gie_04_2016
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AKTUELLES<br />
North Carolina wird Standort von neuem<br />
Leichtmetalldruckgusswerk<br />
> GF LINAMAR LLC: GF Automotive,<br />
Schaffhausen, Schweiz, und ihr Joint Venture<br />
Partner Linamar Corp., Guelph, Kanada,<br />
haben Henderson County im US-<br />
Bundesstaat North Carolina als Standort<br />
für das erste Leichtmetalldruckgusswerk<br />
von GF Linamar LLC ausgewählt. An der<br />
offiziellen Vertragsunterzeichnung waren<br />
neben dem Management von Linamar<br />
Corp. und GF Automotive auch Behördendelegationen<br />
von North Carolina unter<br />
Führung von Gouverneur Pat McCrory,<br />
sowie von Henderson County anwesend.<br />
GF Automotive und Linamar hatten Mitte<br />
Juli 2015 ihr Joint Venture GF Linamar<br />
LLC angekündigt, in dem beide Partner ihr<br />
führendes Know-how in Guss und Bearbeitung<br />
vereinen. In der neuen Produktionsstätte<br />
auf einem 23-ha großen Grundstück<br />
im Ferncliff Industrial Park in Mills<br />
River werden Leichtmetallkomponenten<br />
für den nordamerikanischen Automarkt<br />
produziert. Der Start der Produktion mit<br />
Strukturbauteilen für einen europäischen<br />
Autohersteller ist für Mitte 2017 vorgesehen.<br />
Das Erst-Investment beträgt rund<br />
100 Mio. US-Dollar (ca. 89 Mio. Euro).<br />
„Wir schätzen den herzlichen Empfang<br />
und die Unterstützung der Behörden von<br />
North Carolina und von Henderson County“,<br />
erklärt Yves Serra, CEO von GF. „Der<br />
Standort ist ideal, und wir freuen uns auf<br />
eine erfolgreiche Zukunft für unser Joint<br />
Venture in den USA.“<br />
„Wir freuen uns sehr, dass Henderson<br />
County Standort des neuen Werks von<br />
GF Linamar LLC ist“, sagt Linda Hasenfratz,<br />
CEO von Linamar. „Dies wird unser<br />
viertes Werk in North Carolina. Dank motivierten<br />
Arbeitskräften und einem wirtschaftsfreundlichen<br />
Umfeld ist North Carolina<br />
dabei, zu einer wichtigen Drehscheibe<br />
für unsere Kundenbetreuung<br />
nicht nur im Süden der USA, sondern in<br />
ganz Nordamerika zu werden.“<br />
Die an der Toronto Stock Exchange notierte<br />
Linamar Corp. wurde 1966 von der<br />
Familie Hasenfratz gegründet. Mit weltweit<br />
48 Produktionsstätten und rund<br />
19 500 Mitarbeitenden erzielte das Unternehmen<br />
2014 einen Umsatz von<br />
2,8 Mrd. Euro. Ihre Reputation gründet<br />
auf dem Know-how in der Präzisionsbearbeitung<br />
von Metall- Antriebskomponenten<br />
für die Autoindustrie.<br />
<br />
www.gfau.com<br />
www.linamar.com<br />
Pierburg-Werk in Neuss erhält goldene DGNB-Zertifizierung<br />
> KSPG AG: Nach dem vollständigen Bezug<br />
seines jüngsten Werkes Niederrhein<br />
auf der Neusser Hafenmole 1 hat der Automobilzulieferer<br />
Pierburg inzwischen<br />
auch die angestrebte Zertifizierung für seinen<br />
Neubau erhalten. Die Deutsche Gesellschaft<br />
für Nachhaltiges Bauen (DGNB)<br />
vergab für den Pierburg-Standort ein Gold-<br />
Zertifikat. Das Werk Niederrhein dürfte<br />
damit der in jüngster Zeit erste Industriebau<br />
mit einer Gießerei sein, der diese begehrte<br />
Auszeichnung erhält.<br />
Bereits in der Planung des 50 Mio. Euro<br />
teuren Bauprojektes hatte das Unternehmen<br />
großen Wert auf eine nachhaltige<br />
Bauausführung gelegt. Als Spezialist für<br />
Komponenten zur Schadstoffreduzierung<br />
und Verbrauchsminderung bei PKW und<br />
Nutzfahrzeugen sieht sich Pierburg auch<br />
in Bezug auf seine Produktionsstandorte<br />
strengen Nachhaltigkeitskriterien verpflichtet.<br />
Dabei spielten auch soziale Aspekte<br />
eine Rolle, von einer ausreichenden<br />
Zahl an Fahrradständern bis zur Einrichtung<br />
von Frauenparkplätzen.<br />
Am Anfang stand dabei bereits der Fakt<br />
des Neubaus an sich und die damit einhergehende<br />
Flächenreaktivierung, denn<br />
Pierburg konnte sein neues Werk auf einer<br />
nicht genutzten Industriebrache errichten.<br />
Diese liegt zudem äußerst verkehrsgünstig<br />
und trägt bereits durch ihre gute Erreichbarkeit<br />
mit verschiedenen öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln oder beispielsweise dem<br />
Fahrrad dem Umweltaspekt Rechnung.<br />
Freuen sich über die<br />
erhaltene Auszeichnung:<br />
Jürgen Koopsingraven<br />
(l.) von<br />
Pierburg, der für<br />
das Bauprojekt verantwortlich<br />
zeichnete,<br />
und Werkleiter<br />
Dr. Jochen Luft.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser<br />
frühen Phase war die Flexibilität der Umnutzung<br />
und Erweiterung, was unter anderem<br />
durch weitgehend stützenfreie<br />
Hallenflächen sowie statisch und technisch<br />
auf mögliche Erweiterungen und<br />
flexibel zu gestaltende Verwaltungsbereiche<br />
erzielt wurde. Dem schloss sich in<br />
der Bauphase der ausschließliche Einsatz<br />
umweltverträglicher und durch Bauökologen<br />
freigegebener Materialien an. Gerade<br />
angesichts der integrierten Gießerei<br />
kam insbesondere der Verbesserung der<br />
Luftreinhaltung ein hoher Stellenwert zu.<br />
Sie zeigt sich in umfangreichen Maßnahmen<br />
zur Luftreinhaltung und zum Immissionsschutz.<br />
So werden die geltenden<br />
Grenzwerte der TA Luft von Pierburg unterschritten.<br />
Außerdem unterschreitet das Gesamtbauwerk<br />
die Anforderungen der Ener<strong>gie</strong>sparverordnung<br />
an einen Neubau um mehr<br />
als 25 %. Neben zahlreichen weiteren Maßnahmen<br />
trägt eine effektive Wärmerückgewinnung<br />
in der Druckluftanlage sowie<br />
bei der Abwärme der Schmelzöfen der Gießerei<br />
wesentlich zum Erreichen des positiven<br />
Gesamtergebnisses bei.<br />
Aber auch eine Lärmreduzierung durch<br />
ein entsprechendes Baukonzept, die Zusatzdämmung<br />
von Gebäudehüllen sowie<br />
der Einsatz von Anlagen mit deutlich geringerer<br />
Schallimmission, wie beispielsweise<br />
in der Druckluftanlage, wurden von Pierburg<br />
berücksichtigt. Hinzu kommen Maßnahmen<br />
zur Abfallvorbereitung sowie zur<br />
Abwasservermeidung.<br />
www.kspg.com<br />
FOTO: KSPG<br />
18 GIESSEREI 103 <strong>04</strong>/<strong>2016</strong>