positiv_05_2018_web
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EINKOMMENSVERTEILUNG<br />
Was ist der Gini-Koeffizient?<br />
Der italienischen Statistiker Corrado Gini<br />
entwickelte den nach ihm benannten<br />
Gini-Koeffizienten, den Ökonomen verwenden,<br />
um die Einkommensunterschiede<br />
innerhalb eines Landes auszudrücken.<br />
Die Werte dieses Koeffizienten<br />
liegen zwischen null und eins, oder in<br />
Prozenten ausgedrückt, zwischen 0 und<br />
100 Prozent, und ist deshalb besonders<br />
anschaulich. Der Wert sagt aber nichts<br />
über die tatsächliche Höhe der Einkommen<br />
aus, sondern eben nur über die Unterschiede.<br />
Null steht für eine Gesellschaft,<br />
in der alle das Gleiche verdienen.<br />
Der Wert 1 (oder entsprechend 100 Prozent)<br />
würde das genaue Gegenteil bedeuten:<br />
Einer bekommt alles, alle andern<br />
nichts.<br />
Die Wirklichkeit liegt jedoch überall dazwischen.<br />
Am jeweils errechneten Wert<br />
lässt sich ablesen, ob zwischen Grossund<br />
Kleinverdienern Welten liegen (hoher<br />
Gini-Wert) oder ob das Einkommen<br />
in einem Land einigermassen gleichmässig<br />
verteilt ist (niedriger Gini-Wert).<br />
Statistisch am besten da stand 2015 gemäss<br />
den Zahlen der OECD Island mit<br />
einem Wert von 0,246 vor der Slowakei<br />
(0,247), Slowenien (0,251 und Dänemark<br />
(0,256). In diesen Ländern sind die<br />
2<br />
Einkommensunterschiede im Vergleich<br />
am geringsten. Am grössten sind die Unterschiede<br />
hingegen in Südafrika. In der<br />
grössten Volkswirtschaft des afrikanischen<br />
Kontinents beträgt der Gini-Wert<br />
nahezu 0,7 (also 70 Prozent). In der<br />
Schweiz liegt der Wert seit dem Jahrtausendwechsel<br />
immer leicht unter 0,3 –<br />
und damit auch leicht unter dem europäischen<br />
Durchschnitt.<br />
SCHAU MIR IN DIE AUGEN<br />
Wie lange dauert der Blickkontakt?<br />
3<br />
FOTOS: SHUTTERSTOCK.COM/CRIS FOTO/MILKICA R/LISA S<br />
Langer Blickkontakt wird oft als aufdringlich<br />
empfunden, ein zu kurzer jedoch<br />
als seltsam und gestört. Forscher<br />
des University College London stellten<br />
sich die Frage, was als normaler und angenehmer<br />
Blickkontakt wahrgenommen<br />
wird. Nach einem kurzen Persönlichkeitstest<br />
wurden 500 Personen unterschiedlichen<br />
Alters und Geschlechts jeweils<br />
40 Clips vorgespielt, in denen<br />
Schauspieler und Schauspielerinnen ihnen<br />
unterschiedlich lange in die Augen<br />
schauten. Per Knopfdruck konnten die<br />
Probanden danach signalisieren, wie sie<br />
den Blick empfunden hatten.<br />
Die Teilnehmer der Untersuchung waren<br />
sich erstaunlich einig in ihrem Urteil: Die<br />
meisten Personen favorisierten eine Dauer<br />
zwischen zwei und fünf Sekunden,<br />
woraus die Forscher die perfekte Dauer<br />
von 3,3 Sekunden errechneten. Dieser<br />
Wert gilt allerdings nur für Fremde.<br />
Freunden, Angehörigen und dem oder<br />
der Liebsten darf man länger in die Augen<br />
schauen.<br />
Die Einigkeit unter den Probanden kannte<br />
eine Ausnahme. Ältere Männer liessen<br />
sich gerne länger anschauen – von hübschen<br />
Frauen.<br />
s’Positive 5 / <strong>2018</strong> 23