Der Burgbote 1966 (Jahrgang 46)
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und vor allem jugendliche Sänger ansprechen<br />
den Werken gab er Beispiele neuer Musik<br />
aus der Sicht der Verwendbarkeit für Laien<br />
chöre.<br />
Bei der Auswahl der für die Probenarbeit zu<br />
verwendenden Literatur sei wichtig, daß die<br />
Kompositionen die Sänger ansprechen und<br />
ihnen stimmlich und sprachlich zugängig<br />
seien. Auch müsse man bei der Musik- und<br />
Textwahl berücksichtigen, daß Sänger und<br />
Zuhörer durch Funk, Platte und Band be<br />
deutend kritischer geworden sind.<br />
Wie man eine Chorprobe lebendig gestalten<br />
und zu freudigem Musizieren machen kann.<br />
führte Professor Rübben anschließend prak<br />
tisch vor. Dabei gab er wertvolle Anregungen<br />
auf allen Gebieten der Chorerziehung und<br />
bezog sowohl Stimmbildung und Atemtechnik<br />
als auch die psychologische und schlagtech<br />
nische Führung eines Chores in seine über<br />
zeugenden Unterweisungen ein.<br />
Als ausschlaggebend für eine erfolgreiche<br />
Chorleitertätigkeit bezeichnet er neben den<br />
musikalischen und pädagogischen Fähigkei<br />
ten auch die charakterlichen und mensch<br />
lichen Qualitäten, die das Gesicht eines<br />
Chores als Spiegelbild des Chorleiters prägen<br />
müßten.<br />
<strong>Der</strong> KMGV gedachte seiner verstorbenen<br />
und gefallenen Mitglieder<br />
Feierliches Totenamt in der Pfarrkirche<br />
St. Mauritius<br />
Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch<br />
wiedersehen und euer Herz soll sich freuen<br />
und eure Freude soll niemand von euch,<br />
nehmen. Ev. Job. 16,22<br />
Sehet mich an; ich habe eine kleine Zeit<br />
Mühe und Arbeit gehabt und habe großen<br />
Trost gefunden. Sirach 51,35<br />
[Beides vertont von Joh. Brahms in „Ein deutsches<br />
Requiem" op. 45 (Nr. 5)]<br />
Es gehört jetzt schon zu einer gewisser<br />
maßen geheiligten Tradition, wenn sich am<br />
Totensonntag aktive und inaktive Mitglieder<br />
mit ihren Angehörigen zur Totenfeier für die<br />
Verstorbenen und Gefallenen des Vereins in<br />
„seiner" Pfarrkirche St. Mauritius einfinden.<br />
Diese gemeinsame Totenfeier ist gleichsam<br />
das Gedenken einer Familie im Familien<br />
kreise, die sich durch das einigende Band<br />
des Singens, des Liedes und der Musik mit<br />
den Verstorbenen verbunden fühlt und sich<br />
dankbar blewußt ist, „daß unsere Weltan<br />
schauung in der Verehrung der Toten wurzelt<br />
und wir in der rechten Heldenverehrung einen<br />
Beitrag zur Vernunft erkennen", wie es unser<br />
Justitiar so schön und treffend in seiner An<br />
sprache nach der Totenehrung im vergange<br />
nen Jahre ausgesprochen hat.<br />
Das Totenamt las der Hochwürdige Herr<br />
Dr. Wilhelm P e u I e r. Unser Chor fügte<br />
geistliche Gesänge von Ingegneri, Schubert<br />
und Klefisch, sinnvoll abgestimmt, in den<br />
Ablauf der heiligen Liturgie, an der die Ge<br />
meinde im Wechselgebet zwischen Vorbeter<br />
und Gläubigen und im Gemeindegesang aktiv<br />
teilnahm.<br />
Professor R ü b b e n s zwingende Chorleitung<br />
erzielte dieses Mal in dem überakustischen<br />
Raum ein in den einzelnen Stimmen so<br />
wundervoll aufeinander abgestimmtes Singen<br />
und einen so weichen, dabei doch fülligen,<br />
sonoren und homogenen Chorklang, daß<br />
alle, die dieser Totenfeier beiwohnten — und<br />
dies kam im späteren Gespräch im Kasino<br />
saal immer wieder zum Ausdruck — tief er<br />
griffen waren.<br />
(Dirigent und Sänger haben sich inzwische'<br />
auf diesen . Raum und seine besondere Akü><br />
stik eingestellt.)<br />
Dieser Tag steht im Zeichen der Trauernden<br />
und der Verstorbenen, er ist ein Tag der<br />
Besinnung. Zur Besinnung zwang in ganz be<br />
sonderem Maße auch die Ansprache des<br />
Hochw. Herrn Dominikaner-Paters Donatus<br />
Maria Hoff mahn, Pater generalis (früher<br />
Domprediger von Berlin und Köln, jetzt in<br />
Düsseldorf im Konvent der Dominikaner).<br />
Leitgedanken seiner Predigt, die der BB<br />
nachstehend mitteilt, waren die Wechselbe<br />
ziehung KMGV — Kölner Dom und die tröst<br />
liche Versicherung, daß der Tod nicht das<br />
letzte Wort spricht und all unsere Mühe nicht<br />
umsonst war und verloren ging.