08.08.2018 Aufrufe

GIESSEREI 04/2018

FORSCHUNG & INNOVATION 60 Jahre nach seiner Gründung konzentriert sich das Österreichische Gießerei- Institut weiterhin auf anwendungsnahe Problemlösungen mit den Schwerpunkten Gießprozesse und Metallwerkstoffe. TECHNOLOGIE & TRENDS Im Artikel von Benjamin Kleinert werden die Realisierbarkeit des Einsatzes von anorganischen Bindern beim Eisengießen und die Auswirkung auf bentonitgebundene Formstoffe untersucht. TECHNOLOGIE & TRENDS Bei der Entwicklung von Elektroantrieben für Pkws sind eine große Anzahl verschiedener neuer Komponenten erforderlich, die aufgrund ihrer Komplexität bevorzugt als Gussteile konstruiert werden.

FORSCHUNG & INNOVATION
60 Jahre nach seiner Gründung konzentriert sich das Österreichische Gießerei-
Institut weiterhin auf anwendungsnahe Problemlösungen mit den Schwerpunkten Gießprozesse und Metallwerkstoffe.

TECHNOLOGIE & TRENDS
Im Artikel von Benjamin Kleinert werden die Realisierbarkeit des Einsatzes
von anorganischen Bindern beim Eisengießen und die Auswirkung auf bentonitgebundene Formstoffe untersucht.

TECHNOLOGIE & TRENDS
Bei der Entwicklung von Elektroantrieben für Pkws sind eine große Anzahl verschiedener neuer Komponenten erforderlich, die aufgrund ihrer Komplexität bevorzugt als Gussteile konstruiert werden.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EDITORIAL<br />

Salzburg lohnt sich!<br />

Kleine und mittlere Gießereien<br />

machen den größten Teil der<br />

Gießereien weltweit aus, günstige<br />

und flexible Form anlagen für<br />

sie fehlten bisher. Inzwischen<br />

werden preiswerte Formanlagen<br />

in Indien und China gebaut<br />

(siehe Seite 126).<br />

FOTO: MAGMA<br />

Es waren immer besonders gute und schöne Veranstaltungen,<br />

wenn sich österreichische, schweizerische<br />

und deutsche Gießereifachleute zu einer gemeinsamen<br />

Großen Gießereitechnischen Tagung getroffen<br />

haben. Die Vorzeichen sind auch diesmal positiv, dass<br />

wegen des breiten, interessanten Fach- und Rahmenprogramms<br />

viele Gießer nach Salzburg kommen werden.<br />

Diese Gemeinschaft stärkt unser Wir-Gefühl und<br />

fördert den Zusammenhalt in unserer Branche. Wir<br />

können die berechtigte Hoffnung auf ein gutes Jahr<br />

für unsere Unternehmen haben und dass es trotz aller<br />

Herausforderungen eine Perspektive für unser Verfahren<br />

und unsere Produkte gibt.<br />

In Plenarveranstaltungen und in den Vortragsreihen<br />

Eisen- und Stahlguss, NE-Metallguss und Fertigungstechnik werden unsere Kompetenz<br />

und die beeindruckenden Möglichkeiten unseres Verfahrens dargestellt und diskutiert.<br />

Wir gewinnen neben neuem Wissen auch Motivation die Grenzen weiter zu verschieben<br />

und an neuen, noch besseren Lösungen zu arbeiten. Besonders wichtig ist, dass wir unsere<br />

Fähigkeiten unseren Kunden noch besser aufzeigen und unser Marketing intensivieren<br />

und verstetigen. Der Verfahrens- und Werkstoffwettbewerb wird durch Weiterentwicklungen<br />

und neue Technologien weiter zunehmen, kurzfristig wechselnde Ansprechpartner<br />

bei den Gussverbrauchern erfordern von uns eine klare Positionierung und<br />

hochwertige Darstellung unseres Angebots. Unsere Produkte sind beeindruckend und<br />

das müssen wir stärker vermitteln.<br />

Ich wünsche allen Teilnehmern in Salzburg, aber auch den Lesern dieser <strong>GIESSEREI</strong> neue<br />

Erkenntnisse und Ideen, die Sie weiterbringen!<br />

FOTO: DISA<br />

Ihr<br />

Dr.-Ing. Erwin Flender<br />

Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie e.V.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 3


INHALT<br />

FOTO: ÖGI LEOBEN<br />

FOTO: DAIMLER<br />

FOTO: NEMAK<br />

38<br />

Forschung am ÖGI<br />

FORSCHUNG & INNOVATION<br />

60 Jahre nach seiner Gründung konzentriert<br />

sich das Österreichische Gießerei-<br />

Institut weiterhin auf anwendungsnahe<br />

Problemlösungen mit den Schwerpunkten<br />

Gieß prozesse und Metallwerkstoffe.<br />

62<br />

Anorganik beim Eisengießen<br />

TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Im Artikel von Benjamin Kleinert werden<br />

die Realisierbarkeit des Einsatzes<br />

von anorganischen Bindern beim Eisengießen<br />

und die Auswirkung auf bentonitgebundene<br />

Formstoffe untersucht.<br />

68 <br />

Gießen und E-Mobilität<br />

TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Bei der Entwicklung von Elektroantrieben<br />

für Pkws sind eine große Anzahl verschiedener<br />

neuer Komponenten erforderlich,<br />

die aufgrund ihrer Komplexität bevorzugt<br />

als Gussteile konstruiert werden.<br />

110 <br />

Kunstgießen<br />

UNTERNEHMEN & MÄRKTE:<br />

Die Kunstgießerei Noack in<br />

Berlin hat die Quadriga gefertigt<br />

und gießt die Berliner<br />

Bären für die Berlinale – ein<br />

Blick hinter die Kulissen.<br />

FOTO: THILO RÜCKEIS<br />

4 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


REPORT<br />

25 Kompetenter Partner für Entwicklung und Service<br />

Sabine Umla-Latz, Andreas Bednareck<br />

FORSCHUNG & INNOVATION<br />

32 Gießereitechnik in Lehre und Forschung an der Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften Kempten<br />

38 Anwendungsnahe Forschung und Entwicklung am Österreichischen Gießerei-Institut<br />

(ÖGI)<br />

54 Praxisfokussierte Forschung und Weiterbildung am Gießerei-Zentrum der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz<br />

ESSAY<br />

58 Weltweit fahren jetzt drei Millionen Elektroautos, Manfred Kriener<br />

84 Einfluss der Elektromobilität auf die Gussproduktion in der deutschen Gießerei-Industrie,<br />

Lothar Kallien, Volkan Görgün, Christian Wilhelm<br />

TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

62 Grundsatzversuche zur Realisierbarkeit von Anorganik im Eisenguss mit Ausblick<br />

auf die Verwendung bentonitgebundener Formstoffe<br />

Benjamin Kleinert<br />

68 E-Mobilität – Herausforderungen für den Aluminiumguss<br />

Franz Josef Feikus, Christian Heiselbetz<br />

74 Ultraschallbehandlung von Aluminiumschmelzen<br />

Andreas Cziegler, Thomas Pabel, Daniel Habe, Peter Schumacher<br />

INTERVIEW<br />

80 „Die Gießerei-Industrie hinkt bei der Digitalisierung hinterher“<br />

Thomas Rathner, Leiter des Kompetenz Centers Gießereitechnik bei Fill,<br />

im Gespräch mit der <strong>GIESSEREI</strong><br />

SPEKTRUM<br />

96 Tadelloser Schliff für Alu-Strukturbauteile, Matthias Schweizer<br />

100 Automatisierung pfiffig umgesetzt, Björn Masuch<br />

102 Brikettieren: umweltschonend und effizient, Peter Klingauf<br />

106 Abriebtester zur Formstoffbeurteilung, Oleg Podobed, Maximilian Eilhard,<br />

Sandra Böhnke, Jens Brune<br />

UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

110 Schöpfungsgeschichte, Lothar Heinke<br />

116 Gussproduktion 2016 - globale Trends, Heiko Lickfett<br />

122 Spezialist für Präzisionsteile aus Aluminium und Messing, Klaus Vollrath<br />

126 Formanlagen für kleine Gießereien weltweit: Gussteile vom Gehäuse bis zum<br />

Flansch, Michael Colditz, Thomas Feng<br />

130 Gießerei Grohmann vertraut auf „Insider-Recruiting“, Karen Dörflinger<br />

Tradition trifft<br />

Innovation<br />

Feuerfeste Erzeugnisse für<br />

• Stahlgießereien<br />

• Eisengießereien<br />

• Aluminiumindustrie<br />

• Nichteisenindustrie<br />

• Stahlwerke<br />

• Hochofenwerke<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

6 Aktuelles<br />

134 Patente<br />

142 News<br />

152 Medien & Bücher<br />

154 Firmenschriften<br />

155 VDG intern<br />

156 Personalien<br />

158 Tagungen: VDI-Fachkonferenz Gießtechnik und E-Mobilität,<br />

Teil 2: Komponenten für E-Fahrzeuge<br />

162 Termine<br />

167 Stellenmarkt/Kontakte/Sonstiges<br />

169 Inserentenverzeichnis<br />

170 Vorschau/Impressum<br />

Anzeige<br />

• Ofenanlagen<br />

60-jährige Erfahrung und ständige<br />

Weiterentwicklung unserer Produkte<br />

garantieren unseren Partnern optimale<br />

und maß geschnei derte System lösungen<br />

bei größt möglicher Flexibilität durch<br />

kurze Reaktionswege.<br />

Genauere Informationen finden Sie<br />

unter www.lungmuss.de<br />

Chemikalien-Gesellschaft<br />

Hans Lungmuß mbH & Co. KG<br />

Franziusstraße 84 · 44147 Dortmund (Germany)<br />

Telefon +49 (0)231 – 982 333-0<br />

Fax +49 (0)231 – 982 333-82<br />

info@lungmuss.de · www.lungmuss.de


AKTUELLES<br />

FOTO: HORST BERNHARD<br />

6 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Foto des<br />

Monats:<br />

Fotokunst in<br />

der Gießerei<br />

Gießereien stehen u. a. für schwere Arbeit,<br />

das Zügeln des Elements Feuer und<br />

Gestaltungsfreiheit in der Metallherstellung.<br />

Seit dem Tag der offenen Tür bei<br />

König und Bauer in Würzburg stehen sie<br />

nun auch für Fotokunst. Der Künstler<br />

Werner Hägele, alias Yakomá, stellte dort<br />

neun Fotokunstwerke aus, die durch das<br />

Überlagern von Einzelbildern entstehen.<br />

Hat auch Ihr Unternehmen interessante<br />

Bildmotive? Senden Sie Ihre Bildvorschläge<br />

an: soschinski@bdguss.de oder per<br />

Post an die Bildredaktion, Giesserei,<br />

Hansa allee 203, 40549 Düsseldorf.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 7


AKTUELLES<br />

FOTO: FRAUNHOFER CBP<br />

Labor des Fraunhofer-Zentrums für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP)<br />

in Leuna, mit dem Audi bei der Gewinnung von e-benzin zusammenarbeitet.<br />

Neuer Treibstoff e-benzin im Testeinsatz<br />

> AUDI: Der Ingolstädter Autobauer<br />

Audi ist vom Potenzial der Treibstoffe<br />

e-gas, e-benzin sowie e-diesel überzeugt<br />

und setzt seine e-fuels-Strategie konsequent<br />

fort. Beim synthetischen Audie-benzin<br />

ist nun ein wichtiges Zwischenziel<br />

erreicht. Erstmals hat Audi gemeinsam<br />

mit seinen Entwicklungspartnern<br />

eine für erste Motorentests ausreichende<br />

Menge des regenerativ erzeugten Kraftstoffs<br />

hergestellt.<br />

In Zusammenarbeit mit der Global Bioenergies<br />

S.A. in Leuna, Sachsen-Anhalt,<br />

entstand die größte jemals hergestellte<br />

Menge an Audi e-benzin, eine Charge von<br />

60 l. „Der neue Kraftstoff hat – wie alle<br />

Audi e-fuels – viele Vorteile. Er ist unabhängig<br />

von Erdöl, kompatibel zur vorhandenen<br />

Infrastruktur und bietet die Perspektive<br />

eines geschlossenen Kohlenstoffkreislaufs“,<br />

sagt Reiner Mangold, Leiter<br />

Nachhaltige Produktentwicklung der<br />

Audi AG. Beim Audi e-benzin handelt es<br />

sich im Wesentlichen um flüssiges Isooktan.<br />

Derzeit entsteht es in zwei Verfahrensschritten<br />

aus Biomasse. Im ersten<br />

Schritt produziert Global Bioenergies in<br />

einer Demonstrationsanlage gasförmiges<br />

Isobuten (C 4 H 8 ). Das Fraunhofer-Zentrum<br />

für Chemisch-Biotechnologische Prozesse<br />

(CBP) in Leuna wandelt es im zweiten<br />

Schritt mithilfe von zusätzlichem Wasserstoff<br />

in Isooktan (C 8 H 18 ) um. Dieses ist<br />

schwefel- und benzolfrei und verbrennt<br />

deshalb besonders schadstoffarm.<br />

Die Audi-Ingenieure untersuchen den<br />

regenerativen Treibstoff jetzt im Testmotor<br />

auf sein Verbrennungs- und Emissionsverhalten.<br />

Als hochreiner synthetischer<br />

Kraftstoff mit sehr guter Klopffestigkeit<br />

bietet Audi e-benzin die Möglichkeit,<br />

Motoren höher zu verdichten und damit<br />

die Effizienz weiter zu steigern. Mittelfristig<br />

wollen die Projektpartner den Herstellungsprozess<br />

so modifizieren, dass er ohne<br />

Biomasse auskommt – dann sollen<br />

regenerativ hergestellter Wasserstoff und<br />

CO 2 als Ausgangsstoffe genügen.<br />

Schon jetzt bieten die alternativen<br />

Kraftstoffe von Audi großes Potenzial für<br />

nachhaltige Mobilität und helfen, die CO 2 -<br />

Emissionen von Verbrennungsmotoren<br />

zum Beispiel bei den g-tron-Modellen um<br />

bis zu 80 %* zu reduzieren.<br />

Für Audi sind die e-fuels mehr als ein<br />

Forschungsgegenstand in Labors. Seit<br />

2013 bietet die Marke mit den vier Ringen<br />

das erneuerbare Audi e-gas auf dem Markt<br />

an. Es stammt unter anderem aus der eigenen<br />

Power-to-Gas-Anlage in Werlte im<br />

Emsland. Kunden tanken ihr Audi g-tron-<br />

Modell an jeder beliebigen CNG-Tankstelle<br />

und bezahlen dafür den regulären Preis.<br />

Audi sichert die grüne Eigenschaft und<br />

damit die entsprechende CO 2 -Reduktion,<br />

indem das Unternehmen die berechnete<br />

Menge in Form von Audi e-gas wieder ins<br />

Erdgasnetz einspeist.<br />

Zum Portfolio der Audi e-fuels gehört<br />

auch Audi e-diesel. In Dresden hat der<br />

Audi-Kooperationspartner Sunfire von<br />

Ende 2014 bis Oktober 2016 dafür eine<br />

Pilotanlage betrieben. Wie in Werlte lieferte<br />

Ökostrom die Energie, als Rohstoffe<br />

dienten auch dort Wasser und CO 2 .<br />

Das Endprodukt war das sogenannte<br />

Blue Crude, das sich zu Audi e-diesel veredeln<br />

ließ. Aktuell plant Audi Produktionskapazitäten<br />

in Laufenburg im Schweizer<br />

Kanton Aargau. Zusammen mit den<br />

Partnern Ineratec GmbH und Energiedienst<br />

Holding AG sollen in einer neuen<br />

Pilotanlage jährlich rund 400 000 l Audi<br />

e-diesel entstehen. Die dafür notwendige<br />

Energie liefert erstmals ausschließlich<br />

Wasserkraft.<br />

www.audi.de<br />

8 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong><br />

* Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO 2 -Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit<br />

vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.


AKTUELLES<br />

SmartProduction Center in Augsburg eröffnet<br />

Die neue Software KUKA SmartProduction_control sorgt für einen reibungslosen<br />

Produktionsablauf: so wissen auch die Automated Guided Vehicles, wann sie welches<br />

Werkzeug in welche Zelle liefern müssen<br />

> KUKA: Am 20. März hat KUKA, Augsburg,<br />

sein „SmartProduction Center“ eröffnet<br />

und hierzu Kunden und Partner<br />

eingeladen. Im „SmartProduction Center“<br />

auf dem Gelände des Anlagen- und Maschinenbauers<br />

ist die sogenannte Matrix-<br />

Produktion, eine KUKA zufolge besonders<br />

wandlungsfähige und flexible Fertigungslösung<br />

in Betrieb genommen worden. Das<br />

Herzstück der smarten Anlage bildet die<br />

neue KUKA-Software KUKA SmartProduction_control.<br />

Sie bündelt alle Informationen<br />

und steuert die Prozesse: vom Roboter<br />

bis hin zu den Automated Guided Vehicles<br />

(AGVs).<br />

„Unsere intelligente Software hat den<br />

Überblick. Sie weiß, wo sich die fahrenden<br />

AGVs befinden, welches Bauteil das AGV<br />

dem Roboter liefern muss und bereitet in<br />

kurzer Zeit eine Umrüstung vor“, sagt Dr.<br />

Andreas Bauer, Software-Architekt KUKA<br />

Division Automotive. Zunehmende Typenvielfalt,<br />

häufigere Modellwechsel, Stückzahlschwankungen:<br />

Die neuen Marktbedingungen<br />

verlangen nach einer<br />

ge eigneten und konkurrenzfähigen Produktionslösung.<br />

„Diese können wir mit<br />

der Matrix-Produktion bieten.“ Wie produziere<br />

ich verschiedene Bauteile auf einer<br />

Anlage? Wie lässt sich kurzfristig die<br />

Produktion aufstocken? Wie schaffe ich<br />

einen Typenwechsel innerhalb kurzer Zeit<br />

auf der gleichen Anlage? Eine smarte Lösung<br />

ist gefragt. Dafür hat KUKA die Matrix-Produktion<br />

entwickelt: die Software<br />

KUKA SmartProduction_control, die auf<br />

künstliche Intelligenz (KI)-Technologien<br />

basiert und die Automated Guided Vehicles<br />

(AGVs), die Transportfahrzeuge, sorgen<br />

u. a. dafür, dass die Fertigung flexibel<br />

und wandlungsfähig ist. Eine produktneutrale<br />

Produktion bedingt die Trennung von<br />

Produktion und Intralogistik.<br />

Die von der Produktion entkoppelte<br />

Intralogistik ist ein weiterer wesentlicher<br />

Vorteil der smarten Matrix-Produktion.<br />

Gesteuert durch die KUKA SmartProduction_control-Software<br />

holen die AGVs<br />

Werkzeuge in einem Toolstore ab, um<br />

diese dann in die zu rüstenden Produktionszellen<br />

zu transportieren. Gleichzeitig<br />

fahren die AGVs das zentralisierte, von<br />

der Produktion entkoppelte, Materiallager<br />

an, um die für den Produktionsprozess<br />

zentral gehaltenen Bauteile in die<br />

Zellen zu befördern. Die Matrix-Produktion<br />

kann dadurch zum entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil gegenüber starr verketteten<br />

Produktionskonzepten werden.<br />

„Durch die konfigurierbaren Produktionszellen<br />

kombiniert mit der frei programmierbaren<br />

Intralogistik und unserer neuen<br />

Software machen wir unsere Kunden<br />

fit für eine flexible wandlungsfähige Produktion“,<br />

sagt Dr. Johann Härtl, Head of<br />

Competence Center der KUKA Division<br />

Automotive. Um den Kunden das Prinzip<br />

der Matrix-Produktion demonstrieren zu<br />

können, wurde eine Pilotanlage aufgebaut,<br />

die mit der Eröffnung am 20. März<br />

in Betrieb ging. Kunden erlebten hier das<br />

Matrix-Konzept hautnah. Es basiert auf<br />

standardisierten Produktionszellen. Alle<br />

Zellen sind mit produktneutralen Grundfunktionalitäten<br />

ausgestattet und sind je<br />

nach Auftragslage und Losgröße problemlos<br />

mit produktspezifischen Werkzeugen<br />

erweiterbar. Die Produktionszellen rüsten<br />

und die Bauteile transportieren: alles erfolgt<br />

vollautomatisch durch AGVs. Die jeweiligen<br />

Roboter nehmen das vom AGV<br />

angelieferte Bauteil auf und fügen es mit<br />

der entsprechenden Technologie. In der<br />

Testzelle werden Autotüren und Radhausbrücken<br />

verschiedener OEMs auf ein und<br />

derselben Anlage gefertigt: die Umrüstung<br />

erfolgt dabei innerhalb kurzer Zeit.<br />

Die Intralogistik bilden AGVs und ein<br />

Warehouse ab, im dem die Bauteile bereitgestellt<br />

werden. Im Toolstore hingegen<br />

befinden sich die typenspezifischen Werkzeuge.<br />

Eine Software sorgt für den reibungslosen<br />

und automatischen Prozessablauf:<br />

die KUKA SmartProduction_<br />

control-Software kennt zu jedem<br />

Zeitpunkt alle Aktivitäten, steuert diese<br />

vorausschauend und hat somit den Überblick<br />

über Fahrbewegungen der AGVs,<br />

deren Batteriestand oder den jeweiligen<br />

Status der Produktionszellen.<br />

Wie vermittelt man theoretische Überlegungen<br />

am besten? Indem man diese in<br />

die Realität überträgt. Genau das hat KU-<br />

KA mit dem Konzept zur Matrix-Produktion<br />

getan. Im SmartProduction Center<br />

überzeugten sich Kunden vor Ort von den<br />

Vorteilen der Matrix-Lösung. Verschiedene<br />

Produkte auf der gleichen Anlage fertigen,<br />

die Produktion atmen lassen, individualisiert<br />

produzieren: All das ist durch<br />

die Matrix-Produktion möglich. „Die Wandlungsfähigkeit<br />

der Anlage ist vielleicht das<br />

entscheidendste Kriterium“, sagt Larry<br />

Drake, CEO KUKA Division Automotive.<br />

„Auf diese Weise erfüllen wir die Kundenwünsche<br />

und sind in diesem Bereich ganz<br />

vorne dabei.“ In kurzer Zeit ist die Anlage<br />

umgerüstet. Die Produktion benötigt im<br />

Vergleich zur bisherigen starr verketteten<br />

Produktion den gleichen Platz, kann aber<br />

räumlich optimal verteilt werden. Durch<br />

die zentrale Logistik wird weniger Personal<br />

direkt an der Anlage und in der Logistik<br />

gebunden. Darüber hinaus sind Zwischenlager<br />

und die Materialanstellung an<br />

der Anlage hinfällig. Die Matrix-Produktion<br />

ist auch dadurch wirtschaftlicher. Warum?<br />

Die gesamte Wertschöpfungskette<br />

ist vernetzt, was eine ganzheitliche Optimierung<br />

der Anlage ermöglicht. KUKAs<br />

Fazit: Die Produktion wird flexibler, die<br />

Wettbewerbsfähigkeit erhöht und die Wirtschaftlichkeit<br />

gesteigert.<br />

www.kuka.com<br />

FOTO: KUKA<br />

10 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


<strong>GIESSEREI</strong>-LÖSUNGEN<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

BEREIT<br />

Farbe zu bekennen?<br />

ECOCURE BLUE für mehr Umwelt- und Mitarbeiterschutz<br />

Mit ECOCURE BLUE, dem Cold Box Binder ohne gefährliche Inhaltstoffe<br />

in Teil 1, bekennen SIe sich ganz klar zu mehr Umwelt- und Mitarbeiterschutz.<br />

Das neue Bindersystem reduziert Emissionen von VOC’s, BTX,<br />

Phenol und Formaldehyde im Gießprozess sowie den Phenolgehalt<br />

im Altsand. Dabei steht das neue Bindersystem den besten am Markt<br />

erhältlichen Systemen hinsichtlich Reaktivität, Festigkeiten und Gussergebnis<br />

in nichts nach.<br />

Unsere Experten freuen sich auf Ihre Kontaktaufnahme:<br />

Telefon: +49 211 71103-0<br />

E-Mail: info@ask-chemicals.com<br />

www.ask-chemicals.com/beyondtomorrow


AKTUELLES<br />

Schweizer Gießerei-Industrie ist in Bewegung<br />

FOTO: ANDREAS BEDNARECK<br />

> GVS: Die Schweizer Gießerei-Industrie<br />

hat in 2017 ein Wachstum erwirtschaftet.<br />

Die 47 dem Gießerei-Verband der Schweiz<br />

(GVS) angeschlossenen Unternehmen<br />

verzeichneten einen Umsatz von 585 Mio.<br />

Schweizer Franken (500,3 Mio. Euro), was<br />

gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung<br />

von 2,6 % entspricht. Bei den verarbeiteten<br />

Tonnagen wurde ein Plus von rund<br />

3 % auf 53 100 t erzielt, wie der Gießerei-<br />

Verband der Schweiz (GVS) Anfang März<br />

<strong>2018</strong> mitteilte.<br />

Auf dem Schweizer Gießereimarkt gab<br />

es Anfang <strong>2018</strong> einige Veränderungen:<br />

Die Ferrum AG, Weltmarktführerin im Dosenverschließgeschäft<br />

und spezialisierte<br />

Nischenanbieterin von Separationstechnologien<br />

aus Schafisheim, zog sich aus<br />

dem Gießereigeschäft zurück. „Die Gießereiaktivitäten<br />

haben in den letzten Jahren<br />

weniger als 10 % zum Umsatz der Ferrum<br />

AG beigetragen, uns aber fortlaufend<br />

Sorgen bereitet. Der Gießereimarkt<br />

Schweiz ist seit vielen Jahren rückläufig.<br />

Strukturanpassungen sind dringend nötig.<br />

Die Ferrum AG hat in den vergangenen<br />

Jahren eine aktive Rolle in dieser Konsolidierung<br />

eingenommen, was aber nicht<br />

den angestrebten Erfolg brachte. Um uns<br />

auf unsere Wachstumschancen in den<br />

Hauptgeschäften konzentrieren zu können,<br />

haben wir uns entschieden, die Gießerei<br />

in Schafisheim zu schließen und für<br />

unser Gießereigeschäft mit der Benninger<br />

Guss AG in Uzwil zusammenzuarbeiten“,<br />

sagte Beat Bühlmann, Präsident des Verwaltungsrates<br />

der Ferrum AG.<br />

Die Gießereiaktivitäten der Ferrum AG<br />

werden bis Ende August <strong>2018</strong> am Standort<br />

in Schafisheim aufrechterhalten. Bis<br />

In 2017 ist die Schweizer Gießerei-Industrie<br />

nach längerer Durststrecke wieder<br />

gewachsen. Die Unternehmenslandschaft<br />

der kleinen Gießereibranche in<br />

der Alpenrepublik ist aber in Bewegung.<br />

dann können die Kunden weiterhin Guss<br />

von der Ferrum AG beziehen. Für einen<br />

reibungslosen Übergang hat das Unternehmen<br />

eine Kooperation mit der Benninger<br />

Guss AG vereinbart. Den Kunden<br />

wird angeboten, im Verlaufe des Sommers<br />

von einem gesicherten Know-how-<br />

Transfer Gebrauch zu machen. Die Benninger<br />

Guss AG wird, mit Unterstützung<br />

der Ferrum AG, den Kunden individuelle<br />

und maßgeschneiderte Lösungen anbieten.<br />

So können sie von einem nahtlosen<br />

Angebot an Gussprodukten und Dienstleistungen<br />

profitieren. Manfred Ladurner,<br />

langjähriger Leiter der Ferrum Gießerei,<br />

meinte: „Mit der Benninger Guss AG konnten<br />

wir einen idealen Partner finden, der<br />

dank seiner hoch qualifizierten Engineering-Spezialisten,<br />

seinem hervorragenden<br />

Werkstoff- und Produktionswissen und<br />

seinen modernen Anlagen wie 3-D-Sandprinter<br />

als schweizweit führender Eisenguss-Hersteller<br />

gilt. Eric von Ballmoos,<br />

langjähriger CEO und Delegierter des Verwaltungsrates<br />

der Benninger Guss AG, ist<br />

ein Branchenkenner und sichert den Kunden,<br />

die ein Transferangebot annehmen,<br />

eine unkomplizierte Überführung und reibungslose<br />

Abwicklung ihrer Gussaufträge<br />

zu.“<br />

Neben der Entscheidung zur Übernahme<br />

des Ferrum-Gießereigeschäfts durch<br />

Benninger Guss, gab es auch Neuigkeiten<br />

bei der Gießerei Wolfensberger in Bauma.<br />

Noch Ende 2017 übernahm die Investmentgesellschaft<br />

Fidelium Partners, München,<br />

die Gießerei zu 100 %. Fidelium<br />

Partners will in die Zukunft des Unternehmens<br />

investieren<br />

Lesen Sie hierzu auch die Meldung über<br />

die Wolfensberger AG in <strong>GIESSEREI</strong><br />

2-<strong>2018</strong>, S. 14.<br />

http://giesserei-verband.ch<br />

Schmelzbetrieb in der Eisengießerei<br />

Benninger Guss in Uzwil. Die renommierte<br />

Gießerei übernimmt ab dem kommenden<br />

Sommer das Gießereigeschäft der<br />

Ferrum AG in Schafisheim.<br />

FOTO: LUCA MEISTER<br />

12 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


AKTUELLES<br />

PERSONALIE<br />

Neuer Geschäftsführer ernannt<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Dr. Michael Rehse gehört seit Anfang<br />

des Jahres zur Geschäftsführung von<br />

Kemper in Olpe.<br />

> KEMPER: Seit Jahresbeginn ist Dr. Michael Rehse Mitglied der Geschäftsführung<br />

der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG in Olpe. Eingebunden in eine zukunftsorientierte<br />

Neuorganisation zeichnet Rehse für die Geschäftsbereiche Guss- und Gebäudetechnik<br />

verantwortlich. Einer von mehreren Schritten, um das Unternehmen<br />

zukunftssicher aufzustellen. „Es gilt besonders, das Know-how aus 25 Jahren Forschung<br />

und Entwicklung im Bereich der Trinkwasserhygiene weiter auszubauen.<br />

Die Einrichtung einer geschäftsführenden Verantwortlichkeit für die Guss- und Gebäudetechnik<br />

ist daher nur folgerichtig“, so Rupprecht Kemper, geschäftsführender<br />

Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung.<br />

Dr. Michael Rehse ist Mitte 2017 in das Olper Familienunternehmen als Geschäftsbereichsleiter<br />

Guss- und Gebäudetechnik eingetreten. Zuvor war der 51-Jährige<br />

bereits in leitender Funktion in der Gebäudetechnik-Industrie tätig. Aufgewachsen<br />

in Olpe, absolvierte Dr. Rehse ein Maschinenbau-Studium an der RWTH<br />

Aachen sowie an der University of California in Berkeley (USA). Die Promotion<br />

erfolgte 1998. Verschiedene Stationen in namhaften Unternehmen folgten.<br />

www.kemper-olpe.de<br />

Weichen für Neuausrichtung gestellt<br />

Gussfertigung in<br />

der DIHAG-Gießerei<br />

Schmiedeberger in<br />

Dippoldiswalde. Zur<br />

Gruppe gehören insgesamt<br />

zehn Gießereien.<br />

Mit im Bild:<br />

Schmiedeberger-<br />

Geschäftsführer<br />

Holger Kappelt.<br />

> DIHAG-GRUPPE: Eine der größten europäischen<br />

Gießerei-Gruppen, die DIHAG-<br />

Gruppe mit Sitz in Essen, stellt die Weichen<br />

für die Zukunft. Mit Ralf Schmitz als<br />

CEO und Dr. Benno Hank als Finanzchef<br />

(CFO) wurde die Geschäftsführung der<br />

Dachgesellschaft DIHAG HOLDING GmbH<br />

in Essen mit zwei erfahrenen Unternehmensberatern<br />

besetzt. Ihr oberstes Ziel<br />

ist es, den im Privatbesitz befindlichen<br />

Unternehmensverbund auf neue Marktgegebenheiten<br />

auszurichten und damit<br />

einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs<br />

zu ermöglichen. Die Bereiche Technik<br />

sowie Personal und Recht werden unverändert<br />

von Stefan Mettler und Dr. Kurt<br />

Vennemann verantwortet.<br />

Das neue Management wird die Aktivitäten<br />

der zehn operativen Tochtergesellschaften,<br />

davon sieben in Deutschland<br />

sowie jeweils eine Gesellschaft in Polen,<br />

Belgien und Ungarn, auf ihre Zukunftsperspektiven<br />

und eventuellen Anpassungsbedarf<br />

überprüfen. Dies geschieht<br />

nicht zuletzt aufgrund veränderter Rahmenbedingungen<br />

in wichtigen Kundenmärkten,<br />

etwa der Krise im weltweiten<br />

Schiffbaumarkt oder des starken Wettbewerbs-<br />

und Preisdrucks bei Windenergieanlagen.<br />

Ziel ist es, bis 2019 die wesentlichen<br />

Maßnahmen für die geplante Neuausrichtung<br />

der Gruppe umzusetzen.<br />

Ralf Schmitz und Dr. Benno Hank sind<br />

Partner der Schmitz & Partner Unternehmensberater<br />

in Düsseldorf (www.schmitzpartner.org).<br />

Sie verfügen über jahrzehntelange<br />

umfassende Erfahrungen bei der<br />

Restrukturierung und Neuausrichtung<br />

produzierender Unternehmen.<br />

Ralf Schmitz war als Restrukturierungsexperte<br />

mehr als 20 Jahre lang Partner<br />

einer angesehenen Unternehmensberatung<br />

in Köln. Dr. Benno Hank bekleidete<br />

verschiedene CFO-Funktionen in<br />

mittelständischen Unternehmen.<br />

CEO Ralf Schmitz: „Die Unternehmen<br />

der DIHAG Gruppe haben bei deutschen<br />

wie internationalen Kunden einen exzellenten<br />

Ruf. Sie stehen für hohe technologische<br />

Kompetenzen und ein breites<br />

Spektrum von Produkten für sehr unterschiedliche<br />

Branchen. Der Unternehmensverbund<br />

ist wirtschaftlich im Kern<br />

gesund und zukunftsfähig. Unsere Aufgabe<br />

ist es nun, zusammen mit den Geschäftsführungen<br />

und den Teams an den<br />

einzelnen Standorten die Kapazitäten zügig<br />

an veränderte Marktgegebenheiten<br />

anzupassen und die interne Effizienz in<br />

der Gruppe zu erhöhen.“<br />

www.dihag.com<br />

Möchten Sie, dass wir Ihre Presseinformationen<br />

für unsere Rubrik Aktuelles<br />

berücksichtigen?<br />

Dann schicken Sie Ihre Meldungen bitte<br />

an: redaktion@bdguss.de<br />

FOTO: MICHAEL VEHRESCHILD<br />

14 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


ALLES<br />

GUT!<br />

Robuste Produktion. Von Anfang an.<br />

Fehlerquellen vor dem ersten Abguss vermeiden und<br />

eine reibungslose Fertigung sichern mit Autonomous<br />

Engineering von MAGMA.<br />

made by<br />

Besuchen Sie uns: Große Gießereitechnische Tagung <strong>2018</strong>, Salzburg | www.magmasoft.de


AKTUELLES<br />

Gruppe blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr zurück<br />

E-Mail: info@padelttherm.de<br />

Aussteller ALUMINIUM 2010,<br />

16 Härterei-Kolloquium Halle 1 A, Stand 746<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 2010<br />

Paddelttherm_05_2017.indd 1 12.<strong>04</strong>.17 15:37<br />

Nicht nur das Ergebnis der ganzen Gruppe kann sich sehen lassen, auch die Siempelkamp<br />

Giesserei hat Grund zur Freude. Sie konnte sich einen Auftragseingang über<br />

82 Mio. Euro sichern.<br />

> SIEMPELKAMP: Die Siempelkamp<br />

Gruppe, als internationaler Technologiekonzern<br />

in immer mehr Branchen etabliert,<br />

verzeichnet ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

2017. Mit einem Auftragseingang von<br />

720 Mio. Euro und einem Umsatz von 717<br />

Mio. Euro übertraf das Unternehmen mit<br />

Stammsitz in Krefeld seine Vorjahresergebnisse<br />

und ist voll ausgelastet.<br />

Das Ergebnis illustriert: Die Kompetenz<br />

des international aufgestellten Technologieausrüsters<br />

gewinnt immer mehr<br />

an Reichweite. 2017 gelang es Siempelkamp,<br />

insbesondere im Bereich Holzwerkstoffindustrie<br />

die wichtigsten Aufträge im<br />

Markt zu gewinnen. Hier zeigten sich die<br />

Big Player der internationalen Holzwerkstoffproduzenten<br />

überzeugt. Insgesamt<br />

orderten weltweit vertretene Kunden 12<br />

Holzwerkstoff- und 2 Kurztaktpressenanlagen.<br />

Im Bereich Metallumformung gaben<br />

Kunden 2 Pressen und 2 Modernisierungen<br />

sowie im Bereich Composite-<br />

Werkstoffe 6 Pressen in Auftrag.<br />

Als Meilenstein im Zeichen von green<br />

business und Ressourceneffizienz gilt zudem<br />

die Order der kalifornischen CalAg<br />

LCC: Sie orderte eine Siempelkamp-Komplettanlage<br />

für die Verarbeitung von Reisstroh<br />

auf Basis eines hoch innovativen<br />

Verfahrens. Die Nachfrage speiste sich<br />

2017 generell insbesondere aus Aufträgen,<br />

die Kunden aus Indien, China, Vietnam<br />

und den USA platzierten.<br />

„Mit der Präsentation der neuen Conti-<br />

Roll-Generation 9 auf der Ligna 2017 haben<br />

wir einen weiteren Meilenstein mit<br />

einem hochinnovativen, technischen Spitzenprodukt<br />

gesetzt. Die ContiRoll-Generation<br />

9 ist super flexibel und überzeugt<br />

unsere Neukunden mit kürzesten Inbetriebnahmezeiten“<br />

freut sich Dr.-Ing. Hans<br />

W. Fechner, Sprecher der Geschäftsführung<br />

der Siempelkamp Gruppe, über den<br />

erfolgreichen Messeverlauf.<br />

Als Lösungsanbieter verfügt Siempelkamp<br />

über Premiumprodukte und eine<br />

hoch einzuschätzende Innovationsfähigkeit,<br />

die in immer neuen Märkten zum<br />

Tragen kommt. „Unser Ziel ist es, unsere<br />

Technologieführerschaft in vielfältigen<br />

Bereichen zur Verbesserung der Lebenswelten<br />

einzusetzen – ob in der Holzwerkstoffindustrie,<br />

in der Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />

in der Automobilindustrie oder<br />

im Rückbau von Kernkraftwerken“, so<br />

Dr.-Ing. Hans W. Fechner.<br />

Aktuell, im 135. Jahr seiner Firmengeschichte,<br />

setzt das Unternehmen weiter<br />

auf Wachstum, denn auch für <strong>2018</strong> zeichnet<br />

sich ein positiver Geschäftsverlauf ab.<br />

Ziel ist es, in den nächsten Jahren den<br />

Umsatz bis auf rund 1 Mrd. Euro zu steigern;<br />

weitere Zukäufe geeigneter Spezialunternehmen<br />

werden dazu beitragen.<br />

Diese Strategie zahlte sich bereits in der<br />

Vergangenheit aus: Für 2017 verzeichnet<br />

die auf den Bereich Zerkleinerungstechnik<br />

und Recycling spezialisierte Siempelkamp-Tochter<br />

Pallmann einen Auftragseingang<br />

von 61 Mio. Euro. Auch Strothmann,<br />

in der Gruppe für die Bereiche<br />

Handling und Automatisierung zuständig,<br />

verbucht einen Auftragseingang von 37<br />

Mio. Euro – ein Rekordwert. Ebenfalls erfreulich:<br />

Die Siempelkamp Giesserei verzeichnet<br />

im Kontext umkämpfter Märkte<br />

einen außergewöhnlichen Auftragseingang<br />

von 82 Mio. Euro.<br />

Kein Wachstum ohne Investitionen: In<br />

2017 investierte die Siempelkamp-Gruppe<br />

ca. 20 Mio. Euro, unter anderem in<br />

den groß angelegten Standortausbau in<br />

Tschechien und in China. Hier trifft die<br />

Nähe zum chinesischen Markt auf Zuspruch:<br />

Die chinesische Tochtergesellschaft<br />

Siempelkamp Qingdao erhielt den<br />

ersten Direktauftrag eines chinesischen<br />

Kunden. Ende 2017 schloss sich ein weiterer<br />

Direktauftrag an, den der langjährige<br />

Siempelkamp-Kunde Vanachai platzierte.<br />

Das thailändische Unternehmen erhält<br />

die bislang längste ContiRoll im 4 Fuß-<br />

Format.<br />

„Internationalisierung, Ingenieurkunst<br />

und Fertigungsprofessionalität sowie<br />

nachhaltige Bekenntnis zur Etablierung<br />

unserer Technologien in immer neuen<br />

Märkten – das ist die Basis unseres Erfolges.<br />

Mit ‚Leadership in Technology‘<br />

werden wir auch <strong>2018</strong> zu einem weiteren<br />

erfolgreichen Geschäftsjahr gestalten“,<br />

ist Dr.-Ing. Hans W. Fechner überzeugt.<br />

www.siempelkamp.com<br />

FOTO: DARIUS SOSCHINSKI/BDGG


Die Dieseltechnologie weiterentwickeln<br />

und nicht verbieten<br />

Ortmann<br />

verbindet –<br />

seit 40 Jahren.<br />

FOTO: ©USU79 - STOCK.ADOBE.COM<br />

Statt Fahrverboten für Dieselfahrzeuge plädiert die ArGeZ für eine Weiterentwicklung der<br />

Diesel-Technologie.<br />

> ARGEZ: Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

(ArGeZ) spricht sich gegen<br />

staatliche Verbote von Dieselmotoren<br />

aus. Der globale Umwelt- und Klimaschutz<br />

werde durch die Weiterentwicklung der<br />

Dieseltechnologie verbessert, Technologieverbote<br />

trügen nicht zum Schutz von<br />

Umwelt und Klima bei, hieß es.<br />

Ein Urteil in Leipzig Ende Februar hat<br />

inzwischen die rechtliche Grundlage für<br />

Dieselfahrverbote in deutschen Städten<br />

geschaffen, soweit sie das einzige effektive<br />

Mittel zur Einhaltung der Emissions-<br />

Vorgaben aus Brüssel sind. Unabhängig<br />

davon steht für die ArGeZ fest: die Dieseltechnologie<br />

darf nicht sterben.<br />

Die Debatte um die Antriebstechnologien<br />

von morgen sei nicht nur für den<br />

Standort Deutschland, sondern für die<br />

ganze Welt von großer Bedeutung und<br />

sollte jetzt geführt werden. Umso wichtiger<br />

sei es, dass sie sich an den Fakten<br />

orientiere. Völlig klar sei, dass Grenzwerte<br />

nicht durch Manipulationen umgangen<br />

werden dürfen. Die Diskussion sei aber<br />

zu wichtig, um sie nur emotional zu führen,<br />

sie müsse versachlicht werden.<br />

Der Diesel leiste einen wichtigen Beitrag<br />

zur Erreichung der Klimaschutzziele<br />

der Pariser Klimaschutzkonvention. Denn<br />

er verbrenne den Kraftstoff effizienter<br />

als ein Benziner und stoße bis zu 15 %<br />

weniger CO 2 aus als ein vergleichbarer<br />

Benziner. Leider führe die Verunsicherungen<br />

der Autokäufer in Deutschland<br />

zu einem Rückgang des Dieselanteils mit<br />

negativen Folgen für die CO 2 -Bilanz, so<br />

die Befürchtung der ArGeZ. Moderne Dieselmotoren<br />

trügen nicht nur zum Klimaschutz<br />

bei, sie seien auch nicht gesundheitsschädlich.<br />

Sie verursachten nur sehr<br />

wenig Feinstaub mit weiter rückläufiger<br />

Tendenz. Die Emission von Stickoxiden<br />

(NO x ) könne bei Dieselfahrzeugen der<br />

neueren Generation auf ein unbedenkliches<br />

Maß und unter die gültigen Grenzwerte<br />

gesenkt werden. Die Technik dafür<br />

sei vorhanden und werde bereits verbaut.<br />

Die Mobilität werde für eine effiziente<br />

Nutzung von Energie auch in Zukunft den<br />

Verbrennungsmotor brauchen. Dabei werde<br />

auch der Diesel eine Rolle spielen. Man<br />

dürfe nicht nur auf Deutschland schauen,<br />

sondern müsse beim Umwelt- und Klimaschutz<br />

global denken, hieß es. Deshalb<br />

sei es sinnvoll, sich an der technischen<br />

Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors<br />

zu beteiligen und dies nicht anderen<br />

zu überlassen. Bei der Betrachtung der<br />

Zukunft der Antriebe, selbstverständlich<br />

unter Einschluss der Elektromotoren,<br />

müsse gesehen werden, dass der Verbrennungsmotor<br />

auch nicht-fossile Kraftstoffe<br />

nutzen und somit CO 2 -neutral betrieben<br />

werden könne.<br />

„Fortschritte beim Umwelt- und Klimaschutz<br />

in einer globalen Dimension<br />

lassen sich nur durch eine technologieoffene<br />

Forschung und Entwicklung erzielen.<br />

Technologieverbote helfen da nicht weiter“,<br />

meinte Christian Vietmeyer, Sprecher<br />

der ArGeZ.<br />

<br />

www.argez.de<br />

• Gießkammern<br />

• Gießbehälter<br />

• Druckgießverschleißteile<br />

Made by Ortmann steht in der<br />

Branche für höchste Qualitätsund<br />

Bearbeitungsstandards.<br />

Zukunftsweisend verbinden<br />

wir effiziente Lösungen für<br />

unsere Kunden mit innovativer<br />

Druckgießtechnik.<br />

ortmann-druckgiesstechnik.de<br />

info@ortmann-druckgiesstechnik.de<br />

Ortmann<br />

verbindet.<br />

ORT_Anzeige_54x260 311016 RZ.indd 2 02.11.16 10:25


AKTUELLES<br />

FOTO: ASK CHEMICALS<br />

Frische Luft tanken<br />

> ASK CHEMICALS: Auf dem diesjährigen<br />

Formstoff-Forum am 7. und 8. März<br />

<strong>2018</strong>, dem zentralen Branchentreff für<br />

Formstoffe der deutschsprachigen Gießerei-Industrie,<br />

präsentierte ASK Chemicals<br />

seine Lösungen, Emissionen zu vermeiden,<br />

ohne dabei Zugeständnisse an Werkstoffeigenschaften,<br />

die Produktivität oder die<br />

wirtschaftliche Effizienz zu machen. Das<br />

Portfolio des Unternehmens umfasst heute<br />

emissionsfreie und emissionsreduzierte<br />

Produkte wie wasserbasierte Schlichten,<br />

Binder, Additive, Trennmittel oder<br />

Speiser-Lösungen. Einen besonderen Beitrag<br />

zur Reduktion der Emissionsfracht in<br />

der Gießerei leisten vornehmlich die anorganische<br />

Inotec-Technologie und die Cold-<br />

Box-Technologie Ecocure Blue. Die Ino tec-<br />

Technologie zeigt ihr Potenzial insbesondere<br />

in hochproduktiven und anspruchsvollen<br />

Segmenten wie der Fertigung von<br />

Motor blöcken und Zylinderköpfen beim<br />

ASK-Team beim Formstoff-Forum<br />

in Aachen Anfang März.<br />

Aluminium-Niederdruck-Kokillen- und<br />

-Schwer kraftgießen.<br />

Die Technologie findet bereits seit einigen<br />

Jahren bei führenden Automotive-<br />

Gießereien Anwendung. Ein wesentlicher<br />

Vorteil gegenüber organischen Kernherstellungsverfahren<br />

ist das Verringern oder<br />

sogar Vermeiden von Gerüchen und Emissionen<br />

(Zersetzungsprodukte, Kondensate)<br />

während der Kernherstellungs-, Kernlagerungs-<br />

und Gießprozesse. Dadurch<br />

können nicht nur Luftaufbereitungsmaßnahmen<br />

eingespart, sondern auch Wartungs-<br />

und Reinigungsaufwand der Metalldauerformen<br />

deutlich reduziert werden.<br />

Im Bereich Eisen- oder Stahlguss hat<br />

die Inotec-Technologie in den letzten Jahren<br />

ebenfalls Fortschritte gemacht, befindet<br />

sich dort jedoch noch nicht in der<br />

Serienreife.<br />

Dr. Felix Mück, Laborleiter Inorganics<br />

Iron & Steel, und Dr. Christian Appelt, Global<br />

Incubator Business Manager Inorganics<br />

(Beide ASK Chemicals), präsentierten<br />

auf dem Formstoff-Forum in Aachen<br />

den aktuellen Entwicklungsstand der Inotec-Technologie<br />

für das Eisengießen und<br />

gaben einen Ausblick auf die künftige Entwicklung.<br />

Mit der „Ecocure Blue“-Technologie<br />

können Gießereien Emissionen<br />

absenken und die aktuell geforderten<br />

Grenzwerte in der organischen Serienfertigung<br />

einhalten. Ecocure Blue ist das<br />

weltweit einzige Cold-Box-System, dessen<br />

Teil 1 frei von Gefahrstoffkennzeichnung<br />

ist. Praxisbeispiele belegen, dass durch<br />

den Einsatz dieser Bindemittel-Technologie<br />

BTX-Emissionen deutlich gesenkt werden.<br />

So konnten bei einer namhaften Gießerei<br />

eine Binderreduktion von 22 %, eine<br />

Verringerung der BTX-Emissionen im<br />

Gießprozess um 66 % sowie eine BTX-<br />

Reduzierung im Altsand von 34 % erzielt<br />

werden. Die „Ecocure Blue“-Technologie<br />

18 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


wurde für Anwendungen beim Eisen- und Stahlgießen sowie<br />

beim Aluminium-Sandgießen entwickelt. Die emissionsreduzierte<br />

Lösung für das Aluminium-Kokillengießen wurde<br />

2017 unter dem Namen Ecocure Silver im Markt eingeführt.<br />

Vor dem Hintergrund der technologischen Grenzen organischer<br />

Binder-Technologien, die immer Emissionen freisetzen<br />

werden, hat sich ASK Chemicals dazu entschieden,<br />

neben der stetigen Optimierung seiner gießerei-chemischen<br />

Produkte einen weiteren Weg zu beschreiten, der Gießereien<br />

helfen wird, die Herausforderungen im Bereich Emissionen<br />

und Arbeitsplatzgrenzwerte zu meistern. Mit der Gründung<br />

seines Start-ups xpuris möchte der Gießerei-Zulieferer<br />

„Abluftreinigung neu denken“. Das modulare System xpuris<br />

baut Emissionen im Gießerei-Prozess nahezu vollständig<br />

ab. Dabei stellt die UVR-Technologie die Selbstreinigungsmechanismen<br />

der Erdatmosphäre nach und beschleunigt<br />

diese bis zu 1000 Mal. Während der Behandlungsphasen<br />

werden die Schadstoffe in der Abluft in harmlose Reaktionsprodukte<br />

zersetzt, die leicht aus dem Abluftstrom ausgeschieden<br />

werden. xpuris kann – je nach Bedarf – verschiedene<br />

Komponenten aus der Abluft entfernen, z. B. bei<br />

einer Cold-Box-Kernfertigung neben Aminen auch TOC. Die<br />

Emissionen werden an den unterschiedlichen Quellen erfasst<br />

und anschließend sequenziell oder parallel mit unterschiedlichen<br />

xpuris-Filtereinheiten gereinigt. Entsprechend<br />

der Verschmutzungsbelastung kann die Leistung der einzelnen<br />

xpuris-Filtereinheiten reduziert oder erhöht werden.<br />

Über Sensoren und modernste Steuerungstechnologie wird<br />

eine energieeffiziente Abluftreinigung „on demand“ erreicht,<br />

die die Betriebskosten der Gießerei senkt. Frank Lenzen,<br />

Technischer Produktmanager Cold-Box-Binder bei ASK Chemicals,<br />

und Dirk Kiele-Dunsche, CEO bei xpuris, stellten in<br />

ihrem gemeinsamen Vortrag mit dem Titel „Wirtschaftliche<br />

Lösungen zur Emissionsvermeidung in Gießereien“ den kombinierten<br />

Einsatz der „Ecocure Blue“-Technologie mit innovativer<br />

Ablufttechnik dar und zeigten die Potenziale auf –<br />

insbesondere für mittelständische Gießereien.<br />

<br />

www.ask-chemicals.com<br />

Neue Vertretung in<br />

Süddeutschland<br />

> AGTOS: Der Hersteller von Schleuderrad-Strahlanlagen,<br />

AGTOS, Emsdetten, hat mit Bertram Klee einen branchenbekannten<br />

und kompetenten Vertreter gewonnen. Wie das<br />

Unternehmen mitteilte, befindet sich Klees Vertretung in<br />

Bad Staffelstein in Franken. Damit verfügt AGTOS nun über<br />

ein Bindeglied nach Süddeutschland und Sachsen. Bertram<br />

Klee wird vom AGTOS-Maschinenverkauf und der Serviceabteilung<br />

tatkräftig unterstützt, die bisherigen Ansprechpartner<br />

des Herstellers stehen auch weiterhin zur Verfügung.<br />

www.agtos.de<br />

BE READY FOR<br />

THE INDUSTRY‘S MOST<br />

IMPORTANT DATES!<br />

THE LEADING DIE CASTING SHOWS<br />

EUROGUSS<br />

Germany, Nuremberg<br />

14 - 16 January 2020<br />

euroguss.de<br />

EUROGUSS MEXICO<br />

Mexico, Guadalajara<br />

24 - 26 October <strong>2018</strong><br />

euroguss-mexico.com<br />

NEW EXHIBITION HIGHLIGHT<br />

CHINA<br />

DIECASTING<br />

China, Shanghai<br />

18-20 July <strong>2018</strong><br />

diecastexpo.cn/en<br />

ALUCAST<br />

India, Greater Noida,<br />

Delhi, NCR<br />

6 - 8 December <strong>2018</strong><br />

alucastexpo.com<br />

and more to come...<br />

Möchten Sie, dass wir Ihre Presseinformationen<br />

für unsere Rubrik Aktuelles<br />

berücksichtigen?<br />

Dann schicken Sie Ihre Meldungen bitte<br />

an: redaktion@bdguss.de<br />

euroguss.de/international


AKTUELLES<br />

Serafin kauft Eisengießerei<br />

> WESO-AURORAHÜTTE: Die Gladenbacher<br />

Eisengießerei WESO-Aurorahütte<br />

gehört einem neuen Eigentümer. Das<br />

Münchener Familienunternehmen Serafin<br />

hat 100 % der Anteile von der Viessmann<br />

Group in Allendorf (Eder) übernommen<br />

- vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden.<br />

Über den Kaufpreis haben<br />

beide Seiten Stillschweigen vereinbart.<br />

Die WESO-Aurorahütte GmbH gehört<br />

zu den großen deutschen Gießereien mit<br />

über 400 Mitarbeitern. Das Unternehmen<br />

aus dem hessischen Gladenbach ist spezialisiert<br />

auf die Herstellung hochwertiger<br />

Produkte aus Gusseisen mit Lamellengrafit,<br />

die international in anspruchsvollen<br />

Branchen im Einsatz sind. Im vergangenen<br />

Jahr beging das Unternehmen sein<br />

130-jähriges Bestehen.<br />

WESO war seit mehreren Jahrzehnten<br />

Teil der Viessmann Group und hat diese<br />

mit Gussteilen für die Heiztechnik beliefert.<br />

Auch zukünftig wird der Alteigentümer<br />

ein wichtiger Kunde für WESO bleiben.<br />

Darüber hinaus arbeitet die Gießerei<br />

bereits heute für namhafte Industriekunden<br />

aus unterschiedlichen Branchen. Sowohl<br />

bei der Viessmann Group als auch<br />

bei den bisherigen Drittkunden rechnet<br />

WESO mit weiteren Wachstumspotenzialen.<br />

Dabei wird der Fokus insbesondere<br />

auf dem weiteren Auf- und Ausbau des<br />

Drittkundengeschäfts liegen.<br />

„Die Mitarbeiter in Gladenbach haben<br />

mit ihrem vorbildlichen Engagement maßgeblich<br />

zur erfolgreichen Entwicklung der<br />

WESO über viele Jahrzehnte beigetragen.<br />

Dafür bedanke ich mich ausdrücklich. Zugleich<br />

freue ich mich, dass die Aurorahütte<br />

mit der Übergabe an Serafin weiterhin<br />

in guten, familiengeführten Händen ist.<br />

Wir sind fest überzeugt, dass die WESO<br />

damit auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt<br />

ist“, sagte Prof. Dr. Martin Viessmann,<br />

Präsident des Executive Boards der<br />

Viessmann Group.<br />

Philipp Haindl, einer der Gründer der<br />

Serafin Unternehmensgruppe und Vertreter<br />

der Gesellschafterfamilie, betonte,<br />

Die WESO-Aurorahütte ist von dem Münchner Familienunternehmen Serafin gekauft<br />

worden. Die mehr als 400 Beschäftigten der Gießerei werden übernommen.<br />

dass sich für die mehr als 400 Beschäftigten<br />

der Gladenbacher Gießerei nichts<br />

ändere. Die bisherige Strategie von WESO<br />

als Kundengießerei werde weiterentwickelt.<br />

„Wir investieren in etablierte mittelständische<br />

Unternehmen, die auf ein<br />

funktionierendes Geschäftsmodell zurückgreifen,<br />

und durch den Einsatz operativer<br />

und strategischer Maßnahmen<br />

weiterentwickelt werden können.“ Serafin<br />

ist eine diversifiziert aufgestellte Unternehmensgruppe,<br />

deren Philosophie auf<br />

die 150-jährige Unternehmertradition der<br />

Gesellschafterfamilie zurückgeht. Dem<br />

Leitmotiv „Verantwortung aus Tradition“<br />

folgend, investiert Serafin in Unternehmen,<br />

um diese im Einklang mit allen Interessensgruppen<br />

weiterzuentwickeln. Zu<br />

der 2010 gegründeten Münchener Gruppe<br />

gehören mittlerweile acht Firmen –<br />

vom mittelständischen Werkzeuganbieter<br />

über einen Produzenten technischer Textilien<br />

bis hin zum Porzellanhersteller mit<br />

Umsätzen von 20 bis 130 Mio. Euro. Über<br />

die gesamte Gruppe hat Serafin im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz von 500 Mio.<br />

Euro erwirtschaftet.<br />

<br />

www.weso.de<br />

FOTO: WESO<br />

FÖRDERN MISCHEN DOSIEREN TRENNEN LAGERN ENGINEERING<br />

Dürmeier GmbH<br />

Anlagenbau und Verfahrenstechnik<br />

Herrenwiesen 8<br />

71665 Vaihingen an der Enz<br />

Tel.: +49 (0) 7<strong>04</strong>2 82 25 0<br />

Fax: +49 (0) 7<strong>04</strong>2 82 25 25<br />

Internet: www.duermeier.de<br />

E-Mail: info@duermeier.de<br />

20 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


FOTO: SWB<br />

So wird sich das SWB-Team im Mai auf der IFAT präsentierten: mit<br />

einer frischen Optik im Graffiti-Stil.<br />

Absolute Hingucker auf<br />

der IFAT<br />

> SWB: Farbenfroh im Graffiti-Stil präsentiert die Stahlwerke<br />

Bochum GmbH (SWB) ihre Erzeugnisse auf der IFAT <strong>2018</strong> in<br />

München, der Messe für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft.<br />

Dadurch macht sie sie optisch zu dem, was<br />

sie aufgrund ihrer Schlagkraft, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

im Einsatz schon lange sind: „Absolute Hingucker“<br />

Die Messe findet vom 14.-18. Mai <strong>2018</strong> statt. Der Stand<br />

des Gießereiunternehmens befindet sich in Halle B4, Stand<br />

341/440. Dort informiert das SWB-Team über sein Serviceangebot,<br />

steht für den fachlichen Austausch mit den Messebesuchern<br />

zur Verfügung und berät diese gerne auch individuell.<br />

Eine kompetente auf die jeweiligen Kundenbelange ausgerichtete<br />

Anwendungsberatung hat bei SWB einen hohen Stellenwert.<br />

SWB-Experten machen sich vor Ort ein Bild von den<br />

spezifischen Anforderungen und entwickeln im Dialog mit dem<br />

Kunden die für dessen Maschinen optimale Verschleißschutzlösung.<br />

Das besondere Augenmerk liegt hierbei auf den Leistungsträgern,<br />

den Shredderhämmern und Schlagleisten. Ergänzend<br />

bietet SWB das Komplettprogramm an hochverschleißfesten<br />

Werkzeugen und Komponenten für Shredder, Scheren,<br />

Brecher und sonstige Aufbereitungsanlagen. Das Unternehmen<br />

wirbt damit, dass es mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

der in Bochum hergestellten Gussteile mit sehr hohem Verschleißwiderstand<br />

weltweit Maßstäbe in der Shreddertechnologie<br />

und Prallzerkleinerung setzt. Standzeitenoptimierung,<br />

Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit stehen hierbei besonders<br />

im Fokus.<br />

Heute werden SWB-Produkte in über 50 Ländern auf der<br />

ganzen Welt in Aufbereitungsanlagen im Metall- und Schrottrecycling,<br />

beim Recycling von Baurestmassen sowie in der<br />

Mineralaufbereitung dort eingesetzt, wo der Verschleiß am<br />

größten ist. Die SWB setzt auf eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete<br />

Produktion und bietet ihren Kunden die Möglichkeit<br />

zur Rückgabe der verschlissenen Schlagwerkzeuge und Auskleidungen<br />

mit einer dem Materialwert angemessenen Vergütung.<br />

Gemeinsam mit ihren Kunden betreibt SWB damit einen<br />

nachhaltigen Umweltschutz und schont Ressourcen.<br />

www.stahlwerke-bochum.com


MEHR ÜBERBLICK<br />

FÜR DAS MANAGEMENT<br />

Professor Bührig-Polaczek (unten links) und Professor Kallien (unten rechts) zusammen mit<br />

Dieter Mewes (VDG-Akademie, Mitte rechts) und den glücklichen Absolventen des 16. VDG-<br />

Zusatzstudiums.<br />

16. VDG-ZUSATZSTUDIUM<br />

FOTO: DARIUS SOSCHINSKI/BDG<br />

> VDG-AKADEMIE: Eine neue Generation<br />

von Gießerei-Fachingenieuren ist bereit<br />

für den Beruf: Am 24. November 2017<br />

übereichten Professor Bührig-Polaczek<br />

und Professor Kallien den Studenten des<br />

berufsbegleitenden VDG-Zusatzstudiums<br />

feierlich die Prüfungszeugnisse. Teilnehmern,<br />

die bereits über einen Masterabschluss<br />

oder den akademischen Grad eines<br />

Diplom-Ingenieurs verfügen, wurde<br />

mit dem erfolgreichen Abschluss des Zusatzstudiums<br />

der Titel des Gießerei-Fachingenieurs<br />

(VDG) verliehen. Zuvor hatten<br />

die Studenten bereits Vorlesungen und<br />

Prüfungen an der RWTH Aachen, Hochschule<br />

Aalen, Bergakademie Freiberg und<br />

TU Clausthal absolviert. Das fünfte Modul<br />

des Studiengangs fand traditionell im<br />

Haus der Gießerei-Industrie in Düsseldorf<br />

statt und beinhaltete neben der schriftlichen<br />

Abschlussprüfung insbesondere<br />

Vorlesungen zu Querschnittsthemen aus<br />

den Bereichen Projektmanagement,<br />

FMEA, Arbeits- und Umweltschutz sowie<br />

Qualitäts- und Energiemanagement. Ferner<br />

wurden in Kolloquien die in den Monaten<br />

zuvor erarbeiteten schriftlichen<br />

Ausarbeitungen vertieft, um den erfolgreichen<br />

Wissenstransfer verbunden mit<br />

der betrieblichen Praxis sicherzustellen.<br />

Ein Besuch der Eisengießerei von Georg<br />

Fischer in Mettmann rundete das insgesamt<br />

achtzehn Monate dauernde Studium<br />

ab. <br />

www.vdg-akademie.de<br />

MEHR KONTROLLE<br />

AUF DEM HALLENBODEN<br />

www.rgu.de<br />

Prof. Steinhäuser verabschiedete sich<br />

als Leiter des Gießerei-Instituts<br />

> HOCHSCHULEN:<br />

22 Jahre leitete Prof.<br />

Dr.-Ing. Thomas Steinhäuser<br />

den Lehrstuhl<br />

für Gießereimaschinen<br />

und Formstoffe in<br />

Duisburg. 250 Ingenieure<br />

bildete er aus.<br />

Ende Februar ging er<br />

in Rente. Auf der Duisburger<br />

Barbarafeier im<br />

November spielte er<br />

ein Abschiedsständchen.<br />

Ein Nachfolger<br />

steht noch nicht fest.<br />

FOTO: INGO STELLER


AKTUELLES<br />

Starkes Wachstum in 2017<br />

> SCHMOLZ + BICKENBACH: CEO<br />

Clemens Iller sagte: „Wir hatten ein gutes<br />

Jahr 2017, in welchem wir alle unsere<br />

Ziele erreicht oder übertroffen haben.<br />

Zum einen haben wir die Initiative zur<br />

nachhaltigen Senkung der Kostenbasis<br />

um mehr als 70 Mio. Euro abgeschlossen.<br />

Zum anderen erzielten wir deutliche<br />

strukturelle Fortschritte, zum Beispiel<br />

durch die Reorganisation unserer Business<br />

Unit DEW und die Restrukturierung<br />

von Steeltec. Durch diese Maßnahmen<br />

in Verbindung mit einer erfolgreichen<br />

Refinanzierung sind wir heute in einer<br />

wesentlich besseren Lage als vor einem<br />

Jahr, die Herausforderungen eines sich<br />

ständig verändernden Spezialstahlmarktes<br />

zu meistern. Ein weiterer wichtiger<br />

Schritt in diese Richtung war die kürzlich<br />

erfolgte Übernahme von Teilen von<br />

Ascometal, wodurch ein führendes Unternehmen<br />

im europäischen Qualitätsund<br />

Edelbaustahl entstanden ist. Im Jahr<br />

<strong>2018</strong> werden wir ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Integration unserer neuen<br />

Kollegen und Werke richten, ohne dabei<br />

den Blick auf die Entwicklung der anderen<br />

Business Units und die anhaltende<br />

Kostendisziplin zu verlieren.“ Schmolz +<br />

Bickenbach gehört zu den führenden Unternehmen<br />

für Speziallangstahl weltweit.<br />

Zum Unternehmen gehört auch die<br />

Schmolz + Bickenbach Guss GmbH mit<br />

Werken in Krefeld und Lobberich.<br />

2017 betrug das Absatzvolumen von<br />

Schmolz + Bickenbach 1797 Kilotonnen<br />

und lag damit gegenüber 1724 Kilotonnen<br />

in 2016 etwas höher. In Verbindung mit<br />

den um 11 % auf 1490 Euro pro t gestiegenen<br />

durchschnittlichen Verkaufspreisen<br />

stieg der Umsatz auf 2677,8 Mio.<br />

Euro, was einer Steigerung von 15,7 %<br />

gegenüber dem Gesamtjahr 2016 entspricht.<br />

Das Konzernergebnis war mit<br />

45,7 Mio. deutlich positiv.<br />

Das Marktumfeld im Jahr 2017 war<br />

günstig, was zu einer konstant hohen<br />

Nachfrage nach den Produkten in nahezu<br />

allen relevanten Endmärkten führte. Um<br />

diese Nachfrage zu befriedigen, produzierte<br />

das Unternehmen 1937 Kilotonnen<br />

Rohstahl, was einer Steigerung von 6,7%<br />

entspricht. Die Absatzmenge erreichte<br />

1797 Kilotonnen und lag damit um 4,2 %<br />

höher als in 2016. Insbesondere die Absatzmenge<br />

von Qualitäts- und Edelbaustahl<br />

mit einem Plus von 6,4 % trug zu<br />

diesem Wachstum bei. Während die verkaufte<br />

Menge an RSH-Stahl um 1,7% zunahm,<br />

blieb der Absatz von Werkzeugstahl<br />

nahezu stabil.<br />

Zur Akquisition von Ascometal, die am<br />

1. Februar <strong>2018</strong> in Kraft trat, hieß es, sie<br />

sei ein erster Schritt im Zuge der Strategie,<br />

an der Konsolidierung der europäischen<br />

Spezial-Langstahlindustrie teilzunehmen.<br />

Ziel sei es, durch Kostenvorteile<br />

eine bessere Auslastung der bestehenden<br />

Anlagen und damit eine effizientere Produktion<br />

zu erreichen.<br />

Zum Ausblick <strong>2018</strong> sagte CEO Clemens<br />

Iller, dass das Unternehmen an den<br />

Erfolg der letzten beiden Jahre anknüpfen<br />

und seine Stärken noch besser nutzen<br />

wolle. Gleichzeitig sei Kostendisziplin notwendig,<br />

um die steigenden Rohstoff- und<br />

Personalkosten abzufedern. Ein klarer<br />

Schwerpunkt werde jedoch die Integration<br />

von Ascometal sein. Um diese Akquisition<br />

zu einem erfolgreichen Abschluss<br />

zu bringen, würden in den nächsten zwei<br />

Jahren erhebliche Managementkapazitäten<br />

eingesetzt.<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

WIR GEHEN FÜR SIE<br />

DURCH’S FEUER<br />

www.hagenburger.de


AKTUELLES<br />

Drei Fragen an...<br />

Wolfgang Ernst, Geschäftsführer der Datec GmbH, einem<br />

Ausrüster für die Elektronik in der Sandaufbereitung. Ernst<br />

moderierte eine Vortragsreihe des Formstoffforums, bei<br />

dem am 7. und 8. März in Aachen 420 Gießereiexperten<br />

zusammenkamen. Seit einiger Zeit beklagt Ernst einen Entwicklungsrückstand<br />

beim Nassgießen gegenüber anderen<br />

Verfahren (siehe hierzu auch <strong>GIESSEREI</strong> 2-<strong>2018</strong>, S. 44 ff.).<br />

Die <strong>GIESSEREI</strong> sprach ihn in Aachen auf das Thema an.<br />

FOTO: ANDREAS BEDNARECK<br />

Herr Ernst, das Kernpaketverfahren<br />

für dünnwandige Automobilteile wird<br />

weiterentwickelt, das Nassgießen<br />

kaum. Gerade in der Sandaufbereitung<br />

können die Verfahrensvorteile bis<br />

dato also nicht genutzt werden. Ist der<br />

Wunsch nach einer Weiterentwicklung<br />

der Grund, warum Sie sich so sehr für<br />

das Nassgießen stark machen?<br />

Es gibt eine Leidenschaft für diesen mineralischen<br />

Rohstoff. Und ich finde es<br />

spannend, daran zu arbeiten und Erkenntnisse<br />

weiterzuentwickeln. Bei oberflächlicher<br />

Betrachtung denkt man vielleicht,<br />

daran kann man nichts optimieren. Wenn<br />

man näher schaut, zeigt sich aber, dass<br />

es sehr wohl Ansatzpunkte gibt, wo man<br />

mit neuer Mess- und auch Steuerungstechnik<br />

Dinge realisieren und umsetzen<br />

kann, die vor 20 Jahren noch undenkbar<br />

waren. Und dieser Reiz, immer neue<br />

Schritte nach vorne zu gehen, ist für mich<br />

der Motor. Hinzu kommt, dass ich beobachte,<br />

dass diesem Verfahren ein Grab<br />

geschaufelt wird, weil die Entwicklung<br />

stagniert. Bei einem Vortrag heute Nachmittag<br />

hieß es: „Mensch, da muss ich ja<br />

richtig viel in Messtechnik investieren.“<br />

Und das stimmt, aber wenn ich 40 Jahre<br />

nichts getan habe, stehe ich bei Null und<br />

dann wird es eben teuer. In den Gießereien<br />

gibt es, wenn es z. B. um die Bemaßung<br />

von Gussteilen geht, sehr hochwertige<br />

Messeinrichtungen. Aber beim Nassgießen,<br />

wenn es um das Sandlabor geht, wird<br />

mit uralten Geräten gearbeitet und die<br />

Hülsen sind im schlimmsten Fall auch<br />

noch verrostet.<br />

Dünnwandigkeit ist ja im Trend und für<br />

den Leichtbau im Automobilbau auch<br />

durchaus erforderlich. Hierfür wird das<br />

Kernpaketverfahren eingesetzt. Große<br />

Gussteile wie Windradnaben werden<br />

durch das Gießen in Furanharzformen<br />

hergestellt. Welche Gussteile betrifft<br />

das Nassgießen heute?<br />

Laut etwas älterer Zahlen sind es noch gut<br />

drei Viertel der Gussprodukte in Deutschland.<br />

Das wird sich allerdings verschoben<br />

haben, denn mit dem Trend zu steigender<br />

Komplexität hat sich das Kernpaketverfahren<br />

mehr und mehr durchgesetzt. Das Verfahren<br />

gibt es seit 10 Jahren, es ist aber<br />

vergleichsweise teuer. Die Großserie hat<br />

da an der Stelle eine sehr starke Stellung.<br />

In Gießereien, die sehr kundenspezifisch<br />

mit kleinen Serien arbeiten, dominiert das<br />

Nassgießen wie eh und je, denn es ist wegen<br />

seines Preisvorteils weiterhin ein verbreitetes<br />

Verfahren. Im Vergleich zum Kokillengießen,<br />

wo sie für eine einzelne Form<br />

richtig viel bezahlen müssen und auch<br />

nicht mit einer Form auskommen, hat das<br />

Nassgießen einen Riesenvorteil. Sie haben<br />

nur wenige Einstandskosten, um eine Form<br />

zu erstellen. Wenn die Form zerstört wurde,<br />

können Sie das Ganze wieder neu nutzen.<br />

Das ist ein ungeheurer Prozessvorteil.<br />

Beim Kernpaketverfahren gibt es Zyniker,<br />

die vom Groschengrab sprechen, weil die<br />

Themen Kernpakete und Sandverfahren<br />

noch immer nicht ganz gelöst sind und<br />

sich dadurch wohl noch höhere Kosten ergeben.<br />

Wenn es für das Nassgießen gelingen<br />

würde, eine neue Sandaufbereitung<br />

zu entwickeln, könnte das Verfahren seine<br />

Preisvorteile in die Waagschale werfen.<br />

Eines der Kernanliegen des Entwicklungsrückstands<br />

beim Nassgießen ist<br />

es, die Messverfahren für den Formsand<br />

zuverlässiger zu machen. Hierzu<br />

hielt Hubert Kerber vom ÖGI beim<br />

Formstoffforum einen Vortrag. Wie beurteilen<br />

Sie seine Vorschläge?<br />

Wir befinden uns in der Verlegenheit, dass<br />

wir für unsere ganzen Messsysteme im<br />

Sandlabor überhaupt keine Methoden entwickelt<br />

haben, um zu sagen, diesem Messwert<br />

vertraue ich. Die Entwicklungen, die<br />

für andere messtechnische Aufgaben<br />

stattgefunden haben, wurden nicht auf das<br />

Sandgießen übertragen. Wenn ich jetzt einen<br />

Messwert wie 18 N/cm 2 für eine<br />

Druckfestigkeit habe: Wie kann ich diesem<br />

Messwert vertrauen, wie kann ich dem<br />

Messgerät glauben, dass es in Ordnung<br />

ist, oder ob der Bediener richtig damit umgegangen<br />

ist. Das Problem ist nämlich,<br />

dass bei den Messungen sehr große Streuungen<br />

erkennbar sind. Die Ringversuche,<br />

über die Hubert Kerber vom österreichischen<br />

ÖGI in seinem Vortrag gesprochen<br />

hat, sind Teil einer Strategie, uns auf den<br />

Stand der Technik der allgemeinen Messtechnik<br />

zu bringen. Das erfordert neue<br />

Überlegungen. Die Angleichung der Messverfahren<br />

und auch eine Angleichung bei<br />

der Prüfung der Geräte. Wenn wir die<br />

Streuungen in den Messwerten verstehen,<br />

verstehen wir auch die Ursachen für die<br />

Ausreißer in der Sandaufbereitung besser.<br />

Die Frage muss beantwortet werden, wie<br />

ich zu einer Messmittelfähigkeit komme.<br />

Das ist auch nötig, weil den Gießern externe<br />

Auditoren von Kunden durchaus auf<br />

die Füße treten, und die Messverfahren in<br />

Frage stellen. Für uns geht es schlicht und<br />

ergreifend darum, herauszufinden, wie den<br />

Messwerten geglaubt werden kann und<br />

wie sie vergleichbar werden. Da haben wir<br />

uns in der Vergangenheit aus der Verantwortung<br />

gestohlen. Es ist ein schwieriges<br />

Thema, dem wir uns aber stellen müssen.<br />

So sehr ich aber davon überzeugt bin,<br />

dass es die Potenziale des Verfahrens gibt,<br />

so sehr ist mir auch die merkwürdige Zurückhaltung<br />

in Mitteleuropa bei der Weiterentwicklung<br />

des Nassgießens aufgefallen.<br />

Möglicherweise kommen die Impulse<br />

dafür in Zukunft aus dem asiatischen<br />

Raum, denn dort geht man noch mit einer<br />

ganz anderen Aufgeschlossenheit an diese<br />

Fragen heran. Dort sieht man manchmal<br />

den Glanz in den Augen der Ingenieure, in<br />

diesem Bereich noch etwas zu erreichen.<br />

Ja, wir können Potenziale entwickeln. Aber<br />

ich habe die Sorge, dass die Notwendigkeit<br />

und die Möglichkeiten hier bei uns nicht<br />

erkannt werden.http://datec.org<br />

24 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


REPORT<br />

Kompetenter Partner für<br />

Entwicklung und Service<br />

Das Ende 2017 eröffnete HA Center of Competence ist mehr als<br />

ein Gießereitechnikum. In Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern<br />

will Hüttenes-Albertus von Baddeckenstedt aus Innovationen<br />

beschleu nigen und Gießereiprozesse optimieren.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 25


REPORT<br />

Pilot- und Industrieanlagen<br />

für alle Prozesse<br />

Text: Sabine Umla-Latz; Fotos: Andreas Bednareck und Hüttenes-Albertus<br />

Das HA Center of Competence (HA CoC) verfügt über Pilot- und Industrieanlagen,<br />

die nahezu alle Prozessschritte einer Gießerei abbilden.<br />

Hüttenes-Albertus, ein weltweit führender Hersteller von gießereichemischen<br />

Produkten, kann hier gießen, Kerne schießen und Formen bauen.<br />

Dies ermöglicht es, neue Verfahren vor ihrem Einsatz umfassend zu testen<br />

und zu optimieren.<br />

KUNDENPROJEKTE WILLKOMMEN<br />

Der Leiter des HA Center of Competence Michael Kläs (Mitte),<br />

HA Geschäftsführer Dr. Carsten Kuhlgatz (2.v.li.) und die Gießereifachleute<br />

des HA CoC freuen sich auf herausfordernde Kundenprojekte.<br />

Neue Ideen und Lösungsansätze für fast alle Formund<br />

Kernherstellungsverfahren können hier in der Praxis getestet<br />

werden, ohne die Abläufe bei den Kunden zu beeinträchtigen.<br />

VON DER IDEE<br />

ZUR INNOVATION<br />

Neuentwicklungen aus dem<br />

Labor allein nützen der Gießerei<br />

erst mal noch nichts. Ihr Nutzen<br />

– und damit ihr Erfolg – stellt<br />

sich erst dann ein, wenn sie den<br />

tatsächlichen Bedürfnissen der<br />

Kunden dienen und auch unter<br />

industriellen Bedingungen mit<br />

den entsprechenden Maschinen<br />

und Anlagen optimal eingesetzt<br />

werden können.<br />

26 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


DIE NÄCHSTE GENERATION<br />

DER ANORGANIK<br />

Auch wenn die anorganischen Bindersysteme<br />

inzwischen den Kinderschuhen<br />

entwachsen sind und wirtschaftliche,<br />

qualitativ hochwertige Ergebnisse<br />

liefern, ist die Entwicklung bei Weitem<br />

nicht zu Ende. Gießereifachleute und<br />

Chemiker bei HA arbeiten intensiv daran,<br />

die Produkte weiter zu verbessern.<br />

Dabei hat das Unternehmen verschiedene<br />

Herausforderungen im Blick.<br />

Hierzu gehören unter anderem die<br />

Optimierung der Lagerstabilität sowie<br />

die Anorganik im Eisenguss.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 27


REPORT<br />

COLD-BOX: WENIGER<br />

EMISSIONEN UND GERUCH<br />

Umweltschonende Produktion und<br />

komplexere Gussteile sind zwei Anforderungen,<br />

denen sich die Gießerei<br />

heute stellen muss. HA entwickelt neue<br />

Generationen von Cold-Box Bindersystemen,<br />

die den Spagat vollbringen:<br />

weniger Emissionen und kompromisslose<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

28 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


REPORT<br />

SCHMELZ- UND GIESSANLAGEN<br />

Mit den Schmelz- und Gießanlagen des HA Center of<br />

Competence können täglich bis zu zwei Tonnen Eisen- oder<br />

Nichteisen-Legierungen erschmolzen und abgegossen werden.<br />

INNOVATIVE SCHLICHTEN<br />

Bei der Entwicklung von Schlichten verfolgt HA verschiedene<br />

Ziele: Um bestimmte Gussfehler im Eisen- und Stahlguss zu<br />

verhindern, werden Bindersysteme und Überzugstoffe bestmöglich<br />

aufeinander abgestimmt. Weitere Entwicklungsthemen sind<br />

Wasserschlichten für anorganisch gebundene Kerne sowie<br />

Schlichten für 3-D-gedruckte Kerne.<br />

SERVICE: DESIGN-KONZEPTE<br />

UND PROTOTYPEN<br />

Von der Design-Konzeptionierung für Kerne und Gussteile<br />

bis hin zur Prototypen-Herstellung: Als verlängerter<br />

Arm der Gießerei bietet das HA CoC alles an, was<br />

im Serienbetrieb beim Kunden nur schwierig umzusetzen<br />

ist. In Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern<br />

werden zum Beispiel Werkzeuge für organische<br />

und anorganische Kernherstellungsverfahren konzipiert,<br />

finalisiert und für die Serienproduktion freigefahren.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 29


REPORT<br />

ZUSAMMENSPIEL<br />

Wenn Chemie-Know-how<br />

und Anlagentechnik perfekt<br />

zusammenspielen, profitiert<br />

die Gießerei: Ein umfassender<br />

Maschinenpark bietet<br />

die Möglichkeit, das Zusammenwirken<br />

von Gießereichemie<br />

und Maschinentechnik<br />

zu optimieren. HA kooperiert<br />

hierbei mit praktisch allen<br />

namhaften Herstellern von<br />

Gießereianlagen.<br />

HAND IN HAND<br />

Erfahrene Chemiker, Gießereifachleute und Metallurgen arbeiten bei Hüttenes-<br />

Albertus Hand in Hand mit Kunden und Partnern. Ziel ist es, den Kunden mithilfe<br />

gießereichemischer Innovationen zu helfen, Prozesse zu optimieren, die Effizienz<br />

zu verbessern und die Umweltverträglichkeit zu erhöhen.<br />

30 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


TRAININGS UND<br />

TAGUNGEN<br />

Während im Gießereitechnikum<br />

sämtliche Aspekte des<br />

Formens und Gießens praktisch<br />

durchgeführt und hautnah<br />

erlebt werden können,<br />

stehen im modernen Verwaltungs-<br />

und Schulungsgebäude<br />

des HA Center of Competence<br />

bestens ausgestattete<br />

Seminar-Räumlichkeiten für<br />

bis zu 70 Teilnehmer zur Verfügung.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 31


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

FOTOS: HOCHSCHULE KEMPTEN<br />

Die Entwicklung von Methoden zum fertigungsintegrierten Prozessmonitoring<br />

stellt eines der Hauptforschungsgebiete im Forschungsfeld<br />

„predictive manufacturing“ dar.<br />

Gießereitechnik in Lehre<br />

und Forschung an der Hochschule<br />

für Angewandte<br />

Wissenschaften Kempten<br />

Die Fakultät Maschinenbau stellt mit etwa 1500 Studierenden und 42 Professoren die<br />

größte der sechs Fakultäten der Hochschule Kempten. In acht Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

verknüpft die Fakultät Erfahrungen und aktuelle Problemstellungen aus der<br />

beruflichen Praxis permanent und aktuell mit den grundlegenden Inhalten ihrer Lehrveranstaltungen.<br />

Die Studierenden sind aktiv in die Partnerschaft mit der regionalen<br />

mittelständischen Wirtschaft eingebunden, lernen, wie mit interdisziplinären Lösungsansätzen<br />

im Wissens- und Technologietransfer Probleme der Praxis gelöst werden können.<br />

Die Absolventen der Fakultät Maschinenbau verfügen so über wissenschaftlich fundierte<br />

und berufsqualifizierende Hochschulabschlüsse mit fachlichen, methodischen, sozialen<br />

und kommunikativen Kompetenzen.<br />

32 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bild 1: Neue bezugsfertige Laborhalle.<br />

Gießerei- und Werkstofftechnik<br />

Werkstoffe und deren Verarbeitung sind<br />

die Basis jeder modernen Produktentwicklung.<br />

Materialien verleihen vielen Produkten<br />

ihre speziellen Eigenschaften. Auf der<br />

anderen Seite rückt die Bedeutung der<br />

Fertigungstechnik auch durch Forderungen<br />

nach einem schonenden Umgang mit<br />

natürlichen Ressourcen und Energieeffizienz<br />

in den Mittelpunkt. Vor diesem Hintergrund<br />

bildet die Fakultät Maschinenbau,<br />

aufbauend auf den Bachelorstudiengängen<br />

zum Allgemeinen Maschinenbau,<br />

Ingenieurinnen und Ingenieure im Master-<br />

Studiengang Fertigungs- und Werkstofftechnik<br />

aus. Hier hat das Labor für Werkstofftechnik<br />

und Betriebsfestigkeit (LWB)<br />

unter Leitung von Prof. Dr. Dierk Hartmann<br />

eine zentrale Bedeutung im Hinblick<br />

auf die Vermittlung sowohl fundierter<br />

Kenntnisse der Werkstoffkunde als auch<br />

der fertigungstechnischen Möglichkeiten<br />

und Verfahren der Gießereitechnik. In Verbindung<br />

mit der konstruktionsinsintensiven<br />

Ausbildung zum Bachelor verfügen die<br />

Absolventen dieses Masterstudiengangs<br />

über eine ideale Kombination von Kompetenzen<br />

in Design, Werkstofftechnik und<br />

Fertigungstechnik-Gießerei.<br />

Das LWB vermittelt im Rahmen seiner<br />

Lehraufgaben Kompetenzen zur Absicherung,<br />

Optimierung und Weiterentwicklung<br />

von Werkstoffen und Prozessen für die<br />

Herstellung von Bauteilen und Komponenten<br />

aus metallischen Werkstoffen. Das<br />

Bild 2: Für die Untersuchung<br />

von Fragestellungen<br />

zu<br />

Werkstoff- und Bauteilproblemen<br />

sowie<br />

die Durchführung<br />

von Schadensanalysen<br />

stehen eine metallografische<br />

Ausstattung<br />

und Werkstoffprüfeinrichtungen<br />

auf neuestem<br />

Stand der Technik<br />

zur Verfügung.<br />

Labor ist von der Gesellschaft für Akkreditierung<br />

und Zertifizierung mbH (GAZ)<br />

zertifiziert als „Excellence Laboratory<br />

Technische Compliance - Level I“, entsprechend<br />

den Anforderungen der<br />

ISO/IEC 17025:2005 sowie der<br />

ISO 9001:2008, für die mechanischtechnologische<br />

Werkstoffprüfung und<br />

metallografische Untersuchungen einschließlich<br />

Rasterelektronenmikroskopie,<br />

für Dehnungsmessstreifenapplikationen<br />

zur Beanspruchungs- oder Belastungsmessung<br />

an Proben und Bauteilen, für<br />

Spektralanalysen und Rauheitsmessungen<br />

sowie für Schadensanalysen.<br />

Gussteile müssen unterschiedlichste<br />

statische und dynamische Belastungszustände<br />

versagensfrei ertragen können.<br />

Detaillierte Kenntnisse über den Zusammenhang<br />

zwischen Design, metallurgischer<br />

Prozessführung sowie Gefüge- und<br />

Eigenschaftscharakteristika bilden die<br />

Grundlage für eine entsprechende Bewertung<br />

von Gussbauteilen. Die Ermittlung<br />

dieser Zusammenhänge ist eine ganz wesentliche<br />

Aufgabe der Werkstoff- und Bauteilentwicklung,<br />

aber auch in der Beurteilung<br />

entstandener Schäden.<br />

Beispielsweise begleitet das LWB im<br />

Rahmen eines Forschungsprojektes die<br />

Erarbeitung werkstoffkundlicher Grundlagen<br />

für die Herstellung Seltene-Erden<br />

(SEM)-freier, hochzäher duktiler Gusseisenlegierungen<br />

mit der Entwicklung und<br />

Durchführung geeigneter Charakterisierungsmethoden<br />

für die relevanten Material-<br />

und Bauteileigenschaften. Insbesondere<br />

erfordert die Werkstoffoptimierung<br />

in Bezug auf Tieftemperaturbruchzähigkeit<br />

bei gleichzeitig hohen Werkstofffestigkei-<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 33


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

ten stabile und robuste Prüfverfahren, die<br />

mit einem überschaubaren Prüfaufwand<br />

belastbare Aussagen zum Riss- und Bruchverhalten<br />

machen können. In diesem Zusammenhang<br />

wird auf der Grundlage metallografischer<br />

und mechanisch technologischer<br />

Werkstoffcharakterisierungen<br />

sowie von klassischen bruchmechanischen-<br />

und Lebensdaueruntersuchungen,<br />

der instrumentierte Kerbschlagbiegeversuch<br />

zu einem qualifizierenden Prüfverfahren<br />

zur Ermittlung bruchmechanischer<br />

Kennwerte weiterentwickelt.<br />

Um derartige Aufgabenstellungen<br />

auch zukünftig in der notwendigen technologischen<br />

Breite und wissenschaftlichen<br />

Tiefe bearbeiten zu können, hat die<br />

Hochschule Kempten 2017 in neu gebaute<br />

Räumlichkeiten für das LWB investiert<br />

(Bild 1). In einer ca. 200 m² großen Halle<br />

stehen nun modernste Prüfanlagen der<br />

Fa. Zwick Roell für die statische und dynamische<br />

Werkstoff- und Bauteilprüfung<br />

bereit. Die neuesten Anlageninvestitionen<br />

betreffen eine 100-kN-servohydraulische<br />

Prüfanlage für Zeit- und Dauerfestigkeitsprüfung<br />

sowie eine statische 250-kN-Zugprüfmaschine.<br />

Gleichzeitig konnten die<br />

ursprünglichen Räumlichkeiten großzügig<br />

für die besonderen Anforderungen einer<br />

metallografischen Werkstoffprüfung einschließlich<br />

Rasterelektronenmikroskopie<br />

modernisiert werden (Bild 2).<br />

Gießereitechnik und<br />

Prozesstechnik<br />

Bild 4: Prototyp einer Markierungseinheit für Grünsandformen, die auf automatischen<br />

Forman lagen hergestellt werden.<br />

Bild 3: Prozessdatenerfassung und Prozessdatenzuordnung zur Bauteilrückverfolgung<br />

mit Hilfe einer eigens entwickelten Handy-Applikation.<br />

Im Forschungsfeld „Predictive Manufacturing“<br />

werden Methoden zur datengetriebenen<br />

Prozessanalyse und Prozessoptimierung<br />

für Gießereiprozesse entwickelt.<br />

Die intelligente Verknüpfung von Data-Mining-Methoden<br />

und maschinellen Lernverfahren<br />

mit sogenannten Predictive-Analytics-Verfahren<br />

ermöglicht die Erstellung<br />

von „datengetriebenen“ Prozessmodellen,<br />

die die Wirkmuster und Zusammenhänge<br />

zwischen Prozesseinflussgrößen und jeweiliger<br />

Zielgröße beschreiben (Bild 3).<br />

Die Modelle berechnen auf der Grundlage<br />

der laufend und aktuell anfallenden Prozessdaten<br />

Prognosen, mit denen – analog<br />

zur bekannten Prozesssimulation - Prozesse<br />

hinsichtlich Energie- und Rohstoffeffizienz,<br />

Qualität und Ausbringen sowie Prozesskosten<br />

optimiert werden können. Aktuelle<br />

Schwerpunkte liegen in der<br />

Entwicklung von IT-Konzepten und Werkzeugen<br />

für eine ganzheitliche Steigerung<br />

der Energie- und Ressourceneffizienz in<br />

Eisengießereien, in der Entwicklung eines<br />

Verfahrens zur Steuerung von Kupolöfen<br />

mit dem Fokus auf stabilen, robusten<br />

Schmelzprozessen und der Reduzierung<br />

des Energieverbrauches sowie in der Erarbeitung<br />

von Konzepten zur adaptiven<br />

Steuerung der Formstoffeigenschaften an<br />

automatischen Formanlagen (Bild 4). Die<br />

Effektivität von datenbasierten Prozessmodellen<br />

wird allerdings ganz wesentlich<br />

von der Datenqualität bestimmt. Insofern<br />

sind die Entwicklung gießereigeeigneter<br />

Datenerfassungs- und Zuordnungsverfahren<br />

sowie von Methoden zur Prüfung von<br />

Daten und Datenbeständen auf Qualität,<br />

insbesondere Analysierbarkeit, und nicht<br />

zuletzt die Erarbeitung von Datenmanagementkonzepten,<br />

von essentieller Bedeutung.<br />

Deshalb werden diese Forschungsarbeiten<br />

grundsätzlich von einem interdisziplinären<br />

Team von Wissenschaftlern der<br />

Bereiche Informatik und Fertigungstechnik/Gießereitechnik,<br />

in der Regel als Industrieverbundvorhaben,<br />

durchgeführt.<br />

Anforderungsgerechte Lehre<br />

Die Innovationskraft und Erneuerungsfähigkeit<br />

von Gießereien hängt von Menschen<br />

ab, von neugierigen und interessierten,<br />

quer denkenden, voraus und visionär<br />

denkenden Ingenieuren, die mit ihrer<br />

technisch-wissenschaftlichen Ausbildung<br />

mit beiden Beinen auf dem Boden ihres<br />

Betriebes stehen. Diese Betriebe sehen<br />

sich mit komplexer werdenden technischen,<br />

wirtschaftlichen und organisatorischen<br />

Anforderungen konfrontiert, die<br />

sich nicht nur auf die vollständige Beherrschung<br />

sämtlicher diesbezüglichen Prozesse,<br />

sondern auch immer dringlicher auf<br />

das Verständnis für und die Umsetzung<br />

von Digitalisierungs-„Projekten“ beziehen.<br />

Insofern muss die Ausbildung von technisch-wissenschaftlichem<br />

Nachwuchs diesen<br />

Anforderungen gerecht werden.<br />

An der Hochschule Kempten wird deshalb<br />

großer Wert auf die Vermittlung fun-<br />

34 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


dierter naturwissenschaftlicher und maschinenbautechnischer<br />

Grundkompetenzen<br />

gelegt, die die Basis bilden für die<br />

Verknüpfung von spezifischem Fachwissen<br />

der Gießereitechnik, der Werkstoffkunde,<br />

dem so genannten „Konstruieren<br />

in Guss“ und grundlegenden Kompetezen<br />

in der Informationstechnik. Einen klaren<br />

praktischen Anwendungsbezug erhalten<br />

die Studierenden einmal durch Praktika<br />

und Projektarbeiten (Bild 5), die konstruktive<br />

Fragestellungen, Gießprozesssimulation,<br />

Simulation von Gefüge und Eigenschaften,<br />

Konstruktion und Belastungsberechnung<br />

miteinander verbinden.<br />

Oft ist dies auch kombiniert mit schadenskundlichen<br />

Frage- und Aufgabenstellungen<br />

der industriellen Praxis. Regelmäßige<br />

Exkursionen zu Gießereien und Endabnehmern<br />

geben den Studierenden die<br />

Möglichkeit, sich eigene und ineinandergreifende<br />

Eindrücke von Gussteilentwicklung,<br />

Gießereifertigung und Gussteilanwendung<br />

zu verschaffen. Zum Abschluss<br />

des Studiums wird das Erlernte in anwendungsbezogenen<br />

wissenschaftlichen Aufgabenstellungen<br />

von Bachelor- und Masterarbeiten<br />

angewandt. Diese Arbeiten<br />

werden im Wesentlichen aus den laufenden<br />

Forschungsvorhaben definiert. Interdisziplinäres<br />

vernetzendes Denken und<br />

Bild 5: Die Bearbeitung von Problemfällen aus der Praxis vermittelt den Studierenden<br />

vertieftes fachliches Wissen und Lösungsstrategien im Umgang mit werkstoff- und fertigungstechnischen<br />

Fragestellungen des industriellen Alltags.<br />

Handeln sind gefordert und werden gefördert,<br />

wenn komplexe fachübergreifende<br />

Fragestellungen beantwortet werden<br />

sollen. Grundsatz ist dies naturgemäß für<br />

alle Aufgabenstellungen des Forschungsfeldes<br />

Predictive-Manufacturing.<br />

Weitere Informationen<br />

Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften Kempten<br />

Prof. Dr.-Ing. Dierk Hartmann<br />

Bahnhofstrasse 61, 87435 Kempten<br />

Tel: +49 (831) 2523 195<br />

Email: dierk.hartmann@hs-kempten.de<br />

Internet: www.hochschule-kempten.de/<br />

hochschule/fakultaeten/maschinenbau.html<br />

www.hochschule-kempten.de/forschung/fza.html<br />

www.wp-kempten.de<br />

WE BUY - WE SELL<br />

AMINRECYCLING<br />

Unser Service für Gießereien<br />

Praktizierte Kreislaufwirtschaft seit 1989<br />

Ver- und Entsorgung für Cold-Box-Abluftreinigungsanlagen<br />

BUCHEN UmweltService GmbH // Gießereiservice<br />

Weseler Str. 100 // 46562 Voerde // Deutschland<br />

T +49 281 403-0 // F +49 281 403-177 // voerde.bu@buchen.net<br />

buchen.net // Ein Unternehmen der REMONDIS-Gruppe<br />

Weltweiter Handel mit gebrauchten<br />

Giessereianlagen.<br />

Wir kaufen, verkaufen oder vermitteln<br />

gebrauchten Anlagen jeder Art direkt oder im<br />

Kundenauftrag<br />

WE REPAIR - WE MODERNIZE<br />

Service rund um gebrauchte Giessereianlagen.<br />

Wir reparieren und modernisieren gebrauchte<br />

Giessereianlagen jeder Art mit unserem Team<br />

oder Subunternehmen<br />

WE DISMANTLE - WE REASSEMBLE<br />

Standortwechsel von Giessereien<br />

Teilweise oder komplett, wir demontieren,<br />

verpacken, verladen und montieren<br />

Giessereianlagen weltweit.<br />

Giesserei_Jahrbuch_2015.indd 1 20.05.2015 10:03:50<br />

Buchen_85_128.indd 1 20.05.15 14:21


Wissen Online<br />

FOTO: MAkSIM PASkO - FOTOlIA<br />

kRAS99 - FOTOlIA, AG vISUEll - FOTOlIA<br />

Interviews<br />

Fachberichte<br />

Aktuelles


<strong>GIESSEREI</strong> Online<br />

AKTUELL<br />

im world wide web<br />

l Aktuelle Meldungen aus der Gießereibranche<br />

l Umfassende Analysen, präzise Informationen<br />

l Exklusive bildstarke Reportagen<br />

l Jobbörse<br />

l Aktuelle Termine und viele Topinformationen<br />

ab sofort unter:<br />

www.giesserei.eu<br />

Jobs<br />

Der<br />

Marktführer<br />

Hier kommuniziert die Gießereibranche<br />

Der neue Webauftritt der <strong>GIESSEREI</strong> bietet einzigartige Einblicke<br />

in die Welt des Metallgießens – spannend und kompetent aufbereitet.<br />

Wir zeigen, wie die Gießereibranche tickt!<br />

Alle Inhalte sind flexibel und mobil auf Smartphone und Tablet zu nutzen!


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

Dipl.-Ing. Gerhard<br />

Schindelbacher,<br />

Geschäftsführer<br />

des Österreichischen<br />

Gießerei-<br />

Instituts (ÖGI).<br />

Anwendungsnahe Forschung und<br />

Entwicklung am Österreichischen<br />

Gießerei-Institut (ÖGI)<br />

Industrielle Prozesse und auch Werkstoffe sind einem steten Wandel und einer kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung unterworfen. Insbesondere numerische Methoden wie<br />

Formfüll- und Erstarrungssimulation und Topologieoptimierung haben dazu geführt, dass<br />

die Komplexität von Gussteilen hinsichtlich Geometrie und Funktionsintegration stark<br />

zugenommen hat. Dementsprechend mussten auch die Gießprozesse und die Metallurgie<br />

für eine wirtschaftliche und seriensichere Produktion angepasst und optimiert werden.<br />

BILDER UND GRAFIKEN: ÖGI LEOBEN<br />

Das Österreichische Gießerei-<br />

Institut, vor mehr als 60 Jahren<br />

als kooperatives Forschungsinstitut<br />

der österreichischen Gießerei-Industrie<br />

gegründet, konzentriert sich noch<br />

heute als außeruniversitäres Forschungsinstitut<br />

auf anwendungsnahe Problemlösungen<br />

mit dem Schwerpunkt Gießprozesse<br />

und metallische Werkstoffe und<br />

hat den kontinuierlichen Wandel der<br />

Branche erfolgreich begleitet. Es war immer<br />

treibende und unterstützende Kraft<br />

wenn es darum ging, neue Verfahren einzuführen,<br />

bestehende Prozesse zu optimieren<br />

oder neue Verfahren und Gusswerkstoffe<br />

zu entwickeln.<br />

Mit einem sehr hohen F&E-Anteil von<br />

rund 70 % der Tätigkeit sowie erfahrenen<br />

Mitarbeitern und spezialisierten Labors<br />

ist das ÖGI in der fachlichen Ausrichtung<br />

und Kompetenz in Österreich einzigartig<br />

und zentrale Anlaufstelle für Gießereien,<br />

Gussanwender und metalltechnische Betriebe.<br />

Eine moderne Infrastruktur mit<br />

neuesten Forschungsgeräten, ein auf die<br />

Bedürfnisse der Industrie angepasstes<br />

Dienstleistungsangebot in den Bereichen<br />

anwendungsnahe F&E, Simulation, Prozessoptimierung,<br />

Gießversuche im Kleinmaßstab,<br />

akkreditierte Werkstoffprüfung<br />

und Materialcharakterisierung nach EN<br />

ISO/IEC 17025 sowie als neue Bereiche<br />

Oberflächentechnologie und Fügetechnik,<br />

runden das Angebot ab. Der hohe Exportanteil<br />

von rund 30 % zeigt, dass das Knowhow<br />

und die Dienstleistungen des ÖGI<br />

über die österreichischen Grenzen hinaus<br />

gefragt und anerkannt sind.<br />

In den letzten Jahren wurde ein modulares<br />

Schulungsprogramm zu den Themen<br />

Druckguss, NE-Metallguss, Eisenguss,<br />

Formstoffprüfung, Metallografie,<br />

Werkstoffprüfung und Radioskopie aufgebaut.<br />

Die Inhalte werden laufend mit<br />

den neuesten Ergebnissen und Erkenntnissen<br />

aus Forschungsprojekten aktualisiert<br />

und ergänzt. In den Seminaren<br />

werden sowohl theoretische Inhalte ver-<br />

38 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bild1: Sprühstand zur Untersuchung des<br />

Wärmeübergangs beim Sprühen.<br />

mittelt als auch im Gießerei-Technikum<br />

metallurgische und gießtechnische Versuche<br />

durchgeführt. Damit trägt das ÖGI<br />

wesentlich zur Qualifizierung von Mitarbeitern<br />

in der Gießerei- und Zulieferindustrie<br />

sowie bei Gussanwendern bei.<br />

Aber auch in die Ausbildung der Gießereilehrlinge<br />

sowie bei Übungen mit Studenten<br />

ist das ÖGI aktiv eingebunden.<br />

Durch eine erfolgreiche Kooperation mit<br />

der Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl<br />

für Gießereikunde, ist eine durchgehende<br />

Kette von der Lehre und Grundlagenforschung<br />

über anwendungsnahe F&E am<br />

ÖGI hin zu Industrie und Produkten gegeben.<br />

Im Folgenden sind F&E-Themen<br />

kurz beschrieben, die aktuell am ÖGI bearbeitet<br />

werden.<br />

CONAN - Casting Optimization by<br />

New Methods, Applications and<br />

Numerical Techniques<br />

(Dr. Peter Hofer)<br />

Im Bereich Druckgießen gibt es ein laufendes<br />

Forschungsprojekt unter dem<br />

Akronym „CONAN“ – „Casting Optimization<br />

by New Methods, Applications and<br />

Numerical Techniques“, welches als Ziel<br />

die Erforschung neuer und innovativer<br />

Themen, insbesondere aus dem Bereich<br />

Peripherie, Prozessoptimierung und Gussqualitätsverbesserung<br />

hat. Das Projekt<br />

mit insgesamt vier Jahren Laufzeit wurde<br />

im Rahmen der Collective-Research-Förderschiene<br />

der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />

(FFG) ins<br />

Leben gerufen.<br />

In den ersten drei Projektjahren wurden<br />

die Themen Vakuum und Wärmebehandlung<br />

näher beleuchtet. Es wurden<br />

mehrere Versuchsreihen mit ÖGI-eigenen<br />

Druckgießformen erfolgreich durchgeführt.<br />

Die Wirkung der Formevakuierung<br />

auf die Porosität und die Wärmebehandelbarkeit<br />

von Druckgussteilen konnte<br />

anhand von Bauteilversuchen sehr gut<br />

herausgearbeitet werden. Ein weiterer Aspekt<br />

ist die Untersuchung des Sprühprozesses<br />

im Hinblick auf die Kühl- und Trennwirkung<br />

verschiedener Trennmittel, Sprühparameter<br />

und Düsenformen (Bild 1).<br />

Durch den Bau eines Prüfstandes wurden<br />

die beim Sprühen schwer erfassbaren<br />

Phänomene wie Dampfsperrschichtbildung<br />

und Sprühbild einer näheren, systematischen<br />

Untersuchung zugänglich gemacht.<br />

Aus den in mehreren hundert Einzelversuchen<br />

ermittelten Daten wurden<br />

durch umfassende Auswertereihen und<br />

inverse numerische Simulation Daten zur<br />

Modellierung und Auslegung von Sprühsystemen<br />

generiert. Weitere Forschungsgebiete<br />

im CONAN sind die Modellierung<br />

des Dosiervorganges mit einem Vakuum-<br />

Dosiersystem, die Charakterisierung unterschiedlicher<br />

Methoden der Formtemperierung,<br />

Einbindung moderner Sensorik<br />

und Interpretation von Sensordaten sowie<br />

die Ermittlung von thermophysikalischen<br />

und thermomechanischen Eingangsdaten<br />

für die numerische Simulation.<br />

Abgerundet wird das Projekt durch<br />

Versuche bei Industriepartnern im laufenden<br />

Produktionsprozess. Ein mit Projektstart<br />

2015 gegründeter Arbeitskreis mit<br />

rund 40 Teilnehmern aus etwa 20 Firmen<br />

trifft sich jährlich zum Abschlussmeeting<br />

eines jeden Projektjahres. Im Zuge dieses<br />

Meetings werden die Ergebnisse der Arbeiten<br />

im Projekt präsentiert. Das Projekt<br />

wird von zahlreichen Firmenpartnern<br />

(Bühler, Chemtrend, Electronics, Geiger<br />

& Co, Fondarex, Industrial Frigo, KUKA,<br />

Meltec, Mettop, Regloplas, WIHO, Wollin)<br />

durch die Bereitstellung von modernem<br />

Equipment unterstützt. Dafür sei an dieser<br />

Stelle großer Dank ausgesprochen.<br />

Charakterisierung von<br />

Kokillenschlichten<br />

(Dr. Peter Hofer)<br />

Im Auftrag des BDG Förderkreises Leichtmetallforschung<br />

laufen Forschungstätigkeiten<br />

zum Thema Kokillenschlichte.<br />

Kernthema ist die Charakterisierung des<br />

Bild 2: Thermodynamische Berechnung mittels ThermoCalc zum Projekt AMCC.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 39


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

Bild 3: Technologische Abgüsse und Abgüsse der Probestabkokille.<br />

Bild 4: Probe S12.20, EDX-Analyse Al2Mg2Si-Phase, Lage der TEM- Probe (FIB cut).<br />

Verschleißverhaltens von keramischen<br />

Schlichten beim Aluminiumgießen unter<br />

realitätsnahen Bedingungen. Dazu wurde<br />

eine Testkokille konstruiert, in der verschiedene<br />

thermische und mechanische<br />

Belastungssituationen gezielt eingestellt<br />

wurden. Die Kokille wird mit der jeweils<br />

zu untersuchenden Schlichte definiert geschlichtet.<br />

Dann werden Abgüsse durchgeführt,<br />

bis der Verschleiß der Schlichte<br />

ein definiertes Abbruchkriterium erreicht.<br />

Verschleißrelevante Parameter wie optisches<br />

Erscheinungsbild, Klebestellen,<br />

Schichtdicke etc. werden laufend dokumentiert.<br />

Die Bauteile selbst werden im<br />

Hinblick auf die Formfüllung untersucht.<br />

In der Kokille sind des Weiteren Prüfstifte<br />

an bestimmten Stellen unterschiedlicher<br />

Belastung verbaut. Nach Abschluss<br />

der Versuchsreihe werden diese Stifte<br />

ausgebaut und licht- sowie rasterelektronenmikroskopisch<br />

untersucht. Aus der<br />

Zusammenstellung aller ermittelten Parameter<br />

ergibt sich ein Gesamtbild hinsichtlich<br />

des Schlichteverschleißes. Daraus<br />

wurde in der ersten Phase der Untersuchungen<br />

eine Bewertungsmethodik für<br />

Kokillenschlichten entwickelt, welche in<br />

der gegenwärtigen Phase des Projekts auf<br />

weitere Schlichten angewendet wird. Des<br />

Weiteren sollen Effekte wie Nachschlichten,<br />

Variation der Schlichtedicke sowie<br />

der Wärmedurchgang untersucht werden.<br />

Bild 5: TEM-Untersuchung Probe S12.20, STEM HAADF Untersuchung (Z-contrast).<br />

Kompetenzzentrum für die<br />

ganzheitliche Qualitätsbeurteilung<br />

von Aluminiumschmelzen<br />

(Dr. Thomas Pabel)<br />

40 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bild 6: Raman-Mapping; Si-Phasen (rot), amorphe Kohlenstoffphasen und metallische Oxide.<br />

Das vierjährige Projekt AMCC (Aufbau<br />

eines Kompetenzzentrums für die ganzheitliche<br />

Qualitätsbeurteilung von Aluminiumschmelzen)<br />

wird von der FFG im<br />

Rahmen der Förderschiene „COIN-Aufbau“<br />

gefördert und behandelt die Problematik,<br />

dass es durch Recycling und<br />

weltweiten Schrott- und Legierungshandel<br />

zunehmend zu einer Anreicherung<br />

von Spuren- und Begleitelementen in<br />

Leichtmetalllegierungen kommt. Material<br />

von unterschiedlichen Lieferanten oder<br />

auch Chargen führen in der Praxis zunehmend<br />

zu scheinbar unerklärbaren Prozess-<br />

und Qualitätsproblemen, da die<br />

Auswirkungen auf gießtechnologische<br />

und mechanische Eigenschaften sowie<br />

auf das Mikrogefüge unzureichend bis gar<br />

nicht bekannt sind. Quantitative Obergrenzen<br />

für Spurenelemente bzw. Werte<br />

für Elementekombinationen sind weder<br />

in Normen noch in wissenschaftlichen<br />

Arbeiten angeführt.<br />

Grundlegende Ziele in der 1. Projektphase<br />

(Projektjahre 1 und 2) waren die<br />

Einflüsse einzelner Mikrolegierungselemente<br />

(z. B. Vanadium, Titan, Kalzium,<br />

Zirkon und Phosphor) bzw. Kombinationen<br />

dieser Spurenelemente in Aluminiumlegierungen<br />

und deren Auswirkungen<br />

auf die Qualität von Aluminiumgussteilen<br />

zu erforschen.<br />

Aufbauend auf den Ergebnissen der<br />

1. Projektphase lag in der 2. Projektphase<br />

(Projektjahre 3 und 4) der Fokus im<br />

Auf- und Ausbau eines Kompetenzzentrums<br />

für Schmelzemetallurgie und<br />

Beurteilung von Aluminiumlegierungen.<br />

Die Untersuchungen werden standardisiert<br />

und die Ergebnisse in die Schulungsunterlagen<br />

eingebaut.<br />

Als Ergebnis sollten Grenzwerte und<br />

Toleranzen für einzelne Verunreinigungen<br />

definiert und festgelegt, aber auch praxistaugliche<br />

Untersuchungsmethoden<br />

entwickelt werden, die zum einen eine<br />

seriensichere Produktion von qualitativ<br />

hochwertigen Legierungen und Gussteilen<br />

unterstützen, aber auch schon beim<br />

Einkauf der Aluminiumlegierungen seitens<br />

der Gießereien berücksichtigt werden<br />

können. Die Zielgruppen sind Hersteller<br />

von Primär- und Sekundärlegierungen,<br />

Aluminiumform- und Stranggießer<br />

sowie die Umformindustrie und Gussanwender.<br />

Im Projekt wurden auf Basis<br />

einer technisch reinen Legierung<br />

(Al Si7Mg0.3) folgende Untersuchungen<br />

durchgeführt:<br />

> Phasenberechnungen mittels Thermo-<br />

Calc (Bild 2): Durch virtuelle Zugabe<br />

der Spurenelemente Ca, Ti, V und Zr<br />

(einzeln und als Kombination) wurde<br />

die Bildung von intermetallischen Phasen<br />

und deren Auswirkung auf das<br />

Gefüge untersucht.<br />

> Abguss von Probestäben und technologischen<br />

Proben (Bild 3): Gießversuche<br />

im industrienahen Maßstab mit<br />

gezielter Zugabe von Spurenelementen.<br />

> Ermittlung technologischer Eigenschaften:<br />

Fließfähigkeit, Warmrissempfindlichkeit,<br />

Lunkerneigung.<br />

> Statische und dynamische Werkstoffprüfung:<br />

Zug- und Härteprüfung, Wöhlerkurve.<br />

> Ermittlung thermophysikalischer Eigenschaften:<br />

spezifische Wärmekapazität,<br />

thermische Ausdehnung, Temperaturleitfähigkeit,<br />

Dichte, Wärmeleitfähigkeit.<br />

> Metallografische Untersuchungen:<br />

SDAS, Korngröße.<br />

> REM/EDX- und TEM-Untersuchungen:<br />

Analyse der intermetallischen Phasen<br />

in Zusammenarbeit mit dem ZfE Graz<br />

(Bilder 4 und 5).<br />

> Raman-Spektroskopische Untersuchung<br />

in Kooperation mit dem ZfE<br />

Graz (Bild 6).<br />

Bild 7: EBSD-Untersuchung, Inverse pole figure coloring, Referenzrichtungen x,y,z.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 41


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

Bild 8: Ultraschallentgasungseinheit<br />

Bild 9: Schmelzeentgasung mittels Ultraschall.<br />

> Electron-Backscatter-Diffraction<br />

(EBSD)-Untersuchungen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Lehrstuhl für Gießereikunde<br />

der Montanuniversität Leoben<br />

(Bild 7).<br />

Bei den Ergebnissen konnte eine sehr<br />

gute Korrelation zwischen der thermodynamisch<br />

berechneten Phasenbestimmung<br />

mittels ThermoCalc und den realen<br />

Abgüssen im industriellen Labormaßstab<br />

getroffen werden. Die Phasensimulation<br />

zeigte, dass es bereits durch geringe Spuren<br />

von Kalzium zur Bildung von intermetallischen<br />

Al2Si2Ca-Ausscheidungen<br />

kommt und durch Ti, V und Zr zur Bildung<br />

der intermetallischen Al3M-Phase, wenn<br />

die Löslichkeitsgrenze im Aluminium<br />

überschritten wird. Die gießtechnologischen<br />

Eigenschaften verschlechtern sich<br />

signifikant mit zunehmendem Anstieg an<br />

Spurenelementen. Ebenso verschlechtern<br />

sich die thermophysikalischen Eigenschaften,<br />

die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung<br />

mit dem Grad der Verunreinigung.<br />

Bei den Elementkombinationen sind<br />

in erster Linie Varianten mit Kalzium problematisch.<br />

Die Ergebnisse des Projektes wurden<br />

unter anderem auf der größten europäischen<br />

Konferenz für Mikroskopie, dem<br />

European Microscopy Congress (2016)<br />

in Lyon (Frankreich) veröffentlicht sowie<br />

auf der 57. International Foundry Conference<br />

in Portorož (Slowenien) und auf der<br />

TMS Conference <strong>2018</strong>, in Phoenix, Arizona<br />

USA präsentiert. Das Projekt stieß auf<br />

großes Interesse bei den Besuchern der<br />

Tagung und es konnten bereits Kontakte<br />

auf europäischer Ebene für Folgeprojekte<br />

geknüpft werden.<br />

CERORSOM - Development of a<br />

degassing technology industrial<br />

manufacturing of<br />

light alloy com ponents<br />

(Dr. Thomas Pabel)<br />

Das Projekt CERORSOM (Development<br />

of a degassing technology industrial manufacturing<br />

of light alloy components)<br />

wurde als europäisches Projekt im Rahmen<br />

des EU-Forschungsprogramms „Horizon<br />

2020“, Förderschiene Eurostars 2,<br />

eingereicht und wird von den nationalen<br />

EUREKA Mitgliedsstaaten co-finanziert.<br />

CERORSOM ist ein Nachfolgeprojekt der<br />

zusammenhängenden und aufeinander<br />

aufbauenden Forschungsprojekte ULT-<br />

RAGASSING und DOSHORMAT, welche<br />

von der Europäischen Union im 7. Rahmenprogramm<br />

gefördert und im Zeitraum<br />

von 2012 bis 2016 realisiert wurden. Die<br />

Laufzeit des Projektes (Projektstart Oktober<br />

2017) ist zwei Jahre, die Koordination<br />

erfolgt wie bei den oben erwähnten<br />

Vorgängerprojekten durch das spanische<br />

außeruniversitäre Forschungsinstitut<br />

Centre Tecnològic de Catalunya EURE-<br />

CAT. Die weiteren Partner sind die Firmen<br />

Hornos y Metals SA (Hormesa) und UL-<br />

TRASION SL aus Spanien sowie die Vöcklabrucker<br />

Metallgießerei Dambauer<br />

(VMG) und das Österreichische Gießerei-<br />

Institut.<br />

Ziel des Gesamtprojektes ist die<br />

Schmelzereinigung und damit einhergehend<br />

die Verbesserung der Gussqualität<br />

mittels Ultraschall (Bild 8). Ultraschall<br />

ermöglicht die Behandlung bzw. Reinigung<br />

von Leichtmetallschmelzen. Dadurch<br />

kann der unerwünschte Wasserstoff<br />

in der Schmelze effektiver verringert<br />

werden als mit bisherigen Methoden.<br />

In dem Projekt werden die Erkenntnisse<br />

von bisherigen Versuchen im Labormaßstab<br />

auf die Gegebenheiten in KMU-Gießereien<br />

angepasst. Im Laufe des Projektes<br />

wurden unabhängig voneinander zwei<br />

Prototypen entwickelt und im industriellen<br />

Maßstab getestet. Hierzu erfolgten<br />

Versuche mittels Ultraschallentgasung<br />

im Kokillen-, Niederdruck- und Druckgießverfahren<br />

(Bild 9), welche mit konventionellen<br />

Rotorentgasungsanlagen<br />

(Impeller) verglichen wurden. Die Effizienz<br />

der Schmelzereinigung mittels Ultraschall<br />

konnte nachgewiesen werden.<br />

Der Krätzeanfall ist geringer und die Poren<br />

sind fein und gleichmäßig verteilt,<br />

daraus ergeben sich gute mechanische<br />

Eigenschaften, insbesondere ein Anstieg<br />

der Bruchdehnung. Aufgrund der weniger<br />

gut erfüllten Erwartungen bei Einsatz von<br />

Prototyp 1 hinsichtlich Effektivität und<br />

Flexibilität im Betrieb wurde beschlossen,<br />

den Fokus auf die Weiterentwicklung<br />

des Prototypen 2 zu legen und sich<br />

verstärkt auf dessen Implementierung in<br />

der Industrie zu konzentrieren. Diesbezüglich<br />

wurde mittels Simulationsmodellen<br />

auch die Sonotrode in Bezug auf Geometrie<br />

und Material optimiert. Die neue<br />

Geometrie der Sonotrode verbessert die<br />

Tiefenwirkung des Ultraschalls und gewährleistet<br />

eine effizientere Entgasung<br />

auch bei großen Schmelzemengen (bis<br />

500 kg). Durch den Aufbau des Prototypen<br />

2 auf einen Industrieroboter konnte<br />

eine zentrale Reinigungsstation geschaffen<br />

werden, welche einen Ersatz traditioneller<br />

Reinigungsstationen begünstigt.<br />

Durch die Vorinstallation verschiedener<br />

Programmabläufe wird die Bedienung<br />

des Ultraschalls und des Roboters auch<br />

für Personal ohne fachspezifische Kenntnisse<br />

ermöglicht. Der Industrieroboter<br />

Prototyp 2 wird bei VMG Dambauer im<br />

Großindustriellen Maßstab aufgebaut<br />

und getestet. Umfangreiche Marktstudien<br />

bestätigen die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit<br />

des neuen Verfahrens<br />

und ein beachtliches Verkaufspotential.<br />

Ziel des dritten Teilprojektes ist die<br />

industrielle Umsetzung der zuvor im<br />

Labormaßstab bzw. im kleinindustriellen<br />

Maßstab gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich<br />

der Entgasung von Aluminiumschmelzen<br />

mittels Ultraschall. Dabei<br />

42 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bild 10: Versuchsabguss am ÖGI.<br />

wurde das Ultraschallequipment auf<br />

einen Industrieroboter appliziert, der in<br />

der Lage ist, ohne große zusätzliche<br />

Investition die Peripherie traditioneller<br />

Reinigungsstationen zu ersetzen. Am<br />

Ende des Projektes soll eine innovative<br />

und prozesssichere Schmelzereinigungseinheit<br />

für die europäische Gießereiindustrie<br />

entstehen.<br />

ESiCast<br />

(Dipl.-Ing. Eduard Koppensteiner)<br />

Gusseisensorten mit Kugelgraphit (GJS)<br />

sind in der EN 1563 genormt. In der Neuausgabe<br />

2012 wurden ferritische Werkstoffsorten<br />

neu aufgenommen, bei denen<br />

über Si als Ferritbildner eine Erhöhung<br />

von Härte und Festigkeit des Ferrits<br />

durch Mischkristallverfestigung eintritt,<br />

was zu wesentlich höheren 0,2 %-Dehngrenzen<br />

bei größeren Bruchdehnungen<br />

führt. Neben weiteren Vorteilen dieser<br />

Werkstoffe, wie bessere Bearbeitbarkeit,<br />

gleichmäßige Härte- und Festigkeitsverteilung<br />

im Bauteil (homogenere Eigenschaften<br />

bei unterschiedlichen Wandstärken)<br />

ergibt sich dadurch auch die<br />

Möglichkeit der Verringerung der Wanddicken<br />

(Leichtbauweise) mit dem Hintergrund<br />

der Energie- und Rohstoffeinsparung<br />

von bis zu 20 %. Die Grenzen der<br />

Anwendbarkeit dieser Legierungstechnik<br />

wurden im CORNET-Forschungsprojekt<br />

Siron - High Silicone Ductile Iron -<br />

umfassend untersucht (Bild10), bedurften<br />

jedoch weiterer vertiefender Untersuchungen.<br />

Insbesondere sollten die Mechanismen<br />

der auftretenden Werkstoffversprödung<br />

aufgrund der notwendigen<br />

hohen Si-Gehalte im Bereich von 4,3 %<br />

sowie durch den Einfluss erhöhter Anwendungstemperaturen,<br />

detaillierter untersucht<br />

werden. Hierzu wurden bei diesen<br />

neuen Gusseisensorten Erkenntnisse<br />

des mikro- und nanostrukturierten<br />

Werkstoffaufbaus mittels modernster<br />

elektronenmikroskopischer Methoden<br />

gewonnen. Zusätzlich wurden Vergleichscharakterisierungen<br />

der bekannten GJS-<br />

Normsorten mit den 2010 neu eingeführten<br />

Si-mischkristallverfestigten Normsorten<br />

bezüglich der statischen und<br />

dynamischen Festigkeitseigenschaften<br />

bei verschiedenen Temperaturen und<br />

Oberflächenmodifikationen (Verfestigung)<br />

durchgeführt. Weitere Untersuchungsschwerpunkte<br />

waren der Vergleich<br />

der thermophysikalischen Kennwerte,<br />

der Oxidationseigenschaften und<br />

Grundlagenuntersuchungen zum Einfluss<br />

von verschiedenen Legierungselementen.<br />

Steigerung des Innovationspotenzials<br />

in Gießereien mit dem<br />

Schwerpunkt Eisen- und Stahlguss<br />

(Dipl.-Ing. Eduard Koppensteiner)<br />

Dieses Projekt ist gerade in Vorbereitung<br />

und soll einen Beitrag zur Erhöhung des<br />

Innovationspotentiales und der Innovationsbereitschaft,<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Eisen- und Stahlguss, leisten. Durch den<br />

Einsatz und die Vernetzung von digitalen<br />

Techniken zur anwendungsoptimierten<br />

Dimensionierung und prozesssicheren<br />

Erzeugung von Gussteilen soll dies erreicht<br />

werden. Dabei werden die beim<br />

Gießen freien Gestaltungsmöglichkeiten<br />

genutzt und die lokalen Werkstoffeigenschaften<br />

gezielt beeinflusst. Die digitalen<br />

Techniken Erstarrungssimulation, Topologieoptimierung<br />

und der 3-D-Druck von<br />

Kernen und Formen werden für verschiedene<br />

Gusswerkstoffe miteinander vernetzt,<br />

im Verbund mit den Möglichkeiten<br />

aus der Werkstofftechnik, der Bauteilgestaltung<br />

mit der entsprechenden Gießtechnik<br />

und den angewandten Verfahren<br />

im Gießprozess. Die Ergebnisse der<br />

Simulationen werden in weiterer Folge mit<br />

den Ergebnissen aus der Praxis verglichen.<br />

Dadurch können die rechnerischen<br />

Ergebnisse qualitativ beurteilt werden und<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 43


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

Bild 12: Detail Ofenraum mit Kernsand-<br />

Biegeprobe.<br />

Bild 11: Zwick Universalprüfmaschine mit Wärmekammer für Form- und Kernsand-<br />

Heißprüfungen bis 700 °C.<br />

gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Simulationstechniken mit der gezielten<br />

Beeinflussung und Nutzung lokaler Bauteileigenschaften<br />

eingeleitet werden. Daraus<br />

resultieren innovative und bezüglich<br />

Eigenschaften und Energie optimierte<br />

Gussbauteile, die einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Gießereiindustrie liefern. Zusätzlich<br />

werden dadurch der Aufwand und die<br />

Durchlaufzeit zur prozesssicheren Herstellung<br />

von Gussbauteilen verringert und<br />

damit Entwicklungskosten eingespart.<br />

Neue Anwendungsgebiete für Gussbauteile<br />

können gefunden werden. Die Ergebnisse<br />

aus dem Projekt werden nach modernen<br />

Lean-Prinzipien Shop-Floor tauglich<br />

aufbereitet und in ein modulares<br />

Schulungsprogramm integriert. Damit<br />

wird ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung<br />

der Mitarbeiterqualifikation erbracht,<br />

was ein entscheidender Erfolgsfaktor<br />

für Produktionsstandorte in Europa<br />

ist. Mit Hilfe des Projektes wird zusätzlich<br />

ein Beitrag zur Modernisierung der Branche<br />

geleistet.<br />

Inform 2020 - Innovative Formstoffprüfung<br />

für Gießereien<br />

(Dipl.-Ing. Hubert Kerber)<br />

Im zweiten innovativen Formstoffprojekt<br />

werden die am ÖGI neu entwickelten<br />

Formstoffprüfmethoden für praxisbezogene<br />

Forschung und Entwicklung von<br />

Formstoffthemen sowie zur Erneuerung,<br />

Verbesserung und Vereinheitlichung der<br />

Formstoffprüfung in den Formstofflabors<br />

genutzt.<br />

Ein Hauptthema sind Laborvergleichsprüfungen<br />

(Ringversuche) in Zusammenarbeit<br />

mit dem BDG-Arbeitskreis „Bentonitgebundene<br />

Formstoffe“, an denen sich<br />

bisher 15 bis 25 Gießereien und Dienstleistungs-Formstofflabors<br />

beteiligten. Auf<br />

Basis der langjährigen Erfahrungen des<br />

ÖGI mit Ringversuchen in den Labors der<br />

akkreditierten Prüfstelle ÖGI wird die Ansicht<br />

vertreten, dass Ringversuche die<br />

praktische Umsetzung der Prüfanweisungen<br />

und Richtlinien widerspiegeln. Bei<br />

den drei seit November 2017 durchgeführten<br />

Formstoff-Ringversuchen wurden<br />

z. T. sehr unterschiedliche Ergebnisse beobachtet,<br />

die einer genauen Analyse der<br />

Probenherstellungspraxis und Prüftechnik<br />

bedürfen.<br />

Voraussetzung für eine korrekte Prüfung<br />

und ein entsprechendes Vertrauen<br />

in den im Prüflabor ermittelten Messwert<br />

ist ein korrekt gewartetes und kontrolliertes<br />

Prüfgerät. Auch hier gilt es Hebel anzusetzen.<br />

Mit der elektronischen Zwickprüfmaschine<br />

des ÖGI-Formstofflabors ist<br />

ein nach EN 7501 kalibriertes Formstoffprüfgerät<br />

im Einsatz (Bild 11). Eine Projektzusammenarbeit<br />

mit dem ÖGI-Formstofflabor<br />

ermöglicht daher einen Vergleich<br />

mit einer normgemäß kalibrierten<br />

Materialprüfmaschine.<br />

Ein weiteres Schwerpunktthema von<br />

INFORM 2020 ist die Heißprüfung von<br />

Kernsand- und Formsandproben in einer<br />

für die Zwickprüfmaschine maßgefertig-<br />

Bild 13: Simulation einer Nassguss-Sand-Druckprüfung: Unbelastete Probe (li), zunehmende Spannung (mi), Risseinleitung (re).<br />

44 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bild 14: Versuchsgießanlage zur Herstellung von Verbundgussproben.<br />

ten Wärmekammer mit bis zu 800 °C<br />

Einsatztemperatur (Bild 12). Hier werden<br />

mechanische Belastungen (Biegung und<br />

Druck) unter Temperatureinfluss erprobt<br />

und das Steifigkeitsverhalten und die<br />

Verformungen aufgezeichnet, sowohl für<br />

anorganische als auch für organische<br />

Sandbindersysteme. Es sollen die unter<br />

Temperaturbelastung der Kerne und Formen<br />

- beim Einlegen der Kerne in die<br />

heiße Kokille und beim Schmelzekontakt<br />

- ablaufenden Prozesse wie Erweichungen,<br />

Nachaushärtungen und Zerfall<br />

nachgebildet und in Belastungs-Verformungs-Kurven<br />

systematisch aufgezeichnet<br />

werden.<br />

Ein drittes Thema ist die mathematische<br />

Simulation von Formsandprobenbelastungen<br />

zur Abschätzung diverser mechanischer<br />

Formstoffeigenschaften<br />

(Bild 13). Diese Arbeit wird gemeinsam<br />

mit der Montanuniversität im Rahmen einer<br />

Diplomarbeit durchgeführt. Mittels<br />

geeigneter mathematischer Ansätze für<br />

Belastung und Verformung von granularen<br />

Stoffkörpern wird versucht, den Spannungsaufbau<br />

und die Schädigung in genormten<br />

Probekörpern bei verschiedenen<br />

Belastungsarten mathematisch darzustellen.<br />

Das Projekt wird von der österreichischen<br />

Forschungsförderungsgesellschaft<br />

(FFG) gefördert und von zahlreichen Industriepartnern<br />

in dankenswerter Weise<br />

finanziell und materiell unterstützt.<br />

Mit dem Fügen von zwei verschiedenen<br />

Aluminiumlegierungen mit unterschiedlichen<br />

chemischen, mechanischen und<br />

physikalischen Eigenschaften können<br />

Werkstoffverbunde mit gänzlich neuem<br />

Eigenschaftsprofil hergestellt werden. Getrieben<br />

vom industriellen Bedarf an immer<br />

leistungsfähigeren und spezifischeren<br />

bandförmigen Aluminium-Werkstoffverbunden<br />

nimmt die Verarbeitung von hochfesten<br />

Materialien stetig zu und bringt die<br />

klassischen Walzprozesse zur Erzeugung<br />

dieser Verbunde mit abnehmender plastischer<br />

Verformbarkeit der Legierungen<br />

an ihre Grenzen. Mit der simulationsgestützten<br />

Entwicklung eines Gießverfahrens<br />

zur Herstellung von Schichtverbunden<br />

aus Aluminiumlegierungen wird ein<br />

alternatives Verarbeitungskonzept verfolgt,<br />

bei dem flüssige Schmelze kontrolliert<br />

auf ein temperiertes Substrat unter<br />

Ausbildung eines stoffschlüssigen Verbundes<br />

aufgegossen wird.<br />

In einer dafür entwickelten und aufgebauten<br />

Verbundgießanlage (Bild 14) wurden<br />

in einem quasikontinuierlichen Gießvorgang<br />

Verbundgussproben aus einer<br />

hochfesten Aluminiumlegierung Al7075<br />

und korrosionsbeständigem Reinaluminium<br />

unter definierten Prozessbedingungen<br />

hergestellt. Die Anlage ermöglicht die<br />

Erprobung von Materialpaarungen unterschiedlicher<br />

Dicke bei vorgewählter Substrat-<br />

und Schmelzetemperatur, verschiedener<br />

Beschaffenheit der Substratoberfläche<br />

und bei definierter Gießgeschwindigkeit,<br />

um den Einfluss von verschiedenen<br />

Prozessparametern auf die metallografisch<br />

ermittelten Verbundqualitäten<br />

darzustellen.<br />

Mit dem Einsatz von statischen und<br />

dynamischen zwei- und dreidimensionalen<br />

Simulationsmodellen der Versuchsgießanlage,<br />

die mit Temperaturmessdaten<br />

aus den Gießversuchen iterativ kalibriert<br />

wurden, lassen sich die messtechnisch<br />

praktisch nicht zu erfassenden thermischen<br />

Verhältnisse in der Verbundgrenzfläche<br />

berechnen. Des Weiteren können<br />

die thermisch bedingten Aufschmelz- und<br />

Simulationsgestützte Entwicklung<br />

eines Gießverfahrens zur Herstellung<br />

von Schichtverbunden<br />

aus Aluminiumlegierungen<br />

(Dipl.-Ing. Stefan Heugenhauser)<br />

Bild 15: a) Numerisch berechnete Aufschmelzzone in der Substratschicht.<br />

b) Darstellung der Aufschmelzzone in einem abgegossenen Verbundkörper nach<br />

einer elektrochemischen Ätzung.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 45


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

zu fertigen, da die Beanspruchung nur auf<br />

einen bestimmten Abschnitt des Bauteils<br />

einwirkt. Es ist materialtechnisch und<br />

ökonomisch sinnvoller, für die nicht oder<br />

weniger beanspruchten Bereiche kommerzielle<br />

Standardwerkstoffe einzusetzen.<br />

Dieses Prinzip des richtigen Werkstoffes<br />

am richtigen Ort bedingt aber<br />

auch einen dauerhaften, unter Nutzungsbedingungen<br />

beständigen Materialverbund<br />

der unterschiedlichen Werkstoffe im<br />

Bauteil.<br />

Im Gießprozess erfolgt die Fertigung<br />

solcher Hybridstrukturen durch Umgießen<br />

von nicht- oder höherschmelzenden<br />

Inserts mit einer tieferschmelzenden Legierung.<br />

Wie die Bauteilprüfung solcher<br />

Strukturen zeigte, kommt es auch bei metallischen<br />

Inserts hierbei oftmals nicht zu<br />

einer stofflichen Anbindung an den Gusswerkstoff.<br />

Vielmehr wird die Struktur nur<br />

mit einem aus der Schmelze hergestellten<br />

Metallmantel umgossen, es entsteht ausschließlich<br />

Formschluss.<br />

Im Projekt Multimaterialverbunde<br />

(MuMaV) soll an ausgesuchten Materialpaarungen<br />

aus Eisen- und Leichtmetalllegierungen<br />

untersucht werden, inwieweit<br />

der Gießprozess bei Hybridbauteilen so<br />

gesteuert werden kann, dass zwischen<br />

den Metallen eine definierte Interdiffusionszone<br />

generiert wird, die über den<br />

Formschluss hinaus auch eine stoffschlüssige<br />

Anbindung gewährleistet.<br />

Die Fügezonen der so hergestellten<br />

gießtechnischen Materialverbunde werden<br />

im Rahmen des Projektes auf mechanische<br />

Gebrauchseigenschaften gleichermaßen<br />

geprüft wie auf ihre Alterungsbeständigkeit.<br />

Aus Referenzgründen werden<br />

neben den gießtechnisch hergestellten<br />

Hybridbauteilen auch Heißschrumpfverbunde<br />

sowie, unter Einsatz alternativer<br />

Fügetechniken, baugleiche Referenz-Materialhybride<br />

mittels Klebe- und Heißschrumpf-Klebeverbund<br />

gefertigt.<br />

Das Projekt wird im Rahmen der FFG-<br />

Basisprogramme als Collective Research<br />

Projekt gefördert und wird finanziell durch<br />

den Fachverband der Metalltechnischen<br />

Industrie unterstützt, dessen Mitgliedsbetriebe<br />

auch fachlich-thematisch ins<br />

Projekt eingebunden sind. Projektstart<br />

war im Januar <strong>2018</strong>, die Laufzeit des Projektes<br />

beträgt 4 Jahre.<br />

Mikrostruktur von Materialien für<br />

den 3-D-Druck<br />

Bild 16: Schematische Darstellung der direkten metallischen Ablagerungstechnologie<br />

(courtesy DM-3-D-Technology).<br />

Erstarrungsvorgänge im gesamten Verbundkörper,<br />

die auch in elektrochemisch<br />

geätzten Schliffproben sichtbar sind, in<br />

sehr hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung<br />

dargestellt werden (Bild 15).<br />

Die Auswertungen der Gießversuche<br />

haben gezeigt, dass die Oxidhaut an der<br />

Substratoberfläche eine zentrale Rolle für<br />

die Ausbildung eines stoffschlüssigen<br />

Verbundes spielt und maßgeblich für die<br />

Verbundqualität verantwortlich ist. Nur<br />

wenn sich diese während des Aufgießens<br />

bei geeigneten thermischen und strömungstechnischen<br />

Verhältnissen von der<br />

Verbundgrenzfläche löst, kann ein Stoffschluss<br />

zwischen der Substrat- und Aufgussschicht<br />

entstehen. Erst die Verknüpfung<br />

der numerischen Ergebnisse mit<br />

jenen der praktischen Gießversuche ermöglicht<br />

das Verständnis des Zusammenhangs<br />

zwischen den thermischen<br />

Bedingungen an der Grenzfläche und dem<br />

Ablösen der Oxidschicht.<br />

Herstellung, Charakterisierung<br />

und Optimierung von Multi-Material-<br />

Verbundlösungen<br />

(Dr. Peter Liepert)<br />

Oftmals ist es bei Bauteilstrukturen nicht<br />

erforderlich, die ganze Komponente aus<br />

einem hochbeanspruchbaren Werkstoff<br />

(Dipl.-Ing. Bernd Panzirsch)<br />

Im Projekt „Mikrostruktur von Materialien<br />

für den 3-D-Druck“ werden die Zusammenhänge<br />

zwischen den Mikrostrukturänderungen<br />

und den mechanischen<br />

Eigenschaften während des 3-D-Druckens<br />

von laseradditiv hergestellten metallischen<br />

Bauteilen (Laser Additive Manufacturing,<br />

LAM) auf Mikro- und Nano-Ebene<br />

untersucht.<br />

Dies soll durch Analysen der Rohmaterialien<br />

(in Pulverform) einerseits und der<br />

fertig gedruckten Bauteile andererseits<br />

erfolgen. Die Mikro- und Nanostruktur soll<br />

dabei mit elektronenmikroskopischen<br />

und röntgenbasierten Verfahren sowie<br />

mittels Nanoindentation untersucht und<br />

mit den mechanischen Eigenschaften zu<br />

verschiedenen Zeitpunkten des Herstellungsprozesses<br />

korreliert werden. Die gewonnenen<br />

Erkenntnisse werden für die<br />

Weiterentwicklung und die Herstellung<br />

von Metallpulvern eingesetzt.<br />

Der Metall-3D-Druck stellt noch eine<br />

relativ junge, sich dynamisch fortentwickelnde<br />

Technologie dar, die die Fabrikation<br />

von komplizierten metallischen Bauteilen<br />

direkt aus metallischen Pulvern<br />

ermöglicht. Derartige Bauteile sind mit<br />

konventionellen Methoden wie Schmieden<br />

und Gießen, kaum oder nur sehr aufwendig<br />

und sehr kostenintensiv zu erzeugen.<br />

Die wichtigsten Techniken des 3-D-<br />

Druckens sind das selektive Laserschmelzen<br />

(SLM) und das Elektronenstrahlschmelzen<br />

(EBM). Hierbei wird Metallpul-<br />

46 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


ver auf einer Untergrundform verteilt. Ein<br />

Laser (oder Elektronenstrahl) schmilzt<br />

eine Schicht im Pulverbett. Nach Absenken<br />

der Grundform wird neues Pulver aufgetragen<br />

und der Strahl schmilzt die<br />

nächste Schicht, wobei diese mit der unteren<br />

Schicht verbunden wird (Bild 16).<br />

In der Luft- und Raumfahrt-Industrie<br />

werden beispielsweise Leichtmetalle (Al,<br />

Mg, Ti) und deren Legierungen, aber auch<br />

Nickel- und Cobalt basierte Legierungen<br />

bevorzugt, die nicht nur mit relativ großer<br />

Designfreiheit verarbeitet werden, sondern<br />

als Funktionsteile auch großen mechanischen<br />

und dynamischen Belastungen<br />

ausgesetzt werden können.<br />

Für hitzebeständige, rostfreie und korrosionsbeständige<br />

Bauteile werden die<br />

Stahllegierungen SS 420 und 1.44<strong>04</strong><br />

(L316) eingesetzt.<br />

Auch in der Medizin findet dieses 3-D-<br />

Druck-Verfahren Anwendung, so werden<br />

medizinische Implantate aus Ti64 sowie<br />

verschiedenen Mg-Legierungen aufgrund<br />

ihrer hohen Korrosionsbeständigkeit und<br />

Biokompatibilität verwendet.<br />

Abhängig von Ihrem Einsatzbereich<br />

verwendet man zum Drucken feinkörnige<br />

Pulver, die sich in ihrer Korngröße,<br />

Schweißbarkeit, Fließfähigkeit (unter geringer<br />

bis zu hoher Scherspannung) und<br />

Erstarrungsgeschwindigkeit unterscheiden<br />

und mittels Verdüsung hergestellt<br />

werden.<br />

Die im Vergleich zum Gießen hohe Erstarrungsgeschwindigkeit<br />

der einzelnen<br />

Partikel im 3-D-Prozess führt zu einem<br />

einzigartigen extrem feinen - teilweise<br />

amorphen - Gefügezustand. Auf Mikroebene<br />

weisen diese eine hohe Festigkeit<br />

auf, die sich in den gedruckten Proben/<br />

Bauteilen nicht mehr widerspiegelt.<br />

Im Druck werden die einzelnen Körner<br />

mittels Laser- oder Elektronenstrahl<br />

durch hohen lokalen Energieeintrag miteinander<br />

verschweißt und erstarren wiederum<br />

sehr rasch, wodurch sich der Gefügezustand<br />

in den einzelnen Körnern und<br />

auch die Eigenschaften ändern. Zusätzlich<br />

können die hohen Temperaturen beim Laserschmelzen<br />

ein (selektives) Ausdampfen<br />

gewisser Elemente aus dem Metallpulver<br />

bewirken und zu chemischen Phasenänderungen<br />

führen. Solche Vorgänge<br />

beeinflussen die späteren Bauteileigenschaften.<br />

Diese Zusammenhänge sind in der<br />

Praxis nicht ausreichend bekannt und es<br />

besteht großer Bedarf, werkstoff- und materialwissenschaftliche<br />

Grundlagen und<br />

Erkenntnisse zu erarbeiten, die einerseits<br />

zur verbesserten Entwicklung von verdüsten<br />

Metallpulvern beitragen, andererseits<br />

aber auch in Form gezielt einstellbarer<br />

Eigenschaften ihren Niederschlag in 3-D-<br />

Druck-Bauteilen finden.<br />

Während die aktuellen Untersuchungen<br />

und Entwicklungen oft technische<br />

Parameter, wie Fließfähigkeiten, Absorptionsverhalten,<br />

Dichteverteilungen, Pulvermorphologie<br />

und Fraktionsgrößen betrachten,<br />

widmet sich dieses Projekt vor<br />

allem den Veränderungen der Mikro- und<br />

Nanostruktur. Erforscht werden beispielsweise<br />

das Auflösen von amorphen Zonen<br />

aus der Pulverfertigung infolge von thermisch<br />

induzierter Rekristallisation, strukturelle<br />

Umordnungseffekte, Veränderungen<br />

in der lokalen Elementverteilung,<br />

Diffusionszonen und Eigenspannungsszenarien<br />

sowie die Bildung von lokalen Verfestigungs-<br />

bzw. Entfestigungsmechanismen,<br />

wie das Entstehen oder Auflösen<br />

von Ausscheidungen bzw. neuer Phasen<br />

oder auch die Ausbildung der Anbindungsbereiche<br />

zwischen den Partikeln und die<br />

damit verbundenen lokalen Eigenschaftsänderungen.<br />

Da es sich bei den zu untersuchenden<br />

Bereichen um mikroskopische<br />

und submikroskopische Zonen am Pulverkorn<br />

bzw. am versinterten oder geschmolzenen<br />

Pulverpartikel im Bauteil<br />

handelt, kommen zum Teil entsprechende<br />

Ihr Partner für<br />

schlüsselfertIge anlagen<br />

in Kaltharzformereien für:<br />

• formanlagen<br />

• Durchlaufmischer<br />

• mechanische und thermische regenerierungen<br />

• chromerzsandtrennungen<br />

Schonende pneumatische Fördertechnik für:<br />

• sand • Betonit • Kohlenstoff • filterstaub<br />

QuAliTY<br />

maDe In germany<br />

FAT Förder- und Anlagentechnik GmbH · D-57572 Niederfischbach · Tel. +49 (0) 27 34/5 09-0 · fat.info@f-a-t.de · www.f-a-t.de


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

FESIL ®<br />

MetbriQ ®<br />

Bild 17: Geklebte<br />

Rahmenstruktur<br />

aus CFK-Holmen<br />

sowie Knoten aus<br />

Stahl-Feinguss.<br />

FESIL ®<br />

TecbriQ ®<br />

FESIL ®<br />

MinbriQ ®<br />

Neueste<br />

Brikettiertechnologie<br />

für die Eisen-,<br />

Stahl-, Chemieund<br />

Baustoffindustrie.<br />

Bild 18: Lichtmikroskopische Querschliffaufnahmen durch eine Kehlnaht zur Ermittlung<br />

der Flächenporosität mittels spezieller validierter Auswertesoftware, wodurch subjektive<br />

Bewertungsfehler ausgeschlossen werden.<br />

www.scholz-rohstoffe.de<br />

hochauflösende Untersuchungsverfahren<br />

zum Einsatz. Dabei werden neben den<br />

klassischen Methoden zur Bestimmung<br />

der makroskopischen, mechanischen Eigenschaften,<br />

wie Härtemessungen, Zugversuche<br />

oder Dauerfestigkeitsprüfungen,<br />

metallografische Verfahren und die<br />

Nanoindentation zur Beobachtung der<br />

Mikrostruktur bzw. deren Änderung eingesetzt.<br />

Ziel des Projektes ist es, durch gezielte<br />

Parameteranpassungen sowohl bereits<br />

bei der Pulverherstellung als auch während<br />

des additiven Fertigungsprozesses<br />

die gewünschten Bauteileigenschaften<br />

einzustellen. Pulver- und Anlagenhersteller<br />

sowie Anwender der additiven Fertigung<br />

erhalten damit ein innovatives Instrument<br />

für die gezielte Entwicklung spezifischer<br />

Produkte und Produktfunktionen.<br />

Messung thermophysikalischer<br />

Daten bei sehr tiefen und sehr<br />

hohen Temperaturen<br />

(Dr. Erhard Kaschnitz)<br />

Das thermische Verhalten von Materialien<br />

spielt bei der Auslegung von Bauteilen<br />

wie auch von metallurgischen Prozessen<br />

und deren Nachbildung in numerischen<br />

Simulationsmodellen eine wesentliche<br />

Rolle. Die Genauigkeit der Bauteilauslegung<br />

oder die Qualität der Simulationsmodelle<br />

ist wesentlich von der Qualität<br />

der vorhandenen Werkstoffdaten bestimmt.<br />

Je besser diese die in der Realität<br />

eingesetzten Werkstoffe charakterisieren,<br />

desto genauer kann die Auslegung oder<br />

das jeweilige Modell an die realen Bedingungen<br />

angepasst werden. Dies trifft vor<br />

Anz_Eierbriketts_40x260_ks1.indd 48 <strong>GIESSEREI</strong> 105 1 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 20.03.18 15:37


Bild 19: Röntgen-Computertomografische Schnittbilder durch einen kunststoffgeschweißten<br />

Rohrbogen sowie eine 3-D-Glaskörperdarstellung des Bauteils mit<br />

eingefärbten Bruchflächen und bruchwirksamen Kerben.<br />

allem auf komplexe Prozesse wie beispielsweise<br />

einen Umformprozess oder<br />

auch einen Gießprozess mit metallischen<br />

Werkstoffen in schmelzflüssiger und fester<br />

Phase zu.<br />

Von vielen gängigen Werkstoffen sind<br />

verlässliche thermophysikalische Literaturwerte<br />

vorhanden. Von neuen Legierungen<br />

oder auch von Materialien bei sehr<br />

niedrigen oder sehr hohen Temperaturen,<br />

die auch in den schmelzflüssigen Bereich<br />

reichen können, lassen sich in der Literatur<br />

meist jedoch keine entsprechenden<br />

thermophysikalischen Werkstoffdaten finden.<br />

Aber auch vorhandene Werkstoffdaten<br />

genormter Legierungen, deren Legierungselemente<br />

sich in einem vorgegebenen<br />

Gehaltsbereich bewegen, können<br />

teilweise erheblich von jenen der abgegossenen<br />

Legierung abweichen. Daher<br />

sind spezifische thermophysikalische<br />

Messwerte der tatsächlich verwendeten<br />

Werkstoffe im entsprechenden Temperaturbereich<br />

unumgänglich.<br />

Das Österreichische Gießerei-Institut<br />

hat in den letzten Jahren mit neuer Laborinfrastruktur<br />

und einer stetigen Entwicklung<br />

und Verbesserung der Messmethoden<br />

den messbaren Temperaturbereich<br />

hin zu sehr tiefen wie auch zu<br />

sehr hohen Temperaturen entscheidend<br />

erweitert und die bereits hohen Standards<br />

im Bereich der Messung thermophysikalischer<br />

Daten damit weiter ausgebaut.<br />

Die thermische Ausdehnung, die<br />

Temperaturleitfähigkeit, die elektrische<br />

Leitfähigkeit und die spezifische Wärmekapazität<br />

bzw. spezifische Enthalpie, können<br />

mit dem Einsatz von Schubstangendilatometern,<br />

Laser-Flash-Anlagen sowie<br />

Wärmestrom- und Pulskalorimetern bis<br />

weit in den Tieftemperaturbereich<br />

(-170 °C) gemessen werden. Der Messbereich<br />

hin zu sehr hohen Temperaturen<br />

erstreckt sich bis zu 1600 °C und deckt<br />

somit auch den flüssigen Schmelzbereich<br />

gängiger Industriemetalle ab, wodurch<br />

die Materialdichte, die Wärmeleitfähigkeit,<br />

die Wärmekapazität sowie<br />

auch der Erstarrungsverlauf und die latente<br />

Wärme von Metallen bis in die<br />

schmelzflüssige Phase präzise gemessen<br />

werden können. Neben metallischen<br />

Werkstoffen wurden in zahlreichen nationalen<br />

und internationalen Forschungsund<br />

Industrieprojekten unter anderem<br />

auch Salzkerne, Kern- und Formsande,<br />

Gläser, Keramiken und auch Isolier- und<br />

Ablationsmaterialien für die Raumfahrttechnik<br />

charakterisiert.<br />

Computertomografie an realen<br />

Bauteilen (CT-Real)<br />

(Dr. Bernd Oberdorfer)<br />

Die ständig wachsenden Qualitätsansprüche,<br />

die an Gussbauteile gestellt werden,<br />

erfordern auch die kontinuierliche Verbesserung<br />

der Qualitätssicherung. Eine<br />

zuverlässige Detektion und Bewertung<br />

von festigkeitsmindernden Gussfehlern<br />

ist dabei essentiell und wird bereits seit<br />

mehreren Jahren vermehrt mittels Röntgen-Computertomografie<br />

(CT) bewerkstelligt,<br />

die gegenüber zweidimensionalen<br />

Verfahren den Vorteil hat, räumliche Defektverteilungen<br />

zu erfassen. Die dafür<br />

notwendigen Voraussetzungen werden im<br />

FFG-Projekt CT-Real systematisch untersucht<br />

und eingegrenzt. Methoden zur<br />

Qualitätsbeurteilung von CT-Daten sollen<br />

darüber hinaus erarbeitet werden und in<br />

eine Richtlinie zur Porositätsbeurteilung<br />

mittels CT-Aufnahmen einfließen.<br />

Das FFG-Vorgängerprojekt Nemo leistete<br />

diesbezüglich schon Vorarbeiten.<br />

Während sich das Vorprojekt aber hauptsächlich<br />

mit im Druckgießverfahren hergestellten<br />

Probestäben und damit mit<br />

Wir finden Lösungen.<br />

Wir fertigen Prozesskrane nach Kundenwunsch.<br />

Wir sind zertifiziert nach ISO 9001, KTA 1401, DIN EN 1090 und BG Sicher mit System.<br />

SCHMINKE KRANTECHNIK GMBH<br />

Hauptsitz Nürnberg<br />

Industriestr. 15a | 90571 Schwaig b. Nürnberg<br />

+49 911 95 145-20 |service@schminke-krantechnik.de WWW.SCHMINKE-KRANTECHNIK.DE


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

Tabelle 1: Projektpartner CLLEFE<br />

Leader und Coordinator<br />

RISE Research Institute of Sweden (Swerea SWECAST)<br />

Fundación Tecnalia Research & Innovation<br />

Instytut Odlewnictwa Kraków<br />

Jönköping University, JTU<br />

Krakow University, AGH<br />

Österreichisches Gießerei-Institut, ÖGI<br />

Università degli Studi di Padova<br />

Bruzaholms Bruk<br />

Lundbergs Pressgjuteri<br />

Volvo GTO Powertrain<br />

Bild 20: Teilnehmer einer Schulung Druckguss-Technik in 2017.<br />

sehr einfachen Geometrien beschäftigte,<br />

soll der Schwerpunkt der Untersuchungen<br />

beim vorliegenden Projekt auf „realen“<br />

Gussteilen liegen, d. h. tatsächlich<br />

in der Industrie verwendete Gussteile, bei<br />

denen sich durch komplexere Geometrien<br />

oft Probleme bei CT-Untersuchungen in<br />

Form von Bildartefakten ergeben. Wenn<br />

diese auftreten, behindern sie oftmals eine<br />

zuverlässige Porositätsdetektion und<br />

verbauen so den Weg in Richtung Automatisierung.<br />

Im Projektverlauf werden verschiedene<br />

Maßnahmen zur Artefaktvermeidung<br />

sowie verbesserte Detektionsalgorithmen<br />

getestet und hinsichtlich ihres Aufwandes<br />

und Nutzens beurteilt. Zu diesen Maßnahmen<br />

gehören der Einsatz verschiedener<br />

Röntgenvorfilter zur gezielten Strahlaufhärtung,<br />

die Anwendung von Dual-Energy-<br />

CT, d. h. überlagerte CT-Aufnahmen verschiedener<br />

Energien, sowie der Einsatz<br />

digitaler Korrekturfilter im Rekonstruktionsprozess<br />

des CT-Datensatzes zur Entfernung<br />

der entstandenen CT-Artefakte.<br />

Im Vorfeld dieser Messungen werden auch<br />

Simulationen herangezogen, um eine optimale<br />

Auslegung der Testreihen sicherzustellen.<br />

Wichtig ist auch, das Ausmaß<br />

an Artefakten zu quantifizieren, um in Folge<br />

die Grenze auch an realen Gussteilen<br />

ausloten zu können, bis zu der Defekte<br />

noch zuverlässig detektiert werden können.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse werden<br />

in einer Arbeitsgruppe des Bundesverbands<br />

der Deutschen Gießerei-Industrie<br />

(BDG) diskutiert und mit dem Ziel weiterentwickelt,<br />

Porositätsbewertung ausgehend<br />

von der BDG-Richtlinie P202 für<br />

u. a. metallografische Schliffe auf den<br />

dreidimensionalen Fall der Computertomografie<br />

zu übertragen.<br />

Oberflächentechnologie und<br />

Fügetechnik<br />

(Dr. Peter Liepert)<br />

Schweden<br />

Spanien<br />

Polen<br />

Schweden<br />

Polen<br />

Österreich<br />

Italien<br />

Schweden<br />

Schweden<br />

Schweden<br />

Die Anfang des Jahres 2017 geschaffene<br />

Abteilung der Oberflächen- und Fügetechnik<br />

(OTF) kann auf ein erfolgreiches erstes<br />

Jahr zurückblicken. Die dabei vom ÖGI<br />

angestrebte Zielsetzung, den Partnern der<br />

metalltechnischen Industrie in Fragen von<br />

Oberflächenschutz und Beschichtung sowie<br />

der Verbindungstechnik zur Verfügung<br />

zu stehen, wurde von den Partnern<br />

in der Metallindustrie bereits im ersten<br />

Jahr intensiv in Anspruch genommen.<br />

Insbesondere ist es dem ÖGI ein<br />

Anliegen, die Unternehmen bei Fragestellungen<br />

zu unterstützen, die sich aus dem<br />

funktionellen Materialmix von Metallen<br />

mit Nichtmetallen sowie der Beschichtungs-<br />

und Klebetechnik ergeben<br />

(Bild 17). Denn gerade bei dieser zunehmenden<br />

Vielfalt von Werkstoffen und<br />

Oberflächensystemen zeigt sich oft, dass<br />

in den Betrieben bei materialtechnisch so<br />

breiten Querschnittsthemen gerne auf unterstützendes<br />

Know-how zurückgegriffen<br />

wird.<br />

Die langjährige Erfahrung des ÖGI in<br />

der Prüfung und Verarbeitung metallischer<br />

Werkstoffe und der Beurteilung von<br />

Beständigkeits- und Korrosionseigenschaften<br />

bildete zwar den Grundstock für<br />

die Abteilung OTF, diese wurde in den<br />

letzten Monaten jedoch durch gezielten<br />

Auf- und Ausbau von Infrastruktur und<br />

Personal auch auf die Anwendungstechnik,<br />

Prozessführung und Prüfung von<br />

Lacken, Beschichtungen und Klebesystemen<br />

ausgeweitet.<br />

Die bereits zur Charakterisierung von<br />

Metall- und Bauteiloberflächen zur Verfügung<br />

stehende Ausrüstung des ÖGI, wie<br />

Licht- und Elektronenmikroskopie sowie<br />

metallografische Gefüge- und Querschliffanalytik,<br />

wurde um zerstörungsfreie<br />

Schichtdickenmesssysteme, Haftfestigkeitsprüfgeräte,<br />

Tensiometer zur Bestimmung<br />

der Oberflächenenergie und Kammern<br />

zur Korrosions- und Klimalagerung<br />

ergänzt. Als weiteres High-End-Analysetool<br />

ist aktuell der Zukauf eines Nanoindentationsgeräts<br />

zur topografischen<br />

und mechanischen Charakterisierung<br />

auch sehr dünner Schichten geplant.<br />

Zudem verfügt das ÖGI bereits über<br />

leistungsfähige Bildanalyse- und Auswertetools,<br />

welche der digitalen Intensitäts-,<br />

Farbverlaufs- und Konturerfassung in der<br />

Mikroskopie und Oberflächenauswertung<br />

dienen (Bild 18). Das Programm ermöglicht<br />

auch komplexe digitale Flächenvermessungen,<br />

mit deren Hilfe die normkonforme<br />

quantitative Auswertung der Blasenfläche,<br />

Rostfläche oder Flächenporosität<br />

sowie eine elektronische Kontur- und<br />

Schichtdickenvermessung samt statistischer<br />

Auswertung bequem möglich ist.<br />

Die spezifischen Möglichkeiten der<br />

Abteilungen Chemie und Physik zur stofflichen<br />

Charakterisierung sowie die Leistungen<br />

der Prüfabteilungen Radioskopie/<br />

Computertomografie und mechanisches<br />

Labor zur zerstörungsfreien und zerstörenden<br />

Bauteilprüfung ergänzen das Leistungsspektrum<br />

der Abteilung Oberflächen-<br />

und Fügetechnik (Bild 19).<br />

50 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bild 21: Teilnehmer einer Formstoffschulung in 2017.<br />

Aktuelle Forschungsthemen der Abteilung<br />

befassen sich mit der Bestimmung<br />

und Quantifizierung von haftungsstörenden<br />

Trennmittelrückständen auf druckgegossenen<br />

Bauteilen (Projekt Innovative<br />

Materialcharakterisierung) sowie mit der<br />

Herstellung von hybriden Metall-Metallund<br />

Metall-Nichtmetall-Strukturen durch<br />

gießtechnische Fertigung und Hybridkleben<br />

(Projekt Multimaterialverbunde).<br />

CLLEFE - Concept for Lifelong<br />

Learning for European Foundry<br />

Employees<br />

(Dr. Thomas Pabel)<br />

Das Projekt CLLEFE (Concept for Lifelong<br />

Learning for European Foundry Employees)<br />

besteht aus drei Teilprojekten, von<br />

denen Teilprojekt 1 bereits abgeschlossen<br />

ist. Das Teilprojekt 2 startete im Januar<br />

<strong>2018</strong> und hat eine Laufzeit von zwei<br />

Jahren. Im Anschluss daran strebt das<br />

Konsortium die Einreichung eines dritten,<br />

ebenfalls zweijährigen Teilprojektes an.<br />

Die Projekte werden vom European Institute<br />

of Technology, Förderschiene KIC<br />

- Knowledge Innovation Community - im<br />

Rahmen von Horizon 2020 gefördert. Projektleader<br />

und Koordinator ist das schwedische<br />

Gießerei-Institut Swerea Swecast<br />

in Jönköping. Insgesamt sind sieben Universitäten<br />

bzw. Institute aus Schweden,<br />

Polen, Spanien, Italien und Österreich im<br />

Konsortium vertreten. Unterstützt wird<br />

das Projekt zusätzlich von einigen KMUs,<br />

einem Großbetrieb (Firma Volvo) sowie<br />

den Gießereiverbänden aus dem Baskenland,<br />

Schweden, Polen, Österreich und<br />

dem europäischen Gießereiverband CAEF<br />

(Tabelle 1).<br />

Im ersten Projekt CLLEFE 1 wurde ein<br />

Konzept für eine europaweite Gießereischulung<br />

erstellt. Es sollte der Schulungsbedarf<br />

von Mitarbeitern in KMUs und in<br />

großen Gießereien, Zulieferern und Gussanwendern<br />

erhoben werden. Zusätzlich<br />

wurden Möglichkeiten für eLearning-Plattformen,<br />

Fragen, Prüfungen und Zertifikate<br />

erarbeitet. Zielgruppe ist der Mittelbau<br />

(HTL-Ingenieure, Meister, akademische<br />

Quereinsteiger u. ä.). Die Zertifikate sollen<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 51


www.giesserei-verlag.de<br />

Die Zeitschrift für Technik, Innovation und Management<br />

SINCE 1914<br />

Gießereitechnik aus erster Hand!<br />

Chancen früher erkennen, Vorsprung weiter ausbauen!<br />

„Ich lese die <strong>GIESSEREI</strong> gerne, weil<br />

mich die Beiträge aus Praxis und Forschung<br />

neugierig auf jede neue Ausgabe machen.“<br />

FOTO: DARIUS SOSCHINSKI<br />

Auch als<br />

E-Paper<br />

erhältlich!<br />

Philipp Weiß<br />

Gruppenleiter Gusseisen, Feinguss/Formstoffe<br />

am Aachener Gießerei-Institut


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

als Mitarbeiterqualifikation für Zulieferbetriebe<br />

nach ISO/TS 16949 in der Automobilindustrie<br />

anerkannt werden.<br />

Im zweiten Projekt CLLEFE 2 werden<br />

jeweils modular aufgebaute Schulungen<br />

zu verschiedenen Themen (Druckgießen<br />

Sandgießen, Kokillengießen, Schmelzequalität,<br />

Wärmebehandlung, Simulation,<br />

Werkstoffprüfung, Gussgefüge, FMEA,<br />

usw.) für verschiedene Werkstoffgruppen<br />

(Gusseisen, Stahl, Aluminium, Magnesium)<br />

gestaltet und erste Seminare<br />

durchgeführt bzw. angeboten. Der Ablauf<br />

könnte ähnlich sein wie beim Foundry<br />

Master 3.0 der Universität Jönköping/<br />

Schweden. Zusätzlich sollen ein Businessmodell<br />

und –plan gemeinsam entwickelt<br />

werden.<br />

Im dritten Projekt CLLEFE 3, Start<br />

2020, werden die Schulungen evaluiert<br />

und entsprechend verbessert. Zu diesem<br />

Zeitpunkt sollte auch bereits ein Pool an<br />

Referenten entstanden sein und die<br />

Schulungen Schritt für Schritt interaktiv<br />

gestaltet werden. Wichtig wird es sein,<br />

die Kurse auf europäischer Ebene zu etablieren,<br />

hierfür ist auch die Unterstützung<br />

des CAEF und der darin vertretenen<br />

nationalen Verbände von Nöten. Preise,<br />

Rechte und Pflichten werden vorab im<br />

Konsortium verhandelt.<br />

Schulungen und Seminare<br />

(Dr. Thomas Pabel)<br />

Wie bereits in den vergangenen Jahren,<br />

gab es auch in 2017 eine sehr starke<br />

Nachfrage im Bereich Aus- und Weiterbildung<br />

sowie für Spezialseminare (Bilder<br />

20 und 21).<br />

Die Schwerpunkte lagen dabei im Bereich<br />

NE-Gießen, Druckgießen und Radioskopie.<br />

Des Weiteren wurden firmenspezifische<br />

Kurse für Metallografie,<br />

Werkstoffprüfung, Gusseisentechnologie<br />

und erstmalig zwei Seminare mit dem<br />

Fokus Formstoffprüfung abgehalten. Für<br />

die Lehrlinge im vierten Lehrjahr „Gießereitechnik“<br />

der LBS Neunkirchen gab es<br />

einen dreitägigen Workshop mit zahlreichen<br />

praktischen Übungen.<br />

Erwähnenswert ist auch der starke<br />

Anstieg an Teilnehmern aus dem EU-Ausland.<br />

Zusätzlich zu den Teilnehmern aus<br />

Deutschland wurden auch Schulungen in<br />

englischer Sprache für Kunden aus<br />

Schweden, Slowenien und Ungarn durchgeführt.<br />

Seit dem Jahr 2003 besuchten knapp<br />

3000 Personen die Weiterbildungsveranstaltungen<br />

des ÖGI. Im Berichtsjahr<br />

wurden an insgesamt 70 Schulungstagen<br />

30 fachspezifische Seminare mit 326<br />

Teilnehmern durchgeführt. Dies bedeutet<br />

sowohl hinsichtlich der Schulungstage<br />

als auch der Teilnehmerzahl einen Rekord.<br />

Unter Berücksichtigung der Sommer-<br />

und Weihnachtsurlaube ergeben<br />

sich ca. 2 Schulungstage pro Woche. Erfreulich<br />

ist auch der weitere Anstieg der<br />

weiblichen Teilnehmerinnen im Vergleich<br />

zu den letzten Jahren. Die Schulungen<br />

und Seminare wurden 2017 zu folgenden<br />

Themenschwerpunkten abgehalten:<br />

> Allgemeine Seminare (Aluminiumund<br />

Gusseisentechnologie, Formstoffe),<br />

> Druckgusstechnologie Basic und Advanced<br />

(jeweils 3-tägiges Seminar),<br />

> Radioskopieausbildung (5-tägige<br />

Fachkurse mit Personenzertifizierung<br />

Stufe 1 und 2),<br />

> Laborspezifische Schulungen (Metallografie,<br />

Werkstoffprüfung, Formstoffprüfung),<br />

> Lehrlingsausbildung in Kooperation<br />

mit der LBS Neunkirchen.<br />

Für <strong>2018</strong> sind erstmals Gusseisen-Seminare<br />

als Grundlagen- und Fortgeschrittenenkurs<br />

für jeweils 3 Tage geplant.<br />

Zusätzlich wurden im Rahmen der Kooperation<br />

mit dem Lehrstuhl für Gießereikunde<br />

der Montanuniversität Leoben<br />

6 Übungen für insgesamt 89 Studenten<br />

der Studienrichtungen Metallurgie und<br />

Maschinenbau abgehalten. Die Praktika<br />

erfolgten im Gießereitechnikum zu den<br />

Themen Gusseisen, Formstoffe und<br />

Formstoffprüfung, Druckgießen und Niederdruckgießen.<br />

Das ÖGI wurde zudem zur Teilnahme an<br />

einem europäischen Projekt zum Thema<br />

E-Learning eingeladen (Details siehe Projekt<br />

CLLEFE). Im Rahmen dieses Projektes<br />

wurden gemeinsam mit Instituten<br />

und Universitäten aus Schweden, Polen,<br />

Italien und Spanien Konzepte für Webinare<br />

im Bereich Gießereitechnik und Metallurgie<br />

ausgearbeitet.<br />

Weitere Informationen:<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Schindelbacher<br />

Geschäftsführung<br />

Österreichisches Gießerei-Institut (ÖGI)<br />

Parkstraße 21 | 8700 Leoben |<br />

Österreich<br />

T: +43 3842 43101-20 | M: +43 676<br />

526 4650 | F: +43 3842 43101-1<br />

gerhard.schindelbacher@ogi.at<br />

Internet: www.ogi.at<br />

MADE IN<br />

GERMANY<br />

Complete product range<br />

and tailored solutions for<br />

Heavy Duty Magnets.<br />

Design, Manufacturing,<br />

Commissioning, Overhaul,<br />

Maintenance, Spare Parts.<br />

WOKO Magnet- und<br />

Anlagenbau GmbH<br />

Theodor-Heuss-Strasse 57<br />

47167 Duisburg<br />

Germany<br />

Phone +49 203 48275.0<br />

Fax +49 203 48275.25<br />

woko@woko.de<br />

www.woko.de<br />

Woko.indd 1 15.08.13 10:03<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 53


Instrumentalisierter Abguss einer Legierung aus Gusseisen mit Lamellengrafit<br />

im Labor des Giesserei-Zentrums. Das Gießerei-Zentrum arbeitet mit<br />

verschiedenen Schweizer Gießereien zusammen und erhält zudem vermehrt<br />

Anfragen und Aufträge von Gussanwendern und deutschen Gießereien.<br />

Praxisfokussierte Forschung und<br />

Weiterbildung am Giesserei-<br />

Zentrum der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz<br />

FOTOS UND GRAFIKEN: FHNW<br />

Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) ist eine noch junge Bildungs- und<br />

Forschungsinstitution und wurde 2006 von den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft,<br />

Basel-Stadt und Solothurn gegründet. Rund 12 000 Studierende sind an der FHNW<br />

in Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Ihre Nähe zur Praxis, ihre anwendungsorientierte<br />

Forschung sowie ihre internationale Vernetzung machen die FHNW zu<br />

einer attraktiven und vielfältigen Hochschule. Die moderne Infrastruktur und eine innovationsfördernde<br />

Campuskultur bieten beste Voraussetzungen für Erfolg in Forschung<br />

und Lehre.<br />

54 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

Bild 1: Abkühlkurven für unterschiedliche Kokillen, Massenströmen (0, 7, 14 kg/h) und Kokillenflächen.<br />

An der Hochschule für Technik in<br />

Brugg / Windisch, die eine von insgesamt<br />

neun Hochschulen an der<br />

FHNW ist, wurde 2010 das Giesserei-Zentrum<br />

gegründet. Die Aufgabe des Zentrums<br />

ist es, die Gießerei-Industrie mit<br />

Dienstleistungen, anwendungsorientierter<br />

Forschung sowie Weiterbildung zu unterstützen.<br />

Die dafür vorhandene Infrastruktur<br />

besteht aus einem Gießlabor, in<br />

welchem Eisen- und Nichteisenmetalle im<br />

Schwerkraft- und Niederdruckgießverfahren<br />

gegossen werden. Ein gut ausgerüstetes<br />

Werkstofflabor erlaubt metallografische<br />

Untersuchungen mit Licht- und<br />

Rasterelektronenmikroskopie sowie EDXund<br />

DTA-Analysen und Funkenspektroskopie.<br />

Ein mechanisches Prüflabor ermöglicht<br />

die Durchführung von Zugversuchen,<br />

Härteprüfungen und Hydropulsversuchen.<br />

Simuliert wird mit Magmasoft.<br />

Forschungsprojekte<br />

In der Schweiz besteht die Möglichkeit,<br />

für anwendungsorientierte Forschungsprojekte<br />

staatliche Fördergelder bei Innosuisse,<br />

der schweizerischen Agentur für<br />

Innovationsförderung, zu erhalten. Zum<br />

1. Januar <strong>2018</strong> wurde die Bundesförderstelle<br />

KTI, Kommission für Technologie<br />

Innovation, aufgehoben und durch die<br />

Nachfolgeorganisation Innosuisse ersetzt.<br />

Ein Innosuisse-Projekt wird von der Hochschulinstitution<br />

und einem oder mehreren<br />

Unternehmen gemeinsam durchgeführt.<br />

Einige Beispiele von staatlich geförderten<br />

FuE-Projekten des Giesserei-Zentrums<br />

werden nachfolgend aufgeführt:<br />

> Simulationsbasierte Entwicklung eines<br />

aktiven Kühlsystems für Sandformen<br />

für das Großgießen,<br />

> Verfahrensentwicklung für dünnwandigen<br />

Stahlguss,<br />

> Weiterentwicklung von Messinglegierungen<br />

im Hinblick auf günstige Verarbeitungs-<br />

und Gebrauchseigenschaften<br />

beim Armaturengießen,<br />

> Entwicklung eines durchgängigen simulations-<br />

und computerunterstütztem<br />

Entwicklungssystems für komplexe<br />

Feingussteile wie Gasturbinenschaufeln,<br />

> FEM-basierte Verfahrensoptimierung<br />

beim Aluminiumkokillengießen und<br />

> Fehlerreduktion bei hochtemperaturfestem<br />

Stahlgroßguss.<br />

Zahlreiche kleinere Projekte und unterstützende<br />

Dienstleistungen werden laufend<br />

am Giesserei-Zentrum abgewickelt.<br />

Einige Gießereien und Gussanwender greifen<br />

gerne regelmäßig auf die am Giesserei-<br />

Zentrum vorhandenen Möglichkeiten<br />

zurück und nutzen das Know-how der Mitarbeiter<br />

und die vielseitige Infrastruktur.<br />

Die zwei im Folgenden beschriebenen aktuellen<br />

Projekte werden auch bei der Großen<br />

Gießereitechnischen Tagung <strong>2018</strong> in<br />

Salzburg dem Fachpublikum vorgestellt.<br />

Optimierung der Abkühlzeit und<br />

Materialeigenschaften durch aktive<br />

Luftkühlung DYKO im Sandguss<br />

Prof. Dr. Norbert Hofmann , Giesserei-Zentrum<br />

FHNW, Dipl.-Oek. Markus Albert,<br />

MAC GmbH | Consulting and Engineering<br />

Das Projekt wurde durch die MAC GmbH<br />

Consulting and Engineering initiiert und<br />

in Zusammenarbeit mit der Benninger<br />

Guss AG als Umsetzungspartner und dem<br />

Giesserei-Zentrum der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz als Forschungspartner<br />

durchgeführt.<br />

Das national geförderte Forschungsprojekt<br />

wurde von der eidgenössischen<br />

Kommission für Technische Innovationen<br />

(KTI) der Schweiz gefördert.<br />

Ausgangslage<br />

In Gießereien für Großgussteile liegt der<br />

Kapazitätsengpass im Regelfall in den zur<br />

Verfügung stehenden Flächen für die Gießplätze.<br />

Diese Plätze werden u. a. für das<br />

Auskühlen nach dem Gießen genutzt. Die<br />

Auskühlzeiten für Großgussteile ab 5 t beginnen<br />

bei etwa 4 Tagen und können bei<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 55


FORSCHUNG & INNOVATION<br />

a<br />

großen Teilen bis zu mehrere Wochen dauern.<br />

Das heißt, dass die fixen Strukturkosten<br />

pro Kilogramm, die auf das Gussteil<br />

entfallen, im Wesentlichen proportional<br />

zur Verweilzeit in der Gießerei sind.<br />

Das konventionelle Sandgießen zeichnet<br />

sich durch eine langsame passive Kühlung<br />

über natürliche Konvektion aus, wobei<br />

die schlechte Wärmeleitfähigkeit des Sandes<br />

und die geringe Konvektionskühlung<br />

eines Formkastens diese im Wesentlichen<br />

bestimmen.<br />

Ergebnisse<br />

Für die Sandformen wurde ein Rohrsystem<br />

konzipiert und implementiert, durch welches<br />

Luft als Kühlmittel mit einem definierten<br />

Volumenstrom geleitet wird. Da<br />

die entwickelte dynamische Konvektionskühlung<br />

(DYKO) aktiv gesteuert werden<br />

kann, können die luftdurchströmten Kühlelemente<br />

in unmittelbarer Nähe des heißen<br />

Bauteils in der Sandform platziert und<br />

somit die Kühlung signifikant verbessert<br />

werden. Die thermische Fourier-Zahl zeigt<br />

auf, dass sich bei einer Halbierung der<br />

Sanddicke zwischen der Gussform und der<br />

Kühlelementoberfläche, die Abkühlzeit auf<br />

ein Viertel reduziert.<br />

Zu beachten ist bei der höheren Abkühlrate,<br />

dass das Gussteil nicht bei zu hohen<br />

Temperaturen ausgepackt werden darf,<br />

um thermo-mechanische Spannungsrisse<br />

zu vermeiden (Bild 1).<br />

b<br />

Bild 2: Modell, Form und Gussteil des FH-Cast-Verfahrens der FHNW:<br />

a) 3-D-gedruckte Testgeometrie, b) Eingebettete Positivform im Formkasten und<br />

c) Abguss der Testgeometrie aus Messing – sandgestrahlt.<br />

c<br />

Das Potenzial einer aktiven Kühlung von<br />

Sandguss wurde im Rahmen des Projektes<br />

im Labormaßstab und bei Großguss<br />

(5 t) nachgewiesen. Durch die aktive Kühlung<br />

können die folgenden Verbesserungen<br />

bei der Erstarrung und der weiteren<br />

Abkühlung erzielt werden:<br />

> Reduktion der Kühlzeit bis zum Ausformen<br />

um 66 % auf 33 % des ungekühlten<br />

Gusses mittels aktiv gekühlter<br />

Eisenkokille im Laborversuch,<br />

> Reduktion der Erstarrungszeit, insbesondere<br />

in den Randzonen,<br />

> aktive Beeinflussung des Erstarrungsablaufs<br />

und der heißen Zonen im Bauteil,<br />

wodurch komplexe (z. B. hohle)<br />

Geometrien besser gießtechnisch umgesetzt<br />

werden können,<br />

> feineres Gefüge und verbesserte mechanische<br />

Kennwerte,<br />

> experimentell validiertes thermisches<br />

und thermo-mechanisches Simulationsmodell<br />

für Wärmeübergänge.<br />

Verfahren zur Gießformherstellung<br />

im Labormaßstab mittels<br />

3-D-gedruckten, ausschmelzbaren<br />

Kunststoff-Positiven<br />

BSc Kerry Bächle, MSc Pascal Dessarzin<br />

Giesserei-Zentrum FHNW<br />

Im Rahmen mehrerer studentischer Projektarbeiten<br />

wurde das Verfahren FH-Cast<br />

zur Gießformherstellung im Labormaßstab<br />

mittels 3-D-gedruckten, ausschmelzbaren<br />

Kunststoffpositiven im Giesserei-Zentrum<br />

entwickelt und optimiert. Der Name FH-<br />

Cast steht für Fast Hybrid Casting und<br />

leitet sich aus einer Kombination von<br />

Sand- und Feingießen her. Ziel ist es, einteilige<br />

Gießformen im Labormaßstab, mit<br />

hohem geometrischem Freiheitsgrad inkl.<br />

Hinterschnitten am Gussteil, mit geringem<br />

personellem Aufwand sowie niedrigen Infrastrukturkosten<br />

herstellen zu können.<br />

Die Grundlage der Entwicklung bildet<br />

die additive Fertigung der Kunststoff-Positivform<br />

in Verbindung mit der Gießformherstellung.<br />

Dabei steht die Verwendung<br />

von kostengünstigen 3-D-Druckern mit<br />

Fused-Filament-Fabrication-Verfahren im<br />

Vordergrund. Eine wesentliche Herausforderung<br />

des Prozesses besteht im Herauslösen<br />

der eingebetteten Positivform<br />

aus dem ausgehärteten Formstoff.<br />

Drei verschiedene Ansätze wurden untersucht,<br />

wie die Positivform aus dem Formstoff<br />

herausgelöst werden kann. Dazu<br />

wurden drei unterschiedliche Kunststoffe<br />

für die Verwendung als Positivmaterial<br />

evaluiert:<br />

> HIPS: Einlegen der Gießform in das Lösungsmittel<br />

Dipenten, wodurch das<br />

Positiv chemisch aus dem Formstoff<br />

gelöst wird,<br />

> PVA: Einlegen der Gießform in Wasser,<br />

um das Positiv aufzulösen,<br />

> Niedrigviskoses PLA: Das Positiv wird<br />

aus dem Formstoff herausgeschmolzen.<br />

Die besten Ergebnisse wurden mit dem<br />

niedrigviskosen PLA erzielt. Als Formstoff<br />

wurde dabei sowohl furangebundener<br />

Quarzsand wie auch eine Feingieß-Masse<br />

getestet. Für den furange bundenen Quarzsand<br />

wurde der Aus schmelzprozess optimiert,<br />

um die Stabilität der Sandform zu<br />

gewährleisten. Im Rahmen dieser Versuche<br />

wurde auch der Restgehalt an Positivmaterial<br />

nach dem Ausschmelzen in der<br />

Sandform ausgewertet.<br />

Bild 3: Aufbau des Weiterbildungsstudiums Gießereitechnik.<br />

56 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Um die beiden Formstoffe sowie die Eignung des Prozesses<br />

für verschiedene Gusslegierungen testen und vergleichen zu können,<br />

wurde eine Testgeometrie entwickelt. Diese beinhaltet Zylinder<br />

mit unterschiedlichen Wanddicken, unterschiedliche Bohrungen<br />

(Durchmesser-Längen-Verhältnis 1:1 bis 1:5) sowie Merkmale<br />

zur Beurteilung der Abbildungsgenauigkeit. Abgegossen<br />

wurde diese Geometrie mit Legierungen aus Zink, diversen AlSi-<br />

Legierungen und Messing mittels Schwerkraftgießverfahren.<br />

Zugproben aus AlSi7Mg wurden mit dem FH-Cast-Verfahren<br />

hergestellt. Mittels Zugversuchen konnte gezeigt werden, dass<br />

die mechanischen Eigenschaften den Spezifikationen der untersuchten<br />

Legierung für das Sandgießen entsprechen.<br />

Interessant und vielversprechend ist das entwickelte FH-Cast-<br />

Verfahren sowohl für die Prototypenherstellung als auch für die<br />

Fertigung von Teststücken. Insbesondere eignet sich das Verfahren<br />

im Labormaßstab auch für Ausbildungszwecke im Gießereiwesen<br />

unter Anwendung neuster Technologien (Bild 2).<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Einen eigenen Bachelor- oder Master-Studiengang im Fachbereich<br />

der Gießereikunde gibt es an der FHNW nicht. Dafür ist<br />

die Nachfrage an Gießerei-Ingenieuren in der Schweiz zu gering.<br />

Allerdings werden Bachelor- und Masterstudierende der Studiengänge<br />

Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen in die<br />

Aktivitäten des Giesserei-Zentrums eingebunden. Die Studierenden<br />

bearbeiten Projekt-, Bachelor- und Masterarbeiten zu anspruchsvollen<br />

Gießereithemen und werden dabei von den Mitarbeitern<br />

des Giesserei-Zentrums betreut und unterstützt.<br />

Bei der Weiterbildung konnte hingegen ein größerer Bedarf<br />

der Gießereibranche geortet werden. Auf Wunsch der Schweizer<br />

Gießerei-Industrie wurde ein Weiterbildungsstudium Gießereitechnik<br />

am Giesserei-Zentrum in Kooperation mit dem<br />

Gießerei-Verband der Schweiz (GVS) konzipiert und bereits<br />

dreimal erfolgreich durchgeführt. In diesem CAS-Studium (CAS<br />

= Certificate of Advanced Studies) wird den Teilnehmern fundiertes<br />

Fachwissen in Werkstoffkunde, Gießereikunde, Gießsimulation<br />

und Projektmanagement vermittelt. Neben dem Erlernen<br />

der Theorie finden praktische Arbeiten im Labor statt.<br />

Das einsemestrige Studium ist zugeschnitten auf technische<br />

Mitarbeitende in Gießereien und gussanwendenden Unternehmen<br />

(Bild 3).<br />

Ausblick<br />

Die Abschwächung des Schweizer Frankens führte 2017 zu einer<br />

deutlichen Erholung der Schweizer Gießerei-Industrie, die<br />

einen beträchtlichen Teil ihrer Gussteile ins europäische Ausland<br />

exportiert. Die hohen Lohnkosten belasten die Schweizer<br />

Gießereien aber nach wie vor und zwingen sie lukrative Nischen<br />

zu erschließen, sowie Qualität, Produktivität und gießereitechnische<br />

Innovationen zu forcieren. Umfangreiche Prozessoptimierungen<br />

sowie gut ausgebildetes Fachpersonal sind deshalb eine<br />

zukunftssichernde Notwendigkeit für die Gießereien. Das<br />

Gießerei-Zentrum der FHNW steht der Gießereibranche bei diesen<br />

Herausforderungen mit den aufgezeigten Kooperationsmöglichkeiten<br />

unterstützend zur Seite.<br />

Weitere Informationen<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

Giesserei-Zentrum<br />

Prof. Jörg Lagemann<br />

Bahnhofstrasse 6, CH-5210 Windisch<br />

joerg.lagemann@fhnw.ch, www.fhnw.ch<br />

Fachmesse für den<br />

Werkzeug- und Formenbau<br />

12. und 13. Juni <strong>2018</strong><br />

Messezentrum Augsburg<br />

www.wfb-messe.de<br />

Jetzt<br />

kostenfreie<br />

Besuchertickets<br />

sichern!<br />

Gute Gründe für Ihren Besuch<br />

• Regionales Informationsforum entlang der<br />

gesamten Prozesskette<br />

• Neue Impulse: Intensiver Expertendialog,<br />

vielseitiges Produkt spektrum, zukunftsweisende<br />

Lösungen und Innovationen<br />

• Networking in entspannter Atmosphäre<br />

• Aktuelles Experten-Know-how: Fachvorträge,<br />

Diskussionsrunden und Gespräche<br />

Ihr Online-Registrierungscode<br />

Für kostenfreie Besuchertickets auf wfb-messe.de:<br />

wfb-18pdftH<br />

Wir freuen uns auf Sie!


58 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


ESSAY<br />

Autobahnbrücke mit hohem Verkehrsaufkommen<br />

in China: Im Reich der Mitte, dem größten<br />

Automarkt der Welt, müssen ab 2019<br />

zehn und 2020 bereits zwölf Prozent aller verkauften<br />

Autos Elektroautos sein – in Peking<br />

werden Taxis mit Verbrennungsmotor schon<br />

jetzt nicht mehr zugelassen.<br />

Weltweit fahren jetzt drei<br />

Millionen Elektroautos<br />

Die Zahl der stromgetriebenen Fahrzeuge im globalen Straßennetz ist erneut stark<br />

angestiegen. Die Jahresbilanz 2017 fällt allerdings gemischt aus. Während die Stromer<br />

in China boomen und auch in Deutschland kräftig zulegten, bleiben sie in Osteuropa<br />

eine exotische Erscheinung.<br />

VON MANFRED KRIENER, BERLIN<br />

FOTO: FOTOLIA<br />

Elektroautos vergrößern weltweit weiter ihren Marktanteil.<br />

2017 wurden erstmals in einem Jahr mehr als eine Million<br />

der stromgetriebenen Fahrzeuge verkauft. Schon im<br />

November war die Schallmauer mit 1,<strong>04</strong> Millionen* verkauften<br />

Autos überschritten worden. Rechnet man den starken Dezember-Absatz<br />

dazu, dann liegt die globale Bilanz aller Verkäufe<br />

2017 nach Angaben der Plattform EV-Volumes bei 1,2 Millionen<br />

gegenüber 774 384, die 2016 gezählt worden waren. Damit ist<br />

der aktuelle Bestand aller Elektroautos im globalen Straßennetz<br />

auf über drei Millionen gestiegen. Sollte die Wachstumsrate auf<br />

dem Niveau von 2017 bleiben, werde die Zahl der jährlich neu<br />

zugelassenen E-Autos bis 2025 auf weltweit mehr als 25 Millionen<br />

Fahrzeuge zulegen, so die Hochrechnung von Werner Tillmetz,<br />

Vorstand im Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-<br />

Forschung Baden-Württemberg.<br />

Das Wachstum ist indes extrem ungleich verteilt. China übertraf<br />

erneut alle Erwartungen und lieferte, trotz deutlich reduzierter<br />

staatlicher Zuschüsse, erstaunliche Zahlen. 605 500<br />

Elektroautos wurden an Privatkunden verkauft. Dazu kommen<br />

noch 198 000 kommerzielle Fahrzeuge wie Kleinbusse oder<br />

große Omnibusse für den öffentlichen Verkehr. Das sind zusammen<br />

rund 800 000 Elektrofahrzeuge gegenüber 510 000 im<br />

Vorjahr. Der Marktanteil bei den Neuzulassungen sprang in China<br />

im November auf über drei, im Dezember auf fast vier Prozent.<br />

Im krassen Gegensatz zum Boom des asiatischen Marktführers<br />

herrscht in Osteuropa große Flaute. In Bulgarien, Estland,<br />

Lettland oder Litauen wurden 2017 jeweils keine 100 Elektroautos<br />

verkauft. Der Marktanteil liegt in diesen Ländern nur knapp<br />

über der 0,1-Prozent-Marke.<br />

Die beiden Vorreiter heißen China und Norwegen. Sie konnten<br />

ihre führende Marktposition ausbauen. Mehr als die Hälfte<br />

Tesla Model X: Die Automarke von Technologie-Visionär Elon<br />

Musk ist trotz der hohen Anschaffungskosten erfolgreich. Der<br />

Höhenflug wurde in 2017 durch rote Zahlen sowie Produktionsund<br />

Lieferschwierigkeiten getrübt. Insgesamt sind in den USA<br />

2017 knapp 200 000 E-Autos verkauft worden.<br />

aller neuen E-Mobile weltweit wurden in China zugelassen. Für<br />

die kommenden Jahre hat die Volksrepublik weitere einschneidende<br />

Weichenstellungen zugunsten der Elektromobilität beschlossen.<br />

So gilt auf dem größten Automarkt der Welt ab 2019<br />

eine Verkaufsquote von zehn Prozent Elektroautos, die alle Hersteller<br />

erfüllen müssen. 2020 soll sie auf zwölf Prozent klettern.<br />

Die Quote wird über ein Punktesystem errechnet, wobei für<br />

reine Elektroautos mehr Punkte gutgeschrieben werden als für<br />

Hybridmodelle. Kann ein Hersteller die Quote nicht erfüllen,<br />

muss er sogenannte Kreditpunkte dazukaufen oder eine Strafe<br />

bezahlen. Darüber hinaus gelten in vielen chinesischen Großstädten<br />

teilweise gravierende Zulassungsbeschränkungen für<br />

FOTO: TESLA<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 59


ESSAY<br />

FOTO: BMW<br />

Bei den deutschen Automobilherstellern steht BMW mit Platz 4 auf der globalen Verkaufs-<br />

Rangliste für Elektromobile am besten da. Der BMW i8 Roadster ist ein Plug-In-Hybrid-Pkw,<br />

der BMW zufolge in der Gesamtperspektive nur 2,1 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbraucht.<br />

Benziner. Das Land verzeichnet inzwischen 150 Städte mit mehr<br />

als drei Millionen Einwohnern. Lange Wartezeiten für „fossile“<br />

Pkw, hohe Zulassungskosten und selektive Fahrverbote erzwingen<br />

beinahe den Wechsel zum Elektroauto, dessen Nutzer erhebliche<br />

Vorteile haben.<br />

In der Hauptstadt Peking müssen schon im nächsten Jahr<br />

60 Prozent aller Neufahrzeuge Elektroautos sein. Taxen mit<br />

Verbrennungsmotor werden nicht mehr zugelassen. Angetrieben<br />

von solchen Restriktionen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren<br />

dürfte der Verkauf von Elektroautos in diesem Jahr<br />

in der Volksrepublik erstmals die Millionengrenze überschreiten.<br />

Für die deutschen Hersteller ist China der mit Abstand<br />

wichtigste Markt. Jedes dritte deutsche Auto wird heute in<br />

China verkauft. Nur wenn man alle EU-Länder zusammenfasst,<br />

sind die europäischen Verkäufe noch etwas höher. Inzwischen<br />

werden zudem rund fünf Millionen Fahrzeuge deutscher Hersteller<br />

auch in China gebaut. Im eigenen Land sind es 5,7 Millionen.<br />

In den vergangenen zwölf Jahren haben sich, wie Ernst &<br />

Young in einer Marktanalyse vorrechnet, die Pkw-Käufe in China<br />

mehr als versiebenfacht (plus 652 Prozent), während sie in<br />

Europa im selben Zeitraum um 0,8 Prozent zurückgingen.<br />

USA sind die Nummer zwei, Norwegen hat<br />

den höchsten Marktanteil<br />

Hinter China sind die USA nach Anzahl der verkauften Autos<br />

die Nummer zwei bei der Elektromobilität. Dort wurden vergangenes<br />

Jahr 199 800 Elektroautos verkauft, im Jahr 2016<br />

waren es erst 158 600 Fahrzeuge. Mit dem US-Hersteller Tesla<br />

und dessen charismatischem Frontmann Elon Musk kommt<br />

auch das schillerndste Aushängeschild der Elektromobilität<br />

aus Amerika. Tesla schwächelte allerdings<br />

im vergangenen Jahr, schrieb erneut<br />

tiefrote Zahlen und hatte erhebliche<br />

Produktions- und Lieferschwierigkeiten<br />

mit dem neuen Model 3.<br />

Misst man den Aufschwung der Elektromobilität<br />

nicht nach Verkaufszahlen,<br />

sondern am Marktanteil, dann ist Norwegen<br />

klar die Nummer eins. Getrieben von<br />

hohen Subventionen wurden in dem Vorreiterland<br />

2017 rund 74 000 neue Stromer<br />

abgesetzt, das entspricht einem<br />

Marktanteil von 39,2 Prozent, wie die<br />

Internet-Plattform Electrek vorrechnet.<br />

Der Dezember markierte eine weitere<br />

Steigerung und eine weltweit einmalige<br />

Trendwende. Der Marktanteil norwegischer<br />

Elektroautos erreichte in diesem<br />

Monat mit 8033 verkauften Fahrzeugen<br />

erstmals die 50-Prozent-Marke. Jedes<br />

zweite verkaufte Auto hatte einen Elektroantrieb.<br />

„Benziner werden in Norwegen bald<br />

nur noch ein Nischenprodukt sein“, heißt<br />

es in Internet-Kommentaren zu den Dezemberzahlen.<br />

Schon ab 2025 will Norwegen<br />

bei den Neuzulassungen komplett<br />

elektrisch fahren, so die Zielvorgabe des<br />

Parlaments in Oslo. Die kräftigen Subventionen<br />

für Elektroautos, die für den Boom<br />

verantwortlich sind, kann sich Norwegen<br />

allerdings nur dank seiner „fossilen“ Milliardeneinnahmen aus<br />

dem Erdöl- und Gasgeschäft leisten.<br />

Das meistverkaufte Elektroauto weltweit ist weiterhin der<br />

Nissan Leaf. Seit der Markteinführung 2011 registrierte der<br />

globale Spitzenreiter einen Absatz von fast 300 000 Autos. Im<br />

Februar wurde in Europa das Nachfolgemodell in die Autohäuser<br />

gestellt. Der neue Leaf verfügt über eine Reihe zusätzlicher<br />

Gimmicks und – nach Werksangaben – über eine Reichweite<br />

von angeblich 380 Kilometern. Die offiziell angegebene Reichweite<br />

reduziert sich im Realbetrieb je nach Jahreszeit und Fahrstil<br />

um bis zu 25 Prozent.<br />

Im vergangenen Jahr war allerdings nicht der Leaf, sondern<br />

das chinesische Elektroauto Baic EC weltweit die Nummer eins.<br />

Von dem kleinen Toprunner wurden 78 079 Autos verkauft. Er<br />

kostet in der günstigsten Version, abzüglich staatlicher Subventionen,<br />

7400 Euro bei 200 Kilometern Reichweite.<br />

BMW hinter chinesischen Herstellern<br />

und Tesla auf Platz vier<br />

Betrachtet man die gesamte Modellpalette, dann ist nach wie<br />

vor die chinesische Firma BYD („Build Your Dreams“) der weltweit<br />

erfolgreichste Hersteller, knapp vor Baic. Tesla ist nach<br />

Verkaufszahlen 2017 die Nummer drei. Der deutsche Hersteller<br />

BMW landete mit 68 000 verkauften Strommobilen auf Platz<br />

vier. BYD hatte schon 2016 in einem Jahr mehr als 100 000<br />

Elektroautos abgesetzt und diese Marke 2017 mit 113 700<br />

Verkäufen noch übertroffen.<br />

Die Reichweite der Batterie-Fahrzeuge hat sich auch im vergangenen<br />

Jahr weiter vergrößert. Der Durchschnittswert aller<br />

Elektromobile wird vom US-Energieministerium mit 114 Meilen<br />

angegeben, das entspricht 183 Kilometer. 2011 waren es 117<br />

Kilometer.<br />

60 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Auch in Deutschland verzeichnete<br />

das Elektroauto 2017 – entgegen der öffentlichen<br />

Wahrnehmung – ein Boomjahr.<br />

Die Zahl reiner Elektroautos hat sich bei<br />

den Neuzulassungen nach Angaben des<br />

Kraftfahrt-Bundesamts mehr als verdoppelt.<br />

Sie stieg von 11 410 im Jahr 2016<br />

auf 25 056. Plug-in-Hybride, die sowohl<br />

elektrisch als auch mit Benzin fahren<br />

können, legten von 13 744 auf 29 436<br />

zu.<br />

Der Anteil neuer Dieselfahrzeuge ist<br />

in Deutschland dagegen abgestürzt auf<br />

nur noch 38 Prozent. Auch Marktführer<br />

VW bekommt die Folgen des Abgasskandals<br />

auf dem heimischen Markt weiter<br />

zu spüren. Obwohl der deutsche Automarkt<br />

insgesamt um 2,7 Prozent wuchs,<br />

verbuchten die Wolfsburger ein dickes<br />

Minus von 3,3 Prozent bei den Neuzulassungen.<br />

Mit dem Aachener Startup E-Go erhalten<br />

die deutschen Autobauer neue<br />

Konkurrenz. Schon mit dem für die Post<br />

entwickelten Streetscooter hatten die Aachener<br />

Neu-Autobauer um den Maschinenbauprofessor<br />

Günther Schuh einen spektakulären Erfolg<br />

erzielt. Dieses Jahr rollt der kleine E-Go Life auf die Straßen.<br />

Abzüglich der Elektroprämie soll er zum Kampfpreis von nur<br />

16 000 Euro den Markt für Elektroautos aufmischen.<br />

Manfred Kriener, Textetage Berlin<br />

Die Deutsche Post DHL Group gestaltet ihre Paketzustellung in Berlin grün. Der Konzern<br />

liefert mit 40 StreetScooter-Elektrofahrzeugen des Aachener Startups E-Go in weiten Teilen<br />

Berlins Pakete leise und emissionsfrei aus.<br />

* Gezählt werden alle Fahrzeuge, die mit Strom „betankt“ werden,<br />

also auch Plug-in-Hybride. Leider gibt es nicht für alle Länder<br />

exakte Zulassungszahlen. Die Zahlen für China weichen je<br />

nach Quelle leicht voneinander ab, aber die Größenordnung<br />

stimmt.<br />

FOTO: DEUTSCHE POST<br />

Setting The Standards For Highest<br />

Efficiency In Thermal Processing<br />

Spänetrockner (Trommel), Kapazität 3 t/h<br />

mit 2,25 MW Regenerativ-Brennersystem<br />

JASPER<br />

Gesellschaft für Energiewirtschaft und Kybernetik mbH / Bönninghauser Str. 10 / D-59590 Geseke<br />

Telefon: +49 2942 9747 0 / Fax: +49 2942 9747 47 / www.jasper-gmbh.de / info@jasper-gmbh.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 61


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Momentaufnahme des Zerfalls eines AoB-<br />

Kerns unter Temperatureinfluss.<br />

Grundsatzversuche zur Realisierbarkeit<br />

von Anorganik im Eisenguss<br />

mit Ausblick auf die Verwendung<br />

bentonitgebundener<br />

Formstoffe<br />

FOTOS UND GRAFIKEN: DAIMLER AG<br />

VON BENJAMIN KLEINERT, MANNHEIM<br />

Zielsetzung<br />

Im Gießprozess werden Kerne und Formen<br />

hohen thermischen Belastungen ausgesetzt.<br />

Bei diesen thermischen Belastungen<br />

zersetzen sich beim Coldbox-Verfahren<br />

die organischen Bestandteile und<br />

es entstehen Verbrennungsgase. Zur Einhaltung<br />

gesetzlicher Emissionsvorschriften<br />

muss daher die Abluft derzeit einer<br />

technisch komplexen und kostenintensiven<br />

Abgasreinigung zugeführt werden.<br />

Die aktuell zu erwartenden Veränderungen<br />

der Grenzwerte der TA Luft (Technische<br />

Anleitung zur Reinhaltung der Luft<br />

= Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum<br />

Bundes-Immissionsschutzgesetz) sowie<br />

die Anforderungen zur Reduzierung von<br />

Belastungen am Arbeitsplatz haben zur<br />

Folge, dass geeignete Alternativen gefunden<br />

werden müssen, die auf der einen<br />

Seite die neuen Anforderungen erfüllen,<br />

andererseits aber auch den Produktionsprozess<br />

nicht beeinträchtigen.<br />

Durch die Verwendung anorganischer<br />

Bindersysteme (AoB) können Emissionen<br />

stark reduziert werden, sodass die Einhaltung<br />

von Grenzwerten auch ohne aufwendige<br />

Abluftreinigung ermöglicht wird.<br />

Die ausbleibende Verbrennung organischer<br />

Bestandteile im Kernformstoff verhindert<br />

den Ausstoß von Kondensaten<br />

und auch BTX, wodurch die Emissionen<br />

selbst ohne Abgasreinigung die gesetzlichen<br />

Anforderungen erfüllen.<br />

Derzeit werden AoB bereits serienmäßig<br />

beim Aluminiumgießen eingesetzt. Da<br />

die Gießtemperatur von Eisen-Kohlenstoff-Silizium-Legierungen<br />

teils über dem<br />

doppelten derer von Aluminiumlegierun-<br />

62 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


gen liegt, führt die Verwendung von anorganischen<br />

Bindersystemen zu starken<br />

Versinterungen am Gussstück – besonders<br />

filigrane Kernpartien „verglasen“<br />

stark. Infolgedessen lassen sich die Kerne<br />

nach dem Abgießen oftmals nicht entfernen<br />

und führen somit zu Ausschuss.<br />

Während Aluminiumlegierungen zumeist<br />

beim Dauerformgießen mit verlorenen<br />

Kernen vergossen werden, kommt beim<br />

Eisengießen in der Regel das Grünsandformverfahren<br />

zum Einsatz. Auch wenn<br />

in der Praxis bereits umfassende Erkenntnisse<br />

über den Einfluss organischer Kernformstoffe<br />

auf bentonitgebundenen Formstoff<br />

vorliegen, sind eine dauerhafte Verträglichkeit<br />

von anorganischem Kernzulauf<br />

und dessen Einfluss auf die Eigenschaften<br />

des Grünsandes in der Praxis nicht ausreichend<br />

bekannt. Besonders die zunehmende<br />

Anreicherung des bentonitgebundenen<br />

Formstoffes mit Salzen aus dem<br />

Eintrag anorganischen Kernsandes ist<br />

weiter zu erforschen.<br />

Es sollen daher grundsätzlich die Realisierbarkeit<br />

des Einsatzes von anorganischen<br />

Bindersystemen (AoB) beim Eisengießen<br />

und die Auswirkung auf bentonitgebundene<br />

Formstoffe untersucht<br />

werden.<br />

AoB beim Eisengießen – Grundlagen/Grundsatzversuche<br />

Im Rahmen der ersten Versuche wurden<br />

anorganische Bindersysteme (AoB) der führenden<br />

Binderlieferanten hinsichtlich der<br />

technischen Machbarkeit bei der Fertigung<br />

von Zylinderköpfen untersucht. Hierzu wurden<br />

drei Kerngeometrien mit unterschiedlichen<br />

Querschnitten und Anbindungen aus<br />

KURZFASSUNG:<br />

Durch die thermischen Belastungen der Kerne und Formen beim Gießprozess,<br />

zersetzen sich beim Coldbox-Verfahren die organischen Bestandteile und es<br />

entstehen Verbrennungsgase. Zur Einhaltung gesetzlicher Emissionsvorschriften<br />

muss daher die Abluft derzeit einer technisch komplexen und kostenintensiven<br />

Abgasreinigung zugeführt werden. Es müssen geeignete Alternativen<br />

gefunden werden, die auf der einen Seite die neuen Anforderungen erfüllen,<br />

andererseits aber auch den Produktionsprozess nicht beeinträchtigen.<br />

Derzeit werden anorganische Bindersysteme (AoB) bereits serienmäßig<br />

beim Aluminiumgießen eingesetzt. Da die Gießtemperatur von Eisen-Kohlenstoff-Silizium-Legierungen<br />

teils über dem doppelten derer von Aluminiumlegierungen<br />

liegt, führt die Verwendung von anorganischen Bindersystemen zu<br />

starken Versinterungen am Gussstück – besonders filigrane Kernpartien „verglasen“<br />

stark. Während Aluminiumlegierungen zumeist beim Dauerformgießen<br />

mit verlorenen Kernen vergossen werden, kommt beim Eisengießen in<br />

der Regel das Grünsandformverfahren zum Einsatz.<br />

Auch wenn in der Praxis bereits umfassende Erkenntnisse über den Einfluss<br />

organischer Kernformstoffe auf bentonitgebundenen Formstoffen vorliegen,<br />

sind eine dauerhafte Verträglichkeit von anorganischem Kernzulauf<br />

und dessen Einfluss auf die Eigenschaften des Grünsandes in der Praxis nicht<br />

ausreichend bekannt.<br />

Es sollen daher grundsätzlich die Realisierbarkeit des Einsatzes von AoB<br />

beim Eisengießen und die Auswirkung auf bentonitgebundene Formstoffe untersucht<br />

werden. Im Rahmen der ersten Versuche wurden AoB der führenden<br />

Binderlieferanten hinsichtlich der technischen Machbarkeit bei der Fertigung<br />

von Zylinderköpfen untersucht. Für Kerne mit großen Querschnitten wurden<br />

bei der Erprobung teilweise seriennahe Gießergebnisse erzielt, bei filigranen<br />

Kernen war durch die hohe thermische Belastung (teilweise nicht entformbar)<br />

eine Auflösung und Versinterung zu verzeichnen. Positive Tendenzen hinsichtlich<br />

Versinterung und Kernfestigkeit waren in Folgeversuchen mit verschiedenen<br />

Schlichten jedoch erkennbar. Die Versuchsergebnisse zeigen, dass die<br />

Herstellung eines komplexen Eisenguss-Einzelzylinderkopfes unter vollständiger<br />

Verwendung anorganisch gebundener Kernformstoffe nach dem aktuellen<br />

Stand von Wissenschaft und Technik nicht möglich ist. Weiterführend<br />

wurden Versuche auf Laborbasis zur Ermittlung des Einflusses von AoB auf<br />

bentonitgebundene Formstoffe durchgeführt.<br />

Aufgrund der vorliegenden Laborergebnisse werden aktuell Praxisversuche<br />

im Versuchsfeld des Gießerei-Institutes der TU Freiberg auf der HWS-<br />

Formanlage durchgeführt und ausgewertet.<br />

Kleiner Querschnitt Großer Querschnitt Großer & kleiner Querschnitt<br />

A = A = A =<br />

Bild 1: Produktportfolio zur Versuchsdurchführung.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 63


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

a<br />

b<br />

Bild 2: AoB-Versuchskerne: a) Wassermantelkern; b) Kanalleistenkern.<br />

Einzylinderkopf-Kernpaketmontage<br />

Vorbereitung Abguss Einzylinderköpfe Abguss Gießstapler Abkühlungsphase<br />

Bild 3: Kernpaketmontage und Abgießen im Entwicklungbereich der Gießerei der Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Mannheim.<br />

dem Produktportfolio der Gießerei der<br />

Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Mannheim,<br />

ausgewählt (Bild 1). Die Kerne wurden<br />

mittels eigens entwickelter Kernformwerkzeuge<br />

gefertigt, geschlichtet und anschließend<br />

im eigenen Entwicklungsbereich<br />

montiert und abgegossen. Der Prüfungsumfang<br />

umfasste 60 Einzylinderköpfe mit<br />

AoB-Wasserraumkern und 30 Einzylinderköpfe<br />

mit AoB-Kanalleistenkern (Bild 2).<br />

Hierbei konnten Erkenntnisse hinsichtlich<br />

der Werkzeugtechnologie, des Kernherstellungsprozesses,<br />

der Maßhaltigkeit, des<br />

Kernzerfalls und der Entkernbarkeit gewonnen<br />

werden. Durch weitere Iterationsschleifen<br />

– unter anderem mit optimierten<br />

Schlichten – konnten positive Tendenzen<br />

festgestellt werden (Bild 3).<br />

Ergebnisse AoB-Probeabgüsse<br />

Für die Kanalleistengeometrie wurden bei<br />

der Erprobung teilweise seriennahe Gießergebnisse<br />

erzielt. Die gute Entformbarkeit<br />

und die nicht vorhandene Verglasung<br />

lassen sich mit den relativ großen Querschnitten<br />

dieser Kernpartie und der hieraus<br />

resultierenden geringen thermischen<br />

Belastung des Kernformstoffes begründen.<br />

Weiterhin ermöglicht der große Querschnitt<br />

der Kanalleistengeometrie ebenfalls<br />

eine gute Zugänglichkeit des Strahlmittels,<br />

wodurch die Entformbarkeit verbessert<br />

wird und gute Oberflächeneffekte<br />

erzielbar sind.<br />

Bei den Wasserräumen war eine Auflösung<br />

und Versinterung filigraner Kerne<br />

durch die hohe thermische Belastung<br />

(teilweise nicht entformbar) zu verzeichnen.<br />

Die Kernfestigkeiten hielten teilweise<br />

den hydrodynamischen Kräften der<br />

Schmelze nicht stand. Positive Tendenzen<br />

hinsichtlich Versinterung und Kernfestigkeit<br />

waren in Folgeversuchen jedoch erkennbar.<br />

Die Versuchsergebnisse zeigen, dass<br />

die Herstellung eines komplexen Eisenguss-Einzelzylinderkopfes<br />

unter vollständiger<br />

Verwendung anorganisch gebundener<br />

Kernformstoffe nach dem aktuellen<br />

Stand von Wissenschaft und Technik nicht<br />

möglich ist (Bild 4).<br />

Versuche auf Laborbasis zur Ermittlung<br />

des Einflusses von AoB<br />

auf bentonitgebundene Formstoffe<br />

Bei der Versuchsdurchführung wurde zunächst<br />

eine bentonitgebundene Ausgangsmischung<br />

im Laborkollermischer<br />

mit einer Verdichtbarkeit von 40 % ± 1 %<br />

aufbereitet und auf seine Eigenschaften<br />

hin geprüft. Diesem Formstoff wurden<br />

5 Masse-% AoB-Kernformstoff zugegeben,<br />

und die Prüfung der unten genannten<br />

Kennwerte wurde wiederholt. Insgesamt<br />

erfolgten 5 Kernsandzugaben, sodass der<br />

Formstoff am Ende 25 % Kernsand<br />

64 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Maximieren Sie<br />

Ihren Gewinn mit<br />

3D-gedruckten<br />

Kernen & Formen.<br />

Unsere Experten<br />

beraten Sie gerne.<br />

Daimlerstr. 22 • 86368 Gersthofen<br />

+49 (0) 821 650 630<br />

ExOne.com • europe@exone.com


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Anorganische Bindersysteme<br />

Organisches Bindersystem<br />

WR filigran<br />

Kanalkern<br />

WR Rahmenkern<br />

Referenz<br />

Bild 4: Ergebnisse nach Abguss der AoB-Proben (WR – Wasserraum).<br />

Gasdurchlässigkeit<br />

Nasszug in N/cm 2<br />

Gründruck in N/cm 2<br />

230<br />

220<br />

210<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

ohne<br />

Zusatz<br />

2.U.<br />

5 %<br />

3.U.<br />

5 %<br />

4.U.<br />

5 %<br />

5.U.<br />

5 %<br />

6.U.<br />

5 %<br />

0,38<br />

0,36<br />

0,34<br />

0,32<br />

0,3<br />

ohne 2.U.<br />

Zusatz 5 %<br />

3.U.<br />

5 %<br />

4.U.<br />

5 %<br />

5.U.<br />

5 %<br />

6.U.<br />

5 %<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

ohne<br />

Zusatz<br />

2.U.<br />

5 %<br />

3.U.<br />

5 %<br />

4.U.<br />

5 %<br />

5.U.<br />

5 %<br />

6.U.<br />

5 %<br />

Bild 5: Ergebnisse der Versuchsdurchläufe – Auszug.<br />

?<br />

Formfüllsimulation Modellunterteil Erstarrungssimulation HWS-Formanlage TUBF<br />

Bild 6: Gießsimulation des Probemodells.<br />

enthielt. Es wurden folgende Ergebnisse<br />

erzielt: Die Gründruckfestigkeit nahm bis<br />

zum letzten Umlauf nur geringfügig ab<br />

(5 %), Grünzugfestigkeit und Nasszugfestigkeit<br />

blieben nahezu konstant. Plastizität<br />

und Fließbarkeit wurden praktisch<br />

nicht beeinflusst. Die Gasdurchlässigkeit<br />

stieg an, was jedoch in der gröberen Körnung<br />

des Kernaltsandes begründet liegt.<br />

Der Sinterbeginn verschob sich ab 15 %<br />

Kernsandzulauf um 50 K nach unten auf<br />

1150 °C. Schlämmstoffgehalt, Glühverlust<br />

und Gasentwicklung nahmen mit<br />

wachsendem Kernsandzufluss ab, dies ist<br />

jedoch auf die Verdünnung des Formstoffes<br />

mit 25 % Kernsand zurückzuführen.<br />

Ebenso sank der Aktivtongehalt von anfänglich<br />

11 % auf 9,4 %, die Festigkeiten<br />

blieben dennoch nahezu stabil. Daraus<br />

kann geschlussfolgert werden, dass neben<br />

einer verbesserten Aufbereitung von<br />

Umlauf zu Umlauf ein negativer Einfluss<br />

des Kernaltsandes auf den Bentonit nicht<br />

oder nur in geringem Maße vorhanden<br />

ist. Die in den Versuchen simulierten<br />

Kernsandzuläufe von maximal 25 % lassen<br />

im Prinzip keine signifikanten Verschlechterungen<br />

von Eigenschaften des Umlaufformstoffes<br />

erkennen. Praktische durchschnittliche<br />

Kernsandzuläufe liegen häufig<br />

im Bereich zwischen 1 und 4 %.<br />

Weiterhin ist zu bedenken, dass im praktischen<br />

Gießereibetrieb ein Austausch<br />

von Altsand und die Zugabe von Bentonit<br />

und Glanzkohlenstoffträger erfolgt. Es<br />

kann daher festgestellt werden, dass der<br />

hier verwendete Kernaltsand dazu geeignet<br />

ist, weiterführende Versuche durchzuführen,<br />

um einen möglichen Einfluss<br />

des Kernaltsandes auf das form- und gießtechnologische<br />

Verhalten sowie die Gussteilqualität<br />

zu ermitteln (Bild 5).<br />

Ausblick<br />

Aufgrund der positiven Laborergebnisse<br />

werden aktuell Praxisversuche im Versuchsfeld<br />

des Gießerei-Institutes der<br />

TU Freiberg auf der HWS-Formanlage vorbereitet.<br />

Hierzu wurden eigens Versuchsbauteile<br />

entwickelt, um die obig ermittelten<br />

Laborergebnisse unter seriennahen<br />

Bedingungen nochmalig zu prüfen. Es<br />

wurde darauf geachtet, dass das Kernsand/Formsand-Verhältnis<br />

sowie die Parameter<br />

des Gießsystems und die thermische<br />

Belastung der Kerne denen der<br />

Serienzylinderköpfe nahezu entsprechen.<br />

Für die HWS-Anlage der TU Bergakademie<br />

Freiberg (TUBF) wurden im COC<br />

(Center of Competence) der Gießerei in<br />

Mannheim die entwickelten Versuchsbauteile<br />

über mehrere Schleifen gießtechnisch<br />

simuliert (Bild 6) und die entsprechenden<br />

Modelle inklusive Anschnittsystem<br />

angefertigt. Die zugehörigen Anorganik-Kerne<br />

werden von einem führenden<br />

Binderhersteller für die Versuchsreihen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Dipl.-Ing. Benjamin Kleinert, Daimler AG,<br />

Mercedes-Benz Werk, Mannheim<br />

66 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


NEUE<br />

SCHLICHTE<br />

ACTICOTE CG Gießereischlichten<br />

Für Gussstücke aus Gusseisen mit Vermiculargraphit<br />

Foseco gibt die Markteinführung der ACTICOTE CG Schlichten für eine<br />

verbesserte Herstellung von Gusseisen mit Vermiculargraphit (GJV) bekannt.<br />

Diese Schlichten wurden speziell dazu entwickelt, den Abbau der Graphitstruktur im<br />

Randbereich von GJV-Gussteilen zu minimieren. Ohne vorbeugende Maßnahmen<br />

besteht die Gefahr, dass sich eine Schicht aus Lamellengraphit bildet, was sowohl die<br />

mechanischen Eigenschaften als auch die Bearbeitbarkeit des Gussteils beeinflussen kann.<br />

+ Reduziert die Bildung von Lamellengrafit<br />

+ Verbesserte mechanische Eigenschaften<br />

+ Geringere Bearbeitungszugabe<br />

+ Optimierte Gussqualität<br />

+ Höhere Produktivität<br />

TREFFEN SIE UNS AUF DER<br />

info.germany@foseco.com / www.foseco.com<br />

GROSSEN <strong>GIESSEREI</strong>-<br />

TECHNISCHEN TAGUNG<br />

IN SALZBURG<br />

26. & 27. APRIL <strong>2018</strong>


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Modulares elektrisches<br />

Antriebskonzept aus der<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

IAV, Berlin, und Nemak.<br />

E-Mobilität – Herausforderungen<br />

für den Aluminiumguss<br />

FOTOS: NEMAK<br />

VON FRANZ JOSEF FEIKUS, CHRISTIAN<br />

HEISELBETZ, FRANKFURT AM MAIN<br />

Die fortschreitende Ressourcenverknappung<br />

sowie der steigende Aufwand<br />

bei der Erschließung neuer<br />

Rohöl-Quellen und der Rohöl-Förderung<br />

führen zu einem Preisanstieg für den Betrieb<br />

von klassischen Verbrennungsmotoren.<br />

Zudem treiben weltweit steigende<br />

CO 2 -Emissionen bei gleichzeitig wachsendem<br />

Umweltbewusstsein die politische<br />

Energiewende voran, die mit einer strengeren<br />

Gesetzgebung und staatlichen Förderprogrammen<br />

verbunden ist. Die Elektromobilität<br />

und die damit einhergehende<br />

Elektrifizierung des Automobils gewinnen<br />

somit an Aufmerksamkeit. Durch die Nationale<br />

Plattform Elektromobilität wird<br />

dieser Weg vorangetrieben und konkretisiert<br />

1 . Es herrscht jedoch bis dato kein<br />

Konsens darüber, wann Elektroantriebe<br />

mehrheitlich zum Einsatz kommen und in<br />

welchen Anteilen sich Hybridlösungen,<br />

also eine Kombination aus Verbrennungsund<br />

Elektroantrieb, am Markt etablieren<br />

werden.<br />

Durch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs<br />

wird der Bedarf an Gusskomponenten<br />

zur Realisierung der Elektromobilität<br />

deutlich steigen. Die tiefgreifende<br />

Veränderung der Fahrzeugstruktur und<br />

der verbauten Komponenten wird die Gießereibranche<br />

nachhaltig beeinflussen:<br />

Eine Vielzahl an Gusskomponenten des<br />

konventionellen Antriebsstrangs (Motorblock,<br />

Zylinderkopf, Getriebegehäuse<br />

etc.) wird sich hinsichtlich der spezifischen<br />

Anforderungen verändern und der<br />

Anteil vollständig neuer Gussteile des elektrischen<br />

Antriebs deutlich ansteigen.<br />

Gleichzeitig wird die Notwendigkeit zum<br />

Leichtbau und die damit einhergehende<br />

Gewichtsreduzierung die Bedeutung von<br />

Gusskomponenten aus NE-Metall-Werkstoffen<br />

wie Aluminium weiter vorantreiben.<br />

Entscheidenden Einfluss auf die Gussproduktion<br />

wird die Entwicklung der<br />

Marktanteile der hybriden und der vollelektrischen<br />

Antriebe haben. Der Hybridantrieb<br />

erfordert wie der Antrieb mit reinem<br />

Verbrennungsmotor Gusskomponenten<br />

für den Zylinderkopf, Motorblock<br />

und Getriebegehäuse sowie weitere hier<br />

nicht näher spezifizierte Teile. Dazu kommen<br />

dann zusätzliche Gusskomponenten<br />

für den elektrischen Antrieb wie Gehäuse<br />

für die E-Maschinen, Inverter, Getriebe<br />

und Batterie. In Summe wächst also die<br />

Anzahl der Gusskomponenten. Trotz der<br />

Bestrebungen einen Leichtbau für den<br />

Antriebsstrang zu realisieren, ist davon<br />

auszugehen, dass auch mit kleineren und<br />

68 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong><br />

1<br />

vgl. www.nationale-plattform-elektromobilitaet.de


damit leichter werdenden Verbrennungsmotoren<br />

im hybriden Antrieb die Gesamtmasse<br />

des Antriebs und damit auch der<br />

gegossenen Komponenten selbst ohne<br />

Berücksichtigung des zusätzlichen Batteriegewichts<br />

ansteigen wird. Eine deutliche<br />

Veränderung hinsichtlich der erforderlichen<br />

Gusskomponenten wird sich<br />

erst dann ergeben, wenn rein elektrisch<br />

angetriebene Fahrzeuge einen signifikanten<br />

Marktanteil erlangen und die gegossenen<br />

Komponenten des Verbrennungsmotors<br />

wegfallen. Aber auch in diesem<br />

Fall werden die nachstehend näher erläuterten<br />

Gusskomponenten ein signifikantes<br />

Produktionsvolumen einnehmen.<br />

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt bei allen<br />

Marktentwicklungsprognosen dennoch<br />

bestehen. Die bisherigen Marktanteile<br />

der elektrischen Antriebe im Pkw sind<br />

hinter den vorher gemachten Marktvorhersagen<br />

zurückgeblieben. Die weitere<br />

Entwicklung gilt es aufmerksam weiterzuverfolgen.<br />

Von hoher Relevanz sind in diesem<br />

Kontext das Gehäuse für die elektrische<br />

Maschine sowie das Batteriegehäuse. Dabei<br />

handelt es sich um Bauteile, die durch<br />

die Integration zusätzlicher Funktionen<br />

(wie z.B. Kühlkanäle) eine hohe Komplexität<br />

aufweisen. Außerdem ist mit zunehmender<br />

Elektrifizierung zu erwarten, dass<br />

die Abmessungen der Gusskomponenten<br />

wachsen und die Seriengrößen steigen.<br />

Dies stellt insbesondere die Produktentwicklung<br />

und die Fertigungstechnik vor<br />

große Herausforderungen.<br />

Neue Prozesse und Verfahren entlang<br />

der Wertschöpfungskette sind erforderlich,<br />

um die Anforderungen an die neuen<br />

Gussteile zu erfüllen. Dies betrifft in erster<br />

Linie den Gießprozess selbst. Je nach<br />

Komplexität der Gussform und entsprechender<br />

Stückzahl ist ein geeignetes<br />

Gießverfahren nach wirtschaftlichen und<br />

technologischen Kriterien auszuwählen.<br />

Die Anforderungen an die Bauteile, insbesondere<br />

bezüglich Dichtheit und crashrelevanter<br />

Stabilität, sind dabei hoch.<br />

Darüber hinaus sind dem Gießen nachgelagerte<br />

Bearbeitungs-, Füge- und Montageschritte<br />

zu berücksichtigen. Die hierfür<br />

maßgeblichen Kompetenzen sind vielfältig<br />

und erfordern eine gesamtheitliche<br />

Betrachtung der gesamten Prozesskette.<br />

Die dem Gießprozess nachgelagerten Fertigungsschritte<br />

werden damit in der Wertschöpfungskette<br />

zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

Die folgenden Ausführungen beleuchten<br />

eingehender die Anforderungen an<br />

Aluminium-Komponenten für die Elektromobilität<br />

unter Berücksichtigung potenzieller<br />

Gießverfahren.<br />

KURZFASSUNG:<br />

Bei der Entwicklung von Elektroantrieben für Pkws sind eine große Anzahl verschiedener<br />

neuer Komponenten erforderlich, die aufgrund ihrer Komplexität<br />

bevorzugt als Gussteile konstruiert werden. Dies betrifft vor allem die Elektromotoren-,<br />

Batterie- und Steuergehäuse. Aufgrund der hohen Leistungsdichten<br />

sowie durch die zunehmende Funktionsintegration – teilweise mit aufwendigen<br />

Innen-Kühlkonfigurationen – sind die Komponenten sehr anspruchsvoll<br />

in der Herstellung und erreichen damit eine Komplexität, die der des Verbrennungsmotors<br />

nähersteht als der herkömmlicher E-Antriebe.<br />

Zweiteilige Elektromotorengehäuse lassen sich im Druckgießverfahren herstellen,<br />

wobei in der Entwicklung besonderes Augenmerk auf die Qualität der<br />

Dichtflächen zu legen ist. Alternativ dazu werden aktuell aber auch einteilige<br />

Lösungen vorangetrieben, die nur durch den Einsatz komplex geformter Kerne<br />

realisierbar sind. Für eine Serienfertigung kommen alternative Gießverfahren<br />

infrage. Die Wahl zwischen dem Niederdruck-Kokillengießverfahren und dem<br />

CPS-Kernpaketsandgießen hängt von der Komplexität und der geforderten<br />

Stückzahl ab. Ersteres ist aufgrund der Rotationssymmetrie eines Elektromotorengehäuses<br />

besonders geeignet. Bei Zunahme des Integrationsgrades für<br />

E-Antriebe bietet jedoch das CPS-Verfahren aufgrund seiner vielfältigen Gestaltungsoptionen<br />

interessante Möglichkeiten.<br />

Ein neues Anwendungsgebiet für Aluminium-Gussteile liegt im Bereich der<br />

Batteriegehäuse, die aufgrund ihrer weiten, flächigen Geometrie das Druckgießen<br />

ermöglichen. Wenn allerdings aufwendige Kühlkanäle aufgrund ihrer<br />

Komplexität mit dem Druckgießverfahren nicht mehr realisierbar sind, ist das<br />

Niederdruckgießen das bevorzugte Verfahren. Damit ist es dann mithilfe von<br />

Mehrfachsteigrohren möglich die Kavität fehlerfrei zu füllen.<br />

Bild 1: Zweiteiliges (außen und innen) Gehäuse für den Elektromotor des BMW i3/i8.<br />

Zweiteilige Elektromotorengehäuse<br />

im Druckgießverfahren<br />

Der prozentuale Anteil der Elektromotoren<br />

im Antriebsstrang von Pkws liegt heute<br />

noch im einstelligen Bereich. Entsprechend<br />

niedrig sind bislang die gefertigten<br />

Stückzahlen. Das aktuelle Design des<br />

Gehäuses für den Elektromotor des BMW<br />

i3/i8 ist für eine Fertigung im Druckgießverfahren<br />

ausgelegt. Dabei sind die Anforderungen<br />

an das Gussteil durchaus<br />

anspruchsvoll. Zur Erfüllung der Spezifikationen<br />

an die Bauteilfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />

kommt eine AlSi-<br />

Gusslegierung mit niedrigen Eisen- und<br />

Kupfergehalten zum Einsatz. Die Kühlung<br />

des Gehäuses erfolgt mit einem flüssigen<br />

Medium. Zur Realisierung der aufwendig<br />

gestalteten Kühlkonfiguration, die den<br />

Motor umlaufend umschließt, wurde das<br />

Gehäuse zweiteilig ausgelegt (Bild 1), um<br />

die Eignung für eine Fertigung im Druckgießverfahren<br />

zu ermöglichen, da bis heute<br />

keine großserientaugliche Technik zur<br />

Darstellung von Kernen mit Hinterschnitten<br />

verfügbar ist. Die verschiedentlich<br />

publizierte Salzkerntechnik erfüllt nicht<br />

die außerordentlich hohen Anforderungen<br />

an die zu fertigenden inneren Kerne der<br />

Elektromotorengehäuse.<br />

Die Produktion der Gussteile erfolgt<br />

in einer komplett eingerichteten Gießzelle.<br />

Zur Erfüllung der Festigkeitsanforderungen<br />

werden die Teile unter Vakuum abgegossen<br />

und anschließend wärmebehan-<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 69


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Bild 2: Abdichtungsbereiche mit umlaufenden<br />

O-Ringen im Innengehäuse<br />

mit erhöhten Anforderungen an die<br />

Gussteilporosität.<br />

Bild 3: Einteilig gegossenes Demonstrator-Gehäuse mit hoher Komplexität, hier ausgelegt<br />

für die Niederdruckgießtechnik.<br />

Bild 4: Komplex geformter Kühlkanal für das Demonstrator-Gehäuse.<br />

delt. Eine besondere Herausforderung an<br />

die Gießtechnik stellen die Abdichtungsflächen<br />

des Innengehäuses gegenüber<br />

dem Außengehäuse dar (Bild 2). Eine<br />

nahezu porositätsfreie Oberfläche erfordert<br />

dabei die Einhaltung eines sehr engen<br />

Prozessfensters. Neben der Einhaltung<br />

dieser Porositätsanforderungen ist aufgrund<br />

der engen Maßtoleranzen ein besonderes<br />

Augenmerk auf das Teilehandling<br />

nach der mechanischen Bearbeitung<br />

zu legen.<br />

Einteilige Elektromotorengehäuse<br />

Jenseits des oben beschriebenen und in<br />

der Serienfertigung etablierten zweiteiligen<br />

Designs des Elektromotorengehäuses<br />

zeichnen sich für zukünftige Elektromotoren<br />

abweichende Designs ab. Der erkennbare<br />

Trend zur Erhöhung des Integrationsgrades<br />

auch für elektrische Antriebe<br />

der neuesten Generationen, z.B. durch<br />

die Vereinigung von Leistungselektronik,<br />

E-Motor und Getriebestufe in einem integralen<br />

Gehäuse, führt zu Anforderungen,<br />

die im Druckgießverfahren nicht erfüllbar<br />

sind. Die komplexe Gestaltung und die<br />

aufwendigen Kühlkonfigurationen machen<br />

daher das Niederdruckgießen und<br />

das CPS-Kernpaketsandgießen zu Verfahren<br />

der engeren Wahl.<br />

Angelehnt an aktuelle Konzepte wurde<br />

ein Elektromotorengehäuse-Demonstrator<br />

entwickelt, der sowohl im Niederdruck-<br />

Kokillengießen wie auch im Kernpaketverfahren<br />

gegossen werden kann (Bild 3).<br />

Dabei wurde das Grunddesign gezielt um<br />

nicht funktionsrelevante, gießtechnische<br />

Herausforderungen wie z.B. ungünstig<br />

gelegene Massenanhäufungen an Rippenknotenpunkten<br />

erweitert, um die Potenziale<br />

beider Verfahren umfassend bewerten<br />

zu können.<br />

Der Demonstrator bietet:<br />

> Bauraum für den Stator<br />

> Bauraum für die Leistungselektronik<br />

> Anbindung des Getriebes bzw. Antriebsflansches<br />

Die Anforderungen an den Leichtbau bei<br />

einem eng begrenzten Bauraum werden<br />

durch minimale Wanddicken (3 mm), eine<br />

filigrane Rippenstruktur (dünnwandige<br />

Versteifungsrippen) sowie durch auf ein<br />

Minimum reduzierte Füllrippen sichergestellt.<br />

Gießtechnisches Highlight ist die<br />

Darstellung des komplex geformten Wassermantels,<br />

der den Statorsitz nahezu<br />

vollständig umschließt (Bild 4).<br />

Das Niederdruckgießverfahren zeichnet<br />

sich durch seine gezielt gesteuerte<br />

Formfüllung aus. Damit ist es möglich,<br />

abhängig vom zu füllenden Querschnitt,<br />

die optimale Füllgeschwindigkeit einzustellen<br />

und so die Entstehung von Oxiden<br />

und Lufteinschlüssen auf ein Minimum zu<br />

reduzieren. Durch die Verwendung von<br />

Mehrfachsteigrohren lassen sich im Gussstück<br />

verteilt liegende Wanddickenanhäufungen<br />

optimal zur Nachspeisung erreichen<br />

und dadurch schwindungsbedingte<br />

Mikroporositäten ebenfalls weitgehend<br />

unterdrücken. Entscheidend unterstützt<br />

wird das Speisungsvermögen durch eine<br />

Vielzahl separat ansteuerbarer Werkzeug-<br />

Kühlkreise. Darüber wird die erforderliche<br />

Ausrichtung des Temperaturgradienten<br />

im Gussteil zum Speiser hin entsprechend<br />

eingestellt. Die Werkzeugtemperierung<br />

übernimmt aber auch bei der Formfüllung<br />

eine wichtige Funktion. Insbesondere entfernt<br />

vom Steigrohr liegende dünnwandige<br />

Bereiche lassen sich nur fehlerfrei füllen,<br />

wenn die Werkzeugtemperaturen ausreichend<br />

hoch liegen. Unter diesen technischen<br />

Rahmenbedingungen wird erreicht,<br />

dass die Gussstücke die hohen Anforderungen<br />

an die mechanischen Eigenschaften<br />

(Zugfestigkeit, 0,2 %-Dehngrenze, …)<br />

erfüllen.<br />

Das CPS-Verfahren als etablierter Prozess<br />

zur Herstellung funktionaler, hochbelasteter<br />

Al-Motorblöcke zeichnet sich<br />

durch die Vereinigung von Designfreiheit,<br />

Produktivität und hohen mechanischen<br />

Eigenschaften aus. Eine Spezialität im<br />

CPS-Verfahren ist die Realisierung komplexer,<br />

teils sehr filigraner Kanal-Geometrien,<br />

sodass sich hier interessante An-<br />

70 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


FOTO: FORD MOTOR COMPANY<br />

Bild 5: Einteilig im Druckguss hergestelltes<br />

Hybrid-Getriebegehäuse.<br />

knüpfungspunkte zur Erweiterung des<br />

Anwendungsfeldes für das CPS-Verfahren<br />

bieten. Zudem eignet sich das Kernpaketverfahren,<br />

speziell in Kombination mit der<br />

„werkzeuglosen“ additiven Herstellung<br />

von Kernen, zur schnellen Prototypenfertigung.<br />

So lassen sich verschiedene Designvarianten<br />

schnell und effizient in funktionale<br />

Prototypen umsetzen. Dabei werden<br />

quasi ab dem ersten Teil bereits die<br />

Funktionseigenschaften des möglichen<br />

Großserienprozesses abgebildet. Dieser<br />

Logik folgend wurden die ersten Prototypen<br />

für den Elektromotorengehäuse-<br />

Demonstrator in der Entwicklungsgießerei<br />

von Nemak in Dillingen mit vollständig<br />

gedruckten Kernpaketen hergestellt.<br />

Durch die enge Verzahnung der Nemak-Produktentwicklungszentren<br />

konnte<br />

eine schnelle Realisierung vom Bauteildesign<br />

bis zum Abguss der ersten Prototypen<br />

im Kernpaket erreicht werden. Die<br />

eigentliche Herausforderung war die gießtechnische<br />

Prozessentwicklung zur Darstellung<br />

solch neuartiger Bauteile im CPS-<br />

Verfahren. Ausgangspunkt der Arbeiten<br />

in Dillingen war, wie beschrieben, das<br />

Bild 6: Modulares<br />

Konzept für den Aufbau eines<br />

Batteriemoduls mit Druckgussgehäusen<br />

(Gehäusemodulgewicht:<br />

9,5 kg).<br />

Demonstrator-Datenmodell. Hierauf aufbauend<br />

wurde dann die Konzeptionierung<br />

des Gießprozesses auf Grundlage der virtuellen<br />

Prozessentwicklung mittels Füllund<br />

Erstarrungssimulation erarbeitet.<br />

Parallel wurde ein entsprechender Kernpaketaufbau<br />

entwickelt, um die ersten<br />

Teile abzugießen. Da diese Arbeiten Bestandteil<br />

eines laufenden größeren internen<br />

F&E-Projektes waren, wurde bewusst<br />

das 3-D-Drucken als Kernherstellungsver-<br />

THE REAL<br />

STANDARD FOR<br />

RECYCLED<br />

LIGHT METAL<br />

REAL ALLOY GERMANY GMBH<br />

Aluminiumstraße 3 • 41515 Grevenbroich<br />

+49 2181 16 45 0 • commercial@realalloy.eu<br />

WWW.REALALLOY.COM<br />

RA 22015 AZ_174x128mm_RZ.indd 1 21.03.17 09:29<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 71


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

fahren gewählt. Zum einen war es so möglich,<br />

vertiefende praktische Erfahrung mit<br />

dieser noch recht jungen Fertigungstechnologie<br />

zur Potenzialabschätzung für zukünftige<br />

Anwendungsfelder zu sammeln<br />

und zum anderen lassen sich so effizient<br />

unterschiedliche Designvarianten, z.B. der<br />

Wassermantelgeometrie, in kleiner Stückzahl<br />

ohne zusätzliche Werkzeugkosten<br />

herstellen.<br />

Bild 7: Demonstrator<br />

für ein Batteriegehäuse<br />

mit integrierten<br />

Kühlkanälen.<br />

Hybrid-Getriebegehäuse<br />

Bei den hybriden Antrieben stehen sehr<br />

unterschiedliche Konzepte zur Kopplung<br />

von Verbrennungsmotor und elektrischer<br />

Maschine im Wettbewerb. Auch die Wahl<br />

der elektrischen Maschine selbst, ob<br />

Asynchron- oder fremderregte Synchronmaschine,<br />

beeinflussen über ihre Bauart<br />

und Baulänge die Optionen einer Integration<br />

der Gehäuse. Nachstehend abgebildet<br />

ist ein komplexes, im Druckgießverfahren<br />

gefertigtes Hybridgehäuse für Getriebe<br />

und E-Maschine (Bild 5).<br />

Batteriegehäuse<br />

Ein weiteres neues Anwendungsfeld für<br />

Gussteile in elektrisch angetriebenen<br />

Fahrzeugen sind die Batteriegehäuse.<br />

Hier zeichnet sich ein Wettbewerb unterschiedlicher<br />

Fertigungsverfahren ab. Hybride<br />

Lösungen, bei denen Gussteile mit<br />

Blechformteilen und /oder Pressprofilen<br />

kombiniert werden, sind vorstellbar. Aufgrund<br />

der zunehmenden Größe der Gehäuse<br />

geht die Entwicklung auch zu<br />

modularen Konzepten. Damit wird es<br />

schwieriger, hinsichtlich der erforderlichen<br />

Stückzahlen und Einzelteilgrößen<br />

belastbare Aussagen zu machen. Als<br />

sicheres Designmerkmal ist aber festzustellen,<br />

dass die Gehäuse aufgrund der<br />

starken Wärmeabgabe bei hoher Belastung<br />

der Batterien alle mit einer effizienten<br />

Kühlung ausgestattet sein müssen.<br />

Je nach Verwendung in Hybrid- oder reinen<br />

Elektrofahrzeugen können auch die<br />

Anforderungen an die Gehäuse variieren.<br />

Korrosionsbeständigkeit, Dichtheit sowie<br />

EMV- (elektromagnetische Verträglichkeit)<br />

und Crashanforderungen sind bei der<br />

Konstruktion solcher Gehäuse zu berücksichtigen.<br />

Bei Gehäusen ohne eine komplexe<br />

Kühlung ist bei hohen Stückzahlen vor allem<br />

das Druckgießen ein bevorzugtes<br />

Gießverfahren. Die dazu verfügbaren Maschinengrößen<br />

(max. 4500 t) limitieren<br />

derzeit die Anwendung für noch größere<br />

Gehäuse. Modulare Konzepte, die ähnlich<br />

wie beim Verbrennungsmotor, den Aufbau<br />

unterschiedlicher Leistungsklassen und<br />

Reichweiten ermöglichen, bieten Ansätze<br />

mit hohem Potenzial für zukünftige Anwendungen.<br />

Bild 6 zeigt prinzipiell ein<br />

dafür mögliches Konzept.<br />

Eine andere Option sind Hybridlösungen.<br />

Durch Ergänzen eines Al-Gussteils mit<br />

Profilen lassen sich ebenfalls größere Abmessungen<br />

erzielen. Die Beherrschung der<br />

erforderlichen Verbindungstechniken ist<br />

dabei eine unabdingbare Voraussetzung.<br />

Sind komplexe Kühlkreisläufe erforderlich,<br />

dann ist das Druckgießen nicht mehr<br />

das bevorzugte Verfahren. Vor allem das<br />

Niederdruckgießen ermöglicht den Einsatz<br />

von Sandkernen oder das Eingießen<br />

von Rohren, um eine optimierte Kühlung<br />

erzielen zu können. Beim Eingießen ist ein<br />

reproduzierbarer Übergang zwischen<br />

Gussteil und Insert von entscheidender<br />

Bedeutung für eine effiziente Kühlwirkung.<br />

In Bild 7 ist ein entsprechender Demonstrator<br />

für diese grundlegenden Untersuchungen<br />

dargestellt. Die vollständige<br />

Formfüllung und die Werkstoffwahl für die<br />

Rohre sind allerdings nicht die einzigen<br />

Herausforderungen, die hierbei zu beherrschen<br />

sind. Hierzu müssen auch die Simulations-Werkzeuge<br />

weiterentwickelt<br />

werden, um in Zukunft die Auslegung solcher<br />

Lösungen zu erleichtern.<br />

Beim Einsatz von Sandkernen ist die<br />

vollständige Entfernung des Sandes, vergleichbar<br />

wie bei Zylinderblöcken und<br />

-Köpfen, eine entsprechende Aufgabe.<br />

Wie bereits angemerkt, wird es bei diesen<br />

Komponenten in der nächsten Zeit einen<br />

verstärkten Wettbewerb der Verfahren<br />

geben, um Kosten und Gewicht zu optimieren.<br />

Prof. Dr.-Ing. Franz Josef Feikus, R&D Manager,<br />

Christian Heiselbetz, Director Glo-<br />

immelmann_Lasthebemagnet 07.07.2005 21:21 Uhr Seite 1 Opas1:opasdata:d0200<strong>04</strong>:05000093:Anzeigen_Quelldateien:Himmelmann_La<br />

bal Research and Development, Nemak<br />

Europe, Frankfurt am Main<br />

LOAD LIFTING MAGNETS<br />

Workshop for<br />

specialist repairs<br />

We collect and return<br />

your equipment<br />

free of charge<br />

Warranty period<br />

of 24 months<br />

Round magnets Drum-type magnets Koprol magnets Block magnets Overbelt magnets<br />

D-45478 Mülheim/Ruhr, Ruhrorter Straße 112, D-45408 Mülheim/Ruhr, P.O. Box 10 08 37, Fon: (02 08)42 30 20, Fax: (02 08)42 37 80<br />

www.himmelmann-magnete.de<br />

72 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


REFRACAST®<br />

Feuerfesttechnologie.<br />

Aus einer Hand.<br />

Moderne Gießereien arbeiten zunehmend unter extremen Prozessbedingungen.<br />

Zum Erreichen der hohen Reinheitsspezifikationen haben wir passende<br />

Feuerfest-Steinqualitäten, Fertigbauteile und Betone der neuesten Generation<br />

entwickelt, mit deren Hilfe die Gießprozesse in allen Aggregaten leistungsund<br />

kostenoptimiert gefahren werden.<br />

Wenn Sie das Beste erwarten:<br />

Intelligente Feuerfesttechnologie von Refratechnik.<br />

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gern.<br />

Refratechnik Steel GmbH<br />

Schiessstrasse 58<br />

40549 Düsseldorf<br />

Germany<br />

Phone +49 211 5858 0<br />

steel@refra.com<br />

www.refra.com


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

FOTOS: MONTANUNIVERSITÄT LEOBEN<br />

Ultraschallentgasungsanlage,<br />

Fa. soniKKs Ultrasonics Technology<br />

GmbH.<br />

Ultraschallbehandlung<br />

von Aluminiumschmelzen<br />

Untersuchung des Effekts einer künstlichen Aufgasung<br />

nach einer US-Behandlung<br />

VON ANDREAS CZIEGLER, THOMAS<br />

PABEL, DANIEL HABE UND PETER<br />

SCHUMACHER, LEOBEN, ÖSTERREICH<br />

Wasserstoff ist das einzige Gas,<br />

das in signifikanten Mengen in<br />

flüssigem Aluminium löslich ist<br />

[1]. Aufgrund der hohen Wasserstofflöslichkeit<br />

in der Schmelze, des sprunghaften<br />

Abfalls der Löslichkeit bei der Erstarrung<br />

und der geringen Löslichkeit im erstarrten<br />

Aluminium, scheidet sich Wasserstoff<br />

während der Erstarrung aus. Erstarrt das<br />

Metall während des Ausscheidevorgangs,<br />

bleiben Gasporositäten zurück [1, 2]. Aufgrund<br />

der Tatsache, dass Gasporositäten<br />

im Zusammenhang mit in der Schmelze<br />

vorhanden Oxiden zu sehen sind [1], führen<br />

Oxide, genauer Bifilme, zu einer verstärkten<br />

Porenbildung [3], einer der größten<br />

Defekte in Gussteilen – mit negativen<br />

Auswirkungen auf Zugfestigkeit, Dehnung<br />

und Bruchfestigkeit [1-3].<br />

Da schon Wasserstoffgehalte über<br />

0,1 ml/100 g [4] als qualitätsmindernd<br />

angesehen werden können, wurden, um<br />

den Wasserstoffgehalt der Schmelze zu<br />

senken, zahlreiche Entgasungsmethoden<br />

entwickelt, wobei hierbei die Impellerbehandlung<br />

sowie die Vakuumentgasung zu<br />

nennen sind [5].<br />

Eine Entgasung von Metallschmelzen<br />

mittels Ultraschallbehandlung (US) basiert<br />

auf der Bildung von Kavitäten [6-9].<br />

Diese bilden sich unter der Zunahme des<br />

Druckes in der Schmelze, hervorgerufen<br />

durch US-Wellen, bei Überschreiten der<br />

Kavitationsschwelle. Die gebildeten Kavitäten<br />

können sich unterschiedlich verhalten:<br />

> Ein Teil oszilliert mit der Frequenz, die<br />

der eingebrachten US-Frequenz entspricht,<br />

während der Gasgehalt innerhalb<br />

der Kavitäten konstant bleibt.<br />

> Ein weiterer Teil wächst unter Zugspannungen<br />

und der Diffusion gelöster<br />

Gase in die Kavitäten an, darunter sind<br />

Gaskavitäten zu verstehen.<br />

> Diejenigen Kavitäten, die nicht vollständig<br />

mit Gas gefüllt sind, kollabieren<br />

unter der Druckbelastung der<br />

Schallwellen. Dies führt einerseits zur<br />

Bildung sehr feiner Kavitäten und anderseits<br />

wird die Energie resultierend<br />

aus dem Kollabieren umgewandelt in<br />

Druckimpulse mit bis zu 1000 MPa<br />

und Jet-Strömungen mit bis zu<br />

100 m/s. Diesen Effekt bezeichnet<br />

man als Dampfkavität. Die gebildeten<br />

feineren Kavitäten wiederum erleichtern<br />

die Bildung von neuen Kavitäten<br />

[6].<br />

Die Kavitationsschwelle wird durch Verunreinigungen,<br />

genauer durch gelösten<br />

Wasserstoff und nichtmetallische Einschlüsse,<br />

beeinflusst [6, 7]. Schlecht benetzbare<br />

oxidische Partikel [3] mit adsorbiertem<br />

Wasserstoff sind Voraussetzung<br />

für die Bildung von Kavitäten und die darauf<br />

basierende Entgasung [6, 7, 10]. Der<br />

Entgasungsmechanismus im Zuge einer<br />

US-Behandlung kann in drei Schritte unterteilt<br />

werden:<br />

1. Keimbildung von Kavitäten auf schlecht<br />

benetzbaren oxidischen Partikeln mit adsorbiertem<br />

Wasserstoff und Wachstum<br />

der Gasblasen aufgrund der Diffusion von<br />

Wasserstoff aus der Schmelze in die Blasen,<br />

2. Zusammenschluss der einzelnen Gasblasen<br />

zu größeren,<br />

74 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


3. Aufsteigen der Gasblasen an die Oberfläche<br />

der Schmelze und Übergang in die<br />

Gasphase [11].<br />

Während die Entgasungswirkung einer<br />

US-Behandlung allgemein bekannt ist [2,<br />

6-13], ist die Wirkungsweise möglicher<br />

Keimstellen für Gasporositäten in Verbindung<br />

mit einer Aufgasung nach einer US-<br />

Behandlung kaum untersucht, welches<br />

das Ziel der hier beschriebenen Arbeit<br />

darstellt.<br />

KURZFASSUNG:<br />

Eine Ultraschallbehandlung stellt eine effiziente Möglichkeit zur Entgasung<br />

von Aluminiumschmelzen dar. Während die Entgasungswirkung allgemein anerkannt<br />

ist, ist der Effekt einer Aufgasung nach einer Ultraschallbehandlung<br />

kaum erforscht. Die hier beschriebene Arbeit verfolgt das Ziel, den Effekt einer<br />

künstlichen Aufgasung nach einer Ultraschallbehandlung zu untersuchen.<br />

Die Ergebnisse zeigen eine Zunahme der Porosität im Falle einer Zunahme<br />

des Wasserstoffgehaltes nach einer Ultraschallbehandlung. Es wird angenommen,<br />

dass eine Ultraschallentgasung zu einer Erhöhung potenzieller Keimstellen<br />

für Gasporositäten durch Aufbrechen bzw. Aufklappen von Bifilmen führt.<br />

Experimentelle Methoden<br />

US-Equipment<br />

Die Versuche wurden unter der Verwendung<br />

eines US-Generators der Firma soniKKs<br />

Ultrasonic Technology (soniKKs digital<br />

K5) mit einem Frequenzbereich von<br />

20 bis 100 kHz und einer maximalen Leistung<br />

von 2000 W durchgeführt. Des Weiteren<br />

wurden ein piezoelektrischer Konverter<br />

(20 kHz) sowie eine Titansonotrode<br />

mit einem Durchmesser von 20 mm eingesetzt<br />

(soniKKs, Deutschland) (Bild 1).<br />

Der US-Konverter hat die Aufgabe, die<br />

Netzfrequenz von 50 Hz auf 20 kHz zu<br />

transformieren [14]. Die hochfrequente<br />

elektrische Schwingung des Generators<br />

wird mittels des US-Konverters in mechanische<br />

Schwingungen übertragen. Der<br />

Vorteil von piezoelektrischen Konvertern<br />

liegt in ihrer Effizienz und kompakten Bauform,<br />

deren Nachteil jedoch in ihrem engen<br />

Arbeitsbereich in Bezug auf die Frequenz<br />

und der notwendigen zusätzlichen<br />

Kühlung [15]. Aus diesem Grund wurde<br />

der US-Konverter mit N 2 mit einer Durchflussrate<br />

von 10 l/min gekühlt. Die Ausgangsamplitude<br />

der Sonotrode konnte<br />

über den Konverter im Bereich von 16 bis<br />

21 µm variiert werden. Um eine Überlastung<br />

des Equipments zu verhindern, wurde<br />

im Rahmen der hier beschriebenen<br />

Arbeit eine Amplitude von 16 µm als angemessen<br />

gewählt. Die vom US-Konverter<br />

ausgehende mechanische Schwingung<br />

wird auf die Titan-Sonotrode übertragen,<br />

deren Aufgabe es ist, die Schwingungen<br />

in die Schmelze zu transferieren. Diese<br />

wurde auf einem Hebemechanismus befestigt,<br />

der es erlaubte, die Sonotrode<br />

vertikal zu bewegen.<br />

Schmelzprozess<br />

Im Rahmen der US-Versuche wurde Reinaluminium<br />

(Al 99.7E) eingesetzt. Je<br />

Schmelzversuch wurden 1600 g in einem<br />

Widerstandsofen (Nabertherm, Deutschland)<br />

im A6-Tiegel (MorganMMS, England)<br />

bei 780 °C erschmolzen. Als antiquierte,<br />

jedoch effiziente Wasserstoffquelle wurden<br />

Kartoffelscheiben herangezogen. Zur<br />

Bild 1: Schematische Darstellung des<br />

US-Equipments: 1 – US-Generator,<br />

2 – US-Konverter, 3 – US-Sonotrode<br />

(Titan), 4 – Hebemechanismus,<br />

5 – Widerstandsofen mit A6-Tiegel.<br />

Aufgasung vor der US-Behandlung wurden<br />

10 g in die Schmelze getaucht, nach<br />

der US-Behandlung 8,75 g für jeweils<br />

1 min.<br />

Der Wasserstoffgehalt der Schmelze<br />

wurde mittels Alspek H-Lanze (Foseco,<br />

Deutschland) gemessen. Zusätzlich wurde<br />

zur qualitativen Analyse der Unterdruck-Dichte-Test<br />

(UD) (MK, Deutschland)<br />

herangezogen, wobei die UD-Apparatur<br />

bei 80 mbar betrieben wurde.<br />

Die US-Sonotrode wurde vor jeder Behandlung<br />

für 1 min über der Schmelze<br />

vorgewärmt und danach 10 mm unter die<br />

Badoberfläche getaucht. Die US-Behandlung<br />

erfolgte für 2 x 30 s mit einer Pause<br />

von 30 s, wobei die Sonotrode in der<br />

Schmelze belassen wurde.<br />

Die Bestimmung des Dichteindex (DI)<br />

erfolgte nach dem archimedischen Prinzip<br />

[16] gemäß Gleichung (1):<br />

DI = D −D <br />

100 (1)<br />

D <br />

D Atm Dichte der Probe unter Atmosphärenbedingungen<br />

in g/cm³<br />

D UD Dichte der Probe, erstarrt unter reduziertem<br />

Druck von 80 mbar in<br />

g/cm³<br />

Probenvorbereitung und<br />

Porositätenauswertung<br />

Die UD-Proben wurden vertikal geschnitten<br />

und metallografisch bearbeitet. Zur<br />

Porositätenauswertung wurde ein Licht-<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 75


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Tabelle 1: Wasserstoff- und DI-Messungen beider Testserien.<br />

Luftdruck in hPa Luftfeuchtigkeit Temperatur in °C<br />

Test- H-Gehalt Dichte DI relativ absolut relative absolute Luft Al<br />

serie in ml/100 g in g/cm 3 in % in % in g/m 3<br />

(80 mbar)<br />

Ausgangs- 1 0,19 748<br />

zustand 2 0,31 767<br />

Vor 1 0,21 2,19 17,54 1012.8 725<br />

US 2 0,32 2,10 20,66 (Testserie 1)<br />

1012 37 7,16 22<br />

721<br />

Nach 1 0,17 2,59 3,63 1013.8 714<br />

US 2 0,26 2,58 3,86 (Testserie 2) 702<br />

Erneute 1 0,19 2,01 23,65 707<br />

Aufgasung 2 0,28 190 27,55 696<br />

beschreibende Anzahl der Pixel mit einer<br />

Voxelgröße von 0,056852152 multipliziert.<br />

Die Anzahl der virtuellen Schnitte<br />

lag je nach Probe zwischen 700-1000.<br />

Bild 2: Querschnittsfläche der UD-Proben der Testserie 1: vor der US-Behandlung<br />

(links), nach der US-Behandlung (mitte), nach erneuter Aufgasung (rechts).<br />

mikroskop (Zeiss Axio Imager.A1m) mit<br />

der Software (Nikon NIS-Elements BR 3.0)<br />

herangezogen. Bestimmt wurden die Fläche<br />

der einzelnen Porositäten, der Feret-<br />

Durchmesser, der Durchmesser eines<br />

Kreises gleicher Projektionsfläche (EQPC)<br />

und der Formfaktor (f). Der Feret-Durchmesser<br />

bezeichnet den maximalen Abstand<br />

zweier Tangenten an die Porenkontur.<br />

Der Formfaktor f bezeichnet das Verhältnis<br />

zwischen dem Umfang eines<br />

flächengleichen Kreises zum tatsächlichen<br />

Umfang der Pore und kann gemäß<br />

Gleichung (2) bestimmt werden [17]:<br />

f = <br />

(2)<br />

A Porenfläche<br />

P Umfang der Pore<br />

Der Nachteil der metallografischen Porositätenauswertung<br />

liegt jedoch in der<br />

Tatsache, dass nur eine Ebene der Probe<br />

ausgewertet werden kann. Des Weiteren<br />

wirkt sich die metallografische Bearbeitung<br />

der Probe auf die detektierten Poren<br />

aus. Aus diesem Grund erfolgte zusätzlich<br />

zur Auswertung mittels Lichtmikroskop<br />

eine computertomografische Auswertung,<br />

um die Flächenporosität bezogen<br />

auf die Probenquerschnittsfläche zu bestimmen.<br />

Hierfür wurde eine Computertomografie-Anlage<br />

(CT) (v|tome|x c) (GE<br />

Measurement & Control Solutions, USA)<br />

mit einer 240 kV-Microfokus-Röntgenröhre,<br />

einem Brennfleck von 4-200 µm und<br />

einer Detailerkennbarkeit von bis zu 5 µm<br />

am Österreichischen Gießereiinstitut<br />

(ÖGI) eingesetzt. Um die Porenfläche in<br />

mm 2 zu bestimmen, wurde die eine Pore<br />

Ergebnisse und Diskussion – Effekt<br />

einer künstlichen Aufgasung nach<br />

einer US-Behandlung<br />

Die Ergebnisse der UD-Messungen im<br />

Vergleich zur quantitativen Wasserstoffbestimmung<br />

mittels Alspek H-Lanze sind<br />

in Tabelle 1 angeführt. Während der DI<br />

im Zuge der US-Behandlung stark abnimmt<br />

und nach der erneuten Aufgasung<br />

wiederum stark ansteigt, ändert sich der<br />

mittels Alspek H-Lanze gemessene Wasserstoffgehalt<br />

der Schmelze nicht signifikant.<br />

Die Diskrepanz verdeutlicht sich<br />

bei Betrachtung der gemessenen Dichten<br />

der Proben, erstarrt unter 80 mbar, und<br />

der Wasserstoffmessungen in Tabelle 1<br />

– bspw. 2,59 g/cm 3 und 0,17 ml/100 g<br />

im Vergleich zu 2,58 g/cm 3 und<br />

0,26 ml/100 g. Ein Hauptgrund für die<br />

geringe Korrelation zwischen den gemessenen<br />

DI und den Wasserstoffmessungen<br />

kann in der geringen Eintauchtiefe der<br />

Alspek H-Lanze gesehen werden. Gemäß<br />

dem Alspek H-Benutzerhandbuch [18]<br />

sollte mindestens 15 cm unter die Badoberfläche<br />

getaucht werden. Aufgrund<br />

der eingesetzten Masse von 1600 g Reinaluminium<br />

konnte nur eine Eintauchtiefe<br />

von 5-7 cm realisiert werden. Des Weiteren<br />

kann angenommen werden, dass die<br />

Wasserstoffmessung durch die Verwendung<br />

von Reinaluminum und die inkonstante<br />

Temperaturführung während der<br />

LEY_Erdgasbrenner 28.10.2003 19:28 Uhr Seite 1 Mac 9 Opas1:opasdata:d020005:03000<strong>04</strong>1:Anzeigen_Quelldateien_STE_11:LEY_Erdg<br />

ley@fried-ley.de, http://www.fried-ley.de<br />

Anzeige_LEY_Erdgasbrenner.indd 1<br />

76 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong><br />

18.10.2007 7:36:03 Uhr


Tabelle 2: Ergebnisse der Porositätenauswertung mittels Lichtmikroskop der Testserie 1.<br />

Poren- Poren pro Flächen- Mittlere Mittlerer Mittlerer Mittlerer<br />

anzahl 100 mm 2 porosität Porenfläche EQPC Feret f<br />

in % in mm 2 in mm in mm<br />

Vor US 43 3,70 37,34 36,73 2,73 3,48 0,74<br />

Nach US 28 2,41 5,23 1,80 1,32 1,89 0,68<br />

Nach Aufgasung 87 7,50 38,73 5,62 2,15 2,85 0,77<br />

Tabelle 3: Ergebnisse der Porositätenauswertung mittels CT der Testserie 2.<br />

Max. Flächen- Min. Flächen- Mittlere Flächenporosität<br />

in % porosität in % porosität in %<br />

Vor US 30,4 20,4 20,4<br />

Nach US 5,2 1,6 2,8<br />

Nach Aufgasung 53,2 21,5 31,2<br />

Versuche beeinflusst wurde. Da der Wasserstoffgehalt<br />

der Schmelze stark von der<br />

Schmelzetemperatur abhängig ist, ist anzunehmen,<br />

dass die Abnahme der<br />

Schmelzetemperatur während der Versuchsdurchführung<br />

sowohl die DI-Messungen<br />

beeinflusst hat sowie auch für die<br />

geringe Ansprechrate der Alspek H-Lanze<br />

verantwortlich ist, bspw. 0,31 ml/100 g<br />

bei 767 °C vor der Zugabe der Wasserstoffquelle<br />

im Vergleich zu 0,32 ml/<br />

100 g bei 721 °C nach der Zugabe. Des<br />

Weiteren muss erwähnt werden, dass die<br />

Aufgasung mit Kartoffelscheiben zwar eine<br />

effektive, jedoch antiquierte Methode<br />

zur Erhöhung des Wasserstoffgehalts von<br />

Aluminiumschmelzen darstellt.<br />

Die vertikal geschnittenen UD-Proben<br />

der Testserie 1 sind in Bild 2 zu sehen.<br />

Des Weiteren ist die Porositätenauswertung<br />

mittels Lichtmikroskop in Tabelle 2<br />

zusammengefasst. Die UD-Proben der<br />

Testserie 2 wurden mittels CT ausgewertet,<br />

deren Ergebnisse in Tabelle 3 angeführt<br />

sind. Anhand von Tabelle 2 ist ersichtlich,<br />

dass die Anzahl der Poren im<br />

Zuge der US-Behandlung von 43 (3,7/<br />

100 mm 2 ) auf 28 (2,4/100 mm 2 ) abnimmt<br />

und nach der erneuten Aufgasung auf<br />

87 (7,5/100 mm 2 ) ansteigt. Die Abnahme<br />

der Porenanzahl kann auf die Entgasungswirkung<br />

der US-Behandlung zurückgeführt<br />

werden, genauer auf die Entfernung des<br />

gelösten Wasserstoffs und die Benetzung<br />

nichtmetallischer Einschlüsse. Die signifikante<br />

Zunahme der Porosität nach der erneuten<br />

Aufgasung der Schmelze deutet<br />

jedoch auf eine hohe Anzahl potenzieller<br />

Keimstellen für Gasporositäten hin. Da Silva<br />

u. a. [2] haben angenommen, dass die<br />

Anzahl der Oxideinschlüsse nach einer US-<br />

Entgasung höher ist als nach einer konventionellen<br />

Impeller-Behandlung. Nach<br />

Seit Jahrzehnten führend durch ein breites und<br />

tiefes Produktsortiment der Bereiche<br />

• Gießereibedarf<br />

• Modellbaubedarf<br />

• Werkzeugharze einschl. Zubehör<br />

Wir sind Vertriebspartner des gesamten<br />

Toolingprogrammes von<br />

Kompetenz in der<br />

Schleuderrad-Strahltechnik<br />

Wir bieten neue und gebrauchte<br />

Schleuderrad-Strahlanlagen<br />

einschließlich Förder- und<br />

Filtersystem an.<br />

Zum Produktprogramm gehören:<br />

• Verschleiß- und Ersatzteile<br />

• Reparatur und (Fern-)Wartung<br />

• Serviceleistungen<br />

… auch für Strahlmaschinen<br />

anderer Fabrikate.<br />

Bitte fordern Sie entsprechende Kataloge an!<br />

Hohnen & Co.KG | Lipper Hellweg 47<br />

336<strong>04</strong> Bielefeld<br />

Tel. (0521) 9 22 12-0 | E-Mail: info@hohnen.de<br />

www.hohnen.de | shop.hohnen.de<br />

AGTOS<br />

Gesellschaft für technische<br />

Oberflächensysteme mbH<br />

Gutenbergstraße 14<br />

D-48282 Emsdetten<br />

Tel. +49(0)2572 96026-0<br />

info@agtos.de<br />

www.agtos.de<br />

161-11/13-4c<br />

85_128_Hohnen_sw.indd 1 22.08.16 09:23<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 77


TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Campbell [3] sind diejenigen Oberflächen<br />

von Bifilmen, die in Kontakt mit der<br />

Schmelze stehen, gut benetzbar und daher<br />

als Keimstellen für Gasporositäten<br />

schlecht geeignet. Das Gegenteil gilt für<br />

die Oberflächen, die nicht in Kontakt mit<br />

der Schmelze stehen. Nachdem eine erhöhte<br />

Porosität infolge eines erneuten Aufgasens<br />

nach einer US-Behandlung festgestellt<br />

wurde, kann angenommen werden,<br />

dass eine US-Entgasung durch ein Aufbrechen<br />

bzw. Aufklappen von Bifilmen zu einer<br />

höheren Anzahl an potenten Keimstellen<br />

für Gasporositäten führen kann.<br />

Im Gegensatz zur Zunahme der Anzahl<br />

der Porositäten konnten infolge eines erneuten<br />

Aufgasens nach der US-Behandlung<br />

eine Verringerung der durchschnittlichen<br />

Porenfläche sowie eine Abnahme<br />

des EQPC, des Feret-Durchmessers und<br />

eine Zunahme des Formfaktors f festgestellt<br />

werden. Es kann daher angenommen<br />

werden, dass eine US-Entgasung zu<br />

einer feineren Porenausbildung führen<br />

kann. Es muss jedoch angemerkt werden,<br />

dass die Auswertung anhand vertikal geschnittener<br />

UD-Proben stark von der<br />

Schnittebene abhängt, was sich bei Betrachtung<br />

der Porositätenauswertung mittels<br />

CT im Vergleich zwischen der maximalen<br />

und minimalen Flächenporosität in<br />

Tabelle 3 zeigt.<br />

Zusammenfassung<br />

Eine US-Behandlung kann als effiziente<br />

Entgasungsmethode für geringe Schmelzvolumina<br />

angesehen werden. Für eine<br />

1600-g-Aluminiumschmelze konnte nach<br />

60 s ein ansprechendes Entgasungsniveau<br />

erreicht werden.<br />

Eine erneute Aufgasung der Schmelze<br />

nach der US-Behandlung führte zu einer<br />

Zunahme der Porosität, jedoch zu kleineren<br />

und feineren Poren.<br />

Es wird angenommen, dass eine US-<br />

Behandlung durch Aufbrechen bzw. Aufklappen<br />

von Bifilmen zu einer Erhöhung<br />

potenter Keimstellen für Gasporositäten<br />

führt. Diese Oberflächen, die nicht in Kontakt<br />

mit der Schmelze standen, können<br />

als Keimstellen für Gasporositäten wirken,<br />

falls der Wasserstoffgehalt nach einer Entgasungsbehandlung<br />

zunimmt.<br />

Die Autoren danken soniKKs Ultrasonic<br />

Technology für die Bereitstellung des Ultraschall-Equipments<br />

und die Herstellung<br />

der Titan-Sonotrode sowie dem Österreichischen<br />

Gießereiinstitut (ÖGI), vor allem<br />

Dipl.-Ing. Dr. Thomas Pabel, Bsc., Dipl.-Ing.<br />

Heidy Natalia Villa Sierra und Daniel Habe<br />

für die Unterstützung im Rahmen dieser<br />

Arbeit. Die Autoren bedanken sich bei<br />

Taylor&Francis: A.K. Cziegler, T. Pabel, D.<br />

Habe und P. Schumacher (2016): Evaluation<br />

of the effect of artificial re-gassing of<br />

aluminium melts after ultrasonic treatment,<br />

International Journal of Cast Metals<br />

Research, DOI: 10.1080/1364<strong>04</strong>61.2016.<br />

1194567 sowie bei Proguss Austria: Gießerei<br />

Rundschau JHG. 64/<strong>04</strong> 2017, für die<br />

Genehmigung zur Nachveröffentlichung.<br />

Dipl.-Ing. Andreas Cziegler, Montanuniversität<br />

Leoben, Leoben, Österreich, Dr. Thomas<br />

Pabel und Daniel Habe, Austrian<br />

Foundry Research Institute, Leoben, Österreich,<br />

Univ. Prof. Dr. Peter Schumacher,<br />

Montanuniversität Leoben/Austrian Foundry<br />

Research Institute, Leoben, Österreich<br />

Literatur:<br />

[1] Gießerei-Praxis (1993), [Nr. 1/2],<br />

S. 14-26.<br />

[2] Int. J. Cast Met. Res. 28 (2015),<br />

[Nr. 4], S. 193-200.<br />

[3] Campbell, J.: Complete casting handbook.<br />

1 st edn., Oxford, Butterworth-Heinemann,<br />

2011. S. 21, 426-427, 433.<br />

[4] Giesserei 81 (1994), [Nr. 3], S. 53-60.<br />

[5] Campbell, J.: Complete casting handbook.<br />

1 st edn., Oxford, Butterworth-Heinemann,<br />

2011. S. 888-896.<br />

[6] Ultrason. Sonochem. (2001), [Nr. 8],<br />

S. 319-325.<br />

[7] Ultrason. Sonochem. (2003), [Nr. 10],<br />

S. 297-301.<br />

[8] Metallurgist 42 (1998), [Nr. 8], S. 284-<br />

291.<br />

[9] J. Mat. Process. Tech. (20<strong>04</strong>), [Nr. 147],<br />

S. 311-320.<br />

[10] Ultrason. Sonochem. 2 (1995),<br />

[Nr. 2], S. 137-141.<br />

[11] Mat. Sci. Eng. A473 (2008), S. 96-<br />

1<strong>04</strong>.<br />

[12] Mat. Letters (2009), [Nr. 63], S. 806-<br />

808.<br />

[13] Alba-Baena, N.; Eskin, D.: Kinetics of<br />

ultrasonic degassing of aluminium alloys.<br />

TMS Annual Meeting, San Antonio, TX,<br />

USA, March 2013. Light Metals (2013),<br />

S. 957-962.<br />

[14] Uyma, F.: Untersuchungen auf dem<br />

Gebiet der Al-Mg-Si- und Al/Mg2Si-in-situ<br />

Legierungen. Diss. TU Bergakademie Freiberg,<br />

Freiberg, 2007. S. 48.<br />

[15] Eskin, D. G.; Eskin, G. I.: Ultrasonic<br />

treatment of light alloy melts. 2 nd edn, Boca<br />

Raton, CRC Press (2015), [Nr. 6],<br />

S. 307-320.<br />

[16] Haase, S. (Ed.): Gießereilexikon. 19 th<br />

edn, Schiele & Schön, Berlin, 2008. S. 75.<br />

[17] https://www.sympatec.com/EN/<br />

ImageAnalysis/Fundamentals.html<br />

(26.02.2014).<br />

[18] Alspek H User Manual from FOSECO<br />

Ltd, Revision 1.2, 2006.


always<br />

the better<br />

solution<br />

Heavy duty<br />

mobile equipment<br />

for aluminium industries . . .<br />

GLAMA Maschinenbau GmbH<br />

Headquarters:<br />

Hornstraße 19<br />

D-45964 Gladbeck / Germany<br />

Fon: +49 (0) 2<strong>04</strong>3 9738 0<br />

Fax: +49 (0) 2<strong>04</strong>3 9738 50<br />

email: info@glama.de<br />

glama.de


INTERVIEW<br />

80 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Kleinserienfertigung von<br />

syncromill-Bearbeitungszentren<br />

in den Fill-Montagehallen<br />

„Die Gießerei-Industrie hinkt bei<br />

der Digitalisierung hinterher“<br />

Downsizing, Gewichts- und Abgasreduktion, CO 2 -Ausstoß, das sind wesentliche Punkte<br />

in der modernen Gießereitechnik. Fill optimiert die Prozesse und entwickelt neue<br />

Technologien, die überzeugende Resultate liefern und höchste Wirtschaftlichkeit und<br />

Prozessstabilität im harten Gießereialltag gewährleisten sollen. Im Gespräch mit der<br />

<strong>GIESSEREI</strong> erklärt Thomas Rathner, Leiter des Kompetenz Centers Gießereitechnik bei<br />

Fill, wie aus der Sicht des Unternehmens smarte Automatisierungslösungen den<br />

gesamten Gießereiprozess künftig verändern werden.<br />

FOTOS: FILL<br />

Herr Rathner, wie krempelt Industrie 4.0 die Gießereibranche<br />

aus Ihrer Sicht um?<br />

Die Maschinen und Anlagen werden vom ersten bis zum letzten<br />

Prozessschritt miteinander vernetzt sein. Die Qualität der zu<br />

erzeugenden Produkte wird nachhaltig bis zum Endverbraucher<br />

verfolgbar sein. Die Flexibilität der Anlagen macht es möglich,<br />

dass die OEMs, natürlich in Absprache mit den Lieferanten, die<br />

Abrufe der Produkte aktiv planen und mitsteuern können.<br />

Ist die digitale Transformation ein revolutionärer oder eher<br />

ein evolutionärer Prozess?<br />

Ein klar evolutionärer Prozess – wir können und wollen nicht<br />

alle Prozesse von heute auf morgen ändern. Wichtig ist, dass<br />

wir schrittweise Veränderungen unter Berücksichtigung der ökologischen<br />

und wirtschaftlichen Gesichtspunkte, wie z. B. Energieeffizienz<br />

und Output, in die bestehenden Prozesse und Anlagen<br />

integrieren.<br />

Welche Prozesse oder Geschäftsbereiche sind vom digitalen<br />

Wandel betroffen?<br />

Der digitale Wandel hat uns mittlerweile schon erfasst und wird<br />

alle Bereiche im Unternehmen verändern. Sowohl interne Prozesse<br />

als auch die Kommunikation zu Kunden und Partnern<br />

werden sich in den nächsten Jahren ganz anders darstellen.<br />

Wer hier nicht mitspielt, ist klar auf der Verliererseite. Besonderes<br />

Potenzial sehe ich aber in den Bereichen Service, Support<br />

und Instandhaltung, wo aufgezeichnete Daten, die sogenannte<br />

Historie, und deren Analyse eine wesentliche Rolle spielen.<br />

Zur Person:<br />

Thomas Rathner (43) ist ausgebildeter Maschinenbautechniker<br />

mit Meisterprüfung. Er startete im Jahr 1990 als Lehrling<br />

bei Fill Maschinenbau und bildete sich laufend weiter.<br />

Nach seinen Tätigkeiten als Konstrukteur, Projekt- und Produktmanager<br />

ist Rathner heute als Leiter für das Fill Kompetenz<br />

Center Gießereitechnik und als Geschäftsführer für<br />

das Tochterunternehmen Fill China verantwortlich.<br />

Wie beurteilen Sie das Tempo, mit dem die Digitalisierung<br />

in der Gießereibranche voranschreitet?<br />

Moderat. Wir müssen aktiv sein, reagieren alleine funktioniert<br />

nicht. Es werden riesige Mengen an Daten erzeugt und gesammelt,<br />

die aktuell nur zu einem Bruchteil genutzt werden. Verglichen<br />

mit anderen Industriesparten muss sich die Gießereibranche<br />

entsprechend schneller bewegen, um nicht den Anschluss<br />

zu verlieren.<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Erfolgsfaktoren,<br />

um Gießereiprozesse zu digitalisieren?<br />

Zum einen müssen sich die Gießereien öffnen und ihre Daten<br />

zugänglich machen. Für den Großteil der Betriebe stellt das<br />

eine Hemmschwelle dar, nur wenige überschreiten sie.<br />

Wichtig wird auch sein, dass sowohl Prozesse als auch Anlagen<br />

durch die Digitalisierung nicht noch komplexer werden.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 81


INTERVIEW<br />

Die Maschinen- und Anlagenbauer müssen hier mit smarten<br />

Features punkten. Darunter verstehe ich Lösungen, die einen<br />

stabilen Prozess reproduzierbar darstellen und auch die Mitarbeiter<br />

in den Gießereien bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen.<br />

Sehen Sie auch Gefahren oder echte Nachteile, die der digitale<br />

Wandel bei der intelligenten Verkettung von Gießereiprozessen<br />

mit sich bringt? Stichwort IT-Sicherheit?<br />

Datenschutz ist schon jetzt ein ganz zentrales Thema und wird<br />

es auch in Zukunft bleiben. Aufgrund der Vernetzung der Geschäftspartner<br />

muss es hier gelingen, sichere Plattformen zu<br />

schaffen und vor allem auch das Vertrauen in diese zu gewinnen.<br />

Der digitale Wandel ist in vollem Gange. Wir müssen nur<br />

bereit sein, auf dieser Welle mitzuschwimmen und die vielseitigen<br />

Rahmenbedingungen verbessern.<br />

Wo sehen Sie bei der Umsetzung smarter Automatisierungslösungen<br />

den dringendsten Handlungsbedarf in der<br />

Gießereibranche?<br />

Die meisten Produktionsanlagen sind hochautomatisiert und<br />

liefern eine Fülle an Informationen. Die Maschinen- und Anlagenbauer<br />

sind gefordert, diese Informationen so aufzubereiten,<br />

dass sie für ihre Kunden den größtmöglichen Nutzen bringen.<br />

Die Kunden müssen bereit sein, ihre Mitarbeiter entsprechend<br />

zu motivieren, sich durch fachspezifische Weiterbildung den<br />

Aufgaben zu stellen und die erarbeiteten Daten entsprechend<br />

zu nutzen.<br />

Auch bei Fill entwickeln wir laufend neue Features, die wir<br />

nach und nach in unsere Anlagen einbinden und bei spezifischen<br />

Anforderungen oder bei Bedarf auch unseren Kunden zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Was verändert sich durch Industrie 4.0 und die intelligente<br />

Verkettung von Gießereiprozessen?<br />

Aufgrund der intelligenten Verkettung ist es möglich, schnell<br />

auf Veränderungen im Prozess zu reagieren, sofern die Anlage<br />

Unternehmenszentrale von Fill Maschinenbau im oberösterreichischen<br />

Gurten.<br />

die Thematik nicht ohnehin schon erkannt und optimiert hat.<br />

Notwendige Instandhaltungen und Servicearbeiten werden<br />

von den einzelnen Maschinen vorab an einen zentralen Rechner<br />

gemeldet. Dadurch können bei richtiger Anwendung ungeplante<br />

Produktionsstillstände weitestgehend vermieden werden.<br />

Und Führungskräfte werden über Apps die wichtigsten Informationen<br />

gebündelt abrufen können – natürlich top aktuell.<br />

Welche Rolle wird der Faktor Mensch beziehungsweise der<br />

Mitarbeiter zukünftig spielen?<br />

Aktuell sieht es so aus, dass der Mensch ein informierter Entscheider<br />

sein und beispielsweise Verbesserungsmaßnahmen<br />

umsetzen wird. In manchen Fällen wird er auch die Entscheidung<br />

nicht mehr beeinflussen. Know-how in der Datenanalyse<br />

gekoppelt mit Prozess-Know-how wird entscheidend sein. Ob<br />

das von einem einzelnen oder von einem Team abgedeckt wird,<br />

wird sich zeigen.<br />

Vollautomatische Gieß- und Bearbeitungsanlage von Fill.<br />

82 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Unser Projekt „Virtueller Produktionsassistent“<br />

zielt darauf ab, dass der<br />

Prozessexperte bzw. Gießexperte durch<br />

einfache Datenexploration, ohne Ausbildung<br />

zum Datenanalysten, Erkenntnisse<br />

über den Prozess und den Maschinenzustand<br />

erhält und so Aktionen setzen<br />

kann, auf Englisch nennt sich das<br />

Expert in the Loop.<br />

Wie schätzen Sie den aktuellen Stand<br />

beziehungsweise den Fortschritt der<br />

Gießerei-Industrie hinsichtlich Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0 ein?<br />

Die Gießereiindustrie hinkt hier mit Sicherheit<br />

hinterher und muss vor allem<br />

bereit sein, in die Digitalisierung zu investieren.<br />

Im Projekt BOOST 4.0, dem<br />

größten EU-Projekt in diesem Bereich,<br />

über das Sie unter www.boost40.eu<br />

mehr erfahren können, wird Fill mit Partnern<br />

Gießmaschinen und den dazugehörigen<br />

Gießprozess digitalisieren. Hier<br />

muss im Vergleich zu anderen Branchen<br />

mehr Tempo gemacht werden.<br />

Glauben Sie, dass die Gießereibranche<br />

etwas von digitalen Pionieren<br />

wie Google, Amazon oder Uber lernen<br />

kann?<br />

Diese großen Player sind im B2C-Bereich<br />

groß geworden. Bei B2B und gerade<br />

in der Gießereitechnik gelten noch<br />

andere Spielregeln. Bei den Technologien<br />

Webdienste, Cloud, etc. aber auch<br />

beim 3-D-Druck gibt es auf alle Fälle<br />

einen großen Aufholbedarf und die Lernkurve<br />

ist sehr hoch.<br />

Könnte es sein, dass es in der Gießereibranche<br />

zukünftig ganz neue Wettbewerber<br />

geben wird? Vielleicht sogar<br />

aus anderen Sektoren? Stichwort<br />

3-D-Druck?<br />

Im Tätigkeitsfeld von Fill werden sich<br />

ganz neue Wettbewerber schwer tun.<br />

3-D-Druck ist eine aufkommende Technologie,<br />

die in der Gießereitechnik z. B.<br />

für den Druck von Sandkernen durchaus<br />

schon verbreitet ist. Der direkte Druck<br />

von Bauteilen ist meines Erachtens aktuell<br />

noch zu zeitaufwendig, um bei größeren<br />

Serien richtig Fuß zu fassen. Für<br />

3-D-Druck müssen sich die Maschinen<br />

und Bauteile konstruktiv ändern, damit<br />

eine industrielle Produktion sinnvoll<br />

wird, dies passiert teilweise schon. Vielmehr<br />

wird die Gießereibranche weiterhin<br />

von der E-Mobility beeinflusst werden.<br />

Wenn Sie die „Gießerei der Zukunft“<br />

mit fünf Sätzen beschreiben sollten,<br />

welche wären das?<br />

Die Anlagen sind hochautomatisiert und<br />

für den Betreiber dennoch leicht bedienbar.<br />

Die sogenannte „easy to use“- Anlagenbedienung<br />

wird immer wichtiger,<br />

da sie aufgrund der Komplexität der Anlagen<br />

eine Grundvoraussetzung ist und<br />

etwas anderes gar nicht mehr zulässt.<br />

Energieeffiziente Systeme und Anlagen<br />

verringern die Kosten für den Betreiber,<br />

die „Gießerei der Zukunft“ berücksichtigt<br />

diesen wesentlichen Aspekt<br />

bereits bei der Investition.<br />

Smarte Features erleichtern den Betreibern<br />

der Anlagen das Bedienen und<br />

die Wartung.<br />

Die globale Vernetzung zwischen den<br />

prozessbeteiligten Partnern ermöglicht<br />

topaktuelle Abrufinformationen zu<br />

Stückzahlen und Qualität der Bauteile.<br />

Selbstlernende Systeme reagieren<br />

auf Erfahrungswerte und verhindern<br />

durch gezielte Informationen Anlagenstillstände.<br />

Wie geht Fill mit den Herausforderungen<br />

der Zukunft um?<br />

Fill arbeitet schon seit Jahren an der digitalen<br />

Strategie und entwickelt diese<br />

ständig weiter. Digitale Produkte in den<br />

Bereichen Konnektivität, Datenmanagement<br />

und -analyse sowie autonome Produktionssteuerung<br />

befinden sich bereits<br />

im Portfolio von Fill. Die ständige Weiterentwicklung<br />

in diesem Bereich sichert<br />

Fill durch Entwicklungsprojekte<br />

ab, z.B. mit Fokus auf Fog/Edge-Computing<br />

sowie Cloudservices, z. B. www.<br />

boost40.eu.<br />

Was bedeutet das für die Kunden von<br />

Fill? Auf welche Features oder Services<br />

können sich die Kunden künftig<br />

freuen?<br />

Mehr Sensorik, mehr Daten und bessere<br />

Prozessüberwachung. Datenzugriff<br />

wird zu jeder Zeit und an jedem Ort (Mobile<br />

Devices) möglich sein. 100%-Traceability<br />

und zielgerichtetes Reporting<br />

werden das Portfolio bei Fill abrunden.<br />

Welche Rolle spielt – mittel- und langfristig<br />

– künstliche Intelligenz?<br />

Künstliche Intelligenz ist grundsätzlich<br />

ein sehr spannendes Thema. Zur Bewertung<br />

von Konstruktionen durch neuronale<br />

Netze wurden schon erste Machbarkeitsstudien<br />

durchgeführt. Kurz- und<br />

mittelfristig werden KIs in den Bereichen<br />

Qualitätssicherung und Bildverarbeitung<br />

fixer Bestandteil werden. Für Big-Data-<br />

Analysen, Predictive Analytics und Predictive<br />

Applications sind bzw. werden<br />

KIs entscheidend sein.<br />

www.fill.co.at<br />

NEU<br />

Impulstemperierung<br />

multiPulse<br />

160 °C.<br />

Winner of<br />

2017 Export Award.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 83


ESSAY<br />

FOTO: ©MYST - STOCK.ADOBE.COM<br />

Einfluss der Elektromobilität auf<br />

die Gussproduktion in der deutschen<br />

Gießerei-Industrie<br />

Mobilität ist seit dem Benz-Patent-Motorwagen Nummer 1 des deutschen Erfinders<br />

Carl Benz im Jahr 1886 [1] ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Aktuell<br />

dominierend ist nach wie vor in Fahrzeugen der konventionelle Verbrennungsmotor.<br />

Doch der sich weitreichend abzeichnende Trend zur Elektromobilität, weg vom Verbrennungsmotor,<br />

stellt die deutsche Automobilindustrie und ihre Zulieferer zunehmend<br />

vor neue Herausforderungen. Die deutsche Gießerei-Industrie ist als Hauptlieferant an<br />

die Automobilindustrie gekoppelt und von deren Schwankungen und Trends direkt<br />

betroffen. Wie bei jedem Trend gibt es auch beim Thema Elektrifizierung Chancen und<br />

Risiken. In welcher Form sich diese auf die deutsche Gießerei-Industrie beziehen, soll<br />

im Folgenden beschrieben werden.<br />

84 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bild 1: Politische Forderung zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen [3].<br />

VON LOTHAR H. KALLIEN, AALEN, VOLKAN GÖRGÜN,<br />

STUTTGART, UND CHRISTIAN WILHELM, MAUER<br />

Die Gießereibranche steht vor weitreichenden Veränderungen<br />

[2]. Die mit Abstand größte Veränderung ist der<br />

Trend zur Elektromobilität. Die Treiber der Elektromobilität<br />

sind vielfältig. Neben dem Klimawandel mit nicht absehbaren<br />

Folgen, der Ressourcenverknappung und den Preisschwankungen<br />

gehen die Urbanisation 1 sowie die Übernahme<br />

sozialer Verantwortung in der Gesellschaft mit einher. Vor allem<br />

setzt verstärkt die jüngere Generation auf nachhaltige Mobilität<br />

als Bestandteil eines urbanen Lifestyles. Zusätzlich war die zwischen<br />

Europarat und Europaparlament formell am 23. April<br />

2009 beschlossene Verordnung zur Minderung der CO 2 -Emissionen<br />

bei Personenkraftwagen (Bild 1) ein Door-opener für die<br />

Elektromobilität und setzt die Automobilindustrie und ihre Zulieferbranche<br />

deutlich unter Druck. Die Verordnung besagt, dass<br />

der CO 2 -Ausstoß bis 2021 auf durchschnittlich 95 g/km gesenkt<br />

werden muss [4]. Ein CO 2 -Austoß von 95 g entspricht einem<br />

Verbrauch von 4,1 l Benzin bzw. 3,6 l Diesel pro 100 km [5].<br />

Ohne den Verkauf von Elektrofahrzeugen sind diese Werte nach<br />

Ansicht von Fachleuten nicht zu erreichen.<br />

Analyse der Fahrzeugkonzepte<br />

Mit der Elektromobilität geht eine zum Teil starke Veränderung<br />

der Antriebstechnologie einher, die einen erheblichen Einfluss<br />

auf die Gießereibranche haben wird. Grund hierfür ist, je nach<br />

Antriebstechnologie, die Substitution der Bauteile im Antriebsstrang.<br />

Hybridfahrzeuge sind ein Wachstumstreiber für die Gießereibranche,<br />

da in einem Hybridfahrzeug beide Antriebstechnologien<br />

– der Verbrennungsmotor und der Elektromotor –<br />

gleichzeitig eingesetzt werden. Hier wird der zusätzliche<br />

Elektromotor aus Platzgründen einfach als Zusatzkomponente<br />

zwischen Getriebe und Kupplung eingefügt [6].<br />

Bild 2 zeigt eine Übersicht unterschiedlicher Antriebstechnologien<br />

– angefangen vom konventionellen Antriebsstrang über<br />

den Hybridantrieb bis hin zum reinen Elektrofahrzeug.<br />

Analyse der Bauteilverwendung<br />

Zwar wird der Verbrennungsmotor aller Voraussicht nach auch<br />

in den nächsten Jahren als Antrieb zum Einsatz kommen und<br />

auch immer weiter optimiert werden, jedoch wird seine Bedeutung<br />

als alleinige Lösung zur Erzeugung von Antriebsenergie<br />

sinken [7].<br />

Bild 3 zeigt Gussbauteile im Antriebsstrang eines konventionellen<br />

Antriebs, verglichen mit denen eines batterieelektrischen<br />

Antriebs. Es zeigt sich beim batterieelektrischen Antrieb<br />

eine starke Reduzierung der Anzahl der Anbauteile im Vergleich<br />

zum konventionellen Antrieb.<br />

Gussteile beim Verbrennungsantrieb<br />

Die wichtigsten Komponenten des Antriebsstrangs bei Fahrzeugen<br />

mit Verbrennungsmotor sind der Motor und das Getriebe.<br />

In diesen beiden Komponenten sind die meisten Gussteile<br />

in einem Fahrzeug verbaut.<br />

Für den Motor selbst, für die Nebenaggregate sowie für das<br />

Getriebe werden verschiedenste Teile durch Gießen hergestellt.<br />

Dazu gehören u. a. die beiden größten Teile im Antriebsstrang,<br />

das Kurbelgehäuse und das Getriebegehäuse. Insgesamt werden<br />

je nach Ausführung in Motor und Getriebe zusammen mehr<br />

1 Urbanisation: Bis 2030 werden mehr als 60 % der Weltbevölkerung in urbanen Ballungszentren leben.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 85


ESSAY<br />

VM<br />

Getriebe<br />

Getriebe<br />

E-Motor<br />

VM<br />

E-Motor<br />

Batterie<br />

Leistungselek.<br />

Getriebe<br />

Leistungselek.<br />

Batterie<br />

ICE Hybrid BEV<br />

Benzin und Diesel<br />

Elektromotor/<br />

Leistungselektronik<br />

Automatik, Manuell<br />

Automatikgetriebe mit<br />

E-Maschine<br />

1/2 – stufig<br />

Tank Tank/Batterie Batterie<br />

Fahrwerk/Lenkung Fahrwerk/Lenkung Fahrwerk/Lenkung<br />

FOTOS UND GRAFIK: VW AG, GEORG FISCHER, AUDI, DAIMLER, DEUTSCHE ACCUMOTIVE<br />

Bild 2: Veränderung der Komponenten durch Elektrifizierung.<br />

86 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bild 3: Gussbauteile im Verbrennungsmotor vs. Elektromotor [7-10].<br />

als 30 Gussbauteile (Bild 3) verbaut [11]. Beim Verbrennungsmotor<br />

kann von der Reduktion folgender Bauteile (Bild 4) gesprochen<br />

werden:<br />

> Zylinderkopfhaube mit integriertem Ventilantriebsmodul,<br />

> Kühlmittelpumpenmodul,<br />

> Zylinderkopf,<br />

> Saugmodul,<br />

> Kurbeltrieb,<br />

> Ölwannenmodul,<br />

> Abgasmodul,<br />

> Zylinderkurbelgehäuse und<br />

> Steuer-und Nebenantriebsmodul.<br />

Gussbauteile beim Elektroantrieb<br />

Gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor entfallen für<br />

ein batterieelektrisches Fahrzeug verschleiß- und/oder kostenintensive<br />

Bauteile, wie Motorblock, Getriebe oder Kraftstofftank.<br />

Dies birgt nicht nur einen Kostenvorteil, sondern gleicht zumindest<br />

teilweise das hohe Gewicht von Elektrobatterien aus [11].<br />

Der Antriebsstrang mit Elektromotor beinhaltet in der Bestcase-Betrachtung<br />

folgende Gussteile (Bild 5) [12, S. 9]:<br />

> Steckplatz für den Anschluss an die Leistungselektronik,<br />

> Getriebegehäuse,<br />

> Deckplatte,<br />

> Außengehäuse,<br />

> Rotor,<br />

> Winkelverbinder,<br />

> Stator, magnetisch aktive Bauteile und<br />

> Innengehäuse mit Kühlsystem.<br />

Batteriegehäuse:<br />

Die Batterie ist bei einem batterieelektrisch betriebenen Fahrzeug<br />

die größte Komponente. Zwar entfallen im BEV (Battery<br />

Electric Vehicle) verschiedene Bauteile, es gibt jedoch auch<br />

neue Anwendungen und Herausforderungen. Bild 6 zeigt dünnwandige<br />

Batteriegehäuse, die die Temperierung der Batterie<br />

zum Teil durch Kühlkanäle realisieren.<br />

Leistungselektronik:<br />

In der Leistungselektronik werden jene Komponenten verbaut,<br />

die nötig sind, um dem Motor die Energie der Batterie zur Verfügung<br />

zu stellen (Bild 7). Die sensiblen elektronischen<br />

Komponenten werden bei allen Elektrofahrzeugen in einem stabilen<br />

Gehäuse verbaut. Dieses Gehäuse besteht je nach Ausführung<br />

aus Gussteilen, Blechen und teilweise aus Kunststoff.<br />

Oft wird ein Gussteil verwendet, wenn eine Kühlstruktur vorgesehen<br />

werden muss, um die Leistungselektronik zu kühlen [11].<br />

Uhlmann_Stampfschablonen 03.01.2007 16:18 Uhr Seite 1<br />

A. FENGLER<br />

Hermann Uhlmann<br />

Maschinen- und<br />

Waagenbau GmbH<br />

Hasseröder Straße 6<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 87


ESSAY<br />

Zylinderkopfhaube<br />

Abgasturbolader<br />

Aluminiumblock<br />

Saugmodul mit<br />

integriertem Ladeluftkühler<br />

Steuer- und<br />

Nebentriebsmodul<br />

Ölwannenmodul<br />

Bild 4: Der VW-Motor EA211 TSI [21].<br />

Bild 5: Aufbau des Antriebsstrangs eines BEVs [13].<br />

Getriebe:<br />

Das Getriebe, bei Verbrennungsmotoren eine der komplexesten<br />

Komponenten, ist bei Elektrofahrzeugen um ein Vielfaches kleiner<br />

und einfacher im Aufbau (Bild 8). Bei E-Fahrzeugen dient<br />

das Getriebe lediglich als Untersetzung, das heißt, die relativ<br />

hohe Drehzahl des Motors wird auf eine kleinere Drehzahl übersetzt.<br />

Diese Übersetzung ist in der Regel permanent, es finden<br />

also keine Schaltvorgänge statt, wodurch auf eine Kupplung<br />

verzichtet werden kann [11].<br />

Vergleich der Antriebstechnologie bzgl. Gussbauteile<br />

In diesem Abschnitt werden die Antriebstechnologien hinsichtlich<br />

der Gussbauteile verglichen. Ziel ist es, Anhand den Komponenten,<br />

die wegfallen bzw. hinzukommen, die Bauteil-Gussgewichte<br />

direkt miteinander zu vergleichen und somit die möglichen<br />

Auswirkungen auf die Gießereibranche darzustellen.<br />

Die Gegenüberstellung in Bild 9 zeigt, dass durch die Elektrifizierung<br />

eine Reduktion an Gussgewichten von ca. -35 % zu<br />

erwarten ist. Der direkte Vergleich der Gussgewichte in den<br />

unterschiedlichen Antriebsarten zeigt, dass die Veränderung<br />

vom klassischen Verbrennungsmotor zum Voll-Hybrid in der<br />

Kompaktklasse einen Zuwachs an Gussgewicht von ca. +27 %<br />

mit sich bringt.<br />

Durch die Vollelektrifizierung ist ein Verlust von -52 % zu<br />

erkennen (Bild 10). Bild 11 zeigt eine Analyse der Gusskomponenten<br />

in der Mittelklasse. Durch die Elektrifizierung verändern<br />

sich die Gussgewichte erheblich. Bei den Hybrid-Fahrzeugen<br />

88 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


a<br />

b<br />

Bild 6: Batteriegehäuse: a) Georg Fischer, Druckguss [10]; b) CSA Herzogenburg, Niederdruck-Kokillenguss [14].<br />

Gussteile im Leichtbau<br />

Der Bereich Strukturbauteile ist das neueste Anwendungsgebiet<br />

für das Druckgießverfahren. Früher war es undenkbar, Strukturbauteile<br />

durch Druckgießen herzustellen. Karosserien bestanden<br />

in der Regel fast ausschließlich aus Stahlblech, das<br />

durch verschiedene Umform- und Fügeprozesse zu einer Karosserie<br />

zusammengebaut wurde. Heute ist die Vielfalt der Materialien<br />

und der Fertigungsverfahren größer geworden [11].<br />

Bild 13 zeigt, dass die Vielfalt der potenziellen Gussbauteile<br />

in der Fahrzeugstruktur groß ist. Um den CO 2 -Ausstoß von<br />

Fahrzeugen bis 2021 auf 95 g/km zu reduzieren, ist es für OEMs<br />

unerlässlich, das Gewicht der Fahrzeuge zu verringern.<br />

Bild 7: Leistungselektronik Bosch [19].<br />

steigt das Gussgewicht neben dem klassischen Verbrennungsmotor<br />

durch zusätzliche Komponenten wie Batteriegehäuse,<br />

Gehäuse für Leistungselektronik und die E-Maschine im Schnitt<br />

um ca. +21 %. Bei der Vollelektrifizierung ist durch den Wegfall<br />

des Verbrennungsmotors eine Veränderung des Gussgewichtes<br />

im Antriebsstrang im Schnitt um -44 % zu verzeichnen (Bild 12).<br />

Beispiele für Karosserie-Gusskomponenten in Leichtbauweise<br />

sind:<br />

> Türstruktur-Seitenteile,<br />

> Längsträger,<br />

> Federbeinstützen,<br />

> Lüftergehäuse,<br />

> Querträger im Fahrwerk,<br />

> Haltebügel für Cabrios,<br />

> Dachkappe für Cabrios und<br />

> Räder/Felgen [16].<br />

Bild 8: Nissan-Leaf-Getriebe [8].<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 89


ESSAY<br />

Gussgewichte im Antriebsstrang Kleinwagen<br />

Gewicht, kg<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-35 %<br />

39,1 25,6<br />

VW Up 1,0<br />

VW e-Up<br />

VW Up 1,0<br />

Vw e-Up<br />

Hubraum<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

Gewicht<br />

Top Speed<br />

999 cm<br />

3<br />

44 kw<br />

879 kg<br />

160 km/h<br />

-<br />

-<br />

60 kw<br />

1182 kg<br />

130 km/h<br />

Verbrennungsmotor 31,1 kg -<br />

Getriebe 8 kg 4 kg<br />

E-Motor + (Batteriegehäuse)* - 21,6 kg*<br />

Summe 39,1 kg 25,6 kg<br />

* hier nicht gegossen<br />

Veränderung ICE zu BEV -13,5 kg (= 35 %)<br />

Bild 9: Analyse der Gusskomponenten im Kleinwagensegment [9] 2 .<br />

Hochrechnung der Branche in<br />

Deutschland im Jahr 2025<br />

Wird der Wandel hin zur Elektromobilität ausschließlich innerhalb<br />

der deutschen Grenzen ohne weltpolitische Veränderungen<br />

betrachtet, so werden die OEMs ihre Flotten bis 2021 mit entsprechenden<br />

Elektrofahrzeugen erweitern, um den von der Bundesregierung<br />

geforderten CO 2 -Ausstoß von 95 g/km zu erreichen.<br />

Die konventionellen Fahrzeuge werden parallel zum Elektrofahrzeug<br />

bis auf weiteres am Markt bleiben und auch weiter<br />

optimiert werden.<br />

In Bild 14 ist eine Prognose zur globalen Motorenproduktion<br />

zu sehen. Die Prognose basiert auf einer Untersuchung der<br />

IHS und den innerhalb der AVL geführten Analysen. Es werden<br />

laut der Analyse im Jahr 2025 weltweit ca. 100 Mio. Verbrennungsmotoren<br />

für die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte produziert.<br />

Anhand dieser Prognose kann eingeschätzt werden,<br />

dass bis in das Jahr 2025 für die Gussteile in Automobilen ein<br />

Marktwachstum von ca. 23 % zu erwarten ist. Durch die zusätzlichen<br />

Gussbauteile in den verschiedenen Fahrzeugkonzepten,<br />

wie Plug-in-Hybrid und Voll-Hybrid, wird somit auch der Bedarf<br />

an Gussprodukten steigen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Schlussfolgerung für den Leichtbau<br />

Bislang ist der Einsatz von möglichst vielen Leichtbauteilen der<br />

Schlüssel zur Elektromobilität mit einer vertretbaren Reichweite.<br />

Das höhere Batteriegewicht bedeutet potenziell ein höheres<br />

Fahrzeuggewicht, was in der Crashsimulation höhere Fahrzeuglast<br />

bedeutet. Das höhere Gewicht der Batteriesysteme hat<br />

zusätzlich negative Auswirkungen auf die Achs- und Nutzlasten.<br />

Hier bietet sich ein möglichst hoher Anteil von Karosserie-Leichtbaulösungen<br />

an [17].<br />

Das Thema Leichtbau und die Entwicklung neuer Leichtbaukonzepte<br />

mit neuen Materialien wird also ein immer stärker<br />

werdender Ast in der Automobilherstellung sein.<br />

90 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong><br />

2 all right of the data (system, sub-system and component photos, weights and material details) is retained by A2Mac1<br />

Automotive Benchmarking


Gussgewichte im Antriebsstrang Kompaktklasse<br />

80<br />

+27 % -52 %<br />

VW Golf 1,4 TSI VW Golf GTE VW e-Golf<br />

Gewicht, kg<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

53,4<br />

68<br />

25,6<br />

VW Golf 1,4 TSI VW Golf GTE VW e-Golf<br />

Hubraum<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

Gewicht<br />

Top Speed<br />

1395 cm<br />

4<br />

90 kw<br />

1250 kg<br />

201 km/h<br />

1395 cm<br />

4<br />

110 kw<br />

1568 kg<br />

222 km/h<br />

-<br />

-<br />

85 kw<br />

1527 kg<br />

140 km/h<br />

Verbrennungsmotor 40,5 kg 40,5 kg -<br />

Getriebe 12,9 kg 12,5 kg 4 kg<br />

E-Motor + (Batteriegehäuse)* - 15 kg 21,6 kg*<br />

Summe 53,4 kg 68 kg 25,6 kg<br />

Veränderung ICE zu HEV +14,6 kg (= 27,3 %)<br />

* hier nicht gegossen<br />

Veränderung ICE zu BEV -27,8kg (= 52 %)<br />

Bild 10: Analyse der Gusskomponenten in der Kompaktklasse [9] 3 .<br />

3 all right of the data (system, sub-system and component photos, weights and material details) is retained by A2Mac1<br />

Automotive Benchmarking<br />

Gießereimodellbau – Mit Holz und Kunststoff neue Welten schaffen<br />

Unser Kerngeschäft sind große Gießereimodelle aus Holz, Kunststoff und Schaumstoff zur Herstellung<br />

Maschinenbauteile und Dieselmotoren für sämtliche Gusswerkstoffe.<br />

Durch unsere Rund 30 Mitarbeiter, unsere 7 CAD/CAM Arbeitsplätze und unsere 5 CNC-Fräsen<br />

ist es uns möglich schnell und flexibel auf sämtliche Kundenwünsche zu reagieren.<br />

Auf Grund unserer 3D Laserscantechnik ist es uns möglich, ein Projekt von der Konstruktion über die<br />

Erstellung und optischen Vermessung der Modelleinrichtung bis zur Kontrolle des Gussteils zu begleiten.<br />

Duisburger Modellfabrik GmbH – Dr. Alfred-Herrhausen-Allee 59 – 47228 Duisburg – +49 (0)2065 960363<br />

www.duisburger-modellfabrik.de – info@duisburger-modellfabrik.de


ESSAY<br />

Gussgewichte im Antriebsstrang Mittelklasse<br />

Gewicht, kg<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

66,2<br />

+14 % -46 %<br />

75,4<br />

35,8<br />

Volkswagen Passat<br />

1.8 TSi Comfortline<br />

Toyota Prius 1.8<br />

VVT-i Hybrid<br />

Nissan Leaf<br />

0<br />

VW Passat Toyota Prius Nissan Leaf<br />

Hubraum<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

Gewicht<br />

Top Speed<br />

1798 cm<br />

4<br />

118 kw<br />

1502 kg<br />

220 km/h<br />

1375 cm<br />

4<br />

90 kw<br />

1568 kg<br />

180 km/h<br />

-<br />

-<br />

80 kw<br />

1567 kg<br />

145 km/h<br />

Verbrennungsmotor 53 kg 39,3 kg -<br />

Getriebe 13,2 kg 22,6 kg 10,9 kg<br />

E-Motor + (Batteriegehäuse)* - 13,5 kg* 24,9 kg*<br />

Summe 66,2 kg 75,4 kg 35,8 kg<br />

Veränderung ICE zu HEV +9,2 kg (14 = %)<br />

* hier nicht gegossen<br />

Veränderung ICE zu BEV -30,4 kg (= 46 %)<br />

Bild 11: Analyse der Gusskomponenten in der Mittelklasse [9] 4 .<br />

Schlussfolgerung für die deutsche Gießerei-Industrie<br />

Hinsichtlich der Auswirkungen auf die deutsche Gießereibranche<br />

kann gesagt werden, dass sich die Bauteilspektren, unabhängig<br />

vom Zukunftsszenario, schon längst verändert haben.<br />

Downsizing und Hybridisierung beeinflussen die klassischen<br />

Gusskomponenten bereits heute und sind Vorboten der Elektromobilität<br />

[18]. Sowohl Elektrofahrzeuge als auch Hybrid-Fahrzeuge<br />

müssen leichter werden, um das zusätzliche Gewicht der<br />

Batterie zu kompensieren und die Reichweite zu verlängern.<br />

Neben den Bauteilen, die bei Elektrofahrzeugen nicht mehr notwendig<br />

sind, bietet u. a. das Druckgießverfahren die Möglichkeit,<br />

den Anforderungen des Leichtbautrends als Gießverfahren<br />

gerecht zu werden. Durch die Möglichkeit äußerst kleine Wanddicken<br />

zu realisieren, sind dünnwandige Batteriegehäuse und<br />

-träger, die zum Teil durch komplexe Kühlkanäle die Temperierung<br />

der Batterie realisieren, das Zukunftspotenzial im Guss.<br />

Weiterhin besitzt der Elektromotor selbst ein entsprechendes<br />

Potenzial, denn hier sind ebenso die Integration von Kühlkanälen<br />

und weiterer Funktionen im Guss möglich. Das Gießverfahren<br />

bietet zahlreiche Möglichkeiten, Bauteile leichter zu konzipieren.<br />

Es erlaubt hohe Gestaltungsfreiheit, um den richtigen<br />

Werkstoff an der richtigen Stelle einzusetzen und hilft, mehrere<br />

Funktionen in ein Bauteil zu integrieren [18]. Es ist also richtig,<br />

dass manche Komponenten für die deutsche Gießerei-Industrie<br />

bei batterieelektrischen Fahrzeugen verlorengehen werden.<br />

Trotzdem wird es mit entsprechend angepasster<br />

Geometrie selbst in Elektrofahrzeugen weiterhin Bedarf geben.<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar H. Kallien, Hochschule Aalen, Aalen, Volkan<br />

Görgün, AVL Deutschland GmbH, Stuttgart, und Dr.-Ing. Christian<br />

Wilhelm, Mauer<br />

Literatur:<br />

[1] Daimler AG [online], https://www.daimler.com. https://www.<br />

daimler.com/konzern/tradition/geschichte/1885-1886.html.<br />

(Zugriff am 20.4.2017).<br />

[2] Brinkmann, D. J.: Trends in der Gießerei-Industrie. hww kompakt<br />

– Thema Gießerei-Industrie. S. 4-11.<br />

[3] Bandivadekar, A. [online]: ICCT, The International Council on<br />

Clean Transportation, 23.6.2017.<br />

http://www.theicct.org/publications/2017-global-update-LDV-<br />

GHG-FE-standards. (Zugriff am 5.8.2017).<br />

[4] Bundesministerium für Umwelt: Die EU-Verordnung zur Verminderung<br />

der CO 2 -Emissionen von Personenkraftwagen, Berlin, 2009.<br />

92 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong><br />

4 all right of the data (system, sub-system and component photos, weights and material details) is retained by A2Mac1<br />

Automotive Benchmarking


Übersicht der Gussgewichte<br />

VM<br />

Getriebe<br />

Getriebe<br />

E-Motor<br />

VM<br />

E-Motor<br />

Batterie<br />

Leistungselek.<br />

Getriebe<br />

Leistungselek.<br />

Batterie<br />

ICE<br />

Hybrid<br />

Veränderung<br />

BEV<br />

Veränderung<br />

VW Up<br />

VW e-UP<br />

39,1 kg<br />

-<br />

-<br />

25,6 kg<br />

-35 %<br />

VW Golf 1,4<br />

VW Golf GTE<br />

VW e-Golf<br />

53,4 kg<br />

68 kg<br />

+27,3 %<br />

25,6 kg<br />

-52 %<br />

VW Passat<br />

Toyota Prius<br />

Nissan Leaf<br />

66,2 kg<br />

75,4 kg<br />

+14 %<br />

35,8 kg<br />

-46 %<br />

Veränderung im Schnitt um + 20,7 % von ICE zu HEV<br />

Veränderung im Schnitt um – 44,3 % von ICE zu BEV<br />

Bild 12: Übersicht der Veränderung durch Elektrifizierung [9] 5 .<br />

Bild 13: Neues Produktportfolio von BMW aus Gussstrukturteilen [15].<br />

[5] V. V. Deutschland [online]: https://www.vcd.org<br />

https://www.vcd.org/themen/auto-umwelt/co2-grenzwert/<br />

(Zugriff am 18.4.2017).<br />

[6] VDG Aktuell (2014), Nr. 2, S. 20-23.<br />

[7] Wöstmann, F. J. [online]: Gussteile für E-Maschinen. www.<br />

ifam.fraunhofer.de https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=<br />

&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjA<br />

4vKlnuDTAhVSLVAKHca5AJIQFgg9MAM&url=http%3A%2F%2Fw<br />

5 all right of the data (system, sub-system and component photos, weights and material details) is retained by A2Mac1<br />

Automotive Benchmarking<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 93


ESSAY<br />

Fuel Cell<br />

8 %<br />

21 %<br />

71 %<br />

Globale Produktion von<br />

ca. 100 Mio.<br />

Verbrennungsmotoren<br />

Bild 14: Prognose zur globalen Motorenproduktion.<br />

GRAFIK: AVL, IHS<br />

ww.ifam.fraunhofer.de%2Fde%2FInstitutsprofil%2FStandorte%2<br />

FBremen%2FFormgebung_Funktionswerkstoffe%2FGiessereite<br />

ch (Zugriff am 8.5.2017).<br />

[8] Nissan [online]: http://www.nissan.ca/en/electric-cars/<br />

leaf/features/<br />

(Zugriff am 3.10.2017).<br />

[9] a2mac1 Automotive Benchmarking [online], https://www.<br />

a2mac1.com/home/home.asp.<br />

[10] Georg Fischer [online]: https://www.georgfischer.com<br />

https://www.georgfischer.com/content/gf/com/de/news/<br />

mediareleases/mediarelease/gf-secures-major-order-for-hybridvehicle-components.html<br />

(Zugriff am 20.10.2017).<br />

[11] Lager, M.: Auswirkungen der Elektromobilität auf die Druckgussbranche<br />

am Beispiel der Bühler AG. Masterarbeit, Winterthur,<br />

Schweiz, 2015.<br />

[12] Gießtechnik im Motorenbau 2017. VDI Materials Engineering,<br />

2017.<br />

[13] Renault Groupe [online]: http://media.renault.at/?act=50<br />

8&tab=media&id=13971.<br />

(Zugriff am 11.9.2017).<br />

[14] CSA Herzogenburg GmbH [online]: http://www.csa.at<br />

http://www.csa.at/en/products-solutions/cars/<br />

(Zugriff am 17.10.2017).<br />

[15] Fent, D. A.: Der Wandel einer Druckgießerei von Motor- zu<br />

Strukturbauteilen. Aalener Gießerei-Kolloquium, BMW Group,<br />

2015.<br />

[16] Sterr & Eder Industrieservice [online]: www.sterr-eder.de<br />

http://www.sterr-eder.de/structural-castings/<br />

(Zugriff am 15.5.2017).<br />

[17] Volkswagen: Life Cycle Engineering. Leichtbaugipfel Würzburg:<br />

Konzernforschung Umwelt, 2017.<br />

[18] Rau, G. [online]: www.giesserei.eu (28.<strong>04</strong>.2017) http://<br />

www.giesserei.eu/magazin/fachartikel/2017/leichtbaupotenzial-von-guss-fuer-die-elektromobilitaet/<br />

(Zugriff am 8.5.2017).<br />

[19] Bosch Media Service, [online]: http://www.bosch-presse.<br />

de<br />

http://www.bosch-presse.de/pressportal/de/de/der-start-upantrieb-fuer-elektroautos-mehr-reichweite-mit-der-eachse-vonbosch-121216.html.<br />

(Zugriff am 5.9.2017).<br />

[20] Fabbroni, M.: Die Wettbewerbsfähigkeit der Druckgussindustrie<br />

im Jahre 2020. Bühler AG, Congress Centrum Heidenheim,<br />

17.3.17.<br />

[21] Hadler, J.; Neußer, H.-J.; Szengel, R., u. a.: Der neue TSI. 33.<br />

Internationales Wiener Motorensymposium, 2012.<br />

Willkommen in der Welt der Gießereimaschinen<br />

FESCO<br />

Gießereimaschinen GmbH<br />

Berleburger Str. 2-4<br />

57250 Netphen<br />

Tel.: +49 2738 688 2522<br />

Fax: +49 2738 688 2529<br />

www.fesco-gmbh.de<br />

94 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


FEUERFEST-LÖSUNGEN<br />

FÜR DIE <strong>GIESSEREI</strong>-INDUSTRIE<br />

Calderys Deutschland GmbH<br />

✉<br />

<br />

germany@calderys.com<br />

www.calderys.de<br />

a member of Imerys


SPEKTRUM<br />

FOTOS: SHL<br />

Tadelloser Schliff<br />

für Alu-Strukturbauteile<br />

Der Handlingroboter verfährt auf einer<br />

Transferstrecke von rund 26 m Länge und<br />

bestückt die Bearbeitungszellen.<br />

Ein Tier-1-Druckgusslieferant in der Slowakei fertigt komplexe Aluminiumstrukturbauteile<br />

für Premiumfahrzeuge. Den letzten Schliff erhalten diese in einer hochmodernen<br />

Anlage, die der Automatisierungsspezialist SHL AG mit Sitz im schwäbischen Böttingen<br />

geliefert hat. Acht Roboter führen die Werkstücke den einzelnen Bearbeitungsstationen<br />

zu und legen sie anschließend für weitere Fertigungsschritte ab. Mit dem Ergebnis ist<br />

der Zulieferer sehr zufrieden. Die Bauteile erfüllen die hohen Qualitätsanforderungen<br />

und die Anlage arbeitet absolut zuverlässig.<br />

VON MATTHIAS SCHWEIZER, FILDER-<br />

STADT<br />

Mit dem Bau einer neuen Halle<br />

stellte der Druckgusszulieferer<br />

auch seine Produktion auf den<br />

Prüfstand – mit dem Ziel, die Prozesse zu<br />

optimieren. In diesem Zusammenhang<br />

suchte das Unternehmen nach einer Lösung,<br />

Karosserieteile – sogenannte Gehängeaufnahmen<br />

– mit komplexen Geometrien<br />

automatisiert zu schleifen. Die<br />

Ansprüche waren klar definiert: Die Teile<br />

müssen grat- und brandrissfrei sein, um<br />

sie anschließend problemlos zu verkleben.<br />

Darüber hinaus sollte die Anlage zuverlässig<br />

mit hoher Leistung fahren: Alle<br />

140 s müssen je zwei linke und rechte<br />

Gehängeaufnahmen fertig geschliffen<br />

sein (Bild 1).<br />

Eine der größten Anlagen<br />

der Firmengeschichte<br />

Insgesamt acht Wettbewerber nahmen an<br />

der Ausschreibung teil. Das Rennen<br />

Bild 1: Die Alu-Strukturbauteile erhalten<br />

einen tadellosen Schliff und erfüllen die<br />

geforderten Oberflächengüten.<br />

96 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Der Handlingroboter legt jedes Werkstück<br />

definiert ab. Anschließend greift es<br />

der Bearbeitungsroboter und schwenkt<br />

das 8,5 kg schwere Bauteil zunächst an<br />

eine SHL-Freiband- und Kontaktrollenschleifmaschine<br />

FKS250/450 ROB sowie<br />

zur weiteren Bearbeitung an eine zweite<br />

Maschine gleichen Typs. Danach führt der<br />

Roboter das Bauteil präzise an ein SHL-<br />

Doppelbürstaggregat DP550/100. Eine<br />

Entgratspindel übernimmt Arbeiten an<br />

schwer zugänglichen Stellen der Aufnahmen.<br />

Sind alle Prozesse erfolgreich abgelaufen,<br />

übergibt der Roboter das Bauteil<br />

per „Shake Hand“ direkt an seinen „Kollegen“<br />

in der zweiten Zelleneinheit (Bild 4).<br />

Hier bearbeiten die gleichen Maschinentypen<br />

nun die Bauteil-Außenseiten.<br />

machte schließlich die SHL AG. „Wir hatten<br />

schnell eine Grundidee entwickelt und<br />

diese präsentiert. Technologisch lagen wir<br />

vorne, und die Verantwortlichen waren<br />

von der Konzeption überzeugt“, schildert<br />

Wilhelm Tillinger vom technischen Vertrieb<br />

bei SHL (Bild 2). Mitentscheidend<br />

für den Zuschlag nach Schwaben waren<br />

positive Erfahrungen, die der Zulieferer<br />

in früheren Projekten mit SHL sammeln<br />

konnte. Damit war der Startschuss für eine<br />

der größten Anlagen gefallen, die der<br />

Automatisierungsspezialist in seiner Firmengeschichte<br />

gebaut hat.<br />

Das Projekt nimmt in der neuen Halle<br />

beträchtlichen Raum ein. Die Anlage hat<br />

eine Gesamtlänge von 35 m. Die Handlingroboter<br />

verfahren auf zwei rund 26 m<br />

langen Achsen und bestücken die Schleifzellen,<br />

von denen sich insgesamt vier auf<br />

jeder Seite befinden (Bild 3). Auf der einen<br />

Seite werden die Komponenten für<br />

den Einbau im linken, auf der anderen für<br />

den Einsatz im rechten Pkw-Teil bearbeitet.<br />

Jeweils zwei sind zu einer Zelleneinheit<br />

zusammengefasst. So kann die Anlage<br />

auf jeder Seite zwei Werkstücke parallel<br />

schleifen. „Damit stellen wir die<br />

hohe Ausbringung sicher“, sagt SHL-Projektleiter<br />

Daniel Welte. Um einen durchgängigen<br />

Prozess zu realisieren, bestücken<br />

die sechsachsigen Industrieroboter<br />

immer zuerst die vordere, von der Entnahmestelle<br />

weiter entfernte Einheit. In<br />

der einen Zelle wird zunächst die Innenseite<br />

der Strukturbauteile, in der benachbarten<br />

Zelle nach Übergabe die Außenseite<br />

bearbeitet.<br />

Bild 2: Daniel Welte (links), Projektleiter<br />

bei SHL und Wilhelm Tillinger, Technischer<br />

Vertrieb von SHL, waren maßgeblich<br />

an der Realisierung der Anlage<br />

beteiligt.<br />

Wärmebehandlungsgestellen in den Ladesektor<br />

mit drei Zonen. Ein Sicherheitssystem<br />

sorgt dafür, dass sich der Roboterschutzzaun<br />

erst dann öffnet, wenn der<br />

Bedienbereich geschlossen ist. Jedes Teil<br />

wird über einen Data Matrix Code identifiziert.<br />

Die Informationen werden an das<br />

MES-System weitergeleitet. Dies stellt die<br />

Rückverfolgbarkeit sicher. „Herrin über<br />

die Anlage ist die SPS. Sie übermittelt die<br />

Daten an den Roboter, der dann gezielt<br />

die richtigen Werkstücke entnimmt und<br />

sie den Zellen zuführt“, schildert Daniel<br />

Welte. Diese Lösung verhindert, dass Teile<br />

falsch bearbeitet werden. Die SPS gibt<br />

außerdem vor, aus welchen der drei Boxen<br />

Teile zu entnehmen sind.<br />

Herausforderung Shake Hand<br />

Im Anschluss legt der Roboter das fertige<br />

Werkstück auf ein Band, wo es zur weiteren<br />

Bearbeitung zur Verfügung gestellt<br />

wird. SHL hat über das MES sieben mögliche<br />

Fehlerquellen definiert. Dazu gehören<br />

Bandriss oder Motorüberlastung. Ist<br />

der Prozess reibungslos abgelaufen, landet<br />

das Werkstück auf dem I.O.-Band.<br />

Andernfalls nutzt der Roboter die Parallelablage,<br />

und es muss nachgearbeitet werden.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

war die reibungslose Bauteilübergabe zwischen<br />

der Innen- und Außenbehandlung.<br />

„Beim Weiterreichen mittels Shake Hand<br />

sind die beiden Roboter direkt voneinander<br />

abhängig. Es gibt keine Pufferzone.<br />

Deswegen müssen die Taktzeiten genau<br />

passen“, schildert Daniel Welte.<br />

Bild 3: Blick auf die Gesamtanlage von<br />

SHL zum Schleifen von Alu-Strukturbauteilen<br />

bei einem Tier-1-Zulieferer in der<br />

Slowakei.<br />

Herrin der Anlage ist die SPS<br />

Gabelstapler fahren die Gehängeaufnahmen<br />

nach der Wärmebehandlung in den<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 97


SPEKTRUM<br />

Bild 4: Der Roboter führt die Aluminium-<br />

Strukturbauteile an die einzelnen Bearbeitungsstationen<br />

und übergibt dann per<br />

„Shake Hand“ an Roboter Nummer zwei<br />

in der Nachbarzelle.<br />

SHL hat in die Slowakei eine komplette<br />

Fertigungslinie geliefert. Sie beinhaltet<br />

das Teilehandling, die Be- und Entladung,<br />

den Bearbeitungsprozess sowie die Absaugung<br />

von Stäuben (Bild 5). Die erste<br />

Linie wurde im Oktober 2016 geliefert,<br />

die zweite folgte im Februar 2017. Die<br />

höchste Ausbringung soll im Jahr <strong>2018</strong><br />

erreicht werden. Die Anlage läuft im Vier-<br />

Schicht-Betrieb rund um die Uhr. SHL<br />

hat seine Lösung flexibel ausgelegt. Der<br />

Betreiber kann auf Wunsch auf beiden<br />

Bild 5: SHL hat eine komplette Fertigungslinie<br />

für die Prozesse Handling,<br />

Beladung, Bearbeitung, Entladung und<br />

Absaugung geliefert.<br />

Seiten komplett linke oder rechte Bauteile<br />

fertigen, auch Mischformen sind<br />

machbar. Das Bauteil wurde von SHL in<br />

20 Bearbeitungszonen aufgeteilt. Bei längerem<br />

Einsatz können sich die Spritzgießformen<br />

verschlechtern. Dann treten<br />

unter Umständen größere Brandrisse<br />

auf, die unterschiedlich verteilt sind. In<br />

einem solchen Fall kann der Betreiber<br />

gezielt nachschleifen lassen. Das von<br />

SHL erstellte Programm zeigt ihm auf<br />

anschauliche Weise, wo dies erforderlich<br />

ist.<br />

Der Tier-1-Zulieferer ist mit der SHL-<br />

Anlage sehr zufrieden. Sie arbeitet problemlos<br />

und liefert die für die weitere Bearbeitung<br />

geforderte Oberflächengüte.<br />

Auch die Inbetriebnahme ging schnell und<br />

störungsfrei über die Bühne. Aus Sicht<br />

von Wilhelm Tillinger erfolgte die Zusammenarbeit<br />

mit den slowakischen Kollegen<br />

stets auf Augenhöhe, war partnerschaftlich<br />

und lösungsorientiert. Die Beurteilung<br />

der Gesamtperformance von SHL durch<br />

die Geschäftsführung des Druckgusszulieferers<br />

kann sich sehen lassen: „Die Zuarbeit,<br />

Unterstützung und Umsetzung bei<br />

dem umfangreichen Projekt durch das<br />

gesamte SHL-Team waren stets vorbildlich<br />

und professionell in Zielfindung und<br />

Realisierung. Wir haben einen Top-Support<br />

erhalten“, heißt es von Seiten der<br />

Technikleitung.<br />

www.shl.ag<br />

98 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Wir sind internationaler Markt- und<br />

Technologieführer bei Induktionsanlagen<br />

zum Schmelzen, Speichern,<br />

Gießen und Erwärmen von Stahl,<br />

Eisen und Nichteisenmetallen.<br />

Unser Erfolg basiert auf unseren<br />

über 400 engagierten Mitarbeitern.<br />

Sie sorgen für die perfekte Kombination<br />

aus dem Vertrauen auf bewährte,<br />

zuverlässige Technik und dem intelligenten<br />

Einsatz von nachhaltigen<br />

Innovationen.<br />

ABP Induction Systems GmbH · Kanalstraße 25 · 44147 Dortmund · Tel.: +49 231 997-0 · www.abpinduction.com


Eine komplexe Automation wird für Aluminium-Druckgießer immer<br />

wichtiger, schließlich steckt in der Nachbearbeitung je nach Bauteil<br />

ein beachtlicher Teil der Wertschöpfung.<br />

Automatisierung pfiffig umgesetzt<br />

Für Druckguss Westfalen, Geseke, hat das Systemhaus W&R Industrievertretung,<br />

Mainz, für die Fertigung von Aluminium-Gehäusen eine Automatisierung inklusive<br />

Zerspanen, Waschen, Trocknen und intelligenter Bestückung realisiert.<br />

FOTOS: W&R/ZIKOMM<br />

VON BJÖRN THOMAS MASUCH, GE-<br />

VELSBERG<br />

Der Automatisierungsbedarf bei<br />

Druckguss Westfalen entstand<br />

durch Erhöhung der Produktionskapazität<br />

eines Anschluss-Gehäuses für<br />

Turbolader – auch „Lokomotive“ genannt<br />

– von einigen Tausend auf mehrere Millionen<br />

pro Jahr. Allein in 2017 wurden<br />

die Aluminiumteile in Geseke rund 2,5<br />

Millionen Mal produziert. Das heißt: alle<br />

5 s verlässt ein fertiges Bauteil die Anlage.<br />

Anschließend erhalten sie in der<br />

Nachbarhalle auf einer automatisierten<br />

Anlage von W&R eine Fräsbearbeitung<br />

sowie Bohrungen und Gewinde. Die Qualitätsansprüche<br />

sind hoch: Die Teile erfordern<br />

geringste Toleranzen, äußerst<br />

hohe Präzision und ein sehr vielschichtiges<br />

Handling.<br />

Höhere Stückzahlen nur durch<br />

Automation<br />

Automatisierung ist bei Druckguss Westfalen<br />

schon seit einigen Jahren ein wichtiges<br />

Thema: Bei den Gießzellen gibt es<br />

inzwischen keine Zelle mehr, die nicht automatisiert<br />

ist. Und für die Nachbearbeitung<br />

der Druckgussteile hat W&R nun die<br />

erste automatisierte Anlage geliefert und<br />

installiert (Bild 1). Die Vorteile sind neben<br />

einer effizienteren Produktion auch „eine<br />

hohe Wiederholgenauigkeit und die engen<br />

Toleranzen“, erklärt Hakan Günesdogan,<br />

Bild 1: Auf zwei Brother Speedio S700X1<br />

werden die Bauteile bearbeitet.<br />

Leitung Einkauf bei Druckguss Westfalen.<br />

Bisher erfolgte die Fertigung der Gehäuse<br />

auf den manuell bestückten Bear-<br />

100 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


SPEKTRUM<br />

beitungszentren Brother TC32BN-QT. „Bei<br />

den neuen Stückzahlen war eine wirtschaftliche<br />

Produktion nur noch automatisiert<br />

realisierbar“, erklärt Andreas Zugck,<br />

technischer Leiter von W&R. Schließlich<br />

war die Anforderung an die Bearbeitung<br />

komplex: drei Bohrungen, fünf Gewinde<br />

sowie Waschen und Trocknen in möglichst<br />

kurzer Zeit. Dabei sind immer acht verschiedene<br />

Gussnester im Umlauf, die automatisiert,<br />

sortiert und geprüft durch die<br />

Anlage geschleust werden. Hinzu kommt<br />

noch eine besondere Herausforderung:<br />

Von den Teilen existieren acht verschiedene<br />

Varianten, die sich in bestimmten Abmessungen<br />

unterscheiden. Zusätzlich<br />

müssen am Ende der Bearbeitung die Teile<br />

präzise gesäubert werden, um im späteren<br />

Einsatz ein Verkleben zu ermöglichen<br />

und Kurzschlüsse zu vermeiden.<br />

Die Lösung: Zwei Brother Speedio<br />

S700X1, zwei Roboter, eine Waschanlage,<br />

die Späne entfernt, eine Bauteil-Trocknung<br />

und eine automatische Bauteilprüfung<br />

über ein Kamerasystem. Alles ist<br />

verknüpft durch ein intelligentes Bestückungssystem,<br />

das auch Fehler der Bediener<br />

automatisch erkennt und korrigiert.<br />

Mit dieser Automationslösung konnte<br />

sich W&R Industrievertretung aus<br />

Mainz-Kastel gegen zahlreiche namhafte<br />

Mitbewerber durchsetzen. „W&R hat hier<br />

die pfiffigsten Ideen realisiert, bei denen<br />

andere Unternehmen gesagt haben, das<br />

gehe so gar nicht“, erklärt Günesdogan.<br />

Bild 3: Eine Kameraüberwachung erleichtert<br />

die Fernüberwachung der Anlagen.<br />

Bild 2: Rainer Voß, Vertriebsleiter W&R<br />

(links), und Hakan Günesdogan, Leitung<br />

Einkauf bei Druckguss Westfalen.<br />

„Am Anfang unserer Kunden-Aufträge<br />

steht meist eine Zeichnung oder manchmal<br />

nur eine Prinzipskizze“, so Günesdogan<br />

weiter. „Die Konstruktion der Gussteile<br />

versuchen wir soweit zu optimieren,<br />

dass so wenig Nachbearbeitung wie möglich<br />

anfällt.“ Das ausgefeilte Konzept und<br />

die technischen Ideen für die Automation<br />

entstanden in einer intensiven Zusammenarbeit<br />

von Druckguss Westfalen und<br />

W&R, wobei neben Andreas Zugck auch<br />

W&R-Vertriebsleiter Rainer Voß regelmäßig<br />

vor Ort war (Bild 2). Günesdogan:<br />

„W&R hat hier ein großes Know-how im<br />

Design vorgelegt.“ Ein wichtiger Punkt ist<br />

hier zum Beispiel die Zwölffach-Aufnahme<br />

für die unterschiedlichen Teile. Daneben<br />

war natürlich auch der Stückkostenpreis<br />

ein ständiger Gradmesser: „Der läuft auch<br />

während des gesamten Entwicklungsprozesses<br />

immer mit.“<br />

Service von großer Bedeutung<br />

Eine wichtige Rolle spielt für Druckguss<br />

Westfalen zudem der Service für die Maschinen<br />

und die gesamte Anlage. Um diesen<br />

Service bei der Automatisierung noch<br />

weiter zu verbessern, wurde eine Kameraüberwachung<br />

installiert, welche die Fernüberwachung<br />

erleichtert (Bild 3). Da<br />

Druckguss Westfalen bereits seit zehn<br />

Jahren mit W&R zusammenarbeitet und<br />

mehr als ein Dutzend Brother-Bearbeitungszentren<br />

in Betrieb hat, bestätigt Günesdogan<br />

die sehr gute Erfahrung auch<br />

im Servicebereich. „Wenn wir ein dringendes<br />

Problem haben, rufe ich bei W&R an<br />

und am nächsten Tag ist jemand vor Ort.“<br />

www.w-r-brother.de, www.dw-alu.de<br />

Björn Thomas Masuch, ZIKOMM –<br />

Kommunikation für den Mittelstand<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 101


SPEKTRUM<br />

FOTOS: RUF<br />

Die RUF-Brikettieranlage läuft sehr zuverlässig“, betonen ZF-Manager<br />

Andreas Dotterweich (links) und ZF-Servicetechniker Oliver Kniesburges,<br />

der CNC-Anlage und Presse instand hält.<br />

Brikettieren: umweltschonend<br />

und effizient<br />

ZF Gusstechnologie vereinfacht Handling von Frässpänen mit RUF-Brikettierpresse<br />

VON PETER KLINGAUF, AUGSBURG<br />

Brikettiertechnik von RUF, Zaisertshofen,<br />

unterstützt den Automobilzulieferer<br />

ZF Gusstechnologie<br />

GmbH dabei, seine Prozesse effizient zu<br />

gestalten. Der Nürnberger Druckgussspezialist<br />

presst die Aluminiumspäne, die<br />

bei der Bearbeitung von Pkw-Getriebegehäusen<br />

und Getriebeteilen anfallen, mit<br />

Anlagen von RUF zu festen Briketts und<br />

befreit sie dabei weitgehend von anhaftenden<br />

Kühlschmierstoffen (KSS). So<br />

spart das Unternehmen viel Platz und Logistikaufwand,<br />

vermeidet die Verschleppung<br />

der Schmierstoffe, schont die Umwelt<br />

und erhöht den Verkaufserlös der<br />

Aluminiumspäne.<br />

Abfälle in Sekundärrohstoffe<br />

umwandeln<br />

Die ZF Gusstechnologie GmbH ist in einer<br />

der anspruchsvollsten Branchen tätig,<br />

denn die Automobilindustrie fordert<br />

höchste Qualität und Fehlerfreiheit der<br />

Produkte sowie eine äußerst kostenbewusste<br />

Produktion. Das gilt selbstver-<br />

102 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


ständlich auch für die Pkw-Getriebegehäuse<br />

und Getriebeteile aus Aluminium und<br />

Magnesium, die das Druckgusswerk in<br />

Nürnberg mit rund 1000 Mitarbeitern herstellt.<br />

Die Produkte werden sowohl konzernintern<br />

an Getriebewerke von ZF Friedrichshafen<br />

als auch an viele bedeutende<br />

OEMs geliefert. Die Aluminiumteile, die auf<br />

Maschinen mit bis zu 4000 t Schließkraft<br />

gegossen werden, durchlaufen anschließend<br />

noch eine spanende Bearbeitung,<br />

bevor sie einbaufertig ausgeliefert werden.<br />

Dabei fallen in den Bearbeitungszentren<br />

jährlich rund 150 t emulsionsbehaftete<br />

Aluminiumspäne an.<br />

Dass das Handling der Späne effizient,<br />

sauber und umweltschonend gelöst<br />

werden muss, stand für die Verantwortlichen<br />

schon fest als sie in den 1990er<br />

Jahren zusätzlich zum Druckgießen auch<br />

die spanende Bearbeitung einführten.<br />

Von Beginn an setzten sie dabei auf Brikettieranlagen<br />

von RUF, um Produktionsabfälle<br />

in wertvolle Sekundärrohstoffe<br />

umzuwandeln.<br />

Die Brikettieranlagen sind bei ZF bis<br />

heute im Einsatz. Die erste, Mitte der<br />

90er-Jahre installierte Presse wurde 2001<br />

durch eine andere RUF-Anlage ersetzt, die<br />

besser zum damals anfallenden Spänevolumen<br />

passte (Bild 1). Diese Maschine<br />

vom Typ RB 4/3000/60 arbeitet heute<br />

noch und hat bislang innerhalb von etwa<br />

42 000 h Betriebszeit rund 6 Mio. Aluminiumbriketts<br />

produziert. Die Ziffern der<br />

Typbezeichnung stehen für 4 kW elektrische<br />

Antriebsleistung, einen Pressdruck<br />

von 3000 kg/cm² und einen Durchmesser<br />

der zylindrischen Briketts von 60 mm.<br />

Die dritte RUF-Presse analoger Bauart,<br />

die diese Altanlage ersetzt, wurde im<br />

März <strong>2018</strong> ausgeliefert. Zudem setzt ZF<br />

an weiteren Standorten ebenfalls RUF-<br />

Brikettieranlagen ein – sowohl für Aluminium<br />

als auch für Schleifschlamm. Neben<br />

ZF verwenden auch viele andere Aluminium-Druckgießer<br />

mit mechanischer Bearbeitung<br />

Brikettieranlagen zur effizienten<br />

Verarbeitung der Späne.<br />

Schüttvolumen auf ein Zehntel<br />

reduziert, Erlöse gesteigert<br />

Andreas Dotterweich, Manager bei ZF<br />

Gusstechnologie, erläutert: „Die wichtigsten<br />

Vorteile des Brikettierens liegen<br />

für uns in der Platzeinsparung, dem Umweltschutz<br />

und darin, die Verschleppung<br />

von Kühlschmierstoffen zu vermeiden.“<br />

Die Zahlen zur Platzeinsparung und dem<br />

damit einhergehenden vereinfachten<br />

Handling sprechen für sich: So sinkt<br />

durch die Brikettierung das Schüttvolumen<br />

deutlich – für lose Frässpäne liegt<br />

Bild 2: Rund 6 Mio.<br />

leicht und sauber<br />

transportierbare<br />

Aluminiumbriketts<br />

hat die RUF-Anlage<br />

seit 2001 gepresst.<br />

Bild 1: Seit 2001 ist die kompakte<br />

Presse bei ZF im Einsatz.<br />

es bei etwa 140 bis 150 kg/m 3 , pro Tonne<br />

beanspruchen sie also fast 7 m³ Raum.<br />

Die Aluminiumbriketts hingegen füllen<br />

nur etwas mehr als ein Zehntel dieses<br />

Volumens (Bild 2). Entsprechend weniger<br />

Lagerplatz wird benötigt und die Abholung<br />

durch einen Metallhändler kann erheblich<br />

seltener erfolgen, was die Transportkosten<br />

senkt.<br />

Da für ZF Gusstechnologie allein schon<br />

die optimale Prozessgestaltung, die Sauberkeit<br />

in den Hallen und der Umweltschutz<br />

als Argumente für die Brikettierung<br />

ausreichen, stellte das Unternehmen an<br />

dieser Stelle keine eigene Amortisationsrechnung<br />

an. Diese gibt es aber von zahlreichen<br />

anderen Anwendern. Allein infolge<br />

der stark vereinfachten Logistik liegt<br />

der Erlös von Spänebriketts verglichen mit<br />

losen Spänen in vielen Fällen schon um<br />

rund 100 Euro pro Tonne höher. Hinzu<br />

kommen oft weitere Mehrerlöse, weil für<br />

Briketts bessere Vermarktungswege offen<br />

stehen, sodass sich der gesamte Mehrerlös<br />

auf viele 100 Euro pro Tonne summieren<br />

kann.<br />

Ein weiterer wichtiger Vorteil wird<br />

ebenfalls nur durch die Brikettierung erreicht:<br />

Lose nasse Späne enthalten eine<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 103


SPEKTRUM<br />

oft schwankende, schwer zu kontrollierende<br />

Restfeuchte, die bei der Vermarktung<br />

zum Abzug kommt. Demgegenüber<br />

handelt es sich bei Spänebriketts um einen<br />

definierten Aluminiumschrott, mit stets<br />

gleicher (geringer) Restfeuchte. Hierdurch<br />

wird Planbarkeit bei der Vermarktung erreicht<br />

und es kommt nicht mehr zu Fehlabrechnungen.<br />

Metallspäne und Kühlschmierstoffe<br />

sicher trennen<br />

Durch das Pressen der Späne ergibt sich<br />

eine nahezu vollständige Trennung von<br />

Metall und Kühlschmierstoffen. Schon in<br />

den Sammelbehältern für die Späne an<br />

den Bearbeitungszentren tropfen Teile der<br />

Emulsionen ab und sammeln sich in einem<br />

doppelten Boden (Bild 3). Wenn die<br />

Späne bei ZF in die Brikettieranlage gefüllt<br />

werden, liegt der KSS-Anteil noch bei<br />

etwa 20 %. Während des Pressvorgangs<br />

wird weitere Emulsion ausgepresst, wodurch<br />

die Restfeuchte in den Briketts auf<br />

rund 3 % sinkt. In Einzelfällen sind sogar<br />

noch niedrigere Werte möglich. Damit ist<br />

sichergestellt, dass beim weiteren Transport<br />

und der Lagerung keine KSS mehr<br />

austreten, welche die Umgebung verschmutzen<br />

könnten.<br />

Die ausgepressten Kühlschmierstoffe<br />

werden in einer Wanne unter der Presskammer<br />

aufgefangen, von dort in Sammelbehälter<br />

gepumpt und dann entsorgt.<br />

Für die bei ZF Gusstechnologie genutzten<br />

Emulsionen wäre eine Aufbereitung und<br />

erneute Nutzung der Kühlschmierstoffe zu<br />

aufwendig. Besonders bei Unternehmen,<br />

die reine Öle als KSS einsetzen, lohnt es<br />

sich aber oft, die ausgepressten Öle zu<br />

filtern und erneut zu verwenden.<br />

Der Personalaufwand für das Brikettieren<br />

ist minimal, auch deshalb, weil<br />

RUF die Brikettieranlage mit einer automatischen<br />

Beschickungseinrichtung lieferte.<br />

Andreas Dotterweich zählt die<br />

noch manuell auszuführenden Tätigkeiten<br />

auf: „Der von den Spänen abgetropfte<br />

KSS wird aus dem doppelten Boden<br />

der Späneloren abgelassen, die Lore wird<br />

auf die Hebevorrichtung der Presse geschoben,<br />

per Knopfdruck das Anheben<br />

und Entleeren gestartet und anschließend<br />

die so automatisch entleerte Lore<br />

weggerollt.“<br />

Eine Lichtschranke im Inneren des<br />

Trichters erkennt, wenn sich genügend<br />

Späne im Trichter befinden und startet die<br />

Brikettieranlage automatisch. Durch den<br />

hohen hydraulischen Druck werden die<br />

losen Aluspäne zu festen Briketts gepresst<br />

und anhaftende KSS fast vollständig ausgepresst.<br />

Anschließend schiebt die Anlage<br />

Bild 3: An allen Bearbeitungszentren<br />

bei ZF werden die<br />

Frässpäne in fahrbaren<br />

Containern<br />

gesammelt.<br />

Bild 4: Die Briketts<br />

mit einem Durchmesser<br />

von 60 mm<br />

warten in einem<br />

Sammelbehälter auf<br />

ihre Abholung durch<br />

einen Metallhändler.<br />

die fertigen Briketts über eine Auslaufschiene<br />

direkt in einen Sammelbehälter,<br />

der etwa 1 m³ fasst (Bild 4). Sobald die<br />

Presse alle Späne brikettiert hat, stoppt<br />

die Maschine ebenfalls automatisch und<br />

wartet auf neues Material.<br />

Bei ZF Gusstechnologie befindet sich<br />

die Anlage während der gesamten Betriebszeit<br />

(144 h/Woche) im Standby-<br />

Modus. In etwa 75 % dieser Zeit arbeitet<br />

sie und verpresst Späne mit einem Durchsatz<br />

von rund 50 kg/h, berichtet Oliver<br />

Kniesburges. Er ist als Servicetechniker<br />

für die CNC-Maschinen zuständig und betreut<br />

nebenbei auch die Brikettierpresse.<br />

Gerüstet für mannlosen Betrieb<br />

rund um die Uhr<br />

Bild 1: Seit 2001 ist die kompakte Presse<br />

bei ZF im Einsatz.<br />

RUF-Pressen, die bei anderen Anwendern<br />

an automatische Sammel- und Fördersysteme<br />

für Späne angeschlossen sind, arbeiten<br />

auch rund um die Uhr mannlos.<br />

Lediglich die mit Briketts gefüllten Sammelbehälter<br />

müssen dort manuell gegen<br />

leere Container ausgetauscht werden. Für<br />

ZF Gusstechnologie hat sich laut Andreas<br />

Dotterweich eine solche direkte Anbindung<br />

aber nicht gelohnt, da die anfallenden<br />

Spänemengen dafür zu gering sind.<br />

In Anbetracht der guten Erfahrungen<br />

mit RUF-Anlagen in den vergangenen zwei<br />

Jahrzehnten war für die Verantwortlichen<br />

klar, dass auch bei der Ersatzbeschaffung<br />

die Brikettierspezialisten aus Zaisertshofen<br />

zum Zuge kommen. Denn „die Anlagen<br />

laufen sehr zuverlässig“, betont Oliver<br />

Kniesburges. „Daher war die Entscheidung<br />

in puncto Ersatzbeschaffung relativ<br />

einfach und schnell getroffen“, ergänzt<br />

Andreas Dotterweich. Der Wechsel zu<br />

neuen Anlagen läuft stets reibungslos:<br />

„Das dauert nicht länger als einen Tag:<br />

Alte Anlage raus, neue rein, anschließen,<br />

starten, fertig.“<br />

www.brikettieren.de<br />

Peter Klingauf, k+k-PR GmbH,<br />

Augsburg<br />

1<strong>04</strong> <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


PERFEKTION IN JEDER FORM<br />

Innovative Form- und Gießtechnologien<br />

www.sinto.com<br />

• SEIATSU/ACE Formmaschinen<br />

und -anlagen<br />

• Kastenlose Formmaschinen<br />

und -anlagen<br />

• Vakuum Formmaschinen<br />

und -anlagen<br />

• Gießmaschinen, halbund<br />

vollautomatisch<br />

• Niederdruck-<br />

Gieß maschinen<br />

• Kipp-Gießmaschinen<br />

• Sandregenerierung<br />

• Software für Gießereien<br />

• Modernisierung<br />

vorhandener Anlagen<br />

• Service<br />

Neu!<br />

HEINRICH WAGNER SINTO Maschinenfabrik GmbH<br />

SINTOKOGIO GROUP<br />

Bahnhofstr.101 · 57334 Bad Laasphe, Germany<br />

Tel +49 2752 / 907 0 · Fax +49 2752 / 907 280<br />

www.wagner-sinto.de


SPEKTRUM<br />

FOTOS + GRAFIKEN: IMERYS METALCASTING GERMANY<br />

Abriebtester zur<br />

Formstoffbeurteilung<br />

Die Abriebfestigkeit einer Form ist ein<br />

entscheidender Faktor für die Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit eines Gussstücks.<br />

VON OLEG PODOBED, MAXIMILIAN<br />

EILHARD, SANDRA BÖHNKE, JENS<br />

BRUNE, MARL<br />

Der Abriebtester (oder Friability Tester)<br />

ist ein vielversprechendes<br />

Werkzeug zur Beurteilung und Einstellung<br />

von Formstoffsystemen in Bezug<br />

auf ein stabiles Formergebnis und um<br />

Sandabspülungen vorzubeugen. Er wurde<br />

vor kurzem in Europa nach langer Pause<br />

„wiederentdeckt“ (Bild 1). Kombiniert mit<br />

den klassischen Laboruntersuchungen,<br />

wie der Bestimmung der Verdichtbarkeit<br />

und des Wassergehalts sowie der Messung<br />

der Sandtemperatur, lassen sich<br />

schnell Aussagen über die Formbarkeit<br />

und die „mechanische“ Erosionsbeständigkeit<br />

treffen.<br />

Anforderungen an Formstoffe<br />

Schnell laufende Formanlagen mit kurzen<br />

Taktzeiten und hohen Verdichtungsdrücken,<br />

immer komplexere Modelle und höhere<br />

Formkastenausnutzung, neue Legierungen,<br />

dünnwandige Teile und hohe Gießtemperaturen,<br />

schnelle Sandumläufe und<br />

variierende Formstoffbelastungen stellen<br />

die bentonitgebundenen Formstoffsysteme<br />

vor neue bzw. noch anspruchsvollere<br />

Herausforderungen. Am Ende soll<br />

schließlich eine stabile Form für ein fehlerfreies<br />

und wirtschaftliches Gussstück<br />

stehen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

einer Gießerei am Standort Deutschland<br />

bewiesen werden.<br />

Der Formstoff ist und bleibt ein robuster<br />

und äußerst widerstandsfähiger Werkstoff<br />

(siehe Prof. H.-J. Wojtas in <strong>GIESSEREI</strong><br />

1/2013), braucht jedoch eine verstärkte<br />

Aufmerksamkeit, um möglichst seine volle<br />

Leistung abrufen zu können.<br />

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit<br />

den nicht so häufig betrachteten Bewertungskriterien<br />

der Formstoffqualität, wie<br />

z.B. der Plastizität, Formbarkeit und Abriebfestigkeit,<br />

um eine Verbindung zu den<br />

Bild 1: Abriebtester von Simpson Technologies<br />

GmbH.<br />

potenziellen Form- und Gussfehlern herstellen<br />

zu können und genaue Empfehlungen<br />

für deren prozesssichere Arbeitsbereiche<br />

zu definieren.<br />

Die Bestimmung der genannten Größen<br />

erfolgt – soweit den Autoren bekannt – in<br />

Gießereien entweder gar nicht oder nur<br />

sporadisch und ist eher im Hochschulbe-<br />

106 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Increasing compactability<br />

Increasing<br />

moisture<br />

Oversize<br />

castings<br />

Shrinks<br />

Blows<br />

Pin holes<br />

Supervoids on<br />

vertical faces<br />

Poor finish<br />

Gas, rough<br />

surface<br />

Expansion<br />

defects<br />

Shake-out<br />

problems<br />

Decreasing compactability<br />

Decreasing<br />

moisture<br />

Cuts and washes<br />

Friable,<br />

broken edges<br />

Hard to lift<br />

pockets<br />

Cope downs<br />

Crushes<br />

Penetration<br />

Burn-on<br />

Bild 2: Einfluss der Verdichtbarkeit auf das Formstoffverhalten und die formstoffbedingten Gussfehler [5].<br />

reich oder bei den Zulieferern bzw. den<br />

Geräteherstellern zu finden. Der Grund<br />

liegt zum Teil – ganz banal – an nicht vorhandenen<br />

Gerätschaften bzw. am Fehlen<br />

klarer Hinweise, Empfehlungen oder Richtlinien<br />

zur Durchführung solcher Tests und<br />

zur Bewertung der Ergebnisse. Was tatsächlich<br />

in den letzten Jahren im europäischen<br />

Raum wenig Beachtung fand. Dabei<br />

ist die Thematik nicht neu und wurde<br />

bereits in der Vergangenheit im deutschsprachigen<br />

Raum z.B. von Boenisch und<br />

Ruhland betrachtet [1].<br />

Bei den im Artikel beschriebenen,<br />

durchgeführten Untersuchungen wurden<br />

Verdichtbarkeitstester, Rammgerät,<br />

Schnelltrockner, Abriebtester, Einrichtungen<br />

zur Bestimmung des Shatter-Indexes<br />

(Kenngröße, die das plastische Verhalten<br />

eines Formstoffes unter einer dynamischen<br />

Beanspruchung erfasst) und der<br />

Verformbarkeitsgrenze verwendet. Die<br />

Untersuchungen fanden größtenteils an<br />

Betriebssanden – sowohl bei Gießereien<br />

vor Ort als auch im Formsand-Servicelabor<br />

von Imerys – statt.<br />

Um die unterschiedlichen Stationen<br />

der Formstoff- und der Formherstellung<br />

zu betrachten, erfolgten die Experimente<br />

gemäß den Arbeitsanweisungen in unterschiedlichen<br />

Zeitabständen – gemessen<br />

vom Zeitpunkt der Prüfkörperherstellung<br />

an. Für die horizontalen Form anlagen<br />

waren dies: sofort, nach 15 und nach<br />

30 min, um den „normalen“ Betriebszustand<br />

sowie z.B. eine Störung bzw. Produktionsunterbrechung<br />

zu simulieren.<br />

Bei vertikalen Formanlagen, bei denen<br />

die Form schnell geschlossen wird, waren<br />

die Messabstände: sofort, nach 5 und<br />

nach 15 min.<br />

Abrieb, %<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

3,44<br />

9,9<br />

Abrieb, %<br />

3,49<br />

Wassergehalt, % 3,4<br />

10,3 10,3<br />

Shatter-Index nicht aussagekräftig<br />

Die Bestimmung des Shatter-Indexes wurde<br />

aufgrund der schwankenden Ergebnisse<br />

bzw. seiner geringen Empfindlichkeit verworfen.<br />

Die Ergebnisse sind stark verdichtbarkeitsabhängig.<br />

Scheinbar liefert<br />

diese Methodik eine zuverlässige Aussage<br />

zur Plastizität des Formstoffs – gut oder<br />

weniger gut – nur im höheren Bereich der<br />

Verdichtbarkeit (40 bis 55 %) und ist daher<br />

eventuell nur für halbautomatische<br />

Einzelformmaschinen geeignet. Solche<br />

Gießereien betreiben jedoch selten ein<br />

Formstofflabor, noch weniger sind sie im<br />

Besitz geeigneter Testwerkzeuge.<br />

In der Literatur lässt sich Folgendes<br />

finden: „too low or too high index is deleterious<br />

to moulding sand” – was so<br />

viel bedeutet wie „zu trocken oder zu<br />

14,3<br />

44 43 41 38 37<br />

Verdichtbarkeit, %<br />

Bild 3: Abriebfestigkeit vs. Verdichtbarkeit.<br />

3,3<br />

feucht ist schlecht für den Formstoff<br />

bzw. für die Formbarkeit des Formstoffes”.<br />

So sind die „zu feuchten“ und somit<br />

„zu plastischen“ Formstoffe schwergängig<br />

beim Verdichten, die damit hergestellten<br />

Gussteile neigen zu Maßabweichungen<br />

(Gussteiltreiben) und das Auspackverhalten<br />

des Formstoffes kann<br />

problematisch (d.h. schlecht) sein. Im<br />

Gegensatz dazu zeigen die „trockenen“<br />

Formstoffe zwar eine deutlich bessere<br />

Fließbarkeit, sind jedoch empfindlicher<br />

für Risse in Ballen und Kantenabbruch<br />

sowie für Abspülungen und folglich auch<br />

für Sandeinschlüsse (Bild 2).<br />

Abriebfestigkeit<br />

17,8<br />

3,23<br />

3,5<br />

3,4<br />

3,3<br />

3,2<br />

3,1<br />

Wassergehalt (sofort), %<br />

„A friability value above 11 % can indicate<br />

a tendency to produce dirt defects and<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 107


SPEKTRUM<br />

Abrieb, %<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

54 °C (WG 3.62/VD 35)<br />

47 °C (WG 3.89/VD 34)<br />

sofort n. 15 min. n. 30 min.<br />

10,2<br />

9,67<br />

8,5<br />

loss of casting surface quality” so lautet<br />

die Aussage des Geräteherstellers Simpson,<br />

Aurora, USA. Warum ausgerechnet<br />

11 % (und nicht 10%, 12% etc.) ist zunächst<br />

nicht ganz klar. Wichtig ist allerdings<br />

die Betonung auf „kann die Tendenz<br />

27,3<br />

67 °C (WG 3.82/VD 36)<br />

58 °C (WG 3.21/VD 31)<br />

Bild 4: Eine hohe Temperatur sorgt für höhere Abriebverluste, insbesondere bzw.<br />

verstärkt in Kombination mit niedriger Verdichtbarkeit.<br />

Abrieb, %<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Sofort 15<br />

19,7<br />

18,9<br />

Probenstehzeit, min<br />

Bild 5: Abriebfestigkeit mit Stärkezusatz zum Formstoff.<br />

Abrieb, %<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

3 Rammschläge 9 Rammschläge<br />

34,3<br />

25,6<br />

23<br />

Ohne Stärke 0,20 % 0,25 %<br />

sofort n. 15 min. n. 30 min.<br />

Bild 6: Verdichtung vs. Abriebbeständigkeit.<br />

30<br />

zeigen“. Werte < 12 % zeigen, nach Erfahrung<br />

der Autoren, dass die Formstoffe<br />

grundsätzlich ein gutes Formergebnis<br />

sicherstellen, sofern Formanlage und Modelle<br />

keine gravierenden Defizite aufweisen.<br />

Werden die Formen schnell zugelegt<br />

und abgegossen, so sind auch die Gussergebnisse<br />

entsprechend gut.<br />

Wie erwartet, zeigen die Ergebnisse<br />

klar negative Tendenzen, wenn z.B. hohe<br />

Sandtemperaturen (> 45 °C) vorliegen<br />

oder die Verdichtbarkeit zu niedrig eingestellt<br />

wird. Ebenso, wenn die Mischzeiten<br />

zu kurz sind, der Weg des Formstoffs zu<br />

der jeweiligen Formanlage sehr weit ist<br />

oder die hergestellten Formen vor dem<br />

Abguss zu lange offen stehen (Bild 3).<br />

Interessant ist, dass die Ergebnisse<br />

der Laboruntersuchungen nur unwesentlich<br />

von den vor Ort in den Gießereien<br />

ermittelten Werten abweichen. Die Sandtemperatur<br />

scheint einen größeren Einfluss<br />

zu haben als die transportbedingten<br />

Verdichtbarkeitsunterschiede (Bild 4).<br />

Dabei war der Wassergehalt meist identisch,<br />

da die Proben stets hermetisch verschlossen<br />

waren.<br />

Die Methodik eignet sich auch, um z.B.<br />

die bekannte positive Wirkung von Stärke,<br />

Cerealien oder Leim quantitativ zu belegen<br />

(Bild 5). Auch hier ist zu erkennen,<br />

dass die Wirkung dieser Zusätze mit der<br />

Zeit (d.h. mit der Stehzeit der Proben bzw.<br />

der Formen) nachlässt.<br />

Höhere Formverdichtung führt – bei<br />

gleichen Formeigenschaften – zu niedrigeren<br />

Abriebwerten (Bild 6). Die Gründe<br />

hierfür sind höhere Festigkeiten und eine<br />

geschlossene Oberfläche. Zu beachten ist<br />

jedoch: eine zu hohe bzw. überhöhte Verdichtung<br />

kann Ursache für Ballenabrisse,<br />

Gasfehler und Explosionspenetration sein.<br />

Ergänzend kamen weitere moderne<br />

Geräte (Bild 7) zur Beurteilung des plastischen<br />

Verhaltens der Betriebsformsande<br />

zum Einsatz (Bild 8). Die Messergebnisse<br />

listet Tabelle 1 auf.<br />

Der Zusammenhang zwischen Formund<br />

Gussproblematik sowie die quantitativen<br />

Bewertungskriterien sollen noch<br />

weiter erforscht und formuliert werden.<br />

Entsprechende Forschungsarbeiten laufen<br />

u.a. am Österreichischen Gießerei-<br />

Institut unter der Leitung von Hubert<br />

Kerber.<br />

Oft ist jedoch die Entstehungsursache<br />

von Erosionen und Abspülungen<br />

komplex und vielseitig. Sie können aufgrund<br />

von überbeanspruchter Anschnitttechnik,<br />

großer Metall- bzw. Durchflussmengen<br />

und/oder langer Gießzeiten<br />

über den Anschnitt, Formbeschädigungen<br />

beim Zulegen oder Kerneinlegen<br />

bzw. nicht ausreichende Formstoffeigenschaften<br />

bei höheren Temperaturen entstehen.<br />

Es wird sogar von Reaktionen<br />

zwischen bentonitgebundenem Formstoff<br />

und einzelnen Impfmitteln berichtet,<br />

was im Ergebnis einem Sand- oder Schlackenanschluss<br />

ähnelt.<br />

108 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Tabelle 1: Messergebnisse. F max : Kraft; s max : Deformation; VD: Verdichtbarkeit<br />

Gießerei A B C D E<br />

F max [N] 439,2 317,4 348,7 387,0 338,5<br />

s max [N] 0,5 0,8 0,5 0,50 0,73<br />

E-Modul [N/mm²] 1006,0 502,2 790,5 938,3 5<strong>04</strong>,1<br />

Verformungsarbeit [N*mm] 127,3 145,1 91,5 100,5 136,1<br />

Druckfestigkeit [N/cm²] 22,4 15,2 17,8 19,7 16,2<br />

Scherfestigkeit [N/cm²] 4,5 3,7 3,9 3,9<br />

Wassergehalt [%] 3,9 4,48 3,64 3,08 3,02<br />

VD [%] 31 32 33 35 27<br />

Aktivton [%] 9,6 9 8,3 8,4 7,3<br />

Schlämmstoffe [%] 12,4 14,7 11,6 9,9 9,6<br />

Bild 7: Gerät zur Bestimmung<br />

der Kraft-<br />

Weg-Kurven zur<br />

Plastizitätsmessung.<br />

Die Autoren werden kontinuierlich versuchen,<br />

unter Einsatz moderner analytischer<br />

Methoden und Messtechnik, bei der<br />

Produktentwicklung und der Einführung<br />

in der Gießerei ein umfassendes Expertensystem<br />

der Formstoffanalyse weiterzuentwickeln.<br />

www.imerys-additivesformetallurgy.com<br />

Dr.-Ing. Oleg Podobed, Leiter Anwendungstechnik<br />

Gießerei, Maximilian Eilhard,<br />

M.Sc., Anwendungstechnische Kundenberatung<br />

Gießerei, Dipl.-Geol. Sandra Böhnke,<br />

Forschung & Entwicklung Gießerei, Dipl.-<br />

Geol. Jens Brune, Laborleiter, alle Imerys<br />

Metalcasting Germany GmbH, Marl<br />

Standardkraft, N<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8<br />

Stauchung, mm<br />

1<br />

1,2<br />

Literatur<br />

[1] Naßgußformen durch sinkende Verformbarkeit<br />

gefährdet, Teil 1 & 2. Boenisch,<br />

D. & Ruhland, N.; Gießerei (74) 1987, Nr.<br />

4/6, Seiten 69-76 und 190-194.<br />

[2] Friability of Green Sands. R.W. Heine<br />

and M.A. McIntosh AFS Transactions 01-<br />

<strong>04</strong>0.<br />

[3] A Study on the Friability of Hot Sand.<br />

V.S. LaFay, S.I. Neltner, D.N. Greek, Jr. AFS<br />

Transactions 93-11.<br />

[4] No. 875 Friability and Moldability Tester.<br />

Simpson.<br />

[5] Foundry Technology. Peter R. Beeley.<br />

[6] Formstoffratgeber, Imerys Metalcasting<br />

Germany GmbH.<br />

[7] 1. Internationales Deutsches Formstoffforum<br />

2016.<br />

Bild 8: Das Ergebnis aus der Bestimmung der Kraft-Weg-Kurven.<br />

Die Methodik kann das thermische<br />

Verhalten des Formstoffs nicht simulieren.<br />

Eventuell kann hierbei eine „modifizierte“<br />

Ausführung eines Abriebtesters<br />

helfen, wie er an der TU Freiberg verwendet<br />

wird. Er misst die Abriebverluste sowohl<br />

bei Raumtemperatur als auch unter<br />

Einstrahlung einer Heizlampe. Ein Abgleich<br />

beider Methoden steht allerdings<br />

noch aus.Für eine direkte quantitative<br />

Aussage über die Gussfehlerneigung oder<br />

die Höhe des formstoffbedingten Formund<br />

Gussausschusses bedarf es jedoch<br />

nach wie vor einer umfassenden Vor-Ort-<br />

Analyse in der Gießerei, da das Zusammenspiel<br />

aus Produkt (Bentonit, Glanzkohlenstoffbildner,<br />

Hilfszusätze), Metallurgie<br />

und Anschnitttechnik sowie<br />

insbesondere die Qualitätsanforderungen<br />

einer Gießerei zu berücksichtigen sind.<br />

Mit unseren<br />

interface-Lösungen<br />

Werden MessWerte<br />

zu ergebnissen.<br />

die bobe-box:<br />

Für alle gängigen Messmittel, für<br />

nahezu jede PC-Software und mit<br />

USB, RS232 oder Funk.<br />

Ihre schnittsteLLe zu uns:<br />

www.bobe-i-e.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 109


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Hermann Noack Senior<br />

ist Berlin zeitlebens treu geblieben. Nach Stalins<br />

Berlin-Blockade 1948 wollten die Engländer die<br />

Gießerei nach Hamburg locken, die Güterwagen<br />

waren schon bestellt. Doch der heute 83-Jährige<br />

und sein Vater blieben - und haben es<br />

nie bereut.<br />

110 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Schöpfungsgeschichte<br />

Sie haben die Quadriga<br />

gefertigt, die Viktoria auf<br />

der Siegessäule – und 600<br />

Berlinale-Bären. Kaum eine<br />

Firma hat das Stadtbild<br />

so geprägt wie die Kunstgießerei<br />

der Familie Noack,<br />

mittlerweile schon in der<br />

vierten Generation.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 111


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

FOTOS: THILO RÜCKEIS<br />

VON LOTHAR HEINKE, BERLIN<br />

Natürlich. Die Sache mit den vier<br />

Hermännern fehlt nie, wenn über<br />

die Bildgießerei Noack geschrieben<br />

wird. Schließlich ist das eine echte,<br />

wahre und auch stolze Berliner Dynastie.<br />

Eine künstlerische Institution. Ein Betrieb,<br />

von dem immer dann gesprochen wird,<br />

wenn irgendwo auf der Welt Denkmäler<br />

enthüllt oder nach der Restaurierung wieder<br />

aufgestellt werden.<br />

Erst gab der Ur-Kunstgießer Hermann<br />

Noack (1867-1941), schon eine künftige<br />

Familientradition im Sinn, seinem Sohn<br />

seinen eigenen Vornamen (Hermann II.<br />

1895-1958), dann folgte 1931 Hermann<br />

III. und 1966 Hermann IV., beide<br />

leiten jetzt die Firma. Allesamt Künstler<br />

und Gießer, Fachmänner, Handwerker und<br />

Geschäftsleute zugleich. Jeder Hermann<br />

gab stets, wenn es so weit war, dem nächsten,<br />

jüngeren, den Tresorschlüssel in die<br />

Hand. Aktuell haben wir es mit Hermann<br />

IV. zu tun, einem 51-jährigen Gießereimechanikermeister,<br />

der sich nur widerstrebend<br />

von Vater Hermann III. für die<br />

Gießkunst begeistern ließ, aber längst mit<br />

gegenseitiger freundlicher Wertschätzung<br />

seine Leute per Handschlag begrüßt, wenn<br />

er, der Künstler, Handwerker und Manager,<br />

Faible für moderne Kunst: Hermann<br />

Noacks Sohn führt das Werk fort,<br />

das sein Vater begonnen hat. Von<br />

Anfang an haben renommierte<br />

Künstler mit ihren Modellen der<br />

Bildgießerei Noack einen internationalen<br />

Ruf verliehen.<br />

„Ich bin ein Berliner“, sagt Hermann Noack sen.<br />

Und der hält seiner Stadt die Stange.<br />

112 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


durch die hohen lichten Hallen des Betriebes<br />

geht.<br />

Der steht nach dem Umzug aus Friedenau<br />

auf einem weitläufigen Gelände nahe<br />

der Caprivibrücke in einer ruhigen Ecke<br />

der Straße Am Spreebord. Drei Schlote<br />

des Charlottenburger Heizkraftwerks überragen<br />

die Werkhallen, ein Bronzepferd wartet<br />

reglos im Garten, von der stillen Straße<br />

führen Steinstufen hinab zu einem Uferweg<br />

mit Bänken und Kletterrosen, daneben<br />

fließt träge die Spree, ein Touristenführer<br />

erklärt auf dem voll besetzten Ausflugsschiff<br />

die Gegend. Gegenüber, zum Greifen<br />

nah, steht der wuchtige Turm vom Charlottenburger<br />

Rathaus, nicht weit glänzt das<br />

Schloss. „Und bis zum Ku’damm oder zur<br />

Mitte der Stadt braucht man nur 15 Minuten“,<br />

sagt Hermann Noack IV. und schließt<br />

das Rollgittertor in der langen roten Ziegelmauer<br />

auf. „Man muss vielleicht zuerst<br />

den Betrieb sehen, um die ganze Gießerei<br />

besser zu verstehen“, sagt der Juniorchef<br />

und erklärt seine Firma.<br />

Von Saal zu Saal wird das Staunen größer.<br />

Hermann Noacks Erläuterungen gehen,<br />

je weiter wir kommen, im Krachen<br />

und Zischen, im Pfeifen und Orgeln beim<br />

langwierigen Produktionsprozess unter.<br />

Gießen ist keine stille Kunst. Hier und da<br />

hält sich der Gast die Ohren zu und denkt<br />

an Friedrich Schillers „Glocke“ von 1799,<br />

die wohl beste Reportage, die je übers<br />

Gießen geschrieben wurde:<br />

„Wohl! Nun kann der Guß beginnen,<br />

schön gezacket ist der Bruch.<br />

Doch bevor wirs lassen rinnen<br />

betet einen frommen Spruch!<br />

Stoßt den Zapfen aus!<br />

Gott bewahr das Haus! Rauschend in<br />

des Henkels Bogen<br />

schießt’s mit feuerbraunen Wogen.“<br />

Friedrich Schiller, Die Glocke, 1799<br />

Eine Frauenfigur aus der überlebensgroßen<br />

Bronzeskulptur „BDM<br />

Gruppe“ (2012) von Georg Baselitz<br />

vor der Fertigstellung. Wie so viele<br />

weltbekannte Kunstwerke entstand<br />

auch diese Gussplastik in der Werkstatt<br />

Am Spreebord.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 113


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Bronzeguss für<br />

höchste Ansprüche:<br />

Die Referenzliste<br />

der Kunstgießerei<br />

liest sich wie ein<br />

„Who‘s Who“ der<br />

modernen Kunst.<br />

Hermann Noack<br />

Junior führt in vierter<br />

Generation die<br />

gleichnamige Kunstgießerei<br />

zusammen<br />

mit seinem Vater.<br />

Hier arbeiten 40 Spezialisten aus sechs<br />

Berufsgruppen: Sandformer, Wachsformer,<br />

Ziseleure, Gießer, Patinierer, Modellbauer.<br />

Jeder hat seinen Anteil, jeder seinen<br />

Stolz. Es ist wie beim Fußball. Gießen<br />

als Mannschaftssport, wo sich jeder auf<br />

den anderen verlassen muss. Wenn ein<br />

Kunstwerk nach Wochen, Monaten oder<br />

Jahren die Werkstatt verlässt, ist es nicht,<br />

als ob ein Auto made in Germany vom<br />

Band in die Freiheit rollt – hier werden<br />

Kunstwerke in die Welt exportiert, Unikate<br />

oft, sie leben von der Idee des Schöpfers<br />

wie von der Qualität der Gießerei.<br />

Noacks haben sich über Jahrzehnte einen<br />

Namen gemacht.<br />

Beim Rundgang fällt ein ungewöhnliches<br />

Foto auf, das an einer Glasscheibe<br />

klebt (hier ist alles so schön durchsichtighell-modern):<br />

Das Bild zeigt Old Hermann<br />

Noack als jungen Werkmeister der Firma<br />

Gladenbeck inmitten seiner Kollegen auf<br />

dem Kaiser-Wilhelm-National-Denkmal<br />

von Reinhold Begas. Das war 1897. Die<br />

eiserne Huldigung gegenüber dem Stadtschloss<br />

kostete damals vier Millionen<br />

Mark. Seit 1950 sind das Fundament und<br />

der Platz leergeräumt, schon die DDR<br />

wusste mit dem Areal zwischen Außenministerium<br />

und Republikpalast nichts<br />

anzufangen. Demnächst soll hier ein riesiges<br />

Wippen-„Denkmal“ das neue einheitliche<br />

deutsche Nationalgefühl symbolisieren.<br />

Zurück zu Noack ins vorvorige Jahrhundert:<br />

Nach dem Kaiserguss steigt<br />

Werkmeister Noack, der aus der Oberlausitz<br />

kam und in Lauchhammer gelernt<br />

hatte, aus der Firma aus und macht sich<br />

1899 in Friedenau selbstständig. Hier haben<br />

renommierte Künstler mit ihren Modellen<br />

der Bildgießerei Noack von Anfang<br />

an einen internationalen Ruf verliehen.<br />

Noack sen. zählt sie alle auf: Georg Kolbe,<br />

Käthe Kollwitz, Bernhard Heiliger, Henry<br />

Moore, Anselm Kiefer, Joseph Beuys, Jonathan<br />

Meese und viele andere. Darunter<br />

Georg Baselitz und seine riesenhaften,<br />

wuchtigen Figuren, die in der Werkstatt<br />

liegen und später nicht auf dem Kopf, sondern<br />

auf den Füßen stehen, und Rainer<br />

Fetting, der die Willy-Brandt-Statue als<br />

Visionär für die SPD-Zentrale an der Wilhelmstraße<br />

gestaltet hat, 3,40 Meter hoch<br />

und 500 Kilo schwer. Keine andere Gießerei<br />

in Berlin - jetzt gibt es ungefähr<br />

sechs, Noack ist die größte - hat das<br />

Stadtbild so geprägt wie die Friedenauer-<br />

Charlottenburger Firma. Ob Henry Moores<br />

„Big Butterfly“ vor dem Haus der Kulturen<br />

der Welt im Tiergarten, die „Goldelse“<br />

auf der Siegessäule oder Käthe<br />

Kollwitz’ trauernde Mutter in der Neuen<br />

Wache – Noacks Handwerkskunst hat das<br />

114 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Berlin-Bild bereichert, auch mit der Restaurierung<br />

vom „Großen Kurfürsten“ am<br />

Charlottenburger Schloss, mit den bisher<br />

600 Berlinale-Bären von René Sintenis<br />

oder der Schadow’schen Quadriga auf<br />

dem Brandenburger Tor.<br />

Mit dem Berliner Wahrzeichen treffen<br />

wir bei Hermann Noack sen. einen sensiblen<br />

Punkt. 1958 ist er 27 Jahre alt, hat<br />

Kunstformer gelernt, wird Meister und ist<br />

an der Restaurierung der Quadriga beteiligt.<br />

Hinter der Schadow‘schen Rosselenkerin<br />

steht noch keine Mauer, aber wohl<br />

schon in den Köpfen wild gewordener ideologischer<br />

Heißsporne im (Ost-)Magistrat.<br />

„Wir haben die Quadriga auf der Ostseite<br />

abgestellt, um sie am nächsten Tag<br />

auf das Tor zu hieven“, erklärt Hermann<br />

Noack sen. „Die Steinarbeiten erledigten<br />

Kollegen aus Ost-Berlin, wir hatten die<br />

Quadriga zu erneuern, weil der Gipsabdruck<br />

in einem Kohlenbunker in Dahlem<br />

entdeckt worden war. Am 3. August 1958,<br />

frühmorgens, klingelt es bei uns zu Hause<br />

Sturm, Werkmeister Schenk steht vor<br />

der Tür, kreidebleich, und sagt: ,Chef, die<br />

Quadriga ist weg!‘“ Der Osten hatte sie<br />

heimlich abtransportiert, der Regierende<br />

Bürgermeister wusste von nichts, hinter<br />

den Kulissen ging die politische Kabbelei<br />

hin und her.<br />

„Ich machte mich auf die Suche nach<br />

,unserer‘ Viktoria und ihren Streitwagen“,<br />

sagt Hermann Noack sen. „Das hat mir<br />

einfach keine Ruhe gelassen. Die kann<br />

doch nicht einfach so verschwinden!“ Ist<br />

sie in Moskau oder was? Als Noack auf<br />

den Hof des Marstalls am damaligen<br />

Marx-Engels-Platz kommt, siehe, da steht<br />

sie, die Wagenlenkerin, „und als ich die<br />

Plane zur Seite schiebe, kommt’s raus:<br />

Der Adler vom Ehrenkranz, den die Siegesgöttin<br />

trägt, ist verschwunden, und<br />

ebenso haben die da drüben das Eiserne<br />

Kreuz geklaut.“ Seither trug die Göttin eine<br />

Art DDR-Monokel vor sich her, denn<br />

„Embleme des preußisch-deutschen Militarismus“<br />

durften nicht mehr aufgestellt<br />

werden, sagten die Ost-Berliner Genossen.<br />

„Erst nach der Wende wurde wieder<br />

alles wie einst im Mai bei Johann Gottfried<br />

Schadow.“<br />

Ach ja, einst im Mai. 1945. Die Zeit<br />

der „Hitlerköppe“ und der Medaillen fürs<br />

Nazireich war endgültig vorbei, plötzlich<br />

durfte Noack, dessen Firma von der sowjetischen<br />

Besatzungsmacht unter Sonderbewachung<br />

gestellt worden war, aus<br />

einem Internierungslager zurück: Gospodin<br />

Noack, du gehen damoi, musst machen<br />

patriotisches Denkmal für siegreiche<br />

Sowjetarmee. So kam der Entwurf<br />

für den acht Meter hohen Sowjetsoldaten<br />

an der heutigen Straße des 17. Juni in<br />

„Am 3. August 1958, frühmorgens, klingelt es bei<br />

uns zu Hause Sturm, Werkmeister Schenk steht vor<br />

der Tür, kreidebleich, und sagt: ,Chef, die Quadriga<br />

ist weg!‘“<br />

Noacks Werkstatt, und, dawai dawai,<br />

schon am 11. November 1945 wurde die<br />

Gedenkstätte über den Gräbern von 2500<br />

Rotarmisten mit einer Militärparade der<br />

Alliierten eingeweiht.<br />

Offenbar waren alle Beteiligten derart<br />

begeistert, dass bei Noacks in Friedenau<br />

ein regelrechter Denkmalsboom einsetzte:<br />

Die Russen hielten die Belegschaft mit<br />

Lebensmitteln, mit Butter und Brot bei<br />

Laune, sie zahlten pünktlich, bis zur Währungsreform<br />

1948. Dann rückte Stalin<br />

keinen Rubel mehr raus, aber Noack hatte<br />

bis dahin gut geliefert: unzählige Buchstaben<br />

für heroische Inschriften, Büsten,<br />

Denkmale und Siegertrophäen. „Dabei<br />

wollten uns die Engländer nach Hamburg<br />

locken. Die Güterwagen waren schon bestellt.<br />

Doch die Auftragslage war so gut,<br />

dass wir blieben - und wir haben es nie<br />

bereut“, sagt Hermann Noack, der 83-Jährige<br />

mit dem wallenden weißen Haar über<br />

dem verschmitzten Lächeln und den blauen<br />

Augen.<br />

Hat er, der immer noch unermüdlich<br />

durch die Firma läuft und nach dem Rechten<br />

sieht, ein Lebensmotto, irgendetwas<br />

Sprichwörtliches zum Vererben und Nachahmen?<br />

„Nee“, sagt er, mit so was soll<br />

man ihm nicht kommen. Lieber mit Geschichten,<br />

die ihn bis heute irgendwie<br />

stolz machen. Zum Beispiel, dass sein<br />

Sohn als einziger Berliner dem Kreml aufs<br />

Dach gestiegen ist - als er den „Heiligen<br />

Georg“ montierte.<br />

Mit welchem Künstler war die Harmonie<br />

am größten? „Mit vielen hatten wir<br />

eine innige Verbindung, manche wohnten<br />

auch bei uns zu Hause, die unterschiedlichsten<br />

Charaktere“, über die der Meister<br />

besser schweigt, Motto: über Kunden nur<br />

Gutes. Vor allem über Henry Moore, den<br />

mit der dicken, goldpolierten „Butterfly“,<br />

die als Modell aus Marmor in der Werkstatt<br />

stand und dessen Guss Herrn Moore<br />

so gefiel, dass er nur noch diesem Berliner<br />

Mr. Noack seine unzähligen Entwürfe<br />

anvertraute. Auch Moore wollte Noack<br />

zum Umzug bewegen, der Transport seiner<br />

Riesenskulpturen durch die DDR war<br />

stets ein Drama. Aber Noack sagte, „ich<br />

bin ein Berliner“, und der hält seiner Stadt<br />

die Stange.<br />

Eine andere Geschichte in diesem reichen<br />

Gießerleben spielt auf dem Wasser:<br />

Noack schlüpft zu seiner Erholung in eine<br />

andere Haut, fernab aller Gießtöpfe oder<br />

brodelnden Kupfersuppen, und fährt als<br />

Hochseesegler über Berge und Täler von<br />

Wellen. „Ich habe 1983 als erster Berliner<br />

den Admirals-Cup gewonnen“, sagt er<br />

stolz.<br />

Zurück zum Gießhaus. In einem der<br />

Säle steht ein zehn Meter hoher Baum,<br />

die Skulptur „Licht-Strahl-Eiche“ von Vera<br />

Röhm, täuschend echt dem Original aus<br />

dem Wald nachempfunden – das ist ebenso<br />

Kunst wie ein Brunnen für den Domberg<br />

von Limburg, für dessen Guss Ex-Bischof<br />

Tebartz-van Elst sich sehr interessierte<br />

und dabei das Können der Gießereimitarbeiter<br />

in den höchsten Tönen lobte. Lob<br />

kam auch aus der Red-Bull-Zentrale bei<br />

Salzburg. Gut zwei Millionen Euro waren<br />

den Brausebossen die 15 Stiere im Eingangsbereich<br />

zu ihrem Konzern wert, 20<br />

Tonnen wogen die Bullen, als sie auf die<br />

Reise gingen. Das sind Dimensionen!<br />

Dagegen bringt die Frage nach der<br />

Kunst im Berliner öffentlichen Raum die<br />

Noacks in Wallung: „Nach der Wiedervereinigung<br />

haben wir keinen einzigen Auftrag<br />

für unser Berlin bekommen. Kunst<br />

am Bau wurde gestrichen. Wie armselig<br />

sind manch neue Plätze, ohne Beete,<br />

Brunnen, Bänke, ohne Plastiken - wo wir<br />

doch so viele Künstler in der Stadt haben.“<br />

Eine davon betritt lächelnd den Raum,<br />

die Sonne geht auf, Anna Bogouchevskaja,<br />

Bildhauerin: Vor Jahren haben sich die<br />

1966 in Moskau geborene Künstlerin und<br />

der Juniorchef Hermann Noack im Mauermuseum<br />

von Rainer Hildebrandt kennengelernt.<br />

Damit begann nicht nur eine<br />

enge Zusammenarbeit beim Gestalten<br />

und Gießen lustiger und skurriler Plastiken<br />

- eine Kuh beim Seilspringen steht im<br />

Zimmer der Chefs -, sondern auch beim<br />

Nachdenken über die fernere Zukunft der<br />

Firma. Hermann V. ist derzeit nicht in<br />

Sicht, dafür toben Sofia und Jelisaweta,<br />

elf und zehn Jahre alt, durch die Halle.<br />

Opa Noack ist begeistert: Sie malen, spielen<br />

Schach, Tennis, Klavier, Fußball, eines<br />

Tages könnten sie die Sache übernehmen.<br />

Und wenn Hermann jun. Anna heiratet,<br />

könnte aus den Mädchen noch eine Noack<br />

werden. Sofia oder Lisa. Auf jeden<br />

Fall weiblich. www.noack-bronze.com<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 115


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Deutschland<br />

5,167 824 t<br />

Russland<br />

3,900 000 t<br />

Korea<br />

2,610 000 t<br />

USA<br />

9,395 305 t<br />

Italien<br />

2,079 684 t<br />

China<br />

47,200 000 t<br />

Japan<br />

5,203 300 t<br />

Mexiko<br />

2,560 190 t<br />

Indien<br />

11,350 000 t<br />

Brasilien<br />

2,103 000 t<br />

2016<br />

Top 10 der Weltgussproduktion<br />

Gussproduktion 2016 –<br />

globale Trends<br />

Die weltweite Gussproduktion<br />

im Jahr 2016 mit bescheidenen<br />

Zuwachsraten.<br />

GRAFIKEN: BDG<br />

VON HEIKO LICKFETT, DÜSSELDORF<br />

Bei der traditionellen Jahresanalyse<br />

der Weltgussproduktion lohnt als<br />

erstes immer ein Blick zurück, wie<br />

sich ein Jahr zuvor der Ausblick gestaltet<br />

hatte. Lagen wir in der Trendeinschätzung<br />

richtig, haben wir uns eventuell verschätzt<br />

oder haben uns Ereignisse, die nicht vorhersehbar<br />

waren, einen Strich durch die<br />

Prognoserechnung gemacht?<br />

Wir waren uns recht sicher, dass die<br />

deutsche Gussproduktion das Jahr 2017<br />

mit einem leichten Plus abschließen könnte.<br />

Allerdings hatten wir als „Best Case“<br />

ein Szenario vor Augen, welches das Potenzial<br />

für eine signifikante Plus-Rate in<br />

der Gießerei-Industrie für das Jahr 2017<br />

enthielt. Folgende Argumente hatten wir<br />

dabei im Blick: „Die Gießereien machen<br />

mit ihren knapp 600 Unternehmen ca.<br />

1 % des Verarbeitenden Gewerbes in<br />

Deutschland aus. Zieht eine Kundenbranche<br />

deutlicher an als erwartet, kann dies<br />

überproportional auf die Gießereien ausstrahlen.<br />

Die Signale aus dem Maschinenbau<br />

verheißen zwar aktuell (März<br />

2017) lediglich ein Produktionsplus von<br />

1 % (für den Maschinenbau, nicht die Gießereien!),<br />

dennoch könnte sich im Jahresverlauf<br />

durchaus eine verbesserte Perspektive<br />

herausschälen. Dies können Investitionsimpulse<br />

aus den USA sein oder<br />

Investitionen in Schwellenländer, welche<br />

rohstoffbasiert sind.“ Dieses Szenario ist<br />

dann auch eingetreten. Im Verlauf des<br />

Jahres korrigierte der Maschinenbauverband<br />

die Prognose auf 3 % Wachstum.<br />

Mit dem entsprechenden Hebel versehen<br />

sowie mit einer stabil laufenden Fahrzeugbaukonjunktur<br />

ergab sich für die deutschen<br />

Eisen- und Stahlgießereien ein Produktionsanstieg<br />

von über 6 %. Auch die<br />

NE-Metallgießereien konnten noch einmal<br />

über 1 % Produktionsplus auf das hohe<br />

Niveau 2016 aufsatteln.<br />

Wenden wir uns aber jetzt den globalen<br />

Daten 2016 zu, den letztverfügbaren<br />

Erhebungen zur weltweiten Gussproduktion.<br />

Traditionell veröffentlicht die American<br />

Foundry Society (AFS) in ihrer Zeitschrift<br />

Modern Casting in den Dezemberausgaben<br />

einen Überblick über die<br />

Weltgussproduktion, unterschieden sowohl<br />

nach Ländern als auch nach Werkstoffen<br />

(Tabelle 1). Für das Jahr 2016<br />

verbuchten die Redakteure von Modern<br />

Casting ein Produktionsvolumen von<br />

knapp über 1<strong>04</strong> Mio. t. Dies ist wiederum<br />

kein neuer Rekord. Allerdings konnte wenigstens<br />

das 2015er Niveau um knapp<br />

300 000 t oder 0,3 % überschritten werden.<br />

Das fällt statistisch unter „Meldeungenauigkeit“.<br />

Es scheint, dass wir global<br />

bei einem Volumen angekommen sind,<br />

welches scheinbar nur schwierig zu toppen<br />

ist. Allein Verbesserungen der Komponenten<br />

führen ja schon bei gleicher<br />

Anzahl im Verlauf der Jahre zu einer Tonnageverringerung.<br />

Die Schlüsselfrage ist<br />

vielmehr, welche Länder konnten sich positiv<br />

absetzen, evtl. aus der Rezession<br />

116 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


herausarbeiten oder welche Nationen<br />

mussten Federn lassen und eine Verringerung<br />

des Weltmarktanteils hinnehmen?<br />

Zudem lohnt ein individueller Blick auf die<br />

Detailtabelle, um den Werkstoffwettbewerb<br />

zu analysieren. Dieser nimmt immer<br />

größeren Raum ein.<br />

Gehen wir in die Länderanalyse: Haben<br />

sich wieder Verschiebungen im Länderranking<br />

ergeben oder ist, bis auf Nuancen,<br />

alles beim alten geblieben? Die<br />

eher im Investmentgeschäft gepflegte<br />

Thematik der BRICS-Staaten lohnt für den<br />

Gießereisektor keiner Betrachtung mehr.<br />

Unverändert finden sich die Top-3-Volumen-Player<br />

der Gießereinationen in China,<br />

Indien sowie den USA. Hier hat sich auch<br />

die Reihenfolge nicht geändert. In den Top<br />

10 haben sich zudem die Positionen hinter<br />

den ersten drei Ländern stabilisiert.<br />

Japan und Deutschland liegen nur eine<br />

„Formkastenlänge“ auseinander. Dahinter<br />

folgen Russland, Südkorea und Mexiko.<br />

Brasilien kämpfte sich mühsam aus der<br />

Rezession und versucht den Anschluss<br />

zu halten. Italien sitzt volumenbezogen<br />

die Türkei im Nacken und Frankreich fällt<br />

weiter zurück. Der Abstand zur Türkei liegt<br />

schon bei über 250 000 t.<br />

Zu ausgewählten Ländern: Die chinesischen<br />

Gießereien konnten ihre Produktion<br />

nach den im Berichtsjahr vorliegenden<br />

Daten anheben. Ein für chinesische<br />

Verhältnisse eher bescheidener Anstieg<br />

beim Eisen- und Stahlguss von 2 % konnte<br />

durch den Ausbau der NE-Metallgussfertigung<br />

um 12 % deutlich ausgeglichen werden.<br />

Mit 47,2 Mio. t liegt die Fertigung<br />

um mehr als 3 % höher als im Jahr zuvor.<br />

Der Weltmarktanteil stieg leicht auf 45 %<br />

(2015 = 44 %). Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

in Indien führte zu einem Plus in der<br />

Gussproduktion von über 5,4 % auf über<br />

11,3 Mio. t. Das ist die höchste Wachstumsrate<br />

unter den Top-10-Gießereinationen<br />

wie schon im Jahr zuvor. Der Anteil an<br />

der Weltgussproduktion legte durch diese<br />

dynamische Entwicklung von gut 10 % auf<br />

knapp 11 % zu. Dabei war dies maßgeblich<br />

auf einen Zuwachs beim Eisen-und Stahlguss<br />

zurückzuführen. Demgegenüber sank<br />

die NE-Metallguss-Fertigung in Indien. Die<br />

im Jahr 2016 noch nicht beendete Rezession<br />

in Brasilien führte in der Folge zu einem<br />

weiteren Minus für die Gießereien.<br />

Den zwei Jahren mit zweistelligen Minusraten<br />

in der Produktion folgte 2016 nochmals<br />

ein Rückgang um fast 10 % und ließ<br />

das Produktionsniveau auf 2,1 Mio. t absinken.<br />

Entsprechend ging auch der Weltmarktanteil<br />

von 2,6 % in 2015 auf 2,0 %<br />

in 2016 zurück. Eine Analyse der russischen<br />

Gussproduktion litt unter der Nichtverfügbarkeit<br />

aktueller Daten. Für 2016<br />

wurden jetzt offiziell ca. 3,9 Mio. t gemeldet.<br />

Im Vergleich zu früheren Daten würde<br />

dies, gesplittet nach Werkstoffgruppen,<br />

ein drastisches Minus im Eisen- und Stahlguss<br />

von fast 15 % bedeuten. Dem stünde<br />

eine annähernde Verdoppelung der NE-<br />

Metallgussfertigung gegenüber bei einem<br />

geschätzten Niveau von ca. 700 000 t.<br />

Nachdem wir die Bewertung der<br />

BRICS-Ländergruppe zu den Akten gelegt<br />

hatten, mussten wir folgerichtig das Gleiche<br />

mit der Triade USA, Japan und<br />

Deutschland machen. Auch hier driften<br />

die Entwicklungen seit mehreren Jahren<br />

auseinander und verbieten eine Gruppenanalyse.<br />

Im Jahr 2016 fiel die Gussproduktion<br />

in den USA, der bis 2014 global zweitstärksten<br />

Gussnation, das zweite Jahr in<br />

Folge zweistellig auf nunmehr 9,4 Mio. t<br />

zurück. Diese Entwicklung basiert wiederum<br />

auf einem Rückgang der Eisen- und<br />

Stahlgussfertigung um fast 15 %. Die NE-<br />

Metallgießereien konnten wie im Jahr<br />

2015 ihr Fertigungsniveau halten. Angesichts<br />

der generell guten Entwicklung im<br />

Aluminiumguss im globalen Maßstab eine<br />

eher schwache Entwicklung. Der Weltmarktanteil<br />

sank entsprechend von<br />

11,4 % im Jahr 2014 auf 9,0 %.<br />

Japan und Deutschland sehen das globale<br />

Ranking unverändert als „sportliches<br />

Armdrücken“. Lediglich 35 000 t trennen<br />

die beiden Gießereinationen. Das fällt unter<br />

„statistische Unschärfe“. Japan hat<br />

also wie schon 2015 knapp die Nase vorn.<br />

Die japanischen Gießereien mussten ihr<br />

Fertigungsniveau um knapp 4 % auf 5,2<br />

Mio. t zurückfahren. Der Weltmarktanteil<br />

konnte aber dank einer leichten Steigerung<br />

im NE-Metallguss bei 5,0 % stabilisiert<br />

werden. Auf die deutsche Gießerei-<br />

Industrie entfallen 5,0 % Weltmarktanteil<br />

bei einem Fertigungsvolumen von 5,2<br />

Mio. t. Die Differenz zu Japan liegt bei der<br />

zweiten Nachkommastelle. Allerdings verbuchten<br />

die Eisen- und Stahlgießereien,<br />

u.a. bedingt durch die im Jahr 2016 noch<br />

schwache Maschinenbaukonjunktur, ein<br />

Minus von knapp 5 %, wohingegen die<br />

NE-Metallgießer nochmals über 2 % Zuwachs<br />

verbuchen konnten. Treiber war<br />

hier unverändert der Guss von Komponenten<br />

für den Straßenfahrzeugbau. Datenabweichungen<br />

können sich aufgrund<br />

von späteren statistischen Korrekturen<br />

gegenüber der offiziellen Tabelle von<br />

Modern Casting ergeben.<br />

Die Betrachtung der Großregionen<br />

Amerika, Europa und Asien bildet üblicherweise<br />

nach Analyse der dominierenden<br />

einzelnen Gießereinationen einen<br />

weiteren Schwerpunkt. Unverändert spielen<br />

der afrikanische Kontinent, bis auf<br />

Südafrika, sowie Australien und große<br />

Marktanteile in % (Weltproduktion)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

16 % -Amerika (USA, Kanada, Mexiko, Brasilien)<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

20 % -Europa (incl. Russland und Ukraine)<br />

Bild 1: Gießerei-Industrie-Weltregionen – Anteile an der Weltgussproduktion im Zeitraum 2005 bis 2016.<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

66 % -Asien (Japan, China, Indien, Korea)<br />

Quelle: CAEF, Modern Casting<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 117


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Tabelle 1: Gusserzeugung in wesentlichen Industrieländern der Welt im Jahr 2016 (Quelle: Modern Casting).<br />

Produktionsmenge in t<br />

Gusseisen Gusseisen Temper- Stahl- Kupfer- Alumi- Magne- Zink- Übrige Summe<br />

mit Lamellen- mit Kugel- guss guss legie- nium- sium legie- NEgrafit<br />

grafit - rungen legie- legie- rungen Metallrungen<br />

rungen legier.<br />

Europa<br />

Belgien 26 900 7200 17 400 783 52 283<br />

Bosnien/<br />

Herzegowina 17 500 9100 1350 10 500 38 450<br />

Dänemark 20 400 52 500 779 3117 128 76 924<br />

Deutschland 2 234 900 1 509 900 174 200 78 471 1 096 707 17 398 56 247 1 5 167 824<br />

Finnland 15 300 33 500 8400 2630 2114 86 62 030<br />

Frankreich 531 500 675 200 57 000 17 724 324 102 20 329 2340 1 628 195<br />

Großbritannien 125 800 178 500 40 700 8500 123 200 3000 7000 486 700<br />

Italien 714 200 381 200 57 000 66 081 782 691 7384 70 474 654 2 079 684<br />

Kroatien 31 100 11 800 50 221 25 174 25 15 68 385<br />

Norwegen 10 900 19 200 6373 36 473<br />

Österreich 42 362 101 770 11 284 140 840 6256 12 347 314 859<br />

Polen 484 000 166 200 50 500 6100 331 500 7600 2900 1 <strong>04</strong>8 800<br />

Portugal 39 400 93 400 7800 16 000 32 400 189 000<br />

Rumänien 20 565 4306 505 6893 3590 82 057 5000 115 137 123 168<br />

Schweden 159 600 49 500 21 215 6934 43 089 1482 8531 290 351<br />

Schweiz 35 400 22 800 1100 2308 12 902 989 75 499<br />

Rpbl. Serbien 26 368 8220 12 125 2010 10 120 1 42 58 886<br />

Slowenien 74 235 30 986 3 100 31 344 947 47 584 26 3494 65 191 781<br />

Spanien 379 900 671 400 65 600 15 098 138 591 9079 706 1 280 374<br />

Tschech. Rpbl. 158 000 51 800 61 000 20 000 98 000 1000 389 800<br />

Ukraine** 400 000 120 000 30 000 580 000 60 000 280 000 15 000 25 000 50 000 1 560 000<br />

Ungarn 21 700 57 900 3800 1681 118 246 391 2985 123 206 826<br />

Afrika<br />

Rpbl. Südafrika 145 000 163 200B 85 000 7 000 24 000 500 424 700<br />

Amerika<br />

Brasilien 1 257 825 515 875 164 200 21 900 136 000 5800 1400 2 103 000<br />

Kanada** 330 841 90 091 14 237 216 189 651 358<br />

Mexiko** 815 500 375 800 330 790 217 200 735 300 85 600 2 560 190<br />

USA 3 210 350 2 490 970 40 515 1 245 790 205 440 1 686 230 142 740 322 230 51 <strong>04</strong>0 9 395 305<br />

Asien<br />

Indien 7 890 000 1 180 000 50 000 1 010 000 1 220 000 11 350 000<br />

Japan 2 224 000A 1 301 300 41 000 150 100 77 400 1 380 570 23 530 5400 5 203 300<br />

Korea 1 073 500 707 800 3000 163 100 26 300 623 200 13 100 2 610 000<br />

Thailand*** 72 400 28 800 29 500 29 800 26 100 105 400 24 400 316 400<br />

Pakistan 142 000 24 540 42 600 12 400 16 300 2200 240 <strong>04</strong>0<br />

Russland 2 000 000 380 000 20 000 800 000 100 000 450 000 100 000 50 000 3 900 000<br />

Taiwan 510 425 187 711 66 028 32 662 303 020 1 099 846<br />

Türkei 650 000 655 000 166 000 22 500 370 000 35 000 1 898 500<br />

VR China 20 350 000 13 200 000 600 000 5 100 000 800 000 6 900 000 250 000 47 200 000<br />

Gesamt 46 241 871 25 467 378 817620 10 652 260 1 872 213 17 876 299 317 578 1005656 128 056 101 991 731<br />

** Daten 2015, *** Daten 2013, A inkl. Gusseisen, B inkl. weißes Gusseisen<br />

118 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Mit Sonderdrucken<br />

Kompetenz vermitteln<br />

Profitieren Sie vom Imagetransfer der <strong>GIESSEREI</strong><br />

Wurde in einer unserer Fachzeitschriften über Ihr Unternehmen, Ihre Produkte und Systeme<br />

berichtet ? Oder Sie sind sogar der Autor des Beitrags ?<br />

Dann steht Ihnen eine besonders attraktive Möglichkeit offen: Lassen Sie von diesem Beitrag<br />

einen Sonderdruck (print und /oder digital) erstellen und setzen Sie damit neue Impulse für<br />

Ihren Marketing-Auftritt.<br />

Gern informieren wir Sie kostenlos und unverbindlich über Ihre individuellen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt ?<br />

Dann nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf:<br />

Gabriele Wald · Tel.: +49 211 6707- 527 · gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Giesserei-Verlag GmbH<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 527 · Fax: +49 211 6707- 582


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Teile des arabischen Raums bei einer globalen<br />

Betrachtung kaum eine Rolle. In<br />

Erinnerung bleiben sollte dennoch, dass<br />

Länder mit im historischen Kontext großer<br />

Gießereitradition wie Ägypten, Marokko,<br />

Algerien sowie der Iran u.a., bezogen auf<br />

die Gießerei-Industrie, theoretisch auf dem<br />

Sprung stehen wieder zu erwachen. Dem<br />

stehen aktuell wirtschaftspolitisch instabile<br />

Rahmenbedingungen sowie Investitionshürden<br />

gegenüber. (Bilder 1 und 2).<br />

Addiert man die Produktion der größten<br />

vier asiatischen Gießereinationen Japan,<br />

China, Indien und Korea, so ergibt sich<br />

ein leicht gestiegener Weltmarktanteil von<br />

63,6 %. Das Fertigungsvolumen lag mit<br />

66,4 Mio. t ca. 2 Mio. t höher als im Jahr<br />

2015.<br />

Die Gießereien auf dem amerikanischen<br />

Kontinent – wir beschränken uns<br />

dabei unverändert auf die USA, Kanada,<br />

Mexiko (2015er Daten) und Brasilien –<br />

konnten ihren Anteil am Weltmarkt im<br />

vierten Jahr in Folge (!) nicht halten. Der<br />

Anteil sank nochmals um einen Prozentpunkt<br />

auf etwas mehr als 14 %. Die Gussproduktion<br />

schrumpfte um 7,6 % auf<br />

14,7 Mio. t. Dabei dürfte die Entwicklung<br />

innerhalb der Großregion weiter extrem<br />

heterogen gewesen sein. Die signifikanten<br />

Investitionen in Mexiko, mit in der<br />

Folge steigender Gussfertigung, konnten<br />

die Rückgänge in den USA und Brasilien<br />

wie schon im Jahr zuvor nicht ausgleichen.<br />

Für die erweiterte Europaregion (inklusive<br />

Ukraine, Russland und Türkei) ergibt<br />

sich für das Jahr 2016 ein Fertigungsvolumen<br />

von knapp 21,2 Mio. t. Dies entspricht<br />

einem Minus von ca. 2 %. Im<br />

Vorjahresvergleich schrumpfte daher der<br />

Weltmarktanteil geringfügig von 20,8 %<br />

auf 20,3 %. Im Jahr 2016 setzte sich noch<br />

die Investitionsschwäche innerhalb der<br />

EU fort. Auch die Fragezeichen bzgl. der<br />

Entwicklung in Russland und der Ukraine<br />

im Rahmen der schwachen Industrieproduktion<br />

übertragen sich natürlich auch<br />

auf die Gussproduktion. Zudem liegen für<br />

die Ukraine keine 2016er Daten vor. Stabilisierend<br />

wirkte in der Großregion Europa<br />

der Gusskomponenten intensiv nachfragende<br />

Straßenfahrzeugbau.<br />

Der Blick ins Detail innerhalb Europas<br />

geht beim Eisen- und Stahlguss in Richtung<br />

Deutschland, Frankreich, Italien,<br />

Spanien und der Türkei als dominierende<br />

Gießereinationen. Seit zwei Jahren platziert<br />

sich mittlerweile die Türkei im Eisenund<br />

Stahlguss direkt hinter Deutschland<br />

auf dem zweiten Platz im erweiterten Europa.<br />

Auf der NE-Metall-Seite bilden<br />

Deutschland, Frankreich, Italien, Polen<br />

und die Türkei die volumenbezogen führende<br />

Ländergruppe. Deutschland und<br />

Frankreich konnten durch den Anstieg der<br />

NE-Metallgussproduktion zwar Plusraten<br />

verbuchen, aber 2016 das Fertigungsminus<br />

auf der Fe-Seite nicht ausgleichen.<br />

Italien, Spanien und die Türkei konnten für<br />

beide große Werkstoffgruppen schwarze<br />

Zahlen für das Jahr 2016 melden. Die polnischen<br />

Gießer verbuchten demgegenüber<br />

in den beiden Bereichen Eisen- und<br />

Stahlguss sowie NE-Metallguss ein Minus<br />

gegenüber dem Jahr 2015. Damit rundet<br />

sich das Bild beim Blick in den Rückspiegel<br />

auf das Jahr 2016.<br />

Für das Jahr 2017 ergibt sich, bezogen<br />

auf die deutschen Gießereien, folgendes<br />

Bild: Es zeigte sich eine heterogene Entwicklung<br />

in den einzelnen Werkstoffgruppen<br />

wie schon in den letzten drei Jahren.<br />

Der auf hohem Niveau laufende Fahrzeugbau<br />

spielte den Aluminiumgießereien<br />

nochmals in die Karten. Andererseits waren<br />

die höheren Wachstumsraten für den<br />

Eisenguss zu verbuchen, da der anziehende<br />

Maschinenbau hier mehr als ein Viertel<br />

des Geschäfts ausmacht. Im Jahr 2017<br />

stieg die Fertigung bei den Eisen- und<br />

Stahlgießereien mit 4,162 Mio. t um<br />

6,2 %. Für den Fahrzeugbau wurden mit<br />

2,337 Mio. t um 7,8 % mehr Komponenten<br />

produziert. Die Unternehmen, welche Teile<br />

für den Maschinenbau abgießen, fertigten<br />

mit 1,070 Mio. t um 8,1 % über dem<br />

2016er Niveau. Die Produktion sonstiger<br />

Gusskomponenten (inklusive Bau-Guss,<br />

Rohren und Stahlwerksbedarf) lag mit<br />

0,755 Mio. t um 0,9 % niedriger. Die deutschen<br />

NE-Metallgießereien produzierten<br />

im Jahr 2017 mit 1,278 Mio. t um 1,1 %<br />

mehr als im Vorjahr. Die Fertigung in den<br />

Aluminiumgießereien legte dabei mit<br />

1,119 Mio. t um 1,1 % zu. Der Abguss von<br />

Magnesiumlegierungen lag im gleichen<br />

Zeitraum mit 18 200 t um 4,6 % über dem<br />

Volumen vom Vorjahr. Die Produktion von<br />

Komponenten aus Kupfer und Kupferlegierungen<br />

fiel demgegenüber mit 79 200 t<br />

um 0,9 % höher aus. Der Abguss von Komponenten<br />

aus Zinklegierungen legte um<br />

10,6 % auf 52 900 t gegenüber dem Jahr<br />

2016 zu.<br />

Was könnte nun das aktuell laufende<br />

Jahr <strong>2018</strong> bieten? Für die Hauptkundengruppe<br />

der Gießereien, dem Straßenfahrzeugbau,<br />

ist <strong>2018</strong> das Halten des hohen<br />

Niveaus zu erhoffen. Der US-Markt (Light<br />

30<br />

Wachstumsrate in % gegen Vorjahr<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

Amerika (USA, Kanada, Mexiko, Brasilien)<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

Europa (incl. Russland und Ukraine)<br />

Bild 2: Gießerei-Industrie-Weltregionen – Wachstumsraten im Zeitraum 2005 bis 2016.<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

Asien (Japan, China, Indien, Korea)<br />

Quelle: CAEF, Modern Casting<br />

120 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Vehicles) dürfte <strong>2018</strong> leicht ins Minus<br />

rutschen bei weiteren Anteilsgewinnen<br />

der Pickups. China dürfte <strong>2018</strong>, bedingt<br />

durch das Auslaufen des MwSt.-Supportprogramms,<br />

nur leicht zulegen können.<br />

Europa (EU28 + EFTA) hat Chancen,<br />

den hohen Vorjahreswert leicht zu überschreiten<br />

(+2 %). Allerdings dürfte die<br />

Produktion in Deutschland eher stagnieren.<br />

Die Gründe liegen u.a. im erwarteten<br />

wiederholten Absatzminus in<br />

Großbritannien! Zu berücksichtigen sind<br />

zudem Verlagerungstendenzen der<br />

OEMs. Dabei sind eventuelle Effekte der<br />

laufenden NAFTA-Verhandlungen kaum<br />

seriös kalkulierbar. Das trifft auch auf<br />

Entscheidungen der chinesischen Regierung<br />

zu, welche kurzfristig Stützungsprogramme<br />

auch im Fahrzeugbau aktivieren<br />

kann. Die Einführung der Elektroquote<br />

2019 dürfte <strong>2018</strong> aber wohl<br />

keine deutlich messbaren Auswirkungen<br />

haben.<br />

Für die zweitwichtigste Kundengruppe,<br />

dem allgemeinen Maschinen- und<br />

Anlagenbau, ergibt sich aktuell folgendes<br />

Szenario: Die Investitionsbelebung<br />

insbesondere im Euroraum führt seit<br />

dem Frühjahr 2017 zu einer konjunkturellen<br />

Erholung im Maschinenbau. Der<br />

Branchenverband VDMA hat aufgrund<br />

der Orderlage seine Einschätzung auch<br />

für das Jahr <strong>2018</strong> auf ein Wachstum von<br />

3 % gesetzt. Unverändert positiv können<br />

eingestuft werden: Gummi- und Kunststoffmaschinenbau,<br />

Medizintechnik, Robotik,<br />

Automation, der Werkzeugmaschinenbau<br />

sowie auch die Nahrungsmittelund<br />

Verpackungsindustrie, die<br />

Landtechnik sowie der Bereich Textilmaschinen.<br />

Alle rohstoffnahen Sektoren wie<br />

Bergbaumaschinen und Explorationstechnik<br />

unterliegen natürlich der Entwicklung<br />

der Rohstoffpreise. Aber es<br />

sind auch hier leichte Impulse spürbar.<br />

Dämpfend dürfte wirken, dass China<br />

Infrastrukturmaßnahmen sowie Supportprogramme<br />

mit Fokus auf heimische Unternehmen<br />

aktiviert. Dennoch bleibt China<br />

für den deutschen Maschinenbau der<br />

wichtigste Absatzmarkt. In den USA<br />

dürften weitere Zinsentscheide während<br />

des laufenden Jahres <strong>2018</strong> sowie die<br />

Binnenorientierung Kapitalzuflüsse aus<br />

anderen Ländern aktivieren. Der weitere<br />

Umbau des Steuersystems könnte zu<br />

Belastungen bei Komponentenlieferungen<br />

in die USA führen (border adjustment<br />

tax). Ergänzend ist zu berücksichtigen,<br />

dass die sich zäh gestaltenden<br />

Brexit-Verhandlungen investitionsdämpfend<br />

wirken, sowohl im Vereinigten Königreich<br />

als auch auf dem europäischen<br />

Festland.<br />

Fahrzeugbau und Maschinenbau stehen<br />

für ca. 80-85 % der Gießereiproduktion<br />

in Deutschland. In der Summe sollte<br />

sich die deutsche Gießerei-Industrie auch<br />

im Jahr <strong>2018</strong> auf eine weitere leichte Erholung<br />

einstellen können. Eine Grundannahme<br />

wäre, dass das aktuelle Investitionsklima<br />

in der EU anhält, mit entsprechenden<br />

Impulsen in den Maschinen- und<br />

Anlagenbau. Der Orderüberhang im deutschen<br />

Maschinenbau im letzten Quartal<br />

2017 stellt eine gute Basis für das Jahr<br />

<strong>2018</strong> dar. Der Fahrzeugbau muss sich<br />

allerdings mit scharfem Werkstoffwettbewerb<br />

sowie den Nachwehen der Dieseldiskussion<br />

auseinandersetzen. Zudem<br />

nimmt die Wahrscheinlichkeit der Einführung<br />

einer Elektro-Quote in der EU zu.<br />

Diese dürfte allerdings erst in ein paar<br />

Jahren greifen.<br />

Welches Szenario ist nach aktuellem<br />

Stand und der Bewertung der Rahmenbedingungen<br />

das wahrscheinlichste? Die<br />

Gießerei-Industrie steht für knapp 1 %<br />

der deutschen Industrieproduktion. Das<br />

führt dazu, dass, positiv wie negativ, kleine<br />

Veränderungsraten bei den Kundenbranchen<br />

kalkulatorisch zu großen Veränderungsraten<br />

bei der Gießerei-Industrie<br />

führen können. Dies war schon 2017<br />

durch die Maschinenbaunachfrage zu<br />

beobachten. Wir können für die deutsche<br />

Gießerei-Industrie, werkstoff- und kundengruppenübergreifend,<br />

von einem<br />

weiteren Wachstumsjahr <strong>2018</strong> ausgehen<br />

(volumenbezogen). Nach dem zu Ende<br />

gegangenen gießereikonjunkturellen Erholungsjahr<br />

2017 haben gerade die Maschinenbaugießereien<br />

ein weiteres<br />

Wachstumsjahr aber auch nötig. Dass<br />

sich unternehmensindividuell eine komplett<br />

andere Konstellation ergeben kann,<br />

ist natürlich.<br />

Eine signifikante Plus-Rate in der Gießerei-Industrie<br />

für das Jahr <strong>2018</strong> von<br />

deutlich über 5 % hat Chancen auf Realisierung,<br />

sollte sich der Fahrzeugbau<br />

spürbar besser halten bzw. entwickeln<br />

als aktuell zu erwarten ist. Ein deutliches<br />

Minus ist aktuell überhaupt nicht absehbar.<br />

Dies ist nur vorstellbar, wenn exogene<br />

Faktoren zum Tragen kommen, welche<br />

danach auch die Gesamtkonjunktur<br />

betreffen. Das wären z. B. geopolitische<br />

Ereignisse.<br />

Dipl.-Hdl. Heiko Lickfett,<br />

Bundesverband der Deutschen<br />

Gießerei-Industrie BDG, Düsseldorf


Metalyss liefert seinen Kunden gegossene<br />

oder geschmiedete und einbaufertig oberflächenveredelte<br />

sowie bearbeitete Präzisionsteile<br />

aus Aluminium oder Messing.<br />

Spezialist für Präzisionsteile<br />

aus Aluminium oder Messing<br />

FOTOS: KLAUS VOLLRAATH<br />

Viele Zulieferer denken in Technologien und spezialisieren sich dann auf eine oder vielleicht<br />

zwei. Bei Kundenanfragen muss daher versucht werden, die Aufgabenstellung an<br />

die vorhandene Technologie anzupassen, was nicht immer zu optimalen Lösungen führt.<br />

Bei einer breiteren Palette an Verfahren und Werkstoffen kann man die je nach Aufgabenstellung<br />

am besten geeignete Lösung wählen. In der Schweizer Gießerei Metalyss<br />

setzt man sowohl auf das Sand- und das Kokillengießen als auch auf das Gesenkschmieden.<br />

Verarbeitet werden Aluminiumlegierungen und Messing sowie weitere Kupferlegierungen.<br />

Ergänzt wird dieses Geschäft durch umfassende Zusatzleistungen von der<br />

Entwicklungspartnerschaft über die hochpräzise Bearbeitung bis zur Lieferung komplett<br />

einbaufertig montierter Baugruppen.<br />

122 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Präzision und Ästhetik:<br />

Die Fähigkeit<br />

zur Bearbeitung bereits<br />

lackierter Teile<br />

ermöglicht die Verwirklichung<br />

auch<br />

ausgefallener Design-Ideen.<br />

Fabrizio Passani:<br />

„Die Unterstützung<br />

unserer Kunden bei<br />

der Entwicklung ihrer<br />

Produkte gehört<br />

zu unseren wichtigsten<br />

Aufgaben.“<br />

VON KLAUS VOLLRATH, AARWANGEN,<br />

SCHWEIZ<br />

Unsere Spezialität sind hochpräzise<br />

bearbeitete Guss- oder<br />

Schmiedeteile aus Aluminium,<br />

Messing oder Kupferlegierungen“, erläutert<br />

Fabrizio Passani, Marketing und Sales<br />

der Fa. Metalyss AG in Lyss, Schweiz.<br />

Besonders vorteilhaft sei hierbei für die<br />

Kunden, dass im Unternehmen eine außergewöhnlich<br />

breite Palette an Werkstoffen<br />

und Herstelltechnologien unter<br />

einem Dach vereint sei. In der Gießerei<br />

werden zahlreiche Aluminiumlegierungen<br />

sowohl in Sandformen als auch in<br />

Kokillen vergossen. Im Presswerk entstehen<br />

Warmpressteile aus Aluminium,<br />

Messing oder weiteren Kupferlegierungen.<br />

Diese Vielfalt der Verfahren und<br />

Werkstoffe ermöglicht es der Metallys<br />

AG, ihre Kunden entsprechend neutral<br />

zu beraten, was Vor- bzw. Nachteile der<br />

verschiedenen Werkstoff- und Herstellvarianten<br />

betrifft, und ihnen somit eine<br />

möglichst gut auf ihren spezifischen Bedarf<br />

hin optimierte Lösung anzubieten.<br />

Da man außerdem beim Sandgießen<br />

auch noch über zwei verschiedene Formanlagen<br />

verfüge, könne man aus einer<br />

Hand eine außergewöhnliche Bandbreite<br />

an Abmessungen, Gewichten und Losgrößen<br />

anbieten, so Passani. Neben Qualität<br />

und Präzision sei die dadurch ermöglichte<br />

Flexibilität ein wesentlicher<br />

Pluspunkt der Firma. Im Sandgussbereich<br />

reichen die Stückgewichte von<br />

200 g bis 250 kg und die maximalen Abmessungen<br />

bis 1600 x 1250 x 800 mm,<br />

beim Kokillengießen gehen die Teilegewichte<br />

von 100 g bis 10 kg. Bei Schmiedeteilen<br />

aus Aluminium erstreckt sich<br />

das Gewichtsspektrum von 5 g bis 12,5<br />

kg und bei Messing von 10 g bis 20 kg.<br />

Diese sehr anspruchsvolle Fahrradnabe<br />

wird aus einem Schmiedeteil in einem<br />

12-Achs-Bearbeitungszentrum in einer<br />

Aufspannung gefertigt. Damit lassen<br />

sich sogar die Löcher für die Speichen<br />

von innen ansenken.<br />

Entwicklungspartnerschaft<br />

„Fast unsere wichtigste Zusatzleistung ist<br />

die Unterstützung unserer Kunden bei der<br />

Entwicklung neuer Produkte“, ergänzt Passani.<br />

Jeder Herstellprozess sowie jeder<br />

Produzent habe seine spezifischen Besonderheiten<br />

und Rahmenbedingungen, die<br />

berücksichtigt werden sollten. Anderenfalls<br />

komme es nicht selten zu subopti-<br />

Im 3-D-Druckverfahren hergestellte Sandform<br />

einschließlich Kern sowie das damit im<br />

Serienverfahren und aus dem Serienwerkstoff<br />

hergestellte Prototyp-Gussteil.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 123


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Gussteil sowie einbaufertig<br />

veredeltes<br />

Fertigteil für eine<br />

Zahltischplatte für<br />

Postautos, die abgelegene<br />

Dörfer bedienen.<br />

malen Ergebnissen, wobei die Nachteile<br />

sowohl technischer als auch wirtschaftlicher<br />

Natur sein können. Jedes Verfahren<br />

ermögliche spezielle Kniffe, mit deren Hilfe<br />

man z. B. ohne nennenswerten Zusatzaufwand<br />

zusätzliche Funktionen integrieren<br />

kann. Deshalb sei es sehr wichtig,<br />

dass die Entwicklungsabteilungen beider<br />

Firmen so frühzeitig wie möglich in der<br />

Entwurfsphase zusammenarbeiten. Dank<br />

langjähriger Tradition und sehr geringer<br />

Fluktuationsquote verfüge man über sehr<br />

erfahrene Mitarbeiter, denen zudem neueste<br />

computergestützte Tools für die Produkt-<br />

und Prozessentwicklung zur Verfügung<br />

stehen. Dies umfasst auch die Herstellung<br />

von Prototypen, wofür die<br />

Metalyss auf 3-D-Drucktechnologien<br />

setzt. Anschauungs- und Funktionsmodelle<br />

aus Kunststoff werden inhouse produziert,<br />

für 3-D-gedruckte Sandformen zur<br />

Herstellung großformatiger Sandgussteile<br />

arbeitet Metallys mit der Benninger<br />

Guss AG aus Uzwil, Schweiz, zusammen.<br />

Damit lassen sich voll funktionsfähige Prototypgussteile<br />

im Serienverfahren und aus<br />

dem Serienwerkstoff erzeugen.<br />

Umfassende Kompetenz bei<br />

Bearbeitung…<br />

„Besonders leistungsfähig sind wir zudem<br />

im Bereich der feinmechanischen Bearbeitung<br />

selbst bei sehr komplexen Geometrien“,<br />

verrät Passani. Damit entspreche<br />

man den Wünschen der Kunden, die<br />

zunehmend einbaufertig bearbeitete<br />

Komponenten verlangen. Hierfür verfügt<br />

man über einen Maschinenpark von insgesamt<br />

zwölf Werkzeugmaschinen, zumeist<br />

Drehfräszentren oder reine Fräszentren<br />

mit zumeist fünf Achsen. Viele<br />

dieser Maschinen sind mit Palettenwechslern<br />

oder automatischer Teilezuführung<br />

ausgestattet. Für besonders diffizile Aufgabenstellungen<br />

stehen zwei Anlagen mit<br />

Bei dieser Grundplatte<br />

für ein Mikroskop<br />

müssen u.a.<br />

die beiden weit auseinander<br />

liegenden<br />

Bohrungen (Pfeile)<br />

entlang einer geraden<br />

Linie ausgerichtet<br />

sein. Hierbei<br />

darf es max. eine<br />

Abweichung von<br />

5 µm geben.<br />

Dieser Prototyp aus Aluminium wurde in einer<br />

Sandform gegossen, die im 3-D-Druckverfahren<br />

hergestellt wurde.<br />

insgesamt zwölf beziehungsweise neun<br />

Achsen zur Verfügung. Mit diesem Maschinenpark<br />

können beim Drehen Teile<br />

mit Durchmessern von bis zu 205 mm<br />

und Längen bis zu 500 mm bearbeitet<br />

werden, beim Fräsen können kubische<br />

Teile mit Abmessungen von bis zu 1740<br />

x 760 x 660 mm bearbeitet werden. Bei<br />

größeren Abmessungen oder Serienlosgrößen<br />

stehen darüber hinaus zusätzliche<br />

Kapazitäten beim Kompetenznetzwerk<br />

twoinone.ch zur Verfügung<br />

Besonderen Wert legt man hierbei auf<br />

höchste Präzision. So können je nach Aufgabenstellung<br />

Bearbeitungsgenauigkeiten<br />

bis in den einstelligen µm-Bereich zugesichert<br />

werden. Zur Kundschaft zählen<br />

deshalb auch zahlreiche Unternehmen<br />

des Präzisionsmaschinenbaus, des Apparatebaus,<br />

der optischen Industrie sowie<br />

der Automobilbranche.<br />

…sowie bei Veredelung und<br />

Wärmebehandlung<br />

„Auch die Bandbreite unserer sonstigen<br />

Leistungen reicht deutlich über die Herstellung<br />

roher Guss- oder Schmiedeteile<br />

hinaus“, sagt Passani. So verfügt man<br />

über großvolumige Wärmebehandlungseinrichtungen<br />

für Bauteile bis 1750 mm<br />

Durchmesser und 1200 mm Länge zur<br />

Einstellung der jeweils gewünschten Gefügezustände<br />

und Eigenschaften der Aluminiumbauteile.<br />

Diese sind so leistungsfähig,<br />

dass man hierfür Aufträge anderer<br />

Firmen annimmt, welche nicht über entsprechende<br />

Anlagen verfügen. Des Weiteren<br />

veredelt man die Oberfläche von<br />

Guss- oder Schmiedeteilen je nach Erfordernis<br />

durch Strahlen oder durch galvanische,<br />

chemische oder elektrolytische<br />

Verfahren. Alternativ ist auch eine Lackierung<br />

in jedem gewünschten Farbton durch<br />

Nass- oder Pulververfahren möglich.<br />

Dank der Partnerschaft in dem engen Ko-<br />

124 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


operationsverbund mittelständischer<br />

Schweizer Unternehmen „two in one –<br />

das schweizer Fertigungsnetzwerk“ stünden<br />

hierbei auch sehr spezielle Sonderverfahren<br />

zur Verfügung.<br />

Eine weitere Spezialität bei Metalyss<br />

ist die nachträgliche Bearbeitung von bereits<br />

beschichteten Bauteilen, was dekorative<br />

ebenso wie funktionelle Vorteile<br />

ermöglicht. Je nach Kundenwunsch werden<br />

auch einbaufertig montierte Baugruppen<br />

direkt in die Fertigung des Kunden<br />

geliefert.<br />

Hohe Flexibilität bei<br />

Kundenwünschen<br />

„Schnelligkeit, Flexibilität und Nähe sind<br />

unsere Stärken, von welchen unsere Kunden<br />

und Partner profitieren“, betont der<br />

Marketing- und Verkaufsexperte. Damit<br />

unterscheide man sich grundsätzlich von<br />

Anbietern, die auf asiatische Mikropreise<br />

bei anspruchslosen Größtserienteilen setzen.<br />

Als Mittelständler mit erfahrenen,<br />

hoch motivierten und qualifizierten Mitarbeitern<br />

könne man den Kunden dagegen<br />

wichtige Vorteile bieten, wenn es um die<br />

zuverlässige und zugleich flexible Versorgung<br />

mit maßgeschneiderten Qualitätsprodukten<br />

gehe. Das beginne mit der bereits<br />

Schmiederohling und das fertige, hochgenau<br />

bearbeitete sowie eloxierte Aluminiumbauteil.<br />

erwähnten Entwicklungspartnerschaft, die<br />

es u.a. ermögliche, Teile von anderen Verfahren<br />

auf Sandgießen, Kokillengießen<br />

oder das Schmieden umzustellen und dabei<br />

Gewicht, Energie sowie Kosten einzusparen.<br />

Natürlich seien auch Umstellungen<br />

innerhalb der eigenen Verfahrenspalette<br />

problemlos möglich. Entscheidend sei<br />

hierbei stets der für die Kunden herauszuholende<br />

Mehrwert. Die hohe Qualifikation<br />

und Motivation der Belegschaft führe zu<br />

geringen Fehler- bzw. Reklamationsquoten.<br />

Die beiden Sandformanlagen ergänzten<br />

sich so, dass man von kleineren Teilen<br />

bis zu großen Brocken sowie von der Kleinserie<br />

bis zur Großserie nebeneinander produzieren<br />

kann. Entscheidend, so Passani,<br />

sei letztlich die Firmenphilosophie, die da<br />

laute: Versuche so viel wie möglich dazu<br />

beizutragen, dass der Kunde seine eigenen<br />

Ziele am Markt besser erreichen kann.<br />

<br />

www.metalyss.ch<br />

FOTO: METALYSS<br />

SLOVENIAN<br />

FOUNDRYMEN<br />

SOCIETY<br />

GROSSE<br />

<strong>GIESSEREI</strong>TECHNISCHE<br />

TAGUNG <strong>2018</strong><br />

26.-27. April <strong>2018</strong><br />

Einladung zu<br />

58. IFC PORTOROZ <strong>2018</strong><br />

und Giessereiausstellung<br />

12.-14. September <strong>2018</strong><br />

Kontakt: SLOVENIAN FOUNDRYMEN SOCIETY<br />

Lepi pot 6, p.p. 424, 1001 Ljubljana, Slowenien,<br />

T:+386 1 2522 488, F:+386 1 4269 934<br />

drustvo.livarjev@siol.net, www.drustvo-livarjev.si<br />

In Kontakt bleiben<br />

facebook<br />

/coldjetllc<br />

IN/ONLINE<br />

WERKZEUGREINIGUNGSLÖSUNGEN<br />

Erhöhung der Produktion & Qualität<br />

„Reinigen mit Cold Jet ermöglicht uns bei weniger<br />

Lärm zu arbeiten. Zusätzlich wurde der<br />

Trockeneis- und Druckluftverbrauch reduziert<br />

und dadurch ist die Kernkästenreinigung<br />

für uns noch effizienter geworden.“<br />

twitter<br />

/coldjet<br />

Heiko Gläsle<br />

MWS Friedrichshaften GmbH<br />

vimeo<br />

/coldjet<br />

instagram<br />

#dryicecleaning<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 125<br />

www.coldjet.com


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

FOTOS: DISA<br />

Formanlagen für kleine<br />

Gießereien weltweit: Gussteile<br />

vom Gehäuse bis zum Flansch<br />

Disamatic C3.<br />

Teil 1: Disamatic-Anlagen für den Europäischen Raum<br />

VON MICHAEL COLDITZ, DUISBURG<br />

UND THOMAS FENG, PEKING, CHINA<br />

Die weltweite Gussproduktion<br />

wächst kontinuierlich weiter. Prozentual<br />

sind die Wachstumsraten<br />

bei Aluminiumguss durchaus höher als<br />

die der anderen Legierungen, nur werden<br />

noch immer über 70 % der Gussproduktion<br />

in Eisengießereien, d.h. als Gusseisen<br />

mit Kugel- oder Lamellengrafit oder Temperguss<br />

hergestellt. Diese Produktion ist<br />

in den Industrieländern einem kontinuierlichen<br />

Konzentrationsprozess unterworfen.<br />

Große Gießereien und Gießereigruppen<br />

erweitern ihre Kapazitäten, um dem<br />

Kostendruck durch die Automobilindustrie<br />

zu widerstehen. Die Produktion wird<br />

kontinuierlich automatisiert und optimiert,<br />

Personal wird eingespart. Die Gießerei-Zulieferindustrie<br />

ist an dieser Entwicklung<br />

intensiv beteiligt. Man optimiert<br />

die Großserienproduktion, Produktionslinien<br />

werden immer komplexer. Die Investitionskosten<br />

rechnen sich allerdings<br />

erst bei einer Auslastung von 15 Schichten<br />

pro Woche und mehr.<br />

Es gibt jedoch noch eine andere Seite<br />

der Gießereiindustrie. Dabei handelt es<br />

sich zum größten Teil um kleine oder mittlere,<br />

oft familiengeführte Gießereien, die<br />

ihre Kunden im näheren Lebensumfeld<br />

mit den „lebensnotwendigen“ kleinen<br />

Gussserien beliefern. Diese kleinen und<br />

mittleren Gießereien gibt es nicht nur in<br />

Industrieländern, sondern überall auf der<br />

Welt. Es ist die übergroße Mehrheit der<br />

Gießereien, die weltweit dafür sorgt, dass<br />

das Leben ein bisschen lebenswerter<br />

wird, denn ohne Guss dreht sich kein Rad<br />

und das ist meistens auch gegossen (Tabelle<br />

1). Mit welchen Maschinen und Anlagen<br />

fertigen nun aber diese Gießereien?<br />

Interne Zahlen besagen, dass in der<br />

VR China derzeit mit etwa 50 000 bis<br />

Tabelle 1: Gießereistruktur in ausgewählten Ländern<br />

Gussproduktion Anzahl der Kapazität unter Kapazität unter<br />

pro Jahr in t Gießereien gesamt 10 000 t / a 5000 t / a<br />

VR China 45 000 000 26 000 20 000 12 000<br />

Brasilien 3 300 000 700 653 633<br />

Vietnam 250 000 85 83 80<br />

Thailand 2 500 000 220 200 160<br />

Indonesien 670 000 57 36 31<br />

126 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


60 000 Rüttel-Press-Anlagen produziert<br />

wird. Die Gießerei-Zulieferer hatten bisher<br />

noch keine zündenden Ideen, diese Kunden<br />

mit effizienten, preiswerten und<br />

ebenso flexiblen Formanlagen auszurüsten.<br />

In Mitteleuropa wurde dieser Bereich<br />

durch wenig flexible und fundamentintensive,<br />

meist mechanisierte, kastengebundene<br />

Hochdruckform-Anlagen abgedeckt.<br />

Jedoch kann dies keine weltweite<br />

Lösung darstellen, wenn der Preis eines<br />

einzigen Formkastens zum Beispiel etwa<br />

drei Monatslöhnen eines thailändischen<br />

Gießereiarbeiters entspricht. Somit arbeiten<br />

die meisten Gießereien mit Jahreskapazitäten<br />

unter 5000 Tonnen pro Jahr<br />

weiterhin mit Rüttel-Press-Maschinen,<br />

sogar einige weitere, die unter 10 000<br />

Tonnen pro Jahr herstellen.<br />

Man sollte sich immer bewusst sein,<br />

dass der Arbeitskräftemangel in Gießereien<br />

ein weltweites Problem ist, ebenso<br />

der wachsende Kostendruck sowie die<br />

Forderung nach mehr Flexibilität und die<br />

erhöhte Komplexität der Gussteile.<br />

Flexible Formanlagen für Kundengießereien<br />

Die preiswerte und schnelle Produktion großer Serien von Gussprodukten auf vertikalen<br />

Formanlagen mit sehr kurzen Zykluszeiten ist seit vielen Jahren Stand der<br />

Technik. Mit diesem Artikel soll nun ein Blick auf die Produktion von Kundenguss<br />

in kleinen Serien mit teilweise intensivem Einsatz von Kernen gelenkt werden. Neben<br />

dem Einsatz automatischer Kerneinleger, die die Nutzung von Kernmasken<br />

benötigen, wird nun ausführlich der Einsatz von automatischen Schiebetüren, die<br />

das direkte Einlegen von Kernen in die Form ermöglichen, beschrieben. Für dieses<br />

Einsatzgebiet entwickelte DISA mit der Disamatic einen neuen Typ von vertikalen<br />

Formanlagen, der zu wettbewerbsfähigen Preisen in Werken von Norican in Indien<br />

und China gebaut wird.<br />

Bild 2: die neue<br />

Schiebetürtechnologie<br />

von Disamatic<br />

ermöglicht eine<br />

gute Zugänglichkeit<br />

zu den beiden Sandformhälften<br />

und das<br />

direkte Einlegen der<br />

Kerne von Hand.<br />

Kundenbeispiel „Gieterijen en<br />

Werkhuizen Alidor Claeys“<br />

Mit dieser Situation wollte sich der Eigentümer<br />

der belgischen Gießerei „Gieterijen<br />

en Werkhuizen Alidor Claeys“, Rik Claeys,<br />

nicht abfinden. Er produzierte bereits unter<br />

anderem mit zwei alten Disamatic-<br />

Anlagen und wollte deren Produktion auf<br />

einer neuen, größeren Maschine zusammenfassen.<br />

Seine Produktion wird nun<br />

über Adapterplatten sichergestellt. Damit<br />

Bild 1: der Einsatz von Kernböckchen ist<br />

auch bei vertikaler Teilung möglich.<br />

will er die Vorteile des schnellen Modellwechsels<br />

und der geringen Fundamentund<br />

Investitionskosten nutzen. Die Produktion<br />

von Gussteilen auf Disamatic- Anlagen<br />

beginnt in seiner Gießerei bei einer<br />

Losgröße von 25 Gussteilen. Diese Begrenzung<br />

der Stückzahl ist bedingt durch<br />

das Volumen der Trommelpfanne von 300<br />

bis 350 kg, mit der gegossen wird. Bei<br />

diesen Stückzahlen ist die Installation eines<br />

automatischen Kerneinlegers und die<br />

Herstellung von Kernmasken für jedes<br />

Gussteil mit Kern mit höheren Kosten verbunden<br />

und somit nicht angemessen. Eine<br />

andere Lösung musste her und wurde<br />

in der neu entwickelten Schiebetür-Technologie<br />

von Disamatic gefunden.<br />

Nach jeder hergestellten Form arretiert<br />

die Schwenkplatte (SP) der DISA-<br />

130-B in ihrer horizontalen Position und<br />

die beiden Schiebetüren links und rechts<br />

neben der Kammerfront (MCF) öffnen<br />

sich. Somit ergibt sich ausreichend Platz<br />

an beiden Seiten der Formanlage, um notwendige<br />

Zusatzstoffe in die beiden Formoberflächen<br />

einzudrücken oder einzunageln<br />

(Bild 1). Mit Inbetriebnahme dieser<br />

neuen Anlage wurde in der Gießerei von<br />

Rik Claeys ein regelrechter Innovationsschub<br />

ausgelöst. Die gute Zugänglichkeit<br />

zu den beiden Sandformhälften (Bild 2),<br />

das direkte Einlegen der Kerne von Hand<br />

und die Möglichkeit, exotherme Speiser<br />

außerhalb der Teilungsebene zu platzieren,<br />

erweiterten die Anwendungsmöglichkeiten<br />

der vertikalen Formteilung enorm.<br />

Es besteht die Möglichkeit, beide Formhälften<br />

mit Kernen zu bestücken und somit<br />

die Komplexität der Gussteile zu erhöhen<br />

(Bild 3). Dass das Gießen an den<br />

Grenzen der Sandform nicht Halt macht<br />

wird in Bild 4 gezeigt. Der Kern mit einem<br />

Gewicht von 11 kg wird auf die Bodenplatte<br />

gestellt und in die Form geschoben.<br />

Trotz vertikaler Teilung wird durch die<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 127


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Bild 3: Durch die Schiebetürentechnologie<br />

ergibt sich ausreichend Platz an beiden<br />

Seiten der Formanlage, um notwendige<br />

Zusatzstoffe in die beiden Formoberflächen<br />

einzubringen oder Kerne<br />

einzulegen.<br />

Kernkonstruktion und die Formstoffqualität<br />

ein Durchgehen der Form vermieden.<br />

Die vertikale Formanlage mit einer<br />

Formkammerabmessung von 535 mm x<br />

650 mm, gefertigt in Kopenhagen, hat eine<br />

Gesamtlänge der Gieß- und Kühlstrecke<br />

von 60 Metern. Die Formen werden<br />

mit Trommelpfanne abgegossen, wodurch<br />

die maximale Formgeschwindigkeit der<br />

Anlage nicht erreicht werden kann. Die<br />

Gießerei fertigt 7,5 Stunden pro Tag, bei<br />

10 bis 15 Modellwechseln. In der Produktionszeit<br />

werden abhängig vom täglichen<br />

Gießprogramm zwischen 700 und 900<br />

Formen abgegossen. Bei einer kernlosen<br />

Produktion wird eine Formleistung von<br />

150 Formen pro Stunde erreicht. Durch<br />

die neue Schiebetürlösung zum Einsetzen<br />

der Kerne beträgt die Zykluszeit etwa 30<br />

Sekunden.<br />

Grundsätzlich ist Rik Claeys noch immer<br />

überzeugt, die richtige Entscheidung<br />

mit der Investition in eine Disamatic-<br />

Formlinie getroffen zu haben. Sehr erfreut<br />

Bild 4: Das Gießen<br />

macht nicht zwingend<br />

an den Grenzen<br />

der Sandform<br />

Halt: Der Kern mit<br />

einem Gewicht von<br />

11 kg wird auf die<br />

Bodenplatte gestellt<br />

und in die Form geschoben.<br />

Trotz vertikaler<br />

Teilung wird<br />

ein Durchgehen der<br />

Form vermieden.<br />

ist er über die geringe Störanfälligkeit der<br />

Schiebetüren. Mit einem so geringen Bedarf<br />

an Ersatzteilen hatte er nicht gerechnet.<br />

Allerdings waren die Investitionskosten<br />

in eine Formanlage, die bis zu 350<br />

Formen pro Stunde herstellen kann und<br />

nun bis 150 Formen pro Stunde genutzt<br />

wird, erheblich.<br />

Die Gießerei „Gieterijen en Werkhuizen<br />

Alidor Claeys“ ist wie bereits erwähnt,<br />

nicht die einzige, die mit dieser Situation<br />

konfrontiert ist. In Europa findet man<br />

noch sehr viele Gießereien mit ähnlichen<br />

Aufgabenstellungen. Dabei soll nicht vergessen<br />

werden, dass es auch weiterhin<br />

viele Kunden gibt, die an einer Leistungserhöhung<br />

über die mit der derzeit verfügbaren<br />

High-End-Lösung aus Dänemark<br />

erreichbaren 555 Formen pro Stunde hinaus<br />

interessiert wären. Das Anforderungsprofil<br />

an Gießereien ist so vielfältig,<br />

wie deren Anzahl: Jede ist einzigartig.<br />

Michael Colditz, Area Sales Manager, Norican<br />

Group, Duisburg, Thomas Feng, Vice<br />

president OEM & Aftermarket sales, Norican<br />

Group, Peking, China.<br />

Teil 2 erscheint in <strong>GIESSEREI</strong> 05-<strong>2018</strong> zum<br />

internationalen Einsatz von Formanlagen<br />

128 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Giesserei-Jahrbuch <strong>2018</strong><br />

Band 1 – Ingenieurtechnischer Bereich<br />

Band 2 – Bezugsquellen<br />

Giesserei-Jahrbuch <strong>2018</strong><br />

Band 1<br />

ISSN 1432-3753<br />

ISBN 978-3-87260-185-8<br />

31,00 €<br />

15,50 €<br />

Für Mitgliedsfirmen des BDG<br />

und für persönliche Mitglieder des VDG<br />

jeweils inkl. MwSt. zuzüglich Versandkostenanteil<br />

Giesserei-Jahrbuch <strong>2018</strong><br />

Band 1<br />

2017 · 15,8 x 21,0 cm · 2 Bände · 480 Seiten<br />

Die zwei Bände sind nur zusammen erhältlich.<br />

Band 1: Ingenieurtechnischer Bereich<br />

Teil 1<br />

Eisen- und Stahlguss<br />

Leichtmetallguss<br />

Weitere NE-Gusswerkstoffe (Kupfer, Zinn, Zink, Blei)<br />

Druckguss<br />

Fertigungsverfahren<br />

Qualitätssicherung<br />

Betriebswirtschaft<br />

Energiewirtschaft<br />

Umweltschutz<br />

Berufsausbildung und Weiterbildung<br />

Forschungsförderung<br />

Statistiken für die Gießereien und Abnehmerbranchen<br />

Gießereiorganisationen in Deutschland<br />

Gießereiorganisationen in aller Welt<br />

Internationale Gießereiorganisationen<br />

Normung für die Gießereiindustrie<br />

Weitere Organisationen<br />

Teil 2<br />

Der VDG – Verein Deutscher Giessereifachleute e.V.<br />

Verzeichnis der persönlichen Mitglieder<br />

Verzeichnis der Firmenmitglieder<br />

Band 2: Bezugsquellen<br />

Lieferanten- und Herstellerverzeichnis der Giesserei-Industrie,<br />

der weiterverarbeitenden Industrie und der Zuliefer industrie.<br />

Von A wie Automation bis Z wie Zinkdruckguss.<br />

Giesserei-Verlag GmbH<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 527 · Fax: +49 211 6707- 582<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de · www.giesserei.eu


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

FOTOS: SEARCHPOINT<br />

Hans-Peter Grohmann ist stolz auf<br />

die rasante und positive Entwicklung der<br />

Grohmann Unternehmensgruppe.<br />

Gießerei Grohmann<br />

vertraut auf „Insider-Recruiting“<br />

Die Grohmann GmbH & Co. KG, Bisingen, setzt auf Wachstum. Nachhaltiges Wachstum<br />

fordert jedoch ein hohes Maß an Fach- und Führungskräften, die Leistung generieren<br />

und eine agile Unternehmensstruktur, die sich den wandelnden Herausforderungen<br />

anpasst. Grohmann lässt sich darum beim Recruiting seit Jahren vom Branchen-Insider<br />

Searchpoint unterstützen.<br />

VON KAREN DÖRFLINGER,<br />

KARLSRUHE<br />

Die Firmengruppe Grohmann hat<br />

sich im Laufe von fast neunzig Jahren<br />

von der klassischen Gießerei<br />

zu einem der innovativsten Full Service-<br />

Supplier der Gießereibranche entwickelt.<br />

An vier Produktionsstätten werden Aluminiumgussteile<br />

in den Fertigungsverfahren<br />

Kokillen- und Sandgießen hergestellt,<br />

mechanisch bearbeitet und die Oberflächen<br />

in der geforderten Form behandelt.<br />

Die Bauteile werden schließlich einbaufertig<br />

just-in-time geliefert – immer so,<br />

wie es die Kunden benötigen.<br />

Die Unternehmensgruppe Grohmann<br />

bietet zudem eine hohe Angebotsbreite<br />

und -tiefe. Die Fertigungsvielfalt umfasst<br />

Rohteile genauso wie montagefertige Einbauteile<br />

und komplexe Baugruppen. Die<br />

Größe der Bauteile reicht vom Luftansaugstutzen<br />

bis zum Vergasergehäuse. An allen<br />

seinen Standorten ist Grohmann in der<br />

Lage, sowohl einzelne Prototypen als auch<br />

Klein-, Mittel- und Großserien wirtschaftlich<br />

selbst herzustellen. Im Verbundgießen<br />

nimmt das Unternehmen in Deutschland<br />

eine führende Rolle ein.<br />

Gutes Personal ist die Basis<br />

für Qualität<br />

Der Name Grohmann hat bei den Kunden,<br />

zum Beispiel aus dem Maschinen- und<br />

Motorenbau, aus Automotive, Elektround<br />

Medizintechnik, einen guten Klang.<br />

Und Hans-Peter Grohmann weiß, wie<br />

wichtig gutes Personal für die Qualität<br />

130 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


seiner Leistung ist. Um all das zu bewältigen,<br />

hat die Unternehmensgruppe in<br />

der Vergangenheit darum nicht nur in die<br />

Automatisierung ihrer Fertigungstechnologien<br />

investiert, sondern auch in gut<br />

qualifiziertes Fachpersonal. „Auch unsere<br />

Branche hat natürlich, wie viele andere,<br />

mit dem Fach- und Führungskräftemangel<br />

zu kämpfen“, erklärt Hans-Peter<br />

Grohmann, der gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Wolfgang Grohmann geschäftsführend<br />

die Grohmann Holding leitet.<br />

„Als noch immer familiengeführtes, aber<br />

auch technologisch gut gerüstetes Unternehmen<br />

sind wir zunächst einmal attraktiv<br />

für Bewerber – doch die Branche<br />

ist klein und gut ausgelastet.“ Entsprechend<br />

wenige Bewerber bietet der freie<br />

Markt und eine einfache Suche durch<br />

klassische Stellenanzeigen funktioniert<br />

heute immer weniger.<br />

Hans-Peter Grohmann lässt sich dadurch<br />

nicht entmutigen. Seit vielen Jahren<br />

vertraut er in puncto Recruiting der Personalberatung<br />

Searchpoint: „Ich suche<br />

nicht. Ich rufe Christine Fischer an.“ Die<br />

geschäftsführende Gesellschafterin von<br />

Searchpoint ist ein echter Branchen-<br />

Insider. Zum einen verfügt sie über gute<br />

Branchenkenntnisse. Zum anderen pflegt<br />

Hans-Peter Grohmann (links) und Wolfgang<br />

Grohmann (rechts) vertrauen bei<br />

der Personalsuche Christine Fischer und<br />

ihrem Searchpoint-Team.<br />

sie mit ihrem Team seit über drei Jahrzehnten<br />

den persönlichen Kontakt zu potenziellen<br />

Kandidaten. „Ihre Marktdurchdringung<br />

ist bemerkenswert“, so Grohmann.<br />

„Sie kennt die Lebensläufe tausender<br />

Meister, Techniker und Ingenieure, die in<br />

Schlüsselpositionen als Geschäftsführer,<br />

Führungskraft oder Spezialist für Konstruktion,<br />

Produktion, Marketing und Vertrieb<br />

tätig sind. Und sie weiß, wer zu welchen<br />

Bedingungen wechselwillig ist.“<br />

„Christine Fischer kennt unsere Branche<br />

und die Anforderungen, denen neue<br />

Mitarbeiter in den einzelnen Positionen<br />

gerecht werden müssen. Sie weiß, welches<br />

Fachwissen und welche Persönlichkeitsmerkmale<br />

ein Logistikleiter, ein Gießereileiter<br />

oder ein Geschäftsführer mitbringen<br />

muss. Und sie kann auch sehr gut einschätzen,<br />

ob er in unser Team passt oder<br />

nicht. Ich muss ihr da nicht mehr viel erzählen“,<br />

freut sich Grohmann über die<br />

effiziente Zusammenarbeit.<br />

Searchpoint geht bei der Auswahl<br />

sehr analytisch vor und arbeitet auch mit<br />

XXII. Internationale Messe<br />

für Gießerei-Technologie<br />

25-27<br />

September<br />

<strong>2018</strong><br />

Kielce, Polen<br />

73. Gießerei-Weltkongress<br />

Kreative Gießerei<br />

23-27<br />

September<br />

<strong>2018</strong><br />

Krakau, Polen<br />

26. September <strong>2018</strong>: Besuch<br />

der Messe Kielce<br />

Organisator<br />

Globaler<br />

Medienpartner<br />

www.metal.targikielce.pl


TechnologyHeiß.<br />

Innovative Infrared<br />

Könnte es sein, dass Sie sich auch für besonders<br />

schnelle, robuste, leichte, exakte, individuelle und günstige<br />

Gerätevarianten interessieren? Oder für Infrarotkameras?<br />

Schauen Sie doch mal rein: www.optris.de<br />

Wie Sie es auch drehen und wenden:<br />

Die Messbereiche unserer berührungslos<br />

messenden Infrarot-Thermometer<br />

reichen von –50 ºC bis +3000 ºC.<br />

23.–27.<strong>04</strong>.<strong>2018</strong><br />

Besuchen Sie<br />

uns in Halle 11,<br />

Stand A56<br />

Grohmann investiert in gutes Fachpersonal.<br />

einem Benchmark-System. Das hat für<br />

die Personalverantwortlichen der einzelnen<br />

Firmenstandorte und für Wolfgang<br />

und Hans-Peter Grohmann den positiven<br />

Nebeneffekt, dass sie sich im Bewerbungsgespräch<br />

mit den ausgewählten<br />

Bewerbern ganz auf ihr Bauchgefühl verlassen<br />

können. Dabei sind es nicht immer<br />

die „alten Gießerei-Hasen“, die das Rennen<br />

in den Bewerbungsrunden machen.<br />

„Searchpoint hat einen guten Riecher,<br />

uns auch passende Quereinsteiger zu<br />

präsentieren“, so der Personalleiter. „Unser<br />

Logistikleiter ist ein Profi seines<br />

Fachs – auch wenn er vorher in der Automobil-<br />

und nicht in der Gießereibranche<br />

tätig war.“ Aber Grohmann weiß, dass<br />

man in gutes Personal investieren muss,<br />

um erfolgreich zu sein und setzt darum<br />

auf intensive Schulungen. Er weiß, dass<br />

er so auch mal unkonventionelle Entscheidungen<br />

treffen kann und sein Ziel<br />

trotzdem erreicht. „Der Markt ist zu eng,<br />

um nur auf der Stelle zu treten“, spricht<br />

er aus Erfahrung.<br />

Vor wenigen Tagen hat er einen Anruf<br />

von Christine Fischer erhalten. Auch ohne<br />

konkreten Suchauftrag hatte sie einen<br />

interessanten Kandidaten für ihn, den<br />

er sich unbedingt ansehen solle. „Was<br />

ich dann auch getan habe – und der<br />

Mann, ein Projektingenieur, ist wirklich<br />

hochinteressant. Wir schauen gerade,<br />

wo wir ihn integrieren können“, berichtet<br />

Grohmann.<br />

Die lockere Umgangsart ist Alltag an<br />

den vier Grohmann-Standorten. „Auch<br />

wenn wir in der Art und Weise wie wir<br />

arbeiten als Industrieunternehmen agieren,<br />

so sind wir auf menschlicher Ebene<br />

eben immer noch ein Familienunternehmen<br />

und pflegen den persönlichen und<br />

fairen Umgang miteinander“, so Grohmann.<br />

Das Betriebsklima und der Ruf sind<br />

entsprechend gut und die Fluktuation ist<br />

gering.<br />

Diese Fairness und Offenheit wird<br />

auch bei Neueinstellungen gepflegt.<br />

Searchpoint unterstützt dies aktiv, indem<br />

neue Mitarbeiter während der Einarbei-<br />

132 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

tungszeit von Christine Fischer nach ihren<br />

Erfahrungen befragt werden. „Selbstverständlich<br />

laufen auch bei uns nicht<br />

alle Einarbeitungen reibungslos“, so<br />

Grohmann. „und nicht jeder neue Mitarbeiter<br />

traut sich, offen über seine Probleme<br />

zu sprechen. Frau Fischer ist hier<br />

ein neutraler Mittler, der beiden Seiten<br />

hilft, besser zueinander zu finden. Sie ist<br />

nicht billig – aber durch ihr hohes Engagement<br />

und ihr gutes Insiderwissen haben<br />

wir eine sehr hohe Trefferquote, die<br />

uns viel Zeit, Nerven und letztendlich<br />

Geld spart.“<br />

Durch diesen hohen Anspruch kann<br />

es sich Searchpoint auch leisten, eine Einstellungsgarantie<br />

zu geben. Das bedeutet:<br />

Sollte die vermittelte Führungskraft innerhalb<br />

von sechs Monaten das Unternehmen<br />

doch wieder verlassen, engagiert<br />

sich der Personalberater kostenlos, um<br />

einen adäquaten Ersatz zu finden. „Wenn<br />

ich mich recht erinnere, dann haben wir<br />

das in den letzten Jahrzehnten der Zusammenarbeit<br />

erst ein- oder zweimal in Anspruch<br />

nehmen müssen“, erklärt Grohmann.<br />

Die Unternehmensgruppe Grohmann<br />

ist in den letzten Jahren stark gewachsen<br />

und hat auch in den nächsten Jahren noch<br />

viel vor. „Die Wertschöpfungskette und<br />

Das Betriebsklima bei Grohmann ist gut, die Fluktuation gering.<br />

die Anzahl der Artikel, die wir fertigen wird<br />

immer größer. Das stellt unsere Logistik<br />

vor ganz neue Herausforderungen. Unser<br />

neuer Logistikleiter ist der richtige Mann<br />

an der richtigen Stelle. Und wir werden<br />

bald noch mehr von seinem Kaliber an<br />

anderen zentralen Führungspositionen<br />

benötigen.“ Wenn es soweit ist, greift er<br />

dann wieder zum Telefon und ruft Christine<br />

Fischer an.<br />

www.welcome-to-grohmann.de<br />

www.searchpoint.de<br />

Karen Dörflinger, wyynot GmbH,<br />

Karlsruhe<br />

Präzision mit Hochdruck<br />

PILLER Entgrat- und Reinigungsanlagen<br />

für die industrielle Teilereinigung<br />

<strong>GIESSEREI</strong>BEDARF<br />

MODELLBAUBEDARF<br />

INDUSTRIEBEDARF<br />

*Schlitzdüsen aus Stahl und Messing<br />

*Siebdüsen<br />

*Modellbeschriftungen, auch<br />

*selbstklebend/ Datumschilder<br />

*Kernkasten –u. Kokillenverschlüsse<br />

*Aushebeplatten/ Armierungsplatten<br />

*Führungbuchsen/ Kernkastenführungen<br />

*Dübel/ Meisterdübel/ Rillendübel<br />

*Sekundenkleber/ Modellzeichenkleber<br />

*Kernnägel/ Formerstifte<br />

*Luftschnur (Textilröhrchen)<br />

*Gießereiwerkzeuge/ Pfannen, Löffel, Abschäumer,<br />

Tiegelaushebegeräte, Tiegelzangen<br />

*FÖBUCHEM-Trennmittel für alle Anwendungen<br />

* u.s.w. u.s.w.<br />

www.piller-online.com<br />

SEIT ÜBER 140 JAHREN-<br />

DER MAßSTAB FÜR<br />

PREISWERTE QUALITÄT<br />

Hochdruck-<br />

Entgratanlagen<br />

Reinigungsanlagen<br />

Präzisionsentgraten<br />

Ihrer Bauteile<br />

LUDWIG FÖBUS GMBH & CO. KG<br />

BROCKHÄGERSTR.276<br />

D-33334 GÜTERSLOH<br />

Tel. 05241 300710 * FAX 05241 3007111<br />

Email: info@Foebus.de * Internet: WWW. Foebus.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 133


PATENTE<br />

Veröffentlichte<br />

Patentanmeldungen<br />

Schmelztechnik, Metallurgie, Zubehör: Öfen, Pfannen<br />

usw.<br />

EP 3274111 A1 (WO2016/153693), IPC: B22C 1/00. Anm.: Vesuvius Crucible<br />

Company, Wilmington, DE, US. Auskleidung für metallurgisches Gefäß<br />

mit konfigurierter Perforationsstruktur. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3274115 A1 (WO2016/149812), IPC: B22D 41/18. Anm.: Pyrotek Hightemperature<br />

Industrial Products Inc., Chicoutimi, Québec, CA. Beheizter Steuerstift.<br />

Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3274641 A1 (WO2016/150765), IPC: F27D 3/15. Anm.: Primetals<br />

Technologies Austria GmbH, Linz, AT. Vorrichtung zum kontrollierten Verfüllen<br />

einer Abstichöffnung. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3279340 A1, IPC: C21C 5/35. Anm.: JFE Steel Corporation, Tokyo, JP.<br />

Verfahren zum Betrieb eines Aufblaskonverters. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3280824 A1 (WO2016/162016), IPC: C21C 5/46. Anm.: SMS group<br />

GmbH, Düsseldorf, DE. Konverter. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3280965 A1 (WO2016/162603), IPC: F27D 19/00. Anm.: Outotec (Finland)<br />

Oy, Espoo, FI. Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb eines metallurgischen<br />

Ofens. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3280966 A1 (WO2016/162602), IPC: F27D 99/00. Anm.: Outotec (Finland)<br />

Oy, Espoo, FI. Brenner und Spreizanordnung für einen Brenner. Pub.:<br />

14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281929 A1, IPC: C<strong>04</strong>B 41/85. Anm.: Magneco/Metrel Inc., Addison,<br />

IL, US. Schutzbeschichtungszusammensetzung für geschmolzenes Aluminium<br />

und Alkalimetallumgebungen. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283659 A1 (WO2016/166189), siehe Referat in der Kategorie „Qualitätsprüfung“.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214236 A1, IPC: B22D 41/02. Anm.: thyssenkrupp AG, Essen,<br />

DE; ThyssenKrupp Steel Europe AG, Duisburg, DE. Pralltopf, Vorrichtung zum<br />

Vergießen einer metallischen Schmelze sowie Verfahren zum Vergießen einer<br />

metallischen Schmelze. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016215039 A1, IPC: B05B 1/28, B22D 11/124. Anm.: SMS group<br />

GmbH, Düsseldorf, DE. Düsenvorrichtung. Pub.: 15.02.<strong>2018</strong><br />

Formstoffe, Formverfahren, Kernfertigung, Formstoffaufbereitung,<br />

Dauerformen<br />

EP 3274112 A1 (WO2016/150835), IPC: B22C 5/<strong>04</strong>. Anm.: Maschinenfabrik<br />

Gustav Eirich GmbH & Co. KG, Hardheim, DE. Formsandkühler. Pub.:<br />

31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3274559 A1 (WO2016/151234), IPC: F01D 5/18, B22C 9/<strong>04</strong>, B22C<br />

9/10. Anm.: Safran Aircraft Engines, Paris, FR, Snecma, Paris, FR. Keramikkern<br />

für eine Mehrkammerturbinenschaufel. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275569 A1, IPC: B22C 1/14. Anm.: Toyota Shatai K.K., Kariya, Aichi,<br />

GUSSTEILINSTANDSETZUNG DURCH<br />

Rapid.Tech LASERSCHWEISSEN<br />

05. – 07. Juni <strong>2018</strong><br />

Stand 2-225<br />

3D METALLDRUCK<br />

www.k-wilhelms.de<br />

+49 152 54236774<br />

JP; Kurashiki Boseki K.K., Kurashiki, Okayama, JP. Formmassenmischung und<br />

Verfahren zur Herstellung davon. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3277451 A1 (WO2016/156692), IPC: B22D 27/<strong>04</strong>. Anm.: Saint Jean<br />

Industries, Saint-Jean d’Ardières, FR. Sandschalenformverfahren zur Herstellung<br />

eines Bauteils zur Verwendung im Automobil- und Raumfahrtsektor. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283245 A1 (WO2016/166215), IPC: B22D 11/<strong>04</strong>1. Anm.: Primetals<br />

Technologies Austria GmbH, Linz, AT. Gestützte Rohrkokille für Knüppel- und<br />

Vorblockanlagen. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283247 A1 (WO2016/164955), IPC: B22D 29/00. Anm.: Fill Gesellschaft<br />

m.b.H., Gurten, AT. Entkernmaschine/Rüttelmaschine mit verbessertem<br />

Antrieb. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283248 A1 (WO2016/166579), IPC: B22D 33/00. Anm.: Disa Industries<br />

A/S, Taastrup, DK. Verfahren und System zur Indexierung von Gussformen.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283541 A1 (WO2016/165916), IPC: C08G 18/54, B22C 1/22. Anm.:<br />

Hüttenes Albertus France, Brenouille, FR. Phenolharz-Komposition zur Verwendung<br />

im Polyurethan-Cold-Box- und/oder No-Bake-Verfahren sowie entsprechende<br />

Zweikomponenten-Bindemittelsysteme, Verwendung und Verfahren.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285941 A1 (WO2016/17<strong>04</strong>09), IPC: B22C 7/06. Anm.: Nemak S.A.B.<br />

de C.V., Garcia, Nuevo Leon, MX. Kernkasten zum Herstellen von Gießkernen.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287430 A1, IPC: C<strong>04</strong>B 41/91, B22C 9/18. Anm.: Rolls-Royce plc, London,<br />

GB. Verfahren zur mechanischen Bearbeitung von Keramik. Pub.:<br />

28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214105 A1, IPC: B22C 9/02. Anm.: Technische Universität Bergakademie<br />

Freiberg, Freiberg, DE. Verfahren zur Vermeidung von beim Abkühlen<br />

eines Gussstücks in einer Sandgießform mit Sand und Bindemittel als<br />

Formstoff durch Festschwindung hervorgerufenen Spannungsrissen sowie<br />

Kerneinlage und Zugmittel dazu. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017117356 A1, IPC: B22D 15/02. Anm.: General Electric Company,<br />

Schenectady, NY, US. Verfahren zur Erzeugung von Komponenten unter<br />

Verwendung eines ummantelten Formmodells. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214293 A1, siehe in Kategorie „Werkstoffe“. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016124321 A1, IPC: B22C 9/<strong>04</strong>. Anm.: Renkel, Manfred, Bad Staffelstein,<br />

DE. Verfahren zur Herstellung einer Gussform zum Vergießen einer<br />

hochreaktiven Schmelze. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102016115947 A1, IPC: B29C 64/165, B22C 1/10, B22C 9/00. Anm.:<br />

ASK Chemicals GmbH, Hilden, DE. Verfahren zum schichtweisen Aufbau von<br />

Formkörpern mit einem Phenolharz-Polyurethan-basierten Bindersystem. Pub.:<br />

01.03.<strong>2018</strong><br />

Gießverfahren, Gießvorrichtungen (ohne Druckgießtechnik)<br />

EP 3274114 A1 (WO2016/153370), IPC: B22D 19/02. Anm.: Thoni Alutec<br />

Sp. z.o.o., Stalowa Wola, PL. Verfahren zur Herstellung von Leichtmetalllegierungsgussstücken,<br />

die mit Metallkomponenten in Form von Einsätzen<br />

zonal verstärkt sind, insbesondere in Sand- und Dauerformen. Pub.:<br />

31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3278905 A1, IPC: B22C 9/08. Anm.: Wuxi Lihu Corporation Ltd., Wuxi,<br />

Jiangsu, CN. Wiederverwendbare Gießkopf-Vorrichtung. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3280557 A1 (WO2016/162141), IPC: B22D 11/16. Anm.: Primetals<br />

Technologies Austria GmbH, Linz, AT. Stranggießen mit optimierter Oszillation<br />

der Stranggießkokille. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283246 A1 (WO2016/132196), IPC: B22D 17/20. Anm.: Nemak S.A.B.<br />

de C.V., Garcia, Nuevo León, MX. Verfahren zum Kennzeichnen eines Gussteils.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

134 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong><br />

Knowhow_Wilhelms_<strong>GIESSEREI</strong>_1/16_4c.indd 1 25.09.17 15:08


DE 102017214518 A1, IPC: B22D 19/<strong>04</strong>. Anm.: Fraunhofer-Gesellschaft<br />

zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München, DE; Universität<br />

Bremen, Bremen, DE. Verbundgussteil und Verfahren zum Herstellen eines<br />

Verbundgussteils. Pub.: 22.02.<strong>2018</strong><br />

Rohgussnachbehandlung, Putzerei<br />

DE 102016214107 A1, siehe Referat in der Kategorie „Druckgießtechnik“.<br />

Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

Generative Fertigungsverfahren<br />

EP 3274155 A1 (WO2016/153711), IPC: B29C 67/00. Anm.: Dow Global<br />

Technologies LLC, Midland, MI, US. Lichthärtbare Zusammensetzungen für<br />

dreidimensionales Drucken. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3274156 A1 (WO2016/150809), IPC: B29C 67/00. Anm.: Schweiger,<br />

Severin, München, DE. Verfahren und Vorrichtung zur Urformung eines 3D-<br />

Körpers. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3274157 A1 (WO2016/15<strong>04</strong>09), IPC: B29C 67/00. Anm.: Holík, Jan,<br />

Kasava, CZ. Ausrüstung für 3D-Druck. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275575 A1, IPC: B22F 3/00. Anm.: Seiko Epson Corporation, Tokyo,<br />

JP. Bühne für dreidimensionale Artikel, Vorrichtung zur Herstellung dreidimensionaler<br />

geformter Artikel und Verfahren zur Herstellung dreidimensionaler<br />

geformter Artikel. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275576 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: Airbus Defence and Space GmbH,<br />

Taufkirchen, DE. Verfahren zum Verbinden von metallischen Bauteilen. Pub.:<br />

31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275628 A1, IPC: B29C 64/236. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Pulvermodul für eine Vorrichtung zur additiven Herstellung<br />

dreidimensionaler Objekte. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275629 A1, IPC: B29C 64/245. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Pulvermodul für eine Vorrichtung zur additiven Herstellung<br />

dreidimensionaler Objekte. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275630 A1, IPC: B29C 64/245. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Baukammer für eine Vorrichtung zur additiven Herstellung<br />

dreidimensionaler Objekte. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275631 A1, IPC: B29C 64/393. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Pulvermodul für eine Vorrichtung zur additiven Herstellung<br />

dreidimensionaler Objekte. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275635 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: Nest S.r.l., Fabriano, (AN), IT. Vorrichtung<br />

zum 3D Drucken eines Objekts. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3277452 A1 (WO2016/155871), IPC: B22F 3/105. Anm.: Linde AG,<br />

München, DE. Verfahren zum schichtweisen Herstellen eines metallischen<br />

Werkstücks durch laserunterstützte additive Fertigung. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3277481 A1 (WO2016/154644), IPC: B29C 67/00. Anm.: Lithoz GmbH,<br />

Wien, AT. Verfahren und Vorrichtung zum schichtweisen Aufbau eines Formkörpers.<br />

Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3277482 A1 (WO2016/154645), IPC: B29C 67/00. Anm.: Lithoz GmbH,<br />

Wien, AT. Verfahren und Vorrichtung zum schichtweisen Aufbau eines Formkörpers.<br />

Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3277483 A1 (WO2016/156824), IPC: B29C 67/00. Anm.: Renishaw<br />

plc, Wotton-under-Edge, Gloucestershire, GB. Vorrichtung und Verfahren zur<br />

generativen Fertigung. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

Anmerkung:<br />

Alle referierten Dokumente können unter www.depatisnet.de<br />

eingesehen werden.<br />

Der kostenlose Bezug der veröffentlichten Dokumente des Deutschen Patent-<br />

und Markenamtes ist ausschließlich über das Internet unter www.<br />

dpma.de – publikationen möglich. Unter www.dpma.de erhalten Sie<br />

auch weitere Informationen über das Deutsche Patent- und Markenamt.<br />

Die Publikationen des Europäischen Patentamtes sind kostenlos unter<br />

www.epoline.org (Online-Akteneinsicht) erhältlich.<br />

Erläuterungen:<br />

DE = Schrift des Deutschen Patent- und Markenamtes<br />

EP = Schrift des Europäischen Patentamtes<br />

A1, A2 = Offenlegungsschrift<br />

B1, B2,<br />

B3, B4 = Patentschrift<br />

T2 = Übersetzung einer europäischen Patentschrift<br />

U1 = Gebrauchsmusterschrift<br />

WO = Veröffentlichung der ursprünglichen PCT-Anmeldung<br />

IPC = Internationale Patentklassifikation<br />

Anm. = Patentanmelder<br />

Inh. = Patent-, Gebrauchsmusterinhaber<br />

Pub. = Veröffentlichungstag<br />

Überwachte Klassen der IPC:<br />

B22C Form- und Kernmassen, Schlichten, Formstoff aufbereitung,<br />

Modelle, Formen, Kerne, Formver fahren, Formmaschinen,<br />

Formkästen<br />

B22D Schmelzbehandlung, Gießverfahren einschl. Schleudergießen,<br />

Kokillengießen, Druckgießen, Dosiervorrichtungen,<br />

Gießgefäße u.v.m.<br />

B22F Generative Fertigung<br />

B23K Löten, Schweißen, Beschichten, Schneiden, Generative Fertigung,<br />

soweit für die Gießereitechnologie von Interesse<br />

B29C Formen von Kunststoffen, soweit Formschließvorrichtungen,<br />

Regelungen und Antriebe von Spritzgießmaschinen betroffen;<br />

Generative Fertigung<br />

C<strong>04</strong>B Feuerfeste Massen<br />

C21C Metallurgie (z. B. Herstellung von Stahl und Guss eisen)<br />

C22C Legierungen<br />

F01, Kraft- und Arbeitsmaschinen, Brennkraftmaschinen,<br />

F02 insbes. F02F, soweit besondere gießerei technische Aspekte<br />

betroffen sind (z. B. Herstellung von Tur bi nenschaufeln u. ä.,<br />

Kolben, Zylinderblöcke usw.)<br />

F27B, Industrieöfen, soweit sie für die Gießereitechno logie<br />

F27D von Interesse sind; mit Ausnahme der Wärmebehandlungsöfen<br />

G01K Temperaturmessung, soweit für die Gießereitech nologie von<br />

Interesse<br />

G01N Untersuchung physikalischer Eigenschaften an Gusswerkstoffen,<br />

auch zerstörungsfreie Prüfung<br />

Hinweis:<br />

Die Recherchen werden nach bestem Wissen und<br />

Gewissen durchgeführt. Für die Vollständigkeit kann<br />

jedoch keine Gewähr übernommen werden.<br />

EP 3277484 A1 (WO2016/161276), IPC: B29C 67/00. Anm.: Materialise<br />

N.V., Leuven, BE. Tragestruktur in der in der generativen Fertigung. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3278908 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: Siemens AG, München, DE. Stützstruktur,<br />

Verfahren zur Bereitstellung davon und Verfahren zur additiven Fertigung.<br />

Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

Der SpeZIALIST<br />

FÜr AUFKOHLUNG<br />

www.cs-additive.de


PATENTE<br />

EP 3278955 A1, IPC: B29C 64/10. Anm.: Hirschberg Engineering, Winterthur,<br />

CH. Schichtweiser Aufbau von Formkörpern mit generativem Fertigungsverfahren.<br />

Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3278961 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: Siemens AG, München, DE. Extruder<br />

zum Herstellen eines Erzeugnisses mittels Schmelzschichtung. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3278962 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: Technology Research Association<br />

for Future Additive Manufactoring, Tokyo, JP. System zur generativen 3D-<br />

Fertigung, Steuerungsvorrichtung für generative Fertigung, Steuerungsverfahren<br />

für generative Fertigung und Steuerungsprogramm für generative Fertigung.<br />

Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3280559 A1 (WO2016/198210), IPC: B22F 3/105. Anm.: Siemens AG,<br />

München, DE. Verfahren zum Fertigen einer Turbinenschaufel mittels Elektronenstrahlschmelzen.<br />

Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3280560 A1 (WO2016/162637), IPC: B22F 3/105. Anm.: Eder Numero<br />

1, Ambon, FR. Dreidimensionale Druckvorrichtung mit induktiven und<br />

Widerstandsvorrichtungen. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3280585 A2 (WO2016/161489), IPC: B29C 67/00. Anm.: Print Cast<br />

Ltd., Sofia, BG. Verfahren und System zur schichtweisen Erzeugung dreidimensionaler<br />

Modelle aus pulverförmigem Material. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281725 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: Siemens AG, München, DE. Verfahren<br />

zur additiven Fertigung und computerlesbares Medium. Pub.:<br />

14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281726 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: SLM Solutions Group AG, Lübeck,<br />

DE. Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Werkstücks mit temperaturgesteuertem<br />

Schutzgas. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281727 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: SLM Solutions Group AG, Lübeck,<br />

DE. Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Werkstücks mit mehreren<br />

Pulverapplikationsvorrichtungen. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281729 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: SLM Solutions Group AG, Lübeck,<br />

DE. Pulverzufuhrvorrichtung und Pulverzufuhrverfahren zur Bereitstellung von<br />

Rohmaterialpulver an eine Pulverauftragsvorrichtung einer Pulverbettschmelzvorrichtung.<br />

Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281730 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: Honeywell International Inc., Morris<br />

Plains, NJ, US. System und Verfahren zur Herstellung eines gerichtet erstarrten<br />

Teils eines generativ gefertigten Artikels. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281771 A2, IPC: B29C 64/112. Anm.: Stratasys Ltd., Rehovot, IL. Festfreiformherstellung<br />

von Schalenobjekten. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281772 A1, IPC: B29C 64/40. Anm.: Xerox Corporation, Rochester, NY,<br />

US. Herstellung und Trennung von 3D-gedruckten Teilen in mehrteiligen Baustrukturen.<br />

Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3281775 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: Technische Universität München,<br />

München, DE. Fertigungsvorrichtung. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283249 A1 (WO2016/168172), IPC: B22F 3/105. Anm.: Materialise<br />

N.V., Leuven, BE. Systeme und Verfahren zur Überwachung und Neubeschichtung<br />

in einer Umgebung zur generativen Fertigung. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3284551 A1, IPC: B22F 3/10. Anm.: BAE Systems plc, London, GB. Additivschichtherstellung.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3284583 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: Cubicure GmbH, Wien, AT. Verfahren<br />

und Vorrichtung zur lithographiebasierten generativen Fertigung von<br />

dreidimensionalen Formkörpern. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3284584 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: Mimaki Engineering Co. Ltd., Tomi,<br />

Nagano, JP. Dreidimensionales Objektmodellierungsverfahren und 3D-<br />

Drucker. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285943 A1 (WO2016/169768), IPC: B22F 3/105. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Verfahren zum Herstellen eines<br />

dreidimensionalen Bauteils. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285944 A1 (WO2016/169784), IPC: B22F 3/105. Anm.: EOS GmbH<br />

Electro Optical Systems, Krailling, DE. Vorrichtung, Verfahren und Steuereinheit<br />

zur generative Herstellung eines dreidimensionalen Objektes. Pub.:<br />

28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285987 A1 (WO2016/169785), IPC: B29C 67/00. Anm.: ARCAM AB,<br />

Mölndal, SE. Verbessertes Verfahren zur generativen Fertigung. Pub.:<br />

28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285988 A1 (WO2016/169783), IPC: B29C 67/00. Anm.: EOS GmbH<br />

Electro Optical Systems, Krailling, DE. Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen<br />

eines dreidimensionalen Objekts. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285989 A1 (WO2016/170030), IPC: B29C 67/00. Anm.: Covestro<br />

Deutschland AG, Leverkusen, DE. Verfahren zur Herstellung von 3D Objekten.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285990 A1 (WO2016/170003), IPC: B29C 67/00. Anm.: Bond High<br />

Performance 3d Technology B.V., AW Zwolle, NL. Verfahren und Vorrichtung<br />

für kondensierte Abscheidungsmodellierung. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285991 A1 (WO2016/171598), IPC: B29C 67/00. Anm.: Magicfirm<br />

Europe AB, Gothenburg, SE. Dreidimensionale Bildgebungsvorrichtung<br />

zur Modellierung eines farbigen dreidimensionalen Objekts. Pub.:<br />

28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285992 A1 (WO2016/172423), IPC: B29C 67/00. Anm.: Global Filtration<br />

Systems, Dearborn Heights, MI, US. Vorrichtung und Verfahren zur<br />

Herstellung dreidimensionaler Objekte mittels Abtastungsachsenkompensierung<br />

und dynamischem Offset. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287213 A1, IPC: B22F 3/00. Anm.: Paul Scherrer Institut, Villigen, CH.<br />

Wässriges additives Fertigungsverfahren zur Herstellung von keramischen<br />

und/oder metallischen Körpern. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287259 A1, IPC: B29C 64/153. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Vorrichtung zur additiven Herstellung wenigstens eines<br />

dreidimensionalen Objekts. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287262 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: Multiphoton Optics GmbH, Würzburg,<br />

DE. Vorrichtung und Verfahren zur lasergestützten Bearbeitung von Körpern<br />

oder Oberflächen. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287263 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: Multiphoton Optics GmbH, Würzburg,<br />

DE. Vorrichtung und Verfahren zur lasergestützten Bearbeitung von Körpern<br />

oder Oberflächen. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287264 A1, IPC: B29C 67/00. Anm.: MCPP Innovation LLC, Tokyo, JP;<br />

Mitsubishi Chemical Media Co. Ltd., Tokyo, JP. Formfilament für dreidimensionalen<br />

Drucker vom Materialextrusionstyp und Verfahren zur Herstellung<br />

eines geformten Körpers. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016213855 A1, siehe Referat in der Kategorie „Druckgießtechnik“.<br />

Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214172 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: MTU Aero Engines AG,<br />

München, DE. Induktionsheizvorrichtung und Vorrichtung zur additiven Herstellung<br />

zumindest eines Bauteilbereichs eines Bauteils mit einer solchen Induktionsheizvorrichtung.<br />

Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016213917 A1, IPC: B22F 3/24. Anm.: General Electric Technology<br />

GmbH, Baden, CH. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils und nach dem<br />

Verfahren hergestelltes Bauteil. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

136 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


DE 102016213901 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: Siemens AG, München,<br />

DE. Vorrichtung und Verfahren zum selektiven Laserschmelzen. Pub.:<br />

01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016213628 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: MTU Aero Engines AG,<br />

München, DE. Vorrichtung zum additiven Fertigen mit optimierter Schutzgasströmung.<br />

Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016114058 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Pulvermodul für eine Vorrichtung zur additiven<br />

Herstellung dreidimensionaler Objekte. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016114057 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Baukammer für eine Vorrichtung zur additiven<br />

Herstellung dreidimensionaler Objekte. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016114056 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Pulvermodul für eine Vorrichtung zur additiven<br />

Herstellung dreidimensionaler Objekte. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016114054 A1, IPC: B29C 64/245. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Pulverkammertischanordnung. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016114053 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Pulvermodul für eine Vorrichtung zur additiven<br />

Herstellung dreidimensionaler Objekte. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214187 A1, IPC: B29C 64/165. Anm.: Fraunhofer-Gesellschaft<br />

zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München, DE. Verfahren zum<br />

Herstellen eines dreidimensionalen, vielschichtigen Faserverbundbauteils.<br />

Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016009434 A1, IPC: B29C 64/236. Anm.: Technische Universität<br />

Dortmund, Dortmund, DE. Vorrichtung für dreidimensionale additive Druckoperationen,<br />

insbesondere nach dem Verfahren des Fused Layer Modeling/<br />

Manufactoring (FLM) mit planarem Direktantrieb. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017007178 A1, IPC: C<strong>04</strong>B 35/622. Anm.: Czerski, Konrad, Prof.<br />

Dr., Berlin, DE u.a. 3D-Druckverfahren für hochdichte Werkstücke aus Refraktärkeramiken.<br />

Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214249 A1, IPC: B29C 64/141. Anm.: Technische Universität<br />

Dresden, Dresden, DE; Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten<br />

Forschung e.V., München, DE. Vorrichtung zur generativen Fertigung eines<br />

dreidimensionalen Körpers in einem Pulverbett. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214229 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: Siemens AG, München,<br />

DE. Verfahren zur additiven Herstellung und Bauteil für eine Strömungsmaschine.<br />

Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016009770 A1, IPC: B29C 64/141. Anm.: Grießbach, Sören, Dipl.-<br />

Phys. Dr.-Ing., Chemnitz, DE. Verfahren zur Aufbereitung von Altpulver aus<br />

generativen Fertigungsverfahren. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017100170 A1, IPC: B29C 64/118. Anm.: Rapp, Petra, Wilhelmsdorf,<br />

DE. Verfahren und Vorrichtung zur exakten Volumenregelung der Materialzuführung<br />

und Prozessüberwachung beim 3D-Druck mit Werkstoffzufuhr<br />

in Drahtform. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017100139 A1, IPC: B29C 64/188. Anm.: Rapp, Petra, Wilhelmsdorf,<br />

DE. Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen von Verstärkungen in<br />

3D-Druck-Werkstücke mit schichtweisem Aufbau. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017117345 A1, siehe in der Kategorie „Spezielle Gussprodukte“.<br />

Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 1020171<strong>04</strong>584 A1, IPC: F02F 7/00, B22F 3/105. Anm.: FEV Europe<br />

GmbH, Aachen, DE. Kurbelgehäuse für einen Verbrennungsmotor und Verfahren<br />

zum Herstellen eines Kurbelgehäuses. Pub.: 15.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017100258 A1, IPC: B29C 64/188. Anm.: Rapp, Petra, Wilhelmsdorf,<br />

DE. Verfahren und Vorrichtung zur durch Wärmeeintrag unterstützten<br />

Schichtverschweißung in 3D-Druckverfahren mit schichtweisem Aufbau. Pub.:<br />

15.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017213546 A1, IPC: C<strong>04</strong>B 35/622. Anm.: Toyota Jidosha K.K., Toyota,<br />

Aichi, JP. 3D-Formvorrichtung und 3D-Formverfahren. Pub.: 15.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016215619 A1, IPC: F16B 11/00, B22F 3/105. Anm.: Siemens AG,<br />

München, DE. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils. Pub.: 22.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016215389 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: Siemens AG, München,<br />

DE. Verfahren für die additive Herstellung eines Bauteils und Vorrichtung.<br />

Pub.: 22.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016009980 A1, IPC: B29C 64/106. Anm.: molibso Entwicklungsund<br />

Vertriebs GmbH, Langenfeld, DE. Verfahren und System zur Herstellung<br />

schaumförmiger Formteile mittels 3D-Druck. Pub.: 22.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016115947 A1, siehe in der Kategorie „Formstoffe“. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102016116372 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: FIT AG, Lupburg, DE. Mittels<br />

additiver Fertigung hergestelltes Bauteil mit einer Stützstruktur. Pub.:<br />

01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102016115846 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Anlage zur additiven Herstellung dreidimensionaler<br />

Objekte. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102016115575 A1, IPC: B22F 3/105. Anm.: CL Schutzrechtsverwaltungs<br />

GmbH, Lichtenfels, DE. Anlage zur additiven Herstellung wenigstens<br />

eines dreidimensionalen Objekts. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102017119319 A1, IPC: C<strong>04</strong>B 35/63. Anm.: Noritake Co. Ltd., Nagoya,<br />

Aichi, JP. Schichtweise aufgebauter gebrannter Körper, Verfahren zur Herstellung<br />

eines schichtweise aufgebauten gebrannten Körpers und Kit zur Herstellung<br />

eines schichtweise aufgebauten gebrannten Körpers. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

Fachkolloquium „Abwärmenutzung<br />

in der Gießerei-Industrie –<br />

Herausforderungen und Potenziale “<br />

am 8. Juni <strong>2018</strong> im Rahmen des<br />

69. BHT – FREIBERGER UNIVERSITÄTSFORUM<br />

Das gesamte Tagungsprogramm für den<br />

6. bis 8. Juni <strong>2018</strong> finden Sie unter: tu-freiberg.de/bht<br />

69. BHT –<br />

FREIBERGER<br />

UNIVERSITÄTSFORUM<br />

<strong>2018</strong><br />

T U<br />

B E R G A K A D E M<br />

I E<br />

I B E R G<br />

F R E<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 137


PATENTE<br />

DE 102016216360 A1, IPC: F02F 1/26. Anm.: Bayerische Motoren Werke<br />

AG, München, DE. Zylinderkopf für einen Verbrennungsmotor. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102016215873 A1, IPC: F02M 26/09. Anm.: Ford Global Technologies<br />

LLC, Dearborn, MI, US. Aufgeladene Brennkraftmaschine mit Verdichter, Abgasrückführung<br />

und Ventileinheit. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102016215872 A1, IPC: F02M 26/72. Anm.: Ford Global Technologies<br />

LLC, Dearborn, MI, US. Aufgeladene Brennkraftmaschine mit Verdichter, Abgasrückführung<br />

und Ventileinheit. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

Druckgießtechnik: Maschinen, Werkzeuge, Peripheriegeräte<br />

EP 3274113 A1 (WO2016/151119), IPC: B22D 17/30. Anm.: Bayerische<br />

Motoren Werke AG, München, DE. Vorrichtung zum Einfüllen einer Schmelze<br />

in eine Gießkammer sowie Verfahren zum Einfüllen von Schmelze in eine Gießkammer.<br />

Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3275617 A1, IPC: B29C 45/60. Anm.: Sumitomo Heavy Industries Ltd.,<br />

Tokyo, JP. Injektionsvorrichtung und Schraube. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3278950 A1, IPC: B29C 45/60. Anm.: Sumitomo Heavy Industries Ltd.,<br />

Tokyo, JP. Injektionsvorrichtung und Schraube. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287211 A1, IPC: B22D 17/00. Anm.: Toyota Jidosha K.K., Toyota, Aichi,<br />

JP; Mec International Co. Ltd., Toyota, Aichi, JP. Verfahren zur Herstellung eines<br />

Kühlkörpers. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287212 A1, IPC: B22D 17/20. Anm.: United Technologies Corporation,<br />

Farmington, CT, US. Niedrigmodulgießkammer zum Hochtemperatur-Druckgießen.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287251 A1, IPC: B29C 45/17. Anm.: Sumitomo Heavy Industries Ltd.,<br />

Tokyo, JP. Injektionseinheit. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214107 A1, IPC: B22D 31/00. Anm.: Volkswagen AG, Wolfsburg,<br />

DE. Plasmareinigung von Druckguss-Strukturbauteilen für Kraftfahrzeuge<br />

und Herstellung eines Karosserie-Bauteilverbunds mit einem plasmagereinigten<br />

Druckguss-Strukturbauteil. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016213855 A1, IPC: F16S 5/00, B22D 19/<strong>04</strong>, B22F 3/10, B29C<br />

45/14. Anm.: Robert Bosch GmbH, Stuttgart, DE. Einlegeteil für ein Verbundbauteil,<br />

Verfahren zur Herstellung eines Einlegeteils sowie Verbundbauteil.<br />

Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016009149 A1, IPC: B22D 17/20. Anm.: Gebr. Krallmann GmbH,<br />

Hiddenhausen, DE. Düse zum Spritzen von Metall. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017117003 A1, IPC: B29C 45/50. Anm.: Engel Austria GmbH,<br />

Schwertberg, AT. Speicherbehältnis für eine Formgebungsmaschine. Pub.:<br />

01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016010506 A1, IPC: B29C 33/38, B22D 17/22, B22D 19/16, B22D<br />

23/00. Anm.: Audi AG, Ingolstadt, DE. Werkzeug. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102017214701 A1, IPC: B29C 45/17. Anm.: Fanuc Corporation, Oshino,<br />

Yamanashi, JP. Werkstücktransfersystem und -verfahren. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

Spezielle Gussprodukte<br />

EP 3274576 A1 (WO2016/154234), IPC: F02F 3/22. Anm.: Federal-Mogul<br />

Motorparts LLC, Southfield, MI, US. Robuster, leichter Kolben mit geringer<br />

Kompressionshöhe und Verfahren zur Konstruktion davon. Pub.:<br />

31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3280899 A1 (WO2016/164873), IPC: F02F 3/00. Anm.: Federal-Mogul<br />

LLC, Southfield, MI, US. Entwurf eines nullölgekühlten Kolbens mit Wärmerohrtechnologie.<br />

Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017117345 A1, IPC: F<strong>04</strong>F 5/44, F02M 25/08. Anm.: Ford Global<br />

Technologies LLC, Dearborn, MI, US. Kompaktes Ejektorsystem für einen aufgeladenen<br />

Verbrennungsmotor. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

Werkstoffe<br />

EP 3274481 A1 (WO2016/150551), IPC: C22C 9/<strong>04</strong>. Anm.: Diehl Metall<br />

Stiftung & Co. KG, Röthenbach, DE. Kupfer-Zink-Legierung und deren Verwendung.<br />

Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3277853 A1 (WO2016/156806), IPC: C22C 19/05. Anm.: Oxford University<br />

Innovation Ltd., Botley, Oxford, GB. Legierung auf Nickelbasis. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3277854 A1 (WO2016/156084), IPC: C22C 21/02. Anm.: Federal-Mogul<br />

Nürnberg GmbH, Nürnberg, DE. Aluminium-Gusslegierung, Verfahren zur<br />

Herstellung eines Motorbauteils, Motorbauteil und Verwendung einer Aluminium-Gusslegierung<br />

zur Herstellung eines Motorbauteils. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3278901 A1, IPC: B21J 5/00, C22C 19/05. Anm.: Hitachi Metals Ltd.,<br />

Tokyo, JP. Verfahren zur Herstellung einer Ni-basierten, extrem hitzebeständigen<br />

Legierung. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3284838 A1, IPC: C22C 19/00. Anm.: United Technologies Corporation,<br />

Farmington, CT, US. Formbare Superlegierungseinkristallzusammensetzung.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3284840 A1, IPC: C22C 21/02, B22D 17/00, B22D 27/<strong>04</strong>, B22D<br />

27/20. Anm.: Nippon Light Metal Co. Ltd., Tokyo, JP; Honda Motor Co. Ltd.,<br />

Tokyo, JP. Aluminiumlegierungsguss mit überlegener Festigkeit bei hohen<br />

Temperaturen und thermischer Leitfähigkeit, Verfahren zur Herstellung davon<br />

und Kolben aus Aluminiumlegierungsguss für Verbrennungsmotor. Pub.:<br />

21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3286348 A1 (WO2017/198698), IPC: C22C 9/<strong>04</strong>. Anm.: Otto Fuchs<br />

KG, Meinerzhagen, DE. Bleifreie Sondermessinglegierung sowie Sondermessinglegierungsprodukt.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287535 A1, IPC: C22C 19/05. Anm.: Siemens AG, München, DE. SX-<br />

Nickel-Legierung mit verbesserten TMF-Eigenschaften, Rohmaterial und Bauteil.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016214293 A1, IPC: B22D 46/00. Anm.: Bayerische Motoren Werke<br />

AG, München, DE. Verfahren, Gusswerkstoff und Gussteil zum Prüfen eines<br />

Temperaturhaushalts einer Gussform. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017117711 A1, IPC: C22C 21/02, B22D 21/<strong>04</strong>. Anm.: KSM Castings<br />

Group GmbH, Hildesheim, DE. Al-Gusslegierung. Pub.: 15.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017118003 A1, IPC: C22C 38/00. Anm.: GM Global Technology<br />

Operations LLC, Detroit, MI, US. Stahllegierung mit maßgeschneiderter Härtbarkeit.<br />

Pub.: 15.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017007475 A1, IPC: C22C 21/00. Anm.: Daimler AG, Stuttgart, DE.<br />

Verfahren zum Auflegieren einer Al-haltigen Ausgangslegierung. Pub.:<br />

22.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017119437 A1, IPC: C22C 38/00. Anm.: GM Global Technology<br />

Operations LLC, Detroit, MI, US. Stahllegierungen und Zylinderlaufbuchsen<br />

aus selbigen. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102016215905 A1, IPC: C22C 38/08. Anm.: Continental Automotive<br />

GmbH, Hannover, DE. Eisen-Werkstoff für hochtemperaturfeste Lagerbuchsen,<br />

Lagerbuchse aus diesem Werkstoff und Abgasturbolader mit einer solchen<br />

Lagerbuchse. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

DE 102016116244 A1, IPC: C22C 23/02. Anm.: Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

GmbH, Düsseldorf, DE. Magnesiumlegierung. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

Qualitätsprüfung, Messtechnik<br />

EP 3282252 A1, IPC: G01N 27/83. Anm.: General Electric Company,<br />

Schenectady, NY, US. Verfahren und System zur Prüfung von generativ gefertigten<br />

Teilen. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283659 A1 (WO2016/166189), IPC: C21C 5/46. Anm.: Vesuvius Crucible<br />

Company, Wilmington, DE, US. Lanze zum Eintauchen in metallurgische<br />

Gefäße und Verfahren zur Herstellung davon. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

138 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


EP 3283875 A1 (WO2016/192770), IPC: G01N 29/<strong>04</strong>. Anm.: Siemens<br />

AG, München, DE. Ultraschallprüfvorrichtung für einen kugelförmigen Körper.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3283876 A1 (WO2016/166722), IPC: G01N 29/12. Anm.: Alma Mater<br />

Studiorum – Università di Bologna, Bologna, IT. Vorrichtung, Verfahren<br />

und System zur strukturellen Diagnostik in Echtzeit mit geführten elastischen<br />

Wellen. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3286554 A1 (WO2016/169930), IPC: G01N 23/<strong>04</strong>. Anm.: Fraunhofer-<br />

Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München, DE.<br />

Bildaufnahmevorrichtung zum automatischen Erstellen eines computertomographischen<br />

Abbilds von einem Bauteil, Verfahren zum Betrieb einer Bildaufnahmevorrichtung<br />

und Inline-Bauteilprüfanlage mit einer Bildaufnahmevorrichtung.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287772 A1, IPC: G01N 23/<strong>04</strong>. Anm.: Nikon Corporation, Tokyo, JP.<br />

Röntgenstrahlinspektionsvorrichtung, Röntgenstrahlinspektionsverfahren und<br />

Verfahren zur Herstellung einer Struktur. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287774 A1, IPC: G01N 23/087. Anm.: Job Corporation, Yokohamashi,<br />

Kanagawa, JP. Datenverarbeitungsvorrichtung und Datenverarbeitungsverfahren<br />

für Röntgenuntersuchung sowie Röntgenuntersuchungseinrichtung mit<br />

besagter Vorrichtung. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3287778 A1, IPC: G01N 29/<strong>04</strong>. Anm.: The Boeing Company, Chicago,<br />

IL, US. System und Verfahren zur zerstörungsfreien Beurteilung eines Testobjekts<br />

durch akustische Thermografie. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

Oberflächenbehandlung, Schweißen, Löten<br />

EP 3277930 A1 (WO2016/156200), IPC: F01D 5/14. Anm.: Siemens AG,<br />

München, DE. Schaufelsegment für eine Gasturbine. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3277945 A1 (WO2016/160340), IPC: F02F 1/18. Anm.: Achates Power<br />

Inc., San Diego, CA, US. Zylinderauskleidung für einen Boxermotor. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3285955 A1 (WO2016/172669), IPC: B23K 23/00, B22C 9/06, B22D<br />

19/<strong>04</strong>. Anm.: Hubbell Inc., Shelton, CT, US. Exotherme Reaktionsschweißformen,<br />

schweißmetallhaltige Kartuschen für solche Formen und Verfahren<br />

zur Verwendung. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

Veröffentlichte erteilte Patente<br />

Hinweis: Gegen deutsche Patente ist der Einspruch beim Deutschen Patentund<br />

Markenamt bis 9 Monate nach der Veröffentlichung möglich. Gegen europäische<br />

Patente ist der Einspruch beim Europäischen Patentamt bis 9 Monate<br />

nach der Veröffentlichung möglich.<br />

Schmelztechnik, Metallurgie, Zubehör: Öfen, Pfannen<br />

usw.<br />

EP 2883631 B1, IPC: B22D 41/50. Inh.: Refractory Intellectual Property<br />

GmbH & Co. KG, Wien, AT. Feuerfete Hülse, insbesondere eine Fangdüse an<br />

einem metallurgischen Gefäß. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 1989334 B1, IPC: C21C 5/44. Inh.: Messer Austria GmbH, Gumpoldskirchen,<br />

AT. Verfahren zum Kühlen metallurgischer Gefäße. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 2307580 B1, IPC: C21C 7/00. Inh.: SMS group GmbH, Düsseldorf, DE.<br />

Verfahren zur Erzeugung einer Schaumschlacke auf austenitischen Rostfreischmelzen<br />

in einem Elektrolichtbogenofen. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 2937428 B1, IPC: C21C 5/32. Inh.: Posco, Pohang-si, Gyeongsangbukdo,<br />

KR. Lanze und „Fischverfahren“ damit. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

WIR BAUEN DEN FORTSCHRITT MIT EIN<br />

Strangpresstechnik<br />

Induktionsofentechnik<br />

Service &<br />

Instandhaltung<br />

Gießpfannen &<br />

Getriebe<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

INDUKTIONSOFEN-ANLAGEN<br />

MODERNISIERUNG / UMRÜSTUNG<br />

ERSATZSPULEN<br />

MARX-SPULENISOLATION<br />

INDUKTOREN<br />

IGBT-UMRICHTER<br />

MARX GmbH & Co. KG, Iserlohn<br />

MARX Ofenbau GmbH, Donauwörth<br />

MARX Elektrowärme GmbH, Hennigsdorf<br />

MARX LLC, USA, Youngstown, OH<br />

E-Mail: info@marx-gmbh.de<br />

Web: www.marx-gmbh.de<br />

INDUKTIONSÖFEN<br />

SCHMELZ- UND<br />

ERWÄRMUNGSTECHNIK<br />

»<br />

SERVICE / INSTANDHALTUNG<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf unserem Stand auf der<br />

Großen Gießereitechnischen<br />

Tagung <strong>2018</strong> in Salzburg!<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 139


PATENTE<br />

EP 2308617 B1, IPC: B22D 11/10. Inh.: Nippon Steel & Sumitomo Metal<br />

Corporation, Tokyo, JP. Verfahren zur Verarbeitung des geschmolzenen Stahls.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2899284 B1, IPC: C21C 1/02, B22D 41/00, B22D 43/00. Inh.: Nisshin<br />

Steel Co. Ltd., Tokyo, JP. Metallrückgewinnungsverfahren. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2659009 B1, IPC: C21C 5/46. Inh.: BEDA Oxygentechnik Armaturen<br />

GmbH, Ratingen, DE. Mehrfach gesicherte Koppelvorrichtung für Sauerstofflanzen.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2788515 B1, IPC: C21C 5/46. Inh.: Technological Resources pty Ltd.,<br />

Brisbane, QLD, AU. Starten eines Schmelzverfahrens. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 28981<strong>04</strong> B1, IPC: C21C 5/52. Inh.: SMS group GmbH, Düsseldorf, DE.<br />

Verfahren zum Betreiben eines Lichtbogenofens. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102008009923 B4, IPC: F27B 3/22, C21C 5/52. Inh.: SMS group GmbH,<br />

Düsseldorf, DE. Verfahren zur Oxidation brennbarer Bestandteile im Abgas<br />

eines Lichtbogenofens. Pub.: 15.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016110548 B4, IPC: C21B 7/12, F27D 3/15. Inh.: Wengeler & Kalthoff<br />

Hammerwerke GmbH & Co. KG, Witten, DE. Bohrwerkzeug für eine Bohrmaschine<br />

zum Aufbohren von Stichlöchern von Hochöfen. Pub.: 15.02.<strong>2018</strong><br />

Formstoffe, Formverfahren, Kernfertigung, Formstoffaufbereitung,<br />

Dauerformen<br />

EP 1896199 B1, IPC: B09B 3/00, B22C 5/18. Inh.: Fontaine, Albert, Comblain-au-Pont,<br />

BE. Verfahren zur Rückgewinnung von insbesondere aus Gießerei-Formsand<br />

und zu reinigenden Industriegeländen stammendem Ton. Pub.:<br />

21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2208556 B1, IPC: B22D 27/<strong>04</strong>. Inh.: General Electric Company, Schenectady,<br />

NY, US. Gussformen zur Verwendung in gerichteten Erstarrungsverfahren<br />

und Herstellungsverfahren. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2895283 B1, IPC: B22C 9/10. Inh.: United Technologies Corporation,<br />

Farmington, CT, US. Gießformanordnung und Verfahren zu deren Herstellung.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2842657 B1, IPC: B22C 9/24. Inh.: Taiho Kogyo Co. Ltd., Toyota, Aichi,<br />

JP. Verfahren zur Herstellung eines Turboladergehäuses und Turboladerlagergehäuse.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 1783327 B1, IPC: F01D 5/18, B22C 9/10. Inh.: United Technologies<br />

Corporation, Farmington, CT, US. Refraktärmetallkern und Herstellungsverfahren<br />

für Turbinenschaufeln. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102010<strong>04</strong>7866 B4, IPC: B22C 13/08. Inh.: Volkswagen AG, Wolfsburg,<br />

DE. Vorrichtung zur Herstellung von Gießkernen. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

Gießverfahren, Gießvorrichtungen (ohne Druckgießtechnik)<br />

EP 2802787 B1, IPC: F16D 55/228, B22D 19/00. Inh.: Freni Brembo S.p.A.,<br />

Cumo (Bergamo), IT. Kern- und Rohranordnung zur Herstellung einer hydraulischen<br />

Schaltung für einen Bremssattel einer Scheibenbremse sowie Verfahren<br />

zur Herstellung der Anordnung. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2578335 B1, IPC: B22D 18/08. Inh.: Nemak S.A.B. de C.V., Garcia, Nuevo<br />

León, MX. Verfahren zur Steuerung einer Gießprozessvorrichtung. Pub.:<br />

14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2880193 B1, IPC: B22D 19/00. Inh.: Federal-Mogul Burscheid GmbH,<br />

Burscheid, DE. Verfahren zur Herstellung einer Zylinderlaufbuchse. Pub.:<br />

21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3033190 B1, IPC: B22D 11/103. Inh.: Pyrotek Engineering Materials<br />

Ltd., Wymbush, Milton Keynes, GB. Verteilungsvorrichtung. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2555890 B1, IPC: B22D 19/02. Inh.: Vautid GmbH, Ostfildern, DE. Verfahren<br />

zur Herstellung eines zumindest bereichsweise einen erhöhten Verschleißschutz<br />

aufweisenden Gusswerkstücks. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3024607 B1, IPC: B22D 27/11. Inh.: Bayerische Motoren Werke AG,<br />

München, DE. Gießvorrichtung und Gießverfahren. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

Generative Fertigungsverfahren<br />

EP 3170589 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: Commissariat à l’Énergie Atomique<br />

et aux Énergies Alternatives, Paris, FR. Generatives Herstellungsverfahren eines<br />

dreidimensionalen Objekts auf einem Substrat gefolgt von der Entfernung<br />

dieses Substrats. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 2958735 B1, IPC: B29C 67/00. Inh.: EOS GmbH Electro Optical Systems,<br />

Krailling, DE. Rotationsbeschichter und Vorrichtung zum generativen<br />

Herstellen eines Objekts mit dem Rotationsbeschichter. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 3034208 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: OPT’ALM, Ayguesvives, FR. Herstellungsverfahren<br />

einer stark anisotropen Sandwichstruktur mit integrierten mechanischen<br />

und thermischen Funktionen sowie Kern und Haut der Struktur,<br />

die über den metallurgischen oder Verbund-Gradienten erstellt wurden. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3083201 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: ARCAM AB, Mölndal, SE. Steuerung<br />

eines Verfahrens zur additiven Fertigung zur Formung dreidimensionaler Artikel<br />

mit zwei Steuerungsmodi. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2664442 B1, IPC: B29C 64/165. Inh.: 3D Systems Inc., Rock Hill, SC,<br />

US. Dreidimensionales Druckmaterialsystem. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2991817 B1, IPC: B29C 67/00. Inh.: Siemens AG, München, DE. Anpassungsverfahren<br />

und Herstellungsverfahren für mittels SLM gefertigte Bauteile.<br />

Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3094478 B1, IPC: B29C 67/00. Inh.: Admatec Europe B.V., GJ Moergestel,<br />

NL. System zur additiven Fertigung zur Herstellung eines dreidimensionalen<br />

Objekts. Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 1979101 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: Optomec Design Company, Albuquerque,<br />

NM, US. Verfahren und Vorrichtung zum Niedrigtemperaturplasmasintern.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 1562876 B1, IPC: C<strong>04</strong>B 35/624. Inh.: Hewlett-Packard Development<br />

Company L.P., Houston, TX, US. Verwendung von Materialsysteme(n) für die<br />

schnelle Herstellung von Prototypen und Verfahren zum Drucken eines 3D<br />

Objekts. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3023176 B1, IPC: B22F 3/105. Inh.: SLM Solutions Group AG, Lübeck,<br />

DE. Kontaktanordnung zur Verwendung in einer Vorrichtung zur Herstellung<br />

von dreidimensionalen Werkstücken. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3<strong>04</strong>2751 B1, IPC: B29C 64/106. Inh.: Philips Lighting Holding B.V., AE<br />

Eindhoven, NL. Verfahren und Druckkopf zum 3D-Drucken von Glas. Pub.:<br />

28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2891553 B1, IPC: B29C 67/00. Inh.: Conrad Electronic SE, Hirschau,<br />

DE. Verfahren sowie Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstands.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2897783 B1, IPC: B29C 67/00. Inh.: Hirschberg Engineering, Winterthur,<br />

CH. Dreidimensionale Formkörper. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3068605 B1, IPC: B29C 67/00. Inh.: EOS GmbH Electro Optical Systems,<br />

Krailling, DE. Vorrichtung zum schichtweisen Herstellen eines dreidimensionalen<br />

Objekts. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3093125 B1, IPC: B29C 67/00. Inh.: Honeywell International Inc., Morris<br />

Plains, NJ, US. Kohlenstofffaservorformen. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3119591 B1, IPC: B29C 67/00. Inh.: ExOne GmbH, Gersthofen, DE. 3D-<br />

Drucker, 3D-Druckeranordnung und generatives Fertigungsverfahren. Pub.:<br />

28.02.<strong>2018</strong><br />

Druckgießtechnik: Maschinen, Werkzeuge, Peripheriegeräte<br />

EP 2928659 B1, IPC: B29C 43/00. Inh.: Zehnder Group International AG,<br />

140 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Gränichen, CH u.a. Verfahren zur Herstellung eines Formteils. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3126114 B1, IPC: B29C 43/18. Inh.: Volkswagen AG, Wolfsburg, DE.<br />

Kunststoff-Metall-Hybridbauteil und Verfahren zur Herstellung desselben. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3000577 B1, IPC: B29C 45/12. Inh.: Mitsubishi Heavy Industries Plastic<br />

Technology Co. Ltd., Nagoya, Aichi, JP. Spritzgießmaschine zum Bimetallspritzgießen<br />

und Steuerverfahren dafür. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2444224 B1, IPC: B29C 45/44. Inh.: NP Germany GmbH, Berlin, DE. Vorrichtung<br />

und Verfahren zur Herstellung von Kugellagerringen sowie hierdurch<br />

hergestellte Kugellagerringe. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2908972 B1, IPC: B22D 17/14. Inh.: Microsoft Technology Licensing<br />

LLC, Redmond, WA, US. Metalllegierungsspritzgießen. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016224581 B3, IPC: B29C 45/38. Inh.: LEONI Kabel GmbH, Nürnberg,<br />

DE. Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen von Objekten aus einer<br />

erstarrenden Formmasse mit Schiebereinrichtung. Pub.: 01.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016119636 B3, IPC: B29C 45/80. Inh.: Carl Zeiss Smart Optics<br />

GmbH, Aalen, DE. Abformwerkzeug und Verwendung desselben. Pub.:<br />

08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102017108668 B3, IPC: B29C 45/14. Inh.: NKS M. Baukloh, Meinerzhagen,<br />

DE. Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Kunststoffformteils.<br />

Pub.: 15.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102016118714 B3, IPC: B22D 17/22. Inh.: KSM Castings Group GmbH,<br />

Hildesheim, DE. Gießwerkzeug, Verwendung eines solchen Gießwerkzeugs<br />

und Verfahren zum Gießen. Pub.: 22.02.<strong>2018</strong><br />

Spezielle Gussprodukte<br />

EP 3<strong>04</strong>0523 B1, IPC: F01D 25/16, B22D 25/02. Inh.: United Technologies<br />

Corporation, Farmington, CT, US. Integrierte Dichtungsträger. Pub.:<br />

07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2842608 B1, IPC: A62C 4/00, B22D 19/02. Inh.: R. Stahl Schaltgeräte<br />

GmbH, Waldenburg, DE. Verfahren zur Herstellung einer Druckentlastungsvorrichtung<br />

für ein explosionsgeschütztes Gehäuse. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

Werkstoffe<br />

EP 2985356 B1, IPC: C22C 19/05. Inh.: United Technologies Corporation,<br />

Farmington, CT, US. Nickelbasierte Superlegierungszusammensetzung für<br />

Druckguss. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 112010002575 B4, IPC: C22C 23/02. Inh.: Toyota Jidosha K.K., Toyota,<br />

Aichi, JP. Recycelte Magnesiumlegierung, Verfahren zur Verbesserung der<br />

Korrosionsbeständigkeit einer recycelten Magnesiumlegierung und Magnesiumlegierung.<br />

Pub.: 22.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2749873 B1, IPC: G01N 23/<strong>04</strong>. Inh.: Nuctech Company Ltd., Beijing,<br />

CN. CT-System und Erkennungsvorrichtung für das CT-System. Pub.:<br />

21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2593782 B1, IPC: G01N 29/07. Inh.: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung<br />

der angewandten Forschung e.V., München, DE. Zerstörungsfreies<br />

und berührungsloses Ultraschallprüfverfahren für Bauteiloberflächen mit Gruppenstrahlern.<br />

Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 1924850 B1, IPC: G01N 29/265. Inh.: The Boeing Company, Chicago,<br />

IL, US. Inspektionssystem und entsprechendes Verfahren. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3002583 B1, IPC: G01N 27/90. Inh.: Rohmann GmbH, Frankenthal, DE.<br />

Verfahren und Vorrichtung zur Wirbelstromprüfung mit Impulsmagnetisierung.<br />

Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102011012174 B4, IPC: G01J 5/02, B22D 2/00. Inh.: Heraeus Electro-Nite<br />

International N.V., Houthalen, BE. Messgerät zur Messung von Parametern<br />

in Schmelzen. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102007063673 B4, IPC: G01N 33/20. Inh.: Heraeus Electro-Nite International<br />

N.V., Houthalen, BE. Messverfahren. Pub.: 08.02.<strong>2018</strong><br />

DE 102011084102 B4, IPC: G01N 3/42. Inh.: Mitutoyo Corp., Kawasaki,<br />

Kawasaki, JP. Härteprüfgerät. Pub.: 01.03.<strong>2018</strong><br />

Oberflächenbehandlung, Schweißen, Löten<br />

EP 2097634 B1, IPC: F02F 1/20. Inh.: Yamaha Hatsudoki K.K., Iwata, Shizuoka,<br />

JP. Verbrennungsmotorkomponente und Herstellungsverfahren dafür.<br />

Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2753449 B1, IPC: B23K 35/30. Inh.: Siemens Energy Inc., Orlando, FL,<br />

US. Verfahren zur Verwendung einer Ni-Ti-Cr nahe(n) ternäre(n) eutektische(n)<br />

Legierung für die Instandsetzung von Gasturbinenbauteilen. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 3034229 B1, IPC: B23K 35/30. Inh.: General Electric Company, Schenectady,<br />

NY, US. Schweißzusätze für Superlegierungen. Pub.: 21.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2555890 B1, siehe in der Kategorie „Gießverfahren“. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

Feuerfeste Produkte<br />

EP 3029005 B1, IPC: C<strong>04</strong>B 35/<strong>04</strong>3. Inh.: Refractory Intellectual Property<br />

GmbH & Co. KG, Wien, AT. Feuerfestes Erzeugnis, Versatz zur Herstellung des<br />

Erzeugnisses, Verfahren zur Herstellung des Erzeugnisses sowie Verwendung<br />

des Erzeugnisses. Pub.: 28.02.<strong>2018</strong><br />

Der vollständige Patentservice wird an alle Firmenmitglieder im<br />

BDG verschickt. Einzelanforderungen unter: berit.franz@bdguss.de<br />

Qualitätsprüfung, Messtechnik<br />

EP 3108235 B1, IPC: G01N 29/22. Inh.: Fill Gesellschaft m.b.H., Gurten,<br />

AT. Vorrichtung zur Ultraschallprüfung. Pub.: 31.01.<strong>2018</strong><br />

EP 2088427 B1, IPC: G01N 29/06. Inh.: Nippon Steel & Sumitomo Metal<br />

Corporation, Tokyo, JP. Nachuntersuchungsvorrichtung zum Nachweis eines<br />

Rohrfehlers und diese einsetzende automatische Fehlernachweisvorrichtung<br />

für Rohre. Pub.: 07.02.<strong>2018</strong><br />

45<br />

EP 2369333 B1, IPC: G01N 27/90. Inh.: Nippon Steel & Sumitomo Metal<br />

Corporation, Tokyo, JP. Wirbelstromtestverfahren und Wirbelstromtestvorrichtung.<br />

Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

EP 2527832 B1, IPC: G01N 29/44. Inh.: General Electric Company,<br />

Schenectady, NY, US. Ultraschallabtastung mit lokalen Verstärkungseinbauten.<br />

Pub.: 14.02.<strong>2018</strong><br />

Bergiusstr. 2a<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 141<br />

Iropa.indd 1 27.03.15 10:00<br />

Iropa_Elektrotechnik.indd 1<br />

31.01.2008 13:44:40 Uhr


NEWS<br />

Hannovermesse wird zum Schaufenster<br />

für mechatronisches Greifen<br />

SCHUNK: Auf der Hannovermesse (Halle<br />

17, Stand B40) zeigt Schunk, Lauffen<br />

am Neckar, ein breites Spektrum des mechatronischen<br />

Greifens. Es soll intelligent,<br />

kompakt und einfach zu bedienen sein.<br />

„Auch wenn pneumatische Komponenten<br />

weiter einen wichtigen Stellenwert einnehmen<br />

werden, geht der Trend ganz klar<br />

hin zur Mechatronik“, betont Henrik A.<br />

Schunk, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Schunk GmbH & Co. KG. „Die digitale<br />

Transformation der industriellen<br />

Produktion erfordert gerade in Handhabung<br />

und Montage ein vernetztes Zusammenspiel<br />

aller beteiligten Komponenten.<br />

In Hannover werden wir zeigen, wie breit<br />

das Spektrum des mechatronischen Greifens<br />

bereits ist, wie einfach die smarten<br />

Module zu bedienen sind und welche<br />

Möglichkeiten sie zur Prozessüberwachung<br />

,closed to the parts‘, also unmittelbar<br />

am Werkstück, bieten.“<br />

Einen Schwerpunkt wird Schunk bei<br />

Greifern für kollaborative Anwendungen<br />

setzen. Laut Schunk kann die Mensch-<br />

Roboter-Kollaboration nur zum Erfolg werden,<br />

wenn es sogenannte End-of-Arm-<br />

Schunk Co-act-Greifer sorgen für eine sichere Mensch-Roboter-Zusammenarbeit.<br />

Tools gibt, die nachweislich die Vorgaben<br />

der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung)<br />

einhalten und auf hohe Akzeptanz<br />

bei den Mitarbeitern stoßen.<br />

Diese Symbiose sollen die zertifizierten<br />

Co-act-Greifer von Schunk bieten. Sie sorgen<br />

auch bei schweren Lasten, ergonomisch<br />

ungünstigen Positionen oder monotonen<br />

Aufgaben für eine sichere Zusammenarbeit<br />

von Mensch und Roboter.<br />

www.schunk.com<br />

FOTO: SCHUNK<br />

Wasserbasierte Reinigungssysteme aufgabenorientiert<br />

auslegen<br />

Die Roboterzelle<br />

EcoCflex 3 für die<br />

Reinigung von<br />

Motoren- und<br />

Getriebeteilen in<br />

der Automobilindustrie<br />

verfügt unter<br />

anderem über den<br />

speziell entwickelten<br />

Scara-Manipulator.<br />

ECOCLEAN: Die Einsatzgebiete der Bauteilreinigung<br />

mit wasserbasierten Medien<br />

reichen von der Grob- über die Zwischenbis<br />

zur Fein- und Feinstreinigung. Wesentliche<br />

Fragen bei der Investition in ein entsprechendes<br />

Reinigungssystem sind die<br />

nach Reinigungsqualität, Durchsatz, Taktzeit,<br />

Prozessstabilität und Wirtschaftlichkeit.<br />

Ecoclean, Filderstadt, beantwortet<br />

sie mit unterschiedlichen Anlagenkonzepten,<br />

die an die jeweiligen Branchen und<br />

Aufgabenstellungen angepasst sind.<br />

Ob Automobil- und Zulieferindustrie,<br />

Medizintechnik, Maschinenbau, Zerspanung,<br />

Stanz-, Zieh- und Biegeteilherstellung,<br />

Feinmechanik oder Präzisionsoptik<br />

– die wässrige Bauteilreinigung mit alkalischen,<br />

neutralen oder sauren Medien ist<br />

das in der Industrie am häufigsten eingesetzte<br />

Verfahren. Sie kommt gemäß dem<br />

chemischen Grundsatz „Gleiches löst<br />

Gleiches“ dann zum Einsatz, wenn wasserbasierte<br />

(polare) Verunreinigungen,<br />

beispielsweise Kühl- und Schmieremulsionen,<br />

Polierpasten, Partikel, Abrieb, Salze<br />

und Fingerabdrücke zu entfernen sind.<br />

Für die wässrige Bauteilreinigung bietet<br />

Ecoclean ein umfangreiches Programm<br />

an Standardanlagen und kundenspezifisch<br />

ausgelegten Reinigungssystemen.<br />

Die optimale Anpassung an die Aufgabenstellungen<br />

und Anforderungen der unterschiedlichen<br />

Branchen ermöglicht nicht<br />

nur eine verbesserte Reinigungsqualität,<br />

höhere Prozesssicherheit und Anlagenverfügbarkeit,<br />

sondern auch Kosten- und<br />

Ressourceneinsparungen.<br />

Kurze Taktzeiten und hohe Flexibilität<br />

haben Roboterzellen bei der Vor-, Zwischen-<br />

und Endreinigung von Motoren-<br />

FOTO: ECOCLEAN<br />

142 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Ultraschall-Feinstreinigungsanlagen für hochgradige Sauberkeitsanforderungen.<br />

und Getriebeteilen wie Zylinderköpfen<br />

und Kurbelgehäusen in der Automobilindustrie<br />

zu einem unverzichtbaren Produktionsmittel<br />

gemacht. Dafür bietet Ecoclean<br />

mit der EcoCflex 3M/3L eine neue<br />

Reinigungsanlage. Neu ist der speziell für<br />

den Einsatz in Reinigungsanlagen entwickelte<br />

Scara-Manipulator, der den handelsüblichen,<br />

adaptierten Sechsarm-<br />

Knickroboter ersetzt. Durch seine robuste<br />

Konstruktion – er wird komplett aus hochfestem<br />

Aluminium und Edelstahl gefertigt<br />

– und die Schutzklasse IP 69 ist er<br />

hochdruckwasserstrahlgeeignet und<br />

tauchfest. Aber nicht nur den Roboter<br />

selbst, sondern auch seine Steuerung hat<br />

Ecoclean an den Einsatz angepasst. Der<br />

Roboter lässt sich einfach über die CNC-<br />

Steuerung der Reinigungsanlage bedienen.<br />

Die bisher übliche SPS für die Robotersteuerung<br />

ist damit überflüssig. Ausgestattet<br />

mit anwendungsspezifischer,<br />

innovativer Prozesstechnik ermöglicht es<br />

die EcoCflex 3 sowohl Hochdruck- und<br />

Niederdruckanwendungen als auch das<br />

Injektionsflutwaschen flexibel in einer<br />

Reinigungsstation durchzuführen.<br />

Die zahlreichen und unterschiedlichen<br />

Aufgaben bei Entfettung, Zwischen- und<br />

Feinreinigung von Bauteilen in den verschiedensten<br />

Industriebranchen deckt<br />

Ecoclean mit jeweils angepassten Anlagen<br />

für die wässrige Reinigung ab. Die<br />

EcoCcube ermöglicht einen optimalen<br />

Einstieg und ist für vielfältige Aufgaben<br />

einsetzbar. Durch ihr Aufstellmaß von nur<br />

2100 x 1630 x 1855 mm (L x B x H) und<br />

ihr geringes Gewicht lässt sich die kompakte<br />

Anlage einfach und in kürzester Zeit<br />

in die Fertigung integrieren. Durch die<br />

optimal abgestimmte Größe der beiden<br />

serienmäßigen Flutbehälter wird die Betriebstemperatur<br />

schnell und energieeffizient<br />

erreicht.<br />

Das Anwendungsspektrum der für<br />

Tauch- und Spritzprozesse ausgelegten<br />

EcoCwave mit vakuumfester Arbeitskammer<br />

reicht von der Grob- über die Zwischen-<br />

bis zur Feinstreinigung. Dafür ist<br />

sie angepasst an die Anwendung serienmäßig<br />

mit zwei oder drei Tanks ausgestattet.<br />

Sie sind stehend angeordnet und<br />

strömungsoptimiert ausgeführt. Das verhindert<br />

die Bildung von Späne- und<br />

Schmutznestern. Darüber hinaus verfügt<br />

jeder Tank über einen separaten Medienkreislauf<br />

mit Vollstrom- und Bypassfiltration.<br />

Durch das weiterentwickelte Drehgestell<br />

in der Arbeitskammer erreichen<br />

Medien und Waschmechanik, beispielsweise<br />

Ultraschall oder Spritzstrahl, das<br />

Reinigungsgut von allen Seiten. All dies<br />

trägt nicht nur zu einer verbesserten Reinigungsqualität<br />

bei, sondern verlängert<br />

auch die Standzeit der Medien merkbar<br />

und senkt damit die Reinigungskosten.<br />

Auch bei der EcoCmax lässt sich das<br />

Reinigungsprogramm einfach an die Verschmutzung<br />

und den geforderten Sauberkeitsgrad<br />

anpassen. Die Einkammeranlage<br />

für dreistufige Reinigungsprozesse und<br />

Trocknung verfügt über einen integrierten<br />

Verdampfer mit Wärmerückgewinnung.<br />

Hinzu kommen eine Vollstrom-Filtration<br />

beim Befüllen und Entleeren der Arbeitskammer<br />

sowie eine kontinuierliche Bypass-Filtration<br />

für alle Flutbehälter zur<br />

Aufbereitung der Spülbäder.<br />

Hohe Sauberkeitsspezifikationen im<br />

einstelligen Mikrometerbereich und darunter<br />

sowie höchste Ansprüche an die<br />

filmische Sauberkeit gehören in verschiedenen<br />

Branchen heute zur Tagesordnung.<br />

Diese komplexen Aufgabenstellungen<br />

sind die Domäne der UCM AG, Stuttgart,<br />

dem Produktbereich für Präzisionsanwendungen<br />

in der SBS Ecoclean Gruppe. Ausgehend<br />

von Teilegeometrie, Material, Verschmutzung<br />

und Sauberkeitsanforderung<br />

entwickelt das Unternehmen maßgeschneiderte<br />

Reinigungsprozesse und entsprechende<br />

Ultraschall-Feinstreinigungsanlagen.<br />

Die Ausführung dieser Anlagen<br />

ist darauf ausgelegt, sehr hohe Sauberkeitsgrade<br />

prozesssicher und effizient zu<br />

erreichen. Dafür verfügen sie serienmäßig<br />

über den von UCM entwickelten Vierseitenüberlauf.<br />

Ein weiteres Merkmal der<br />

Anlagen ist, dass alle Komponenten wie<br />

Becken, Tanks und Rohrleitungen strömungsoptimiert<br />

ausgeführt sind und dadurch<br />

die Bildung von Schmutznestern<br />

beziehungsweise Stagnationswasser vermieden<br />

wird.<br />

Die für die jeweilige Anwendung optimale<br />

Anlagen- und Verfahrenstechnik sowie<br />

die Prozessparameter lassen sich<br />

effektiv und prozesssicher durch Reinigungsversuche<br />

mit originalverschmutzten<br />

Teilen in den Technologiezentren von Ecoclean<br />

und UCM ermitteln.<br />

www.ecoclean-group.net<br />

FOTO: UCM<br />

AAGM Aalener<br />

Gießereimaschinen GmbH<br />

Gewerbehof 28 · D-73441 Bopfingen<br />

Tel. + 49 (0) 73 62 / 95 60 37-0<br />

Fax. + 49 (0) 73 62 / 95 60 37-10<br />

E-Mail: info@aagm.de · Web: www.aagm.de<br />

ConviTec<br />

Schwingmaschinen und Fördertechnik<br />

Projektierung – Ausführung - Service<br />

www.convitec.net · 069 / 84 84 89 7- 0<br />

2032_Convitec negativ.indd 1 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 01.02.13 143 10:02


NEWS<br />

Industrielle Schüttgüter energieeffizient fördern<br />

FOTO: WESSJOHANN<br />

Eine Wessjohann-Seilförderanlage für die<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

Das Friktionsrad übersetzt als<br />

Reibrad den Antrieb des 0,75-kW-Motors.<br />

WESSJOHANN: In der Industrie gehört<br />

der Transport von Schüttgütern zum betrieblichen<br />

Alltag. Die problemlose Förderung<br />

von Produktkomponenten wie Metallspäne,<br />

Kugeln, Fasern, Körner, Pulver<br />

oder Granulat ist Voraussetzung für eine<br />

reibungslose Fertigung. In vielen Branchen<br />

und Betrieben kommen dazu bereits<br />

Seilförderanlagen von Wessjohann, Cappeln,<br />

zum Einsatz.<br />

Das Fördern mit einem Seil ist vom<br />

System her optimal an industrielle Erfordernisse<br />

angepasst. Eingespeist in ein<br />

Rohrsystem transportiert das innenlaufende<br />

Förderseil mit seinen aufgespritzten<br />

Mitnehmerscheiben das Schüttgut<br />

zuverlässig zum Abgabeort. Nur mit einem<br />

0,75-kW-Motor ausgerüstet sorgt ein<br />

Friktionsrad als Reibantrieb für eine effiziente<br />

Kraftübertragung auf das Förderseil.<br />

Je nach Notwendigkeit im betrieblichen<br />

Raum fördert die Anlage eine Strecke<br />

von bis zu 200 m im Kreis. Hierbei<br />

meistert das System Anstiege, Geraden,<br />

Abstiege und Kurven. In der Distanz eingesetzte<br />

Umlenkecken sind dabei wichtige<br />

Bestandteile für einen idealen Förderverlauf.<br />

Neben dem patentierten Fibercoat-<br />

Kunststoffseil kann auch ein Drahtseil<br />

oder eine Förderkette zum Einsatz kommen.<br />

Je nach Beanspruchung sind die<br />

Mitnehmerscheiben in Kunststoff oder<br />

Metall lieferbar. Dazwischen lassen sich<br />

zum Reinigen Bürsten oder Rundschwämme<br />

hinzufügen. Die Förderanlage ist daher<br />

einfach und schnell zu reinigen, was<br />

beim Produktwechsel von Vorteil ist. Zudem<br />

ist das gesamte System säurebeständig.<br />

In den Förderkreislauf lassen sich<br />

mehrere Produktaufgabepunkte (elektrische<br />

Annahmetrichter) für Sackaufgaben,<br />

Big-Bag-Endleerstationen oder Silos einbinden.<br />

Die aufgegebenen Produkte können<br />

dann nach Wunsch über mechanisch<br />

zu bedienende oder pneumatische bzw.<br />

elektrische Produktausläufe abgegeben<br />

werden. So sind wahlweise Verpackungsmaschinen<br />

zu beschicken, Big-Bags zu<br />

befüllen oder Produkte abzuleiten. Alle<br />

Komponenten unterstützen nach dem<br />

Baukastenprinzip die gezielte Anpassung<br />

an die betrieblichen Bedingungen. Je nach<br />

Bedarf kommen Rohrdurchmesser von 60<br />

oder 63 mm zum Einsatz. So ist mit dem<br />

Seil problemlos ein Durchsatz von 3 m³/h<br />

zu realisieren.<br />

„Mit unseren Anlagenauslegungen<br />

können wir über längere Strecken vollkommen<br />

staubdicht fördern. Oft ist der<br />

betriebliche Alltag dadurch gekennzeichnet,<br />

dass Produkte von einem zentralen<br />

Bereich aus an verschiedene Maschinen<br />

zu fördern sind. Diese Förderung verläuft<br />

über unterschiedliche Strecken, teils unter<br />

Umgehung weiterer Komponenten im<br />

Fertigungsablauf. Hier zeigt sich die ganze<br />

Flexibilität unserer Seilförderung“,<br />

erläutert Geschäftsführer Hubertus<br />

Weßjohann wichtige Aspekte des Fördersystems.<br />

Energieeffizienz ist aus Kosten- und<br />

Umweltgründen mehr und mehr ein Gebot<br />

der Stunde. Während andere Fördersysteme<br />

den Antrieb mit 7,5 kW realisieren,<br />

spart die Wessjohann-Anlage mit einem<br />

nur 0,75-kW-Antrieb erheblich Strom.<br />

„Bei gleicher Fördermenge lassen sich ca.<br />

90 % Energie einsparen, was hochgerechnet<br />

auf ein Jahr über 10 000 Euro ausmacht.<br />

Kostet also unsere Anlage 8 000<br />

Euro, amortisiert sich diese bereits nach<br />

gut 9 Monaten“, rechnet Weßjohann vor.<br />

Nach Aussagen des Anbieters lassen sich<br />

die Anlagen ebenfalls nach ATEX-Richtlinien<br />

in EX oder nach den neuesten Lebensmittel-Richtlinien<br />

auslegen.<br />

Die Additive Fertigung mit industriellem<br />

3-D-Druck findet immer mehr Anwender.<br />

Mit zunehmender Anzahl von 3-D-<br />

Druckern in Fertigungsbetrieben wird<br />

auch das Management von Zu- und Abtransport<br />

des Metallpulvers immer wichtiger.<br />

Die problemlose Förderung der zum<br />

Einsatz kommenden Materialien zu mehreren<br />

Maschinen und Reinigungsaggregaten<br />

ist eine wichtige Voraussetzung für<br />

einen reibungslosen Produktionsablauf.<br />

Auch hier sind die Seilförderanlagen von<br />

Nutzen: Die Pulver werden schonend, sauber<br />

und individuell steuerbar für die Arbeitsabläufe<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

www.wessjohann.com<br />

144 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Trockeneis: Kombinationsstrahlen erweitert<br />

den Einsatzbereich<br />

ASCOJET: Mit dem Ascojet 2008 Combi<br />

Pro präsentiert Asco Kohlensäure, Romanshorn,<br />

Schweiz, sein bis dahin leistungsstärkstes<br />

Strahlgerät. Es wurde für<br />

den High-End-Bereich so konstruiert,<br />

dass sehr hohe Reinigungsleistungen bis<br />

20 bar Strahldruck möglich sind. Der<br />

Nachfolger des 2001RX pro verfügt einerseits<br />

über ein Doppelschlauchsystem, das<br />

wahlweise auch als Einschlauchsystem<br />

nutzbar ist. Andererseits kann der Anwender<br />

aus zwei Strahlarten wählen – dem<br />

reinen Trockeneisstrahlen und dem Kombinationsstrahlen<br />

mit Trockeneispellets<br />

und abrasiv wirkendem Additiv.<br />

Durch die Zusatzoption Additivstrahlen<br />

ist der Ascojet 2008 Combi Pro auch<br />

dort einsetzbar, wo das klassische Trockeneisstrahlen<br />

aufgrund seiner nichtabrasiven<br />

Wirkung bisher an seine Grenzen<br />

stieß. So werden mit dem Kombinationsstrahlen<br />

u.a. Gussformen, Kokillen<br />

und Kernkästen effizient und direkt auf<br />

der Maschine gereinigt und/oder gelegentlich<br />

aufgeraut. Dabei kühlen die Formen<br />

kaum ab, die Produktion kann direkt<br />

nach der Reinigung weitergehen, ohne teure<br />

Stillstandszeiten. Erst durch den additiven<br />

Zusatz wird das Trockeneisstrahlen<br />

abrasiv und erhöht – für bestimmte Anwendungen<br />

– die Wirksamkeit dieses Verfahrens.<br />

Im Gegenzug unterstützt das Trockeneis<br />

die abtragende Wirkung des<br />

abrasiven Strahlmittels und bietet gleichzeitig<br />

einen hohen Materialschutz. Die kühlende<br />

Wirkung von Trockeneis schont die<br />

Oberfläche und verhindert deren Überhitzung,<br />

wie sie bei rein abrasiven Strahlverfahren<br />

auftreten kann.<br />

Der neue ergonomische Pistolengriff<br />

und das praktische Design sorgen für eine<br />

einfache Handhabung während der Reinigungsarbeiten.<br />

Die Möglichkeit, das Gerät<br />

auch mit einem Einschlauchsystem zu verwenden,<br />

erhöht die Flexibilität für den Anwender.<br />

<br />

www.ascoco2.com<br />

Bild 1: Der neue Ascojet 2008 Combi Pro<br />

bietet ein Zweischlauchsystem und ermöglicht<br />

das Kombinationsstrahlen.<br />

FOTO: ASCO KOHLENSÄURE<br />

Besuchen Sie uns: ACHEMA,<br />

Frankfurt 11. – 15.06.<strong>2018</strong><br />

Halle 5.1 Stand B32<br />

GieSSereiSande<br />

für feinste Formen<br />

und Kerne<br />

99,5% SiO 2<br />

-Gehalt<br />

besonders hohe Temperaturbeständigkeit<br />

Standardkörnungen und Mischungen nach Kundenwunsch<br />

QuarzwerK<br />

bauMS<br />

Gmbh & Co. KG<br />

Letter Bruch 13 | 48653 Coesfeld | Fon <strong>GIESSEREI</strong> 02546.93401-27 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> | Fax 145 02546.1733<br />

info@qwb-lette.de | www.quarzwerk-baums.de


Flexibles Reinigungssystem ohne Rüstaufwand<br />

BVL: Für die Reinigung von sechs verschiedenen<br />

komplexen Aluminium-Druckgussteilen<br />

aus dem Automobilbereich hat<br />

BvL Oberflächentechnik, Emsbüren, für<br />

einen spanischen Zulieferer eines deutschen<br />

Getriebeherstellers eine kosteneffiziente<br />

Reinigungsanlage realisiert. Die<br />

neue Anlage ist bereits die zweite für diesen<br />

Kunden. Partner in diesem Projekt<br />

ist das spanische Unternehmen Edeltec<br />

aus Barcelona.<br />

Die Basis für die neue Reinigungslösung<br />

bildet eine BvL-Korbwaschanlage<br />

NiagaraDFS, die mit einem speziell konstruierten<br />

Niederhalter in der Korbaufnahme<br />

ausgestattet wurde. Dieses universelle<br />

System ermöglicht ein individuelles<br />

Teilehandling ohne zusätzlichen Rüstaufwand.<br />

Durch die Produktion von sechs<br />

unterschiedlichen Werkstückträgern bei<br />

BvL bietet die Korbaufnahme eine nahezu<br />

perfekte Pass-Genauigkeit für die verschiedenen<br />

Druckguss-Bauteile. Auch<br />

ein Austausch der Werkstückträger und<br />

Bauteile mit denen der zuvor gelieferten<br />

ersten Anlage ist mit geringem Rüstaufwand<br />

möglich.<br />

Nach der automatischen Beladung<br />

und Zuführung der Bauteile über eine Rollenbahn<br />

wird der bestückte Werkstückträger<br />

in die Reinigungskammer eingefahren.<br />

Eine Kombination aus Spritz-, Flutund<br />

Ultraschallverfahren sorgt für einen<br />

gründlichen Wasch- und Spülvorgang gemäß<br />

der voreingestellten Parameter.<br />

Mit einem speziellen Niederhalter in der Korbaufnahme lassen sich die unterschiedlichen<br />

Werkstückträger ohne Rüstaufwand universell fixieren.<br />

Durch die Badüberwachung Libelle Cleaner<br />

Control in Verbindung mit der Smart<br />

Cleaning-Funktion Reinigermanagement<br />

wird die Reinigerkonzentration geprüft<br />

und automatisch nachdosiert. Auf diese<br />

Weise hat das Bad stets die richtige Qualität<br />

und der Prozess wird permanent<br />

überwacht. Mit Hilfe der Libelle Data Control<br />

erfolgt zudem die dauerhafte Dokumentation<br />

der Prozesswerte, um jegliche<br />

Veränderung nachvollziehen zu können.<br />

Nach dem Reinigungsvorgang werden<br />

die bestückten Werkstückträger ausgefahren<br />

und in den externen Vakuumtrockner<br />

Nevada transportiert. Das sorgt für<br />

einen effizienten Reinigungs- und Trockenvorgang<br />

mit kurzen Taktzeiten.<br />

www.bvl-group.de<br />

FOTO: BVL<br />

Ihr Partner für individuelle, an Ihre Anforderungen angepasste Förder- und Transportbänder, Separiergeräte,<br />

Vibrationsrinnen, Depot- und Pufferstationen sowie Automationslösungen<br />

Ablageförderer Scharnierbandförderer/Abgratförderer Separier- und Abschlagtrommeln


NEWS<br />

Industrielle Computertomografie: benutzerfreundlicher<br />

und flexibler<br />

Das neue industrielle CT-Prüfsystem<br />

FF85 CT.<br />

YXLON: Mit der Einführung des neuen<br />

Prüfsystems FF85 CT will YXLON, Hamburg,<br />

eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit<br />

und mehr Flexibilität bei der zerstörungsfreien<br />

Materialprüfung und Analyse<br />

mithilfe der Computertomografie (CT)<br />

bieten. Durch den Einsatz unterschiedlicher<br />

Röhren sowie des hochpräzisen Granitmanipulators<br />

mit bis zu sieben Achsen<br />

ist das FF 85 CT nach Angaben des Unternehmens,<br />

das zur Schweizer Comet<br />

Gruppe in Wünnewil-Flamatt gehört, ein<br />

Allround-System für die Prüfung von kleinen<br />

bis großen Teilen und Materialen unterschiedlicher<br />

Dichte. Die Softwareplattform<br />

Geminy, die bereits bei den kompakteren<br />

YXLON-Systemen FF20 CT und<br />

FF35 CT zum Einsatz kommt, bietet neue<br />

Features wie intuitive Smart-Touch-Bedienung,<br />

Remote Monitoring, Push Messages<br />

und unterschiedliche Nutzerprofile für<br />

eine Bedienung der Systeme ohne spezielle<br />

Vorkenntnisse.<br />

Durch die Verwendung der offenen<br />

Mikrofokusröhre mit bis zu 225 kV und<br />

der Minifokusröhre mit bis zu 450 kV<br />

sowie einer Auswahl unterschiedlicher<br />

Flachdetektoren ist das FF85 CT die<br />

Lösung für eine große Bandbreite unterschiedlicher<br />

Teile und Materialien wie Aluminium,<br />

Stahl, additiv gefertigte Bauteile,<br />

Faserverbundmaterialien, mechatronische<br />

Module sowie geologische oder biologische<br />

Proben. Damit eignet es sich für<br />

die verschiedenen Bereiche sämtlicher<br />

Industriebranchen, für die wissenschaftliche<br />

Forschung, Entwicklungsprojekte oder<br />

für die Produktionskontrolle.<br />

Das erste Modell wurde bereits bei<br />

Siemens in Berlin installiert. „Überzeugt<br />

hat uns am Ende die einmalige Kombination<br />

aus Bauteilgröße und hoher Auflösung“,<br />

sagen Andreas Kreutzer, Entwicklungsingenieur<br />

im Siemens Gasturbinenwerk<br />

Berlin, und Sebastian Wallich,<br />

Laborleiter am Standort. „Das haben wir<br />

in dieser Form sonst nirgendwo gefunden.<br />

Aber auch die intuitive Bedienbarkeit ist<br />

ein großer Pluspunkt. Daher freuen wir<br />

uns, dass uns das FF85 CT zukünftig bei<br />

der Entwicklung und Qualitätsprüfung von<br />

Brennerkomponenten und additiv gefertigten<br />

Bauteilen unterstützen wird.“<br />

Für eine optimierte Bildauflösung bei<br />

größerem Messkreis sorgen die neuen<br />

CT-Algorithmen. Das ebenfalls neue<br />

ScanExtend-Feature ermöglicht eine horizontale<br />

Messkreiserweiterung und eignet<br />

sich insbesondere für die Erfassung größerer<br />

Prüfteile oder für eine maximale Vergrößerung<br />

kleinerer Prüfteile. Der Scan<br />

wird jeweils in einer einzigen, vollständigen<br />

Rotation des Prüfteils durchgeführt und<br />

artefaktfrei rekonstruiert. Dies führt zu<br />

einer realen Zeitersparnis im Vergleich zu<br />

gängigen Algorithmen, die das sogenannte<br />

Stitching einsetzen und damit zeitaufwendiger<br />

sind. Ferner erhöhen Funktionen<br />

wie die virtuelle Rotationsachse und das<br />

HeliExtend-Feature (Helix-CT) die Applikationsbreite,<br />

die Qualität der Prüfungen sowie<br />

die Zeiteffizienz für den Anwender. Mit<br />

der neuesten Funktionalität, dem HeliExtend<br />

Dual (Helix-CT mit horizontaler Messkreiserweiterung),<br />

werden die Vorteile beider<br />

Trajektorien ausgenutzt und der<br />

Prüfraum maximiert.<br />

Nach der Produkteinführung der<br />

YXLON FF20 CT und FF35 CT auf der Messe<br />

Control 2014 in Stuttgart und der Einführung<br />

der FF20/35 CT-Metrologie-Versionen<br />

auf der Control 2017 steht nun mit<br />

dem FF85 CT ein weiteres „Familienmitglied“<br />

der neuen CT-Generation zur Verfügung,<br />

das dem Anwender mehr Flexibilität<br />

und Bedienkomfort bietet.<br />

www.yxlon.de<br />

Möchten Sie, dass wir Ihre Presseinformationen<br />

für unsere News berücksichtigen?<br />

Dann schicken Sie Ihre Meldungen<br />

bitte an: redaktion@bdguss.de<br />

FOTO: YXLON<br />

148 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Kompaktes Spot finder-Temperaturmessgerät als<br />

Infrarotkamera oder -thermometer nutzbar<br />

OPTRIS: Die beiden Temperaturmessgeräte<br />

optris Xi 80 und optris Xi 400 vereinen<br />

laut Optris, Berlin, die Vorteile von<br />

Infrarotkameras und Infrarotthermometern.<br />

Die Sensoren der Xi-Serie können,<br />

neben der üblichen Nutzung mit PC und<br />

Software, auch teilautonom als smartes,<br />

selbst zielsuchendes Pyrometer mit Analog-<br />

bzw. Digitalausgang arbeiten. Damit<br />

ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten<br />

beispielsweise im Maschinenbau oder in<br />

Multi-Sensor-Applikationen.<br />

Optris bezeichnet die Xi-Serie als eine<br />

Fusion aus robustem, kompakten Pyrometer<br />

und moderner IR-Kamera. Durch<br />

die integrierte Spot finder-Funktion ist es<br />

möglich, auch die Temperatur sich bewegender<br />

Objekte seriös zu messen, ohne<br />

dass der Sensor neu justiert werden<br />

muss. Letzteres erledigt die Kamera<br />

ebenfalls autonom, d.h. ohne angeschlossenen<br />

PC. Dem Anwender stehen neben<br />

einem direkten 0/4 - 20 mA-Analogausgang<br />

auch Digitalschnittstellen wie Ethernet<br />

oder RS485 zur Verfügung. Über ein<br />

externes Prozess-Interface können bis zu<br />

neun frei definierbare Messfelder als Analogausgänge<br />

weiterverarbeitet werden,<br />

wodurch es ideal für den Einsatz im OEM-<br />

Bereich ist.<br />

Beide Xi-Modelle sind mit einem Motorfokus<br />

ausgestattet, der bequemes<br />

Scharfstellen aus der Ferne über die kostenfreie<br />

Software PIX Connect ermöglicht.<br />

Die Sensoren besitzen Auflösungen<br />

bis 382 x 288 Pixel, eine Bildfrequenz bis<br />

80 Hz und ein Messfleck-Distanz-Verhältnis<br />

von bis zu 390:1. Die Xi-Geräte sind<br />

für Temperaturmessungen im Bereich von<br />

-20 bis +900 °C kalibriert. Die Anwender<br />

erhalten mit den Messgeräten der Xi-Serie<br />

ein Ready-to-use-Paket inklusive Montagemutter,<br />

Montagewinkel, Software und<br />

Anschlusskabel. www.optris.de<br />

FOTO: OPTRIS<br />

optris Xi-Temperaturmessgeräte<br />

sind Infrarotkamera und -thermometer<br />

in einem.<br />

5000 Jahre Giessen<br />

von Metallen<br />

ISBN 978 - 3 - 87260 -156 - 8<br />

49,00 €<br />

44,10 €<br />

Für persönliche Mitglieder<br />

des VDG · For personal<br />

member of VDG<br />

Von G. Engels und H. Wübbenhorst †<br />

Herausgegeben vom Verein Deutscher<br />

Giessereifachleute (VDG)<br />

4., erweiterte Auflage · 2007 · 22,5 x 27,5 cm · 256 Seiten<br />

Giesserei-Verlag GmbH<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 6707- 527 · Fax: +49 211 6707- 582<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de · www.giesserei.eu<br />

LÖSUNGEN FÜR SIE, AUS EINEM GUSS.<br />

IHR ERFAHRENER PARTNER FÜR:<br />

die Montage von Neuanlagen, Wartung und Instandhaltung<br />

bestehender Anlagen sowie die Reparatur und den Austausch<br />

defekter Anlagenteile.<br />

24/7 HOTLINE 0800 2388 330 HOFFMEIER.DE<br />

STAMMWERK HAMM | WERKE: BEDBURG | SAB KAMBACHSMÜHLE<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong><br />

LEIMEN | RÜDERSDORF | RÖ RS INDUSTRIEANLAGEN<br />

149<br />

SOLTAU


Chancen<br />

früher<br />

erkennen!<br />

www.giesserei.eu<br />

Gießereitechnik aus erster Hand!<br />

Kontakt für redaktionelle Fachbeiträge:<br />

Chefredakteur Michael Franken<br />

Telefon: +49 - (0)211 - 6871 – 107<br />

Telefax: +49 - (0)211 - 6871 – 365<br />

E-Mail: michael.franken@bdguss.de<br />

Internet: www.bdguss.de


Werkzeugwagen minimiert die Gefahr von<br />

Schnittverletzungen<br />

sind auf Lücke platziert, sodass auch Werkzeugaufnahmen<br />

mit langen Werkzeugen<br />

sicher aufbewahrt und entnehmbar sind.<br />

Der Wagen wird fertig vormontiert geliefert<br />

und ist mit Industrierollen und Griffen<br />

für den gefahrlosen Transport zwischen<br />

der Werkzeugeinstellung und der<br />

Maschine ausgestattet. Er wird in zwei<br />

Baugrößen angeboten und kann individuell<br />

mit Steckplätzen für die Schnittstellen<br />

BT 30, 40 und 50, SK/CAT 40, 50, CAPTO<br />

C6, HSK-A 40, 63 und 100 ausgerüstet<br />

werden. Optional ist eine Auffangwanne<br />

für Kühlschmiermittel erhältlich.<br />

www.schunk.com<br />

Alles aus einer Hand für Gießereien<br />

mit harzgeb. Kern- u. Formverfahren<br />

FOTO: SCHUNK<br />

Nach der Werkzeugeinstellung wird der komplette Wagen zur Maschine gefahren.<br />

Möchten Sie, dass wir Ihre Presseinformationen<br />

für unsere News berücksichtigen?<br />

Dann schicken Sie Ihre Meldungen<br />

bitte an: redaktion@bdguss.de<br />

SCHUNK: Der Spezialist für Greifsysteme<br />

und Spanntechnik, die Heinz-Dieter<br />

Schunk GmbH & Co. Spanntechnik KG aus<br />

Lauffen am Neckar, hat einen kompakten<br />

Werkzeugwagen für bis zu 156 Werkzeugaufnahmen<br />

entwickelt, der mit seinem<br />

gebrauchsmustergeschützten Stecksystem<br />

im täglichen Betrieb als Zusatzmagazin<br />

an der Maschine einen hohen Schutz<br />

vor Schnittverletzungen bietet.<br />

Auslöser war ein Betriebsunfall, wie<br />

er in Betrieben der zerspanenden Industrie<br />

immer wieder vorkommt: Bei der Entnahme<br />

eines Werkzeugs aus einem handelsüblichen<br />

Regalsystem hatte sich ein<br />

Maschinenbediener an der Schneide eines<br />

benachbarten Werkzeugs Schnittverletzungen<br />

am Unterarm zugezogen. Im<br />

Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />

(KVP) entstand die Initiative<br />

für diese Entwicklung, um die Verletzungsgefahr<br />

beim Handling und der<br />

Magazinierung von Werkzeugen zu minimieren.<br />

Der Wagen überzeugte in der betrieblichen<br />

Praxis so sehr, dass Schunk mittlerweile<br />

fast alle Maschinen am Standort<br />

Mengen mit dem effizienten, fahrbaren<br />

Magazin ausgestattet hat. „Nachdem wir<br />

bei Werksbesichtigungen von Kunden immer<br />

wieder auf die Werkzeugwagen angesprochen<br />

wurden, haben wir uns entschieden,<br />

diese in unser Standardprogramm<br />

aufzunehmen“, berichtet Markus<br />

Michelberger, Vertriebsleiter Spanntechnik<br />

bei Schunk.<br />

Das rostfreie Edelstahl-Stecksystem<br />

des neuen Werkzeugswagens ist so konzipiert,<br />

dass die scharfen Werkzeugschneiden<br />

stets vom Maschinenbediener abgewandt<br />

sind und zugleich ein gefahrloser<br />

Zugriff am Werkzeugkegel möglich ist. Die<br />

jeweils gegenüberliegenden Steckplätze<br />

Durchlaufmischer Typ DWM – 30 t/h<br />

Mech. Formanlage<br />

Unser Anlagen-Lieferprogramm:<br />

Formanlagen mit Durchlaufmischer<br />

Sandrückgewinnungsanlagen<br />

Pneum. Förderanlagen<br />

Unsere Einzelausrüstungen:<br />

Durchlaufmischer 1-60t/h<br />

Sandkühler/-erwärmer<br />

Mech. Sandreiniger<br />

Flut- u. Tauchstationen<br />

Hensel Gießereitechnik GmbH<br />

Berleburger Str. 2<br />

57250 Netphen<br />

Telefon (02738) 68825-0<br />

Telefax (02738) 68825-29<br />

e-mail: info@hensel-giessereitechnik.de<br />

www.hensel-giessereitechnik.de<br />

Hensel.indd 1 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 151 24.<strong>04</strong>.17 10:23


MEDIEN & BÜCHER<br />

Projektionsfläche der Weltkunst<br />

Jugendstil-Ausstellung in ehemaliger Pariser Gießerei<br />

Haben auch Sie interessante Videos<br />

zum Thema Gießereitechnik im Internet<br />

gefunden? Senden Sie Ihre Videovorschläge<br />

an: redaktion@bdguss.de<br />

Wo einst Guss entstand, begeistert jetzt Kunst – der Besucher hinten betrachtet eines von Klimts bedeutendsten Bildern: Judith I von 1901.<br />

Durch geschickte Projektortechnik „wachsen“<br />

plötzlich Kunstwerke an den Wänden.<br />

Eine Bilderwelt eröffnet sich auf der Empore,<br />

von der früher die Produktion zu sehen war.<br />

Als Klimt und Schiele diese Bilder malten,<br />

produzierte die Gießerei noch Eisenguss.<br />

SCREENSHOTS UND FOTOS:ATELIER DE LUMIÈRES<br />

Die Eisengießerei Plichon in Paris wurde<br />

1835 gegründet. Ihre Werkstore<br />

sind schon seit langem geschlossen,<br />

doch ab Mitte April dient das 3000 m 2 -<br />

Areal mit seinen Industrieschornsteinen,<br />

Trockentürmen und Tanks als Projektionshintergrund<br />

für eine einzigartige<br />

Jugendstil-Ausstellung.<br />

Das Atelier des Lumiéres zeigt dort zur<br />

Eröffnung am 13. April mit 140 Videoprojektoren<br />

und einem speziellen Sound-System<br />

Werke der österreichischen Künstler<br />

Gustav Klimt und Egon Schiele. In anderen<br />

Teilen der ehemaligen Gießerei im<br />

1. Pariser Arrondissement zwischen den<br />

U-Bahnstationen Bastille und Nation präsentieren<br />

zugleich zeitgenössische Künstler<br />

ihre Werke. „Unser Wunsch ist es, eine<br />

andere und neuartige Erfahrung im<br />

Kunstverständnis anzubieten. Die heutige<br />

digitale Welt macht es möglich, mit<br />

der Schwierigkeit fertig zu werden, Ausstellungen<br />

mit bedeutenden Werken der<br />

Kunstgeschichte zu veranstalten, die oft<br />

zu zerbrechlich sind, um bewegt zu werden“,<br />

so der Veranstalter Culturespaces.<br />

Die Kunstschau des Atelier des Lumiéres<br />

folgt auf den Erfolg der Ausstellung<br />

Carrière des Lumières. Ähnlich wie in der<br />

Eisengießerei Plichon werden seit 2012<br />

in der Höhle Les Baux-de-Provence Kunstwerke<br />

an die Höhlenwände projiziert. Und<br />

das Konzept funktioniert: Die Ausstellung<br />

verzeichnet jährlich rund 600 000 Besucher.<br />

QR-CODE/Link:<br />

Link zum YouTube-Video<br />

über die Ausstellung.<br />

http://bit.ly/2FO3p2D<br />

152 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Wohin steuert die deutsche Automobilindustrie?<br />

Diez, Willi, Verlag: DE GRUYTER OLDENBOURG, 2., überarbeitete<br />

und aktualisierte Auflage, 290 Seiten, Dezember 2017, ISBN<br />

978-3-11-<strong>04</strong>8356-7, 49,95 Euro<br />

Die Automobilindustrie steht vor einer Zeitenwende. Begriffe<br />

wie Disruption, Transformation und oder gar Endgame Scenarios<br />

machen die Runde und lösen bei vielen ein Gefühl der Bedrohung,<br />

bei anderen den Wunsch nach Aufbruch und Veränderung<br />

aus. Dass sich in der Automobilindustrie in den nächsten<br />

fünf Jahren mehr verändern wird als in den letzten 50 ist<br />

in der Branche längst zu einem geflügelten Wort geworden.<br />

Im Vorwort zum Buch schreibt der Verfasser: „Vor diesem<br />

Hintergrund ist es wenig überraschend, dass der Gruyter-Verlag<br />

auf mich zugekommen ist, meine im Jahr 2012 veröffentlichte<br />

Untersuchung „Internationale Wettbewerbsfähigkeit der<br />

deutschen Automobilindustrie“ zu aktualisieren und weiter zu<br />

führen. Ging es bei der Darstellung und Analyse der internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie<br />

vor allem um eine Standortbestimmung und die Erklärung<br />

der wichtigsten Entwicklungslinien und Faktoren, die die Industrie<br />

in der Vergangenheit beeinflusst haben, so steht jetzt der<br />

Blick in die Zukunft im Vordergrund. In dem die wichtigsten<br />

Trends und Herausforderungen dargestellt werden, soll am<br />

Schluss ein Bild der deutschen Automobilindustrie gezeichnet<br />

werden, das möglicherweise in gar nicht allzu ferner Zukunft<br />

Realität sein könnte.“<br />

Fazit: Das Buch soll die Perspektiven der deutschen Automobilindustrie<br />

als eine der Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft<br />

im internationalen Umfeld aufzeigen. Dabei geht es sowohl<br />

um die Frage, welchen Herausforderungen sich die deutschen<br />

Automobilhersteller wie auch der Automobilstandort<br />

Deutschland in Zukunft gegenüberstehen. Einbezogen werden<br />

soll auch die deutsche Automobilzulieferindustrie. Das Buch<br />

baut inhaltlich auf der Veröffentlichung „Die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Automobilindustrie“ aus dem<br />

Jahr 2012 auf. Verzichtet wird allerdings auf die explizite Darstellung<br />

der theoretischen Grundlagen zugunsten einer mehr<br />

empirisch abgesicherten Darstellung und Analyse der künftigen<br />

strategischen Handlungsfelder.<br />

Unsere Empfehlung: Eine lesenswerte Lektüre!<br />

Für alle Buchbestellungen<br />

Ansprechpartnerin: Annette Engels, Giesserei-Verlag, Tel.: (02 11) 67 07-5 61,<br />

Fax: -2 66, E-Mail: annette.engels@stahleisen.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 153


HART-COAT®-beschichtete Ventilschieber<br />

l Hohe Verschleißfestigkeit<br />

l Verbesserte<br />

Korrosionsbeständigkeit<br />

l Erhöhung der Härte<br />

l Optimales Gleitverhalten<br />

l Optimaler Schichtverbund<br />

l Hohe Thermoisolierung<br />

l Hohe elektrische<br />

Isolierungswirkung<br />

l Gute Maßhaltigkeit<br />

FIRMENSCHRIFTEN<br />

AHC: Hartanodische Veredelung<br />

12 Seiten<br />

Trompetter: Wir denken konstruktiv<br />

20 Seiten<br />

HART-COAT®<br />

Hartanodische Veredelung (Harteloxal)<br />

von Aluminium-Werkstoffen<br />

Innovative und hochfunktionelle<br />

Oberflächendesigns<br />

Das hartanodische Veredeln von<br />

Aluminiumwerkstoffen erzeugt eine<br />

dicke, keramikähnliche Aluminiumoxidschicht,<br />

die Bauteile gegen<br />

Verschleiß und Korrosion<br />

schützt. Die Oxidschicht bildet dabei<br />

eine hexagonale Zellstruktur.<br />

Abhängig von der Nachbehandlung<br />

verbessern sich zudem Temperaturbelastbarkeit,<br />

Gleit- und<br />

Trockenschmiereigenschaften.<br />

Die Eisengießerei Trompetter fertigt<br />

Produkte aus Gusseisen mit<br />

Kugel- und Lamellengrafit für Kunden<br />

aus dem Automobil-, Landmaschinen-<br />

und allgemeinen Maschinenbau<br />

sowie der Armaturenindustrie.<br />

Das Produktionsprogramm<br />

umfasst kernintensiven Guss in<br />

mittleren und großen Serien.<br />

Schwerpunkte sind Komponenten<br />

für Turbolader und Lkw-Bremsen.<br />

AHC Oberflächentechnik GmbH<br />

Boelckestraße 25-57, 50171 Kerpen<br />

Tel.: +49-2237-502-0, www.ahc-surface.com<br />

Trompetter Guss Chemnitz GmbH<br />

Schönherrstraße 8, 09113 Chemnitz<br />

Tel: +49-371-4949-500, www.tg-chemnitz.com<br />

Heuschkel & Barnickel: Qualität aus einem Guss<br />

8 Seiten<br />

Friedrich Ley: Industriebrenner-Anlagen<br />

8 Seiten<br />

Zu den Geschäftsfeldern der Nürnberger<br />

Druckgießer gehören die<br />

Projektierung von Druckgussteilen<br />

und deren Komponenten, das<br />

Erstellen der Druckgussformen<br />

und Bearbeitungswerkzeuge sowie<br />

die Weiterverarbeitung und<br />

Montage von Komponenten. Hinzu<br />

kommen die fachmännische Beratung<br />

und das Erstellen tragfähiger<br />

Gesamtkonzepte.<br />

Friedrich Ley GmbH<br />

Industriebrenner-Anlagen<br />

Seit über 70 Jahren sind wir für Sie da!<br />

Ob Neubau oder Modernisierung, wir erarbeiten für Sie maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Vom Brenner bis zur komplett schlüsselfertigen Anlage.<br />

Lassen Sie sich von unseren Leistungen überzeugen.<br />

Das Bochumer Unternehmen liefert<br />

neben den unterschiedlichsten<br />

Industriebrennern maßgeschneiderte<br />

Lösungen vom Brenner<br />

bis zur schlüsselfertigen<br />

Anlage. Dazu gehören komplette<br />

Feuerungsanlagen, Engineering,<br />

Steuerungstechnik und Schaltschrankbau<br />

sowie die Brennstoffversorgung,<br />

Armaturen und Regelstrecken.<br />

Heuschkel & Barnickel GmbH<br />

Sigmundstraße 31, 9<strong>04</strong>29 Nürnberg<br />

Tel. +49-911-32799-0, www.heuschkel-barnickel.de<br />

Friedrich Ley GmbH<br />

Am Wall 9a, 44866 Bochum<br />

Tel: +49-2327-9658-0, www.fried-ley.de<br />

Cold Jet: Trockeneisreinigung<br />

20 Seiten<br />

ASK: Schlichten<br />

16 Seiten<br />

Die Formenreinigung ist eine<br />

wichtige Komponente für die<br />

Qualitätssicherung von Gussprodukten.<br />

Hier bietet sich das Trockeneisstrahlen<br />

als schonende,<br />

günstige und umweltschonende<br />

Alternative an. Cold Jet-Systeme<br />

sind zudem für eine einfache Integration<br />

in automatisierte Produktionsabläufe<br />

vorbereitet.<br />

Schlichten<br />

Produktlinienüberblick<br />

Die Schlichtesysteme von ASK versprechen<br />

geringen Gussputzaufwand<br />

sowie mehr Produktivität<br />

und individuell anpassbare Lösungen.<br />

Die angebotenen Wasserschlichten<br />

benötigen keine Lösemittel.<br />

Daher sind sie emissionsfrei,<br />

Ex-Geräte und zusätzliche<br />

Brandschutzmaßnahmen sind<br />

nicht erforderlich.<br />

Cold Jet GmbH<br />

Obere Industrie Straße 1, 54595 Weinsheim<br />

Tel.: +49-6551-96060, www.coldjet.com/de<br />

ASK Chemicals GmbH<br />

Reisholzstraße 16-18, 40721 Hilden<br />

Tel: +49-211-71103-0, www.ask-chemicals.com<br />

154 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Geburtstage im Mai <strong>2018</strong><br />

Verein Deutscher Giessereifachleute<br />

01. Mai<br />

09. Mai<br />

17. Mai<br />

31. Mai<br />

Clemens Schottek,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Siebenbürgenweg 46,<br />

40591 Düsseldorf<br />

80 Jahre<br />

Rolf Mollenkott,<br />

Dr.-Ing.<br />

Bussardweg 3,<br />

71334 Waiblingen<br />

75 Jahre<br />

Rainer Hamann,<br />

Ing. (grad.)<br />

Bödeckerstraße 27,<br />

30161 Hannover<br />

75 Jahre<br />

Wolf-Dieter Röpke,<br />

Dr.-Ing.<br />

Egbertstraße 14,<br />

4<strong>04</strong>89 Düsseldorf<br />

85 Jahre<br />

03. Mai<br />

Peter Rüdin,<br />

Dr.-Ing.<br />

Sommerau 78,<br />

6274 Eschenbach LU CH<br />

65 Jahre<br />

<strong>04</strong>. Mai<br />

Jochen Spriestersbach,<br />

Dr.-Ing.<br />

Waldsteige 22,<br />

47058 Duisburg<br />

70 Jahre<br />

05. Mai<br />

Paul Sieben,<br />

Dr.-Ing.<br />

Gießener Straße 20,<br />

35236 Breidenbach<br />

90 Jahre<br />

Udo Lietsch, Ing. (grad.)<br />

Taunusring 7,<br />

61206 Wöllstadt<br />

75 Jahre<br />

Jens Hahn, Dipl.-Ing.<br />

Bölckestraße 5,<br />

73079 Süßen<br />

50 Jahre<br />

11. Mai<br />

Reinhard Ebert, Dr.-Ing.<br />

Spieser Straße 25,<br />

66538 Neunkirchen<br />

65 Jahre<br />

16. Mai<br />

Edmund Wilms, Dipl.-Ing.<br />

Erlenweg 62,<br />

21683 Stade<br />

80 Jahre<br />

18. Mai<br />

Olaf Klaassen, Dr.-Ing.<br />

Ottenbergweg 5,<br />

88079 Kressbronn am<br />

Bodensee<br />

50 Jahre<br />

19. Mai<br />

Carl Eduard Witt,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Schillerstraße 11,<br />

6114 Halle an der Saale<br />

50 Jahre<br />

20. Mai<br />

Klaus Löchte,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Grüner Weg 13,<br />

48485 Neuenkirchen<br />

60 Jahre<br />

Jürg Gerster,<br />

Dr. jur.<br />

Erbstraße 7,<br />

8700 Küsnacht CH<br />

85 Jahre<br />

Dirk Schwalfenberg,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Am Gerichtsköppel 8,<br />

35745 Herborn<br />

65 Jahre<br />

Thomas Kießling,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Eduard-von-Hartmann-<br />

Straße 14,<br />

4157 Leipzig<br />

50 Jahre<br />

06. Mai<br />

Kay-Uwe Präfke,<br />

RA<br />

Molenark Weg 20 a,<br />

44388 Dortmund<br />

60 Jahre<br />

08. Mai<br />

Gerhard Lesmeister,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Lilienthalstraße 9,<br />

71706 Markgröningen<br />

80 Jahre<br />

Thomas Herfurth,<br />

Dr.-Ing.<br />

Hermannstraße 26,<br />

50259 Pulheim-Dansweiler<br />

50 Jahre<br />

17. Mai<br />

Wolfgang Neubert,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Carl-von-Ossietzky-Str.<br />

209,<br />

9127 Chemnitz<br />

80 Jahre<br />

21. Mai<br />

Harald Schmitz,<br />

Dipl.-Ing.<br />

St.-Amand-Straße 42,<br />

56626 Andernach<br />

60 Jahre<br />

25. Mai<br />

Jaxa von Schweinichen,<br />

Dr.-Ing.<br />

Marburger Straße 23 A,<br />

57250 Netphen<br />

65 Jahre<br />

Den Mitgliedern auch<br />

an dieser Stelle ein<br />

herzliches Glückauf!<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 155


PERSONALIEN<br />

Wir gratulieren<br />

AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

Brechen Sieben Mahlen<br />

AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

Brechen Sieben<br />

vom Anwender<br />

Mahlen<br />

für<br />

Brechen Sieben<br />

vom Anwender<br />

Mahlen<br />

für<br />

vom<br />

Anwender<br />

Anwender<br />

für Anwender<br />

Analyse beginnt<br />

mit guter<br />

Analyse beginnt<br />

Aufbereitung<br />

mit guter<br />

Analyse<br />

Aufbereitung<br />

beginnt<br />

AMCO-Tech mit GmbH guter www.amco-tech.de<br />

AMCO-Tech<br />

Aufbereitung<br />

GmbH www.amco-tech.de<br />

AMCO-Tech GmbH www.amco-tech.de<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Lesmeister,<br />

Markgröningen, der am 8.<br />

Mai <strong>2018</strong> seinen 80. Geburtstag<br />

feiert. Lesmeister studierte<br />

ab 1958 Gießereikunde an<br />

der Staatlichen Ingenieurschule<br />

in Duisburg. Nach dem Examen<br />

1961 begann er als<br />

Gießerei -Ingenieur in der damaligen<br />

Graugießerei des Automobilzulieferers<br />

Mahle GmbH<br />

in Stuttgart, Bad Cannstatt,<br />

und wechselte 1962 in den Bereich<br />

Leichtmetallwerkstoffe,<br />

wo er als Betriebsingenieur für<br />

den Bereich Kolben zuständig war. Mit dem Aufbau der verschiedenen<br />

Gießereien im Inland war Gerhard Lesmeister ab 1967<br />

im Bereich Zentrale Gießereileitung für die Gießtechnik bei Kolben<br />

zuständig. 1994 übernahm er die Leitung der gesamten<br />

Zentralfunktion Gießereitechnik des weltweiten Mahle-Unternehmensbereichs<br />

Kolben und Zylinder und wurde gleichzeitig<br />

Leiter des Segmentes Rohherstellung im Werk Markgröningen.<br />

Neben seiner beruflichen Tätigkeit nahm er auch ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten als Gießerei-Ingenieur wahr. Lesmeister ist seit<br />

1961 Mitglied im VDG. Von 1992 bis 2003 war er Leiter des<br />

Fachausschusses Facharbeiter , Meister und Technikerausbildung.<br />

Seit seiner Pensionierung berät Lesmeister ausländische<br />

Gießereien im asiatischen Raum.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Dr.-Ing. Rolf Mollenkott, Waiblingen,<br />

zum 65. Geburtstag am<br />

9. Mai 2008. Nach dem Abitur<br />

studierte er Gießereikunde an<br />

der RWTH Aachen und schloss<br />

mit dem Diplom ab. Von 1970<br />

bis 1977 war er wissenschaftlicher<br />

Assistent am Gießerei-Institut<br />

in Aachen und promovierte<br />

im Rahmen dieser Tätigkeit<br />

1975 zum Dr.-Ing. bei Professor<br />

Boenisch. Er wechselte anschließend<br />

zur Thyssen Giesserei<br />

AG in Gelsenkirchen, wo er zunächst bis 1980 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter, später Gruppenleiter für das Fachgebiet<br />

Formstoffe und Gießereifertigungstechnik war. 1980 wechselte<br />

Dr. Mollenkott zur damaligen Daimler Benz AG in die Leichtmetallgießerei<br />

des Werkes Untertürkheim. Nach wenigen Jahren<br />

wurde er Leiter der Leichtmetallgießerei und blieb bis zum Eintritt<br />

in den Ruhestand in dieser Position tätig.<br />

Im Jahre 1970 trat Mollenkott in den VDG ein. Durch seine<br />

Erfahrungen auf dem Formstoffsektor am Aachener Gießerei-<br />

Institut wurde er nach kurzer Zeit Mitglied im Fachausschuss<br />

Formverfahren und Formstoffe und 1983 Fachausschussleiter.<br />

Seit 1989 war er Mitglied im Forschungsbeirat und seit 1994<br />

als Vorsitzender der Fachgruppe NE-Metallguss Mitglied in Vorstand<br />

und Präsidium. Diese Funktionen hat er nach dem Ausscheiden<br />

aus dem aktiven Berufsleben abgegeben.<br />

Im Jahre 2006 wurde Dr. Mollenkott 1996 für sein langjähriges<br />

Engagement im Rahmen der technisch-wissenschaftlichen<br />

Gemeinschaftsarbeit die Bernhard-Osann-Medaille verliehen.<br />

FOTO: PRIVAT


FOTO: PRIVAT<br />

Edmund Wilms, Ahrensbök,<br />

der am 16. Mai <strong>2018</strong> seinen<br />

80. Geburtstag feiert. Mit einer<br />

Formerlehre bei MAN<br />

Augsburg begann Wilms 1956<br />

seinen Berufsweg. Darauf folgte<br />

ein Gießereistudium an der<br />

damaligen Hüttenschule Duisburg.<br />

Von 1962 bis 1965 war<br />

er als Gießerei-Assistent bei<br />

den Deutschen Industriewerken,<br />

Berlin, einer Aluminium<br />

und Eisengießerei, tätig und<br />

anschließend als Verkaufsingenieur<br />

für Disamatic-Formmaschinen<br />

bei der Firma Possehl Eisen und Stahl GmbH. Nach<br />

Gründung der DISA Verkaufsgesellschaft 1980 in Heiligenhaus<br />

übernahm er deren Leitung, die er bis zu seiner Pensionierung<br />

im Oktober 2001 innehatte.<br />

Dem VDG gehört Edmund Wilms seit 1961 an. Seit Mitte<br />

der 1970-er Jahre war er Mitglied im Fachausschuss Gießereimaschinen<br />

und wurde 1983 stellvertretender Vorsitzender dieses<br />

Fachausschusses. Wilms übernahm 1984 die Leitung des<br />

Fachausschusses Gießereimaschinen und seit 1993, nach der<br />

Vereinigung der Fachausschüsse Gießereimaschinen und Fertigungsverfahren,<br />

auch die Leitung des Fachausschusses Fertigungsverfahren<br />

und Einrichtungen, die er bis zu seiner Pensionierung<br />

innehatte.<br />

Auf Grund seines großen Fachwissens und seines Engagements<br />

für den VDG wurde ihm auf der 92. Mitgliederversammlung<br />

in Ludwigsburg die Bernhard-Osann-Medaille verliehen.<br />

Dr. jur. Jürg Gerster, Zürich, zum 85. Geburtstag am 31. Mai<br />

<strong>2018</strong>. Gerster wurde in Mailand als Sohn schweizerischer Eltern<br />

geboren, studierte Rechts und Staatswissenschaften an<br />

der Universität Zürich und befasste sich schon sehr früh mit<br />

Verbandsangelegenheiten. Von 1966 bis 2002 war Gerster Generalsekretär<br />

der World Foundrymen Organization WFO. Bereits<br />

1960 zeichnete er verantwortlich für die Organisation des<br />

27. Internationalen Giesserei-Kongresses in Zürich. In der Folge<br />

übernahm er die Führung verschiedener schweizerischer<br />

und internationaler Verbandsgeschäftsstellen.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Wir trauern um<br />

Dipl.-Ing. Peter Haensel, Düsseldorf,<br />

der am 22. Februar<br />

<strong>2018</strong> verstorben ist. Peter<br />

Haen sel studierte Eisenhüttenwesen<br />

an der Montanistischen<br />

Hochschule in Leoben, Österreich,<br />

und schloss sein Studium<br />

1967 mit dem Diplom ab.<br />

1968 begann er seinen beruflichen<br />

Werdegang bei den<br />

Buderus‘schen Eisenwerken in<br />

Wetzlar, zunächst als Versuchsingenieur,<br />

ab 1972 als<br />

stellvertretender Abteilungsleiter.<br />

1973 übernahm er in der<br />

überbetrieblichen Qualitätskontrolle die spezielle Aufgabe, Kontrollablaufsysteme<br />

für sechs Buderus-Gießereien aufzubauen<br />

und zu überwachen sowie in diesen Werken eine Systematik<br />

für die Qualitätskostenermittlung zu erstellen.<br />

Im Januar 1975 wechselte Peter Haensel zum Institut für Gießereitechnik<br />

in Düsseldorf mit Aufgaben in Forschung und Beratung<br />

sowie als Immissionsschutzbeauftragter. Im Januar<br />

1980 trat er in die Redaktion des Vereins Deutscher Giessereifachleute<br />

e. V. (VDG) ein und übernahm im Jahre 1997 die<br />

redaktionelle Leitung. Neben der Bearbeitung von Beiträgen<br />

für die Fachzeitschriften <strong>GIESSEREI</strong>, Giessereiforschung (später<br />

International Foundry Research, heute <strong>GIESSEREI</strong> Spezial<br />

Forschung & Innovation) und Casting Plant + Technology International<br />

war er auch mit Themen der Normung beschäftigt:<br />

Von 1991 bis 2003 war er der deutsche Vertreter im Editing<br />

Garnmittee des CEN/TC 190 Gießereiwesen in der europäischen<br />

Normung. Die VDG-Redaktion (heute BDG-Redaktion)<br />

leitete er bis 20<strong>04</strong>. Der BDG und die BDG-Redaktion sprechen<br />

den Hinterbliebenen von Peter Haensel ihre herzliche Anteilnahme<br />

aus.<br />

Mit großem Engagement hat sich Dr. Jürg Gerster für die weltweite<br />

Zusammenarbeit der gießereitechnischen Vereinigungen<br />

eingesetzt. Immer wieder konnte er ein Klima freundschaftlicher<br />

Begegnungen herstellen und damit die Voraussetzung für<br />

einen Erfahrungsaustausch über alle Landesgrenzen hinweg<br />

schaffen. Gersters unermüdlicher Einsatz fand vielfältige Anerkennung,<br />

so auch im Jahre 1989 durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft<br />

des Vereins Deutscher Giessereifachleute.<br />

Gerster, der fünf Sprachen spricht, befasst sich vor allem mit<br />

der Lektüre von Biographien und Geschichtsbüchern. Ergänzt<br />

wird sein Wissensdrang durch den Besuch entsprechender Vorlesungen<br />

an der Universität Zürich und durch die vermehrte<br />

Teilnahme an historisch-militärischen Studienreisen vor allem<br />

in Europa.<br />

Oberflächen-fehler<br />

sichtbar durch<br />

farbeindring- und<br />

magnetpulverprüfverfahren<br />

Rot-Weiß und Fluoreszenz<br />

DIN EN ISO 3452<br />

DIN EN ISO 9934<br />

zur Prüfung von Maschinenteilen der<br />

Auto- und Flugzeugindustrie, Reak torbauteilen,<br />

Behältern, Rohrleitungen,<br />

Guß- und Schmiedeteilen, Schweißnähten<br />

usw.<br />

helmut klumpF · tEchNISchE chEMIE KG<br />

Industriestr. 15 · 45699 HERTEN · Tel. (0 23 66) 10 03-0 · Fax (0 23 66) 10 03-11<br />

e-mail: klumpf@diffu-therm.de · www.diffu-therm.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 157


FOTO: WARREN RICHARDSON<br />

Während sich Gießereifachleute<br />

am<br />

zweiten Tag der<br />

VDI-Fachkonferenz<br />

in Bremen mit ungehobenen<br />

Potenzialen<br />

der Elektromobilität<br />

beschäftigten,<br />

sind Unternehmen<br />

der Branche schon<br />

seit längerem in das<br />

Geschäft mit der<br />

E-Mobilität eingestiegen:<br />

seit 2015<br />

zum Beispiel GF<br />

Herzogenburg in<br />

Österreich. Diese<br />

Druckgießmaschine<br />

mit Schließkräften<br />

von beachtlichen<br />

4400 Tonnen wird<br />

gerade für die Fertigung<br />

von Batteriewannen<br />

vorbereitet.<br />

Elektrofahrzeuge – ungehobene<br />

Potenziale für Gießer<br />

VDI-Fachkonferenz Gießtechnik und E-Mobilität – Teil 2: Komponenten für<br />

E-Fahrzeuge<br />

VON GERD KRAUSE, DÜSSELDORF<br />

Werkstoffe für die E-Mobilität und besondere<br />

Herausforderungen in der Praxis standen<br />

am zweiten Tag der Bremer VDI-Konferenz<br />

vom 12. bis 13. Dezember 2017 im Fokus. „Batterie-<br />

und E-Motorengehäuse in Aluminium-Hybridbauweise“<br />

war das Thema von Dipl.-Ing. (FH) Jonas Bodenbender<br />

und B. Eng. Patrick Santherr, Handtmann<br />

Leichtmetallgruppe in Biberach a. d. Riß.<br />

„Schon früh zeigte sich, dass die Finessen der<br />

Gießtechnik auch in der E-Mobilität eine entscheidende<br />

Rolle spielen werden“, führte Bodenbender aus.<br />

Beispielhaft nannte der Experte ein von der Handtmann<br />

Leichtmetallgruppe entwickeltes E-Motorgehäuse<br />

mit Kühlmantel in Hybridbauweise sowie ein Batteriegehäuse-Konzept<br />

in Leichtbauweise für einen<br />

künftigen Hochvoltspeicher eines Elektrofahrzeugs.<br />

Für Elektrofahrzeuge hat die Handtmann-Entwicklung<br />

ein neues Konzept aufgelegt, das sich derzeit<br />

im Zustand der praktischen Erprobung befindet: Ein<br />

im Druckgießverfahren hergestelltes Motorgehäuse,<br />

das zusammen mit einer Aluminiumhülse eine integrierte<br />

Kühlung bildet. Beide Bauteile verbindet ein<br />

druckgussgeeignetes Schweißverfahren zu einer<br />

quasi-monolithischen Einheit, die auf Dichtungen<br />

weitgehend verzichten kann. Dadurch entsteht ein<br />

sehr robustes und leistungsfähiges E-Motorgehäuse.<br />

„Die durch das Herstellungsverfahren bekannten Eigenschaften<br />

beider Komponenten wurden bei der<br />

konstruktiven Auslegung vorteilhaft genutzt“, wie<br />

Santherr erläuterte. „Die nur sehr geringe mechanische<br />

Bearbeitung und der druckgussgeeignete<br />

Schweißprozess erzeugen eine über Lifetime dichte<br />

Kühlgeometrie zwischen Gussgehäuse und Hülse“,<br />

versprach der Gießereifachmann.<br />

Dem E-Motorgehäuse-Konzept gingen umfangreiche<br />

Versuche und Berechnungen der Kühlgeometrie<br />

voraus. Diese besteht aus jeweils einem Ringkanal<br />

an Vor- und Rücklaufanschluss sowie einem kontinu-<br />

158 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


TAGUNGEN<br />

ierlichen Kühlspalt zwischen den Ringkanälen. Als<br />

Ergebnis stellte sich heraus, dass bereits mit einem<br />

vergleichsweise schmalen Kühlspalt eine sehr zuverlässige<br />

und effiziente Kühlung dargestellt werden<br />

kann. Eine Anpassung der Kühlgeometrie auf verschiedene<br />

Leistungsniveaus der Kunden sei problemlos<br />

möglich. „Der einfache Fertigungs- und Montageablauf<br />

sowie das zur Verbindung beider Komponenten<br />

eingesetzte Rührreibschweißen gewährleisten,<br />

dass im Kühlkreislauf keine Gefahr der Verschmutzung<br />

durch beispielsweise Zunder- oder Spanreste<br />

besteht“, versicherte Santherr. Im Ergebnis sei eine<br />

gleichmäßige Kühlung ohne Dichtheitsrisiko über Lebensdauer<br />

erreicht worden.<br />

Der Gießerei-Experte hielt fest: „Das Handtmann-<br />

Konzept mit Motorgehäuse und eingeschweißter Aluminiumhülse<br />

taugt durch den minimalen Wandaufbau<br />

von 10 bis 14 mm sehr gut zum Leichtbau.“ Die<br />

Einsparungen an Gewicht und Bauraum am Motorgehäuse<br />

könnten wiederum zur Auslegung eines leistungsfähigeren<br />

und größeren E-Motors genutzt werden.<br />

Die hohe Festigkeit der Hülse garantiert eine<br />

sichere Drehmomentabstützung. Beim E-Motorenkonzept<br />

handelt es sich um ein großserientaugliches<br />

Konzept.<br />

Hochvoltspeicher – Konzepte für die Zukunft<br />

Für die Zukunft der E-Mobilität steht eine gravierende<br />

Umstellung im Fahrzeug bevor, betonte Bodenbender<br />

im Hinblick auf künftige BEV (Battery Electric<br />

Vehicle). „Der Hochvoltspeicher stellt sicher für lange<br />

Zeit das größte und schwerste Bauteil im E-Fahrzeug<br />

dar“, sagte Bodenbender. Die Traktionsbatterie<br />

nutzt hierbei nahezu den kompletten Bauraum zwischen<br />

den Achsen. Ab 2020 wird zum Beispiel Volkswagen<br />

mit solchen Flachspeicherausführungen mit<br />

der I.D. Family in Serie gehen. Weitere Hersteller<br />

verfolgen ähnliche Konzepte, wie der Experte hinzufügt.<br />

„Um allen Fahrzeugherstellern ein taugliches<br />

Tool für den Energiespeicher – sprich die Fahrzeugbatterie<br />

– bereitzustellen, hat die Handtmann-Entwicklung<br />

sich viele Gedanken über fortschrittliche<br />

Batteriekonzepte gemacht“, sagte Bodenbender.<br />

Eine Anpassung an die wechselnden Anforderungen<br />

kommender Fahrzeugstrukturen sei dabei von vornherein<br />

fest eingeplant. „In die Gusskonstruktion<br />

wurde eine Vielzahl von Basis-Elementen integriert.<br />

Dazu gehören Kabeldurchführung, Kühlmittelanschlüsse,<br />

HV-Steckverbindung, Fahrzeug-Anbindung<br />

für das Batteriegehäuse sowie seitliche<br />

Knautschzone und Unterfahrschutz“, wie Bodenbender<br />

ausführt.<br />

Nichts an der vorliegenden Studie sei teuer oder<br />

aufwendig. „Alles ist einfach skalierbar, bis hin zur<br />

Integration des Batterie-Gehäuses als wichtiges<br />

Strukturbauteil unterhalb der Fahrzeugkarosserie“,<br />

wie Bodenbender ausführte. Das Handtmann-Konzept<br />

sei dem Leichtbau verpflichtet. Mit einer Gehäusemasse<br />

unter 100 kg – in erster Planungs-Ausführung<br />

– würden bereits Nutzlasten an Akku-Zellen<br />

über 400kg realisierbar. „Vergleichbare Alternativ-<br />

Konstruktionen sind komplexer im Montageaufbau<br />

und weisen höhere Systemmassen auf“, versicherte<br />

Bodenbender.<br />

Repräsentativ für einen Unfalltest des Batterieträgers<br />

mit typischer Belastung ist der Crash-Test<br />

nach Norm, GB/T 31467.3-2015. „Die Testergebnisse<br />

sind auf Anhieb vielversprechend. Es gibt kein<br />

Versagen in der tragenden Struktur sowie keine Deformation<br />

der innenliegenden Zellgeometrie“, führte<br />

der Handtmann-Experte weiter aus. „Die außenliegende<br />

Wabenstruktur aus Aluminium-Druckguss<br />

formt eine Art Crashbox zum Schutz der inneren<br />

Struktur. So bleiben die Zellabteile frei von plastischer<br />

Verformung“, erläuterte er. Die Batteriemodule<br />

würden geschützt und etwaige Kurzschlüsse sicher<br />

vermieden. „Es liegen bei diesem Beispiel sogar beträchtliche<br />

Sicherheitsreserven von mehr als 30 %<br />

vor“, ergänzte Bodenbender. Damit könne man für<br />

die weitere Auslegung vergleichbarer Systeme arbeiten.<br />

„Handtmann kennt die richtigen Stellschrauben<br />

um bei gleichbleibender Größe und Crashsicherheit<br />

die Systemmasse deutlich zu reduzieren“, folgert<br />

der Gießereifachmann. Inzwischen seien Gehäusemassen<br />

von unter 70 kg realisiert worden.<br />

Druckgusslösungen für batterieelektrische<br />

Fahrzeuge<br />

Mit Gehäusen für Hochvoltspeicher batterieelektrischer<br />

Fahrzeuge befasste sich in seinem „From niche<br />

product to commodity – HVS battery trays in aluminium<br />

HPDC“ betitelten Vortrag Dipl.-Ing. Jürgen Wüst,<br />

Director Research & Development der Magna/Cosma<br />

Casting in Markt Schwaben.<br />

Komponenten für E-Mobilität und Leichtbau mit<br />

Strukturguss sind beim Zulieferer Magna zwei wesentliche<br />

Geschäftsbereiche beim Druckgießen.<br />

Grundsätzliche Vorteile des Gießverfahrens sind nach<br />

Überzeugung von Jürgen Wüst neben einem Fertigungsansatz<br />

gemäß gegossener Endkonturspezifikation<br />

ein gutes Oberflächenfinish sowie hohe Maßgenauigkeit<br />

für gegossene Toleranzen. Aluminiumgussteile<br />

lassen sich mit allen gängigen Verfahren<br />

schweißen und für eine Wärmebehandlung an Druckgussteilen<br />

gebe es die geeigneten Prozesse um die<br />

gewünschten Eigenschaften einzustellen. Für das<br />

Druckgießen sprechen ein hoher Automatisierungs-<br />

FOTO: RHEINMETALL AUTOMOTIVE<br />

Aluminiumgehäuse<br />

für den Elektromotor<br />

eines Pkw. Der<br />

Produktionsstart<br />

für die hochkomplexen<br />

Aluminiumgehäuse<br />

wird Mitte<br />

<strong>2018</strong> bei der zu<br />

Rheinmetall Automotive<br />

gehörenden<br />

chinesischen<br />

KPSNC Kolbenschmidt<br />

Pierburg<br />

Shanghai Nonferrous<br />

Components<br />

erfolgen.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 159


TAGUNGEN<br />

FOTO: BMW<br />

BMWs derzeitige<br />

Antwort auf den<br />

Trend zur Elektromobilität<br />

ist die<br />

BMW i-Modellreihe<br />

mit den Elektroautos<br />

i3 (Bild) und i8.<br />

grad und die hohe Produktionsrate je Druckgießform.<br />

Eine klare Stärke biete das Verfahren beim Leichtbau,<br />

indem fließlängenabhängig Wandstärken von 1 mm<br />

zu erreichen seien. Von Vorteil seien auch ein großes<br />

Funktionsintegrationspotenzial (Bsp. Federbeinaufnahmen)<br />

und dass Komponenten aus Fremdwerkstoffen<br />

umgossen oder nachträglich eingearbeitet<br />

werden können. Die Recyclingtauglichkeit der gegossenen<br />

Produkte ist grundsätzlich eine Stärke von<br />

Aluminiumguss.<br />

Ein wesentlicher Faktor im Leichtbau sind Strukturbauteile.<br />

Wüst nannte exemplarisch Federbeinaufnahmen<br />

(vorn, hinten), A-, B- und C-Säulen, Längsund<br />

Querträger sowie Türstrukturen. Damit sich<br />

Leichtbau auch wirtschaftlich umsetzen lässt, müssen<br />

einige Anforderungen erfüllt sein, um die Stärken<br />

von Strukturguss in konstruktive Lösungen einzubringen.<br />

Stärken seien beispielsweise ein hohes<br />

Funktionsintegrationspotenzial sowie bereits gegossene<br />

Funktionsmerkmale und dadurch wenig Folgeprozesse.<br />

Für die Wettbewerbsfähigkeit von Strukturguss<br />

sprechen zudem die guten Fügeeigenschaften<br />

(schweißbar, nietbar etc.) und die Eignung für<br />

eine Massenproduktion.<br />

Für einen erfolgreichen Leichtbau mit Strukturteilen<br />

muss der Gießer die ganze Prozesskette für die<br />

Herstellung von Strukturguss beherrschen. Bei Magna/Cosma<br />

beginnt das mit dem Schmelzen der eigenen<br />

Aluminium-Legierung Aural-2 und dem anschließenden<br />

Vakuum-Druckgießverfahren (High-Q-<br />

Cast). An den Gießprozess und das Stanzen des<br />

Bauteils schließen sich an: Wärmebehandeln (Auraltherm),<br />

Richten, Schleifen, CNC-Bearbeiten, Montieren<br />

und Oberflächenbehandeln.<br />

Die Erfahrung mit Strukturguss und die Stärken<br />

von Druckguss hat Magna auf den Bau von Hochvoltspeichern<br />

übertragen. Wie Gießereifachmann<br />

Wüst ausführte, rechnet Magna mit einem steigenden<br />

Bedarf an Aluminiumdruckguss bei Hochvoltspeichergehäusen.<br />

Mit Druckgusslösungen lässt sich der vorhandene<br />

Fahrzeugbauraum optimal für Hochvoltspeichergehäuse<br />

ausnutzen, wie Wüst ausführte. Bei entsprechendem<br />

Design sei eine hohe Steifigkeit mit einer<br />

hervorragenden Lastaufnahme zu erreichen. Mit der<br />

richtigen AL-Legierung und einer T7 Wärmebehandlung<br />

lassen sich zudem hohe duktile Eigenschaften<br />

erreichen.<br />

Magna hat das Konzept von Gehäusen für Hochvoltspeicher<br />

bereits vielfach erfolgreich umgesetzt. Am<br />

Ergebnis hob Gießereiexperte Wüst hervor:<br />

> Alle Dichtflächen im Gusszustand ohne Nacharbeit<br />

hergestellt<br />

> Im Oberteil sind alle Durchgangslöcher fertig gegossen/gestanzt<br />

> Im Unterteil sind alle Löcher für selbstfurchende<br />

Schrauben fertig gegossen<br />

> Keine mechanische Bearbeitung an den Gussteilen<br />

erforderlich<br />

> Gehäuseinnenraum ohne Auswerferpositionen,<br />

um die Funktionalität zu gewährleisten<br />

> Durch die Legierung Aural-2 und der dazugehörigen<br />

Wärmebehandlung Auraltherm sind hervorragende<br />

Crasheigenschaften eingestellt<br />

> Teile werden zu 100 % dichtgeprüft (max. 40 ml/<br />

min bei 0,1 bar Überdruck)<br />

> Restschmutzanforderung an die Bauteile (max.<br />

40 mg im Gehäuseinnenraum und Dichtfläche<br />

frei von Rückständen) wird durch Strahlen mit<br />

Edelstahlkugeln sichergestellt<br />

Dem Autobauer BMW war das Hochvoltspeichersystem<br />

bereits eine Auszeichnung wert. Magna erhielt<br />

dafür den BMW Innovation Award – Leichtbau 2013.<br />

Zulieferer mit eigener Gießerei<br />

Die „Sicht eines Tier1-Lieferanten mit eigener Gießerei<br />

auf die E-Mobilität und Elektrifizierung der Antriebe“<br />

schilderte Dr.-Ing. Andreas Dworog, Group<br />

Director Technology Center Processes der Hengst<br />

SE & Co. KG in Münster.<br />

Hengst Filtration stellt heute u.a. Multifunktionsmodule<br />

für das Fluidmanagement her. Diese enthalten<br />

in der Mehrzahl der Fälle Ölfilter oder Kraftstofffilter<br />

wie sie am Verbrennungsmotor benötigt werden.<br />

Die dafür benötigten anspruchsvollen Gehäuse<br />

wurden in den letzten zwei Dekaden mehrheitlich im<br />

Aluminiumdruckgießverfahren hergestellt.<br />

Im Bereich der Flüssigfiltration und Funktionsintegration<br />

in ein Gehäuse sieht sich Hengst als Technologieführer.<br />

„Das zeigt sich auch daran, dass die<br />

Druckgießerei von Hengst fünf Mal in Folge auf dem<br />

Siegertreppchen beim internationalen Druckgusswettbewerb<br />

gestanden hat“, wie Dworog ausführte<br />

(zuletzt auf der Euroguss <strong>2018</strong> für das von Hengst<br />

entwickelte und am Standort Nordwalde produzierte<br />

Öl-Kühlmittel-Modul für Nutzfahrzeugmotoren von<br />

DAF, d. Red.).<br />

Druckguss-Fachmann Dworog gab dennoch zu<br />

bedenken, dass der Peak dieser Aluminiumdruckgussgehäuse<br />

bereits überschritten wurde. Festzuhalten<br />

sei allerdings, dass Aluminiumdruckguss bei<br />

den Pkw-Modulen auch dort weiterhin eingesetzt<br />

werde, wo restriktive Bauraumanforderungen und/<br />

oder zusätzlich tragende Funktionen z.B. als dynamisch<br />

beanspruchter Nebenaggregatehalter eine<br />

entscheidene Rolle spielen.<br />

160 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


Bei Hengst beobachtet man den Markt sehr sorgfältig.<br />

Durch vielfältige Gründe wie die zunehmende<br />

Elektrifizierung der Antriebe, die Kostensensitivität<br />

der OEM, die Entfeinerung der Gehäuse, optimierte<br />

Kunststoffe u.v.m. hat der Anteil der Kunststoffmodule<br />

im Pkw-Bereich bereits deutlich zugenommen,<br />

wie Dworog einräumt. Auch im Nutzfahrzeug, das<br />

vielfältig als langlebiges Investitionsgut wahrgenommen<br />

werde, seien Trends hin zu Kunststoffen spürbar.<br />

Die geringe Innovationsgeschwindigkeit im Leichtmetall<br />

im Vergleich zum Kunststoff tue ein Übriges.<br />

„Hybride Antriebe und Range Extender in der<br />

Übergangsphase führen häufig zu kleineren Filtern“,<br />

erläutert Dworog. Und bei vollelektrischen Antrieben<br />

entfallen viele anspruchsvolle Abscheider, Öl- und<br />

Kraftstofffilter endgültig. „Unter Umständen kommen<br />

einfachere Filter oder Saugfilter in entsprechenden<br />

Gehäusen an Getrieben zum Einsatz, denen die Werkstoffeigenschaften<br />

von Kunststoffen genügen“, führte<br />

Dworog weiter aus und im Langstrecken-Nutzfahrzeug<br />

werde der Verbrennungsmotor voraussichtlich<br />

noch sehr lange eingesetzt. Festzustellen sei aber<br />

auch: „Interessante Verbrennungsmotorische Ansätze,<br />

die auf Erdgas oder Wasserstoff setzen, scheinen<br />

aus dem Entwicklungsfokus der OEM auszuscheiden<br />

und zum Prinzip Hoffnung zu gehören.“ Die CO 2 -Einsparung<br />

spiele in den nächsten Jahren eine zunehmend<br />

wichtigere Rolle.<br />

„Somit drängt sich sehr deutlich die Frage auf,<br />

wie richtet ein Unternehmen mit klassischer Eigengießerei<br />

seine Fertigungstechnologien und insbesondere<br />

das Druckgießen aus?“, gibt Dworog zu bedenken.<br />

Eine Antwort konnte der Hengst-Fachmann bereits<br />

geben: „Innovationen, Kosteneinsparung und<br />

Diversifizierung spielen hierbei eine entscheidende<br />

Rolle.“<br />

Simulation<br />

„Simulation als Grundlage zur prozessoptimierten<br />

Auslegung von Bauteilen für die E-Mobilität“ war das<br />

Thema von Dr.-Ing. Götz C. Hartmann, Prokurist,<br />

MAGMA Gießereitechnologie GmbH in Aachen.<br />

Der Gießereiexperte erinnerte daran, dass Gusskomponenten<br />

nicht nur das Rückgrat von Verbrennungsmotoren<br />

darstellen, sondern ganz allgemein<br />

von hoch funktionsintegrierten Leichtbauteilen. Seit<br />

den Anfängen des Motorenbaus vor ca. 150 Jahren<br />

bis heute gingen Evolution und Innovation von Motoren<br />

Hand in Hand mit den Entwicklungen der Gießereitechnologien<br />

und Gusswerkstoffe. „Ohne den<br />

Bedarf der Motorenentwickler wäre die Gießerei-<br />

Industrie nicht da wo sie heute steht“, sagte Hartmann<br />

und umgekehrt wäre der Entwicklungsstand<br />

von Motoren ohne die innovativen Möglichkeiten der<br />

Gießereitechnologie niedriger als sich heute darstellt.<br />

Sicher werde die Evolution von gegossenen Komponenten<br />

für elektrifizierte Antriebe schneller gehen<br />

als die der Verbrennungsmotoren. Dafür stünden<br />

schon die heute verfügbaren computergestützten Ingenieurwerkzeuge<br />

von 3-D-CAD über FE-Analyse und<br />

Lebensdauerberechnungen bis hin zur Gießsimulation<br />

und der virtuellen Optimierung der Gießprozesse.<br />

„Die derzeit klar erkennbaren Anforderungen an Komponenten<br />

für elektrifizierte Antriebe gehen – wie früher<br />

bei Antriebssträngen mit Verbrennungsmotoren<br />

– in Richtung hoch funktionsintegrierter Leichtbaugussteile.“<br />

Insbesondere das Wärmemanagement von<br />

Motoren, Batteriekästen und Gehäusen für Leistungselektronik<br />

bei gleichzeitigen strengen Gewichtsvorgaben<br />

werde im Sinne der Effizienz der Antriebe intensiv<br />

weiterentwickelt. „Hierzu bieten sich die hohe<br />

Gestaltungsfreiheit von Gussteilen und der hohe Reifegrad<br />

der industriellen Fertigung von Gusskomponenten<br />

in höchsten Stückzahlen an“, zeigte sich Hartmann<br />

überzeugt.<br />

Wie alle Fertigungsverfahren prägt auch der Gießprozess<br />

die Eigenschaften eines Bauteils: lokale mechanische<br />

Eigenschaften oder Eigenspannungen<br />

müssen im Zeitraum der Komponentenentwicklung<br />

und -Berechnung verfügbar sein. Das ist mit Hilfe<br />

der gießtechnischen Simulation, der „virtuellen Gussproduktion“<br />

möglich, wie Hartmann hervorhob.<br />

Gleichzeitig diene diese etablierte CAE-Technologie<br />

dazu, die schnelle Evolution durch virtuelle Machbarkeitsprüfungen<br />

und virtuelles Prototyping zu beschleunigen.<br />

Am Beispiel der Gussproduktion in Deutschland<br />

zeigte Hartmann auf, welchen Fortschritt die Gießtechnik<br />

auf dem Weg vom Einzelteil zur Massenproduktion<br />

über die letzten hundert Jahre zurückgelegt<br />

hat. Brauchte es 1910 noch 2500 Gießereien um<br />

auf eine Jahresproduktion von 18 000 t zu kommen,<br />

so schaffen heute (Stand 2017) 450 Gießereien<br />

5 Mio. t Guss. Ganz wesentlichen Anteil daran hat<br />

der Automobilguss.<br />

Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist heute ungleich<br />

schneller als noch vor einigen Jahrzehnten.<br />

Hartmann verdeutlicht das am Beispiel des Verbrennungsmotors.<br />

Nimmt man die 150 Jahre Entwicklung<br />

seit der ersten Otto-Gasmaschine von 1867 bis heute<br />

als 100 %, dann stehen wir damit verglichen in der<br />

Entwicklung elektrifizierter Antriebe auf dem Stand<br />

wassergekühlter Verbrennungsmotoren von 1924.<br />

„Was von 1924 bis 2017, also 93 Jahren brauchte,<br />

ist heute in 10 Jahren möglich“, folgerte Hartmann<br />

und nannte als Grund für die Beschleunigung 3-D-<br />

CAD und die virtuelle Bauteil- und Prozessauslegung,<br />

die heute zur Verfügung stehen.<br />

Die virtuelle Optimierung sowohl der Gusskonstruktion,<br />

als auch des Gießprozesses im Sinne einer<br />

robusten Fertigung für ein Elektromotorengehäuse<br />

bieten Potenziale für eine Gussteilqualität „right first<br />

time“. Gerade für die sich derzeit in schneller Evolution<br />

befindlichen Gusskomponenten für elektrifizierte<br />

Antriebe seien das Potenziale, die gehoben<br />

werden könnten und müssten. Der Magma-Experte<br />

nannte beispielhaft Wärmetauscher, die für die weitere<br />

Entwicklung der E-Mobilität eine wichtige Rolle<br />

spielen.<br />

So gesehen brauchen Gießer die neuen Entwicklungen<br />

nicht zu scheuen. E-Mobilität bedeute, neue<br />

Gussteile treffen hoch entwickelte Gießverfahren und<br />

Werkstoffe. Die Gießtechnik als Verfahren sei jedenfalls<br />

gut aufgestellt und innovationsfreudig. Gießereiexperte<br />

Hartmann erinnerte daran, dass wichtige<br />

technologische Initiativen wie Funktionsintegration<br />

von den Gießereien ausgingen.<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 161


TERMINE<br />

Veranstaltungen im Jahr <strong>2018</strong><br />

11.-14.<strong>04</strong>. Diemould India<br />

Mumbai (Indien), Info: www.diemouldindia.org<br />

13.-14.<strong>04</strong> ERFA <strong>2018</strong> – Tagung des REFA/VDG-Fachausschusses<br />

Gießerei<br />

Leipzig, Info: www.refa-vdg.de<br />

23.-27.<strong>04</strong>. Hannover Messe<br />

Hannover, Info: www.hannovermesse.de<br />

26.-27.<strong>04</strong>. Große Gießereitechnische Tagung <strong>2018</strong><br />

Salzburg, Info: gabriela.bederke@bdguss.de<br />

03.05. Lloyd´s Register Informationsveranstaltung zur Safety<br />

Culture Ladder <strong>2018</strong><br />

Köln, www.lrqa.de/events/<br />

16.05.-17.05 Aalener Gießerei Kolloquium <strong>2018</strong><br />

Aalen, Info: tga@hs-aalen.de<br />

29.05.-01.06. Metallurgy/Litmash <strong>2018</strong><br />

Moskau (Russland), Info: www.litmash-russia.com<br />

05.-07.06. CastForge <strong>2018</strong> ‒ Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile<br />

& Bearbeitung<br />

Stuttgart, Info: www.castforge.de<br />

13.-14.06. 10. Ranshofener Leichtmetalltage<br />

Linz (Österreich), Info: office@ait.ac.at<br />

15.-07.06. RapidTech<br />

Erfurt, Info: www.rapidtech.de<br />

05.-07.06. CastForge<br />

Stuttgart, Info: www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

05.-08.06. Metalforum<br />

Posen (Polen), Info: www.messeninfo.de/Metalforum-M4773/Posen.<br />

html<br />

20.09.<strong>2018</strong> BDG-Umwelttag<br />

Düsseldorf, Info: rita.hebben@bdguss.de<br />

23.-27.09. 73rd World Foundry Congress<br />

Krakau (Polen), Info: www.73wfc.com<br />

25.-27.09. METAL<br />

Kielce (Polen) Info: www.messeninfo.de/Metal-M4182/Kielce.html<br />

27.09. BDG-Bankentag<br />

Kitzingen, Info: rita.hebben@bdguss.de<br />

01.-05.10. Fondex<br />

Brünn (Tschechien), Info: www.messeninfo.de/Fond-Ex-M12408/Bruenn.html<br />

09.-11.10. Aluminium <strong>2018</strong><br />

Düsseldorf, Info: www.aluminium-messe.com/<br />

15.-17.10. Die Casting Congress<br />

Indianapolis (USA), www.diecasting.org<br />

25.-26.10. 28. Ledebur-Kolloquium<br />

Freiberg, Info: http://tu-freiberg.de/fakult5/gi/ledebur-kolloquium<br />

25.-27.10. Ankiros/Anofer/Turkcast<br />

Istanbul (Türkei), Info: www.ankiros.com<br />

13.-16.11. Formnext<br />

Frankfurt, Info: www.vdwf.de<br />

06.-08.12. Alucast <strong>2018</strong><br />

Delhi (Indien), Info: www.alucast<strong>2018</strong>.com<br />

Veranstaltungen im Jahr 2019<br />

27.-30.<strong>04</strong>. CastExpo<br />

Atlanta (USA), Info: www.afsinc.org<br />

25.-29.06. GIFA, METEC, THERMPROCESS, NEWCAST<br />

Info: www.gifa.de<br />

Änderungen von Inhalten, Terminen und Durchführungsorten vorbehalten!<br />

Veranstaltungsprogramm der VDG-Akademie, 1. Halbjahr <strong>2018</strong><br />

11.-12.<strong>04</strong>.<strong>2018</strong>, Seminar „EEG-Umlagenreduzierung für Gießereien<br />

Basiswissen für die sichere Antragstellung“, Düsseldorf<br />

23.-24.<strong>04</strong>.<strong>2018</strong> Seminar „Maß-, Form- und Lagetolerierung von<br />

Gussstücken“, Bad Dürkheim<br />

26.-27.<strong>04</strong>.<strong>2018</strong>, Workshop „Teamarbeit + Konfliktmanagement“,<br />

Düsseldorf<br />

03.-<strong>04</strong>.05.<strong>2018</strong>, Praxisseminar „Qualitätsüberwachung von Eisenschmelzen<br />

durch thermische Analyse“, Clausthal<br />

16.05.<strong>2018</strong>, Qualifizierungslehrgang „Eigenschaften und Schmelztechnik<br />

der Aluminium-Gusslegierungen“, Duisburg<br />

16.05.<strong>2018</strong>, Seminar „EEG-Umlagenreduzierung für Gießereien ‒<br />

Expertenwissen für erfahrene Antragsteller“, Düsseldorf<br />

16.-18.05.<strong>2018</strong>, Qualifizierungslehrgang „Grundlagen der Gießereitechnik“,<br />

Duisburg<br />

28.-29.05.<strong>2018</strong>, Qualifizierungslehrgang „Fertigungskontrolle und<br />

Qualitätssicherung“, Düsseldorf<br />

05.-06.06.<strong>2018</strong>, Seminar „Maschinelle Kernfertigung“, Bad Dürkheim<br />

06.-07.06.<strong>2018</strong>, Qualifizierungslehrgang „Grundlagen und Praxis<br />

der Sandaufbereitung und -steuerung von tongebundenen Formstoffen“,<br />

Düsseldorf<br />

12.-13.06.<strong>2018</strong>, Seminar Prozesstechnik Eisengusswerkstoffe<br />

Induktionstiegelofen, Meschede<br />

13.-15.06.<strong>2018</strong>, Workshop „Führungskompetenz für die betriebliche<br />

Praxis“, Düsseldorf<br />

19.-20.06.<strong>2018</strong>, Seminar „Betriebswirtschaftliches Know-how für<br />

Gießereien“, Düsseldorf<br />

27.-28.06.<strong>2018</strong>, Qualifizierungslehrgang „Schmelzbetrieb in Eisengießereien“,<br />

Düsseldorf<br />

02.-03.07.<strong>2018</strong>, Qualifizierungslehrgang „Qualitätssicherungssicherungsfachkraft<br />

für Gießereien“. Teilkurs 3, Düsseldorf<br />

<strong>04</strong>.-06.07.<strong>2018</strong>, Qualifizierungslehrgang „Grundlagen der Gießereitechnik“,<br />

Pegnitz<br />

09.07.<strong>2018</strong>, Seminar „Gefügebildung und Gefügeanalyse der Aluminium-Gusswerkstoffe“,<br />

Düsseldorf<br />

162 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>


VDG-ZUSATZSTUDIUM <strong>GIESSEREI</strong>TECHNIK <strong>2018</strong>/2019<br />

Das VDG-Zusatzstudium wendet sich mit einem modular aufgebauten<br />

Studienangebot an Interessenten, die in der Gießerei-<br />

Industrie tätig sind oder sein wollen und vertieftes Wissen über<br />

die gießereitechnischen Prozesse erwerben wollen. Mit dem<br />

vorliegenden Konzept wird das notwendige Wissen in berufsbegleitender<br />

Form parallel zur eigenen praktischen Tätigkeit<br />

vermittelt. So erhalten Führungskräfte eine höhere beruflich<br />

Kompetenz und Seiteneinsteiger solide Kenntnisse über gießereitechnische<br />

Problemstellungen.<br />

Das Zusatzstudium Gießereitechnik hat einen Umfang von fünf<br />

Wochen, die sich über ca. ein Jahr auf fünf Module verteilen.<br />

Das Grundmodul ist vom 23. bis 27.07.<strong>2018</strong> im Gießerei-<br />

Institut in Aachen geplant. Die fünf Module sollen an folgenden<br />

Terminen stattfinden:<br />

1. Modul vom 10. bis 14.09.<strong>2018</strong> in Aachen<br />

2. Modul vom <strong>04</strong>. bis 08.02.2019 in Aalen<br />

3. Modul vom 18. bis 22.03.2019 in Freiberg<br />

4. Modul vom 16. bis 20.09.2019 in Clausthal<br />

5. Modul vom 18. bis 22.11.2019 in Düsseldorf<br />

VORBEREITUNGSLEHRGANG ZUR PRÜFUNG ZUM/R<br />

INDUSTRIEMEISTER/IN FACHRICHTUNG <strong>GIESSEREI</strong><br />

Die VDG-Akademie plant einen neuen berufsbegleitenden Industriemeisterlehrgang,<br />

Fachrichtung Gießerei, der im Oktober<br />

<strong>2018</strong> im Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg in Duisburg beginnen<br />

soll.<br />

Die Ausbildung umfasst ca. 1250 Unterrichtsstunden und beinhaltet<br />

folgende Ausbildungsblöcke:<br />

AEVO-Kurs (Ausbildereignungs-Verordnung)<br />

> Ausbildungsvoraussetzungen prüfen<br />

> Ausbildung planen und vorbereiten<br />

> bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken<br />

> Ausbildung durchführen<br />

> Ausbildung abschließen<br />

interVIB Anzeige (Fachzeitschrift: Giesserei)<br />

Format: 85 mm x 30 mm, 1-farbig<br />

Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation<br />

> Rechtsbewusstes Handeln<br />

> Betriebswirtschaftliches Handeln<br />

> Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation<br />

und Planung<br />

> Zusammenarbeit im Betrieb<br />

> Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer<br />

Gesetzmäßigkeiten<br />

Handlungsspezifische Qualifikationen<br />

> Handlungsbereich „Technik“<br />

> Gießereitechnik (Betriebstechnik, Fertigungstechnik)<br />

> Technische Kommunikation<br />

> Werkstofftechnologie<br />

Handlungsbereich „Organisation“<br />

> Betriebliches Kostenwesen<br />

> Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme<br />

> Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz<br />

Handlungsbereich „Führung und Personal“<br />

> Personalführung<br />

> Personalentwicklung<br />

> Qualitätsmanagement<br />

Geplante Termine:<br />

AEVO-Kurs<br />

> schriftlicher Teil vom <strong>04</strong>.10. bis 12.10.<strong>2018</strong><br />

> mündlicher/praktischer Teil vom 14.11. bis 16.11.<strong>2018</strong><br />

1. Teilkurs 19.11. bis 01.12.<strong>2018</strong><br />

2. Teilkurs 21.01. bis 02.02.2019<br />

3. Teilkurs 11.03. bis 23.03.2019<br />

4. Teilkurs 13.05. bis 25.05.2019<br />

5. Teilkurs 16.09 bis 28.09.2019<br />

6. Teilkurs 09.12. bis 21.12.2019<br />

7. Teilkurs 03.02. bis 15.02.2020<br />

8. Teilkurs 15.06. bis 27.06.2020<br />

9. Teilkurs 17.08. bis 29.08.2020<br />

10. Teilkurs 07.12. bis 19.12.2020<br />

11. Teilkurs 01.03. bis 13.03.2021<br />

Detaillierte Informationen: VDG-Akademie, www.vdg-akademie.de<br />

Änderungen von Inhalten, Terminen und Durchführungsorten vorbehalten!<br />

Gurtfördersysteme und mehr…<br />

Chargiermaschinen · Trennrinnen · Knollenbrecher · Sandförderrinnen · uvm.<br />

Entwicklung · Konstruktion · Realisierung · Service<br />

Tel.: +49 (0) 2 51-20 81 58-0 · www.intervib.de · info@intervib.de<br />

Polygonsiebe<br />

Abstreifersysteme<br />

Doppelgurtförderer<br />

Gurtförderer<br />

Dornierstraße 9 • D-48477 Hörstel<br />

Telefon +49 (0) 5459/9338-0<br />

Telefax +49 (0) 5459/9338-80<br />

E-mail info@vhv-anlagenbau.de<br />

Internet www.vhv-anlagenbau.de<br />

interVIB-Anzeige / Format: 85 mm x 30 mm, 1-farbig<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 163


WissenKompakt –<br />

für Sie zusammengestellt<br />

Der Statusbericht zum Thema Altsand –<br />

Regenerieren oder Deponieren<br />

> Alle Inhalte der Vorträge zur BDG-<br />

Fachtagung am 3./4. April 2017<br />

zum Nachlesen auf 50 Seiten<br />

> Aktuelle Deponie-Situation<br />

> Neue emissionsarme Binder<br />

für besseres Deponierverhalten<br />

der Altsande<br />

> Regenerierungstechnik<br />

mit Praxisberichten<br />

> Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

Für BDG-Mitgliedswerke<br />

zum Sonderpreis von 25 €*<br />

(Nichtmitgliedswerke 50 €*)<br />

*inkl. MwSt. zzgl. Versand<br />

Jetzt direkt<br />

bestellen!<br />

Gabriele Wald: Tel. 0211/6707-527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

<strong>GIESSEREI</strong>-Verlag GmbH<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

www.giesserei-verlag.eu


TERMINE<br />

ERFA <strong>2018</strong><br />

Erfahrungsforum für Fach- und Führungskräfte aus der Gießereibranche am 13. und 14.<br />

April <strong>2018</strong> in Leipzig, Veranstalter REFA/VDG-Fachausschuss <strong>GIESSEREI</strong><br />

ALLGEMEINES VERANSTALTUNGSPROGRAMM<br />

Betriebsbesichtigungen am Freitag, 13. April <strong>2018</strong>,<br />

Abfahrt ab 7.30 Uhr am Atlanta Hotel Leipzig<br />

Georg Fischer GmbH<br />

<strong>04</strong>249 Leipzig<br />

EN-GJS-400-18-LT, EN-GJS-400-15 , EN-GJS-450-10, EN-<br />

GJS-500-7, EN-GJS-600-3<br />

Maschinengeformte Gusskomponenten für Nutzfahrzeuge, Baumaschinen,<br />

Land- und Forstmaschinen, Windkraftanlagen, Motorenbau,<br />

Maschinenbau, Gewicht pro Gussteil: bis 750 kg<br />

Mitarbeiter: 255<br />

Produktionskapazität: 65.000 Tonnen/Jahr<br />

Internet: www.gfau.com<br />

oder<br />

Keßler & Co GmbH<br />

<strong>04</strong>249 Leipzig<br />

alle niedrig- und hochlegierten Eisen- und Stahlsorten<br />

Einzelteile sowie in kleinen und mittleren Serien<br />

Zylinderkurbelgehäuse für Diesel- und Gasmotoren<br />

Forschung und Entwicklung Verfahren von Sonderlegierungen,<br />

Prototypenentwicklung für Fahrzeugindustrie und andere Bereiche,<br />

Hitze- und säurebeständiger Stahlguss für die chemische<br />

und Pumpen- und Armaturenindustrie, Gewicht pro Gussteil:<br />

bis 750 kg<br />

Internet: /www.giesserei-kessler-leipzig.de<br />

und<br />

SHB Stahl und Hartgusswerk Bösdorf<br />

<strong>04</strong>249 Leipzig<br />

EN-GS, EN-GS legiert, EN-GS legiert hochlegiert<br />

Sandguss Handformen, Sandguss Maschinenformen<br />

Vollformguss, Einzelfertigung<br />

Armaturen, Ketten, Kettenglieder, Kupplungen, Lager, Laufräder,<br />

Laufrollen, Pumpen, Radlager , Riemenscheiben, Roste und Roststäbe,<br />

Schienenfahrzeuge, Steinbruch / Brechermaschinen,<br />

Turbinen, Verdichter, Werkzeuge, Zylinderköpfe, Gewicht pro<br />

Gussteil: 20 kg – 8 t<br />

Internet: www.shb-guss.de<br />

VORTRAGSVERANSTALTUNG UND GIESSERABEND<br />

(im Atlanta Hotel International Leipzig)<br />

Freitag, 13. April <strong>2018</strong>, ab 14.00 Uhr<br />

Begrüßung und Einführung<br />

Peter Wawrzyniak, REFA/VDG-Fachausschuss Gießerei<br />

1. RFID-Einsatz in der Gießerei<br />

– Möglichkeiten und Grenzen<br />

Steffen Zipfel-Wittlich und Arnold Ottohal, RGU Expert GmbH<br />

2. Moderne Methoden für die Arbeits- und Zeitwirtschaft<br />

Werner Fricke, DRIGUS Systeme GmbH , 44263 Dortmund<br />

3. Maschinensicherheit nach Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV) und Maschinenrichtlinien (MRL)<br />

Dipl.-Wirtschaftsinformatiker Norbert Jung, COLCO Prozessberatung<br />

GbR, 51063 Köln<br />

4. Schleifen von Guss<br />

Innovative Werkzeuge für Gussbearbeitung<br />

Pferd value<br />

Jens Gilles, Fa. Pferdakademie<br />

Anschließend Gießerabend<br />

SAMSTAG, 14. APRIL <strong>2018</strong>, AB 9.00 UHR<br />

5. Zertifizierung in Gießereien<br />

Veronika Zweck, Gienanth GmbH, Eisenberg<br />

6. Energieeffizienz im Schmelzbetrieb?<br />

Prof. Bähr, Universität Magdeburg<br />

Resümee und Schlusswort zum ERFA <strong>2018</strong><br />

Peter Wawrzyniak, REFA/VDG-Fachausschuss Gießerei<br />

Ende 14. April 12:00 Uhr<br />

Die Teilnehmerzahl an den Betriebsbesichtigungen ist begrenzt.<br />

Es gilt die Reihenfolge der Anmeldungen. Die Teilnehmerlisten<br />

werden den zu besichtigenden Firmen 14 Tage vor Veranstaltungstermin<br />

vorab zur Kenntnis bzw. Genehmigung vorgelegt.<br />

Änderungen vorbehalten!<br />

Rückkehr von den Betriebsbesichtigungen ca. 13 Uhr, anschließend<br />

Mittagsimbiss und Vortragsveranstaltung im Atlanta Hotel<br />

International Leipzig<br />

Hier kommuniziert<br />

die Gießereibranche<br />

AKTUELL<br />

IM WORLD WIDE WEB<br />

www.giesserei.eu<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 165


TERMINE<br />

Aalener Gießerei Kolloquium <strong>2018</strong><br />

16. und 17. Mai <strong>2018</strong> im Audimax der Hochschule Aalen<br />

MITTWOCH, 16.5.<strong>2018</strong><br />

14:00 Begrüßung und Eröffnung der Fachausstellung<br />

Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule<br />

Aalen, Prof. Dr.-Ing. Lothar H. Kallien<br />

14:15 Beginn der Vorträge<br />

Weniger ist mehr aber nicht einfacher - dünnwandige<br />

duktile Strukturgussteile - Erfolgsstory und<br />

Herausforderung<br />

Heinrich Timm, ehem. Leiter Audi Leichtbau Zentrum<br />

Mitglied des Vorstands Carbon Composites e.V.<br />

14:45 Fortgeschrittene Multimaterial-Verbundgusskonzepte<br />

für die automobile Fertigung von Morgen – Erfahrungen<br />

und Ausblick<br />

Dipl.-Ing. Michael Just, Georg Fischer Automotive AG,<br />

Schaffhausen<br />

15:15 Leichtbau in der automobilen Zukunft – Perspektiven<br />

für den Guss<br />

Dr.-Ing. Elmar Beeh, Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt e.V., Institut für Fahrzeugkonzepte<br />

15:45 Kaffeepause und Fachausstellung<br />

16:30 Die Auswirkung der Elektromobilität auf die Gussprodukte<br />

der Zukunft<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar H. Kallien<br />

17:00 Elektromobilität und im Druckguss erzeugte Strukturbauteile<br />

aus der Sicht des Stahlherstellers<br />

Dipl.-Ing. Ingolf Schruff, Kind & Co. Edelstahlwerk GmbH<br />

& Co. KG, Wiehl<br />

17:30 Kurzvorträge der Aussteller<br />

19:00 Gießerabend mit Abendessen<br />

im Gießereilabor<br />

DONNERSTAG, 17.5.<strong>2018</strong><br />

08:00 Kaffee und Fachausstellung<br />

08:30 Ergebnisse der Druckgusswettbewerbe<br />

Zink-, Aluminium- und Magnesiumdruckguss<br />

Dr. Sabina Grund, Initiative Zink, Düsseldorf<br />

Dipl.-Ing. Jörg H. Schäfer, Gesamtverband der Aluminiumindustrie<br />

e.V., Düsseldorf<br />

Dipl.-Ing. Christoph Schendera, EFM e.V. , Aalen<br />

09:00 Prozess- und Produktionserfassung im Rahmen von<br />

Industrie 4.0 in der Druckgießerei<br />

Dipl.-Ing. Uwe Gauermann, Electronics GmbH, Neuhausen<br />

a.d. Fildern<br />

166 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong><br />

09:30 Prozesssicheres Minimalmengensprühen<br />

Dr. Alexander German, AED Automation GmbH<br />

Dornstadt<br />

10:00 Lean Transformation bei Frech - Einführung Fließtaktmontage<br />

& Auftragsabwicklungsprozess<br />

Dr.-Ing. Timo Stock, Oskar Frech GmbH + Co. KG, Schorndorf<br />

10:30 Kaffeepause und Fachausstellung<br />

11.00 Stand der Technik beim Laserstrahlschweißen von<br />

Aluminiumdruckgussteilen<br />

Dipl.-Ing. Nicolai Speker, TRUMPF Laser- und Systemtechnik<br />

GmbH, Ditzingen<br />

11:30 Topologieoptimierung und bionisches Design im<br />

Druckguss<br />

Dr. Matthias Gölke, Altair GmbH, Stuttgart<br />

Aktuelle und neue Forschungsthemen<br />

der Hochschule Aalen:<br />

12:00 Einfluss von Alterungs-, Herstellungs- und Nachbehandlungsprozessen<br />

auf die galvanische Beschichtbarkeit<br />

von Zinkdruckguss<br />

B.Eng. Christos Mangos<br />

Die Qualität der Oberflächenbehandlung bei Zinkdruckgussteilen<br />

in Abhängigkeit der Galvanisiertechnik<br />

Dr. Renate Freudenberger, fem Forschungsinstitut Edelmetalle<br />

+ Metallchemie, Schwäbisch Gmünd<br />

Gasinjektion im Druckguss auf dem Weg in die Serie<br />

– der Stand heute<br />

M.Sc. Wolfgang Kuchar<br />

Salzkernentwicklungen für den Messingdruckguss<br />

M.Sc. Daniel Schwarz<br />

CFK-Aluminiumdruckguss Multimaterialverbunde<br />

für den hybriden Leichtbau<br />

B.Eng. Dominik Flierl<br />

möglich.<br />

13:15 Gemeinsamer<br />

Mittagsimbiss<br />

Anmeldung<br />

Der Kostenbeitrag für Vorträge, Getränke, Abendessen und Mittagsimbiss beträgt<br />

375,00 Euro zzgl. ges. MwSt. Eine Anmeldung ist bis spätestens 9. Mai <strong>2018</strong><br />

Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Rechnung des Steinbeis-Transfer-Zentrums-<br />

Gießerei-Technologie-Aalen GTA per E-Mail.<br />

Geben Sie bitte die E-Mail Adresse für die Rechnungszusendung an. Die Anmeldung<br />

wird mit Eingang der Zahlung bestätigt.<br />

Ist für die Rechnungsstellung eine Auftragsnummer erforderlich, muss diese<br />

auf der Anmeldung vermerkt sein. Abmeldungen müssen schriftlich bis zum<br />

9. Mai <strong>2018</strong> erfolgen, danach kann keine Kostenerstattung erfolgen.<br />

14:00 Ende der Veranstaltung<br />

Anmeldung an: gta@hs-aalen.de<br />

Name:<br />

E-Mail für Rechnungszusendung:<br />

@<br />

Anmeldung (bis 9. Mai <strong>2018</strong>)<br />

Auftragsnummer:<br />

E-Mail: tga@hs-aalen.de<br />

Rechnungsanschrift:<br />

Firma:<br />

Fax: 0 73 61 88 96 73<br />

Ort:<br />

Straße:<br />

Land:<br />

Hotel Cafe Antik<br />

Aalener Ratshotel<br />

Hotel Scholz<br />

Stuttgarter Straße 47<br />

Friedrichstraße 7<br />

Aalener Straße 80<br />

73430 Aalen<br />

73430 Aalen<br />

73432 Aalen-Unterkochen<br />

Wir möchten mit einem Stand an der Ausstellung teilnehmen.<br />

Telefon 07361 5716-0<br />

Telefon 07361 9584-0<br />

Telefon 07361 567-0<br />

Telefax Die 07361 Standgebühr 5716-25 beträgt Telefax 575,00 07361 Euro 9584-70 zzgl. MwSt. Telefax für eine 07361 Grundfläche 567-200 von<br />

ca. 3 m 2 (2 m x 1,5 m) zzgl. der Teilnahmegebühr für eine Person.<br />

Ramada-Treff Hotel<br />

Hotel ibis Aalen<br />

Hotel Goldenes Lamm<br />

Osterbucher Wir haben Platz 1 als Aussteller Bahnhofstr. Interesse 2 an einem 5-minütigen Kocherstraße 8Kurzvortrag<br />

73431 (max. Aalen 5 Folien). 73430 Aalen<br />

73432 Aalen-Unterkochen<br />

Telefon 07361 944-0<br />

Telefon 07361 980-860<br />

Telefon 07361 9868-0<br />

Die Folien senden wir bis zum 9. Mai <strong>2018</strong> vorab an gta@hs-aalen.de.<br />

Telefax 07361 944-550<br />

Telefax 07361 98086100 Telefax 07361 9868-98<br />

Weitere Hotels unter Touristeninformation der Stadt Aalen der Stadt auf www.aalen.de Aalen www.aalen.de<br />

Innovationen in Druckguss<br />

Aalener<br />

Gießerei<br />

Kolloquium<br />

mit Fachausstellung<br />

<strong>2018</strong><br />

Innovationen in Druckguss<br />

16. - 17. Mai <strong>2018</strong><br />

Audimax der Hochschule Aalen<br />

Hochschule Aalen<br />

Technik und Wirtschaft<br />

Beethovenstraße 1<br />

73430 Aalen<br />

Aalener<br />

Gießerei<br />

Kolloquium<br />

Gießerei Technologie Aalen


STELLENMARKT/KONTAKTE/SONSTIGES<br />

GF Automotive<br />

Your<br />

challenge<br />

Die Georg Fischer GmbH produziert in Mettmann mit rund 1.000<br />

Mitarbeitenden hoch beanspruchbare Gussteile aus Eisenguss für<br />

die Automobilindustrie und deren Zulieferer. Die Gesellschaft<br />

gehört zu GF Automotive, eine der drei Divisionen des Georg<br />

Fischer Konzerns, Schaffhausen, Schweiz.<br />

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir einen:<br />

Leiter (m/w/divers) für den<br />

Geschäftsbereich Betriebstechnik<br />

Ihre Aufgabe //<br />

• Sicherstellung eines effizienten, genehmigungskonformen<br />

Produktionsbetriebes sowie die Einhaltung aller rechtlichen<br />

und unternehmensspezifischen Vorgaben<br />

• Fachliche und disziplinarische Verantwortung für ca. 190<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter<br />

• Planung, Durchführung und Überwachung von<br />

Investitionsprojekten<br />

• Gewährleistung optimaler Anlagenverfügbarkeiten<br />

• Koordinierung von Reparaturen u. Wartungsarbeiten u.a. in<br />

Zusammenarbeit mit Fremdfirmen<br />

• Konzeptionierung eines vorbeugenden Instandhaltungsmanagements<br />

• Durchführung von Budget- und Investitionsplanungen<br />

Gefragt sind //<br />

• Abgeschl. Ingenieursstudium (Maschinenbau/<br />

Automatisierungstechnik) oder vergleichbar<br />

• Mehrjährige Berufserfahrung in vergleichbarer Stellung,<br />

vorzugsweise im Automotive-Bereich<br />

• Gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse u. sichere<br />

Anwenderkenntnisse in SAP R3, Modul PM<br />

• Sicheres Projektmanagement, gute Englischkenntnisse in<br />

Wort und Schrift<br />

• Stark ausgeprägte Führungs- und Methodenkompetenz<br />

Wir bieten Ihnen //<br />

• Abwechslungsreiches, verantwortungsvolles Aufgabengebiet<br />

• Technisch anspruchsvolles und vielseitiges Aufgabenspektrum<br />

Könnte Sie diese Position reizen? Dann freut sich Frau Afaf Chafni<br />

auf Ihre Bewerbung, per Post oder per E-Mail:<br />

afaf.chafni@georgfischer.com. Bitte teilen Sie uns Ihre Gehaltsvorstellung<br />

und Ihren möglichen Eintrittstermin mit.<br />

Als Entwicklungs- und<br />

Fertigungspartner sind wir eine<br />

der ersten Adressen für die<br />

weltweite Automobil- und<br />

Nutzfahrzeugindustrie. Denn wir<br />

tragen mit intelligenten,<br />

hochkomplexen Leichtbaukomponenten<br />

in Guss maßgeblich dazu<br />

bei, moderne Automobile leichter<br />

zu machen und CO2-Emissionen zu<br />

senken. Ob bionisches Design,<br />

zukunftsweisende Werkstoffe und<br />

Fertigungstechnologien – wir<br />

gehen neue Wege, um ehrgeizige<br />

Ziele rund um Gewicht, Funktion,<br />

Qualität, Sicherheit und<br />

Nachhaltigkeit zu erreichen. Rund<br />

5.700 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter engagieren sich<br />

weltweit an dreizehn Standorten<br />

mit Leidenschaft für die „leichte<br />

Zukunft“ des Automobils.<br />

Georg Fischer GmbH<br />

Frau Afaf Chafni<br />

Flurstraße 15-17<br />

D-40822 Mettmann<br />

Phone: +49 (0) 21<strong>04</strong> 984-202<br />

E-Mail:<br />

afaf.chafni@georgfischer.com<br />

www.gfau.com<br />

Dipl.-Ing. (FH) Gießereitechnik<br />

51 Jahre, gelernter Modelltischler, sucht in der Gießerei,<br />

gerne Eisenguss, oder im Gießereiumfeld zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine neue berufliche Aufgabe.<br />

Langjährige Erfahrung im Projektmanagement, technischem<br />

Vertrieb, Kundenbetreuung im In- und Ausland,<br />

Bereichsleitung und AV. Kenntnisse in der Großserienproduktion<br />

als auch im Großguss.<br />

info.germany@foseco.com<br />

www.foseco.de<br />

Zuschriften unter Chiffre 51030 an den Giesserei-Verlag GmbH,<br />

Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf.


Unser Auftraggeber ist mit Standorten in mehr als<br />

30 Ländern der weltweit führende Hersteller von<br />

Bremssystemen und An bieter weiterer Sub systeme<br />

für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Als techno logischer<br />

Schrittmacher treibt das Unternehmen seit über 110 Jahren maßgeblich Ent wicklung,<br />

Produktion, Vertrieb und Service moderner Bremssysteme voran.<br />

Supplier Quality Engineer (m/w)<br />

Sicherheitsrelevante Guss- und Schmiedeteile – Berlin<br />

In Sachen Zuverlässigkeit und Qualität macht unser Klient bei seinen Bremssystemen für<br />

die Schienenfahrzeugindustrie keine Kompromisse. Schließlich sind die Produkte vielfach<br />

ent scheidend für die Sicherheit von Menschen,Umwelt und Technik. Deshalb wird in<br />

partner schaftlicher Zusammenarbeit mit den (inter-)nationalen Lieferanten sichergestellt,<br />

dass auch sie den hohen Qualitätsansprüchen in jeder Hinsicht gerecht werden. Eine<br />

sehr abwechslungs reiche Aufgabe, in der Sie mit Ihrem Know-how und Ihren Ideen sehr<br />

viel bewegen können – mit besten Perspektiven für Ihre eigene Entwicklung in einem<br />

erfolgreichen internationalen Konzern.<br />

Ihre Aufgabe |<br />

• In dieser Funktion gewährleisten Sie die klare Kommunikation der Anforderungen<br />

sowie deren Umsetzung mit dem Ziel, die Lieferantenqualität und Lieferperformance<br />

sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern.<br />

• Sie erarbeiten Konzepte zur Qualitätssicherung bei Lieferanten und leiten daraus<br />

Maßnahmen ab, um mögliche Risiken präventiv zu reduzieren und Versorgungsstörungen<br />

vorzubeugen.<br />

• Durch Fehler- und Prozessanalysen sowie durch kontinuierliches Supplier-Monitoring<br />

identifizieren Sie Schwachstellen und Abweichungen und zeigen Optimierungspotenziale<br />

auf. In enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten entwickeln Sie die<br />

nötigen QM-Maßnahmen und Prozesse, unterstützen bei deren Implementierung<br />

und halten die Um setzung nach.<br />

• Klar, dass auch APQP-Projekte sowie Planung und Durchführung von Lieferantenaudits<br />

zu Ihren Aufgaben zählen.<br />

• Bei der Durchführung strategischer Verbesserungsprojekte und von Maßnahmen zur<br />

Kostensenkung stellen Sie Ihre Problemlösungsorientierung unter Beweis. Sie arbeiten<br />

eng mit Einkauf, Entwicklungsabteilung, Arbeitsvorbereitung und Produktion zusammen,<br />

um die Leistung auf Lieferantenseite zu optimieren und die Kostenziele zu erreichen.<br />

• Sie unterstützen die Einkäufer bei der Vorauswahl und ggf. Entwicklung neuer<br />

Lieferanten von Guss- und Schmiedeteilen.<br />

• Sie wissen, dass sich anspruchsvolle Qualitätsziele nur gemeinsam erreichen lassen.<br />

Deshalb ist es selbstverständlich für Sie, häufig bei “Ihren” Lieferanten zu sein<br />

und auch eng mit Ihren QM-Kollegen in der Zentrale zusammenzuarbeiten. Kurz,<br />

Dienstreisen in Europa sind ein wichtiger Bestandteil Ihres Alltags.<br />

Ihr Profil |<br />

• Abgeschlossenes Studium der Gießereitechnik, Werkstofftechnik oder des Maschinenbaus<br />

– idealerweise ergänzt durch eine Qualifikation als Auditor<br />

• Einige Jahre Berufserfahrung im Lieferanten-Qualitätsmanagement im industriellen<br />

Umfeld – vorzugsweise bei einem Unternehmen der Schienenfahrzeug-, Automotive-,<br />

Luftfahrtindustrie, oder des Maschinenbaus, das Guss- und Schmiedeteile<br />

von ex ternen Lieferanten bezieht<br />

• Vertraut mit anspruchsvollen Produktionstechniken und -prozessen einer Gießerei<br />

oder einer anderen metallverarbeitenden Branche<br />

• Versiert im Einsatz moderner Qualitätsmethoden und -instrumente wie FMEA,<br />

APQP, 8D, CTQ, ...<br />

• Erfahrung im Projektmanagement sowie in der Leitung interdisziplinärer Projektteams<br />

• Dazu kommunikationsstark – verhandlungssicher auf Deutsch und Englisch? Perfekt!<br />

Bereit für den nächsten Schritt? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung, bitte mit<br />

Angabe des möglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung. Erste Fragen beantwortet<br />

Ihnen Frau Hagenmüller gerne telefonisch: 06172 99 79 160. Oder bewerben Sie<br />

sich direkt: info@hagenmueller-lerch.com<br />

Jutta Hagenmüller | Hagenmüller Lerch GmbH | Georgenfeld 10 | 61348 Bad Homburg<br />

Tel: 06172 99 79 160 | info@hagenmueller-lerch.com | www.hagenmueller-lerch.com


STELLENMARKT/KONTAKTE/SONSTIGES<br />

OTTO JUNKER ist eine Unternehmensgruppe, die weltweit in den Bereichen Anlagenbau und Edelstahlgießerei<br />

tätig ist. Der Name OTTO JUNKER steht für erstklassige Investitionsgüter. Das Produktprogramm<br />

des Anlagenbaus für die Gusseisen/Stahl-, Leicht- und Schwermetall industrie umfasst<br />

die komplette Prozess kette von Schmelzanlagen bis zu Wärmebehandlungsanlagen. Durch hohe<br />

fachliche Kompetenz, konsequente Qualitätspolitik und die Fähigkeit zur Lösung sehr anspruchsvoller<br />

Aufgaben wollen wir unseren Markterfolg weiter ausbauen.<br />

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir für unseren Vertrieb einen<br />

Vertriebsingenieur m/w Anlagenbau<br />

Gießereitechnische Produkte<br />

Ihr Aufgabengebiet:<br />

• Akquisition von Neuanlagen und Aftersales in einem<br />

definierten Markt<br />

• Auslegung und Projektierung von Anlagen einschließlich<br />

metallurgischer Sonderanlagen<br />

• Erstellung von Angebotskalkulationen<br />

• Bewertung von Kundenanfragen<br />

• Verfassen von Angebotstexten<br />

• Erstellung von Präsentationen und Darstellung beim Kunden<br />

• Führung von Auftragsverhandlungen in Zusammenarbeit mit<br />

dem kaufmännischen Vertrieb<br />

• Übergabe von Auftragsunterlagen an das Projektmanagement<br />

• Repräsentation von Otto Junker auf Messen und<br />

Vortragsveranstaltungen<br />

• Anregungen von Produktentwicklungen<br />

Unsere Anforderungen:<br />

• abgeschlossenes Studium (FH / TH), Fachrichtung<br />

Maschinen bau, Elektrotechnik, Gießereikunde oder Techniker<br />

mit einschlägiger Berufserfahrung<br />

• Erfahrung im Verkauf von Gießereianlagen wünschenswert<br />

• mehrjährige Berufserfahrung im Vertrieb erklärungs bedürftiger<br />

Industriegüter, idealerweise Gießereitechnik<br />

• verhandlungssichere Englischkenntnisse<br />

• zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse wünschenswert<br />

• Bereitschaft zu Reisen im In- und Ausland<br />

• gute Kenntnisse in Microsoft Office<br />

• Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick<br />

• Teamplayer mit kommunikativer Kompetenz<br />

• Einsatzbereitschaft und hohe Belastbarkeit<br />

Wir bieten eine vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit in einem mittelständisch geprägten und internationalen Umfeld. Ihre aussagefähigen<br />

Bewerbungsunterlagen mit Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung und des frühesten Arbeitsbeginns schicken Sie bitte an unsere Personalabteilung<br />

(E-Mail scle@otto-junker.de).<br />

OTTO JUNKER GmbH, Personalabteilung, Jägerhausstraße 22, 52152 Simmerath<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A–H<br />

A. Fengler H. Uhlmann Maschinen u. Waagenbau GmbH 87<br />

AAGM Aalener Gießereimaschinen GmbH 143, 171<br />

ABP Induction Systems GmbH 99<br />

AGTOS Ges. für technische Oberflächensysteme mbH 77<br />

AMCO united samplers and assayers GmbH 156<br />

ASK Chemicals GmbH 11<br />

BOBE Industrie-Elektronik 109<br />

Buchen Umweltservice GmbH Amin-Recycling 35<br />

Calderys Deutschland GmbH 95<br />

Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG 57<br />

Chemikalien-Gesellschaft Hans Lungmuß mbH & Co. KG 5<br />

Cold Jet GmbH 125<br />

ConviTec GmbH 143<br />

CS Additive GmbH 135<br />

datec Dosier- und Automationstechnik GmbH 51<br />

Drustvo livarjev Slovenije 125<br />

Duisburger Modellfabrik GmbH 91<br />

Dürmeier GmbH Anlagenbau und Verfahrenstechnik 20<br />

ExOne GmbH 65<br />

FAT-Förder- und Anlagentechnik GmbH 47<br />

Fesco Gießereimaschinen GmbH 94<br />

Feuerfesttechnik Möhring GmbH 156<br />

Foseco Germany, Vesuvius GmbH 67, 167<br />

Friedrich Ley GmbH Industriebrenner-Anlagen 76<br />

Fritz Himmelmann Elektromotoren 72<br />

FTW Werner Würth GmbH 147<br />

GEMCO ENGINEERS B.V. 155<br />

<strong>GIESSEREI</strong>-VERLAG GmbH 36-37, 52, 119, 129,149, 164<br />

HAGENBURGER Feuerfeste Produkte GmbH 23<br />

haspa GmbH 145<br />

Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH 105<br />

Helmut Klumpf Technische Chemie KG 157<br />

Hensel Gießereitechnik GmbH 151<br />

Hitachi High-Tech Analytical Science GmbH 13<br />

Hoffmeier Ind.-Anl. GmbH + Co. KG 149<br />

Hohnen & Co. KG 77<br />

Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH 1<br />

I–W<br />

IMERYS Metalcasting Germany GmbH 9<br />

interVIB GmbH 163<br />

IROPA Elektrotechnik GmbH 141<br />

James Durrans GmbH 136<br />

Jasper Ges. für Energiewirtschaft und Kybernetik mbH 61<br />

KBO Kleine-Brockhoff und Oelschläger GmbH 121<br />

Knowhow Wilhelms GmbH 134<br />

Laempe-Mössner Sinto GmbH 5<br />

Ludwig Föbus GmbH & Co. KG 133<br />

MAGMA Gießereitechnologie GmbH 15<br />

Marx GmbH & Co. KG 139<br />

NürnbergMesse GmbH 19<br />

Optris GmbH 132<br />

Ortmann Druckgießtechnik GmbH 17<br />

PADELTTHERM GmbH 16<br />

PILLER Entgrattechnik GmbH 133<br />

Quarzwerk BAUMS GmbH & Co. KG 145<br />

REAL ALLOY GERMANY GmbH 71<br />

Refratechnik Steel GmbH 73<br />

Regloplas AG 83<br />

RGU GmbH 22<br />

Schminke Krananlagen GmbH 49<br />

SQ Deutschland GmbH 2<br />

SR-Scholz Rohstoffe GmbH + Co. KG 48<br />

Targi Kielce S.A. 131<br />

TCT TESIC GmbH 35<br />

TU Bergakademie Freiberg 137<br />

VELCO GmbH 78<br />

VHV Anlagenbau GmbH 163<br />

VSM Vereinigte Schmirgel- und Maschinen-Fabriken AG 21<br />

WOKO Magnet- und Anlagenbau GmbH 53<br />

<strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong> 169


VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

Und diese Themen gibt es in der <strong>GIESSEREI</strong> im Mai:<br />

<strong>GIESSEREI</strong><br />

Die Zeitschrift für Technik,<br />

Innovation und Management<br />

105. Jahrgang<br />

Herausgeber: Bundesverband der<br />

Deutschen Gießerei-Industrie (BDG)<br />

Chefredakteur: Michael Franken M.A.<br />

Redaktion: Dr.-Ing. Martina Köhler,<br />

Robert Piterek M.A., Dipl.-Phys. Berit Franz<br />

Dr. Monika Wirth<br />

Redaktionsassistenz: Ruth Frangenberg-Wolter<br />

Grafik/Bildbearbeitung: Darius Soschinski<br />

Art Direction: Dietmar Brandenburg<br />

dietmar.brandenburg@bdguss.de<br />

Im nächsten Heft:<br />

SPEKTRUM<br />

MFT-Öfen für spezifische metallurgische Aufgaben<br />

Wilfried Schmitz u. a.: Um die gewünschte Werkstoff qualität mit einem Mittelfrequenztiegelofen<br />

(MFT) als Schmelz- und Behandlungsaggregat zu erreichen, gibt es mehrere<br />

Methoden, deren erfolgreiche industrielle Anwendung mit Beispielen belegt wird.<br />

Lothar Kallien u. a.: Entwicklung eines vakuumdosierten Druckgießverfahrens<br />

Ronny Simon: SMARTT – definierte Wasserstoffgehalte in Aluminiumschmelzen<br />

durch Rotorentgasung<br />

Xianfan Fang: Forschung zur Verbundtechnik an der Universität Siegen<br />

Aline Effenberger: Aus einem Guss – MES-System für die Eisengießerei<br />

Ulrich Voigt: Weniger Material- und Putzaufwand im Stahlguss: Spezielle Mini-<br />

Speiser erhöhen die Ausbringung auf bis zu 85 Prozent<br />

Robert Piterek: Optimierte Prozesstechnik im Schmelzbetrieb<br />

Michael Colditz: Formanlage für kleine Gießereien weltweit, Teil 2<br />

Anzeigenschluss für die<br />

<strong>GIESSEREI</strong> Ausgabe 5/<strong>2018</strong><br />

ist am:<br />

18. APRIL 2016<br />

Kontakt: Tel.: +49 (0) 211/6707-563,<br />

E-Mail: katrin.kuechler@stahleisen.de<br />

BUCHEN SIE<br />

JETZT IHRE<br />

ANZEIGE!<br />

Leserbriefe:<br />

redaktion@bdguss.de<br />

Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.<br />

FOTO: OTTO JUNKER<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Hansaallee 203, 40549 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 (0) 211/6871-0, Fax: -365<br />

E-Mail: redaktion@bdguss.de<br />

Verlag: <strong>GIESSEREI</strong>-VERLAG GmbH<br />

Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: +49 (0) 211/6707-0, Fax: -597<br />

E-Mail: giesserei@stahleisen.de<br />

Internet: www.giesserei.eu<br />

Verlagsleitung: Frank Toscha<br />

Anzeigenleitung: Katrin Küchler<br />

Tel.: +49 (0) 211/6707-563, Fax: -597<br />

E-Mail: katrin.kuechler@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel.: +49 (0) 211/6707-500, Fax: -501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Druck: Kraft Premium GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

76275 Ettlingen, Printed in Germany<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Jahresbezugspreis (inkl. Versandkosten):<br />

Inland € 194,-- inkl. 7% MwSt.<br />

VDG/DFB-Personen-Mitglieder € 120,-- inkl. 7% MwSt<br />

Studenten € 37,-- inkl. 7% MwSt<br />

Binnenmarktländer – Empfänger mit Umsatzssteuer-<br />

Identifikations-Nr. € 248,60<br />

Drittländer € 266,--, VDG/DFB-Personen-Mitglieder €<br />

168,--;<br />

Binnenmarktländer – Empfänger ohne Umsatzssteuer-<br />

Identifikations-Nr. € 266,--<br />

VDG/DFB-Personen-Mitglieder € 168,--<br />

Einzelheft € 28,--<br />

Der Abonnementpreis gilt bei einer Mindestbezugszeit<br />

von 12 Monaten, Abonnementskündigungen sind nur<br />

möglich zum 31. Dezember und müssen bis zum 15.<br />

November beim Verlag eingetroffen sein. Ansonsten<br />

verlängert sich das Abonnement um weitere 12 Monate.<br />

Jahresbezugspreis E-Paper für Print-Abonnenten:<br />

Inland: € 5,-- inkl. 19 % MwSt.<br />

Ausland: Binnenmarktländer – Empfänger mit Umsatzsteuer-Identifikations-Nr.<br />

€ 4,20<br />

Binnenmarktländer – Empfänger ohne Umsatzsteuer-<br />

Identifikations-Nr. € 5,–<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete Umstände<br />

(z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten geltend<br />

gemacht werden.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Verwertung außerhalb der durch das Urherberrechtsgesetz<br />

festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung<br />

des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die Einspeicherung und Verarbeitung in<br />

elektronischen Systemen.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des Manu -<br />

skripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die<br />

Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten,<br />

zur elektronischen Speicherung in Datenbanken,<br />

zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien<br />

und Mikrokopien an den Verlag über. In der unaufgeforderten<br />

Zusendung von Beiträgen und Informationen<br />

an den Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis,<br />

die zugesandten Beiträge bzw. Informationen<br />

in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag oder von<br />

diesem kooperierenden Dritten geführt werden.<br />

Anzeigenpreise: Zurzeit gilt die Preisliste Nr. 45, gültig<br />

seit 1. Januar <strong>2018</strong>.<br />

ISSN 0016-9765, Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© <strong>2018</strong> <strong>GIESSEREI</strong>-VERLAG GmbH,<br />

Düsseldorf, IVW-geprüfte Auflage<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei gebleichtem<br />

Papier (TCP) mit schwermetallfreien Farben.<br />

170 <strong>GIESSEREI</strong> 105 <strong>04</strong>/<strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!