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sportFACHHANDEL TEAMsport 02_2018

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16 HANDEL <strong>sportFACHHANDEL</strong> – <strong>TEAMsport</strong> 2.<strong>2018</strong><br />

Alles, was das Fan-Herz höher schlagen lässt: Zu<br />

den den großen Fußball-Turnieren präsentiert<br />

Intersport Matenaar die Fan-Sortimente direkt im<br />

Eingangsbereich.<br />

»<br />

Wir rechnen mit rund 20% weniger<br />

abgesetzten Trikots im Vergleich zur<br />

WM 2014. Tim Bielohoubeck, Ressortleiter Strategic Brands<br />

wenige Händler hatten zu euphorisch<br />

disponiert und haben noch höhere Bestände.“<br />

Trotzdem werde durch das frühe Ausscheiden<br />

„circa 30 Prozent an Umsatz<br />

fehlen“. Das allerdings, muss man hinzufügen,<br />

heißt für viele Händler nicht nur<br />

weniger Umsatz insgesamt, sondern<br />

teilweise auch, dass mit den Trikots kein<br />

Geld verdient oder sogar welches verloren<br />

wurde. In Zeiten der ohnehin angespannten<br />

Ertragssituation ist das eine zusätzliche<br />

Hiobsbotschaft.<br />

Und auch Adidas hat in dieser Saison<br />

dem Handel zugesetzt. „Wenn Adidas, das<br />

muss man so klar sagen“, ärgert sich Udo<br />

Matenaar, „das Trikot zunächst exklusiv über<br />

die eigenen Kanäle verkauft, dann fehlt jedes<br />

dort verkaufte Trikot im Fachhandel. Das<br />

bedeutet für uns weniger Umsatz. Es kann<br />

doch nicht sein, dass Adidas immer mehr<br />

Umsatz vom Fachhandel verlangt, obwohl sie<br />

als Wettbewerber uns genau diesen Umsatz<br />

wegnehmen.“ „Exklusivität und Vorlauf für<br />

bestimmte Kanäle sind selten gut“, stimmt<br />

Andreas Rudolf zu. Gleichzeitig weist er aber<br />

auch darauf hin, „dass bereits Monate vor<br />

dem Start des Turniers das Trikot von vielen<br />

Marktteilnehmern plakativ reduziert<br />

angeboten wurde“, was fast noch spürbarer<br />

gewesen sei. Auch Tim Bielohoubeck<br />

kritisiert „ganz klar: Dem Handel fehlen<br />

damit effektiv zwei Wochen zum Verkaufen.<br />

Das gilt nicht nur für das DFB-Trikot,<br />

sondern für alle Lizenzprodukte.“ Und auch<br />

wenn die fehlenden zwei Wochen, in denen<br />

Adidas das Dress lieber selbst anstatt über<br />

die Handelspartner verkaufte, aufgrund des<br />

Launchtermins im November differenziert<br />

zu betrachten seien, wolle man zu der<br />

Adidas-Entscheidung nicht mehr sagen.<br />

Und noch an einer anderen Front haben die<br />

Herzogenauracher den Unmut des Handels<br />

auf sich gezogen. Händler, die in diesem<br />

Zusammenhang nicht namentlich genannt<br />

werden wollen, berichten, dass die erste<br />

Auslieferung zwar pünktlich erfolgte, die<br />

überaus wichtige zweite Lieferung, die für<br />

Ende Mai angekündigt war, aber verspätet<br />

eintraf. Ein Bonmont am Rande ist es da,<br />

dass die dritte Lieferungen wieder pünktlich<br />

die Geschäfte erreichte, nämlich einen Tag<br />

nach dem historischen Vorrunden-Aus –<br />

Umtausch ausgeschlossen.<br />

Und nun? Auch wenn mit der Nations<br />

League bereits eine nächste Großveranstaltung<br />

ansteht und das aktuelle Jersey noch<br />

bis November, dem geplanten Launch der<br />

Trikots für die EM 2<strong>02</strong>0, getragen wird, sitzt<br />

der Handel auf vollen Lagern. „Kurzzeitig<br />

können besondere Verkaufsanreize aus<br />

Sicht des Händlers Sinn machen, um von<br />

den hohen Restbeständen runterzukommen<br />

– aber bitte mit Augenmaß“, kommentiert<br />

Tim Bielohoubeck. Andreas Rudolf rät<br />

seinen Händlern, „sich an den aktuellen<br />

Marktpreisen zu orientieren und je nach<br />

Bestandssituation zu entscheiden“.<br />

Für Udo Matenaar schließlich ist aber noch<br />

etwas deutlich geworden: „Im Vorfeld der<br />

WM zeichnete sich schon ab, dass die<br />

Preisschraube mittlerweile überdreht ist.<br />

Das betrifft nicht nur das DFB-Trikot,<br />

sondern auch die Fan-Trikots vieler<br />

Bundesligisten. Wir stellen fest, dass die<br />

Fans Shirt-Preise bis 69,95 Euro mitgehen,<br />

89,95 Euro sind aber zu viel. Das ist nicht<br />

mehr marktgerecht.“

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