Leseprobe "Naturheilkunde & Gesundheit" Juni 2018
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Sommer ohne<br />
Gegen Herpes hilft kein Antibiotikum.<br />
Aber die Natur!<br />
INTERVIEW<br />
mit der Biologin Dr. Andrea Flemmer<br />
von Saskia Fechte<br />
Foto: Aliaksei Lasevich/stock.adobe.com<br />
„Wie viele andere virusbedingte Erkrankungen lässt<br />
sich Lippenherpes mit naturheilkundlichen Methoden<br />
gut behandeln“, sagt Dr. Andrea Flemmer. Die Biologin<br />
kennt sanfte und nahezu nebenwirkungsfreie<br />
Wirkstoffe aus der Natur, die Viren in Schach halten<br />
und eine wertvolle Ergänzung zu den klassischen<br />
Therapiemaßnahmen darstellen.<br />
Lange still, plötzlich wach<br />
Das Herpes-Virus tragen etwa 90 Prozent der<br />
Deutschen seit Kindheitstagen in sich, aber nicht<br />
bei jedem bricht es aus. Herpes schlummert oft<br />
jahrelang in Nervenzellknoten, bevor es durch bestimmte<br />
Reize aktiviert wird. Stress, starke UV-<br />
Strahlung oder eine temporäre Immunschwäche<br />
sind typische Auslöser für einen Herpesausbruch<br />
mit juckenden, schmerzenden Bläschen. Die<br />
Flüssigkeit in den Bläschen ist hochansteckend.<br />
Nach ca. zwei Wochen trocknen diese aus, bilden<br />
Krusten und verschwinden wieder.<br />
Lippenherpes (Herpes labialis) ist zwar lästig, jedoch<br />
harmlos. Wer darauf achtet, das Sekret nicht<br />
auf die Augen oder andere Schleimhäute zu übertragen,<br />
ist nach maximal<br />
drei Wochen beschwerdefrei.<br />
Die verwandten Viren<br />
Herpes zoster und Herpes<br />
genitalis dagegen können<br />
langwierige Folgen wie<br />
Gürtelrose und schmerzende<br />
Geschwüre auslösen.<br />
Foto: silviarita/pixabay<br />
Woher kommen die Herpes-Bläschen gerade<br />
im Sommer immer wieder?<br />
Zu den Auslösern einer Herpes-Erkrankung gehört starkes<br />
Sonnenlicht. Es sorgt dafür, dass sich diese Viren wieder<br />
vermehren können.<br />
Welche natürlichen Mittel helfen gegen das Jucken und Spannen?<br />
Es gibt verschiedene Wirkstoffe gegen den Plagegeist: Ein standardisierter<br />
Melissenblätterextrakt ist eindeutig das Pflanzenheilmittel<br />
erster Wahl. Er wirkt antientzündlich und virushemmend.<br />
Melissentinktur wirkt auch vorbeugend an heißen Sonnentagen<br />
und soll helfen, dass sich Viren nicht mehr vermehren<br />
können. In manchen Fällen wirkt Sonnenhutkraut. Man erhält<br />
es als Lippenstift mit Sonnenschutz und als Salbe. Sehr gut hilft<br />
auch eine Rhabarber-Salbeicreme.<br />
Kann die Natur auch vorbeugend gegen Herpes-Ausbrüche helfen?<br />
Ja, mit Propolis. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprodukt<br />
aus Tier- und Pflanzenwelt: Bienen sammeln Baumharz<br />
diverser Blattknospen und Rinden verschiedener Baumarten,<br />
um sich auf die Überwinterung vorzubereiten. Sie vermischen<br />
das Harz mit ihren Verdauungssekreten und erzeugen so Propolis.<br />
Zur Herpes-Vorbeugung dient eine Salbe mit zehn bis<br />
fünfzehn Prozent Propolis, ein- bis zweimal täglich. Sind bereits<br />
Bläschen vorhanden, wird Propolissalbe zwei- bis dreimal<br />
täglich dünn aufgetragen.<br />
22 · <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> ·<br />
23<br />
Buchtipp<br />
Dr. Andrea Flemmer<br />
Viruserkrankungen<br />
natürlich behandeln<br />
VAK Verlag<br />
ISBN 978-3-86731-187-8<br />
16,90 Euro<br />
Schüttelmixturen aus der Apotheke trocknen<br />
Herpes-Bläschen aus und sorgen für ein<br />
schnelleres Abheilen. Pflegeprodukte für schöne<br />
Lippen gibt’s dort ebenfalls.<br />
Gegen Bakterien helfen Antibiotika, gegen Viren ist<br />
jedoch kein Kraut gewachsen – oder doch? Die Hausapotheke<br />
der Natur kennt viele pflanzliche Arzneimittel,<br />
die sehr effektiv gegen virale Plagegeister helfen. Ein<br />
Heilpflanzen-ABC zeigt, welche Pflanzen, Pilze und Gewürze<br />
zur Behandlung viraler Erkrankungen geeignet<br />
sind: bei Atemwegsinfekten, Warzen, Magen-Darm-<br />
Foto: VAK Verlags GmbH<br />
Erkrankungen, Windpocken und<br />
vielem mehr.