s'Magazin usm Ländle, 20. Mai 2018
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WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Lisbeth Bischoff?<br />
Sie ist die Grande Dame der royalen Berichterstattung –niemand<br />
bekam so viel Einblick hinter die märchenhaften Kulissen der<br />
europäischen Adelshäuser wie die Hohenemserin Lisbeth Bischoff.<br />
Als ORF-Expertin hat sie gerade über das Hochzeits-Spektakelvon<br />
Prinz Harry und Meghan Markle berichtet.<br />
1988: Lisbeth Bischoff folgte dem Ruf aus Wien,<br />
hier sieht man sie bei Ö3. Sie wurde am<br />
Küniglbergzur Gesellschafts- und Adelsexpertin<br />
des ORF und interviewte Weltstars.<br />
Märchenhochzeit des<br />
Jahres“ oder<br />
„Schrecklich nette<br />
Familie“? Es handelt<br />
sich nicht um<br />
die Frage, was heute im Fernsehen<br />
läuft, sondern waseloquente Society-<br />
Experten wie Lisbeth Bischoff über<br />
die Hochzeit von Prinz Harry und<br />
Meghan Markle sagen, wenn sie die<br />
Hintergründe beleuchten. „Für die<br />
einen waresdie Märchenhochzeit, für<br />
die anderen ist es ein abgekartetes<br />
Spiel vonseiten der Braut Meghan“,<br />
<strong>2018</strong>: Bischoff hat gerade<br />
über die Hochzeit des Jahres<br />
berichtet –und denkt noch<br />
lange nicht an die Pension.<br />
resümiert die<br />
„First Lady“<br />
der Adelsgeschichten<br />
zur<br />
gestrigen Trauung. Auch weil Meghans<br />
Familie mit allen Mitteln versucht,<br />
Geld mit der Hochzeit zu machen,<br />
hat das Ganze für Bischoff den<br />
CharaktereinerUS-Sitcom.<br />
Lisbeth Bischoff geht nach wie vor<br />
in den europäischen Adelshäusern ein<br />
und aus und berichtet von den Großereignissen<br />
rund um die Schönenund<br />
Gekrönten. Ihre Karriere beim öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunk begann<br />
1972. Sie erlebte es noch, als das<br />
„Funkhaus“ im alten Rathaus in<br />
Dornbirn untergebracht war –ein Relikt<br />
aus derZeit der französischenBesatzung.<br />
Technisch war man noch in<br />
der Steinzeit. „Damals gab es keine<br />
Möglichkeit, Fernsehbeiträge zu senden.<br />
Daher wurde das Filmmaterial<br />
dem Lokomotivführer des Nachtzuges<br />
,Transalpin‘ mitgegeben, der es<br />
amWiener WestbahnhofeinemORF-<br />
Kollegen aushändigte“, blickt Bischoff<br />
mit einem Schmunzelnzurück.<br />
Siebegann ihre Karriere als „Springerin“,<br />
wurde später Bundeslandreporterinfür<br />
Ö3 –bis 1987 derRuf aus<br />
Wien erfolgteund Bischoffdas Angebot<br />
annahm, Redakteurin des neuen<br />
Society-Magazins „Seitenblicke“ zu<br />
werden. In 15 Jahren als<br />
Societyreporterin bekam<br />
sie bei über 11.000<br />
Fotos: Lisbeth Bischoff,Wunderlich<br />
Interviews unzählige<br />
Stars vors Mikrofon –bis<br />
hin zu Charlton Heston,<br />
John Travolta, Pierce<br />
Brosnan, Sophia Loren,<br />
José Carreras oder Giorgio<br />
Armani. Besonders<br />
beeindruckt hat sie Liza<br />
Minnelli: „Mitihrem Eingeständnis<br />
der Leere nach<br />
einem Konzert. Wenn der<br />
gefeierte Starzum Mensch<br />
wird.“<br />
Bischoff drehte als<br />
Hommage an ihr persönliches<br />
Idol, Udo Jürgens, eine TV-Dokumentation,<br />
schrieb Bücher und<br />
nahm 2014 an der Show „Dancing<br />
Stars“ teil. An Pension denkt die 62-<br />
Jährige nicht: „Eine Handleserin hat<br />
mir vorausgesagt, dass ich auch noch<br />
im Jenseits arbeiten werde.“ Ihr bescheidener<br />
Wunsch für die Zukunft:<br />
„Weiterhindankbar zu sein!“<br />
Philipp Vondrak<br />
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