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Zum Sammeln<br />
Das ganze Team ist damit schon auch ein gewisses Risiko<br />
eingegangen, aber leistete wieder grandiose Arbeit. So ist<br />
es auch verständlich, dass man Hans W. Geissendörfer bei<br />
seinen Schilderungen anhört, dass er mit diesem Experiment<br />
vollauf zufrieden und glücklich und auch total stolz<br />
auf das gesamte Team ist, das bei diesem einmaligen Unterfangen<br />
Herausragendes geleistet hat. Auch wenn er bei<br />
seinen Schilderungen einzelne Protagonisten wie Thorsten<br />
Schorn, Marie-Luise Marjan oder Jannik Scharmweber, der<br />
während des Drehs die weitesten Wege zurücklegen<br />
musste, hervorhebt, so hat doch jedes Teammitglied grandios<br />
abgeliefert. Auf die Sekunde genau wurde die Folge<br />
beendet. Er erklärt, dass die Musik komplett live eingespielt wurde, dass es teilweise Probleme mit zu lauten<br />
Requisiten und dass gängige Anschlusstricks in dieser Folge nur sehr bedingt einsetzbar waren. In einem<br />
weiteren Bonusbeitrag wird die Live-Folge mit Webcam-Einblendungen gezeigt. Dies zeigt sehr schön, wie<br />
beispielsweise die Schauspieler von einem Set ins nächste hetzen müssen und welche Hektik hinter den Kulissen<br />
besteht. Sehr eindrucksvolle Bilder. Es schliesst sich dann noch ein Beitrag "Making Of Lindenstraße live"<br />
an. Hierin werden zahlreiche Informationen und Eindrücke vermittelt, die erst so richtig klar machen, auf was<br />
sich das gesamte Team mit der Live-Folge eingelassen hat. Im Vergleich zu einer normalen Lindenstraßen-<br />
Folge war deutlich mehr Personal und Equipment notwendig. Statt normal 2 Beleuchter und 2 Tonangler waren<br />
bei der Live-Aufnahme 6 Beleuchter und 6 Tonangler notwendig, statt normal 2 waren live insgesamt 13<br />
Kameras im Einsatz. Alles musste perfekt aufeinander abgestimmt sein. Kritisch waren auch einige Umbauten,<br />
die in Windeseile erfolgen mussten. Auch diese wurden ausgiebig in Echtzeit geprobt. Absolut sehenswert, wie<br />
sich das gesamte Team um Perfektionist Herwig Fischer tagelang in die Arbeit gestürzt hat. Nach der umfangreichen<br />
Würdigung der grandiosen Live-Folge gibt es dann noch einen weiteren Schwerpunkt. Moritz Sachs<br />
als Klausi Beimer unterhält sich ausgiebig mit Hans W. Geissendörfer über die Lindenstraße. Moritz, der mit<br />
knapp 7 Jahren von Anfang an in der Lindenstraße mit dabei war und 30 Jahre mit der Serie mitgewachsen<br />
ist. Wir erfahren, wie er gecastet wurde, wie sein erster Dreh war und wie er als Fernseh-Prominenter unter<br />
dem Neid und der Missgunst seiner Klassenkameraden leiden musste. Zum Glück blieb er der Serie trotzdem<br />
treu, denn er fühlte sich dort immer wohl und konnte sehr gut zwischen Fiktion und Realität unterscheiden.<br />
Natürlich kommen auch die weniger schönen Seiten seiner Rolle zur Sprache wie die Vergewaltigung durch<br />
Nastya oder seine Nazi-Vergangenheit. Dies brachte ihm privat auch Probleme, weil seine Rolle doch sehr<br />
realistisch rüberkommt und von einigen Zuschauern für echt gehalten wird. Auch eine Nacktszene als Kind in<br />
der Badewanne ist zu sehen, was heute wohl in dieser Form nicht mehr gesendet werden würde. Da ist das<br />
Fernsehen in den letzten Jahren eher spiessiger geworden. Insgesamt auch hier ein sehr informativer und<br />
unterhaltsamer Beitrag, verbunden mit der Hoffnung, dass Moritz Sachs der Lindenstraße noch lange erhalten<br />
bleibt. Der Bonusteil der 30. DVD-Box endet wieder mit den beliebten Outtakes, die immer wieder gerne<br />
genommen werden. Auch in diesem Jahr fällt das Gesamturteil zu den neuen DVD-Boxen wieder ausnahmslos<br />
total positiv aus. Die Produktionsfirma "More Entertainment" hat erneut tadellose Arbeit abgeliefert. Aus technischer<br />
Sicht ist alles einwandfrei, die Qualität stimmt, Ton und Bild können überzeugen. Die Boxen und der<br />
Beileger sind wie zuvor liebevoll gestaltet. Es sind keine Ermüdungsersscheinungen erkennbar. Also kann ich<br />
mich nur wiederholen: Für den Lindenstraßen-Fan besteht eine absolute Kaufempfehlung für die DVD-Boxen,<br />
die muss man einfach haben.<br />
Und total erfreulich ist, dass mit dem 30. Jahr nicht Schluss ist. Für den April 2017 ist bereits die 31. Box<br />
angekündigt, die dann den Zeitraum Ende 2015 bis Ende <strong>2016</strong> beinhalten wird. Darauf dürfen wir uns schon<br />
jetzt freuen.<br />
Zum Abschluss wie gewohnt noch einige Kaufinformationen:<br />
Die Collector’s Boxen 29 und 30 mit jeweils 10 DVDs.<br />
Sprache: deutsch, deutsche Untertitel für Hörgeschädigte.<br />
Bestellung in der Schweiz unter www.weltbild.ch<br />
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