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Thüringer - Burgen Druck GmbH

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der Evangelischen Kirchgemeinden Neudietendorf - Ingersleben<br />

- in Fortsetzungen aus “”Am Hang” - Teil 2<br />

Auf dem ausgedienten Schießplatz wartet Familie Varga. Alle sind herausgeputzt.<br />

Wir bringen die Lebensmittel und einige andere Sachen<br />

und versprechen noch einen Besuch mit den Dingen vom LKW.<br />

Balanu wartet, nach einer guten Stunde sind wir dort.<br />

Zwei Maler, die sich selbständig aus Deutschland auf den Weg gemacht<br />

hatten, waren kurz vor uns eingetroffen und damit ist die Mannschaft<br />

dort komplett. Beide Fahrzeuge werden ausgeladen. Auch die<br />

Ladung des LKW sortieren wir durch. Ein Rundgang durch das Haus<br />

zeigt, dass Restarbeiten erledigt sind. Wir können nun komplettieren,<br />

was geplant ist. Damit geht es am nächsten Morgen gleich los. Die<br />

Maler kümmern sich um das Tapezieren des Gästezimmers und um<br />

einige Decken in beiden Etagen, die noch<br />

zu streichen sind. Wir bauen im Gästebereich<br />

die Badewanne und Dusche ein.<br />

Das WC für die Besucher der Sozialküche<br />

wird fertig hergerichtet und der neue<br />

Computer zusammengebaut. Die Telefonanlage<br />

mit mehreren Apparaten im Haus<br />

braucht etwas Geduld, bewährt sich aber<br />

schon in den nächsten Tagen. Mit jedem<br />

Handgriff geht es aufwärts. Alles wird erklärt<br />

und mit den Leuten zusammen gemacht.<br />

Alexandru und Cristinas Mann Angelut<br />

weichen nicht von unserer Seite und<br />

jeder bekommt seinen Job. Die Frauen sortieren die Lebensmittel in<br />

die leeren Regale der Speisekammer ein und füllen die Reinigungsmaterialien<br />

auf. Cristinas Mutter und ihre Schwester kümmern sich<br />

um unser leibliches Wohl. Zu sehen, wie sicher sich die Frauen in der<br />

Küche bewegen macht Freude. Wir merken, dass sie wirklich angekommen<br />

sind und sich hier in einer Welt bewegen, die so anders ist<br />

als noch vor ein oder zwei Jahren. Nach dem Mittag warten die ersten<br />

Kinder, wie jeden Tag, vor dem Tor. Sie kommen in der Hoffnung, dass<br />

je-mand mit ihnen spielt. Dieser Erwartung kommen wir gern nach<br />

und es findet sich immer wieder jemand für ein bis zwei Stunden.<br />

Der Dienstag ist Versammlungstag. Pünktlich treffen die Gruppen aus<br />

Temeswar, Arad und Ineu ein. Als der Bürgermeister mit einer Delegation<br />

der Gemeinde kommt, beginnen wir mit einer ersten Runde, in<br />

der das Sozialprojekt zur Entwicklung von Basisstrukturen in Balanu<br />

erörtert wird. Die Darlegungen der einzelnen Ziele und die Vorangehensweise<br />

in konkreten Schritten bis zur Erstellung der Dokumentation<br />

mit Hilfeplänen räumen Unklarheiten aus dem Weg. Es wird<br />

deutlich, dass das Projekt sinnvoll nur in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde<br />

umzusetzen ist. Dazu erhalten wir die<br />

uneingeschränkte Zustimmung des Bürgermeisters.<br />

Termine werden vereinbart<br />

und klare Absprachen getroffen, der Plan<br />

steht nach zwei Stunden und wir sind<br />

mehr als zufrieden über den erreichten<br />

Konsens. Nach einer Pause und der<br />

Verabschiedung des Bürgermeisters und<br />

der Projektgruppe folgt die Jahreshauptversammlung<br />

unseres Vereins PRO-<br />

Balanu. Im Jahresbericht hören wir von der wöchentlichen Essensversorgung<br />

von bis zu 80 Personen. Die Wintermonate bringen<br />

immer enorme Herausforderungen für viele im Dorf mit sich. Alte und<br />

Kranke, deren Zahl größer wird, können nicht bis zum Haus kommen.<br />

Ihnen trägt dann jemand das Essen nach Hause. Viele von denen, die<br />

in der übrigen Jahreszeit als Tagelöhner unterwegs sind, finden dann<br />

nichts. Nur wer von den jüngeren Männern richtig bei Kräften ist, hat<br />

manchmal die Chance, im Wald für Privatpersonen für einige Tage<br />

einen Job zu finden. Wir hören von den Vorbereitungen der<br />

Seniorenhaus "Sonnenschein"<br />

Buntes Treiben in der Adventszeit in Günthersleben<br />

In der Adventszeit verbringen die Besucher des Seniorenhauses<br />

"Sonnenschein" in Günthersleben viel Zeit mit vorweihnachtlichen<br />

Aktivitäten. Da werden Weihnachtsgestecke, Tisch- oder Fensterschmuck<br />

gebastelt, Weihnachtsplätzchen gebacken, gestrickt, gemalt<br />

oder gesungen. Das ist zum Teil sehr anstrengend und erfordert<br />

viel Geschick und Geduld, ist aber auch ein schöner Zeitvertreib<br />

für die teilweise in ihrer Beweglichkeit sehr eingeschränkten Senioren.<br />

Ein Höhepunkt war für sie das weihnachtliche Adventssingen<br />

mit Pastorin Annett Denner. Bei Kaffee und Kuchen verbrachten sie<br />

gemeinsam mit den Rentnern der Gemeinde einen schönen Nachmittag<br />

im Seniorenclub in Günthersleben. Vielen Dank an alle Beteiligten,<br />

die zu einem gelungenen Nachmittag beigetragen haben.<br />

Synke Schulz<br />

Weihnachtsfeiertage, den Nikolausbesuchen in den Häusern und den<br />

Weihnachtsfeiern im neuen Haus, wo man sich selbst im Winter ohne<br />

Jacke aufhalten kann. Seniorennachmittage, Hausaufgaben, Spielstunden<br />

und mehr erwecken das Haus zum Leben und bieten Raum<br />

unter normalen Bedingungen, von denen die meisten zu Hause nur<br />

wenig spüren.<br />

Es sind die Menschen dort, die die geschaffenen Möglichkeiten nutzen.<br />

Nach Kräften starten sie Aktionen und gehen so in vielen kleinen<br />

Schritten voran. Es gleicht einer Bergwanderung, deren Hänge sich<br />

mal bequemer zeigen, gleich darauf aber sofort wieder als gefährlich<br />

steil erweisen. Ein Teil unserer Gruppe bricht in den nächsten Tagen<br />

zu zwei Ausflügen in die dortigen Berge auf. Es dauert nicht lange, bis<br />

die Höhen und Gipfel von fern zu sehen sind. Aber um zu ihnen zu<br />

gelangen ist der Weg steinig, oft nicht mehr zu erkennen. Wasser werden<br />

über- oder durchquert, es ist rutschig. Dann weicht die Dunkelheit<br />

des Waldes und gibt der Sonne und Wärme Raum. Unterwegs erkundigt<br />

man sich nach dem richtigen Weg. Man nimmt die Ratschläge<br />

ernst und geht weiter voran. Die Gipfel kommen näher. Man hilft sich<br />

über die Bäche und wartet aufeinander. Man holt Luft und weiter geht<br />

es bis zum Lacul Bucura, dem See der Freude. Wie gleicht eine solche<br />

Wanderung doch dem Leben der Bewohner von Balanu. Wer<br />

das Geschehen und Leben in Balanu seit einigen Jahren mit offenen<br />

Augen und Herzen verfolgt hat, kann das regelrecht beobachten.<br />

Unsere Versammlung wird beendet und wir sind dankbar, einen solchen<br />

guten Weg gemeinsam gehen zu dürfen. In der Zwischenzeit ist<br />

der geborgte Transporter aus Temeswar mit Tischen, Stühlen und<br />

anderen Dingen für die Gemeinde und für das Kinderheim in Jimbolia<br />

geladen. Pastor Kovacs, dessen Geburtstag heute ist, und Mihaela,<br />

die Sozialpädagogin, fahren zurück. Beide sind zuverlässige Partner<br />

und ein weiterer Besuch in Balanu ist für die nächsten Wochen verabredet,<br />

um bei einigen Vereinsformalitäten zu beraten. Die Maler<br />

kommen gut voran. Immer wieder steht jemand am Tor, Sauger für die<br />

Babys, die ohne nicht schlafen können, zwei Tabletten, eine Kerze…<br />

Wir suchen in unseren Kartons, denn die Vorräte sind aufgebraucht.<br />

Cristinas Mutter wirbelt durch die Küche. Gleich nach unserer Ankunft<br />

hatten wir ihr versprochen, nicht eher nach Hause zu fahren, bis sie<br />

das Fahrradfahren gelernt hat. Fortsetzung Seite 19<br />

Seite 6 www.burgendruck.de UNSER BLATT 12/2011

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