BI aktuell 2. Quartal 2018

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

12 Veranstaltungen Fotos: © Lammel // Das „KarriereCenter Bau“ war ein Publikumsmagnet. Die Aussteller zogen ein positives Fazit. // Hightech am Baugerät. Ministerin a. D. Hendricks übte sich am Simulationsgerät. // Sonderschau Wohnungsbau: So sieht ein Wohnungsmodul aus. // Innovative Bauverfahren, wie die Erstellung von Wohnmodulen, waren der Schwerpunkt der Sonderschau Wohnungsbau. // Auch Staatssekretär Gunther Adler wollte das digitale „Baggerfahren“ ausprobieren.
Meine Meinung / Verbandsinformationen 13 Reformeifer bei der Entsenderichtlinie fragwürdig Ist die Reform der Entsenderichtlinie, die just das Trilogverfahren von Europäischer Kommission, Rat und Parlament durchlaufen hat, sinnvoll? Für die Bauwirtschaft erscheint das zweifelhaft: Allgemeinverbindliche Branchen-Mindestlöhne, just auf mindestens 11,75 Euro pro Stunde im Bauhauptgewerbe angehoben, und die Zahlung von Beiträgen an die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse ULAK werden durch seit 1997 stetig verbesserte staatliche und tarifvertragliche Kontrollmechanismen geprüft und Verstöße geahndet. Mit der <strong>aktuell</strong>en Überarbeitung soll dies prinzipiell auf die gesamte Entlohnung ausgeweitet werden. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort“ klingt gerecht, aber die Hauptfrage wird sein, wer das praktikabel kontrollieren und damit durchsetzen soll. Der Zoll stößt seit Einführung des gesetzlichen Mindestlohns an Kapazitätsgrenzen und die Kontrolle einer Mindestvergütung erscheint gegenüber der Kontrolle einer Entlohnung wie vergleichbare inländische Arbeitnehmer geradezu trivial. Wenn die Bauwirtschaft mit ihrer längsten Erfahrung von Entsenderegelungen etwas lernen musste, dann ist es die untrennbare Verbindung von Marktregulierung und Kontrolldruck. Reicht dieser nicht aus, öffnet sich der Markt für Anbieter zu illegalen Bedingungen, die sich angesichts erheblicher Preisunterschiede zu tarif- und gesetzestreuen Unternehmen durchsetzen. Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e. V. fasst zusammen: „Protektionismus verstößt stets gegen die Grundidee Europas einer umfassenden Freizügigkeit für Unternehmen und Beschäftigte. Eine ausreichend starke Rechtfertigung für dieses Vorgehen sehe ich in der Bauwirtschaft auf Grundlage der bestehenden Entsenderichtlinie nicht. Wir haben uns für die Durchsetzungsrichtlinie ausgesprochen und es wäre richtig, die europaweiten Erfahrungen auszuwerten und daraus dann sinnvolle Maßnahmen abzuleiten. Die jetzige Überarbeitung ist hingegen aufwendiger Aktionismus unter dem Deckmantel des Sozialen.“ Aus den Daten der gemeinsamen Einrichtung SOKA-BAU, zu der auch die ULAK gehört, ist eine durchschnittliche Entsendedauer von knapp vier Monaten ersichtlich. Da fällt es schwer, sich vorzustellen, dass bei einer solchen Entsendedauer auch ein – anteiliges – Weihnachtsgeld als Bestandteil einer vergleichbaren Entlohnung gezahlt werden soll. Die allgemeinverbindlichen Regelungen sehen aber u. a. auch Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge sowie tätigkeitsbezogene Erschwerniszuschläge vor. Mit welchem Aufwand wollte man die Einhaltung dieser Tarifregelungen bei Entsendearbeitnehmern kontrollieren? Die Verkürzung der Entsendehöchstdauer von 24 auf 18 Monate wird sich im Inland in der Bauwirtschaft nicht auswirken. Für europaweit tätige Bauindustrieunternehmen kann sich bei überdurchschnittlich qualifiziertem Personal aber daraus ein Problem ergeben; auch, weil Arbeitsrecht – bis 18 Monate – und Sozialrecht – bis 24 Monate je nach Herkunftsland – künftig ohne erkennbare Gründe auseinanderfallen. Man überspitzt nur leicht, wenn man die neue Entsenderichtlinie als Rücknahme der Arbeitnehmerfreizügigkeit interpretiert. // RA Stefan Brettschneider, Geschäftsbereichsleiter Tarif- und Sozialpolitik des Hauptverbandes Expertenkreis Agenda Digitalisierung der Bauindustrie Zu seiner konstituierenden Sitzung trat der Expertenkreis „Agenda Digitalisierung der Bauindustrie“ am <strong>2.</strong> März in Berlin zusammen. Die Einberufung des Expertenkreises geht auf einen Beschluss des Technischen Ausschusses sowie des Ausschusses für Wirtschaft und Recht zurück. Aufgabenstellung des Expertenkreises ist, die Bauindustrie innerhalb der Wertschöpfungskette sowie gegenüber der Politik im Zuge des durch die Digitalisierung ausgelösten Veränderungsprozesses an zentraler Stelle zu positionieren. Zudem sollen eine abgestimmte Vorgehensweise und verbindliche Arbeitsstrukturen dazu beitragen, die positiven Effekte der Digitalisierung für die Bauindustrie zu heben.
Seite 1 und 2: Bauindustrie//aktuell Das Magazin d
Seite 3 und 4: Gastkommentar 3 Foto: © Frank Sitt
Seite 5 und 6: Schwerpunktthema // Kommunale Inves
Seite 11: Veranstaltungen 11 wissen alle: Es
Seite 15 und 16: Verbandsinformationen 15 dem Koalit
Seite 17 und 18: Verbandsinformationen / Aus den Unt
Seite 19 und 20: Länderspiegel 19 Hessen-Thüringen
Seite 21 und 22: Länderspiegel 21 Baden-Württember
Seite 23 und 24: Länderspiegel 23 Nordrhein-Westfal
Seite 25 und 26: Länderspiegel 25 nachvollziehen. D
Seite 27 und 28: Deutsche Baukonjunktur: Kraftvoller

BI aktuell 2. Quartal 2018

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?