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Ausgabe 02-2018

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INTERVIEW<br />

Wir trennen Müll, versuchen kein Wasser zu<br />

verschwenden und achten darauf, regionale<br />

Produkte zu kaufen. Immer mehr Menschen<br />

ist es wichtig, im täglichen Leben etwas für<br />

die Umwelt zu tun. Und auch in Sachen<br />

Urlaub liegt „Grün“ voll im Trend. Was<br />

genau hinter „grünem Reisen“ steckt und<br />

welche Angebote es da gibt, verrät uns<br />

der Nachhaltigkeitsfachmann von Wikinger<br />

Reisen Christian Schröder.<br />

„Bei Wikinger Reisen bleibt der<br />

Löwenanteil des Reisepreises, den der<br />

Gast zahlt, im Zielgebiet selbst, denn das<br />

ist ein ganz, ganz wichtiger Aspekt von<br />

nachhaltigem Tourismus.“<br />

Christian Schröder<br />

Grünes bzw. nachhaltiges Reisen<br />

wird immer beliebter. Aber was ist damit<br />

eigentlich genau gemeint?<br />

Der Gedanke bei der Nachhaltigkeit ist ganz einfach<br />

der, dass die Länder auch in zehn, zwanzig,<br />

dreißig Jahren noch so attraktiv sind für uns<br />

als Gäste wie heute. Und eben, was auch ganz,<br />

ganz wichtig ist, ist, dass die Menschen, die<br />

dort leben, vom Tourismus auch noch in zehn,<br />

zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig Jahren leben<br />

können. Das heißt, wir möchten behutsam und<br />

so landeskonform wie nur denkbar durch das<br />

Land reisen. Und darauf legt Wikinger Reisen<br />

sehr viel Wert.<br />

TIPP<br />

Wenn Sie jetzt wieder Kataloge wälzen<br />

und Ihr nächstes Urlaubsziel suchen: Alle Tipps und<br />

Infos rund um nachhaltiges Reisen finden Sie auch<br />

unter www.wikinger-reisen.de.<br />

Worauf sollte ich bei einer nachhaltigen<br />

Anreise achten?<br />

Schließlich lassen sich viele Urlaubsziele<br />

nicht mit der Bahn erreichen …<br />

Die Anreise ist die große Herausforderung. Vor<br />

allem, wenn Sie mit dem Flugzeug kommen,<br />

denn da setzen Sie CO 2 frei. Das gilt als einer<br />

der schlimmsten Klimakiller. Und da gibt es die<br />

Möglichkeit zu sagen: Okay, wir versuchen auf<br />

irgendeiner anderen Seite der Welt CO 2 einzusparen.<br />

Wikinger Reisen hat einen Partner, das<br />

Wanderung entlang der Küste von S. Almonia, Mallorca<br />

<br />

ist die Organisation Ofenmacher, die bauen ganz<br />

einfache Lehm-Öfen in der Dritten Welt. Durch<br />

die Lehm-Öfen wird weniger Holz verbraucht,<br />

dadurch kann mehr CO 2 gebunden werden.<br />

Jeder kann genau berechnen, wie viel CO 2 er<br />

einsparen muss durch den Bau von Öfen, um<br />

seinen Flug wieder auszugleichen.<br />

Was muss ich tun, wenn ich das<br />

berechnen und die „Ofenmacher“<br />

unterstützen will?<br />

Sie gehen einfach auf unsere Homepage<br />

www.wikinger-reisen.de. Hier sehen Sie bei<br />

jeder Reise, wie viel CO 2 Sie durch den Flug<br />

freisetzen. Und gleichzeitig wird Ihnen angezeigt,<br />

wie viel Öfen Sie dafür sponsern müssten, um<br />

eben durch die Öfen diesen CO 2 -Ausgleich<br />

hinzubekommen. Das ist ganz einfach. Für<br />

jeden Kunden ist das natürlich freiwillig. Wir von<br />

Wikinger Reisen gehen mit gutem Beispiel voran<br />

und kompensieren alle unsere Dienstreisen auf<br />

diese Art.<br />

Worauf sollte ich bei der Auswahl der<br />

Unterkunft achten?<br />

Wir empfehlen, nicht in internationalen<br />

Hotelketten zu übernachten und insbesondere<br />

„all-inclusive“ zu meiden. Lieber kleine, inhabergeführte<br />

Unterkünfte bevorzugen. Da kommen<br />

die Einnahmen den Besitzern selber und ihren<br />

Angestellten zugute. Das heißt, das Geld bleibt<br />

in der Region. Darauf legt auch Wikinger Reisen<br />

in der Entwicklung neuer Reisen großen Wert.<br />

Wir arbeiten in vielen Ländern der Welt mit<br />

kleinen regionalen Anbietern zusammen. Und<br />

dies nicht nur bei der Hotelauswahl. Außerdem<br />

Die nepalesische Hausfrau freut sich über den<br />

neuen rauchfreien Küchenofen<br />

sind wir durch eine Organisation, die sich<br />

TourCert nennt, auf Nachhaltigkeit im gesamten<br />

Unternehmen geprüft worden. Alle zwei Jahre<br />

wird das neu untersucht.<br />

Welche Tipps haben Sie<br />

darüber hinaus noch für uns?<br />

Also unbedingt die lokale Küche ausprobieren.<br />

Gehen Sie in die Seitenstraßen, da finden Sie<br />

auf jeden Fall die einheimischen Restaurants –<br />

und das Geld bleibt wieder im Zielgebiet. Wir<br />

bereisen die Länder meistens zu Fuß und mit<br />

dem Fahrrad, reisen in kleinen Gruppen und<br />

nehmen kleine Busse – so ist es natürlich auch<br />

umweltverträglicher allein durch die Reise-Art.<br />

Was empfehlen Sie: Wie kann ich<br />

hundertprozentig sichergehen, dass die<br />

gebuchte Reise am Ende auch wirklich<br />

eine nachhaltige ist?<br />

Suchen Sie nach einem Reiseveranstalter, der<br />

nicht nur über Nachhaltigkeit redet, sondern<br />

dem auch andere Organisationen die Nachhaltigkeit<br />

bestätigen. Bei uns ist das der WWF.<br />

Wikinger Reisen kooperiert seit vielen Jahren<br />

mit dieser Natur- und Umweltschutzorganisation.<br />

Außerdem unterstützen wir aktiv die bereisten<br />

Länder über die Georg Kraus Stiftung.<br />

Das ist eine Entwicklungshilfe-Stiftung, in die<br />

20 Prozent der Gewinne, die Wikinger Reisen<br />

erwirtschaftet, hineinfließen. Unterstützt werden<br />

ausschließlich kleine Bildungsprojekte nach<br />

dem Motto: Der beste Weg aus der Armut ist<br />

der Schulweg. Und wir garantieren, dass die<br />

Spendengelder zu 100 % bei den Betroffenen<br />

ankommen.<br />

KREUZ&QUER 2/18<br />

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