29.08.2018 Aufrufe

BBH 9-2018_Datei druck

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10 I Titelthema<br />

Fotos: imago/Rolf Zöllner<br />

Werden öffentliche<br />

Das Land Berlin hat Handwerksbetrieben den Zugang zu öffentlichen<br />

Aufträgen in den vergangenen Jahren schwer gemacht. Viele<br />

Vergabekriterien sind kaum zu erfüllen und der bürokratische Aufwand<br />

nahm zu. Jetzt wird das Vergabegesetz novelliert.<br />

Gemeinsame Kontrollen<br />

Der Senat will Baustellen häufiger<br />

überprüfen lassen. Für die Einhaltung<br />

vertraglicher Vorgaben und<br />

Gesetze ist jeder Auftraggeber<br />

verantwortlich, auch öffentliche<br />

Auftraggeber. Die Finanzkontrolle<br />

Schwarzarbeit (FKS) des Zolls muss<br />

allen Verdachtsmeldungen nachgehen.<br />

Unterstützt wird der Zoll von<br />

der zentralen Kontrollgruppe, zu der<br />

auch Baustellenläufer der FG Bau<br />

gehören, gemeinsam kontrollieren<br />

sie stichprobenartig Baustellen in<br />

Berlin.<br />

Bild oben: Auf der ehemaligen Brache<br />

nördlich des Hauptbahnhofs (Mitte)<br />

entsteht in einer Mischung aus Wohn-,<br />

Büro- und Gewerbeflächen ein neuer<br />

Stadtteil – das Quartier Heidestraße.<br />

Einfacher und weniger bürokratisch<br />

soll das Berliner Vergabegesetz ausfallen,<br />

kündigte Wirtschaftssenatorin<br />

Ramona Pop (Grüne) im Mai <strong>2018</strong> an.<br />

Das Gesetz legt die Kriterien fest, nach<br />

denen Aufträge der öffentlichen Hand<br />

vergeben werden. Es gilt für den Bau- und<br />

Dienstleistungsbereich ebenso wie beim<br />

Einkauf von Gütern für die Verwaltung.<br />

Um den bürokratischen Aufwand zu<br />

minimieren, soll das neue Vergabegesetz<br />

nur noch solche Anforderungen stellen,<br />

die Betriebe auch tatsächlich erfüllen und<br />

Vergabestellen nachprüfen können.<br />

Immer weniger Firmen beteiligen sich<br />

Das ist dringend notwendig, weil sich<br />

immer weniger Unternehmen um öffentliche<br />

Aufträge bewerben. Nur 57 % der<br />

Berliner und 63 % der Brandenburger<br />

Bauunternehmen beteiligen sich an<br />

solchen Ausschreibungen. Das ergab eine<br />

aktuelle Umfrage unter rund 900 mittelständischen<br />

Unternehmen, die Mitglied<br />

der Fachgemeinschaft (FG) Bau sind.<br />

Knapp 80 % aller Firmen in Berlin und sogar<br />

100 % der Befragten in Brandenburg<br />

schreckt der hohe bürokratische Aufwand<br />

ab. Als weitere Gründe gegen öffentliche<br />

Aufträge nennen Berliner Baufirmen:<br />

• vergabefremde Kriterien (57,24 %),<br />

• schlechte Planung und Projektabwicklung<br />

(42,86 %),<br />

• schlechte Zahlungsmoral bzw. ein zu<br />

langer Rechnungslauf (35,71 %)<br />

• nichtauskömmliche Preise (21,43 %).<br />

Für das Handwerk sind öffentliche Aufträge<br />

deshalb wenig attraktiv, bestätigt<br />

die Umfrage. „Die wirtschaftliche Lage ist<br />

gut, Baubetriebe sind nicht auf öffentliche<br />

Aufträge angewiesen", sagt Klaus-<br />

Dieter Müller, Präsident der FG Bau und<br />

Vorstandsmitglied der Handwerkskammer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!