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2023<br />

Abschlussbericht<br />

DVS-Forschung<br />

Charakterisierung der<br />

geometrischen<br />

Verschleißeigenschaften<br />

von Rührreibschweißwerkzeugen<br />

und<br />

Entwicklung einer Methodik<br />

zur Abschätzung des<br />

maximal ertragbaren<br />

Verschleißes


Charakterisierung der<br />

geometrischen<br />

Verschleißeigenschaften von<br />

Rührreibschweißwerkzeugen<br />

und Entwicklung einer Methodik<br />

zur Abschätzung des<br />

maximal ertragbaren<br />

Verschleißes<br />

Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben<br />

IGF-Nr.: 21.624 N<br />

DVS-Nr.: 05.3367<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Fakultät Maschinenbau<br />

Fachgebiet Fertigungstechnik<br />

Förderhinweis:<br />

Das IGF-Vorhaben Nr.: 21.624 N / DVS-Nr.: 05.3367 der Forschungsvereinigung<br />

Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS, Aachener Str. 172, 40223 Düsseldorf,<br />

wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund<br />

eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind online abrufbar<br />

unter: http://dnb.dnb.de<br />

© 2023 DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />

DVS Forschung Band 586<br />

Bestell-Nr.: 170696<br />

Kontakt:<br />

Forschungsvereinigung Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e.V. des DVS<br />

T +49 211 1591-0<br />

F +49 211 1591-200<br />

forschung@dvs-hg.de<br />

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung in andere Sprachen, bleiben<br />

vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages sind Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die<br />

Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nicht gestattet.


Schlussbericht vom 31.07.2023<br />

zu IGF-Vorhaben Nr. 21.624 BR<br />

Thema<br />

Charakterisierung der geometrischen Verschleißeigenschaften von<br />

Rührreibschweißwerkzeugen und Entwicklung einer Methodik zur Abschätzung des maximal<br />

ertragbaren Verschleißes<br />

Berichtszeitraum<br />

01.02.2021 - 31.07.2023<br />

Forschungsvereinigung<br />

Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS<br />

Forschungseinrichtung(en)<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Fakultät Maschinenbau<br />

Fachgebiet Fertigungstechnik<br />

Gustav-Kirchhoff-Platz 2<br />

98693 Ilmenau


Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen ............................................................... II<br />

Danksagung .............................................................................................................. IV<br />

Abkürzungsverzeichnis .............................................................................................. IX<br />

Symbolverzeichnis ...................................................................................................... X<br />

1. Einleitung .......................................................................................................... 1<br />

2. Stand der Technik ............................................................................................. 2<br />

2.1 Rührreibschweißen ...................................................................................... 2<br />

2.1.1 Prozessbeschreibung ................................................................................ 3<br />

2.1.2 Prozesseinstellgrößen ............................................................................... 4<br />

2.1.3 Wärmeerzeugung und –ableitung beim Rührreibschweißen ..................... 5<br />

2.1.4 Werkstofftransport beim Rührreibschweißen ............................................. 9<br />

2.1.5 Schweißnahtcharakteristik und Schweißnahtunregelmäßigkeiten ........... 11<br />

2.1.6 Rührreibschweißwerkzeuge ..................................................................... 13<br />

2.2 Verschleiß beim Rührreibschweißen ......................................................... 18<br />

2.2.1 Grundlagen der Tribologie ....................................................................... 18<br />

2.2.2 Verschleiß an Rührreibschweißwerkzeugen ............................................ 20<br />

3. Ziele des Vorhabens ....................................................................................... 26<br />

4. Experimentelle Methoden ............................................................................... 28<br />

4.1 Schweißeinrichtung ................................................................................... 28<br />

4.1.1 Versuchsanlage ....................................................................................... 28<br />

4.1.2 Spannvorrichtung ..................................................................................... 29<br />

4.1.3 Versuchswerkstoffe ................................................................................. 29<br />

4.1.4 Rührreibschweißwerkzeuge ..................................................................... 32<br />

4.2 Prozesscharakterisierung .......................................................................... 35<br />

4.2.1 Prozesskraftmessung .............................................................................. 35<br />

4.2.2 Drehmomentmessung ............................................................................. 35<br />

4.2.3 Temperaturmessung ................................................................................ 36<br />

4.2.4 Bestimmung des Werkstofftransportes .................................................... 37<br />

4.3 Schweißnahtcharakterisierung ................................................................... 38<br />

4.3.1 Sichtprüfung............................................................................................. 38<br />

4.3.2 Biegeprüfung ........................................................................................... 38<br />

4.3.3 Zugprüfung .............................................................................................. 39<br />

4.3.4 Metallografie ............................................................................................ 40<br />

VI


4.4 Werkzeugcharakterisierung ....................................................................... 41<br />

4.4.1 Sichtprüfung durch Bildaufnahmen .......................................................... 41<br />

4.4.2 Lichtmikroskopische Aufnahmen ............................................................. 42<br />

4.4.3 Rasterelektronenmikroskopie .................................................................. 42<br />

4.4.4 Wiegen .................................................................................................... 43<br />

4.4.5 Profilometrie ............................................................................................. 44<br />

4.4.6 Durchlichtprojektion ................................................................................. 44<br />

4.4.7 Streifenlichtprojektion .............................................................................. 45<br />

4.4.8 Härtemessung ......................................................................................... 45<br />

5 Ergebnisse ...................................................................................................... 47<br />

5.1 Validierung und Referenzierung geeigneter Versuchsbedingungen .......... 47<br />

5.1.1 Validierung einer geeigneten Reinigungsmethodik .................................. 47<br />

5.1.2 Weiterentwicklung der bestehenden Schweißeinrichtung ........................ 50<br />

5.1.3 Entwicklung geeigneter Einstellgrößen und Referenzierung der<br />

Schweißverbindungen ............................................................................. 52<br />

5.1.4 Referenzieren der Rührreibschweißwerkzeuge im unverschlissenen<br />

Ausgangszustand .................................................................................... 56<br />

5.1.5 Validierung der Prozesstemperaturen für die betrachteten Arbeitsbereiche<br />

.................................................................................................... 65<br />

5.2 Verschleißverhalten in Abhängigkeit der Schweißnahtlänge ..................... 70<br />

5.2.1 Kombinierte Verschleißbetrachtung bestehend aus Eintauch-, Verweil- und<br />

Schweißphase ......................................................................................... 70<br />

5.2.2 Isolierte Verschleißbetrachtung an wiederholten Eintauchvorgängen ... 123<br />

5.3 Prozesscharakterisierung in Abhängigkeit der Schweißnahtlänge .......... 127<br />

5.3.1 Charakterisierung der Schweißverbindungen in Abhängigkeit der<br />

Schweißnahtlänge ................................................................................. 127<br />

5.3.2 Charakterisierung messbarer Prozessgrößen ....................................... 146<br />

5.4 Definition der versagensrelevanten Randbedingungen ........................... 161<br />

5.5 Entwicklung einer Methodik zur Abschätzung des tolerierbaren<br />

Werkzeugverschleißes ........................................................................ 176<br />

5.6 Übertragung der Erkenntnisse auf veränderte Füge- und<br />

Werkzeugwerkstoffe sowie Werkzeuggeometrien ............................... 181<br />

5.7 Übertragung auf Demonstratoren ............................................................ 196<br />

6 Zusammenfassung ........................................................................................ 202<br />

7 Formales ....................................................................................................... 205<br />

VII


7.1 Schlussfolgerungen und Gegenüberstellung der Ergebnisse mit den<br />

Zielstellungen des Forschungsantrags ................................................ 205<br />

7.2 Notwendigkeit und Angemessenheit der geleisteten Arbeit ..................... 212<br />

7.3 Wissenschaftlich-technischer Nutzen ...................................................... 213<br />

7.4 Nutzen und wirtschaftliche Bedeutung des Forschungsvorhabens für kmU ..<br />

...................................................................................................... 213<br />

7.5 Einschätzung zur Realisierbarkeit des vorgeschlagenen Transferkonzepts ..<br />

...................................................................................................... 214<br />

8 Verwendung der Zuwendung ........................................................................ 214<br />

8.1 Geräteanschaffung .................................................................................. 214<br />

8.2 Leistungen Dritter .................................................................................... 214<br />

9 Transfer der Forschungsergebnisse ............................................................. 215<br />

9.1 Bereits durchgeführte Transfermaßnahmen ............................................ 215<br />

9.2 Geplante Transfermaßnahmen nach Abschluss des Vorhabens ............. 216<br />

9.3 Angaben zu gewerblichen Schutzrechten ................................................ 217<br />

Literaturverzeichnis ................................................................................................. VIII<br />

Tabellenverzeichnis ................................................................................................. XIV<br />

Abbildungsverzeichnis .............................................................................................. XV<br />

VIII


Seite 1 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 21.624 BR<br />

1. Einleitung<br />

Die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation in Verbindung mit<br />

Rohstoffknappheit und steigenden Rohstoffpreisen generiert steigende Bedarfe an<br />

nachhaltigen und ressourcenschonenden Fügeverfahren. Eine aussichtsreiche<br />

alternative zu konventionellen Schmelzschweißverfahren stellt das Verfahren des<br />

Rührreibschweißens dar. Insbesondere beim Einsatz in Aluminiumanwendungen<br />

bietet das Rührreibschweißen gegenüber konventionellen Schmelzschweißverfahren<br />

Vorteile wie das Unterbinden von Poren und Heißrissen sowie mechanische<br />

Schweißnahteigenschaften nah an denen des Grundwerkstoffes. Industrielle<br />

Anwendung findet das Rührreibschweißen unter anderem im Fahrzeugbau [1], im<br />

Schiffbau [2] sowie in der Luft- und Raumfahrt [3].<br />

Neben den verfahrensspezifischen Vorteilen beim Rührreibschweißen resultieren<br />

durch den prozesscharakteristischen Werkzeug-Werkstück-Kontakt tribologische<br />

Beanspruchungen auf das Rührreibschweißwerkzeug. Die dabei entstehenden<br />

thermomechanischen Beanspruchungen gehen mit Formänderungen und<br />

Werkstoffermüdung am Rührreibschweißwerkzeug einher und können zu vorzeitigem<br />

Verlust der Funktion des Werkzeuges durch Änderung der Geometrie führen. Somit<br />

sind der Verschleiß, die Verschleißgrenzen sowie die damit verbundenen Standzeiten<br />

von Rührreibschweißwerkzeugen ausschlaggebend für die Planung und Umsetzung<br />

prozesseffizienter Fügevorgänge. Die Ermittlung der Verschleißgrenzen kann<br />

hingegen als eine zentrale Herausforderung betrachtet werden. Hierbei ist<br />

festzuhalten, dass die Ermittlung empirisch und auf Erfahrungswerten basierend<br />

erfolgt. Die systematische Betrachtung zwischen den relevanten Verschleißbereichen<br />

und den vorliegenden Verschleißmechanismen am Werkzeug, in Abhängigkeit zur<br />

Verbindungsqualität und des Schweißweges, erfolgt bislang kaum.<br />

Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Abschlussbericht die Entwicklung einer<br />

Strategie zur Charakterisierung und ganzheitlichen Beschreibung des<br />

Werkzeugverschleißes an Schulter und Schweißstift in Abhängigkeit der jeweiligen<br />

Prozessphase untersucht sowie die Erarbeitung von Extrapolationsmethoden zur<br />

vereinfachten Abschätzung des maximal ertragbaren Werkzeugverschleißes. Damit<br />

soll es erstmals möglich werden, die Standzeit von Rührreibschweißwerkzeugen<br />

individuell und entsprechend der Fügeaufgabe in Kurzzeitversuchen abzuschätzen,<br />

um so den aktuellen Anforderungen an Prozesseffizienz Folge leisten zu können. Dem<br />

verfolgten Ansatz liegt die Analyse von volumen- und geometriebezogenen<br />

Veränderungen, in Abhängigkeit der Schweißnahtlänge und Prozessphase, durch<br />

geeignete Charakterisierungsverfahren zugrunde, um so aussagekräftige und<br />

ortsaufgelöste Bewertungen des Verschleißes an Form- und Gestalt zu treffen und<br />

gleichzeitig Bereiche mit signifikantem Werkzeugverschleiß abzuleiten. Gelingt unter<br />

Berücksichtigung von Schweißnahtlänge und -qualität eine vollständige Beschreibung<br />

des Verschleißes an Schulter und Schweißstift, dann können entsprechend<br />

funktionelle Zusammenhänge ermittelt sowie Grenzbedingungen hinsichtlich des<br />

maximal tolerierbaren Werkzeugverschleißes an Schulter und Schweißstift abgeleitet<br />

werden. Die Auswahl der Rührreibschweißwerkzeuge und


Seite 2 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 21.624 BR<br />

Charakterisierungsverfahren zur Ermittlung des Verschleißes an Schulter und<br />

Schweißstift erfolgte in Abstimmung mit dem projektbegleitenden Ausschuss, wodurch<br />

eine Anwendbarkeit und entsprechende Übertragung in die industrielle Praxis<br />

gewährleistet werden konnte.<br />

Die Verschleißuntersuchungen erfolgten auf einer robotisierten und kraftgesteuerten<br />

Rührreibschweißanlage der Firma Grenzebach Maschinenbau GmbH. Die<br />

Untersuchungen wurden an den Werkstoffen EN AW-6060 (AlMgSi0,5), EN AW-5754<br />

(AlMg3) und EN AC-43000 (AlSi10Mg) für Blechdickenbereiche von 5 mm und 8 mm<br />

durchgeführt. Für ausgewählte Versuche erfolgte eine Übertragung der<br />

Verschleißuntersuchungen des konventionellen Werkzeugkonzeptes mit rotierender<br />

Schulter und rotierendem Schweißstift auf ein zweiteiliges Rührreibschweißwerkzeug<br />

rotierendem Schweißstift und mit nicht rotierender Schulter.<br />

Zur Bewertung der verschleißbedingten Geometrieabweichungen an Schulter und<br />

Schweißstift wurden die Charakterisierung der Schweißverbindungen nach DIN EN<br />

ISO 25239 sowie die Ermittlung messbarer Prozessgrößen wie Kräfte und Momente<br />

herangezogen.<br />

2. Stand der Technik<br />

In Kapitel 2 wird der für den Abschlussbericht erforderliche Stand der Technik unter<br />

verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet. In 2.1 wird zunächst auf die Grundlagen<br />

beim Rührreibschweißen eingegangen. Dabei werden verschiedene Teilbereiche der<br />

Grundlagen, entsprechend bisheriger Arbeiten aufgegriffen. Im Anschluss erfolgt in<br />

Kapitel 2.2 eine grundlegende Beschreibung des Verschleißes sowie der bisherige<br />

Stand der Technik zum Verschleiß an Rührreibschweißwerkzeugen.<br />

2.1 Rührreibschweißen<br />

Nach DIN 8580 werden Fertigungsverfahren in sechs Hauptgruppen eingeteilt [4]. Die<br />

Hauptgruppe vier definiert das Fügen. Das Fügen ist ein "auf Dauer angelegtes<br />

Verbinden oder sonstiges Zusammenbringen von zwei oder mehr Werkstücken<br />

geometrisch bestimmter Form. Dabei wird der Zusammenhalt örtlich geschaffen und<br />

im ganzen vermehrt“ [4]. Die Gruppe Fügen durch Schweißen wird nach DIN 8593-6<br />

in die Untergruppen Pressverbindungsschweißen und Schmelzverbindungsschweißen<br />

gegliedert [5]. Das Rührreibschweißen zählt nach DIN EN 14610 zum<br />

Pressverbindungsschweißen. Als Energieträger wird die Bewegung von Masse<br />

zugeordnet [6]. Nach DIN EN ISO 4063 ist das Rührreibschweißen ein eigenständiges<br />

Verfahren mit der Prozessbezeichnung DIN EN ISO 4063-43 [7]. Das<br />

Rührreibschweißen wurde 1991 am TWI in Cambridge (UK) entwickelt und patentiert<br />

[8]. Das Kernelement dieser Technologie ist ein Werkzeug, das durch Rotation und<br />

Druck einen reibungsinduzierten Wärmeeintrag generiert [9]. Der Wärmeeintrag<br />

bewirkt ein Plastifizieren und damit ein Extrudieren der Werkstoffe unterhalb deren<br />

Liquidustemperaturen [10, 11]. Die Fügepartner werden hierbei nicht angeschmolzen,<br />

wodurch prozesstechnologische Vorteile gegenüber konventionellen<br />

Schweißverfahren resultieren [10].


Seite 3 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 21.624 BR<br />

2.1.1 Prozessbeschreibung<br />

Beim Rührreibschweißen wird ein rotierendes, nicht abschmelzendes Werkzeug<br />

entlang der Stoßflächen der zu fügenden Bauteile geführt [12, 13]. Durch den<br />

reibungsinduzierten Wärmeeintrag wird der Werkstoff zunächst plastifiziert. Aus<br />

kombinierter Dreh- und Vorschubbewegung des Werkzeugs wird ein örtliches<br />

Verformen des Werkstoffes und damit resultierend eine stoffschlüssige Verbindung<br />

erreicht. Die Abbildung 1 zeigt schematisch den Verfahrensablauf des<br />

Rührreibschweißens nach DIN EN ISO 25239-1 in der Wannenlage (PA).<br />

Werkzeug<br />

Drehrichtung des Werkzeuges<br />

Abwärtsbewegung des Werkzeuges<br />

Schulter<br />

Schweißstift<br />

Schweißrichtung<br />

Aufwärtsbewegung des Werkzeuges<br />

Werkstück<br />

Schweißnahtoberfläche<br />

Endloch<br />

Abbildung 1: Verfahrensablauf beim Rührreibschweißen in Anlehnung an [12].<br />

Der Verfahrensablauf wird nach DIN EN ISO 25239-1 in Eintauch- und Verweilphase,<br />

Schweißphase und Rückzugsphase unterteilt. Zu Beginn der Eintauch- und<br />

Verweilphase wird das vorpositionierte Rührreibschweißwerkzeug in Rotation versetzt<br />

und unter konstanter Axialkraft in die Verbindungszone der Bauteile gedrückt. Die<br />

Relativbewegung des Rührreibschweißwerkzeugs zu den ortsfesten Fügepartnern<br />

generiert zunächst Reibungswärme [14]. Die Eintauchphase des<br />

Rührreibschweißwerkzeugs wird dabei solange fortgesetzt bis die Schulter in Kontakt<br />

mit der Werkstückoberfläche steht. Dies kann positions- oder kraftgesteuert erfolgen<br />

[11]. Die Positionssteuerung ist ein "Verfahren zum Beibehalten der beim Schweißen<br />

notwendigen Position des Rührreibschweißwerkzeuges“. Die Kraftsteuerung hingegen<br />

ist ein "Verfahren zum konstant halten der für das Schweißen erforderlichen Kraft auf<br />

das Rührreibschweißwerkzeug“ [12]. Im Anschluss folgt die Verweilphase. Es handelt<br />

sich dabei, um den Zeitabstand zwischen dem Aufliegen der Schulter auf der<br />

Werkstückoberfläche und dem Beginn der Schweißphase [12]. Innerhalb dieser Phase<br />

kann der erforderliche Wärmeeintrag eingestellt werden. Nach Ablauf der Eintauchund<br />

Verweilphase erfolgt der Übergang in die Schweißphase. Innerhalb der<br />

Schweißphase wird das Rührreibschweißwerkzeug entlang der Stoßflächen, der zu<br />

fügenden Bauteile, geführt [14]. Durch die Betrachtung von Drehrichtung und<br />

Bewegung des Rührreibschweißwerkzeugs in Schweißrichtung kann die Schweißnaht<br />

in zwei Bereiche eingeteilt werden. Zeigen der Bahngeschwindigkeitsvektor des<br />

Rührreibschweißwerkzeuges und der Vektor der Translationsbewegung in eine

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