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Fotos: oliver rudolph<br />

■■Wie bist du zu der Bezeichnung<br />

„Curvy Model“ gekommen?<br />

Ich war als Jugendliche schon immer<br />

größer und „kurviger“ als die anderen<br />

Mädchen in meinem Jahrgang. Nicht<br />

übergewichtig, aber körperlich anders<br />

entwickelt, was mir jahrelang stark zu<br />

schaffen gemacht hat. Ich wollte immer<br />

so dünn und zierlich sein, wie die anderen<br />

Mädchen. Mit 17 habe ich mit ungesunden<br />

Diäten angefangen und rapide Gewicht<br />

verloren. In diesem Zeitraum hat mich ein<br />

professioneller Fotograf „entdeckt“ und<br />

ich habe angefangen als „normales und<br />

dünnes“ Model zu arbeiten. Trotz 57 Kilo<br />

auf 1,77 m Körpergröße hatte ich immer<br />

noch zu viele Kurven auf Hüfte und Brust<br />

und hätte weiter abnehmen sollen. Das<br />

hat nicht mehr funktioniert und nach der<br />

Erkenntnis, Essprobleme zu haben, habe<br />

ich wieder auf meine natürlichen Körperproportionen<br />

zugenommen und bin vom<br />

Straight Size Model zum Curvy Model gewechselt.<br />

■■Hattest du in deiner Jugend<br />

Selbstzweifel und wenn ja, welche?<br />

Ich befürchte, es gehört dazu, als Teenager<br />

Selbstzweifel zu haben. Der Körper<br />

verändert sich, die Hormone ärgern einen<br />

und man muss sich selbst erstmal finden.<br />

Das war bei mir genauso wie bei allen<br />

meinen Freunden! Ich hab mich immer<br />

viel zu groß und wohlgeformt gefunden.<br />

Sogar für meine Brüste geschämt! Mir<br />

hat es geholfen, darüber mit Freunden<br />

zu reden und festzustellen, dass jeder<br />

seine Unsicherheiten hat. Zusammen<br />

geht es viel leichter, herauszufinden, was<br />

man schön an sich selbst findet und mit<br />

welchen Mittelchen man das hervorheben<br />

kann, um sich wohlzufühlen. Ich mag<br />

mein Lächeln und betone das gern mit<br />

einer knalligen Lippenstiftfarbe – dadurch<br />

fühle ich mich wohl.<br />

■■Wie würdest du „die Frau von<br />

heute“ beschreiben?<br />

Für mich gibt es keine passende Definition<br />

von „der Frau von heute“. Die sozialen und<br />

kulturellen Bedingungen haben sich stark<br />

verändert und Frauen sind alles, mit vielen<br />

verschiedenen Facetten; wir lassen uns<br />

nicht verallgemeinern!<br />

Frauen sind stark, laut, individuell,<br />

ruhelos, besonnen, stylisch, rebellisch,<br />

liebevoll, natürlich, bunt, zielstrebig,<br />

selbstständig und selbstbewusst. Und das<br />

mal mehr und mal weniger! Immerhin sind<br />

wir Frauen und die Hormone tanzen uns<br />

manchmal gut auf der Nase rum!<br />

■■Was bedeutet für dich „curvy“?<br />

Für mich stellt „curvy“ ein Oberbegriff<br />

für eine Frau mit gesunden, weiblichen<br />

Körperproportionen dar. Egal, ob<br />

Konfektionsgröße 36 oder 44! Optisch<br />

passt die Sanduhrfigur am besten als<br />

Beschreibung: Schultern, Brust und Po<br />

ähneln sich in den Maßen, die Taille<br />

dagegen ist deutlich schmaler.<br />

Ich finde es jedoch beunruhigend,<br />

dass gerade auf sozialen Plattformen<br />

wie Instagram auch ungesunde und<br />

übergewichtige Körper als „curvy“<br />

bezeichnet werden, als Art positive<br />

Rechtfertigung.<br />

Jeder soll sein eigenes Maß an<br />

Schönheit und Wohlbefinden ausleben<br />

können. Jedoch ist zu viel ebenso wie<br />

zu wenig Gewicht ungesund und sollte<br />

nicht mithilfe des Begriffs von „curvy“<br />

beschönigt werden. Gesundheit steht an<br />

oberster Stelle!<br />

■■Wie gehst du mit dem Thema<br />

Sport & Ernährung um?<br />

Ich ernähre mich ausgewogen und<br />

versuche, mindestens zweimal die Woche<br />

Sport zu machen und mich ordentlich<br />

dabei auszupowern. Außerdem liebe ich<br />

alle möglichen Beeren und Nüsse und<br />

habe immer welche in meiner Tasche für<br />

unterwegs dabei.<br />

Aber im Grunde höre ich, worauf mein<br />

Körper Lust hat. Das kann mal eine riesige<br />

Portion Pommes oder eine leckere gesunde<br />

Gemüsepfanne sein. Aktuell habe ich<br />

Lust, meinen Körper eine Detox Saftkur<br />

zu gönnen und für ein paar Tage auf feste<br />

Nahrung zu verzichten.<br />

■■Dein Lieblingsessen?<br />

Alles was mit Pasta und Käse zu tun hat!<br />

Am liebsten überbackene Aufläufe! Ich bin<br />

aber auch ein großer Fan von asiatischen<br />

Nudelsuppen wie Pho und Ramen.<br />

■■Wie motivierst du dich beim<br />

Einkauf, wenn die Jeans einmal<br />

kneifen?<br />

Ganz einfach, ich nehme eine größere Größe!<br />

Wichtig ist zu wissen, dass jede Jeans in<br />

ihrer Größe und im Material verschieden<br />

ausfällt. Ich habe sogar ein und dieselbe Hose<br />

in zwei verschiedenen Größen daheim<br />

und sie passen beide perfekt! Deswegen<br />

darf man sich auch nicht auf Zahlen fokussieren<br />

– weder auf der Waage, noch bei Kleidergrößen!<br />

Es muss passen und sich gut<br />

für einen selbst anfühlen – darauf kommt<br />

es an!<br />

■■Einen Tipp, den du jungen<br />

Menschen zum Thema<br />

„Selbstbewusstsein“ mitgeben<br />

möchtest?<br />

Selbstbewusstsein fängt an mit Selbstakzeptanz<br />

und geht weiter in Selbstliebe.<br />

Selbstbewusst zu werden ist ein Prozess,<br />

den man lernen kann und der einen ein<br />

Leben lang mit Höhen und Tiefen begleiten<br />

wird. Am Wichtigsten ist, dass ihr euch<br />

selbst gut tut mit Dingen, die ihr mögt! Behandelt<br />

euren Körper wie einen Tempel.<br />

Verzichtet nicht auf Dinge, die ihr mögt,<br />

sondern probiert, einen guten Ausgleich zu<br />

finden. Stellt euch vor den Spiegel, schaut<br />

euch von Kopf bis Fuß an und findet heraus,<br />

was euch besonders gut an euch selbst gefällt!<br />

Schreibt es auf und überlegt euch, wie<br />

ihr die Körperpartie hervorheben könnt.<br />

Hierbei ist alles erlaubt, vom breiten Lächeln<br />

bis zum Gürtel in der Taille. ■<br />

von Redaktion

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