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Neue Szene Augsburg 2018-08

Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung

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HEIMATKLÄNGE<br />

41<br />

In letzter Zeit wart ihr wieder verstärkt in unserer Region unterwegs.<br />

Wie war’s beim Modular und bei den Sommernächten?<br />

Abbrunzati: Die beiden Shows waren erwartungsgemäß ein Triumph<br />

und wir freuen uns schon sehr auf unsere nächste Station am 24.<strong>08</strong>. beim<br />

Singoldsand Open Air in Schwabmünchen.<br />

Bianco: Wir kommen beide aus Sirmione am Gardasee und residieren<br />

dort auch. Aber <strong>Augsburg</strong> ist für uns ein zweiter Heimathafen geworden.<br />

<strong>Augsburg</strong> und Italien verbinden ja schon die selben Farben Rot, Grün und<br />

Weiß, das kann ja kein Zufall sein. Die Menschen hier lieben uns und wir<br />

lieben sie.<br />

Es ist kaum zu glauben, aber ich habe euch tatsächlich beim Modular<br />

Festival erstmals live erlebt.<br />

Abbruzzanti: Das ist keine Schande. Hat es dir gefallen?<br />

Es war ergreifend. Ich stand ungefähr 100 Meter von der Bühne entfernt<br />

und hatte trotz dieser Distanz Pippi in den Augen. Und ich<br />

habe schon lange nicht mehr so viele Schlüpfer fliegen sehen. Aber<br />

jetzt mal fürs Protokoll. Was seid ihr eigentlich? Ein Duo, ein Trio,<br />

eine Band, ein Orchester?<br />

Bianco: Wir sind universell einsetzbar. Wir wandeln zwischen Gala-<br />

Show und Gartenfest. Das ist unsere Stärke. Die Gruppe gehört konstitutiv<br />

dazu und die Jungs sind absolut notwendig für große Auftritte. 1982 haben<br />

wir als ein reines Duo begonnen. Aber die Band und wir sind inzwischen<br />

schon fast zusammengewachsen, uns trennt zwar eine fein gestrichelte Linie,<br />

aber die ist inzwischen fast non-existent.<br />

Abbrunzati: Bravo Roberto, das würde ich auch so unterschreiben. Ich<br />

glaube, es ist eine sehr gute Gelegenheit, uns an dieser Stelle mal bei den<br />

Jungs für ihre jahrelange Treue zu bedanken. Ihr seid fantastico und wir lieben<br />

euch!<br />

Wie kommt man auf die Idee, Schlager zu spielen?<br />

Bianco: Mein Lieber... das ist keine Idee, das wurde uns in die Wiege<br />

gelegt, wir haben das quasi mit der Muttermilch eingesaugt. Wir sind mit<br />

Vico Torriani, Adriano Celentano oder Caterina Valente aufgewachsen.<br />

Abbrunzati: Und mit unseren Liedern transportieren wir „Bella Italia“<br />

in die ganze Welt.<br />

Bei euch ist aber auch dicke Hose Programm. Kann man damit<br />

eigentlich ordentlich Weiber aufreißen?<br />

Abbrunzati: Gemach, gemach... Wir wollen hier nicht indiskret werden.<br />

Unser Management hat uns verboten, da öffentlich Statements abzugeben.<br />

Roberto ist der ewige Junggeselle, er ist ein überzeugter Single. Mehr Infos<br />

gibt es nicht. Basta.<br />

Bianco: Nach den Auftritten genehmigen wir uns meist noch ein, zwei<br />

Drinks in der Hotelbar. Das war’s dann aber auch schon. Meistens jedenfalls<br />

(lacht verschmitzt).<br />

Ihr habt mit „Ponte di Rialto“ ein neues Video in Venedig gedreht.<br />

Wie haben denn die Venezianer und vor allem die Touris auf euch<br />

reagiert?<br />

Abbrunzati: Wir sind ja begeisterte Frühaufsteher und so morgens um<br />

halbsechs waren an der Piazza San Marco kaum Leute unterwegs.<br />

Bianco: Frühaufsteher hin oder her, wir mussten aber auch so früh drehen,<br />

um einen Massenauflauf oder gar eine Hysterie zu vermeiden.<br />

Verstehe. Neben Perlen vergangener Tage glänzt ihr mit eigenen<br />

Gassenhauern, wie beispielsweise „Ponte di Rialto“ oder „Der<br />

Abschied hat immer Saison“?<br />

Bianco: Ja, unsere Fans haben uns auf Knien darum gebeten, endlich<br />

mal wieder neues Material zu veröffentlichen. Deswegen ist jetzt ein neuer<br />

Tonträger in Form einer Musikkassette erschienen, auch mit den von dir<br />

erwähnten Songs.<br />

Abbrunzati: Ja, wir spielen eigene Songs, aber auch Evergreens vergangener<br />

Tage. Der Mix macht’s.<br />

Kassette? Also das rechteckige Plastikdings, mit den zwei Löchern<br />

drin?<br />

Abbrunzati: Das ist eben der Spagat, den wir so brillant meistern, ein<br />

Drahtseilakt zwischen Nostalgie und Moderne. Aber wir gehen natürlich<br />

auch mit der Zeit, die Songs kann man auch Digital im Internet finden,<br />

beispielsweise bei diesem Spoti-Dings.<br />

Bianco: Spotify heisst das, Spo-ti-fy!<br />

Wenn man wie ihr im Rausch zwischen Glanz und guter Laune<br />

unterwegs ist... Ich hatte mal die Gelegenheit, mich mit Heinz<br />

Strunk zu unterhalten. Der meinte „lustig zu sein, ist ein knochenharter<br />

Job“. Besonders romantisch klingt das ja nicht...<br />

Bianco: Da hat er nicht ganz unrecht, der gute Heinz. Aber wir sind dessen<br />

nicht überdrüssig. Uns ist dieses Gute-Laune-Gen eingepflanzt und wir<br />

sehen unseren Beruf ja nicht als Job, es ist eine Passion, die wir ausleben.<br />

Interessant fand ich auch seine Aussage: „Selbst wenn ich Dinge<br />

ganz im Ernst meine, lachen die Leute, weil sie einen subtilen Witz<br />

dahinter vermuten.“ Lebt man in eurem Job auch etwas mit Narrenfreiheit?<br />

Bianco: Ernst ist eine wichtige Angelegenheit, aber sicher nicht in der<br />

Kunst. Ich bin ein Fan der britischen und irischen Literatur und Oscar Wilde<br />

hat damals mit „The Importance of Being Earnest“ ein Drama geschrieben,<br />

das abseits davon, dass es ein gesellschaftskritisches Stück ist, auch eine<br />

Ansage vermittelt: Zu viel Ernst ist alberner, als wirklich albern zu sein.<br />

>> Wir haben alles erreicht,<br />

alles gesehen und dabei<br />

Millionen gescheffelt!

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