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Kerstvloed 1717 Duits

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Wind 24.12 vorm. Wind 24.12 nachm. Wind 25.12 vorm. Überflutung Wasserstand<br />

GR ZW-W W-NW-NNW<br />

Schwerer Sturm<br />

ab 2.00 u Sehr hoch<br />

(Flutwelle)<br />

OFR ZW-W W- Wind abnehmend W-Sturm<br />

NW Sturm 7.00 u<br />

ab 2.00-3.00 u Flutwelle<br />

SL-H<br />

ZO harter Wind<br />

Sturzregen<br />

ZW-W Wind abnehmend<br />

18.00 u trocken<br />

NW Sturm ab 20.00 u<br />

Tabelle 3 Die Weihnachtsflut 24-25 Dezember <strong>1717</strong>.<br />

GR = Provinz Stad en Lande (Groningen)<br />

OFR = Ostfriesland und Jeverland<br />

SL-H = Westkust Schleswig-Holstein, Hallig Nordstrandischmoor<br />

Nachm. = nach dem Mittag ujnd Abends (12.00 u-24.00 u)<br />

Vorm.. = Vor dem Mittag (0 u-12.00 u)<br />

3.00 u Flutwelle<br />

Bevölkerung angeordnet, die bis 1719 eingehalten wurden. Die reformierten<br />

Prediger im Amt Leer protestierten dagegen: Es kam beinahe niemand in die<br />

Gottesdienste, das Volk hatte wohl andere Probleme im Kopf. 37<br />

Zum Schluss<br />

Aus dem ausgewählten Quellenmaterial kommt ein sehr einheitliches Bild<br />

über die Wetterbedingungen zustande, die Weihnachten <strong>1717</strong> herrschten.<br />

Zudem ähnelten sie sehr dem Wetter während der St.-Martinsflut Mitte<br />

November 1686. Diese war stärker regional ausgeprägt – die Chronik von<br />

Heimreich, die vor allem über die nordfriesische Küste berichtet, verliert da<br />

kein Wort drüber. Vor allem die Watt- und Emsdeiche von Groningen und<br />

Ostfriesland hatten darunter zu leiden. 38 Alle benutzten Quellen sprechen<br />

von hartem Wind am 24. Dezember <strong>1717</strong>, der aus Südwesten im Laufe des<br />

Tages nach Nordwesten drehte und zum Sturm anwuchs. In Ostfriesland<br />

bemerkte man in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember eine veränderliche<br />

Windrichtung, während der Beobachter erst einen Nordweststurm um 7 Uhr<br />

morgens notiert. Die Prediger auf der Hallig Nordstrandischmoor berichten<br />

über harten Regen (Platzregen) bei Südostwind am Morgen des 24. Dezember.<br />

Erst nach dem Mittag dreht der nach Westen und dann nach Nordwesten.<br />

Über eine sich relativ schnell fortbewegende Flutwelle sind sich alle<br />

Quellen einig. Die Beschreibung von Thomas van Seeratt in Groningen<br />

kann auch so interpretiert werden. Auch über den Zeitpunkt, zu dem<br />

sich diese Flutwelle über das Land ausbreitete, sind die Quellen völlig<br />

übereinstimmend: Groningen und Ostfriesland melden 2 Uhr oder 3 Uhr<br />

am Morgen des 25. Dezembers, Nordstrandischmoor 3 Uhr, was außer mit<br />

der geographischen Lage auch mit dem Zeitunterschied zusammen hängen<br />

kann – die angegebene Zeit ist immer die Ortszeit. Diese unterschied sich<br />

übrigens nicht sehr von der für die Nordküste von Groningen angegebene<br />

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