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"Echo der Lederhecke" Nr. 119, Oktober-Dezember 2012

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1803 wurde festgehalten, dass die gegenwärtige Beschaffenheit <strong>der</strong> herrschaftlichen<br />

Gebäude mancher Reparatur bedürfe. Philipp Franz Freiherr von Guttenberg-<br />

Steinenhausen zu Sternberg (1754-1838) wurde nach <strong>der</strong> neuerlichen Güterteilung<br />

1810 alleiniger Herr von Sternberg mit dem Hof Hummelstadt (Gutshof),<br />

Zimmerau, Schwanhausen und Sulzdorf a.d.L. Philipp hatte in Sternberg 38 von 42<br />

Grundholden, in Zimmerau 27 von 29, in Schwanhausen 24 von 27 und in Sulzdorf<br />

79 von 88.<br />

Christoph Franz Freiherr von Guttenberg Steinenhausen (1793-1871) verkaufte<br />

schließlich am 1. <strong>Oktober</strong> 1838 das Gut Sternberg mit allen Zugehörungen an<br />

Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha. Dem Verkaufserlös von 230.000<br />

Gulden standen Schulden von 186.100 Gulden gegenüber. Der Herzog nutzte das<br />

Sternberger Schloss als Sommerresidenz. Er verstarb 1846. Die Erben veräußerten<br />

dann den Besitz für 225.000 Gulden an das Königreich Bayern. In <strong>der</strong> „Würzburger<br />

Zeitung“ wurde die Herrschaft Sternberg 1848 wie folgt aufgeboten: „... Dazu<br />

gehören mehrere Gebäude in Sternberg, Zimmerau und Schwanhausen, worunter<br />

das ganz neu eingerichtete und vollständig hergerichtete Schloß Sternberg.“<br />

Das Königreich vertauschte 1854 Schloss und Rittergut Sternberg mit dem vom<br />

erblichen Reichsrat Freiherren Adolf von Niethammer erworbenen wertvollen<br />

Waldkomplex Pfu<strong>der</strong>forst bei Tirschenreuth. Niethammer behielt den Besitz bis<br />

1870 und verkaufte ihn für 300.000 Gulden an Max Schönbein. Wie es scheint,<br />

verschleu<strong>der</strong>te Schönbein, <strong>der</strong> in den Quellen einmal als internationaler Gauner und<br />

Hochstapler bezeichnet wird, einen Teil des alten Hausrats. So wurden z.B. am<br />

23.1.1871 15 Betten, mehrere Dutzend Sessel und Stühle, Tische, Schränke,<br />

mehrere Spiegel, Porzellan, Gläser, Leuchter, Lichtscheren usw. versteigert.<br />

Nächster Besitzer des Schlosses war Moritz Hänsel, <strong>der</strong> 1874 325.000 Gulden<br />

zahlte. Dieser konnte jedoch den Besitz nicht behaupten, und so kam Sternberg im<br />

Exekutionswege für 421.260 Mark wie<strong>der</strong> an Max Schönbein.<br />

Weitere Verstriche folgten. So wurden am 17.12.1877 in Sternberg versteigert: „1<br />

Chaise, 8 Pferde, 6 Ökonomiewägen, 3 Kühe, 1 Fohlen, das vorhandene Stroh, Heu,<br />

Grummet und Klee, Pflüge, Eggen, 1 Ringelwalze, 1 Viehwaage, 1<br />

Kartoffelmaschine, 1 Futterschneidmaschine, altes Bauholz, 2 Schweine, 1 Eber, 5<br />

Schweineläufer, 129 Stück Schafe und verschiedene an<strong>der</strong>e Gegenstände sowie das<br />

Möbel im Schlosse, bestehend aus Sofas, Kommoden, Tischen, Betten, Spiegel,<br />

Schränke, Sekretärs etc.“<br />

Der Regierungspräsident zeigte Interesse<br />

In jenen Jahren zeigte Friedrich Reinhard Karl Ludwig Graf von Luxburg (* 1829 in<br />

Dresden) Interesse an Schloss Sternberg. Er entstammte einem bereits 1368<br />

genannten Ratsgeschlecht in St. Gallen. Die Familie wurde 1776 in den<br />

Reichsritterstand erhoben und nach ihrem Besitz Schloss Luxburg in Egnach am<br />

Bodensee benannt. 1779 folgte <strong>der</strong> Reichsfreiherrenstand und 1790 <strong>der</strong><br />

Reichsgrafenstand. Friedrich Graf von Luxburg absolvierte 1853 ein juristisches<br />

Staatsexamen und war von 1856 - 1863 Landrichter, Bezirksamtmann und<br />

Badkommissar (Kurdirektor) in Kissingen. Von 1868 bis 1901 bekleidete er das<br />

Amt des Regierungspräsidenten von Unterfranken und Aschaffenburg.<br />

<strong>Echo</strong> <strong>der</strong> Le<strong>der</strong>hecke <strong>119</strong>. Ausgabe <strong>Oktober</strong> – <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>

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