Schlossfestspiel Magazin "Extrablatt" 2018

WASSERSCHLOSS HAGENWIL
Schockierendes
aus der Chronik
Die alten Mauern vom Wasserschloss Hagenwil
hätten uns bestimmt von vielen Affären und
Skandalen zu berichten, wenn sie nur sprechen
könnten. Doch leider bleiben sie so diskret wie all
die über 800 Jahre zuvor. Schade. Wir können an
dieser Stelle nur vermuten, über welche Schlossgeschichten
man in und um Hagenwil hinter hervorgehaltener
Hand sprach. Ganz sicher gehörte
die Story von Ritter Rudolf von Hagenwil dazu.
Er gilt als erster urkundlich erwähnter Besitzer
der Burganlage.
Rudolf war ein echter Ritter und wollte sich 1227 am
Kreuzzug von Kaiser Friedrich II. beteiligen. Aus der Reise ins
Heilige Land wurde aber nichts, da eine Seuche das Heerlager
bereits in Apulien zum Aufgeben zwang. Nichts war es
mit dem Heldentum. Zurück in Hagenwil zerstritt sich Rudolf
ein paar Jahre später mit seinem Schwiegersohn Burkhard
von Heitnau. Dieser forderte ein vorzeitiges Erbe für Rudolfs
Tochter. Als Rudolf sich weigerte, setzte ihn der ungehobelte
Schwiegersohn auf Burg Heitnau gefangen. Wenn das
kein Skandal ist! Dank Abt Berchtold vom Kloster St.Gallen
wurde Rudolf aber befreit und Burkhard ereilte ein Shitstorm.
Nein, schlimmer, seine Burg Heitnau wurde zerstört.
Rudolf vermachte seine Hagenwiler Besitzungen dem Kloster
St.Gallen und erhielt dafür ein lebenslanges Wohnrecht.
Heute werden die Affären im Wasserschloss Hagenwil deutlich
weniger kriegerisch ausgetragen. Es genügen vielmehr
eine Bühne im Innenhof, ein sommerliches Ambiente und
eine Gastronomie, die Leib und Seele verwöhnt. Und wenn
Sie wieder einmal zum Nachtessen zu Gast sind oder ein
Fest im Wasserschloss feiern möchten, verrät Ihnen Andi
Angehrn gerne noch die eine oder andere heisse Story aus
der Hagenwiler Chronik.
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