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Kerstvloed 1717 Duits

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Temperaturunterschied zwischen den kalten Polgebieten und der warmen<br />

subtropischen Region. Diese sind im Winterhalbjahr am größten. Über dem<br />

dann relativ warmen Seewasser und darüber einer feuchten Atmosphäre<br />

sind die Bedingungen sehr geeignet für die Bildung von Tiefdruckgebieten.<br />

In diesen Gebieten findet ein Zusammentreffen von kalten und warmen<br />

Luftmassen statt. Diese Luftmassen werden durch Fronten getrennt. Wo<br />

warme Luft auf kalte Luft folgt, sprechen wir von einer Warmfront. Folgt<br />

kalte Luft auf warme Luft sprechen wir von einer Kaltfront. Die Front, die<br />

etwa um Mitternacht der Weihnachtsnacht <strong>1717</strong> das Watt passierte, war eine<br />

Kaltfront.<br />

In den Tropen im Bereich des Äquators ist die Variation in den<br />

jahreszeitlichen Temperaturen geringer als in höheren Breiten. Aber bei<br />

mehr oder weniger ähnlichen Temperaturen wird es im Sommerhalbjahr am<br />

Nordpol relativ warm, der Atlantik hat dann einen abkühlenden Effekt auf<br />

die Lufttemperatur. Dies schwächt die Aktivitäten der Tiefdruckgebiete.<br />

Über den Kontinenten entstehen dann wesentlich seltener<br />

Tiefdruckgebiete. Kontinente kühlen schneller ab, erwärmen sich aber<br />

auch schneller und enthalten, was vielleicht auch wichtig ist, viel weniger<br />

Feuchtigkeit.<br />

2.2 Windstärke und Windrichtung<br />

Die gefährlichsten Sturmfluten für unser Land treten bei Nordweststurm<br />

auf, wobei dann gilt, desto kräftieger der Sturm, desto stärker die Sturmflut.<br />

Nicht nur die durchschnittliche Windstärke zählt da, auch die auftretenden<br />

viel schwereren Windstöße spielen dabei eine wichtige Rolle und können die<br />

Wellenhöhe beträchtlich erhöhen.<br />

Bei einem gefährlichen Nordweststrom in unserer Region hat die<br />

Sturmflut freie Bahn ab dem Eingang in die Nordsee zwischen Schottland<br />

und Norwegen in Richtung der südlichen und östlichen Nordsee. Vor<br />

allem die Küsten von Südostengland, dem Kanal, Belgien, Niederlande,<br />

Deutschland und Dänemark können dabei schwer getroffen werden. Ein<br />

gutes Beispiel dafür war die Februarstrurmflut von 1953, die vor allem die<br />

südliche Nordsee betroffen hat. (Abb. 1)<br />

Kommt der Sturm aus südlicher oder südwestlicher Richtung, dann sind<br />

die Folgen für unsere Region weniger schlimm. Unser Land liegt dann im<br />

Windschatten der Wasserflut. Durch den Kanal kann kaum genügend Wasser<br />

herangeführt werden, um eine spürbare Erhöhung auslösen zu können.<br />

Eher wird Wasser aus der südlichen Nordsee in den Norden bewegt, was<br />

dann zur Folge hat, dass die Wasserstände durch den Wassermangel enorm<br />

niedrig ausfallen. Der Süd- oder Südweststurm bläst das Wasser dann mehr<br />

oder weniger parallel entlang unserer Küste in nördliche Richtungen. Dies<br />

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