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Ausgabe 09/2018 (2)

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22 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />

Wie am Theater:<br />

Der Showroom in der<br />

„Alten Feuerwache“ wird<br />

alle paar Monate umgebaut,<br />

um die Themen -<br />

welten zu inszenieren. Das<br />

Endergebnis soll den<br />

Kunden über alle Sinne<br />

ansprechen. In den Nebenräumen<br />

(links) lagern die<br />

Requisiten. Rechts:<br />

Produktreihe „All about<br />

music“.<br />

■Partnerunternehmen und Trendscouts<br />

liefern Hinweise.<br />

■Themenvorschläge kommen zudem von<br />

Autoren und Illustratoren, die den Verlag<br />

als Partner gewinnen wollen.<br />

■Lizenzstoffe sind dagegen eine Ausnahme.<br />

Ein Beispiel für ein Lizenzprodukt bei Coppenrath<br />

ist die Kollektion mit Designs der niederländischen<br />

Illustratorin Marjolein Bastin.<br />

Zuallererst ist aber die Kreativität der<br />

Mitarbeiter selbst gefordert, auch weil die<br />

meisten Verlagsprodukte inhouse entworfen<br />

werden. Während die Themenwelten<br />

von Coppenrath traditionell vom Buch her<br />

gedacht und entwickelt werden, kommen<br />

Themenvorschläge seit einigen Jahren vermehrt<br />

auch aus dem Nonbook-Segment.<br />

Die neue Reihe „All about music“ ist so<br />

ein Fall. Sie wurde Ende 2016 von zwei<br />

Spiegelburg-Mitarbeiterinnen initiiert, die<br />

zuvor zwei Monate lang an einem Konzept<br />

für die Reihe gefeilt hatten. Ihre Überlegung:<br />

Kunden, die gerne lesen, und Kunden,<br />

die gerne Musik machen und schätzen,<br />

sind zum hohen Grad deckungsgleich.<br />

Kurzwellige Artikel, langfristige Linien<br />

Ob ein Thema umgesetzt wird, hängt auch<br />

in allen anderen Fällen von einer detaillierten<br />

Zielgruppenanalyse ab. Tendenziell wird<br />

die Differenzierung hier immer kleinteiliger,<br />

sagt Jörg Ueffing. Auffallend ist das besonders<br />

bei der Produktlinie „Pferde“: Der Verlag<br />

unterscheidet hier zwischen vier verschiedenen<br />

Altersgruppen im Abstand von<br />

jeweils zwei bis drei Jahren, für die jeweils eigene<br />

Artikel rund ums Pferd mit altersgruppengerechtem<br />

Design entworfen werden.<br />

Zum anderen geht es bei der Zusammenstellung<br />

des Programms immer um die<br />

Balance zwischen Backlistartikeln und Novitäten.<br />

Die Schwierigkeit dabei: Die Halbwertszeit<br />

der Artikel nimmt ab, die Kunden<br />

fordern in immer kürzeren Abständen neue<br />

Produkte. Besonders Coppenrath als Vorreiter<br />

im Nonbook-Bereich unterliege einer<br />

hohen Erwartungshaltung in Sachen Innovation.<br />

Es geht laut Ueffing also darum, „für<br />

die Zielgruppe begehrliche Artikelformate<br />

zu generieren, die einen schnellen Umschlag<br />

im Handel haben“, zugleich aber auf<br />

dauerhaft laufende Produkte zu setzen:<br />

„Trends kommen schnell und gehen auch<br />

wieder schnell. Wir versuchen, auf Nachhaltigkeit<br />

und Kontinuität unserer Themen zu<br />

setzen, ohne dabei langweilig zu sein.“<br />

In der Praxis heißt das: Einzelne Artikel<br />

werden in kurzen Zeitabständen auf den<br />

Markt gebracht, übergeordnete Produkt -<br />

linien und Themenwelten wie „Reisezeit“<br />

oder die Männerlinie „Urban & Gray“ sind<br />

dagegen auf langfristige Präsenz auf dem<br />

Markt angelegt. Der Verlag profitiert auch<br />

davon, dass er den Kunden Gesamtpakete<br />

anbietet und sich mit den passenden Werbemitteln<br />

und Warenträgern zugleich als<br />

Berater für den Handel präsentieren kann.<br />

Hier ist nach wie vor der Buchhandel wichtigster<br />

Vertriebsweg, gefolgt vom Spielwarenhandel,<br />

Fachgeschäften für Kinderartikel<br />

und dem Geschenkartikelhandel.<br />

Neue Arbeitsumgebung<br />

Die Vernetzung der Verlagsbereiche will<br />

Coppenrath auch künftig noch mehr ausbauen.<br />

Auch im wörtlichen Sinn: Zwar gibt<br />

das historische Verlagsgebäude am Hafen<br />

die Arbeitsräume vor – außen die Büros, die<br />

nach innen zu den Besprechungsräumen<br />

hin verglast sind –, doch ist derzeit ein Neubau<br />

neben dem Speichergebäude in Planung,<br />

bei dem man „gezielter versuchen“<br />

werde, „moderne Arbeitsbedingungen mit<br />

einzubeziehen“, so Lambert Scheer.<br />

Für Strategiesitzungen habe man dieses<br />

Jahr bereits erstmals einen Workspace außerhalb<br />

der Verlagsräume gemietet, um die<br />

Gedanken in neuer Umgebung neu zu sortieren.<br />

Hier gelte es, auch in Zukunft neue<br />

Impulse zu setzen.<br />

Eva Killy killy@buchreport.de

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