Ausgabe 09/2018 (2)
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40 PBS | Nonbook | Spiele buchreport.spezial <strong>2018</strong><br />
Datenbanken<br />
Die Produktflut kanalisieren<br />
Für Buchhändler ist das Nonbooks-Angebot schwierig zu handhaben.<br />
IG Pro und MVB wollen mit einer Metadatenbank Abhilfe schaffen.<br />
Eine Mammutaufgabe:<br />
Bernd Weidmann, IG Pro-<br />
Mitglied und Geschäftsführer<br />
der Verlagsaus -<br />
lieferung Die Werkstatt<br />
(Rastede), ist einer der<br />
Koordinatoren bei der<br />
Entwicklung der Meta -<br />
datenbank für Nonbooks.<br />
Nonbooks wie Spielwaren, Kalender,<br />
Hörbücher und DVDs stellen für<br />
den stationären Buchhandel im<br />
Bestellprozess meist kein Problem dar. Sie<br />
sind häufig bei den Barsortimenten gelistet,<br />
verfügen über eine Europäische Artikelnummer<br />
(EAN-Code) und oftmals zusätzlich<br />
über eine ISBN-Nummer. Wenn es<br />
dagegen um kleinteilige Papeterie- und<br />
Schreibwaren, Deko-Artikel, Geschirr oder<br />
Textilien geht, kann es richtig kompliziert<br />
werden: Gibt es eine Mindestbestellmenge?<br />
Handelt es sich um eine sortenreine oder<br />
eine gemischte Verpackungseinheit? Wie<br />
errechnet sich der Verkaufspreis? Buchhändler,<br />
die ihr Angebot um solche Produkte<br />
ergänzen wollen, bemängeln, wie viel<br />
Energie und Zeit es kostet, die Abläufe von<br />
der Auswahl beim Hersteller bis zum Verkauf<br />
zu handhaben.<br />
Um nun einerseits dem Buchhandel die<br />
Warenwirtschaft und den Überblick über<br />
die große Angebotsvielfalt im Bereich Nonbooks<br />
zu erleichtern sowie andererseits den<br />
Buchhandel für Nonbook-Hersteller und<br />
-Händler attraktiver zu machen, arbeiten<br />
Vertreter der Interessengruppe IG Pro des<br />
Börsenvereins und der Wirtschaftstochter<br />
MVB an einem Großprojekt. „Das zentrale<br />
Problem ist, dass es aufseiten der Anbieter<br />
keine einheitliche Aufbereitung der Produktdaten<br />
gibt“, sagt Bernd Weidmann, Geschäftsführer<br />
der Verlagsauslieferung Die<br />
Werkstatt, der die Projektgruppe gemeinsam<br />
mit Detlef Bauer vom Barsortiment Libri<br />
koordiniert. Ihr Ziel: eine Metadatenbank,<br />
in die Lieferanten ihre Angebote einheitlich<br />
einpflegen und in der Buchhändler<br />
per Schlagwort gezielt nach passenden Produkten<br />
suchen können.<br />
Datenaustausch verbessern<br />
Der erste Schritt ist momentan in Arbeit:<br />
Hier geht es darum, sich mit den Marktteilnehmern,<br />
darunter auch branchenfremde<br />
Produzenten und Händler, auf einen einheitlichen<br />
„Titelpass“ für Produkte zu verständigen,<br />
der alle für den Buchhandel relevanten<br />
Daten enthält. Dazu zählen etwa Artikelnummer,<br />
EAN-Nummer, Stückzahl,<br />
Produktcharakter und -Klassifizierung, Display-Einheiten,<br />
Preisempfehlung etc.<br />
Im zweiten Schritt soll geprüft werden,<br />
ob auf der Grundlage des Titelpasses eine<br />
umfassende Datenbank programmiert werden<br />
kann, in die Lieferanten ihre Daten wie<br />
beim VlB melden und einpflegen können.<br />
„Nur wenige Lieferanten aus dem Nonbook-<br />
Bereich arbeiten mit einer Auslieferung zusammen“,<br />
erklärt Weidmann.<br />
Die Datenbank, die über Mitgliedsbeiträge<br />
bzw. Nutzungsgebühren finanziert werden<br />
soll, soll Herstellern und Händlern den<br />
Kontakt erleichtern, die bislang nicht in die<br />
Auslieferungs- und Großhandelsstrukturen<br />
der Buchbranche eingebunden sind. Wann<br />
sie verfügbar sein wird, ist noch nicht absehbar.<br />
Weidmann zufolge ist es sehr kompliziert,<br />
das System auf die speziellen Anforderungen,<br />
wie z.B. Lizenzrechte, zuzuschneiden.<br />
Von den positiven Effekten ist er<br />
überzeugt: „Der Markt für Nonbooks entwickelt<br />
sich positiv und hat noch viel Potenzial.<br />
Wenn sich die Marktteilnehmer auf einheitliche<br />
Datensätze verständigen, profitieren<br />
am Ende alle davon.“<br />
Ulrike Peters peters@buchreport.de<br />
Foto: Die Werkstatt