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Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen

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ge Personen sind im Sinne einer wohnortnahen, familienähnlichen Betreuung Häuser mit einer<br />

überschaubaren Anzahl an Bewohnern zu bevorzugen. Gleichzeitig müssen - im Sinne<br />

einer durchgängigen Versorgungskette <strong>für</strong> den einzelnen Bewohner - die Kooperation <strong>und</strong><br />

Koordination mit den an<strong>der</strong>en Dienstleistungsangeboten gesichert werden. Die Schwerpunktsetzung<br />

auf den <strong>Ausbau</strong> von Pflegeheimen <strong>und</strong> dem oftmals gänzlichen Verzicht auf<br />

Altenheime ist nur dann zielführend, wenn es im Planungszeitraum gelingt, Fehlplatzierungen<br />

zu vermeiden <strong>und</strong> das entsprechende substitutive Angebot an mobilen pflegerischen<br />

<strong>und</strong> sozialen <strong>Dienste</strong>n, teilstationärer Betreuung sowie an alternativen Betreuungsformen<br />

(wie z. B. Seniorenwohngemeinschaften) aufzubauen. Längerfristig besteht seitens <strong>der</strong><br />

Mehrheit <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> das Ziel, jene <strong>Menschen</strong>, die keinen o<strong>der</strong> nur fallweisen Pflegebedarf<br />

aufweisen, primär durch mobile <strong>Dienste</strong> zu betreuen (Richtlinie „mobil vor stationär“). Die<br />

Priorität „Pflegeheime, aber auch alternative Wohnformen wie z. B. betreutes Wohnen (vgl.<br />

Kapitel 5) vor Wohnheimen“ sowie eine Schwerpunktsetzung auf den <strong>Ausbau</strong> <strong>der</strong> mobilen<br />

<strong>Dienste</strong> wurde demnach auch von allen Län<strong>der</strong>n in ihren aktuellen Überlegungen thematisiert.<br />

In allen Län<strong>der</strong>n besteht demnach auch die Priorität, das Pflegeplatzangebot zu Lasten<br />

des Wohnplatzangebots auszubauen.<br />

Entsprechend dem oben aufgezeigten Strukturwandel gibt es in Österreich kaum mehr <strong>Einrichtungen</strong>,<br />

die ausschließlich Wohn- o<strong>der</strong> Pflegeplätze anbieten, son<strong>der</strong>n überwiegend gemischte<br />

<strong>Einrichtungen</strong> mit beiden Leistungsangeboten bzw. Wohnplätzen, an denen im Bedarfsfall<br />

auch Pflege geleistet wird. Dieser Wandel in <strong>der</strong> Bedürfnisstruktur schlägt sich auch<br />

in <strong>der</strong> Struktur des Angebots nie<strong>der</strong>, die in den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n angestrebt wird. In allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

ist dieser Prozess bereits ganz o<strong>der</strong> teilweise abgeschlossen - es wird nicht mehr<br />

zwischen Wohn- <strong>und</strong> Pflegeplatz unterschieden bzw. wurde die Anzahl <strong>der</strong> Wohnplätze drastisch<br />

reduziert <strong>und</strong> es werden Plätze in den meisten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n erst ab Pflegegeldstufe<br />

3 über die Sozialhilfe geför<strong>der</strong>t (in Salzburg etwa werden die Kosten <strong>der</strong> Hotelleistung nicht<br />

mehr von <strong>der</strong> Sozialhilfe geför<strong>der</strong>t).<br />

In beinahe allen Bedarfs- <strong>und</strong> Entwicklungsplänen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> wurden Alten- <strong>und</strong> Pflegeheime<br />

geplant; dieser Bereich wurde demnach auch in <strong>der</strong> Übersicht über diese Pläne dargestellt.<br />

Aufbauend darauf wird in <strong>der</strong> nun vorliegenden Zwischenbilanz <strong>der</strong> bisher erfolgte<br />

<strong>Ausbau</strong> des Angebots beschrieben.<br />

Entsprechend <strong>der</strong> Vereinbarung zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>der</strong>n über gemeinsame Maßnahmen<br />

<strong>für</strong> <strong>pflegebedürftige</strong> Personen soll im Jahr 2010 ein qualitäts- <strong>und</strong> bedarfsgerechtes Angebot<br />

an stationärer Betreuung vorgehalten werden, wobei etwaige Versorgungsdefizite<br />

gleichmäßig in Etappen bis zu den Jahren 2000, 2005 <strong>und</strong> 2010 abgebaut werden sollten.<br />

Die Definition des Sollstandes des Leistungsangebots im Jahr 2010 <strong>und</strong> seine Gegenüberstellung<br />

mit dem jeweiligen Iststand in den Län<strong>der</strong>n ergaben im Wesentlichen folgende vier<br />

Maßnahmen, die im Bereich <strong>der</strong> stationären Betreuung in Österreich bis zum Jahr 2010 erfüllt<br />

werden sollten:<br />

1. Umstrukturierung des Heimplatzangebotes <strong>und</strong> ein - wenn auch quantitativ nicht bedeuten<strong>der</strong><br />

- <strong>Ausbau</strong> <strong>der</strong> Plätze, bei gleichzeitig angestrebtem Ausgleich regionaler Unterschiede.<br />

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