Dokumentation - Werner Baurecht
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Gero Debusmann: Das Justizmodell in OstWestfalenLippe – Ein Praxisbericht<br />
Landgericht Detmold und dem Amtsgericht Lemgo aus der Laborsituation heraus bis zur Ausschreibungsreife<br />
erfolgreich abgeschlossen werden. Dieser Projektteil wurde in einer Vielzahl<br />
von Einzelschritten systematisch entwickelt. Es wurden darüber hinaus gezielt Erkenntnisse<br />
über die Gestaltung von Einführungsprozessen und die erforderliche Anwender-Schulung gesammelt.<br />
Auf deren Grundlage wurde Mitte 2006 eine europaweite Ausschreibung für die Einführung<br />
des digitalen Diktierens und der Spracherkennung in sechs weiteren Justizbehörden<br />
des Landes gestartet. Den Ausschreibungsprozess hoffen wir in Kürze abzuschließen.<br />
Auch wenn die beiden soeben genannten Projektschwerpunkte sich auf die Verbesserung und<br />
Optimierung der gerichtsinternen Arbeitsgestaltung und Abläufe beziehen – weshalb sie im Übrigen<br />
auch von eher geringerem öffentlichen Interesse sind – so zielen sie doch darauf, unseren<br />
„Kunden“ einen optimalen Service zu bieten. Sie sind daher auch für die Bürgerinnen und Bürger<br />
von herausragender Bedeutung.<br />
Im Landgerichtsbezirk Paderborn tritt dieser Bezug unmittelbarer zutage. Hier haben wir auf der<br />
Ebene der Amtsgerichte und des Landgerichts schon im Januar 2005 die richterliche Mediation<br />
eingeführt. Nach erfolgreicher Qualifizierung einer ersten Gruppe von 14 Richterinnen und Richtern<br />
im Herbst / Winter 2004 zeigte dieser Projektschwerpunkt sehr schnell eindrucksvolle Erfolge<br />
und rief eine weitreichende Resonanz hervor. Ich möchte Sie jetzt nicht mit Daten und<br />
Zahlen behelligen. In den Themenforen wird genügend Raum sein, diese einzuflechten. Anmerken<br />
möchte ich jedoch, dass in den Gerichten, in denen die richterliche Mediation angeboten<br />
wird, die Vergleichsquoten deutlich gesteigert werden konnten.<br />
Die Projektziele sahen vor, erfolgreiche Ansätze an den einzelnen Standorten auch an anderen<br />
Projektstandorten einzuführen und weitergehend zu erproben. Das haben wir im Bereich des<br />
Controllings und der Mediation konsequent getan. Nicht nur im Landgericht Detmold, sondern<br />
auch in den Amtsgerichten Blomberg und Lemgo wird die richterliche Mediation schon seit geraumer<br />
Zeit erfolgreich angeboten. Darüber hinaus hat sich das Verwaltungsgericht Minden<br />
schon Mitte des Jahres 2005 als Kooperationspartner dem Projekt „Justizmodell in OWL“ angeschlossen<br />
und bietet seit Anfang 2006 die richterliche Mediation an.<br />
Im Projektzeitraum wurden in vier Qualifizierungsmaßnahmen insgesamt 60 Richterinnen und<br />
Richter in Mediation geschult. Das Qualifizierungskonzept wurde in enger Abstimmung mit dem<br />
Institut für Anwalts- und Notarrecht bei der Universität Bielefeld entwickelt. Darüber hinaus wurden<br />
den Mediatorinnen und Mediatoren kontinuierlich Fortbildungsangebote gemacht, um ihre<br />
methodische Kompetenz zu erweitern und ihren Verhandlungsstil weiter zu professionalisieren.<br />
Das Projekt „Justizmodell in OWL“ hat in allen Teilbereichen und auf allen Handlungsebenen<br />
konkrete und belastbare Daten und Ergebnisse erbracht. Diese Ergebnisse sind für die weitere<br />
Entwicklung und die fortschreitende Modernisierung der Justiz in Nordrhein-Westfalen von wesentlicher<br />
und in einzelnen Bereichen sogar von zentraler und grundlegender Bedeutung. Sie<br />
tragen dazu bei, die Stellung und das Ansehen der Justiz – auch über die Modellregion hinaus –<br />
zu stärken und zu verbessern. Bitte lassen Sie mich einige maßgebliche Faktoren für diesen<br />
Erfolg benennen:<br />
Bundeskonferenz „Mediation in der Justiz“, 13. Juni 2007, Bielefeld<br />
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