s'Magazin usm Ländle, 20. Mai 2018

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

GESELLSCHAFT FORTSETZUNG Events habe ichdas wiedereindrucksvoll erlebt. Der aktuelle Bachelor, Daniel Völz, hatte dort seinen ersten und letzten Auftritt mit seiner Auserwählten. Das war PR-mäßig natürlich super! Jeder will auf die letzte Seite der „Bild“ oder einen Beitrag bei RTL Exclusiv. Du musst Geschichten erzählen, um für die Presse interessant zusein. So eine Story ist medienseitig oft mehr wert, als die Anwesenheit einer hochkarätigen Schauspielerin. Ich persönlich mag die Mischung aus verschiedenen prominenten Gästen. Das macht eine gelungene Veranstaltung aus. Influencer und Blogger sieht man ja auch ständig auf den roten Teppichen. Gibt es eine neue Promi-Generation? Auf der Fashion Week sitzen neben den bekannten Chefredakteurinnen der großen Magazine jetzt auch 20- jährige YouTube-Stars. Ich musste mich daran erst einmal gewöhnen, weil esnicht mehr meine Generation ist. Aber der Kunde möchte das so. Darum arbeiten wir auch verstärkt mit den Social-Media-Stars zusammen. Caro Daur, eine der bekanntesten deutschen Influencerinnen derzeit, kann Follower-Zahlen abrufen, die im Millionenbereich liegen. Die Preisefür jemandenmit einer solchen Reichweite sind momentan sehr hoch.Ich vermuteaber,dass sich dieser Trend wieder etwas beruhigen wird. Foto: Agency People Image (c)Jessica Kassner STECK BRIEF ReinhardMätzler,geboren 1970 in Lustenau, gelernter Buchdrucker,Model, feiert 23-Jahre-Jubiläum mit seiner PR-Agentur agency- CALL ,lebt in Hamburg. ········································································································································· monial für eine Marke authentisch. Außerdem darf man nicht vergessen, dass man sich heute alles kaufen kann: Blogger, die Klicks und die Abonnenten –was ist denn da noch real? Fühlt man sich selbst nicht auch wie ein Promi, wenn man mit so vielen Starszu tun hat? Gar nicht, auch wenn sich in den vergangenen 23 Jahren viele enge Bande zu bekannten Persönlichkeiten entwickelt haben.Das sind ganznormale Freundschaften. Mein Beruf ist letztlich auch nur ein Job. Aber natürlich liebe ich ihn. Waswaren die Highlights in Deiner bisherigen Karriere? Da gibt es so viele! Ich hatte eingroßartiges Shooting mit der ehemaligen Tennisspielerin Gabriela Sabatini, Mary Roos hat auf meinem Geburtstag gesungen. Es ist für mich immer wieder toll, beeindruckende Persönlichkeiten, Topmodels und Schau- spielerinnen wie Andie MacDowell oder Designer wieJeanPaul Gaultier persönlich zu treffen. Meinem Jugend-Idol Nena zubegegnen und mit ihr mehrmals zusammenzuarbeiten war auch ein ganz besonderes Erlebnis. Wenn man jemanden als Teenie so langebewundert hatund diese Person dann tatsächlich vor einem steht, ist das schon ein Moment, der dir für immer bleibt. Und wer sich noch an die Sängerin Blümchen erinnert: Sie war eine Entdeckung meines damaligen Visagisten für ein Fotoshooting meiner Bildagentur. Nach einem halben Jahrwurde aus derCheerleaderin Jasmin Wagner der Shooting-Star Blümchen–einfachgenial. Dieser Beruf scheint auf den ersten Blick sehr glamourös zu sein. Viele glauben sicher,dass Du mit den Promis ständig feierst und Champagner schlürfst. Der Bereich Public Relations ist für viele tatsächlich schwerzufassen.Ich 8 Was spricht Deiner Meinung nach dafür? Ich glaube, es liegt an der Glaubwürdigkeit. Wenn eine 20-Jährige eine Tasche im Wert von mehreren tausend Euro präsentiert, funktioniert das meinerMeinung nach nicht ganz. Außerdem bin ich ein Freund von langfristigen Kooperationen. Sonst ist man leicht austauschbar. Ein Prominenter muss hinter dem Produkt stehen und sich damit glaubhaft identifizieren. Nur dann ist er als Testis’Magazin
GESELLSCHAFT Startschuss seiner Karrierewar die Zusammenarbeit mit der legendären Boyband „Backstreet Boys“. ························································································· muss oft erklären, was ich mache. Aber ich war auch schon immer ein Exot. Auf Fotos sieht man ja nur, dass man in meinem Beruf von einer zur anderen Partygeht. Es gibtsogar diese abfällige Bemerkung,„PR“ stehe für Party &Reisen. Schön wär’s! (lacht) Man ist zwar mit bekannten Persönlichkeiten auf tollen Events, aber man feiert ja nicht. Für meinen Modekunden Minx habe ich bei der Fashion Week Berlin bereits zwölf Catwalk Shows mit einem riesigen Promi-Aufkommen organisiert. Vor Ort steht da für mich aber nur die Arbeit im Fokus –auch, wenn die Bilder eine andere Sprache sprechen. Natürlich wird man auch zu den ganzen Partys und Empfängen eingeladen, aber diese Anlässe muss man nutzen, um sein Netzwerk zu pflegen. Das klingtimmer so nett, istaber harte Arbeit. Wobei ich zugeben muss, dass ich es in meinem Alter jetzt ein wenig ruhiger angehen lasse ... Fotos: ReinhardMätzler Der Prediger •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Erwar ein junger,gut aussehender Mann mit abgeschlossenem Wirtschaftsstudium. Er hatte Manieren, war zuvorkommend und bescheiden. Seine rehbraunen Augen verrieten Melancholie, aber nur für jene, die ihm wirklich in die Augen sahen und eine gewisse Fähigkeit besitzen, in die menschliche Seele zu blicken. Sein Vater,der Diplomat gewesen war,stammte aus Portugal. Die Mutter war Wienerin. Carlos wuchs in Wien auf,ging dort zur Schule. Er war der Mädchenschwarm seiner Klasse und später,auf der Universität,verdrehte er seinen Mitstudentinnen reihenweise die Köpfe, ganz ohne eigenes Zutun. Er wurde erfolgreich, brachte es zum CEO in einem größeren Unternehmen, bis er Katja heiratete, eine Table-Tänzerin aus der Ukraine. Alle schüttelten den Kopf,aber Carlos, der nie für Affären zu haben war,liebte seine Katja über alles. Er wurde Vater eines Jungen, den sie Fernando nannten –in Verehrung des SchriftstellersFernando Pessoa. Bei dem Jungen wurde ein schwerer Herzfehler diagnostiziert,und das Ehepaar brachte die freie Zeit in Kliniken zu. Sie schliefen mehr Nächte in Spitalsbetten als in ihrem Ehebett.Sechs Jahrelang. Dann starb Fernando. Sie begruben ihn nicht in Wien, sondern in Lissabon, wo Pessoa begraben liegt.Die Eltern zogen sich zurück, kappten die wenigen Freundschaften, die sie unterhielten, und verstummten –auch untereinander.Carlos empfand Fernandos Todals StrafeGottes. Tagund Nacht grübelte er darüber,was er so Strafenswertes begangen hatte, das mit dem Todseines Sohnes zu bezahlen war.Erfand keine Antwort darauf.Erverlor seinen Job,weil die Aufträge nicht mehr sprudelten. Die Eheleute gaben sich das merkwürdige Versprechen, einander nicht mehr zu berühren. Der einst blendend aussehende Carlos wurde dick und unattraktiv.Erschloss sich der Sekte der „Endzeitchristen“an, und seit einem Jahr geht er mit der Bibel vonTür zu Tür.Erist Prediger geworden. Die warme Melancholie in seinen Augen ist einer fanatischen Kälte gewichen. s’Magazin 9
Seite 1 und 2: INTERVIEW Für uns Idole, für ihn
Seite 3 und 4: 20. MAI 2018 | INHALT Fotos: Reinha
Seite 5 und 6: Fotos: Gregory Bojorquez,Poolbar/Ma
Seite 7: GESELLSCHAFT XXXXXXXX Foto: Maurice
Seite 11 und 12: PORTRÄT „Star Trek“-Filmen) si
Seite 13 und 14: SCHMUCKNEUHEIT Drucker deren Feingl
Seite 15 und 16: BADESPASS Die perfekteAusstattung B
Seite 17 und 18: MUNDART Schluss mit
Seite 19 und 20: SCHLAF Bei Markus Schütz werden di
Seite 21 und 22: KULINARIK Rhabarberkuchen mit weiß
Seite 23 und 24: YEAH! Das neue Kreuzwort-Rätsel-Sp

s'Magazin usm Ländle, 20. Mai 2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?