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Arbeitswelten.<br />

KWA Hanns-Seidel-Haus<br />

Warum Netzwerke heute<br />

so wichtig sind<br />

KWA Luise-Kiesselbach-Haus<br />

Die Rezeption:<br />

eine zentrale Anlaufstelle<br />

Fotos: Ursula Sohmen<br />

Ob ich einen ersten Kontakt herstelle<br />

oder irgendwo zu Gast oder zu<br />

Besuch bin: Eine freundliche Begrüßung<br />

vermittelt mir positive Empfindungen.<br />

Hier bin ich richtig. Hier<br />

kann ich mein Anliegen vorbringen.<br />

„Hier wird man immer mit einem<br />

Lächeln und einem freundlichen<br />

Wort empfangen. Das färbt richtig ab<br />

und man bekommt gute Laune.“<br />

Was für eine schöne Rückmeldung.<br />

Im KWA Luise-Kiesselbach-Haus sind<br />

die Mitarbeiterinnen der Rezeption<br />

zentrale Anlaufstelle für jeden Besucher<br />

des Hauses. Für Bewohner,<br />

Angehörige und Mitarbeiter, Lieferanten,<br />

Handwerker und Ärzte. Viele<br />

Informationen werden hier zentral<br />

erfasst und die Abläufe koordiniert.<br />

Der Musikkreis findet heute im<br />

Wohnzimmer statt, die Friseurin steht<br />

im Stau, der Schreiner muss in den<br />

Terrassenbereich, Herr Meier benötigt<br />

einen Haustechniker, Frau Huber<br />

muss ins Krankenhaus. Die Ein- und<br />

Ausgangspost wird zuverlässig<br />

abgewickelt und die neuen Möbel<br />

für Herrn Müller kommen auf die<br />

richtige Etage.<br />

Obwohl Freundlichkeit und Aufmerksamkeit<br />

zum normalen Arbeitsumfeld<br />

gehören, kann es dennoch auch zu<br />

herausfordernden Situationen kommen.<br />

Zu den täglichen Anforderungen<br />

gehört für die Mitarbeiter daher,<br />

mit zum Ausdruck gebrachten<br />

Emotionen wie Freude, Trauer oder<br />

Unverständnis den richtigen Umgang<br />

zu finden.<br />

Ein Feingespür für Situationen und<br />

Menschen ist unerlässliches „Handwerkszeug“.<br />

Wann ist es erforderlich, einen<br />

zuständigen Ansprechpartner zu<br />

vermitteln, oder ist da jemand, der<br />

persönliche Zuwendung benötigt und<br />

sich etwas von der Seele reden muss?<br />

Eine kompetente Beratung über das<br />

Angebot des Hauses ist ein wichtiger<br />

Bestandteil dieses Aufgabenbereiches.<br />

Schon beim ersten Kontakt<br />

kann durch sachkundige Informationen<br />

eine Vertrauensbasis aufgebaut<br />

und Verbindlichkeit geschaffen<br />

werden. Beratung als Visitenkarte des<br />

Hauses, die gleich zu Anfang, im<br />

wahrsten Sinne des Wortes, über den<br />

Empfangstresen gereicht wird.<br />

Viele Pflegeeinrichtungen verzichten<br />

heute auf eine Rezeption. Für Hausleiter<br />

Michael Pfitzer undenkbar. Die<br />

Rezeption ist nicht nur ein wichtiger<br />

Dreh- und Angelpunkt, sie vermittelt<br />

den Bewohnern darüber hinaus ein<br />

Gefühl von Sicherheit.<br />

Herzlich willkommen im Luise-Kiesselbach-Haus,<br />

wir freuen uns, Sie zu<br />

sehen.<br />

Ursula Sohmen<br />

Als das KWA Hanns-Seidel-Haus<br />

1970 eröffnet wurde, war es nicht<br />

üblich, dass man Kontakte nach<br />

außen pflegte. Das Haus zu öffnen<br />

für die Bürger der Gemeinde, war<br />

damals undenkbar. Man wollte unter<br />

sich bleiben. Ganz anders heute.<br />

Schon in den 80er Jahren begann<br />

man in unserem Wohnstift mit dem<br />

Aufbau einer Gruppe von Ehrenamtlichen.<br />

Bereits damals erkannte die<br />

Hausleitung, dass die Begleitung der<br />

Stiftsbewohner durch engagierte<br />

Bürger eine große Bereicherung ist<br />

und einen Mehrwert für alle bieten<br />

kann.<br />

Kooperationen mit ortsansässigen<br />

Schulen ermöglichen jungen Menschen,<br />

auch mit pflegebedürftigen<br />

Bewohnern in Kontakt zu kommen<br />

und das Betreuungsteam zu unterstützen.<br />

Die Schüler kommen mit<br />

neuen, frischen Ideen, beleben<br />

dadurch das Haus.<br />

Ein anderer wichtiger Netzwerkbestandteil:<br />

Regelmäßig treffen sich<br />

die Akteure der verschiedenen<br />

sozialen Einrichtungen aus Ottobrunn<br />

und den umliegenden<br />

Gemeinden zum Erfahrungsaustausch<br />

und zur Weiterentwicklung<br />

der Arbeit in der Altenhilfe. So<br />

konnten in den letzten Jahren<br />

verschiedenste Projekte gemeinsam<br />

auf den Weg gebracht werden.<br />

Zum Beispiel ein Palliativleitfaden,<br />

der zusammen mit Leitungskräften<br />

und Mitarbeitern aus verschiedenen<br />

Einrichtungen, dem Hospizkreis<br />

Ottobrunn, dem MDK und der<br />

Heimaufsicht des Landkreises<br />

erarbeitet wurde. Den Akteuren war<br />

es ein Anliegen, die zum Teil schon<br />

bestehende Hospizkultur möglichst<br />

transparent und verständlich zu<br />

machen. Zwei Jahre lang wurde an<br />

diesem Leitfaden gearbeitet, der<br />

dann 2016 den Einrichtungen im<br />

gesamten Landkreis zur Verfügung<br />

gestellt wurde.<br />

Ein weiteres großes Gemeinschaftsprojekt<br />

lautet „Demenz<br />

verstehen“, wozu im März in unserem<br />

Haus ein Informationsabend<br />

stattfand. Wie es dazu kam? Das<br />

Wissen, dass immer mehr Menschen<br />

mit Demenz zu Hause versorgt<br />

werden und die Angehörigen oft an<br />

ihre Grenzen stoßen, veranlasste<br />

den Seniorenbeirat der Gemeinde<br />

Hohenbrunn, sich Gedanken über<br />

eine Veranstaltung zu machen. Man<br />

wollte die Bevölkerung über das<br />

Krankheitsbild und den Umgang<br />

damit umfassend informieren.<br />

Alleine konnte der Seniorenbeirat<br />

das nicht auf den Weg bringen.<br />

Doch gemeinsam mit der Alzheimergesellschaft,<br />

dem KWA Hanns-Seidel-Haus,<br />

der Seniorenbeauftragten<br />

der Gemeinde Ottobrunn und<br />

Mitarbeitern des Landratsamtes, die<br />

einen Demenzparcours betreuten,<br />

wurde es möglich. Zur Auftaktveranstaltung<br />

kamen nahezu 100 Interessierte.<br />

Für das kommende Jahr ist<br />

bereits ein ganzer Tag rund um das<br />

Thema Demenz geplant.<br />

Bei der Vielfältigkeit der Arbeit heute<br />

in Einrichtungen der Altenhilfe ist es<br />

gut, Akteure an seiner Seite zu<br />

haben, die ebenfalls das Ziel verfolgen,<br />

Senioren in den Gemeinden<br />

und in Einrichtungen der Altenhilfe<br />

ein würdevolles, möglichst selbstbestimmtes<br />

Leben bis zum Ende zu<br />

ermöglichen. Nur gemeinsam<br />

können wir den heutigen Anforderungen<br />

gerecht werden.<br />

Ursula Cieslar<br />

08 <strong>alternovum</strong> | 2/2018<br />

09

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