br />

3. den Eltern dabei helfen, bei Erwerbst<strong>ä</strong>tigkeit und Kindererziehung<br />

besser miteinander vereinbaren zu können.<br />

Der Situationsansatz<br />

Kinder haben von Anfang an eigene Rechte und vollziehen die für ihre Entwicklung<br />

und Entfaltung notwendigen Schritte durch eigene Aktivit<strong>ä</strong>t.<br />

Erwachsene sind dafür verantwortlich, Kinder durch verl<strong>ä</strong>ssliche Beziehungen<br />

und ein anregungsreiches Umfeld in ihrem Streben nach Weiterentwicklung zu<br />

unterstützen.<br />

Unsere p<strong>ä</strong>dagogischen Ziele wie: Autonomie, Solidarit<strong>ä</strong>t, Kompetenz orientieren<br />

sich an den demokratischen Grundwerten und gesellschaftlichen Entwicklungen.<br />

Sie umfassen wesentliche Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung,<br />

d.h., die Kinder mit ihren Entwicklungsbedürfnissen in ihren eigenen Situatio-<br />

10


nen zu verstehen und die F<strong>ä</strong>higkeit der Kinder zu fördern, mit sich selbst<br />

(ICH-Kompetenz), mit anderen Menschen (SOZIAL-Kompetenz) und verschiedenen<br />

Materialien in ihrer Umwelt (SACH-Kompetenz) zurecht zu kommen.<br />

Kinder gehen dem Situationsansatz zufolge selbst bestimmend und im Dialog<br />

mit ihrer inneren und <strong>ä</strong>ußeren Situation aktiv handelnd um. Sie bew<strong>ä</strong>ltigen<br />

Situationen durch Anerkennung ihrer individuellen Vorerfahrungen und Ausdrucksweisen.<br />

Dabei ermutigen und unterstützen die Erzieher und Erzieher<br />

die Kinder, sich an gesellschaftlichen Prozessen gestaltend zu beteiligen, sich<br />

zu orientieren, Eigensinn und Gemeinsinn zu entfalten.<br />

Dieser Prozess ist nur möglich durch eine enge Erziehungspartnerschaft<br />

zwischen Eltern und <strong>Kita</strong> Erzieher und Erzieherinnen, die ihre Erfahrungen<br />

t<strong>ä</strong>glich reflektieren und sich durch Fortbildungen st<strong>ä</strong>ndig weiterentwickeln.<br />

Umsetzung unserer p<strong>ä</strong>dagogischen Ziele<br />

„Man kann seine Kinder nicht besser erziehen, als man selber ist.<br />

Wenn sie trotzdem besser werden,<br />

dann hat wenigstens die Entwicklung nicht gestört.<br />

Und mehr kann man nicht verlangen.“<br />

Reinhard Lempp<br />

GEBORGENHEIT: Wenn ein Kind zu uns in den Kindergarten kommt, wird es so<br />

angenommen wie es ist. Wir trösten es, wenn es traurig ist; wir freuen uns mit<br />

ihm; wir versuchen ihm seine Ängste zu nehmen; wir machen ihm Mut.<br />

VERTRAUEN: Wir treffen mit den Kindern Absprachen, an die sich die Kinder<br />

und wir halten. Dadurch entsteht ein gegenseitiges Vertrauensverh<strong>ä</strong>ltnis, das<br />

sich weiterentwickelt.<br />

ANERKENNUNG: Wir sch<strong>ä</strong>tzen das Kind als Persönlichkeit mit all seinen<br />

St<strong>ä</strong>rken, Schw<strong>ä</strong>chen und individuellen Leistungen. Wir loben jeden Teilerfolg.<br />

VERSTÄNDNIS: Wir kennen die jeweiligen Lebenssituationen unserer Kinder,<br />

können sie oft ohne Worte verstehen und gehen auf ihre individuellen<br />

Bedürfnisse ein.<br />

ZEIT: Wir haben Zeit für Aktivit<strong>ä</strong>ten, Basteln, Spielen, Gespr<strong>ä</strong>che, Essen,<br />

11


Feste und Feiern und gehen auf die Kinder ein. Wir nehmen uns Zeit, um mit<br />

den Kindern Konflikte und Probleme sofort zu lösen und mit ihnen Erfolg und<br />

Freude zu teilen.<br />

SELBSTBEWUSSTSEIN: Wir erkennen F<strong>ä</strong>higkeiten und Fertigkeiten des<br />

Kindes an, wir vertrauen ihm, verstehen es, glauben an das Kind, ermutigen es<br />

und st<strong>ä</strong>rken dadurch sein Selbstbewusstsein, so dass das Kind auf sich und<br />

seine Leistungen stolz ist.<br />

WERTE: Wir vermitteln den Kindern persönliche und gesellschaftliche Werte,<br />

z.B. Achtung des Anderen und der eigenen Person, Achtung von fremdem und<br />

eigenem Eigentum, Ehrlichkeit, Einhaltung von Regeln und Grenzen.<br />

GRENZEN: Die Kinder sollen lernen, dass die eigene Freiheit dort aufhört, wo<br />

die Freiheit des anderen beginnt. Die Kinder müssen sich an festgelegte<br />

Regeln und Grenzen halten. Ein „NEIN“ muss akzeptiert werden.<br />

VORBILDER: Die Erzieherin ist in ihrem Handeln und Denken Vorbild für die<br />

Kinder, gleichzeitig setzt sie sich aber auch mit anderen Vorbildern der<br />

Kinder auseinander.<br />

SELBSTÄNDIGKEIT: Die Kinder sollen lernen, eigenverantwortlich zu handeln,<br />

Aufgaben zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Die Bew<strong>ä</strong>ltigung von<br />

allt<strong>ä</strong>glichen Lebenssituationen soll erlernt werden.<br />

FREIRÄUME: Wir geben den Kindern die Zeit, den Raum, die Gelegenheit, das<br />

Material, die Unterstützung, um ihre Persönlichkeit und Phantasie zu entfalten.<br />

SPASS UND FREUDE: Spaß und Freude sind für Kinder neben der Neugier die<br />

größte Motivation, um neue Dinge zu lernen oder unbekanntes auszuprobieren.<br />

Deshalb stehen Spaß und Freude bei jeder Angebotsplanung im Vordergrund.<br />

FREUNDE: Sie wachsen in eine Gesellschaft hinein und können so leichter<br />

Freundschaften schließen. Wir versuchen diese Freundschaften zu<br />

unterstützen.<br />

12


Planung, Durchführung, Reflexion und Dokumentation unserer p<strong>ä</strong>dagogischen<br />

Arbeit:<br />

Unsere Ziele können nur dann wirksam erreicht werden, wenn sie vom<br />

gesamten Team getragen werden. Die Einführung und Umsetzung eines<br />

Bildungs- und Erziehungsplanes ist zugleich Ziel und gemeinsame Aufgabe des<br />

Gesamtteams der <strong>Kita</strong>.<br />

Die Planung der p<strong>ä</strong>dagogischen Arbeit sehen wir als gemeinsamen Prozess.<br />

Dieser erfolgt durch genaues Beobachten, Wahrnehmen und Analysieren der<br />

Kinder im Freispiel, bei dem sich die Kinder mit Situationen selbst aktuell auseinandersetzen<br />

und ihre Spuren hinterlassen. Die Bedürfnisse und Interessen<br />

der Kinder, ihre Erfahrungen und Sinndeutungen, ihre Fragen und Antworten<br />

stehen dabei im Mittelpunkt.<br />

Die Beobachtungen werden in den Kleinteams analysiert und sind Grundlage<br />

für weitere Planungen, die im Gesamtteam zur Abstimmung kommen.<br />

In regelm<strong>ä</strong>ßigen Abst<strong>ä</strong>nden erfolgt, mit Hilfe von Entwicklungsbögen, eine<br />

genaue Überprüfung der Kinder. Diese Entwicklungsbögen sind dann Grundlage<br />

für das Elterngespr<strong>ä</strong>ch. Durch die Beobachtungen erhalten wir wichtige<br />

Impulse für die Förderung der Kinder und Verbesserung der Qualit<strong>ä</strong>t unserer<br />

Arbeit, die sich u. A. an Qualit<strong>ä</strong>tsstandards des <strong>ASB</strong> Hessen orientiert.<br />

Die Transparenz der t<strong>ä</strong>glichen p<strong>ä</strong>dagogischen Arbeit in den einzelnen Gruppen<br />

ist an den Wocheneintragungen und an Fotow<strong>ä</strong>nden zu sehen. Diese Neuigkeiten<br />

erfahren sie auf der Homepage unter www.asb-kitas.de unter <strong>Kita</strong><br />

<strong>Stephanshausen</strong>. Aber auch in den t<strong>ä</strong>glichen Gespr<strong>ä</strong>chen beim Bringen oder<br />

Abholen ihrer Kinder erfahren sie wichtige Aspekte unserer p<strong>ä</strong>dagogischen<br />

Ans<strong>ä</strong>tze. Wir sind offen für Anregungen von Eltern und fördern ihre<br />

Mitwirkung in der <strong>Kita</strong>.<br />

Wir Erzieher und Erzieherinnen sind Lehrende und Lernende zugleich. Wir<br />

reflektieren die Alltagserfahrungen im Kontext kindlicher und gesellschaftlicher<br />

Entwicklungen. Wir tauschen wöchentlich im Gesamtteam bzw. im Gruppenteam<br />

Erfahrungen und Ideen aus, um Anregungen und neue Ans<strong>ä</strong>tze für die<br />

t<strong>ä</strong>gliche Arbeit mit den Kindern zu bekommen. Wir eignen uns auf regelm<strong>ä</strong>ßigen<br />

Fortbildungen neue Erkenntnisse an, die für eine individuelle Förderung<br />

der Kinder nützlich sind. Wir lernen von den Kindern, von ihrer Sicht der<br />

Dinge, ihrer individuellen Art, sich die Welt zu erschließen. Sie ermöglichen<br />

uns Lernprozesse und haben selbst daran teil.<br />

13


Regelm<strong>ä</strong>ßige Wochenangebote<br />

Die Kinder erleben ihren Alltag in unserer <strong>Kita</strong> abwechslungsreich und situationsbezogen.<br />

Wir gestalten gemeinsam den Tag nach Wünschen und<br />

Bedürfnissen, Interessen und Ideen der Kinder. Bei den vielf<strong>ä</strong>ltigen Wochenangeboten<br />

können die Kinder sich ausprobieren und verwirklichen. Sie können<br />

entscheiden, ob sie daran teilnehmen oder sich mit den Freunden im Gruppenraum<br />

besch<strong>ä</strong>ftigen möchten.<br />

Die Themen für den Wochenplan entstehen aus dem aktuellen Bildungs- und<br />

Erziehungsplan für Hessen. Wir greifen die Themen auf und setzen sie gemeinsam<br />

um.<br />

P<strong>ä</strong>dagogische Grunds<strong>ä</strong>tze unserer Arbeit<br />

1. Die p<strong>ä</strong>dagogische Arbeit geht aus von den sozialen und kulturellen<br />

Lebenssituationen der Kinder und ihrer Familien.<br />

2. Die Erzieherinnen und Erzieher finden im Diskurs mit den Kindern,<br />

Eltern und anderen Erwachsenen heraus, was Schlüsselsituationen im<br />

Leben der Kinder sind.<br />

3. Erzieherinnen und Erzieher analysieren, was Kinder können und wissen<br />

und was sie erfahren wollen. Sie eröffnen ihnen Zug<strong>ä</strong>nge zu Wissen und<br />

Erfahrungen in realen Lebenssituationen.<br />

4. Erzieherinnen und Erzieher unterstützen Jungen und M<strong>ä</strong>dchen in ihrer<br />

geschlechtsspezifischen Identit<strong>ä</strong>tsentwicklung ohne stereotype Rollenzuweisungen.<br />

5. Erziehrinnen und Erzieher unterstützen Kinder, ihre Phantasie und ihre<br />

schöpferischen Kr<strong>ä</strong>fte im Spiel zu entfalten und sich die Welt in der<br />

ihrer Entwicklung gem<strong>ä</strong>ßen Weise anzueignen.<br />

6. Erzieherinnen und Erzieher ermöglichen, dass jüngere und <strong>ä</strong>ltere Kinder<br />

im gemeinsamen Tun ihre vielseitigen Erfahrungen und Kompetenzen<br />

aufeinander beziehen und sich dadurch in ihrer Entwicklung gegenseitig<br />

unterstützen können.<br />

14


7. Erzieherinnen und Erzieher unterstützen Kinder in ihrer Selbst<strong>ä</strong>ndigkeitsentwicklung,<br />

indem sie ihnen ermöglichen, das Leben in der Kindertagesst<strong>ä</strong>tte<br />

aktiv mit zu gestalten.<br />

8. Im t<strong>ä</strong>glichen Zusammenleben findet eine bewusste Auseinandersetzung<br />

mit Werten und Normen statt. Regeln werden gemeinsam mit den Kindern<br />

vereinbart.<br />

9. Die Arbeit in der Kindertagesst<strong>ä</strong>tte orientiert sich an Anforderungen<br />

und Chancen einer Gesellschaft, die durch verschiedene Kulturen<br />

gepr<strong>ä</strong>gt ist.<br />

10. Die Kindertagesst<strong>ä</strong>tte integriert Kinder mit Behinderungen, unterschiedlichen<br />

Entwicklungsvoraussetzungen und Förderbedarf und<br />

wendet sich gegen Ausgrenzung.<br />

11. R<strong>ä</strong>ume und ihre Gestaltung stimulieren das eigene aktive und kreative<br />

Tun der Kinder in einem anregungsreichen Milieu.<br />

12. Erzieherinnen und Erzieher sind Lehrende und Lernende zugleich.<br />

13. Eltern und Erzieherinnen / Erzieher sind Partner in der Betreuung, Bildung<br />

und Erziehung der Kinder.<br />

14. Die Kindertagesst<strong>ä</strong>tte entwickelt enge Beziehungen zum sozial–r<strong>ä</strong>umlichen<br />

Umfeld.<br />

15. Die p<strong>ä</strong>dagogische Arbeit beruht auf Situationsanalysen und folgt einer<br />

prozesshaften Planung. Sie wird fortlaufend dokumentiert.<br />

16. Die Kindertagesst<strong>ä</strong>tte ist eine lernende Organisation.<br />

15


Der Bildungs- und Erziehungsplan<br />

„Nur wer hohe Anforderungen an einen jungen Menschen stellt, zeigt auch, dass er<br />

ihn achtet.“<br />

A.S. Makarenko<br />

Der Bildungs- und Erziehungsplan steht für eine P<strong>ä</strong>dagogik, die das Kind mit<br />

seinen individuellen Lernvoraussetzungen in den Mittelpunkt stellt. Das Kind<br />

erfasst aktiv seine Umwelt und gestaltet – ko-konstruiert – seine Lernerfahrungen<br />

mit:<br />

Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder<br />

Sprachkompetenz<br />

Sprache richtet sich an alle Kinder mit dem Ziel, sie miteinander in Kontakt zu<br />

bringen. Sie unterstützt und fördert den Aufbau freundschaftlicher Kompetenzen,<br />

die wir den Kindern vermitteln wollen. Mit/Über Sprache treten die<br />

Kinder in Kontakt. Sprache ist unser wichtigstes Kommunikationselement. Wir<br />

denken in unserer Sprache, wir tr<strong>ä</strong>umen in unsere Sprache und sie ist ein ganz<br />

eigener Ausdruck unserer Persönlichkeit.<br />

Neben den „klassischen“ sprachfördernden Aktivit<strong>ä</strong>ten, wie z. B. der Bilderbuchbetrachtung,<br />

Fingerspiele, Reimen und Liedern, gibt es eine Vielzahl allt<strong>ä</strong>glicher<br />

Anknüpfungspunkte, die in der Praxis eher selten zur bewussten<br />

Sprachförderung genutzt werden. Zu denken ist z.B. an die Bring- und Abholsituation,<br />

bei der auch die Eltern als Ansprechpartner einbezogen werden<br />

können und an die Mahlzeiten. Erfahren Kinder ein echtes Interesse an ihren<br />

Bedürfnissen, Fragen, Entdeckungen und Erfahrungen, so werden auch sie sich<br />

mitteilen wollen und dabei zugleich Sprache üben.<br />

Literacy – Erziehung<br />

Eine der wichtigsten Aufgaben der vorschulischen Sprachförderung. Mit<br />

diesem Begriff werden nicht nur die formalen Fertigkeiten des Lesens und<br />

des Schreibens assoziiert, sondern eine Breite Palette von Kompetenzen z. B.<br />

Literacy ist ein Sammelbergriff für kindliche Erfahrungen rund um die Buch-,<br />

Erz<strong>ä</strong>hl- und Schriftkultur und bedeutet umfassende Sprachförderung.<br />

- Textverst<strong>ä</strong>ndnis<br />

- Erz<strong>ä</strong>hlkompetenz<br />

- Lesefreude<br />

16


- Vertrautheit mit Büchern<br />

- Wissen um die Verantwortung und Funktion von Schrift und Schriftsprache<br />

- Medienkompetenz<br />

Von besonderer Bedeutung für das Erlernen von Schriftsprache ist die<br />

Entwicklung der „phonologischen Bewusstheit“. Hierzu findet für die Vorschulkinder<br />

t<strong>ä</strong>glich am Vormittag das „Würzburger Trainingsprogramm“ statt.<br />

Das Programm l<strong>ä</strong>uft über 20 Wochen und findet in Kleingruppen jeweils 10<br />

Minuten statt. Das Training fördert die F<strong>ä</strong>higkeit, die Lautstruktur gesprochener<br />

Sprache wahrzunehmen. In aufeinander aufbauenden Bereichen<br />

wird das Kind von Lauschspielen über Reime zu Satz und Wort hingeführt. Es<br />

geht dann zum Erkennen von Silben und Anlauten bis hin zu Phonemen (Lauten)<br />

weiter.<br />

Unsere Einrichtung verfügt über eine eigene Bibliothek. Dort können die<br />

Kinder den richtigen Umgang mit Büchern erfahren und erleben, z. B. durch<br />

unseren Büchereitag. Die Kinder dürfen sich Bücher anschauen und sie anschließend<br />

sogar für eine Woche ausleihen. Es finden t<strong>ä</strong>glich Vorlesestunden<br />

statt. Zu besonderen Vorlesestunden kommen „Vorleseomas“ in die Einrichtung.<br />

Zus<strong>ä</strong>tzlich zur Bücherei finden unsere Kinder in den Gruppen auch<br />

„Bücherregale“. So ist gew<strong>ä</strong>hrleistet, dass sich die Kinder jederzeit mit den<br />

Büchern und somit mit der Entwicklung von Literacy auseinander setzen<br />

können.<br />

Medienkompetenz<br />

In unserer Bücherei finden unsere Kinder neben der großen Auswahl an verschiedenen<br />

Büchern auch zwei Computer. Gruppenübergreifendes Arbeiten,<br />

aber auch gruppeninterne Aktivit<strong>ä</strong>ten am Computer, ermöglichen den Kindern,<br />

Medien und Techniken zu begreifen und zu handhaben, sie selbstbestimmt und<br />

kreativ zu gestalten. Medien sind in unserer heutigen Gesellschaft allt<strong>ä</strong>glicher<br />

Bestandteil. Allgemein kann man sagen, dass sich die Befassung mit Medien<br />

prinzipiell auf alle Medien erstreckt und entsprechend dem jeweiligen Entwicklungsstand<br />

unterschiedliche Schwerpunkte zeigen. Der Umgang mit<br />

Medien ist von Kind zu Kind unterschiedlich, da persönliche uns soziale Faktoren<br />

eine Rolle dabei spielen. Unsere Kinder dürfen alleine oder zu zweit an<br />

bestimmten festgelegten Tagen in der Woche das Malprogramm „Paint“ sowie<br />

das Lernspiel „Schlaum<strong>ä</strong>use“ nutzen und damit experimentieren. Hierbei gibt<br />

es bestimmte Regeln, die die Kinder in einem „Computerführerschein“ erlernen<br />

und beherrschen müssen. Der „Computerführerschein“ beginnt mit ca. 4<br />

Jahren.<br />

17


Unsere Kinder stehen neben den Computern auch Musikanlagen zum CD, Radio<br />

und Kassette hören zu Verfügung. Hiermit sammeln Kinder ebenso Medienerfahrungen,<br />

wie auch mit den Computern.<br />

Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder<br />

Naturwissenschaften<br />

Kinder bringen von Natur aus und von<br />

Geburt an eine große Neugier und einen<br />

Wissensdurst mit. Zu lernen ist für die Kinder<br />

das natürlichste von der Welt. Sie haben viele Fragen.<br />

Warum ein Boot nicht untergeht, ein Flugzeug fliegt, wie heiß die Sonne ist,<br />

wieso sich Dinge in Wasser auflösen…<br />

T<strong>ä</strong>glich entdecken sie Neues, das sie zum Ausprobieren und Erforschen<br />

anregt. Kinder nehmen mit allen Sinnen wahr; sie sehen, hören, fühlen,<br />

ertasten, riechen und schmecken.<br />

Diese Anlagen fördern und unterstützen wir. Jede Frage der Kinder greifen<br />

wir auf und suchen gemeinsam nach Antworten. Wir geben den Kindern<br />

Gelegenheit, ihren Wissensdurst durch vielf<strong>ä</strong>ltiges experimentieren zu stillen.<br />

Die Entwicklungspsychologie betrachtet das Kindergarten- und Grundschulalter<br />

als optimalen Zeitpunkt für die Förderung des elementaren naturwissenschaftlichen<br />

Denkens. So verfügen Kindergartenkinder schon sehr früh über<br />

einen intuitiven Zugang zu Fragestellungen aus der Physik, Chemie oder<br />

18


Biologie. Sie sind in der Lage, grundlegende Wenn-Dann-Beziehungen herzustellen.<br />

Die Kinder lernen vor allem durch probierende und wiederholende Handlungen.<br />

Sie sind hoch motiviert, zu erforschen und zu entdecken. Durch selbst<strong>ä</strong>ndiges<br />

ertasten, erleben und experimentieren lernen die Kinder schneller zu<br />

begreifen.<br />

Um sich spielerisch und altersgerecht mit den Ph<strong>ä</strong>nomenen der unbelebten und<br />

belebten Natur vertraut zu machen, ist der Kindergarten der richtige Ort.<br />

Um jedem Kind die bestmöglichen Entwicklungsbedingungen zur Verfügung zu<br />

stellen, ist das Raum- und Materialangebot entsprechend gestaltet. Mit dieser<br />

Bereitstellung werden der natürliche Tatendrang und die Neugier auf Neues<br />

unterstützt und angeregt. Unser Angebot reicht von selbst gemachter Knete<br />

bis hin zum Regelspiel, vom Kaufladen bis zur Experimentierecke. Diese<br />

Bereiche sollen die Kinder zum aktiven Erforschen und Erkunden einladen.<br />

Die Angebote sind alters entsprechend und schaffen dem Kind günstige<br />

Entwicklungsbedingungen, geben Anreize und bieten Erfahrungsfelder an. Wir<br />

bieten den Kindern geeignete Materialien und Zeitstrukturen, um selbst aktiv<br />

zu werden und sich miteinander auszutauschen.<br />

Wir beobachten und begleiten die Aktivit<strong>ä</strong>ten des Kindes, fördern seine<br />

kognitiven Denkprozesse und geben ihm die nötige Unterstützung. Im Vordergrund<br />

stehen immer die Bedürfnisse der Kinder. Unsere Arbeit ist darauf ausgerichtet,<br />

den Kindern unserer <strong>Kita</strong> vielf<strong>ä</strong>ltige Bildungsprozesse zu ermöglichen<br />

und sie dabei zu unterstützen.<br />

Forscher und Entdecker<br />

Die Entwicklung einer positiven Haltung unserer Kinder zu Natur und Umwelt<br />

h<strong>ä</strong>ngt ganz entscheidend davon ab, wie vielf<strong>ä</strong>ltig die Möglichkeiten zur Naturbegegnung<br />

sind, Denn nur durch eigene Erlebnisse und Erfahrungen mit Tieren<br />

und Pflanzen können Kinder unsere heimische Natur als etwas wertvolles,<br />

liebenswertes und damit schützenswertes kennen lernen.<br />

Unsere <strong>Kita</strong> liegt direkt am Waldrand und gibt uns beste Möglichkeiten dem<br />

Forscherdrang unserer Kinder nachzukommen. Bei unseren Waldtagen und<br />

Waldwochen erkunden wir den Wald, die Tiere und Pflanzen und vermitteln<br />

allen eine positive Haltung zur Natur und zu ihrer Umwelt.<br />

19


Je nach Jahreszeit können wir mit den Kindern die unterschiedlichsten Forschungsreisen<br />

antreten und ein Erleben mit allen Sinnen ist möglich.<br />

Spannende Dinge erwarten die Kinder direkt vor unserer Haustür. So erfühlen<br />

und tasten sie mit den H<strong>ä</strong>nden und Füßen z. B. Rinde, Holz, Steine oder<br />

Matsch. Wir sammeln Waldboden in kleinen Gef<strong>ä</strong>ßen; beobachten, vergleichen,<br />

und nehmen die unterschiedlichsten Gerüche wahr.<br />

Wir entdecken die verschiedensten Insekten. Mit der Becherlupe können wir<br />

die Tiere genau beobachten. Wir lauschen den verschiedenen Vogelstimmen<br />

und hören das Pl<strong>ä</strong>tschern des Baches, wir sehen Tierspuren, finden Federn<br />

und Waldfrüchte…<br />

Mathematik<br />

Zur Orientierung im Alltag ist ein mathematisches Grundverst<strong>ä</strong>ndnis wichtig.<br />

Mathematisches Denken ist Basis für lebenslanges Lernen.<br />

Ein Kind macht schon früh Erfahrungen mit Regelm<strong>ä</strong>ßigkeiten, Mustern, Formen,<br />

Größen, Zeit und Raum. Der Kindergarten bietet für diese Bereiche ein<br />

ideales Erfahrungsfeld. Wir geben den Kindern die Möglichkeit, Erfahrungen<br />

über mathematische Zusammenh<strong>ä</strong>nge zu sammeln und diese mit allen Sinnen zu<br />

erleben.<br />

Ziel ist es, das t<strong>ä</strong>gliche Tun und Handeln des Kindes mit dem mathematischen<br />

Bildungsaspekt umfassend zu verknüpfen. Für uns geht es darum, die Mathematik<br />

positiv zu besetzen, den Wissensdrang und die natürliche Neugier an<br />

Zahlen aufzugreifen und zu befriedigen.<br />

Unser Gruppenalltag bietet dazu vielf<strong>ä</strong>ltige Möglichkeiten: über das Betrachten<br />

und Zuordnen geometrischer Formen, das Abz<strong>ä</strong>hlen der Frühstücksbecher,<br />

das Überprüfen der Anzahl der Kinder, Vergleichen und Messen von<br />

Körpergrößen, Abwiegen von Backzutaten, Einordnen von Spielzeugen, Sortieren<br />

von Knöpfen bis hin zu Abz<strong>ä</strong>hlreimen. All diese mathematischen Vorg<strong>ä</strong>nge<br />

schließen auch andere Bereiche mit ein, wie z. B. Musik, Rhythmus, Bewegung,<br />

Sprache.<br />

Hier unterstützt uns zus<strong>ä</strong>tzlich das Projekt „Komm mit ins Zahlenland“. Ziel<br />

des Projektes ist es, eine Basis zu schaffen, auf der sich die unterschiedlichsten<br />

Begabungen der Kinder entfalten können.<br />

20


Die Kinder werden mit dem Zahlenraum 1 bis 10 vertraut gemacht. Dies wird<br />

spielerisch und altersgerecht vermittelt. Dabei lernen sie verschiedenste<br />

Zahlenaspekte (Mengen-Anzahlaspekt, Ordnungsaspekt, Zahlenzerlegung, Umkehrbarkeit<br />

usw.), kennen und erwerben F<strong>ä</strong>higkeiten in Bereichen wie Wahrnehmung,<br />

Merkf<strong>ä</strong>higkeit, Motorik, Emotionalit<strong>ä</strong>t, Sprache und sozialer Kompetenz.<br />

Das heißt, die Kinder erleben die Welt der Mathematik mit allen Sinnen<br />

und ganzheitlich.<br />

Bildnerische und darstellende Kunst<br />

Phantasie und Kreativit<strong>ä</strong>t sind natürliche Eigenschaften von Kindern und<br />

durchziehen alle ihre Lebenssituationen. Kinder setzen sich uneingeschr<strong>ä</strong>nkt<br />

und phantasievoll mit den Materialien auseinander und beurteilen weniger als<br />

Erwachsene, ob daraus etwas entsteht. Kinder gehen mit allen Sinnen und mit<br />

ihrem ganzen Körper ans Werk. Das Erlebnis ist wichtiger als das Ergebnis.<br />

Kreativ sein heißt, vielf<strong>ä</strong>ltige Wege suchen und sich nicht so sehr von einer<br />

einzigen Lösung überzeugen lassen. Kinder werden angeregt, mit vielf<strong>ä</strong>ltigsten<br />

Materialien umzugehen, sie kennen zu lernen und ihre persönlichen Ausdrucksformen<br />

zu entdecken. Dabei kommt es auch auf die Erfahrung der Sinne an,<br />

21


sie mit einzubeziehen und ihnen wieder Aufmerksamkeit zu schenken: zu<br />

riechen und zu fühlen, zu schmecken und zu hören.<br />

Unverzichtbare Materialien sind Sand und Wasser, Knetmasse, Kleister,<br />

Farben, Papier sowie alle natürlichen Stoffe wie Steine, Stöcke und Bl<strong>ä</strong>tter,<br />

Schafwolle, Obst aus dem eigenen Garten und die Blumen in der Vase.<br />

Sinnlich-körperliches Wahrnehmen und kreatives Gestalten schult sowohl die<br />

Vorstellungskraft, als auch das Denkvermögen. Sprachliche Ausdrucksf<strong>ä</strong>higkeit<br />

wird gefordert und gefördert. Es verbessert die Tiefensensibilit<strong>ä</strong>t<br />

und die Wahrnehmung der Kinder und macht diese durch Gespr<strong>ä</strong>che, Spiele<br />

und Experimente in Gemeinschaftsprozessen oder selbst<strong>ä</strong>ndig auf Farben,<br />

Formen und Materialeigenschaften aufmerksam und bildet ein Grundverst<strong>ä</strong>ndnis<br />

für Farben und deren Wirkung. Der Umgang mit den unterschiedlichsten<br />

Materialien und Werkzeugen fördern außerdem das Bewusstsein,<br />

etwas können und ausprobieren zu dürfen. Es st<strong>ä</strong>rkt die feinmotorischen<br />

F<strong>ä</strong>higkeiten, sowie die F<strong>ä</strong>higkeit, ein Ziel bis zur Vollendung durchdenken und<br />

im Auge zu behalten.<br />

Um dem gerecht zu werden, gibt es in jedem unserer Gruppenr<strong>ä</strong>ume eine so<br />

genannte Kreativ-Ecke. Eine Auswahl an Material und Künstlerwerkzeugen<br />

steht den Kindern dort st<strong>ä</strong>ndig zur Verfügung. Die Kinder dürfen sich dort<br />

selbst<strong>ä</strong>ndig oder unter Anleitung dem Thema Kunst altersgerecht n<strong>ä</strong>hern.<br />

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, den Werkraum für verschiedene Kunst-Angebote<br />

zu nutzen. Dort gibt es neben verschiedenen künstlerischen Materialien<br />

zus<strong>ä</strong>tzlich Werkb<strong>ä</strong>nke, Holz und kindgerechte Handwerkzeuge verschiedener<br />

Art. Dort können Kunstwerke in Ruhe fertig gestellt werden und gegebenenfalls<br />

zum Trocknen und oder Weiterarbeiten liegen bleiben.<br />

22


Eine weitere Form sich künstlerisch auszudrücken ist für Kinder das Rollenspiel.<br />

Kinder lieben es, in andere Rollen zu schlüpfen und diese für sich auszuprobieren.<br />

Wie ist es, Mutter, Polizist, Ritter oder Königin zu sein? Diese Art<br />

sich mit verschiedenen Lebenswelten auseinander zu setzen unterstützen wir<br />

einerseits mit Rollenspielbereichen in den Gruppenr<strong>ä</strong>umen (die klassische Puppenecke<br />

und der Kaufmannsladen), aber auch mit Möglichkeiten sich zu verkleiden<br />

und kleinen Theaterstücken oder Rollenspielen, die natürlich gerne bei<br />

festlichen Anl<strong>ä</strong>ssen auch einmal aufgeführt werden.<br />

Kernpunkte und Bildungsziele in Einklang mit dem Hessischen Erziehungs- und<br />

Bildungsplan im Kreativbereich sind für uns:<br />

In der Begegnung mit bildnerischer und darstellender Kunst entdeckt das<br />

Kind unterschiedliche Formen, um Gefühle und Gedanken auszudrücken und<br />

darzustellen. Es entwickelt Freude am eigenen Gestalten und Darstellen, in<br />

verschiedene Rollen zu schlüpfen. Insbesondere beinhaltet dies folgende<br />

Ziele:<br />

- Mit allen Sinnen bewusst und differenziert wahrnehmen<br />

- Gestaltungs- und Ausdruckswege entdecken<br />

- Erfahrungen mit unterschiedlichen Darstellungen von Gefühlen, Gedanken<br />

und Ideen<br />

- Farben, Formen, Oberfl<strong>ä</strong>chen und Anordnungen experimentierend<br />

untersuchen und im Hinblick auf Inhalte, Darstellung und ihre Wirkung<br />

vergleichen<br />

- Verfahren, Techniken und Werkzeuge erproben<br />

- Bildnerische Techniken und Verfahren in der Fl<strong>ä</strong>che (z. B. Malen, Zeichnen,<br />

Drucken, Schreiben, Collagieren) und im Raum (z B. Formen, Bauen,<br />

Konstruieren, Installieren, Montieren) anwenden<br />

- Einen spielerischen Umgang mit Elementen des Theaters erwerben und<br />

eigene Theaterszenen erfinden, gestalten und aufführen<br />

- Historischer und zeitgenössischer Kunst sowie Kunst aus anderen Kulturkreisen<br />

offen begegnen und diese wertsch<strong>ä</strong>tzen<br />

- Künstlerisches Gestalten und Darstellen als Gemeinschaftsprozess mit<br />

anderen erfahren<br />

- Mit anderen über Kunstwerke und Formen des Darstellenden Spiels<br />

kommunizieren<br />

- Unterschiedliche Gestaltungs- und Ausdruckswege tolerieren und Vertrauen<br />

in die eigenen F<strong>ä</strong>higkeiten entwickeln<br />

23


Musik und Tanz<br />

Musik l<strong>ä</strong>sst Kinder wachsen…<br />

Kinder lieben Musik. Der t<strong>ä</strong>gliche Umgang mit Musik ist für die Kinder so<br />

selbstverst<strong>ä</strong>ndlich wie sie atmen, reden und mitten durch die Pfützen laufen.<br />

Nicht nur das Singen, Lieder hören und Musizieren, sondern auch das Experimentieren<br />

mit Instrumenten, wie zum Beispiel dem Orff’schen Instrumentarium,<br />

Ocean Drums, Bongos oder selbstgebauten Musikinstrumenten l<strong>ä</strong>sst<br />

sie Rhythmus kindgerecht erfahren.<br />

Ein Kind geht mit offenen Augen und Ohren in die Welt, um sie zu entdecken,<br />

frei, ungebunden an den praktischen Nutzen, an die Funktionalit<strong>ä</strong>t. Für ein<br />

Kind sprechen die Dinge aus sich selbst heraus, die Welt ist voller Ger<strong>ä</strong>usche,<br />

Kl<strong>ä</strong>nge, Farben, Formen, Gerüche – ein sinnvolles Ganzes, mit allen Sinnen erfahrbar,<br />

voller Möglichkeiten und voller Spiel. Für uns Erwachsene, für uns<br />

Lehrende bedeutet dies: Wenn wir Kinder auf ihrer Entdeckungsreise begleiten<br />

und führen wollen, müssen wir diesen Blick, dieses Lauschen in die Welt<br />

offen halten. Nur mit offenen Augen und Ohren erfüllen wir unsere Aufgabe<br />

als P<strong>ä</strong>dagogen, Musiker und Künstler, als Förderer kreativer Potenziale. Musik<br />

in der elementaren Grundstufe wird auf vielf<strong>ä</strong>ltigste Art erfahrbar gemacht<br />

und erlebt: Durch Singen, Sprechen, Tanzen, Spielen, Hören, Malen, Zuhören<br />

usw. die melodischen, rhythmischen, harmonischen, formalen und anderen Inhalte<br />

zu verinnerlichen, das heißt, tief und dauerhaft zu verankern. Und dies<br />

zusammen mit anderen Kindern in der Gruppe.<br />

Dies geschieht in unserer Kindertagesst<strong>ä</strong>tte im t<strong>ä</strong>glichen Morgenkreis nach<br />

dem gemeinsamen Frühstück. Dort hat Musik und Tanz ihren festen Platz im<br />

Tagesablauf. Von Sprechrhythmen und Fingerspielen über Lieder zu Festen<br />

und Jahreszeiten, begleitet durch Orff`sche Instrumente oder Klatschen und<br />

Stampfen, finden sich dort eine Vielzahl von Musik- und Bewegungsanl<strong>ä</strong>ssen.<br />

Da wir in unserer Einrichtung t<strong>ä</strong>glich singen, musizieren und uns dazu bewegen,<br />

streben wir die Auszeichnung „FELIX“ vom Deutschen S<strong>ä</strong>ngerbund an.<br />

Als externe Angebote zu Musik und Tanz<br />

gibt es in unserer Kindertagesst<strong>ä</strong>tte einmal<br />

wöchentlich ein Angebot zur musikalischen<br />

Früherziehung für Kinder ab 4<br />

Jahren, sowie eine Kindertanzgruppe.<br />

Beides wird von externen Fachkr<strong>ä</strong>ften<br />

organisiert und geleitet.<br />

24


Kernpunkte und Bildungsziele in Einklang mit dem Hessischen Erziehungs- und<br />

Bildungsplan im Bereich Musik und Tanz sind für uns:<br />

Gemeinsames Singen, Musizieren und Tanzen fördern das soziale Lernen, die<br />

Kontakt- und Teamf<strong>ä</strong>higkeit. Musik spricht Emotionen an und kann zur Ausgeglichenheit,<br />

Entspannung und emotionalen St<strong>ä</strong>rke beitragen. Sie kann Kindern<br />

als Medium dienen, um sich mitzuteilen, Gefühle zu <strong>ä</strong>ußern, aber auch<br />

emotionale Spannungen abzubauen Der Umgang mit Musik hat wesentlichen<br />

Anteil an der emotionalen Entwicklung. Besonders bedeutsam ist das Musikerleben<br />

in der Gruppe, denn hier werden Kinder nicht nur darin geschult, mit<br />

eigenen Emotionen umzugehen, sondern ihre Empfindungen auch mit denen<br />

anderer Kinder in Beziehung zu setzen und abzugleichen.<br />

Musik und Tanz st<strong>ä</strong>rken Fantasie und Kreativit<strong>ä</strong>t und ermöglichen, eigene<br />

Ideen einzubringen und zu gestalten.<br />

Musik fördert die motorische Entwicklung und das Körperbewusstsein des<br />

Kindes. Musik entsteht durch Bewegung des Atem- und Stimmapparats (Sprechen,<br />

Singen), der Beine, Arme und H<strong>ä</strong>nde (Körperkl<strong>ä</strong>nge, Kl<strong>ä</strong>nge mit Materialien<br />

und Instrumenten). Alle diese Formen h<strong>ä</strong>ngen von der Gesamtspannung<br />

des Körpers und von der Dosierung und Steuerung der Bewegungsenergie ab.<br />

Daher sind Wahrnehmung, Differenzierung, Koordination und Synchronisation<br />

der Bewegung Voraussetzung des Musizierens und werden umgekehrt durch<br />

das Musizieren angeregt, verfeinert und geübt.<br />

Musik kann sich positiv auf die Sprachentwicklung des Kindes auswirken.<br />

Stimmbildung ist zugleich Sprachbildung. Was Kinder erleben, was sie bewegt,<br />

findet im Sprechen und Singen seinen Ausdruck. Summen, Spielen mit Tönen,<br />

Lauten und Wörtern sowie gemeinsames Singen regen Kinder an, die Möglichkeiten<br />

ihrer Stimme zu erproben und mit den Bezugspersonen in einen Dialog<br />

zu treten. Durch spielerisches Nachahmen werden dabei immer mehr stimmliche<br />

und sprachliche F<strong>ä</strong>higkeiten und Fertigkeiten erworben.<br />

Das Kind erf<strong>ä</strong>hrt Musik als Quelle von Freude und Entspannung sowie als<br />

Anregung zur Kreativit<strong>ä</strong>t in einer Reihe von T<strong>ä</strong>tigkeiten, wie beispielsweise im<br />

Singen, im Instrumentalspiel oder im Tanz, aber auch im Erz<strong>ä</strong>hlen, Bewegen<br />

und Malen. Es setzt sich mit den unterschiedlichen musikalischen Facetten,<br />

wie Tönen, Tempo oder Rhythmus, auseinander. Es erlebt Musik als festen Teil<br />

seiner Erlebniswelt und als Möglichkeit, seine Gefühle auszudrücken. Dies beinhaltet<br />

insbesondere folgende Bereiche:<br />

25


Wahrnehmung und Erleben<br />

- Musikerleben als Welt- und Kulturerfahrung<br />

- Auf musikalische Reize konzentriert hören, diese differenziert wahrnehmen<br />

und orten (Richtungshören) und darauf reagieren<br />

- Elemente der Musik und des Tanzes (z.B. Rhythmus, Dynamik, Tonhöhe,<br />

Tempo, Klangfarbe, Bewegungsqualit<strong>ä</strong>ten) kennen und unterscheiden sowie<br />

Melodiebausteine, Motive, Phrasen und Liedformen erfassen<br />

- Zuhören können – zwischen laut und leise, hoch und tief, schnell und<br />

langsam unterscheiden und charakteristische Klangfarben wahrnehmen<br />

können<br />

- Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren<br />

- Verschiedene Musikarten unterscheiden können<br />

- Musik und T<strong>ä</strong>nze unterschiedlicher Zeitepochen und anderer Kulturen<br />

kennen und sch<strong>ä</strong>tzen<br />

Ausdruck<br />

- Die eigene Sprech- und Singstimme entdecken<br />

- Musik und Tanz als Ausdrucksmöglichkeit der eigenen Gefühle und<br />

Ideen nutzen<br />

- Spielend mit Kl<strong>ä</strong>ngen und Tönen, mit Sprache und Sprachelementen umgehen<br />

- Musikinstrumente erkunden<br />

- Improvisieren mit Stimme und Instrumenten und in Klangexperimenten<br />

(auch in der Gruppe); eigene musikalische Ideen entwickeln und hörbar<br />

machen<br />

Musikalisches Wissen<br />

- Kenntnisse über die eigene Musikkultur in Gegenwart und Geschichte<br />

sowie über andere Musikkulturen erwerben<br />

- Grundverst<strong>ä</strong>ndnis über Klangeigenschaften von Tönen, über Noten und<br />

formale Elemente erwerben<br />

- Musikalische Fachausdrücke kennen lernen<br />

- Erfahrungen mit dem Notieren von Musik sammeln<br />

- Kenntnisse über Musik und Instrumente der eigenen und anderer<br />

Kulturen erwerben<br />

- Grundverst<strong>ä</strong>ndnis über den Zusammenhang von Atmung, Stimme und<br />

Aussprache erwerben<br />

- Grundverst<strong>ä</strong>ndnis über den Bau, die Herkunft und Funktionsweise und<br />

das Spiel von Instrumenten erwerben<br />

26


Starke Kinder<br />

Ein wichtiger Ansatz in unserer p<strong>ä</strong>dagogischen Arbeit mit den Kindern<br />

besteht darin, die Kinder nicht an ihren Schw<strong>ä</strong>chen zu messen, sondern in der<br />

Entwicklung ihrer individuellen St<strong>ä</strong>rken und Kompetenzen zu unterstützen,<br />

denn:<br />

nur starke Kinder werden die verschiedenen Anforderungen des Lebens<br />

positiv bew<strong>ä</strong>ltigen.<br />

Damit ein Kind zu einer starken Persönlichkeit heranw<strong>ä</strong>chst, sollten folgende<br />

Schwerpunkte in der Gestaltung von Erziehungs- und Bildungsprozessen berücksichtigt<br />

werden:<br />

1. Emotionalit<strong>ä</strong>t, soziale Beziehungen und Konflikte<br />

2. Gesundheit<br />

3. Bewegung<br />

4. Lebenspraktisches Handeln<br />

Emotionen, soziale Beziehungen und Konfliktsituationen bilden einen festen<br />

Bestandteil im Leben eines jeden Menschen! Sie sind nicht aus unserem Alltag<br />

wegzudenken und ein kompetenter Umgang mit ihnen will gelernt sein. In<br />

hohem Maße pr<strong>ä</strong>gt hierbei das kulturelle und famili<strong>ä</strong>re Umfeld den Umgang mit<br />

Emotionen und sozialen Beziehungen. Aber auch sekund<strong>ä</strong>re Bezugspersonen,<br />

wie die Erzieherinnen in der Kindertagesst<strong>ä</strong>tte, nehmen Einfluss auf diesen<br />

Entwicklungsbereich.<br />

In unserer Arbeit leiten wir die Kinder dazu an, kompetent und verantwortungsvoll<br />

mit den eigenen Gefühlen, dem emotionalen Erleben anderer Menschen<br />

und Konfliktsituationen umzugehen. Die Kinder lernen eine belastende<br />

Situation positiv zu bew<strong>ä</strong>ltigen und werden aus dieser Lernerfahrung heraus<br />

„stark“.<br />

Besondere Bedeutung kommt dem allt<strong>ä</strong>glichen Gruppenleben in der <strong>Kita</strong> zu.<br />

Hier bauen viele Kinder ihre ersten tragf<strong>ä</strong>higen Beziehungen außerhalb der<br />

eigenen Familie auf, was automatisch mit dem Erleben unterschiedlichster<br />

Emotionen - Zuneigung, Freude, Eifersucht, Wut usw.- und möglichen Konfliktsituationen<br />

– „Ich will jetzt das Spielzeug haben!“ - verbunden ist. Die Kinder<br />

bekommen jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit, sich selber besser kennen zu<br />

lernen und sich mit den Bedürfnissen und Wünschen anderer<br />

27


auseinanderzusetzen. Sie werden zum Reflektieren und Beschreiben der<br />

eigenen Befindlichkeiten motiviert und erarbeiten gemeinsame Kompromisse<br />

und Regelungen für das Zusammenleben.<br />

Das p<strong>ä</strong>dagogische Zusatzangebot „Faustlos-Gewaltpr<strong>ä</strong>vention“, für alle vier-<br />

und fünfj<strong>ä</strong>hrigen Kinder, zeigt den Kindern auf spielerische Weise einen konstruktiven<br />

Umgang mit Problemsituationen und leitet zu sozial-kompetenten<br />

Verhalten an.<br />

Gesundheit ist nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

nicht nur das Freisein von Krankheit, sondern beschreibt einen Zustand von<br />

körperlichem, seelischem und sozialem Wohlbefinden.<br />

Im Rahmen unserer Gesundheitserziehung vermitteln wir den Kindern allt<strong>ä</strong>gliche<br />

Vorsorgemaßnahmen zur Erhaltung ihrer Gesundheit und integrieren<br />

diese aktiv in unser Gruppenleben:<br />

1. Gesunde, vielseitige Ern<strong>ä</strong>hrung<br />

2. Kariesprophylaxe<br />

3. Kompetenter Umgang mit Ver<strong>ä</strong>nderungen und Belastungen<br />

(Stressbew<strong>ä</strong>ltigung/Entspannungstechniken)<br />

Eine wichtige Voraussetzung für das Wohlbefinden eines jeden Menschen<br />

liegt in einer vielseitigen, vollwertigen, schmackhaften, möglichst naturbelassenen<br />

Ern<strong>ä</strong>hrung. Sie versorgt unseren Körper nicht nur mit überlebens-<br />

28


wichtigen N<strong>ä</strong>hrstoffen, sondern unterstützt auch körpereigene Schutzsysteme<br />

und tr<strong>ä</strong>gt somit zur Erhaltung unserer Gesundheit bei.<br />

Deshalb gestalten wir das Angebot an Lebensmitteln und Getr<strong>ä</strong>nken t<strong>ä</strong>glich<br />

frisch und nach ern<strong>ä</strong>hrungsphysiologischen Grundlagen. Das Infektionsschutzgesetz<br />

regelt die Zubereitung und einen angemessenen Umgang mit den verschiedenen<br />

Nahrungsmitteln.<br />

Die Kinder bringen ihr Frühstück t<strong>ä</strong>glich von zu Hause mit. Eine Ausnahme<br />

besteht am Tag unseres gemeinsamen Frühstücks, welches immer am letzten<br />

Freitag im Monat stattfindet. Im Gruppenraum steht den Kindern dauerhaft<br />

ein Getr<strong>ä</strong>nkewagen, mit frischem Wasser und ungesüßtem Tee, zur Verfügung.<br />

Die <strong>ä</strong>lteren Kinder gießen sich selbst<strong>ä</strong>ndig ihre Getr<strong>ä</strong>nke ein und die „Kleinen“<br />

werden von einer Erzieherin versorgt.<br />

Da die Kinder im Gruppenalltag das Trinken gerne vergessen, erinnern wir sie<br />

regelm<strong>ä</strong>ßig daran und verbinden jede Mahlzeit mit der Aufnahme von Wasser.<br />

Das Mittagessen beziehen wir von einem Caterer aus Presberg, der sein Essen<br />

schonend und schmackhaft zubereitet. In der Regel steht t<strong>ä</strong>glich frisches<br />

Gemüse, Salat und kohlenhydratreiche Kost, wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis,<br />

auf dem Speiseplan der Kinder. Aber auch Fleisch und Fisch sind in unserem<br />

Essensangebot enthalten. Der Nachmittagssnack dient als Zwischenmahlzeit<br />

und beinhaltet vor allem frische Rohkost, wie geschnittenes Obst und Gemüse.<br />

Grunds<strong>ä</strong>tzlich nehmen die Kinder alle Mahlzeiten zusammen ein und erfahren<br />

die Essenssituation als gemeinschaftliche Alltagshandlung, die von Genuss,<br />

Freude und Ruhe bestimmt werden sollte.<br />

Neben einer gesunden Ern<strong>ä</strong>hrung spielt in unserer Gesundheitserziehung die<br />

Kariesprophylaxe ebenso eine bedeutsame Rolle. Die Kinder werden beim<br />

t<strong>ä</strong>glichen Z<strong>ä</strong>hneputzen nach dem Mittagessen von einer Erzieherin zur<br />

richtigen und gründlichen Zahn- und Mundpflege angeleitet. Alle Kinder bekommen<br />

ihre Z<strong>ä</strong>hne, nach einem selbst<strong>ä</strong>ndigen Versuch, von den Fachkr<strong>ä</strong>ften<br />

sauber nachgeputzt.<br />

Eine wichtige Zielsetzung unsererseits besteht darin, den Kindern die Angst<br />

vor einem Zahnarztbesuch zu nehmen und ihnen gleichzeitig den Zusammenhang<br />

zwischen einer vollwertigen Ern<strong>ä</strong>hrung und gesunden Z<strong>ä</strong>hnen zu vermitteln.<br />

Deshalb wird unsere Einrichtung regelm<strong>ä</strong>ßig von einem Patenschaftszahnarzt<br />

besucht, der mit den Kindern das Thema „Zahnhygiene“ bespricht und mit<br />

29


ihnen gemeinsam die verschiedenen Techniken zur gründlichen Zahnreinigung<br />

praktisch einübt.<br />

In der Regel veranstalten wir einmal j<strong>ä</strong>hrlich einen Informationselternabend<br />

zum Thema „gesunde Ern<strong>ä</strong>hrung und Kariesprophylaxe bei Kindern“.<br />

Die Gesundheit eines Menschen wird ebenso von der sozial-emotionalen Entwicklung<br />

stark beeinflusst. Unsere Einrichtung unterstützt die Kinder im Aufbau<br />

eines positiven Selbstkonzepts und fördert einen kompetenten Umgang<br />

mit Stress und Belastungen sowie mit Misserfolgen und Frustrationen. Besonders<br />

in der heutigen, fortschrittlichen Zeit werden die Kinder mit einem<br />

Überfluss an Eindrücken konfrontiert, z.B. durch Medien, einen vollen Terminkalender<br />

und durch die Hektik und den Stress des gesellschaftlichen Lebens.<br />

Angesichts dessen liegt es uns am Herzen, den Kindern eine Möglichkeit des<br />

„Abschaltens“ und der Entspannung zu eröffnen. Hierzu dient ein speziell eingerichteter<br />

Raum (Snoezelenraum), den die Kinder als Ort der Ruhe und Entspannung<br />

erfahren. In unserem Snoezelenraum finden regelm<strong>ä</strong>ßig Fantasiereisen,<br />

Entspannungsübungen, Angebote zur Sensibilisierung der Sinne und<br />

die t<strong>ä</strong>gliche Mittagsruhe nach dem Essen statt.<br />

Die Bewegung stellt ein Grundbedürfnis eines jeden Kindes dar! Sie leistet<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit und ist für das körperliche,<br />

seelische und soziale Wohlbefinden unerl<strong>ä</strong>sslich. Bewegungserfahrungen<br />

sind Sinneserfahrungen und beeinflussen den gesamten Entwicklungsverlauf<br />

des Kindes positiv. So fördert die Bewegung nicht nur motorische<br />

Kompetenzen, sondern unterstützt eine Reihe von kognitiven F<strong>ä</strong>higkeiten, was<br />

sich wiederum bedeutsam auf die sprachliche und die Weitere soziale Entwicklung<br />

des Kindes auswirkt. Durch Bewegung und Sport werden bestehende<br />

Aggressionen abgebaut und ein Gefühl der Ausgeglichenheit und Ruhe kann<br />

sich einstellen. Das Kind lernt seine persönlichen Grenzen einsch<strong>ä</strong>tzen, st<strong>ä</strong>rkt<br />

seine Kommunikations- und Kooperationsf<strong>ä</strong>higkeit, sammelt vielf<strong>ä</strong>ltige Erkenntnisse<br />

über seine Umwelt und sensibilisiert verschiedene Wahrnehmungsbereiche,<br />

wie Tasten und Fühlen, Sehen und Hören und die Regulation des<br />

eigenen Gleichgewichts.<br />

Ist der kindliche Drang nach Bewegung unausgelebt und eingeschr<strong>ä</strong>nkt, stellen<br />

sich nicht nur gesundheitliche Sch<strong>ä</strong>den, sondern auch Auff<strong>ä</strong>lligkeiten in der<br />

Leistungsf<strong>ä</strong>higkeit und der sozialen Kompetenz ein.<br />

In unserer Arbeit mit den Kindern liegt es uns am Herzen, ihnen Freude und<br />

Motivation an der Bewegung zu vermitteln und ihrem Grundbedürfnis nach<br />

30


körperlicher Aktivit<strong>ä</strong>t gerecht zu werden. Einmal wöchentlich geht eine Erzieherin<br />

mit einer wechselnden Kindergruppe in den Bewegungsraum und leitet<br />

dort verschiedene Bewegungsspiele und Turnübungen an. Aber auch außerhalb<br />

von dieser Regelung können die Kinder zeitweise und individuell diesen Raum<br />

zum Spielen und Bewegen nutzen. Genügend Möglichkeit zum Klettern, Sandspielen,<br />

Rutschen, mit verschiedenen Fahrzeugen fahren und Toben an der<br />

frischen Luft, finden die Kinder bei jeder Witterung auf unserem ansprechenden<br />

Außenspielgel<strong>ä</strong>nde.<br />

Da die Bewegung nicht nur einen kurzfristigen Einfluss auf die Konzentrationsf<strong>ä</strong>higkeit,<br />

sondern auch dauerhafte Effekte auf das Gehirn hat und sich<br />

positiv auf das Lernen auswirkt, verbinden wir thematische Lerneinheiten im<br />

morgendlichen Stuhlkreis mit einfachen, körperlichen Aktivit<strong>ä</strong>ten und Sinneserfahrungen.<br />

Die Kinder bekommen beispielsweise die „Hausaufgabe“, von zu<br />

Hause ein wenig Erde mitzubringen, damit wir im Stuhlkreis die unterschiedlichen<br />

Beschaffenheiten von Erde wahrnehmen können. Jedes Kind darf abwechselnd<br />

durch den Stuhlkreis gehen und seine Erde von dem Rest der<br />

Gruppe ertasten lassen. Gezielte Fragestellungen regen die Kinder dazu an,<br />

die Unterschiede in der Beschaffenheit, im Geruch und Aussehen sensibel<br />

wahrzunehmen und zu benennen: „Der Sand ist weich“, „ Die Blumenerde ist<br />

am dunkelsten“, „Der Lehm fühlt sich nass an“ usw. Dadurch erarbeiten die<br />

Kinder einen Themenschwerpunkt ganzheitlich und verbinden die theoretischen<br />

Inhalte mit realen Erfahrungen. Dauerhafte Lernerfolge stellen sich im<br />

Rahmen solcher lernmethodischen Ans<strong>ä</strong>tze schneller und konstanter ein.<br />

Lebenspraktisches Handeln zielt auf den Aufbau und die Festigung von Alltagskompetenzen.<br />

Besonders in unserer heutigen Gesellschaft, die von der<br />

Vielfalt, Wahlfreiheit, aber auch von Mehrdeutigkeit bestimmt wird, ist die<br />

Selbst<strong>ä</strong>ndigkeit im Denken und Handeln eine Grundvoraussetzung. Das selbst<strong>ä</strong>ndige<br />

Kind erkennt notwendige Vorgaben des t<strong>ä</strong>glichen Lebens und kommt<br />

mit ihnen zurecht. Es durchschaut seinen Lebensalltag und sucht sich altersentsprechende<br />

Mitwirkungsmöglichkeiten.<br />

Selbst<strong>ä</strong>ndiges Denken und Handeln entwickelt sich über die vielf<strong>ä</strong>ltigsten Erfahrungen<br />

der Kinder im Alltag. Deshalb orientiert sich unsere Arbeit an dem<br />

Motto von Maria Montessori „Hilf es mir selbst zu tun.“ Der Erwachsene gibt<br />

dem Kind hierbei die Möglichkeit zum selbst<strong>ä</strong>ndigen Denken und Handeln und<br />

übernimmt in Frustrationssituationen eine motivierende Rolle. Erfolgserlebnisse<br />

st<strong>ä</strong>rken das Selbstbewusstsein des Kindes und seine Freude am Weiterlernen.<br />

Wir bieten den Kindern einen vielf<strong>ä</strong>ltigen Handlungsraum zum selbst<strong>ä</strong>ndigen<br />

31


T<strong>ä</strong>tigsein, wobei sich der Rahmen individuell nach dem Alter und nach den<br />

F<strong>ä</strong>higkeiten des einzelnen Kindes richtet. Sie ziehen sich selbst an und aus,<br />

holen ihre Frühstücktaschen aus dem Flur, r<strong>ä</strong>umen ihre Spielsachen nach Benutzung<br />

auf, w<strong>ä</strong>hlen ihre Spielpartner und den Spielbereich, sie treffen<br />

eigene Entscheidungen und lernen Sorge und Verantwortung für sich und für<br />

die Gemeinschaft zu tragen. Die Kinder beteiligen sich an hauswirtschaftlichen<br />

T<strong>ä</strong>tigkeiten und schneiden beispielsweise Obst und Gemüse für den<br />

Nachmittagssnack oder backen Törtchen zum Muttertag. Aber auch das selbst<strong>ä</strong>ndige<br />

Abr<strong>ä</strong>umen des Geschirrs auf den Teewagen oder das Wegwerfen von<br />

Abfall gehören zum allt<strong>ä</strong>glichen Handeln: Mehr Lebenspraxis, mehr an Erfahrung,<br />

gesteigerte Handlungs- und Alltagskompetenz.<br />

Verantwortungsvoll und wertorientiert handelnde Kinder<br />

Kinder erfragen unvoreingenommen die Welt und stehen ihr staunend gegenüber.<br />

Sie stellen die Grundfragen nach dem Anfang und Ende, nach dem Sinn<br />

und Wert ihrer selbst und nach dem Leben und Tod. In ihrer Konstruktion der<br />

Welt und ihrem unermesslichen Wissensdrang sind Kinder kleine Philosophen<br />

und Theologen.<br />

Kinder sind darauf angewiesen, vertrauensbildende Grunderfahrungen zu<br />

machen, die sie ein Leben lang tragen. Sie brauchen Ausdrucksformen und<br />

Deutungsangebote, um das ganze Spektrum möglicher Erfahrungen positiv<br />

verarbeiten zu können.<br />

Religiöse und ethische Bildung und Erziehung unterstützt die Kinder in der<br />

Auseinandersetzung mit ihren Fragen und st<strong>ä</strong>rkt sie in der Ausbildung einer<br />

eigenen Urteils- und Bewertungsf<strong>ä</strong>higkeit.<br />

Religiöse Erfahrungen fangen nicht irgendwann einmal an, sie beginnen bereits<br />

mit der Geburt und umfassen das ganze Leben. Die ersten Erfahrungen macht<br />

das Kind in der Regel in der Familie, die es liebt, ern<strong>ä</strong>hrt und pflegt. Die<br />

religiöse Erziehung nimmt in der p<strong>ä</strong>dagogischen Arbeit im Kindergarten keine<br />

Sonderstellung ein, sie ist ein selbstverst<strong>ä</strong>ndlicher Bestandteil des gesamten<br />

Erziehungsalltags.<br />

Im Kindergarten geschieht dies dem Verst<strong>ä</strong>ndnis der Kinder entsprechend<br />

angemessen. Christliche Grundwerte, wie N<strong>ä</strong>chstenliebe, Geborgenheit und<br />

Vertrauen, sollen erkannt und erfahren werden. So erleben sie in der<br />

Gemeinschaft die Feste des Jahreskreises, wie z. B. Fastnacht, Ostern,<br />

Erntedank, St. Martin, Nikolaus und Weihnachten.<br />

32


Zu diesen rituellen Festen gehört auch der Geburtstag eines jeden Kindes.<br />

Diese Geburtstage sind für jedes Kind ein Höhepunkt seines Daseins in der<br />

Kindertagesst<strong>ä</strong>tte. Wir bereiten gemeinsam mit den Kindern das „kleine aber<br />

feine Fest“ vor. Die Kinder basteln die Geburtstagskrone, packen Geschenke<br />

ein, gestalten den Morgenkreis.<br />

Aber auch nicht religiöse Feste werden bei uns gefeiert. Feste die sich an<br />

Projekten, Rahmenthemen oder Alltagssituationen orientieren, und die sich<br />

aus bestimmten Situationen ergeben. (Taufe eines Geschwisterkindes, Gemüse<br />

aus eigenem Garten, Muttertag).<br />

Gesellschaft Wirtschaft und Kultur<br />

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ein für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft<br />

gutes Zusammenleben ist ohne gemeinsame gesellschaftliche, wirtschaftliche<br />

und kulturelle Strukturen, Regeln und Werte nicht möglich. Das<br />

Kind ist bereits von Geburt an in diese Strukturen und Regeln eingebunden.<br />

Kinder erleben diese sozialen Zusammenh<strong>ä</strong>nge zun<strong>ä</strong>chst im Zusammenleben<br />

mit ihren Bezugspersonen im engeren famili<strong>ä</strong>ren Umfeld. Mit zunehmendem<br />

Alter erweitern sich die lebensweltlichen Erfahrungen. Besonders wichtige<br />

Schlüsselerfahrungen erlebt das Kind beim Eintritt in unsere Kindertagesst<strong>ä</strong>tte,<br />

die sich zugleich als Modell und Spiegelbild einer heterogenen Gesellschaftsgruppe<br />

begreifen l<strong>ä</strong>sst. Das Kind erf<strong>ä</strong>hrt sich als Mitglied dieser<br />

Gruppe, in der soziale, wirtschaftliche und kulturelle Schlüsselprozesse<br />

erlebt, verstanden und erlernt werden können.<br />

Demokratie und Politik<br />

Demokratisches Verhalten ist Grundlage unserer Gesellschaft. Die Vermittlung<br />

von Demokratief<strong>ä</strong>higkeit sowie Kenntnisse über das politische System<br />

stellen daher zentrale Bildungs- und Erziehungsziele dar. Demokratisches<br />

Handeln bedeutet, dass die Mitglieder einer Gruppe gleichberechtigt sind.<br />

Voraussetzung dafür sind ein „Wir-Gefühl“ in der Gruppe, gegenseitiger<br />

Respekt und Toleranz sowie Solidarit<strong>ä</strong>t. Diese <strong>ä</strong>ußert sich in gegenseitiger<br />

Unterstützung und Hilfe. Demokratisches Verhalten ist zudem von Verantwortungsübernahme<br />

und der Achtung vor der unantastbaren Würde eines jeden<br />

Menschen gepr<strong>ä</strong>gt.<br />

Umwelt<br />

Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt nimmt immer mehr an Bedeutung<br />

zu. Umweltbildung und -erziehung leisten dazu einen wesentlichen<br />

Beitrag. Sie setzen sich mit dem Selbstverst<strong>ä</strong>ndnis des Menschen zu seiner<br />

33


Umwelt auseinander. Umweltbildung und –erziehung dürfen nicht nur die<br />

Reparatur bereits entstandener Sch<strong>ä</strong>den sein.<br />

Das Kind muss lernen, Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren und sie als unersetzlich,<br />

aber auch verletzbar wahrzunehmen. Es entwickelt ein ökologisches<br />

Verantwortungsgefühl und ist bemüht, auch in Zusammenarbeit mit anderen,<br />

die Umwelt zu schützen und sie auch noch für nachfolgende Generationen zu<br />

erhalten.<br />

Die Umweltbildung und –erziehung umfassen insbesondere folgende Bereiche:<br />

- Naturbegegnung<br />

- Umweltbewusstsein<br />

- Ökologisches Grundverst<strong>ä</strong>ndnis und praktischer Umweltschutz<br />

Der Situationsansatz gibt uns gemeinsam mit den Kindern die Möglichkeit,<br />

sich auf das Leben mit seinen unterschiedlichen Facetten einzulassen. Das<br />

Leben der Kinder steht im Mittelpunkt unserer Arbeit – mit allen Fragen,<br />

Herausforderungen, Erlebnissen, die die Kinder betreffen.<br />

In Projekten haben die Kinder die Möglichkeit, sich intensiv mit einem Thema<br />

auseinander zu setzen. Bei der Auswahl der Projektthemen ist es unsere<br />

Aufgabe, Bedürfnisse und Wünsche der Kinder aufzugreifen. Ein Projekt kann<br />

entstehen aus einer Fragestellung, einer Idee, kindlichem Interesse oder<br />

einem Problem.<br />

Das Berliner Modell zur Eingewöhnung wurde ursprünglich vorrangig für<br />

Krippenkinder entwickelt. Nach vielen guten Erfahrungen damit, findet es in<br />

unserer <strong>Kita</strong> auf alle Altersgruppen Anwendung.<br />

Ziel des Modells ist es, in Kooperation mit den Eltern dem Kind unter dem<br />

Schutz einer Bindungsperson das Vertraut werden mit der neuen Umgebung<br />

und den Aufbau einer Bindungsbeziehung zur Erzieherin zu ermöglichen.<br />

Abgeschlossen ist die Eingewöhnung, wenn die Erzieherin als sichere Basis<br />

akzeptiert wird und das Kind sich von ihr trösten l<strong>ä</strong>sst.<br />

34


Sie unterstützen Ihr Kind beim Kennenlernen der neuen Umgebung und der<br />

Erzieherin, in dem Sie folgendes beachten:<br />

- Suchen Sie sich ein gemütliches Eckchen im Gruppenraum und verhalten<br />

Sie sich grunds<strong>ä</strong>tzlich passiv<br />

- Reagieren Sie auf Ann<strong>ä</strong>herung und Blickkontakte positiv – nehmen Sie<br />

jedoch von sich aus keinen Kontakt zum Kind auf<br />

- Dr<strong>ä</strong>ngen Sie Ihr Kind nicht, sich von Ihnen zu entfernen oder etwas Bestimmtes<br />

zu machen<br />

- Wenn Sie den Raum verlassen möchten, lassen Sie zu, dass Ihr Kind<br />

Ihnen evtl. folgt<br />

- Versuchen Sie, sich mit anderen Dingen und Kindern zu besch<strong>ä</strong>ftigen<br />

SIE SPIELEN DEN SICHEREN HAFEN FÜR IHR KIND.<br />

Wichtig: In der Zeit der Eingewöhnung sollte das Kind die Einrichtung<br />

möglichst nur halbtags besuchen!<br />

Ein ganz normaler Kindergartentag:<br />

Tagesstruktur<br />

Ab 07.00 Uhr treffen sich die ersten Kinder, sowohl aus der Löwengruppe wie<br />

auch aus der Giraffengruppe, in der Frühdienstgruppe. Sie besch<strong>ä</strong>ftigen sich<br />

mit Brettspielen und Puzzle, spielen im Bauraum oder im Höhlenraum.<br />

Gegen 08.15 Uhr suchen die Kinder in ihre Stammgruppen.<br />

Um 09.00 Uhr findet das gemeinsame Frühstücken statt.<br />

Im Anschluss an das Frühstück, gehen die Kinder in den Morgenkreis. Hier<br />

werden aktuelle Themen der Kinder besprochen, wir arbeiten gemeinsam an<br />

unserem Rahmenthema, besprechen anstehende Angebote im Tagesverlauf<br />

und wir singen, tanzen, spielen und lachen gemeinsam. Nach dem Morgenkreis<br />

gibt es Angebote, wie das Würzburger Trainingsprogramm, Englisch, Bewegungsangebote,<br />

Kreativangebote oder die Kinder haben die Möglichkeit zum<br />

freien Spielen. Im Anschluss an diese Aktivit<strong>ä</strong>ten um ca. 10.45 Uhr r<strong>ä</strong>umen<br />

alle Kinder auf, ziehen sich an und wir gehen zum gemeinsamen Spielen und<br />

Toben auf den Spielplatz.<br />

Um 11.15 Uhr gehen die „Minis“ mit der Gruppenerzieherin / dem Gruppenerzieher<br />

zum Mittagessen. Nach dem Essen werden sie gewickelt und zu Bett<br />

36


gebracht. Gegen 11.45 Uhr gehen die 3 bis 6-j<strong>ä</strong>hrigen Kinder zum Mittagessen<br />

in ihre Gruppenr<strong>ä</strong>ume. Nach dem Mittagessen gehen die Kinder die Ruhephase.<br />

Für Kinder die bis 17.00 Uhr in der Einrichtung bleiben gibt es gegen 15.00<br />

Uhr den Mittagssnack. I m Anschluss an den Mittagssnack stehen verschiedene<br />

Angebote für die Kinder zur Verfügung.<br />

Das Bild vom Kind<br />

Der Mensch kommt als „kompetenter S<strong>ä</strong>ugling“ zur Welt – dies belegt die entwicklungspsychologische<br />

und neurowissenschaftliche S<strong>ä</strong>uglings– und Kleinkindforschung.<br />

Ausgestattet mit funktionsf<strong>ä</strong>higen Sinnesorganen und grundlegenden<br />

Kompetenzen ist er auf Kommunikation, Interaktion und damit auf den<br />

Dialog mit Erwachsenen vorbereitet. Bereits unmittelbar nach der Geburt beginnt<br />

der S<strong>ä</strong>ugling, seine Umwelt zu erkunden und mit ihr in Austausch zu<br />

treten und dadurch selbst einen aktiven Beitrag zur Aneignung seiner Umwelt<br />

zu leisten. Dies gilt gleichermaßen für Kinder, die mit einer Funktionsbeeintr<strong>ä</strong>chtigung<br />

aufwachsen und dadurch behindert oder von einer Behinderung<br />

bedroht sind.<br />

Lerneifer und Wissensdurst der Kinder sind bemerkenswert. Ihre Kreativit<strong>ä</strong>t<br />

l<strong>ä</strong>sst sie zu kleinen Erfindern, Künstlern, Physikern, Mathematikern werden.<br />

Um diese schöpferischen Kr<strong>ä</strong>fte im Kind zu wecken, ist die Vorraussetzung,<br />

dass der Erzieher oder die Erzieherin das Kind nicht beeinflusst. Der Geist<br />

des Kindes sollte als „Flamme“ verstanden werden, die gen<strong>ä</strong>hrt werden will.<br />

Kinder sollen Dinge verstehen und lernen, wie Wissen entsteht.<br />

37


Kinder haben Rechte, insbesondere ein Recht auf bestmögliche Bildung von<br />

Anfang an. Ihre Persönlichkeit, ihre Begabung sowie ihre geistigen und körperlichen<br />

F<strong>ä</strong>higkeiten voll zur Entfaltung zu bringen, ist oberstes Ziel ihrer<br />

Bildung. Kinder haben ein Recht auf umfassende Mitsprache und Mitgestaltung<br />

bei ihrer Bildung und allen weiteren Entscheidungen, die sie betreffen.<br />

Person der Erzieherin / des Erziehers<br />

Ausgangspunkt unseres p<strong>ä</strong>dagogischen Handelns sind die individuell vorgefundenen<br />

Lebenssituationen von Kindern und die damit verbundenen Familienstrukturen.<br />

Das Kind soll als eigene Persönlichkeit wahrgenommen und mit seinen ganz speziellen<br />

Bedürfnissen angenommen werden, dabei müssen wir Impuls gebende<br />

und unterstützende Begleiter sein. Eine zentrale Aufgabe um dies zu verwirklichen<br />

ist es, gemeinsam mit den Eltern eine Basis von gegenseitigem Vertrauen<br />

zu schaffen, welches mit dem Aufnahmegespr<strong>ä</strong>ch, in dem es um die<br />

bisherige Entwicklung und Lebenssituation des Kindes geht und der Umsetzung<br />

der Eingewöhnungszeit beginnt.<br />

Da die aufzunehmenden Kinder immer jünger werden und viele den ganzen Tag<br />

in der Einrichtung verbringen, bekommt auch der pflegerische Aspekt immer<br />

mehr Bedeutung. Die damit verbundenen ethischen Gesichtspunkte müssen<br />

berücksichtigt werden (Privatsph<strong>ä</strong>re des Kindes bei der Körperpflege), die<br />

Werte und Normen der Gesellschaft vorgelebt und vermittelt werden, z. B.<br />

Esskultur, Verhalten bei Tisch.<br />

Die Aufgabe eine Atmosph<strong>ä</strong>re des sozial- emotionalen Wohlbefindens zu<br />

schaffen steht an oberster Stelle. Voraussetzung hierfür ist einfühlender,<br />

respektvoller und vor allem wertsch<strong>ä</strong>tzender Umgang mit den Kindern. Damit<br />

sie emotionale Dimensionen von Stabilit<strong>ä</strong>t, Vertrauen und Kontinuit<strong>ä</strong>t erfahren,<br />

müssen wir ihnen ein klar strukturiertes Bild von uns zeigen, an dem sie<br />

sich orientieren können und das ihnen Sicherheit gibt. Wir sind in unserem<br />

Verhalten Vorbild, z. B. im Umgang mit anderen.<br />

Wichtig ist es Voraussetzungen zu schaffen, dass die Kinder Lernerfahrungen<br />

im gemeinsamen Tun mit <strong>ä</strong>lteren und jüngeren Kindern machen können. Wir<br />

begeben uns auf die Kinderebene, um diese zu verstehen und zu erkennen was<br />

ihnen wichtig ist.<br />

38


Die Erzieherinnen/ Die Erzieher sind Beobachter im Alltag, um die Umgebung<br />

und die Befindlichkeit der Kinder wahrzunehmen und zu überprüfen, ob die<br />

Voraussetzungen für selbst<strong>ä</strong>ndiges Lernen gegeben sind. Wir müssen unterschiedliche,<br />

auf den Entwicklungsstand des Kindes abgestimmte Ressourcen in<br />

Form von Zeit, Zuwendung, R<strong>ä</strong>umlichkeiten, Materialien, Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten<br />

schaffen.<br />

Im Stuhlkreis werden durch im Voraus geplante Angebote, Teilbereiche von<br />

laufenden Projekten, Informationen, Lieder, Spiele, Gespr<strong>ä</strong>che und Wissen<br />

vermittelt. Genauso wichtig ist es auf Impulse der Kinder einzugehen, um ein<br />

aktives Miteinander, Gespr<strong>ä</strong>chsbereitschaft innerhalb einer größeren Gruppe,<br />

Mitteilung von Erlebtem oder Gefühltem, aufzugreifen.<br />

Unsere Rolle in der Freispielzeit ist gepr<strong>ä</strong>gt vom Beobachten der Gruppe und<br />

deren sozialen Interaktion, so wie die Besch<strong>ä</strong>ftigung jeglicher Art mit<br />

Einzelnen oder Kleingruppen zur Förderung von Teilbereichen in der Entwicklung<br />

(Motorik, Konzentration....).<br />

Ein wichtiger Bestandteil ist es, das einzelne Kind in seiner Entwicklung zu<br />

beobachten, zu sehen wo es Hilfe und Unterstützung benötigt. Die im Anschluss<br />

damit verbundene Dokumentation ist Grundlage um mit den Eltern im<br />

regen Austausch über den Entwicklungsstand ihres Kindes zu bleiben oder<br />

eventuelle Fördermöglichkeiten zu erörtern.<br />

Im Rahmen der Elternarbeit hat auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Institutionen wie Frühförderstelle, Ergotherapie, Schule usw. einen großen<br />

Anteil. Neben der Arbeit mit dem Kind haben wir die Sorgfaltspflicht für die<br />

R<strong>ä</strong>umlichkeiten und Materialien, die den Alltag der Kinder bestimmen.<br />

Um sich all dessen in der t<strong>ä</strong>glichen Arbeit bewusst zu machen, bringen wir<br />

eine aktive und offene Einstellung zur Teamarbeit, so wie Bereitschaft zu<br />

regelm<strong>ä</strong>ßigen Fortbildungen mit.<br />

Bedeutung des Spiels<br />

39


Freispiel, Angebote und Projekte<br />

Zu unserer p<strong>ä</strong>dagogischen Arbeit gehört<br />

der sozial–integrative Erziehungsstil.<br />

Dieser wirkt sich unmittelbar und langfristig<br />

auf die Motivationshaltung der Lernenden aus.<br />

Bei diesem Erziehungsstil wird das Kind als Partner angesehen. Die mit diesem<br />

Erziehungsstil geführte Kindergruppe zeigt ein hohes Maß an kreativen Verhaltensweisen.<br />

Es herrscht eine entspannte Atmosph<strong>ä</strong>re und die Kinder sind<br />

im Allgemeinen zufriedener. Sie entwickeln eine partnerschaftliche, freundliche<br />

Beziehung untereinander, sind offen und vertrauensvoll gegenüber<br />

anderen. Eigene Vorschl<strong>ä</strong>ge, Verbindung von Phantasie und Aktivit<strong>ä</strong>t bestimmen<br />

überwiegend ihr Spiel.<br />

Das Kind wird mit Wertvorstellungen vertraut gemacht, die es in der Gesellschaft<br />

benötigt, um somit seinen Willen zu entwickeln und ein mündiger und<br />

selbst<strong>ä</strong>ndiger Erwachsener zu werden.<br />

Für uns Erzieherinnen / Erzieher bedeutet das.<br />

40


- den Entwicklungsstand an den Bedürfnissen und Erwartungen der Kinder<br />

ansetzen<br />

- Voraussetzungen für offene Gespr<strong>ä</strong>che schaffen<br />

- Gespr<strong>ä</strong>che fordern und fördern<br />

- Raum für Eigeninitiative schaffen<br />

- eigene Handlungen, Ziele durchschaubar machen<br />

- auf neue Menschen einstellen können<br />

- Anreger, Beobachter, Impulsgeber sein.<br />

Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil in unserer p<strong>ä</strong>dagogischen Arbeit sind Angebote,<br />

Freispiel und Projekte, in denen sich das Kind spielerisch zu behaupten<br />

lernt.<br />

Spielen ist eine elementare menschliche Ausdrucksweise, in der sich das Kind<br />

mit seiner Umwelt auseinander setzen muss. Es ist Ausdruck inneren Erlebens,<br />

ist Kennenlernen und Begegnen mit der Welt, Verarbeitung von Erlebnissen.<br />

Das intensive, konzentrierte und ausdauernde Spiel ist die Voraussetzung für<br />

erfolgreiche T<strong>ä</strong>tigkeit in der Schule und im sp<strong>ä</strong>teren Leben. Was im Spiel<br />

erlernt wurde, wird dem Kind im sp<strong>ä</strong>teren Leben zu gute kommen.<br />

Damit ein Kind dies alles verwirklichen kann, erstellen wir in regelm<strong>ä</strong>ßigen Abst<strong>ä</strong>nden<br />

Arbeitspl<strong>ä</strong>ne mit verschiedenen Aktivit<strong>ä</strong>ten. Aus den Pl<strong>ä</strong>nen können<br />

die Eltern entnehmen, welche Ziele wir verfolgen, welche Aktivit<strong>ä</strong>ten wir erarbeiten<br />

werden und welche Gründe vorliegen, gerade dieses Thema mit den<br />

Kindern zu erarbeiten.<br />

Im Freispiel geht es im Wesentlichen darum, dass die Kinder den Spielverlauf<br />

selbst bestimmen können. Sie w<strong>ä</strong>hlen Spielort, Spielgruppe und Spiel selbst<br />

aus. Sie können alleine spielen oder mit anderen Kindern zusammen. Dem Freispiel<br />

kommt die Qualit<strong>ä</strong>t des freien und spontanen Spielens zu, in dem die<br />

Kinder ihren eigenen Bedürfnissen nachkommen können.<br />

41


Die Rolle der Erzieherin / des Erziehers w<strong>ä</strong>hrend des Freispiels<br />

Das Kind verbringt den Hauptteil der Zeit im Kindergarten mit Freispiel. Es<br />

nimmt von sich aus auf, wozu es aufgrund seiner psychischen Gegebenheiten<br />

f<strong>ä</strong>hig ist.<br />

Im Freispiel ist das Kind mit allen seinen F<strong>ä</strong>higkeiten aktiv: Es muss sich konzentrieren,<br />

es handelt und beobachtet dir Wirkung seines Handeln, es entdeckt Zusammenh<strong>ä</strong>nge,<br />

es erf<strong>ä</strong>hrt die physikalischen Eigenschaften der Dinge, es erlebt<br />

das Miteinander mit anderen Spielkameraden und ist dadurch emotional und sozial<br />

gefordert.<br />

Die Erzieherinnen / Der Erzieher schaffen / schafft für das freie Spielen<br />

eine vorbereitete Umgebung. Sie bieten Unterstützung und Hilfestellung an,<br />

sofern diese notwendig sind.<br />

Zur vorbereitenden Umgebung gehören:<br />

- R<strong>ä</strong>umlichkeiten schaffen<br />

- Altersentsprechende Spielmaterialien zur Verfügung stellen<br />

- Genügend Zeit einplanen<br />

- Die Gruppe kennen und beste Gruppenkonstellationen herausfinden<br />

Neben diesen planbaren Voraussetzungen für das Freispiel werden an die<br />

Erzieherinnen / Erzieher weitere Anforderungen gestellt, die ineinander<br />

übergehen. Diese sind:<br />

42


PLANUNG:<br />

- Planung richtet sich nach den Zielvorstellungen der Erzieherinnen sowie<br />

nach den Bedürfnissen und Verhaltensweisen der Kinder<br />

VORBEREITUNG:<br />

- Sie richtet sich nach der Planung.<br />

SPIELEN:<br />

- Die Erzieherin / Der Erzieher ist „NUR“ ein Spielpartner und spielt nur<br />

mit, wenn dies notwendig ist, und solange es sinnvoll ist.<br />

ANREGUNGEN / IMPULSE:<br />

- Bei Bedarf gibt die Erzieherin Impulse, wie das Spiel weitergehen kann,<br />

zeigt Alternativen auf oder gibt Denkanstöße.<br />

ANWESENHEIT:<br />

- Immer dabei sein, „im Kopf mitspielen“ und sich dennoch zurücknehmen<br />

und nur nach Aufforderung der Kinder „richtig mitspielen“.<br />

BEOBACHTUNG:<br />

- Die Erzieherin hat den Entwicklungsstand, die Bedürfnisse und das<br />

Spielverhalten des einzelnen Kindes sowie der gesamten Gruppe immer<br />

im Blick.<br />

- Aus der Beobachtung entsteht die Planung für das n<strong>ä</strong>chste Spiel.<br />

43


Verschiedene Formen des Spiels in unserer <strong>Kita</strong>:<br />

1. ROLLENSPIELE: Hieraus entwickelt sich das Freispiel, das Phantasiespiel,<br />

das Aktions- und Interaktionsspiel.<br />

2. BEWEGUNGSSPIELE: Die Kinder haben bei uns die Möglichkeit, sowohl<br />

drinnen (Flitzmeile, Turnraum) als auch draußen ihrem Bewegungsdrang<br />

freien Lauf zu lassen. Hierbei kann noch unterschieden werden in angeleitete<br />

Bewegungsangebote und Spiele und freies Bewegen.<br />

3. KREIS- UND TANZSPIELE: Im Stuhlkreis werden Lieder vornehmlich<br />

gespielt und gesungen. Ob Minikreis der U3-Kinder der „Dicke Tanzb<strong>ä</strong>r“<br />

oder bei den größeren Kindern Spiele mit vielen verschiedenen Rollen (<br />

„Der M<strong>ä</strong>userich“ ).<br />

4. FINGERSPIELE: Auch diese Spiele werden bevorzugt im Stuhlkreis gespielt.<br />

Sie helfen den Kindern, leichte Verse und Texte einfach zu lernen<br />

und dadurch Sprache und Bewegung in Einklang zu bringen.<br />

5. TISCH- UND REGELSPIELE: Zur Förderung von Konzentration und<br />

Ausdauer, aber auch einfach nur zum geselligen Miteinanderspielen,<br />

stehen den Kindern viele unterschiedliche Spiele zur Verfügung, wie z.B.<br />

Brettspiele, Memory, Puzzle etc.<br />

6. SPIELE ZUR FÖRDERUNG DER KREATIVITÄT: Hierzu gehört das<br />

Bauen auf den Galerien mit verschiedenen Materialien wie, z.B. Lego,<br />

Duplo, Holzbausteine etc. Aber auch das Spielen auf dem Außengel<strong>ä</strong>nde<br />

mit Sand, Erde, Matsch – alles was sich Formen / sich in eine Form bringen<br />

l<strong>ä</strong>sst - gehört zum kreativen Spielen dazu.<br />

Gruppenübergreifende Arbeit<br />

Das Spiel des Kindes bildet die Grundlage alles Bildungs- und Erziehungsprozesse.<br />

Gerade für die Persönlichkeitsentwicklung ist dies ein wichtiger<br />

Baustein.<br />

Im Spiel werden gleichermaßen emotional-affektive, soziale wie psychomotorische<br />

Entwicklungsbereiche beeinflusst. Um hier eine optimale Grundlage zu<br />

bieten, benötigen die Kinder ein entsprechendes Erfahrungsfeld.<br />

Durch das gruppenübergreifende Arbeiten in unserer <strong>Kita</strong> wollen wir ein Stück<br />

44


dazu beitragen, dass den Kindern ein breites Erlebnisfeld offen steht, und so<br />

eine bestmögliche Entwicklung des Kindes.<br />

Die Gruppenr<strong>ä</strong>ume mit Ebenen und zus<strong>ä</strong>tzlichen Intensivr<strong>ä</strong>umen sind für die<br />

Kinder von der Zeit des Ankommens bis zum Stuhlkreis jederzeit zug<strong>ä</strong>nglich.<br />

Die Kinder können frei entscheiden, in welchem Bereich sie spielen, bauen,<br />

basteln oder malen wollen und mit wem.<br />

Aufgrund der Raumeinteilung gibt es nichts doppelt; d.h. keine zwei Puppenecken,<br />

zwei Bauecken usw. Dies gibt uns die Möglichkeit, die R<strong>ä</strong>ume mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten auszustatten.<br />

Wir arbeiten gruppenübergreifend, das heißt, die Kinder haben Stammgruppen.<br />

Zum Frühstück, Stuhlkreis oder Mittagessen geht jedes Kind in seine<br />

Gruppe. Im Anschluss findet das gemeinsame freie Spielen wieder gruppenübergreifend<br />

statt.<br />

Zusammenarbeit mit Eltern / Öffentlichkeitsarbeit<br />

„Weil unsere Kinder unsere einzige reale Verbindung zur Zukunft sind, und weil sie<br />

die schw<strong>ä</strong>chsten sind, gehören sie an die erste Stelle der Gesellschaft.“<br />

Olaf Palme<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Das natürliche Recht und die Pflicht der Eltern, ist die Erziehung und Pflege<br />

ihres Kindes. Sie sind die Experten bei allen Belangen, die ihr Kind betreffen.<br />

Unsere Arbeit mit den Kindern erg<strong>ä</strong>nzt und begleitet die Aufgaben der<br />

Eltern.<br />

Für Eltern und Kinder ist die Aufnahme in die Kindertagesst<strong>ä</strong>tte in der Regel<br />

der erste intensive Kontakt zu außerfamili<strong>ä</strong>ren Erziehungspersonen. Dies<br />

erfordert großes Vertrauen und eine gute Zusammenarbeit. Die gemeinsame<br />

Arbeit beginnt mit Aufnahmegespr<strong>ä</strong>chen, Schnuppertagen und individuellen<br />

Eingewöhnungszeiten.<br />

Der wichtigste Schwerpunkt ist der Austausch über die Befindlichkeiten und<br />

den Entwicklungsstand der Kinder. Neben vielen Tür- und Angelgespr<strong>ä</strong>chen,<br />

führen wir regelm<strong>ä</strong>ßige Gespr<strong>ä</strong>che, in denen wir uns mit den Eltern über die<br />

Kinder austauschen und beraten. Gegebenenfalls holen wir uns Hilfe von außen<br />

45


(Frühförderstelle, Ergotherapeuten, Logop<strong>ä</strong>den, Familienberatung) und bieten<br />

diese Hilfe auch den Eltern an.<br />

Die Eltern werden über unsere Arbeit fortlaufend informiert (Pinnw<strong>ä</strong>nde,<br />

<strong>Kita</strong>zeitung, Elternabende, Elternbriefe). Sie haben die Möglichkeit in den<br />

Gruppen zu hospitieren, sich an Projekten zu beteiligen und / oder sich mit<br />

Angeboten selber einzubringen.<br />

Zu Beginn des <strong>Kita</strong>jahres wird ein Elternbeirat gew<strong>ä</strong>hlt, der uns in unserer<br />

Arbeit unterstützt und als Vermittler zwischen Eltern, p<strong>ä</strong>dagogischem Team<br />

und Tr<strong>ä</strong>ger fungiert. Ein Festausschuss unterstützt zus<strong>ä</strong>tzlich die Gestaltung<br />

von Festen und Feiern.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder ergibt sich aus den Aufgaben<br />

die sich der Institution stellen, in Kombination aus Erwartungen und Vorstellungen,<br />

die von Seiten der Eltern, wie auch der Erzieher, vorhanden sind.<br />

Elternarbeit beginnt schon im Austausch von Informationen.<br />

Besonders wichtig ist ein intensiver Austausch, um verschiedene Ansichten in<br />

Erziehungsfragen beider Seiten darzustellen und die Erziehungsstile und –<br />

formen aufeinander abzustimmen bzw. anzugleichen. Dabei sollte das<br />

Hauptziel, das Verstehen des Kindes, im Vordergrund stehen. Es ist wichtig<br />

für uns, nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern kennen zu lernen.<br />

Wir stellen Ihnen als Eltern unsere Konzeption vor, damit sie Einblicke in die<br />

Formen, Ziele und Methoden unserer Arbeit bekommen. Wir sind der Meinung,<br />

dass eine gute Öffentlichkeitsarbeit nur durch eine gute Elternarbeit möglich<br />

ist.<br />

Die Formen der Elternarbeit setzen sich zusammen aus der Elternberatung, -<br />

bildung und -mitarbeit. Unter Elternberatung verstehen wir beispielsweise<br />

auch das Elterngespr<strong>ä</strong>ch, das für alle Eltern stattfindet.<br />

Um den Eltern den Entwicklungsstand ihrer Kinder transparent zu machen<br />

finden regelm<strong>ä</strong>ßig Elterngespr<strong>ä</strong>che in unserer <strong>Kita</strong> statt.<br />

Wir möchten Sie als Eltern in unsere Arbeit integrieren und in den Alltag einbeziehen.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Im Hinblick auf die Entwicklung jedes einzelnen Kindes und für die<br />

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Verbesserung der p<strong>ä</strong>dagogischen Arbeit suchen wir den Kontakt zu vielen<br />

Menschen unterschiedlichster Qualifikationen. Diese Form der Zusammenarbeit<br />

hat viele Facetten und richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf, der aus<br />

dem Alltag entsteht.<br />

Bei einer individuellen Beratung und Betreuung von Familien und Kindern sind<br />

es:<br />

- das Jugendamt<br />

- die Familienberatung<br />

- die Frühförderstelle<br />

- die Praxis für Logop<strong>ä</strong>die und Krankengymnastik<br />

- der Patenzahnarzt<br />

- die Verkehrswacht<br />

- das Gesundheitsamt<br />

Bei der Bildungs- und Erziehungsarbeit ist es von elementarer Wichtigkeit,<br />

das wir im Kontext mit all jenen zusammenarbeiten, die ein Kind auf seinem<br />

Lebensweg begleiten. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Einrichtungen<br />

und einzelnen Personen ist aus diesem Grund ein wichtiger Bestandteil<br />

unserer Arbeit.<br />

Unterstützung und Hilfen für die Entwicklung des Kindes und für die Eltern<br />

erfahren wir in der Zusammenarbeit mit der Frühförderstelle, Ergotherapeuten,<br />

Logop<strong>ä</strong>den, Psychologen und anderen Therapeuten, der Familienberatungsstelle,<br />

dem Jugendamt, dem Gesundheitsamt und Kinder<strong>ä</strong>rzten.<br />

Regelm<strong>ä</strong>ßig wird die Kooperation mit ortsans<strong>ä</strong>ssigen Institutionen gepflegt;<br />

der Stadtverwaltung Geisenheim, der Feuerwehr, Polizei, Patenschaftszahnarzt,<br />

dem Förster, andere Kindertagesst<strong>ä</strong>tten und Schulen. Im besonderen<br />

Maße ist die Zusammenarbeit mit der Grundschule Johannisberg zu benennen,<br />

da sie sich durch eine best<strong>ä</strong>ndige, intensive und sehr kooperative Weiterentwicklung<br />

gemeinsamer Ziele auszeichnet.<br />

Dabei finden folgende Aktivit<strong>ä</strong>ten statt:<br />

- Elternabend als Informationsabend mit dem Schulleiter<br />

- Unterrichtsbesuche im Rahmen der Neueinschulung<br />

- Gespr<strong>ä</strong>che: Anforderungen, die an die Kinder gestellt werden<br />

Wir sind bestrebt, den Kontakt auszubauen und eine Kontinuit<strong>ä</strong>t zu erhalten.<br />

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Zum Austausch gegenseitiger Informationen, neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse,<br />

Weiterentwicklung p<strong>ä</strong>dagogischer Fragen und Qualit<strong>ä</strong>tsstandards,<br />

dienen die regelm<strong>ä</strong>ßigen Leitungsbesprechungen, auch teilweise mit dem zust<strong>ä</strong>ndigen<br />

Gesch<strong>ä</strong>ftsführer Herrn Arno Brandscheid sowie der Qualit<strong>ä</strong>tsbeauftragten<br />

des <strong>ASB</strong>. Ebenfalls regelm<strong>ä</strong>ßig findet ein Austausch von Informationen<br />

und Überprüfung unserer Standards durch den Landesverband Hessen<br />

statt.<br />

Fachschulen / Berufsfachschulen<br />

Gerade hier ist eine regelm<strong>ä</strong>ßige Zusammenarbeit wichtig. Kontakte finden im<br />

Zusammenhang mit den gerade zu betreuenden Praktikantinnen statt.<br />

Da die Ausbildung von Praktikantinnen und Praktikanten in unserer Kindertagesst<strong>ä</strong>tte<br />

ein Schwerpunkt darstellt, bieten wir den Praktikantinnen und Praktikanten<br />

ein besonderes Spektrum an Lern- und Übungsfeldern an. Von Seiten<br />

der Schulen wird uns immer wieder ein hohes qualitatives Arbeiten mit den<br />

Praktikantinnen und Praktikanten best<strong>ä</strong>tigt. Die Schulen sehen es gerne, wenn<br />

Praktikantinnen und Praktikanten sich gerade in unserer Einrichtung bewerben.<br />

Um dem wachsenden Anspruch der Schulen gerecht zu werden haben zwei<br />

Kolleginnen an einer Zertifizierung zur Praxisanleitung teilgenommen.<br />

Der Austausch mit den Fachschulen soll dabei das Gleichgewicht zwischen<br />

Theorie und Praxis gew<strong>ä</strong>hrleisten und orientiert sich am Stand der P<strong>ä</strong>dagogik.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Unsere Arbeit nach außen transparent zu machen ist uns sehr wichtig, da es<br />

bedeutet, unsere Aufgaben und Vorgehensweisen, eigene Ansprüche, Werte<br />

und Ziele darzustellen und zu vermitteln. Dadurch erhoffen wir, die Öffentlichkeit<br />

für Verst<strong>ä</strong>ndnis und eine positive Haltung uns gegenüber zu motivieren<br />

und sind selber aufgefordert, unsere Arbeit best<strong>ä</strong>ndig auf den Prüfstand zu<br />

stellen.<br />

Es gibt verschiedene Formen der Öffentlichkeitsarbeit in unserer Kindertagesst<strong>ä</strong>tte:<br />

� Unter www.asb-kitas.de finden Sie alle Informationen die unsere <strong>Kita</strong><br />

und betreffen.<br />

� Zwergenkurier: unsere Kindergartenzeitung informiert über unseren<br />

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<strong>Kita</strong>- Alltag, Begebenheiten, Termine, Themen des Elternbeirates,<br />

Organisatorisches.<br />

� Fotodokumentationen: gibt es in gesammelter Version auf CD gegen<br />

einen kleinen Obolus zu erwerben. Durch die ein oder andere ausgeh<strong>ä</strong>ngte<br />

Dokumentation im Flur, möchten wir einen Einblick in unsere t<strong>ä</strong>glichen<br />

Erlebnisse, wie Feiern und Feste, Projekte, Ausflüge, Waldtage<br />

usw. geben.<br />

� Infow<strong>ä</strong>nde: gibt es in Form von Infotafeln im Flur und an den Gruppenzimmertüren<br />

sowie eine Litfasss<strong>ä</strong>ule. Dort finden Sie Informationen<br />

über aktuelle Ereignisse, Nachmittagsangebote, Vorschularbeit, Speisepl<strong>ä</strong>ne,<br />

Termine u. a.<br />

� Feste: gibt es im Ablauf eines Kindergartenjahres zu verschiedenen<br />

Anl<strong>ä</strong>ssen. Diese Feste können gruppenintern oder gruppenübergreifend<br />

stattfinden.<br />

� Presse und Internet: durch die Veröffentlichung einiger Begebenheiten<br />

aus unserem <strong>Kita</strong>- Alltag, möchten wir viele Menschen erreichen.<br />

� Hospitationen und Mitarbeit: durch eine Hospitation und auch durch<br />

eine aktive Mitarbeit in unseren Gruppen haben die Eltern zum Einen<br />

die Möglichkeit unsere Arbeit kennen zu lernen und zum Anderen sich<br />

selber und ihre F<strong>ä</strong>higkeiten mit in unsere Arbeit einzubringen.<br />

Serviceleistungen unserer Einrichtung<br />

KINDERHOTEL: Übernachtung in unserer Einrichtung am Wochenende,<br />

Betreuungszeit von 17.30 Uhr – 09.30 Uhr am n<strong>ä</strong>chsten Morgen. Kostengünstiger<br />

Babysitterersatz<br />

NOTGRUPPEN: W<strong>ä</strong>hrend der Sommerferien, eine Woche lang. Berufst<strong>ä</strong>tige<br />

Eltern können ihre Kinder für diese Woche anmelden<br />

OFFENER SAMSTAG: Kostengünstige Tagesbetreuung zweimal im Jahr von 08.30<br />

Uhr – 15.30 Uhr, mit p<strong>ä</strong>dagogischen Angeboten. Vertraute Umgebung für die<br />

Kinder, Geschwisterkinder sind auch gerne gesehen<br />

KURSE FÜR KINDER:<br />

- Frühenglisch für Kinder ab 3 Jahren, durchgeführt von einer<br />

externen qualifizierten Lehrkraft<br />

- Musikalische Früherziehung für Kinder ab 4 Jahren durchgeführt<br />

von einem ehemaligen Vater mit musikalischer Zusatzqualifikation<br />

- Tanzgruppe für Kinder von 5 – 8 Jahren, durchgeführt von<br />

Tanzp<strong>ä</strong>dagogin<br />

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Alle Kurse werden im Tagesablauf integriert und werden angeboten.<br />

Schlusswort<br />

Eine Konzeption ist selten etwas, was lange Bestand hat. Es ist ein Leitbild, in<br />

dem Ziele und Angebote formuliert sind.<br />

Die Arbeit mit dem Menschen ist etwas stets<br />

Ver<strong>ä</strong>nderliches und Entwicklungen sind Prozesse.<br />

So sollte auch diese Konzeption betrachtet<br />

werden.<br />

Es ist unsere Aufgabe, Entwicklungen zu begleiten,<br />

Traditionen zu betrachten, neue Inhalte zu überprüfen und Herausforderungen<br />

anzunehmen. Darin müssen wir dann die Balance finden und den eigenen Standpunkt<br />

mit dem aktuellen Bedarf verbinden. Natürlich immer im Interesse der<br />

Menschen, mit denen wir arbeiten möchten.<br />

In diesem Sinne HERZLICHEN DANK für Ihr Interesse und dafür, dass Sie sich<br />

die Zeit genommen haben, unser Konzept zu lesen.<br />

Bedanken möchten wir uns bei allen Kindern, die durch ihre Lebenslust die<br />

schwierige Arbeit einer Erzieherin verschönern.<br />

Bei allen Eltern, vor allem denen, die unsere Arbeit wertsch<strong>ä</strong>tzen und dieser<br />

nicht kritiklos gegenüberstehen und mit ihren Fragen unsere Arbeit reflektieren<br />

helfen.<br />

Ihr <strong>ASB</strong>-Kindertagesst<strong>ä</strong>ttenteam<br />

Kindertagsst<strong>ä</strong>ttenleitung:<br />

Rita Boos<br />

Telefon: 06722 / 6132<br />

Telefax: 06722/ 4092980<br />

r.boos@asb-taunusstein.de<br />

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Löwengruppe:<br />

Rita Boos Erzieherin<br />

Daniela Mathias Erzieherin (Abwesenheitsvertretung der Leitung )<br />

Tina Dillmann Erzieherin<br />

1 Praktikant/in<br />

im Anerkennungsjahr (j<strong>ä</strong>hrlich wechselnd)<br />

zum/zur Erzieher/in<br />

1 Sozialssistent/in (21 Wochenstunden Arbeitszeit an 3 Tagen)<br />

im 2. Ausbildungsjahr (j<strong>ä</strong>hrlich wechselnd)<br />

Erreichbar unter der Telefonnummer: 06722/409678<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Giraffengruppe:<br />

B<strong>ä</strong>rbel Freimuth Heilerziehungspflegerin<br />

Katja Dornbach Dipl. Sozialp<strong>ä</strong>dagogin<br />

Jenny Nettstr<strong>ä</strong>ter Erzieherin<br />

Isabell Hofmann Heilerziehungspflegerin<br />

Erreichbar unter der Telefonnummer: 06722 / 409677<br />

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