Kerstvloed 1717 Duits
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entstanden die ‚Waterschappen‘ aus ‚Zijlvesten‘ und ‚Dijkrechten‘. Solche<br />
Organisationen für die Wasserwirtschaft sind oft unter der Leitung der<br />
Klöster entstanden wie das ‚Aduarder Zijlvest‘ unter der Leitung von Kloster<br />
Aduard.<br />
Die „Zijlvesten“ (Sielachten in Deutsch) betreuten das Gebiet, das über<br />
ein Siel – eine Entwässerungsschleuse – entwässerte; die „Dijkrechten“<br />
(Deichachten in Deutsch) unterhielten die Seedeiche. Diese Vorgänger der<br />
heutigen Gewässerverbände hatten bereits eine geschrieben „Keur“. Das<br />
waren die Regeln, was erlaubt war und was nicht, sie galten wie ein Gesetz.<br />
Es war möglich, bei Nachlässigkeit oder Übertretung Bußgelder zu fordern.<br />
Die Regeln entsprachen im Wesentlichen dem Grundsatz: „Keen nich will<br />
dieken, de mutt wieken“.<br />
Der Deichschutz wurde durch das Grundgesetz im Jahr 1848 den<br />
Gewässerverbänden zugeordnet. Im Jahr 1850 hatten die Niederlande noch<br />
3500 Gewässerverbände. Bis zum Jahr 2017 wurden sie in 22 Verbänden<br />
zusammengefasst, von denen zwei (Noorderzijlvest und Hunze en Aa’s)<br />
in Groningen aktiv sind. Gemeinsam sorgen sie für die Entwässerung des<br />
größten Teiles der Provinz Groningen sowie für die Sicherheit gegenüber der<br />
See, den Flüssen und anderen Wasserläufen in der Provinz.<br />
Seit 1927 sind die Gewässerverbände zusammengeschlossen in der<br />
Dachorganisation ‚Unie van Waterschappen‘. Die „Keur“ gilt übrigens immer<br />
noch und ist ein wichtiger Leitfaden bei Beschlüssen über Gewässerrechte.<br />
Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben des Gewässerverbandes Noorderzijlvest im Jahr 2017 (Abb.<br />
Waterschap Noorderzijlvest).<br />
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