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SB_21624NLP

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Seite 1 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben 21.624 BR<br />

1. Einleitung<br />

Die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation in Verbindung mit<br />

Rohstoffknappheit und steigenden Rohstoffpreisen generiert steigende Bedarfe an<br />

nachhaltigen und ressourcenschonenden Fügeverfahren. Eine aussichtsreiche<br />

alternative zu konventionellen Schmelzschweißverfahren stellt das Verfahren des<br />

Rührreibschweißens dar. Insbesondere beim Einsatz in Aluminiumanwendungen<br />

bietet das Rührreibschweißen gegenüber konventionellen Schmelzschweißverfahren<br />

Vorteile wie das Unterbinden von Poren und Heißrissen sowie mechanische<br />

Schweißnahteigenschaften nah an denen des Grundwerkstoffes. Industrielle<br />

Anwendung findet das Rührreibschweißen unter anderem im Fahrzeugbau [1], im<br />

Schiffbau [2] sowie in der Luft- und Raumfahrt [3].<br />

Neben den verfahrensspezifischen Vorteilen beim Rührreibschweißen resultieren<br />

durch den prozesscharakteristischen Werkzeug-Werkstück-Kontakt tribologische<br />

Beanspruchungen auf das Rührreibschweißwerkzeug. Die dabei entstehenden<br />

thermomechanischen Beanspruchungen gehen mit Formänderungen und<br />

Werkstoffermüdung am Rührreibschweißwerkzeug einher und können zu vorzeitigem<br />

Verlust der Funktion des Werkzeuges durch Änderung der Geometrie führen. Somit<br />

sind der Verschleiß, die Verschleißgrenzen sowie die damit verbundenen Standzeiten<br />

von Rührreibschweißwerkzeugen ausschlaggebend für die Planung und Umsetzung<br />

prozesseffizienter Fügevorgänge. Die Ermittlung der Verschleißgrenzen kann<br />

hingegen als eine zentrale Herausforderung betrachtet werden. Hierbei ist<br />

festzuhalten, dass die Ermittlung empirisch und auf Erfahrungswerten basierend<br />

erfolgt. Die systematische Betrachtung zwischen den relevanten Verschleißbereichen<br />

und den vorliegenden Verschleißmechanismen am Werkzeug, in Abhängigkeit zur<br />

Verbindungsqualität und des Schweißweges, erfolgt bislang kaum.<br />

Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Abschlussbericht die Entwicklung einer<br />

Strategie zur Charakterisierung und ganzheitlichen Beschreibung des<br />

Werkzeugverschleißes an Schulter und Schweißstift in Abhängigkeit der jeweiligen<br />

Prozessphase untersucht sowie die Erarbeitung von Extrapolationsmethoden zur<br />

vereinfachten Abschätzung des maximal ertragbaren Werkzeugverschleißes. Damit<br />

soll es erstmals möglich werden, die Standzeit von Rührreibschweißwerkzeugen<br />

individuell und entsprechend der Fügeaufgabe in Kurzzeitversuchen abzuschätzen,<br />

um so den aktuellen Anforderungen an Prozesseffizienz Folge leisten zu können. Dem<br />

verfolgten Ansatz liegt die Analyse von volumen- und geometriebezogenen<br />

Veränderungen, in Abhängigkeit der Schweißnahtlänge und Prozessphase, durch<br />

geeignete Charakterisierungsverfahren zugrunde, um so aussagekräftige und<br />

ortsaufgelöste Bewertungen des Verschleißes an Form- und Gestalt zu treffen und<br />

gleichzeitig Bereiche mit signifikantem Werkzeugverschleiß abzuleiten. Gelingt unter<br />

Berücksichtigung von Schweißnahtlänge und -qualität eine vollständige Beschreibung<br />

des Verschleißes an Schulter und Schweißstift, dann können entsprechend<br />

funktionelle Zusammenhänge ermittelt sowie Grenzbedingungen hinsichtlich des<br />

maximal tolerierbaren Werkzeugverschleißes an Schulter und Schweißstift abgeleitet<br />

werden. Die Auswahl der Rührreibschweißwerkzeuge und

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