RR_Internet_0618
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7. Juni 2018 KOMMUNALES<br />
n 5<br />
„Wir können nur weitermachen,<br />
wenn wir die Gemeinde<br />
Rastede bei uns haben, uns<br />
geht es darum, Sie mitzunehmen“,<br />
warb Thomas Jürgens für<br />
den Kompromiss. Der konkrete<br />
Abbauantrag müsse erst noch<br />
entwickelt werden, fügte er<br />
hinzu.<br />
Für den Landkreis sei aber<br />
klar: „Es muss Zonen geben, wo<br />
der Abbau möglich ist, allerdings<br />
unter besten Voraussetzungen.“<br />
So soll auch gesichert<br />
sein, dass das Grundwasser<br />
nicht abgesenkt wird.<br />
Die Zweifel waren mit<br />
Händen zu greifen<br />
„Und wenn wir nein sagen?“,<br />
wollte Rüdiger Kramer (SPD)<br />
wissen. Dann bestünde die<br />
Gefahr, dass der deutlich weitergehende<br />
Antrag der DTG<br />
bewilligt wird, antwortete Jürgens<br />
und fügte hinzu: „Wenn<br />
Sie nicht mitmachen, weiß ich<br />
nicht, was auf Kreisebene geschieht.“<br />
Aber die Zweifel der<br />
Ausschussmitglieder waren<br />
mit Händen zu greifen.<br />
Beratung geht weiter<br />
Gerd Langhorst (Grüne) fand<br />
es nicht nachvollziehbar, dass<br />
die DTG im Tauschverfahren Zugriff<br />
auf Flächen erhalten soll,<br />
die für den Abbau besser geeignet<br />
sind als ihre eigenen. „Eigentumsrecht<br />
gilt doch nur für<br />
die Fläche, die ich besitze“, führte<br />
er an. „Seit wann ist bekannt,<br />
dass die DTG dort Eigentum<br />
hat?“, fragte Theo Meyer (UWG),<br />
doch hier musste Jürgens passen:<br />
„Das weiß ich nicht.“<br />
Nach der Sommerpause wird<br />
das Thema erneut beraten. n<br />
Kommentar<br />
Es galt als<br />
ausgemachte<br />
Sache: Weder<br />
der Landkreis<br />
Ammerland noch die<br />
Gemeinde Rastede wollten<br />
der Torfindustrie Zugriff auf<br />
das Hankhauser Moor geben.<br />
Das einzigartige Areal bietet<br />
Flora und Fauna einen<br />
wichtigen Lebensraum, der<br />
sollte auf rund 545 Hektar<br />
geschützt werden. Doch die<br />
Wie die 13. Fee im Märchen<br />
Torfindustrie klagte. Das Verfahren<br />
zieht sich seit Jahren,<br />
nun aber sieht es so aus, dass<br />
die Klägerin Recht bekommen<br />
könnte. Denn sie besitzt<br />
Flächen im Hankhauser Moor.<br />
Diese Tatsache sei das ausschlaggebende<br />
Argument, erklärte<br />
Kreisverwaltungsdirektor<br />
Dr. Thomas Jürgens dem<br />
Rasteder Bauausschuss. Wie<br />
die 13. Fee im Märchen, die<br />
das Unglück nicht ungeschehen<br />
machen, wohl aber das<br />
Schlimmste verhindern kann,<br />
wirbt der Landkreis nun um<br />
Zustimmung für einen mit der<br />
Deutschen Torfgesellschaft<br />
(DTG) erzielten Kompromiss.<br />
Die DTG darf abbauen, aber<br />
nicht so viel, wie ursprünglich<br />
geplant.<br />
Wie wird sich die Gemeinde<br />
Rastede verhalten, die den<br />
Torfabbau stets abgelehnt<br />
hat? In der Sitzung wurde sehr<br />
deutlich, dass<br />
sich die Politik<br />
schwer tut mit von Britta Lübbers<br />
dem Schwenk.<br />
Der zudem recht unerwartet<br />
kommt und vor allem die eine<br />
Frage aufwirft: Wieso wurde<br />
offenbar erst in jüngerer Vergangenheit<br />
bekannt, dass die<br />
DTG selbst Flächen im Moor<br />
besitzt? Es war schon erstaunlich,<br />
dass Thomas Jürgens hier<br />
keine Antwort hatte. n<br />
Leserbrief<br />
So geht es heute wohl nicht mehr<br />
(Zur Berichterstattung über den Widerstand gegen die A20 in der April-Ausgabe)<br />
Den Inhalt geöffnet. Auf eine oder fünf te für einzelne Bürgerinnen<br />
des Artikels Milliarden kommt es nicht an und Bürger mehren sich. Meine<br />
bei Planungsbeginn. Das Geld Forderung: Ausgleichszahlungen<br />
liegt jetzt schon unsichtbar auf<br />
an geschädigte Privatper-<br />
der vielzitierten BER-Rollbahn, sonen, die oft jahrzehntelang<br />
wie auch auf der A20. Nachhaltigkeit,<br />
ihren Obolus mit vielfältiger<br />
zukünftige Gene-<br />
Kraft für unseren Staat und<br />
rationen, Moral, Zukunft, Empathie,<br />
unsere Gesellschaft einbrach-<br />
Mitgefühl und andere ten. „Geplante höhere Gewalt?“<br />
mediale Schlagworte gelten Nein, so geht es nicht mehr. Es<br />
nicht nur für die Gesellschaft. ist sehr wohl darüber zu diskutieren,<br />
Lebensräume werden enger,<br />
wie eine Lebensqua-<br />
teils unverschuldete, unvorhersehbare<br />
litätsminderung, ein Immobi-<br />
brutale Einschnitlienwertverlust<br />
in Nähe<br />
einer<br />
finde ich gelungen und richtig.<br />
Allerdings stößt mir ein<br />
Satz sauer auf: „Es tut weh,<br />
aber als Betroffener muss man<br />
zuweilen damit leben, dass<br />
Gemeinschaftsprojekte höher<br />
gewichtet werden als Einzelinteressen.“<br />
Mit Verlaub, das war wohl<br />
gestern. Die Wirtschaft boomt<br />
erfreulicherweise, ihr werden<br />
alle Türen zukunftsorientiert<br />
„Höhere-Gewalt-Planung“<br />
abzugelten ist. Irgendwann<br />
kann es irgendwie jeden treffen.<br />
Als Einheimischer fällt mir<br />
der Satz aus frühen Tagen ein:<br />
„Den Eersten sien Dod, den<br />
Tweeten sien Not, den Drütten<br />
sien Brod“. (Dem Ersten der<br />
Tod, dem Zweiten seine Not,<br />
dem Dritten sein Brot.) Solange<br />
müssen und wollen wir in<br />
heutiger Zeit wohl nicht mehr<br />
warten.<br />
Raymon Müller, Jade n<br />
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