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Alternativer Menschenrechtsbericht für Nürnberg Inhaltsverzeichnis

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<strong>Alternativer</strong> <strong>Menschenrechtsbericht</strong> <strong>für</strong> <strong>Nürnberg</strong><br />

werden. Zwischen den multinationalen Streitkräften und irakischen Sicherheitskräften<br />

auf der einen und unterschiedlichen militanten Gruppen auf der<br />

anderen Seite kommt es täglich zu bewaffneten Auseinandersetzungen.<br />

Überfälle mit Waffengewalt sind an der Tagesordnung. Die staatlichen Sicherheitskräfte<br />

sind Berichten zufolge teilweise von militanten und kriminellen<br />

Gruppen unterwandert. Das Risiko von Entführungen ist sehr hoch.“<br />

Dennoch haben die deutschen Behörden mit Abschiebungen in den Irak begonnen.<br />

Das Ausländeramt der Stadt <strong>Nürnberg</strong> arbeitet besonders intensiv<br />

daran, dass Irakern ihr Flüchtlingsstatus entzogen wird. Viele Iraker fliehen<br />

deshalb aus <strong>Nürnberg</strong> beispielsweise nach Kiel.<br />

Weisung aus dem Bundesministerium des Inneren<br />

Aus dem Schreiben des Bundesministeriums des Inneren an das Bundesamt<br />

<strong>für</strong> Migration und Flüchtlinge zur Entscheidungspraxis zum Herkunftsland<br />

Irak vom 15.5.2007:<br />

„Angesichts der derzeit desolaten Sicherheitslage im Irak bitte ich, beim Widerruf<br />

der Flüchtlingsanerkennung bei irakischen Staatsangehörigen sowie<br />

bei Erstentscheidungen folgende Hinweise zu beachten:<br />

Wie von Ihnen bereits angeregt, sollte bei folgenden Personengruppen aus<br />

dem Irak von der Einleitung von Widerrufsverfahren zunächst Abstand genommen<br />

werden, laufende Widerrufsverfahren sollten zunächst ruhen:<br />

- Personen aus dem Großraum Bagdad ohne inländische Fluchtalternative<br />

- alleinstehende Frauen ohne Familienbindungen<br />

- Familien mit minderjährigen Kindern<br />

- kranke Personen und Personen ab einem Alter von ca. 65 Jahren<br />

- Personen, die sich bereits lange in Deutschland aufhalten, gut integriert<br />

sind und keine eigenen Bindungen zu ihrem Herkunftsland haben.“

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