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Stadtmagazin CLP Ausgabe 21

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ARchitektur/Kunst<br />

Art déco<br />

die Sehnsucht nach Luxus, Eleganz und Ästhetik.<br />

In der direkten Nachfolge zum Jugendstil, den wir in der<br />

letzten Magazin-<strong>Ausgabe</strong> vorgestellt haben, folgt in den<br />

Jahren von 1920 bis 1940 die Stilrichtung „Art déco“ (l' art<br />

décoratif = dekorative Kunst). Sie hat sowohl das Design und<br />

das Kunstgewerbe als auch die Architektur sowie die bildende<br />

Kunst nachhaltig geprägt.<br />

Der Begriff „Art déco“ ist auf die Ausstellung «Exposition<br />

Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes»,<br />

die 1925 in Paris stattfand, zurückzuführen. Ihre Ursprünge<br />

hat die Art déco allerdings in den Wiener Werkstätten, die<br />

1903 in Wien von dem Architekten Joseph Hoffmann, dem<br />

Maler Koloman Moser und dem Kunstmäzen Fritz Wärndorfer<br />

gegründet wurden. Die Vertreter dieser Werkstätten hatten<br />

sich zum Ziel gesetzt das Kunstgewerbe neu zu beleben<br />

und damit alle Lebensbereiche des Menschen künstlerisch<br />

zu gestalten. Denn nach dem Ende des zweiten Weltkrieges<br />

gab es bei vielen Menschen die Sehnsucht nach etwas Luxus,<br />

Eleganz und Ästhetik.<br />

Das Chrysler Building in New York<br />

Die achteckige Espressokanne von Bialetti<br />

Neben der Herstellung von wertvollem Kunstgewerbe sowie<br />

Gold- und Silberschmuck produzierten die Designer des<br />

Art déco auch Möbel und komplette Inneneinrichtungen.<br />

Die Designer und Architekten orientierten sich an den Stilelementen<br />

der Klassizismus und der Antike. Einige der Möbel<br />

und Lampen sind noch heute begehrte Design-Klassiker. So<br />

kennt sicher jeder die achteckige Espressokanne von Bialetti,<br />

die noch heute wohl in keinem italienischen Haushalt<br />

fehlt und bei uns der Klassiker ist.<br />

Die Stilrichtung des Art déco hat die unterschiedlichsten<br />

Einflüsse in sich aufgenommen. Sie verbindet unter anderem<br />

die floralen, rankenden Elemente des Jugendstils mit<br />

der klaren Formensprache des Bauhaus. Ebenso machen sich<br />

die Einflüsse fremder Kulturen, wie etwa der afrikanischen,<br />

altägyptischen oder chinesischen Elemente bemerkbar.<br />

Die Vertreter des Art déco orientierten sich allerdings auch,<br />

vor allem in der Architektur und dem Möbeldesign, an den<br />

klaren Formen des Kubismus. Ein einheitliches Stilmerkmal<br />

des Art déco zu finden, ist schwierig, da es von zahlreichen<br />

Design-Strömungen der Moderne beeinflusst wurde. Doch<br />

gerade dieser Facettenreichtum macht diese Design-Kunstwerke<br />

so einzigartig und begehrt.<br />

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Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Architektur/Kunst

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