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<strong>2018</strong>
Inhalt<br />
Herzlich Willkommen 3<br />
Mit dabei beim Silvesterdreh 2017 4 - 5<br />
Clubtreffen 2017 6 - 7<br />
Besuch im Filmmuseum Düsseldorf 8 - 9<br />
Berliner Gastronomie 10<br />
11 Fragen an Aaron Rufer 11<br />
"Ich mach dann mal weiter" - neues Buch von Georg Uecker / mit Wettbewerb 12<br />
"Der Paganini der Abschweifung" - neue CD von Harry Rowohlt 13<br />
Interview mit Arne Rudolf 14 - 15<br />
Interview mit Axel Holst 16<br />
13 Fragen an Greta Goodworth 17<br />
Rollenbiografie Helga Beimer (16. Teil) 18 - 20<br />
10 Fragen an Ayman Cherif 21<br />
12 Fragen an Dunja Dogmani 22<br />
Joachim H. Luger verlässt die Lindenstrasse 23<br />
Rollenbiografie: Hans Beimer 24 - 28<br />
Die Lindenstrasse trauert um Anna Teluren 28<br />
Ludwig Haas - Mein Kopf ist fit, aber mein Fahrgestell ist morsch 29<br />
Interview mit Anke Heindel, Autorin 30<br />
Interview mit Tina Müller, Autorin 31<br />
Michael Meisheit: Besondere Folge zum Abschied 32<br />
Interview mit Christian Schlumpf, Komponist 33<br />
Marie-Luise Marjan: Ich bin durch und durch eine Geniesserin 34<br />
Marie-Luise Marjan bei den Brüder Grimm Festspielen 35<br />
Marie-Luise Marjan: Ausgezeichnete Märchentante 36<br />
Moritz A. Sachs: Als mir Grösse M passte, kamen mir die Tränen 36<br />
Exclusiv: Interview mit Jo Bolling 37<br />
Exclusiv: Interview mit Andrea Spatzek 38 - 39<br />
Exclusiv: Interview mit Cosima Viola 39 - 40<br />
Exclusiv: Interview mit Claus Vincon 41<br />
Exclusiv: Interview mit Erkan Gündüz 42<br />
Exclusiv: Interview mit Moritz Zielke 43 - 44<br />
Exclusiv: Interview mit Martin Walde 44 - 45<br />
Exclusiv: Interview mit Toni Snétberger 46 - 47<br />
Exclusiv: Interview mit Rebecca Siemoneit Barum 47 - 48<br />
Exclusiv: Interview mit Jannik Scharmweber 48 - 49<br />
Exclusiv: Interview mit Sybille Wauri 49 - 50
Herzlich Willkommen<br />
Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser<br />
Seit dem letzten Heft hatten wir gleich zwei Mal die Möglichkeit, auf eine Fanclub Reise zu gehen. Am 25.<br />
September 2017 fanden die Dreharbeiten zur Silvesterfolge statt und eine kleine Gruppe war als Statisten<br />
dabei in Folge 1656, welche am 7. Januar <strong>2018</strong> ausgestrahlt wurde. Am 2. Juni <strong>2018</strong> fand in Düsseldorf im<br />
Filmmuseum eine Fanveranstaltung unter dem Titel "Lindenstraße- Kult in Serie " statt. Viele Schauspieler/innen<br />
haben daran teilgenommen. Am 7. Mai <strong>2018</strong> wurde bekannt, dass Joachim H. Luger, welcher seit Folge<br />
1 mit dabei war die auf eigenen Wunsch verlassen wird und in Folge 1685, welche am 2. September <strong>2018</strong><br />
ausgestrahlt wird, sterben wird. Diese Pressemitteilung hat sich in den Medien sehr verbreitet. Auch hier in<br />
der Schweiz war dies in diversen Medien ein Thema. Zu seinem Ausstieg gibt es im Heft seine Rollenbiografie<br />
mit vielen Fotos aus über 30 Jahren Tätigkeit. Auch andere Schauspieler/innen haben die Serie in den letzten<br />
Monaten verlassen, wenn auch nur auf eine unbestimmte Zeit. So zum Beispiel Greta Goodworth als Lara<br />
Brooks in Folge 1678. Vorher hat sie noch unseren Fragebogen ausgefüllt mit spannenden Antworten. Georg<br />
Uecker, seit Folge 6 als Dr. Carsten Flöter mit dabei hat unter dem Titel" Ich mach dann mal weiter" ein Buch<br />
geschrieben, welches hier auch vorgestellt wird und das es zu gewinnen gibt bei einem Wettbewerb. Ludwig<br />
Haas durfte am 16. April <strong>2018</strong> seinen 85. Geburtstag feiern und in unserem Heft gibt es auch ein Presseinterview<br />
dazu. Im Autorenteam hat es auch in diesem Jahr wieder Wechsel gegeben. Michael Meisheit hat nach<br />
20 Jahren seine Tätigkeit beendet und neu sind nun zwei Frauen Tina Müller und Anke Heindel zum bisherigen<br />
Autorenteam Ruth Rehmet, Catrin Lüth und Jens Schleicher gestossen und sind für die neusten Geschichten<br />
verantwortlich. Mehr zu den neuen Autorinnen und dem Abschied von Michael Meisheit gibt es natürlich in<br />
diesem Heft. Auch wird Christian Schlumpf vorgestellt, welcher als Komponist tätig ist.<br />
An dieser Stelle wieder ein sehr grosses Dankeschön an alle, welche zum guten Gelingen dieses neuen Heftes<br />
beigetragen haben. Speziell bei Ilonka von Wisotzky für die grosse Mithilfe bei den neusten Interview-Beiträgen,<br />
Steven Mahner für die aktuellen Fotos und Marcel Schenk für die Bereitstellung seiner exklusiven Interviews.<br />
Miryam von Gunten für die Fotos vom Silvesterdreh, Erika Jauch für die drei Heftberichte und diverse<br />
Fotos, Axel M. Gundlach und Peter Huber für die neusten Heftbeiträge und Manfred Jost für die grosse Arbeit<br />
der Heftgestaltung und Fertigstellung des Heftes. Manfred und ich haben in diesem Jahr das bereits 22. Heft<br />
zusammen produziert und freuen uns wieder auf ein Feedback von Euch dazu unter listra-fanclub@gmx.ch.<br />
Viel Spass beim Lesen dieser neusten Lektüre und weiterhin alles Gute und gute Unterhaltung mit den neusten<br />
Lindenstraße-Folgen wünscht Euch<br />
Euer Markus<br />
Bild: WDR<br />
- 3 -
in eigener Sache...<br />
Komparsenrolle im Silvesterdreh 2017<br />
Bericht: Erika Jauch / Fotos: WDR, Erika Jauch, Miryam von Gunten<br />
Ende August bekam ich ein Mail von Markus mit einem Aufruf für den Silvesterdreh in Köln am 25. September<br />
2017. Ich war sehr begeistert und habe meine Chefin angerufen ob ich frei bekomme. Natürlich bekam ich<br />
frei, nun ging es ans Organisieren. Endlich kam am 6. September das Mail von Markus wer alles mitkommt<br />
und dass alles klappt. Mit dabei waren Miryam, Markus, Hans- Jürg, Patrik und ich. Am 25. September ging es<br />
für mich am Morgen um 04:40 los mit dem Zug Richtung Basel. Treffpunkt war um 07:00 beim Gleis. Es war<br />
eine aufregende Fahrt, da wir in Rastatt umsteigen mussten auf den Bus bis Baden Baden. Um 12:05 war die<br />
Ankunft in Köln und wir wurden da abgeholt von Miryam. Sie ist einen Tag früher mit dem Flugzeug geflogen.<br />
Da wir noch genügend Zeit hatten gingen wir noch etwas essen. Endlich ging es mit dem Taxi los Richtung<br />
Bocklemünd zum Gelände der Lindenstraße. Beim Empfang mussten wir noch einige Minuten warten. Um die<br />
Zeit zu nutzen machten wir noch ein paar Fotos. Nun konnten wir zum Gelände runter laufen und wir wurden<br />
erwartet von Frau von Wisotzky. Nach der Begrüssung führte Sie uns in den Komparsen Raum. Da erwartete<br />
uns ein sehr reichhaltiges Buffet mit einem feinen Imbiss. An unserem Tisch wurden noch zwei Frauen zugewiesen<br />
von einem Fanclub aus Deutschland. Es waren noch etwa 100 Komparsen mit dabei wo sich gemeldet<br />
haben für den Silvesterdreh. Leider mussten wir immer wieder unser Buffet verteidigen. Endlich ging es los.<br />
Wir sollten draussen für den 01.01.<strong>2018</strong> drehen und auf der Lindenstraße hin und her laufen. Da auf dem<br />
Balkon auch noch gedreht wurde und halt die Szenen immer wieder noch mal gedreht werden mussten bis es<br />
stimmte. Danach hatten wir wieder pausen und endlich konnten wir in einem anderen Komparsen Raum Marie-<br />
Luise Marjan treffen. Da waren noch mehr Schauspieler/innen und zwar Sarah Masuch und Georg Uecker. Von<br />
Georg Uecker bekam ich noch ein Autogramm. Dann ging es sehr schnell und wir mussten raus für den<br />
Silvesterdreh und alles drehte sich beim Café Bayer ab. Da sah ich noch Irene Fischer, Joachim Luger, Jo<br />
Bolling und Andrea Spatzek. Mit Andrea Spatzek konnte ich noch ein Foto machen. Das Feuerwerk wurde<br />
sicher 5 Mal trocken geprobt und dann noch 2 Mal mit Feuerwerk. Die Zeit verging wie im Fluge und schon<br />
war es 02:00. Leider gab es kein Foto mit allen Schauspieler/innen, aber schön war es, dass wir noch ein<br />
Gruppenfoto machen konnten mit Marie-Luise Marjan. Sie wollte sich dann noch von uns verabschieden, leider<br />
haben wir Sie verpasst. Die Leute welche noch da waren haben uns dann noch ein Taxi bestellt. Weil Miryam<br />
meinte, wir könnten dann im Hotel warten bis der erste Zug fährt. Leider war dies aber nicht möglich, dass<br />
wir im Hotel warten konnten. So haben wir uns von Mirjam verabschiedet, da sie noch zwei weitere Tage in<br />
Köln geblieben ist. In der Hoffnung, dass wir in der Bahnhofhalle warten können bis der Zug fährt. Da haben<br />
wir die Rechnung ohne die Deutsche Bahn gemacht, denn es hatte keine Bänke mehr da. Die Restaurants<br />
hatten auch noch geschlossen. Hans- Jürg hatte die Idee um zu schauen ob wir schon um 06:00 fahren<br />
könnten statt um 07:55. Siehe da es klappte, aber es waren schon noch 2 Stunden gut bis es wieder losging.<br />
Es blieb uns nichts anderes übrig als auf den Bänken bei den Geleisen zu übernachten. Aber es war noch ganz<br />
lustig eine solche Erfahrung zu machen. Wenn man wartet geht die Zeit leider nicht so schnell vorbei. Wir<br />
hatten schon etwas kalt. Zum Glück hatten wir Winterkleider dabei, weil ja der Silvesterdreh im Winter spielt.<br />
Aber da wir auch übermüdet waren hatten wir schon kalt. Nun schlussendlich ist doch noch die Zeit vorbei<br />
gegangen und der Zug kam. Markus ging auch noch Gipfeli holen und im Zug gab es noch Kaffee. Ich weiss<br />
nicht wie es den anderen gegangen ist. Für mich war es ein tolles Erlebnis und ich hoffe doch, dass ich bald<br />
wieder mal nach Köln darf. Nun sind wir gespannt was man sieht von uns am 07.01.<strong>2018</strong>!<br />
- 4 -
in eigener Sache...<br />
- 5 -
in eigener Sache...<br />
Clubtreffen 2017 in der Schützenruh<br />
Bericht: Erika Jauch / Fotos: Sonja Keller und Erika Jauch<br />
Nun war es wieder soweit und unser alljährliches Clubtreffen der "Lindenstraße" stand an. Auch dieses Jahr<br />
gab es wieder sehr viele Absagen. Leider konnten wir erst um 12:00 beginnen, weil wir noch auf zwei Mitglieder<br />
warteten. Markus rief an und diese meinten, sie hätten sich abgemeldet. So konnten wir nun beginnen und<br />
unsere Bestellung aufgeben für das Essen. Heute gab es noch etwas Erfreuliches. Zu Beginn gab es zwei neue<br />
Mitglieder: Bruno Michel aus Bern und Manfred Schönbächler aus Reichenburg. Beide wurden aufgenommen<br />
in unserem Club. Markus berichtete, dass Marie-Luise Marjan leider nicht kommen konnte, da sie am Montag<br />
wieder einen Termin hat. Aber sie hat uns einen sehr grossen Geldbetrag zukommen lassen für unseren Club.<br />
Unsere Gründerin Barbara Knoch von diesem Fanclub wurde als Ehrenmitglied ernannt. Markus, unser Präsident<br />
meinte, dass es unserem Club gut geht, dass die Getränke ohne Alkohol bezahlt werden vom Club. Es<br />
gab auch wieder zusammengeschnittene Szenen von der "Lindenstraße". Als wir unser leckeres Essen gegessen<br />
hatten, waren wir wieder sehr gespannt auf den Wettbewerb. Er war wieder etwas schwer und spannend.<br />
Gewonnen hat wie letztes Jahr Eveline. Es wurde auch geredet von unserem Ausflug für den Silvester- Dreh<br />
im September in Köln und schon war es wieder Zeit für unser Gruppenfoto. Das Wetter war ja wieder mal<br />
nicht so toll mit Schnee und Regen. Aber das spielte für uns keine Rolle. Die Zeit ging wie im Fluge vorbei und<br />
es war wieder 17:00 und wir mussten den Saal wieder frei machen für die nächsten die gebucht hatten. Leider<br />
konnte Manfred uns nicht alles zeigen von der "Lindenstraße", weil wir mit gut 30 Minuten Verspätung beginnen<br />
konnten. Schade! Ich freue mich jetzt schon auf unser Clubtreffen <strong>2018</strong>.<br />
- Fanclubtreffen <strong>2018</strong> -<br />
Sonntag, 25. November <strong>2018</strong> ab 11:30 Uhr<br />
wie gewohnt im Restaurant Schützenruh in Zürich<br />
- 6 -
zum Mitmachen…<br />
Club-Wettbewerb vom 26. November 2017<br />
Idee: René Kousz / Fotos: WDR<br />
Auftritte: Auftritte: Auftritte:<br />
Auftritte: Auftritte: Auftritte:<br />
Auftritte: Auftritte: Auftritte:<br />
Helga Beimer ist ja unser aller Heldin – hier seht Ihr sie im Umkreis ihrer Männer und engsten Angehörigen.<br />
Und jetzt die Frage: in wie vielen der bisherigen stattlichen 1651 Folgen sind diese Rollen jeweils aufgetreten?<br />
Bei Marion sind natürlich BEIDE Schauspielerinnen zusammen gemeint!<br />
Acht Zahlen müsst Ihr nur zuweisen: 869, 857, 592, 321, 288, 232, 196, 22<br />
Eine Zahl müsst ihr raten und auch korrekt zuweisen – kleiner Tipp am Rande: es ist die Zahl mit den häufigsten<br />
Auftritten, also höher als 869!<br />
Die Lösungen dazu sind auf der letzten Heftseite zu finden.<br />
- 7 -
in eigener Sache...<br />
Besuch im Filmmuseum Düsseldorf am 2. Juni <strong>2018</strong><br />
Bericht: Erika Jauch / Fotos: Erika Jauch und WDR<br />
Ich hatte mich wie immer so gefreut wenn Markus ein Event von der ,,Lindenstraße“ ankündigt und dieses Mal<br />
war es sogar in Düsseldorf. In dieser Stadt war ich noch nie. Vier Mitglieder flogen schon am Freitag, Markus<br />
kam dann auch noch am Samstagmorgen an. Um 10:30 wurde das Filmmuseum geöffnet. Wie immer war ich<br />
viel zu früh da, das war dann für mich noch eine Gelegenheit ein paar Fotos zu machen am Hafen. Das Wetter<br />
spielte prima mit es war sehr warm. Habe mich dann so um 10:00 in die Reihe gestellt vor dem Filmmuseum.<br />
Ich war als erste da vor meinen Kolleginnen und Kollegen. Endlich sah ich Mirjam und Hans-Jürg. Dann sah<br />
ich auch Monika und später kam noch Markus mit dem Taxi. Monika rief mir zu, dass ich kein Ticket bezahlen<br />
muss. Wir wären Ehrengäste von Frau Marie- Luise Marjan. An dieser Stelle noch mal Herzlichen Dank dafür.<br />
Endlich ging es los Richtung Forum. Herr Bernd Desinger Direktor vom Filmmuseum hat ein paar Worte über<br />
die ,,Lindenstraße“ gesprochen und dann sollte eigentlich die erste Folge abgespielt werden vom 8. 12. 1985.<br />
Leider gab es eine richtige Panne. Einmal hatten wir nur Ton, dann wiederrum nur Bild. Sie gaben es dann<br />
auf, diese Folge zu zeigen. Doch alle andern Folgen konnten dann planmässig gezeigt werden. Auf die Bühne<br />
kam Herr W. Geissendörfer und erzählte sehr Interessantes aus und um die "Lindenstraße". Mit auf die Bühne<br />
kamen noch Marie-Luise Marjan, Moritz A. Sachs und Hermes Hodolides. Um 13:30 war dann der Talk vorbei<br />
und man wartete an einem anderen Ort um ein Autogramm zu holen oder sogar ein Foto zu machen. An<br />
diesem Tag war vieles zu gleicher Zeit, weil auch sehr viele Schauspieler/innen da waren. Es waren anwesend:<br />
Marie-Luise Marjan, Moritz A. Sachs, Hermes Hodolides, Rebecca Siemoneit-Barum, Dunja Dogmani, Andrea<br />
Spatzek, Jo Bolling, Sontje Peplow, Erkan Gündüz, Sybille Waury, Michael Baral und Cosima Viola. Für mich<br />
war es auch so schön und ich konnte mit jedem Schauspieler und jeder Schauspielerin ein Foto machen. Das<br />
schönste an diesem Tag war dann noch als Marie-Luise Marjan mit uns essen ging ins Restaurant Schiffchen.<br />
Am schönsten fand ich es dann als Jo Bolling dazu kam. Da wurde dann wieder viel gelacht. Marie-Luise Marjan<br />
ging dann auch sehr schnell nach dem Essen, weil sie den Shuttle Bus nach Köln nicht verpassen wollte. Für<br />
sie war es auch ein langer Tag. Ich freue mich immer wieder. Da es ein anstrengender Tag war für Marie-<br />
Luise Marjan. Trotzdem nimmt sie immer noch Zeit für uns. Ganz lieben Dank dafür. Zur meiner Überraschung,<br />
da wir draussen sassen kam Michael Baral an unserem Tisch vorbei. Er sagte uns dass er sich noch mit ein<br />
paar Kumpel trifft, aber für ein Spässchen und für ein sehr schönes Foto mit ihm hat die Zeit noch gereicht.<br />
Leider gehen immer solche schönen Tage viel zu schnell vorbei. Am Sonntag haben Markus und ich noch einen<br />
langen Spaziergang gemacht und noch ein paar Fotos geschossen. In der Altstadt haben wir noch etwas Feines<br />
gegessen und dann mussten auch wir Abschied nehmen von Düsseldorf und Richtung Flughafen fahren. Es<br />
war für mich wieder ein sehr bereichernder Tag im Filmmuseum Düsseldorf.<br />
- 8 -
in eigener Sache...<br />
- 9 -
in eigener Sache...<br />
Berliner Gastronomie<br />
Bericht und Fotos: Peter Huber<br />
Im Rahmen einer kurzen Eisenbahnreise weilte<br />
ich am Nachmittag und Abend des 26. Mai<br />
<strong>2018</strong> in Berlin. Ich nutzte die freie Zeit, um<br />
zwei "alte Bekannte" zu besuchen. Mein erster<br />
Gang führte mich vom Alexanderplatz zu Fuss<br />
in einer knappen halben Stunde ins Quartier<br />
"Prenzlauer Berg", genauer an die<br />
Bötzowstrasse 21, wo Christian Kahrmann, der<br />
bis 1992 den "Benny Beimer" spielte, vor sechs<br />
Jahren ein Café eröffnet hatte. Er hat sein bekanntes<br />
Gesicht für das Logo seines Geschäfts<br />
benutzt. Wer ihn von der "Lindenstraße" oder<br />
sonst aus dem Fernsehen kennt, wird also kaum vorbei laufen, ohne dort einzukehren. Allerdings liegt das<br />
Café nicht in einer typischen Touristengegend Berlins, sondern dient mehr als Quartierlokal und hat deshalb<br />
viele Stammkunden. Als ich eintrat, stand Christian Kahrmann selbst hinter dem Tresen. Ich begrüsste ihn,<br />
stellte mich kurz vor und erzählte ihm von unserem Schweizer Fanclub. Christian freut sich immer über Besuche<br />
von Fans. Er nahm sich auch Zeit, auf meine Fragen zu antworten, auch wenn er zwischendurch immer wieder<br />
mal eine Kaffeespezialität zubereiten oder ein Eis ausgeben musste. Er hat ein ziemliches Mundwerk. Darin ist<br />
er der Figur "Benny Beimer", die er früher verkörperte, sehr ähnlich. Er erzählte denn auch freimütig, dass er<br />
1992 die "Lindenstraße" verliess, um sich schauspielerisch weiterzuentwickeln. Auch heute noch hat er sporadisch<br />
Einsätze als Schauspieler. So war er einen Tag vor meinem Besuch gerade in Köln, um für die "Soko<br />
Köln" zu drehen. Christian war schon lange ein Freund der italienischen Kaffeekultur. Deshalb (und nicht des<br />
Geldes wegen, wie einige Zeitungen kolportierten) machte er eine Ausbildung zum Barista und hat seit 2012<br />
sein eigenes Café, in dem er sich sehr wohl fühlt. Christian hat auch eine Partnerin und zwei Töchter (geboren<br />
2007 und 2011), und so hat er mit Familie, Café und Schauspielerei immer einiges zu tun. Nach zwei Kaffees<br />
und einem gehaltvollen Schokoladenmuffin hat mir Christian noch ein paar seiner neuesten Autogrammkarten<br />
mitgegeben und lässt allen Leserinnen und Lesern unserer Fanclubzeitung ausrichten, dass man bei einem<br />
Berlinbesuch unbedingt bei ihm vorbeischauen möge. Er freue sich immer über Fans in seinem Café. Vom<br />
Prenzlauer Berg machte ich mich auf nach Charlottenburg. Ganz in der Nähe der S-Bahn-Haltestelle<br />
Savignyplatz, in der Grolmanstrasse 28, hat Kostas Papanastasiou, der bis 2001 den Wirt "Panaiotis Sarikakis"<br />
spielte, seit 1972 die Taverne "Terzo Mondo". Kostas ist mittlerweile 81 Jahre alt, sitzt abends oft vor seinem<br />
Restaurant, schwatzt dort mit seinem vielen Bekannten und geniesst sein Nachtessen. Kostas und "Panaiotis"<br />
haben viele Gemeinsamkeiten. In ihrem griechischen Restaurant kann man nicht nur essen, es hat auch einen<br />
Tresen für jene, die Ouzo und andere flüssige Nahrungsmittel bevorzugen sowie eine Kleinbühne, wo oft<br />
kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Sowohl Kostas als auch "Panaiotis" leisteten zudem humanitäre Hilfe<br />
für Georgien. Das "Terzo Mondo" wird mittlerweile von Kostas Sohn Marc-Alexij geführt, so wie "Panaiotis"<br />
das "Akropolis" an "Vasily" übergeben hatte. Marc-Alexij erzählte mir an der Bar, dass sein Vater eigentlich<br />
wegen ihm zur Lindenstraße gekommen ist. Als es 1985 um die Besetzung der griechischen Wirtsfamilie ging,<br />
war die Tochter des "Lindenstraße"-Komponisten Jürgen Knieper die Freundin von Marc-Alexij. Er und seine<br />
Freundin waren also zugegen, als Hans W. Geissendörfer und Knieper auf die Idee kamen, Marc-Alexij, der<br />
übrigens wie ein griechischer Göttersohn aussieht, für die Rolle des "Vasily" anzufragen. Dieser hatte dazu<br />
jedoch keine Lust, doch kam Geissendörfer durch Marc-Alexij darauf, dessen Vater für die Rolle des "Panaiotis"<br />
zu verpflichten, was dann bekanntlich auch<br />
klappte. Während ich auf mein Nachtessen<br />
wartete, hatte ich auch Zeit, mit Kostas zu<br />
sprechen. Er redet etwas bedächtig, doch<br />
kann er sich an vieles aus der "Lindenstraße"<br />
noch erinnern. Er erzählte vom Dreh, als er<br />
den Lastwagen mit den Hilfsgütern für Georgien<br />
fahren musste, oder dass er es war, der<br />
Geissendörfer dazu bewog, eine türkische Familie<br />
in die "Lindenstraße" hinein zu schreiben,<br />
um die vielen Menschen mit türkischem Migrationshintergrund,<br />
die in Deutschland leben, in<br />
die Fernsehserie einzubinden. Auch Kostas<br />
lässt alle Mitglieder unseres Fanclubs grüssen<br />
und freut sich auf einen Besuch.<br />
- 10 -
Nachgefragt...<br />
11 Fragen an Aaron Rufer<br />
Interview: Markus Rickli / Fotos: WDR<br />
Aaron Rufer ist deutsch-spanisch-philippinischer Abstammung<br />
und wuchs in München auf – passenderweise<br />
in der dort real existierenden Lindenstraße. Mit<br />
18 Jahren zog er zunächst nach Berlin und dann nach<br />
Köln. Er wurde am 11. Dezember 1995 geboren.<br />
Wie sind Sie zur "Lindenstraße" gekommen?<br />
Anfang März 2017 wurde ich zum Casting eingeladen. Das wäre<br />
nicht ohne die Vermittlung meiner Agentur möglich gewesen.<br />
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?<br />
Mit meinen 16 jungen Jahren jobbte ich neben der Schulzeit in<br />
einem Freizeitpark als Bootsjunge.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsessen?<br />
Mein Lieblingsessen? Da muss ich nicht lange nachdenken. Das<br />
sind Spaghetti im Jollibee Style mit Hackfleischsauce und RED<br />
Hotdogs. Die könnte ich jeden Tag essen. Am besten schmecken<br />
sie, wenn meine Mum sie macht.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsfilm?<br />
"Ohne Limit" - ein klasse Film mit sehr viel Spannung und keiner<br />
Sekunde Langeweile.<br />
Was machen Sie sonntags um 18.50 Uhr?<br />
"Lindenstraße"! einschalten, Freunde!<br />
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />
Ich bin mein eigener Herr und habe Freunde, welche genauso<br />
ihr Leben leben, wie ich. Mit eigenen Schranken und eigenen<br />
Fehlern. Bin so gut wie bei jedem Blödsinn dabei. Familie und<br />
Freundschaft haben bei mir einen hohen Stellenwert, sowie Loyalität.<br />
Welche Eigenschaften zeichnen Sie aus?<br />
Ich bin wissbegierig, aufgeschlossen, gut gelaunt und ehrlich.<br />
Welches sind Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen?<br />
Billard, Schach, Texas Hold‘em und Klettern.<br />
Welche Musik hören Sie am liebsten?<br />
RnB, Pop, Rap und Country, aber im Prinzip höre ich alles, was<br />
mir gefällt. Sich auf ein Musikgenre festzulegen, finde ich zu<br />
eintönig.<br />
Wie starten Sie jeweils in einen neuen Tag?<br />
Jeden Morgen benutze ich mein Shampoo mit ätherischen Ölen,<br />
das hat eine anregende und aufweckende Wirkung. So fühle<br />
ich mich nach der Dusche richtig wach.<br />
Wie erklären Sie sich das Erfolgsgeheimnis der "Lindenstraße"?<br />
Die "Lindenstraße" spiegelt den aktuellen Zeitgeist wider. Themen,<br />
die die Menschen bewegen, ebenso sensible Ereignisse,<br />
die sich kaum einer traut, zu behandeln. Das macht die "Lindenstraße"<br />
einzigartig!<br />
- 11 -
zum Sammeln…<br />
Ich mach dann mal weiter!<br />
- Neues Buch von Georg Uecker<br />
Ein kämpferisches Leben zwischen Lindenstraße und Christopher<br />
Street Der erste Kuss zweier Männer in einer deutschen Fernsehserie<br />
machte Georg Uecker, alias Dr. Carsten Flöter, schlagartig<br />
berühmt. Das Urgestein der "Lindenstraße" musste privat<br />
schwere Schicksalsschläge einstecken: Sein Freund stirbt an<br />
AIDS, und er selbst erhält im Rahmen einer Krebsbehandlung<br />
eine HIV-Diagnose. Er verliert alles, was er hat, doch kämpft sich<br />
ins Leben zurück. Wenige Jahre später ist er aber wieder zurück,<br />
begeistert die Fernsehzuschauer in der "Lindenstraße", wie auch<br />
als Spielleiter in der "Schillerstrasse" und Producer der Late Night<br />
Show "Blond am Freitag". Er tourt mit eigenen Bühnenshows<br />
durch Deutschland. Die gelebten Höhen und Tiefen eines Serienstars<br />
und bekennenden Homosexuellen, der politisch denkt und<br />
handelt, verdichten sich zu einer sehr persönlichen, bewegenden<br />
Biografie.<br />
Georg Uecker gehört zu den beliebtesten deutschen TV-<br />
Serienstars und ist ein Vorkämpfer der Schwulenbewegung. Er<br />
wurde 1962 geboren und wuchs in einer deutsch-norwegischen<br />
Familie in Bonn am Rhein auf. Als »Unterhaltungsfacharbeiter«<br />
begeistert er die Fernsehzuschauer in der "Lindenstraße", wie auch als Spielleiter in der " Schillerstrasse" und<br />
Producer der Late-Night Show "Blond am Freitag". Für seinen Kampf gegen HIV und Aids erhält er 2010 den<br />
ReD-Award.<br />
Kaufinformationen:<br />
ISBN: 978-3-596-70167-4<br />
Umfang: 272 Seiten<br />
Preis CHF 18.30<br />
Erhältlich bei www.exlibris.ch<br />
zu gewinnen<br />
Wettbewerb:<br />
- Gewinne das neue Buch von Georg Uecker<br />
3 Exemplare des neuen Buches gibt es hier zu gewinnen.<br />
Die Wettbewerbsfrage lautet dazu:<br />
In welcher Folge war Dr. Carsten Flöter zum ersten Mal zu sehen?<br />
(Kleiner Tipp: Im Vorwort auf Seite 3 ist die richtige Lösung zu finden)<br />
Die Lösung bitte bis spätestens 31. Oktober <strong>2018</strong> einsenden an listra-fanclub@gmx.ch mit dem Betreff<br />
"Wettbewerb Georg Uecker" oder per Post an:<br />
Lindenstraße Mutter Beimer<br />
Fanclub Schweiz<br />
Säntisstrasse 3 A<br />
8008 Zürich<br />
Achtung: Teilnahmeberechtigt sind nur Fanclubmitglieder! Viel Erfolg allen Teilnehmenden.<br />
Die Gewinner werden am diesjährigen Fanclubtreffen vom 25. November <strong>2018</strong> bekannt gegeben. Teilnahmeberechtigt<br />
sind alle Fanclubmitglieder. Viel Glück allen Teilnehmer/innen.<br />
- 12 -
zum Sammeln…<br />
Der Paganini der Abschweifung ist zurück!<br />
- "Harry Rowohlt – Abschweifungen in Frankfurt und Kassel, live"<br />
Vor einem Jahr durften wir an dieser Stelle die Vierfach-CD<br />
"Harry Rowohlt erzählt sein Leben von der Wiege bis zur<br />
Biege" vorstellen. Heute können wir nachlegen, denn der feine<br />
Verlag "Edition Tiamat", dem Harry Rowohlt Zeit seines Lebens<br />
freundschaftlich verbunden war, hat vor einigen Monaten<br />
mit einer weiteren Veröffentlichung das Leben und Wirken<br />
von Harry Rowohlt gewürdigt. Und gibt damit allen Lindenstraßen-Fans<br />
und Harry Rowohlt-Anhängern eine weitere<br />
schöne Möglichkeit, sich an die Lindenstraßen-Kultfigur zu erinnern,<br />
die leider 2015 viel zu früh verstorben ist. Auf den<br />
beiden CDs präsentiert der Verlag Mitschnitte von zwei der<br />
geradezu legendären Lesungen von Harry Rowohlt. Dabei<br />
handelt es sich um eine Lesung im Oktober 2000 in Frankfurt<br />
und eine Lesung im September 2004 in Kassel. Harry präsentiert<br />
sich wieder in Höchstform und belegt eindrucksvoll, warum<br />
er zu Recht den Spitznamen "Paganini der Abschweifung"<br />
trägt. Locker unterbricht er immer wieder die eigentlichen Beiträge,<br />
um mühelos neue Themen anzuschneiden. Mit Gedanken und Weisheiten, bei denen die Beurteilung<br />
schwerfällt, welche seiner Fähigkeiten am höchsten zu bewerten ist: sein spitzbübischer Humor, sein ausgeprägter<br />
Intellekt, seine beeindruckende Redegewandtheit, seine sonore tiefergelegte Stimme oder seine grandiose<br />
Fähigkeit, bei seinen Beiträgen in unterschiedliche Rollen mit diversen Dialekten zu schlüpfen. Reihenweise<br />
haut Harry Weisheiten raus, die man sich am liebsten in grossen Lettern auf T-Shirts drucken lassen<br />
würde. Die erste der beiden CDs präsentiert eine Lesung aus dem Jahr 2000. Harry gehörte zu diesem Zeitpunkt<br />
bereits gut 5 Jahre zum Lindenstraßen-Ensemble und hatte sich mit seiner unvergleichlichen Art schon<br />
in die Herzen vieler Lindenstraßen-Fans gespielt. Ein Jahr, das viele grandiose Auftritte von Harry in der Lindenstraße<br />
brachte. Unvergessen vor allem die Szene, als er Oma Rosi und Frau Birkhahn als Messias erscheint,<br />
nachdem diese von Iffis und Heikos Haschkeksen probiert haben. Im Jahr 2000 gelingt es ihm zudem für eine<br />
längere Zeit, mit seinem offenen Bein Unterschlupf bei Gabi Zenker zu finden. Dies kommentierte er später<br />
mit der schönen Einschätzung, dass er stutzig wurde, als ihm Hans W. Geissendörfer eröffnete, dass man<br />
Harrys Rolle vertiefen wollte. Da hätte er schon damals ein offenes Bein mit tiefen Wunden vor Augen gehabt.<br />
Wie solle man auch sonst die Rolle eines Penners vertiefen können? Während der Lesung geht er auch auf die<br />
Lindenstraße ein. Er fragt das Publikum, wer denn regelmässig die Lindenstraße schaut. Als sich doch erstaunlich<br />
viele Besucher melden, zeigt sich Harry verwundert, denn schliesslich bekennen sich viele Leute öffentlich<br />
nicht dazu, die Lindenstraße zu sehen, genauso wie sie sich nicht dazu bekennen, zu McDonalds zu gehen<br />
oder bei Aldi einzukaufen.<br />
Auch auf der zweiten CD mit der Lesung in Kassel geht Harry auf die Lindenstraße ein. Er erkundigt sich, ob<br />
die Dame aus Kassel im Publikum ist, die als Komparsin ein paar Wochen zuvor mit ihm eine Szene im Akropolis<br />
gedreht hat. Als sie zusammen zum Einfangen der Atmosphäre eine "Nur Ton"-Aufnahme hatten, hatte er<br />
mehrfach "Sacknaht, Sacknaht, Sacknaht" ausgerufen, was es dann aber leider doch nicht in die Ausstrahlung<br />
geschafft hat. Wie es zu diesen Ausrufen gekommen ist, kann man auf der CD nachhören. Wie immer bei<br />
Harry auch hier wieder grandiose kurzweilige Unterhaltung. Das Fazit kann deshalb wieder nur heissen, dass<br />
es sich hier um einen Pflichtkauf für alle Harry Rowohlt- und Lindenstraßen-Fans handelt. Geistreiche und<br />
humorvolle Unterhaltung mit Haltung und Tiefgang, die erneut schmerzlich in Erinnerung ruft, welche Lücke<br />
Harrys Tod auch in der Lindenstraße hinterlassen hat. Zum Abschluss wie gewohnt noch kurz die Fakten zur<br />
Veröffentlichung:<br />
Titel:<br />
Verlag:<br />
Version:<br />
Laufzeit:<br />
Erschienen: September 2017<br />
ISBN: 978-3-89320-225-6<br />
Harry Rowohlt: Abschweifungen in Frankfurt und Kassel, live<br />
Edition Tiamat<br />
2 CDs im Jewelcase<br />
ca. 80 Minuten<br />
Preis: ca. 16 €<br />
Bestellung: www.exlibris.ch zum Preis von 22,90 Fr<br />
- 13 -
Nachgefragt...<br />
Interview mit Arne Rudolf<br />
Interview: Markus Rickli / Fotos: WDR<br />
Arne Rudolf wurde 1990 in Waldbröl geboren. Sein Debüt<br />
feierte er in Folge 1651 (19.11.2017). Arne Rudolf<br />
ist aus Kinofilmen wie "Freigeist", "Anton" und "Aus der<br />
Traum" bekannt, sowie aus Serien "SOKO Köln" oder<br />
"Unter Uns". Von 2011 bis 2013 besuchte er die "Film<br />
Acting School Cologne". Er ist Sänger und Songwriter<br />
der Kölner Rock/Metal-Band "Gleisser".<br />
Wie war Ihr beruflicher Werdegang?<br />
Bunt gemischt; Zeitung austragen, Barkeeper, Supermarkt,<br />
Nachtwächter – die üblichen Nebenjobs um sich über Wasser<br />
zu halten. Natürlich sind in den letzten Jahren nach und nach<br />
bezahlte Drehs dazu gekommen, wie zum Beispiel ein halbes<br />
Jahr bei "Unter Uns". Das hilft dann sehr.<br />
Wie sind Sie zur "Lindenstraße" gekommen?<br />
Ganz klassisch über ein Casting. Noch dazu ein ziemlich interessantes,<br />
da hier verschiedene Vater/Sohn Kombinationen<br />
ausprobiert wurden und wir direkt am Set gearbeitet haben.<br />
Welches sind Ihre beruflichen Pläne und Projekte?<br />
Ich würde wahnsinnig gern mal in einem historischen Film mitspielen,<br />
einem Western oder etwas Mittelalterliches. Aber als<br />
Schauspieler ist man natürlich grösstenteils auf die Angebote<br />
beschränkt. Deswegen schreibe ich nebenbei noch und mache<br />
Musik in der Band "Gleisser". In beiden Bereichen gibt es weniger<br />
Einschränkungen. Eine Zukunft hinter der Kamera kann ich<br />
mir gut vorstellen, Regie und Drehbuch etwa, aber nur parallel<br />
zur Schauspielerei. Die ist bei mir im Augenblick auf Platz Eins.<br />
Waren Sie schon einmal in der Schweiz?<br />
Als Kind haben meine Eltern mit mir und meinen Geschwistern<br />
Urlaub im Appenzeller Land und am Lago Maggiore gemacht.<br />
Das sind bis heute sehr schöne Erinnerungen.<br />
Wie lange möchten Sie bei der "Lindenstraße" bleiben?<br />
Solange wie es mir Spass macht, Konstantin zu sein und er interessante<br />
Geschichten bietet. Im Moment befinden wir uns am<br />
Anfang der Reise, da denke ich noch nicht über das Ende nach.<br />
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?<br />
Ich glaube meinen ersten Nebenjob habe ich im Archiv einer<br />
Rehaklinik gemacht. Berge von Akten auf einem stickigen Dachboden<br />
sortieren - ich habe es gehasst. Zum Glück war meine<br />
Motivation so auffällig, dass ich nach ein paar Monaten gekündigt<br />
wurde (lacht).<br />
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />
Ich habe viele Fragen und wenig Antworten. Zum Glück gibt es<br />
viele Dinge, die mich ehrlich begeistern und ablenken.<br />
Welche Szene haben Sie in besonderer Erinnerung?<br />
Das erste Mal mit den Kollegen im Wohnzimmer der Beimers zu<br />
sitzen. Ich hatte für einen kleinen Augenblick das Gefühl, irgendwie<br />
angekommen zu sein, sowohl als Konstantin, wie auch<br />
privat.<br />
- 14 -
Nachgefragt...<br />
Wie erklären Sie sich den Erfolg der "Lindenstraße"?<br />
Die "Lindenstraße" ist ein Spiegel der Gesellschaft, auch wenn<br />
das Spiegelbild mal nicht so hübsch ist. In Kombination mit den<br />
vertrauten und lieb gewonnenen Figuren, die die Zuschauer<br />
teils über viele Jahre hinweg kennen lernen, ergibt das eine seltene<br />
Mischung mit Sogwirkung.<br />
Welches sind Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen?<br />
Band und Schreiben finden streng genommen in meiner Freizeit<br />
statt, aber in beidem steckt zu viel Ehrgeiz, als dass ich sie als<br />
Freizeitbeschäftigung bezeichnen würde. Entspannung ist für<br />
mich ein gutes Buch, eine gute Serie, oder ein gutes Spiel. Videospiele<br />
erhalten meiner Meinung nach aber immer noch viel<br />
zu wenig künstlerische Anerkennung.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsessen?<br />
Die Bratkartoffeln meiner Oma. Gefolgt von ihrem Nudelsalat.<br />
Wie starten Sie jeweils in einen neuen Tag?<br />
Mit Ruhe und Kaffee. Wenn ich nicht anders muss, komme ich<br />
immer erst gegen Abend in Schwung.<br />
Welche berühmte Persönlichkeit möchten Sie gerne einmal<br />
kennen lernen?<br />
Lebend? Tom Hardy. Mit dem würde ich gern mal einen trinken<br />
gehen. Tot: Dostojewski. Ich hätte da ein paar Fragen.<br />
Was machen Sie sonntags um 18:50 Uhr?<br />
Puh, Wohnung putzen oder so, kommt ja nichts Vernünftiges im<br />
Fernsehen… Quatsch :-) "Lindenstraße" gucken.<br />
Setzen Sie sich für Hilfsorganisationen ein?<br />
Mit meiner Rolle als Konstantin habe ich angefangen mich mit<br />
Leukämie, bzw. der DKMS auseinander zu setzen und versuche<br />
die Leute zu ermutigen, sich als Spender registrieren zu lassen.<br />
Es gibt einfach keinen Grund der dagegen spricht, das zu tun.<br />
Also wenn DU das hier liest und noch nicht registriert bist – bitte<br />
tue es. Es ist so wenig Aufwand und kann Leben retten. Ansonsten<br />
spende ich einen jährlichen Betrag an eine Hilfsorganisation<br />
für Tierheime. Den Namen möchte ich nicht nennen, weil ich<br />
finde, dass jeder Mensch sich selber fragen und informieren<br />
muss, wo er spenden möchte.<br />
Was halten Sie von Daily-Soaps?<br />
Gemischte Gefühle. Meine Zeit bei "Unter Uns" hat mir wahnsinnig<br />
viel Spass gemacht. Aber der Zeitdruck ist in jedem Bereich<br />
zu merken, was sich leider oft auf die Qualität auswirkt. Dennoch<br />
finde ich es sehr beeindruckend, dass trotzdem so viele<br />
gute Szenen, Folgen und Schauspieler dabei sind. Und es ist eine<br />
wahnsinnig gute Schule.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Dass sich deutsche Serien und Filme mehr trauen, sowohl was<br />
die Besetzung, als auch die Inhalte angehen. Ein riesengrosser<br />
Schritt in die richtige Richtung wäre, unbekannte, aber talentierte<br />
Regisseure mehr zu fördern und mehr Freiheit bei Inhalt<br />
und Cast zu geben. Wir haben die Talente in Deutschland (und<br />
jedem Land auf dieser Erde) um ganz grosse Filme und Serien<br />
zu machen.<br />
http://www.thomas-wernicke.de/katalog/rudolf.html<br />
- 15 -
Nachgefragt...<br />
Interview mit Axel Holst<br />
Interview: Markus Rickli / Fotos: WDR<br />
Axel Holst wurde 1967 in Neustrelitz geboren. Er absolvierte<br />
ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst<br />
Ernst Busch in Rostock. Es folgten zahlreiche Engagements<br />
an namhaften Bühnen. Vor der Kamera<br />
stand er u.a. für "SOKO Stuttgart" und "German Angst".<br />
Axel Holst ist auch als Schauspieldozent und Theaterregisseur<br />
tätig. Zudem arbeitet er als Autor und Grafiker.<br />
Seinen ersten Auftritt als "Roland Landmann" hatte er<br />
in Folge 1650 (12.11.2017).<br />
Wie war Ihr beruflicher Werdegang?<br />
Lehre als Buchdrucker, Studium der Malerei und Grafik, Schauspielstudium<br />
an der HMT (Hochschule für Musik und Theater)<br />
Rostock, sowie Engagements an vielen deutschen Bühnen, zuletzt<br />
am Schauspiel Essen.<br />
Wie sind Sie zur "Lindenstraße" gekommen?<br />
Ich wurde in einem Casting ausgewählt.<br />
Welches sind Ihre beruflichen Pläne und Projekte?<br />
Theaterspielen!!!<br />
Waren Sie schon einmal in der Schweiz?<br />
Ich war einmal in Zürich und habe es geliebt, dort zu sein!<br />
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?<br />
Als Buchdrucker.<br />
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />
Ich bin hartnäckig, treu und verspielt<br />
Welche Szene haben Sie in besonderer Erinnerung?<br />
Die Krankenhausszene mit meinem Filmsohn aus Folge 1653,<br />
denn diese Szene war sehr emotional.<br />
Wie erklären Sie sich den Erfolg der "Lindenstraße"?<br />
Sie ist ehrlich und lässt aktuelle Themen einfliessen.<br />
Welches sind Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen?<br />
Zeichnen und viel Zeit mit meiner Familie verbringen.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsessen?<br />
Mecklenburger Schmorgurken.<br />
Welche Musik hören Sie am liebsten?<br />
Die Musik meiner Frau, der Singer/Songwriterin U.T.A. (neues<br />
Album: "VITAMIN D")<br />
Wie starten Sie jeweils in einen neuen Tag?<br />
Mit viiiel Kaffee.<br />
Was machen Sie sonntags um 18.50 Uhr?<br />
In der Regel sitze ich zu dieser Zeit in der Theatermaske, ansonsten<br />
gucke ich "Lindenstraße" mit den Kids.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Gesundheit für meine Lieben und mich.<br />
- 16 -
Nachgefragt...<br />
13 Fragen an Greta Goodworth<br />
Interview: Markus Rickli / Fotos: WDR<br />
Greta Goodworth wurde am 10. Juli 1999 in Köln geboren.<br />
Bereits 2008 begann Greta Goodworth ihre Theaterlaufbahn<br />
an der Rochus-Musikschule in Köln und<br />
übernahm schon bald Rollen in verschiedenen TV-<br />
Produktionen. Neben der Schauspielerei begeistert sie<br />
sich für Ballett, Turnen und Chormusik.<br />
Wie denken Sie über Mode?<br />
Meiner Meinung nach ist Mode etwas, das uns die Möglichkeit<br />
gibt, unsere Persönlichkeit auszudrücken. Kleidung macht den<br />
ersten Eindruck, und der ist wichtig.<br />
Wie denken Sie über Familie und Kinder?<br />
Familie ist mir sehr wichtig! Ich freue mich schon darauf, eines<br />
Tages meine eigene zu gründen.<br />
Welches ist Ihr Lieblingstier?<br />
Elefanten und Faultiere <br />
Welches war Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Schauspielerin/Tänzerin<br />
Worüber können Sie lachen?<br />
Über Ironie und Sarkasmus am meisten.<br />
Welches ist Ihre Lieblingsjahreszeit?<br />
Herbst!!<br />
Gibt es für Sie ein Lebensmotto?<br />
Glück muss man wählen.<br />
Wie denken Sie über die Ehe?<br />
Für mich ist Ehe das wunderbare Versprechen (vor Gott), sich<br />
für immer treu zu sein und niemals aufzuhören an Differenzen<br />
zu arbeiten.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsland?<br />
Meine wunderschöne, zweite Heimat Australien!<br />
Welches ist Ihre Lieblingsstadt?<br />
KÖLN!<br />
An welchem Ort fühlen Sie sich am wohlsten?<br />
In der Tanzschule.<br />
Welches ist Ihre Lieblingssportart?<br />
Klassisches Ballett und Contemporary <br />
Welches war Ihr schwierigster Dreh für die "Lindenstraße"?<br />
Das kann ich im Moment noch nicht verraten!<br />
- 17 -
Helgas Leben<br />
Rollenbiografie Helga Beimer (16. Teil)<br />
- Die Folgen 1591 - 1655<br />
Quelle: www.lindenstrasse.de / Fotos: WDR<br />
Folge 1607 (4. Dezember 2016)<br />
Traurige Helga: Es ist jetzt fast ein Jahr her, dass Erich gestorben<br />
ist. Helga vermisst ihren geliebten Mann Tag für Tag. Zu<br />
allem Überfluss gibt es auch noch Ärger in der Senioren-WG:<br />
Andy ist sauer auf Lea, weil sie in der letzten Woche eine Explosion<br />
verursacht hatte, bei der Nico sich verletzt hat. Seinen<br />
Ärger lässt Andy Mitbewohnerin Helga spüren. Die wiederum<br />
versucht, ihre Enkelin zu verteidigen. Andy sieht ein, dass er<br />
Helga Unrecht tut und er entschuldigt sich bei ihr. Bei Bier und<br />
Spiegeleiern vertragen sich die beiden wieder.<br />
Folge 1617 (19. Februar 2017)<br />
Helga traut weder ihren Augen noch ihren Ohren: Als sie Hans mit einem Vaporisator auf der heimischen<br />
Couch überrascht, erfährt sie, dass ihr Ex-Mann regelmässig Cannabis raucht. Der Hanfkonsum lindere die<br />
Beschwerden seiner Parkinson-Erkrankung, begründet Hans sein Handeln. Dennoch ist Helga zutiefst besorgt:<br />
Cannabis ist und bleibt eine Droge. Was ist mit den Nebenwirkungen?<br />
Folge 1618 (26. Februar 2017)<br />
Helgas Neugier ist geweckt. Irgendetwas Dubioses geht bei Hans und Anna vor. Hans raucht neuerdings Hanf<br />
und Anna verlässt täglich mit unbekanntem Ziel das Haus. Helga geht der Sache auf den Grund. Als Hans ein<br />
Nickerchen hält, durchsucht sie die Wohnung der beiden und findet die Cannabispflanzen. Hans und Anna<br />
müssen Helga reinen Wein einschenken: Sie erklären ihr, wie es zu dem Anbau des Marihuanas und dem<br />
anschliessenden Drogenhandel kam. Sie erläutern Helga auch, dass Hans auf die Einnahmen des Hanfverkaufs<br />
angewiesen ist, weil damit seine kostspielige Therapie finanziert wird. Helgas Zweifel bleiben jedoch. Cannabis<br />
ist und bleibt eine Droge. Wird Helga Hans und Anna anzeigen?<br />
Folge 1619 (5. März 2017)<br />
Erleichterung bei Hans und Anna: Helga wird sie nicht anzeigen. Sie hatte herausgefunden, dass Hans und<br />
Anna Hanf anpflanzen und es an Parkinsonpatienten verkaufen. Helga knüpft ihr Schweigen jedoch an Bedingungen:<br />
Hans und Anna können ihr "Geschäft" weiter betreiben, wenn sichergestellt ist, dass sie das Cannabis<br />
nur an Erkrankte abgeben. Des Weiteren möchte sie mehr Zeit mit Hans verbringen. Wenn Anna unterwegs<br />
ist, möchte Helga bei ihrem Ex nach dem Rechten schauen. Letzteres passt Hans und Anna eigentlich gar<br />
nicht, aber sie stimmen zähneknirschend zu. Und nach eine paar heimlichen Zügen aus Hans Vaporisator sieht<br />
die Welt für Anna auch wieder etwas rosiger aus.<br />
Folge 1620 (12. März 2017)<br />
Grossalarm bei Hans und Anna: Helga hat von Nina erfahren,<br />
dass gegen die beiden eine Anzeige wegen Drogenhandels vorliegt.<br />
In Windeseile muss jetzt der Cannabis verschwinden.<br />
Noch während Helga und Anna die Pflanzen in Müllsäcken aus<br />
dem Haus schaffen, fährt die Polizei schon vor. Zwei Beamte<br />
durchsuchen wenig später Hans' Wohnung. Er gibt zu, dass er<br />
wegen seiner Parkinsonerkrankung Cannabis raucht. Den Vorwurf<br />
des Drogenhandels weist Hans entschieden von sich. Die<br />
Polizisten finden nichts Verdächtiges und verlassen die Lindenstraße<br />
wieder. Helga und Anna haben in der Zwischenzeit das Hanf entsorgt und staunen bei ihrer Rückkehr<br />
nicht schlecht, als Hans verkündet, jetzt erst recht das "Geschäft" weiterführen zu wollen. Denn: Die Polizisten<br />
hatten mit dem armen kranken Mann Mitleid und werden ihn bestimmt nie wieder behelligen.<br />
Folge 1625 (16. April 2017)<br />
Arme Helga. Es ist Ostern, und sie ist ganz alleine. Gabi und Andy sind bei ihrer Familie zum Essen eingeladen,<br />
und Klaus und Mila sind verreist. Dann kommt es auch noch zum Streit mit ihrer Intimfeindin Anna. Als Gabi<br />
und Andy heimkehren, finden sie eine traurige und einsame Helga in der Wohnung vor. Besonders an Feiertagen<br />
vermisst Helga ihren Erich. Gabi spricht mit Anna über Helgas Einsamkeit. Anna sieht nur eine Lösung:<br />
Sie müssen einen neuen Mann für Helga finden. Dann hätte Anna auch ihren Hans endlich wieder ganz für<br />
sich allein. Hier Foto Helga einfügen<br />
- 18 -
Helgas Leben<br />
Folge 1626 (23. April 2017)<br />
Gabi und Anna sind sich einig: Helga braucht einen Mann. Seit dem Osterfest nagt die Einsamkeit wieder mehr<br />
an ihr. Anna ist ausserdem von Helgas aufdringlicher Art genervt. Sie will mit ihrem Hansemann endlich wieder<br />
ungestört sein. Leider ist weit und breit kein passender Kavalier für Helga in Sicht. Schliesslich erinnert sich<br />
Klaus im Gespräch mit Gabi an einen verflossenen Liebhaber seiner Mutter: Herrn Lösch. Prompt ruft Gabi ihn<br />
an und arrangiert heimlich ein Treffen.<br />
Folge 1627 (30. April 2017)<br />
Überraschung für Helga: Ihr früherer Verehrer Wilhelm Lösch steht unangemeldet mit einem grossen Blumenstrauss<br />
vor ihrer Tür. Vor 20 Jahren hatte sich Helga auf eine Affäre mit ihm eingelassen. Helga ist nicht<br />
besonders erfreut, Wilhelm wiederzusehen. Gabi hatte Lösch ausfindig gemacht und ihn angerufen. Sie ist der<br />
Meinung, Helga fühle sich einsam und brauche unbedingt wieder einen Partner. Als Helga von der Kuppelei<br />
erfährt, ist sie wütend auf Gabi. Und eine alte Affäre möchte sie schon gar nicht aufwärmen. Sie zeigt Lösch<br />
wo die Türe ist und verbittet sich weitere Einmischungen in ihr Privatleben.<br />
Folge 1628 (7. Mai 2017)<br />
Helga hat ein Date. Und zwar mit ihrem ewigen Rosenkavalier<br />
Wilhelm Lösch. Eigentlich will sie ihn gar nicht erneut treffen,<br />
aber sie hat Gabis Drängen nachgegeben. Gabi und Andy sind<br />
der Meinung, Lösch habe eine zweite Chance verdient. Zunächst<br />
verläuft das "Rendezvous" überhaupt nicht romantisch.<br />
Jedoch: Nach einer feuchtfröhlichen Weinprobe im "Akropolis"<br />
scheinen Helga und Lösch wieder Feuer gefangen zu haben.<br />
Beschwipst und bester Laune landen die beiden in Helgas<br />
Schlafzimmer. Gabi und Andy können nur noch staunen.<br />
Folge 1629 (14. Mai 2017)<br />
Helga ist verknallt wie ein Teenager. Sie und Wilhelm Lösch geniessen ihre Zweisamkeit in vollen Zügen.<br />
Während sich Gabi für ihre Freundin Helga freut, ist Andy von den ständigen Sexgeräuschen in der Wohnung<br />
nur noch genervt. Als ihm Lösch dann noch ein Gespräch über Potenzmittel aufzwingt, reicht es Andy und er<br />
ergreift die Flucht.<br />
Folge 1630 (21. Mai 2017)<br />
Obwohl Helga die Zweisamkeit mit ihrem Wilhelm geniesst, ist sie von seiner teilweise aufdringlichen Art<br />
zunehmend genervt. Auch Andy und Gabi sehnen sich nach ihrer entspannten 3er-WG zurück. Besonders Andy<br />
ist von der ständigen Anwesenheit seines "Mitbewohners" schon eine Weile genervt. Als Helga Erichs Grab<br />
besuchen will, drängt sich Lösch sogar auf und begleitet sie. Nicht einmal dort hat Helga Ruhe vor ihm. Sie<br />
muss den ununterbrochen quasselnden Wilhelm in die Schranken weisen. Am Abend dann überrumpelt Lösch<br />
Helga mit seiner neusten Idee: Er will bei ihr einziehen.<br />
Folge 1631 (28. Mai 2017)<br />
Gereizte Stimmung in der Alten-WG: Lösch zieht tatsächlich bei Helga ein. Und er kommt nicht alleine. Er<br />
bringt seine sprechende Kakadu-Dame "Ella" mit. Gabi und Andy haben daraufhin ein ernstes Wort mit Helga<br />
zu reden. Sie glauben, dass Lösch eigentlich gar nicht zu Helga passt und dass sie sich selbst etwas vormacht.<br />
Helga wird nachdenklich und bittet Wilhelm zu einem klärenden Gespräch. Sie macht Schluss mit ihm. Denn:<br />
Von Liebe kann bei ihr nicht die Rede sein. Traurig packt Wilhelm seine Sachen – und den Käfig mit Ella – und<br />
macht sich auf die Heimreise. Eines ist Helga in den letzten Wochen klar geworden: Die schönen Jahre, die<br />
sie mit Erich und Hans verbringen durfte, sind endgültig vorbei. Dafür gibt es keinen Ersatz.<br />
Folge 1637 (9. Juli 2017)<br />
Berauscht von einer Überdosis Cannabis, sucht Hans Helgas<br />
Nähe. Bei einem gemeinsamen Tanz macht er ihr Komplimente<br />
und schwärmt sogar von alten Zeiten. Wie es wohl gewesen<br />
wäre, wenn sie zusammengeblieben wären? Helga ist<br />
völlig durcheinander und merkt, dass sie noch Gefühle für<br />
Hans hat. Das bleibt auch Gabi nicht verborgen. Helga wird<br />
sich doch nicht wieder in Hans verlieben?<br />
- 19 -
Helgas Leben<br />
Folge 1641 (10. September 2017)<br />
Klaus hat sein Wort gehalten. Ohne viel Aufhebens hat er Neyla<br />
geheiratet, um ihrer drohenden Abschiebung zuvorzukommen.<br />
Als die frisch Vermählten vom Standesamt zurückkommen, wartet<br />
eine Überraschung auf sie: Helga hat spontan eine Hochzeitsfeier<br />
im "Akropolis" organisiert – denn sie weiss nicht, dass<br />
es sich um eine Scheinehe handelt.<br />
Folge 1642 (17. September 2017)<br />
Neyla und Klaus haben ihre Hochzeitsfeier gut überstanden.<br />
Niemand scheint Verdacht zu schöpfen, dass es sich um eine<br />
Scheinehe handelt. Bis Neyla im Treppenhaus Hans über den Weg läuft und sich bei einem Smalltalk in grosse<br />
Widersprüche verstrickt. Hans berichtet Helga von diesen Ungereimtheiten. Helga wird sofort misstrauisch und<br />
befürchtet, dass Klaus einer Heiratsschwindlerin auf den Leim gegangen ist. Sie erklärt die Angelegenheit zur<br />
"Beimer"-Sache und will Neyla bei einem gemeinsamen Abendessen auf den Zahn fühlen. Klaus gelingt es<br />
zunächst, alle Zweifel auszuräumen. Doch als Neyla einen Schwank aus ihrem Leben erzählt, verhaspelt sie<br />
sich derart, dass bei Helga und Hans die Alarmglocken schrillen.<br />
Folge 1643 (24. September 2017)<br />
Helga findet beim Durchforsten von Klaus‘ Wohnung ein Familienfoto der Bakkoushs. Ist das etwa der Beweis,<br />
dass Neyla eine Heiratsschwindlerin ist? Da Helga und Hans keine Ruhe geben, beschliessen Klaus und Neyla,<br />
ihnen die Wahrheit zu sagen. Helga und Hans versprechen, die Scheinehe für sich zu behalten. Am Abend<br />
lassen die beiden den Tag dann Revue passieren. Dabei schwelgen sie in Erinnerungen an alte "Beimer-Zeiten".<br />
Helga wird plötzlich so sehr von ihren Gefühlen überwältigt, dass sie Hans küsst.<br />
Folge 1644 (1. Oktober 2017)<br />
Helga meidet Hans, nachdem er ihre Avancen brüsk zurückgewiesen<br />
hatte. Dabei will sie doch eindeutige Signale von ihm<br />
wahrgenommen haben. Ein grosses Missverständnis, findet<br />
Hans. Allerdings waren seine Sinne durch seinen vorherigen<br />
Hanfkonsum getrübt… Neyla bemerkt die Spannungen zwischen<br />
ihren "Schwiegereltern" und lädt sie zum Essen ein.<br />
Schnell durchschaut sie, dass Helga immer noch Gefühle für<br />
Hans hat und darunter leidet. Neyla zeigt sich verständnisvoll<br />
und wird zu Helgas Vertrauter.<br />
Folge 1647 (22. Oktober 2017)<br />
Klaus ist seinen Eltern für die Unterstützung rund um seine Scheinehe mit Neyla sehr dankbar und schenkt<br />
den beiden Theaterkarten. Neyla weiss, dass das keine gute Idee war, worauf sie Klaus von Helgas erneuten<br />
Gefühlen für Hans erzählt. Klaus ist baff und er beginnt sich um seine Mutter ernsthafte Sorgen zu machen.<br />
Doch Helga spielt die Angelegenheit herunter und versichert ihm, dass alles in Ordnung sei. Sie geht einfach<br />
ohne Hans ins Theater und kehrt überaus beschwingt zurück. Inspiriert von ihrer reiselustigen Sitznachbarin<br />
im Theater beschliesst Helga, einen längeren Urlaub zu planen - zum Beispiel nach Tunesien, ins Land ihrer<br />
Schwiegertochter. Nun ist Klaus erst recht in Sorge, denn er hält das für viel zu gefährlich.<br />
Folge 1650 (12. November 2017)<br />
Helga macht sich abreisebereit, um ihren Urlaub nach Tunesien anzutreten. Ganz zur Freude von Gaby, denn<br />
endlich haben Andy und sie die Wohnung mal für sich alleine.<br />
Folge 1653 (3. Dezember 2017)<br />
Helga hat ihren Tunesien-Urlaub gut überstanden. Um ihre Wiederkehr zu feiern und einige Mitbringsel zu<br />
verteilen, lädt sie Gabi, Andy, Iffi, Roland und Konstantin zum Essen ein.<br />
Im nächsten Heft geht’s weiter…<br />
- 20 -
Nachgefragt...<br />
10 Fragen an Ayman Cherif<br />
Interview: Markus Rickli / Fotos: WDR<br />
Ayman Cherif wurde am 27. Oktober 1983 in Düsseldorf<br />
geboren und wuchs in Bamberg auf. Seine Schauspielausbildung<br />
absolvierte er an der Schauspielschule<br />
Erlangen. Ab Folge 1612 "Der Schleuser" (Sendedatum:<br />
15. Januar 2017) spielt er die Rolle des Tunesiers<br />
"Yussuf Bakkoush" in der "Lindenstraße". Seit 2006<br />
wirkt Ayman Cherif in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen<br />
mit. Der Rheinländer mit tunesischen Wurzeln lebt<br />
in Berlin.<br />
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und Ihrer<br />
Rolle?<br />
Wenige, ausser dem kulturellen Hintergrund.<br />
Welches sind Ihre beruflichen Pläne und Projekte?<br />
Ich engagiere mich sehr für die Entfaltung der elektronischen<br />
Musik.<br />
Waren Sie schon einmal in der Schweiz?<br />
Meine Schwester hat lange in Lausanne gewohnt, ich mag die<br />
Schweiz sehr.<br />
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?<br />
Mein erstes Geld habe ich als Kellner verdient.<br />
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />
Ich bin der klassische "Oppositionelle": Wenn alle dafür sind,<br />
bin ich dagegen.<br />
Welches sind Ihre Lieblingsfarben?<br />
Schwarz, Blau und Rot.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsfilm?<br />
Forrest Gump.<br />
Welche Musik hören Sie am Liebsten?<br />
Elektro.<br />
Wie starten Sie jeweils in einen neuen Tag?<br />
Ich bin jeden Morgen dankbar, da zu sein.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Dass wir unsere zerstörerischen Gewohnheiten ablegen.<br />
- 21 -
Nachgefragt...<br />
12 Fragen an Dunja Dogmani<br />
Interview: Markus Rickli / Fotos: WDR<br />
Dunja Dogmani wurde am 23. März 1977 in Freudenstadt<br />
geboren. Seit Folge 1612 (15. Januar 2017) spielt<br />
sie die Rolle der Tunesierin Neyla Beimer.<br />
Wie war Ihr beruflicher Werdegang?<br />
Theater, Theater, Theater.<br />
Wie sind Sie zur "Lindenstraße" gekommen?<br />
Mit dem Auto:))<br />
Welches sind Ihre beruflichen Pläne und Projekte?<br />
Weiterhin Theater zu spielen.<br />
Waren Sie schon einmal in der Schweiz?<br />
Ich bin fast jedes Jahr in der Schweiz, weil ich dort Familie und<br />
Freunde habe. Ich mag das Land und die Leute sehr. Besonders<br />
Zürich und die Berge gefallen mir gut.<br />
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?<br />
Mit Eis verkaufen;)<br />
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />
Ich bin humorvoll, flexibel, spontan, zuverlässig, vertrauenswürdig.<br />
Mit mir kann man Pferde stehlen…<br />
Welche Szene haben Sie in besonderer Erinnerung?<br />
Die Hochzeit von Neyla und Klaus ist unvergesslich, weil so viele<br />
Stammfiguren anwesend waren. Im Akropolis war alles schön<br />
gedeckt und ich hatte ein besonders hübsches Kleid an. Ausserdem<br />
die Gefängnisszenen mit Yussuf: Die Atmosphäre in einem<br />
Gefängnis lösen etwas Beklemmendes aus.<br />
Wie erklären Sie sich den Erfolg der "Lindenstraße"?<br />
Die "Lindenstraße" bleibt immer im Zeitgeschehen und scheut<br />
sich nicht brisante Themen aufzugreifen.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsessen?<br />
Mein Lieblingsessen kommt aus der italienischen, arabischen<br />
und thailändisch/japanischen Küche. Ich mag auch sehr gerne<br />
deutsche Hausmannskost.<br />
Wie starten Sie jeweils in einen neuen Tag?<br />
Am liebsten mit einem Kaffee.<br />
Setzen Sie sich für Hilfsorganisationen ein?<br />
Ich bin Mitgründerin und engagierte Botschafterin von<br />
coinsence.org, einer Kollaborationsplattform, die ehrenamtliches<br />
Engagement fördert und Communities/Gemeinschaften ermöglicht,<br />
eigene Währungen zu schöpfen, um soziale, ökologische<br />
und kulturelle Projekte zu finanzieren.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Gesund und munter bleiben. Eine friedvollere Welt mit viel gesunder<br />
Natur.<br />
- 22 -
Abschied<br />
Joachim H. Luger verlässt die "Lindenstraße"<br />
Text: Pressebüro Lindenstraße/Foto: WDR<br />
Produzent Hans W. Geissendörfer: "Joachim Luger hat<br />
seinen Hans Beimer vom ersten Tag an mit Liebe und<br />
Können verkörpert. Wir, die Lindenstraße und ich, sind<br />
ihm zu sehr grossem Dank verpflichtet."<br />
Barbara Buhl, Leiterin PG WDR-Fernsehfilm und Kino:<br />
"Joachim Luger hat mit seiner Figur Hans Beimer die<br />
langjährige Serie von Beginn an entscheidend geprägt.<br />
Der WDR ist stolz auf diese grossartige Lebensleistung<br />
und lässt Joachim Luger nur schweren Herzens ziehen."<br />
Hans Beimer, auch als "Vater der Nation" bezeichnet,<br />
hat in seinem ereignisreichen Leben viele Höhen<br />
und Tiefen erlebt. Nun hat sein Darsteller Joachim<br />
H. Luger (74) entschieden, die Haut, in die er seit fast<br />
33 Jahren geschlüpft war, abzulegen. Er beendet auf eigenen Wunsch sein Engagement in der Serie. Hier wird<br />
er am 02. September ein letztes Mal zu sehen sein. In der Folge 1685 "Die Ruhe nach dem Sturm" (18:50 Uhr<br />
im Ersten) stirbt Hans Beimer. Wie, das bleibt bis zu diesem Tag ein Geheimnis. Damit geht eine Ära zu Ende,<br />
denn Joachim H. Luger gehört seit der ersten Folge zum Hauptcast der "Lindenstraße". Luger, der in Bochum<br />
und Berlin lebt, geht "mit einem weinenden und einem lachenden Auge": "Der Schritt, mich nach über drei<br />
Jahrzehnten von meiner Figur Hans Beimer, von dem mir sehr vertrauten Ensemble und Team zu verabschieden,<br />
ist mir nicht leicht gefallen. Die 'Lindenstraße' war wie eine zweite Familie für mich, ich habe mich immer<br />
sehr aufgehoben gefühlt. Ich bin Hans W. Geissendörfer zutiefst dankbar, dass seine Wahl damals auf mich<br />
gefallen ist und er mir in all den Jahren die Treue gehalten hat. Im Oktober werde ich 75 Jahre alt und da<br />
möchte ich noch einmal Neues wagen, einfach freier in meinen Möglichkeiten und Entscheidungen sein, mehr<br />
Theater spielen oder vielleicht auch in andere Rollenfiguren schlüpfen. Und ich möchte gern mehr Zeit für<br />
meine Frau, meine Kinder und Enkelkinder haben. Wenn ich zu neuen Ufern aufbreche, dann meine ich damit<br />
auch, dass ich meiner Segel-Leidenschaft mehr nachgehen kann. Ich bin sehr gespannt darauf, was mich in<br />
meinem letzten Lebensabschnitt noch erwarten wird." Die "Lindenstraße"-Zuschauer lernten Joachim H. Luger<br />
mit der ersten Folge im Dezember 1985 kennen: Als Ehemann von "Mutter" Helga Beimer und Vater der<br />
gemeinsamen Kinder Marion, Klaus und Benny. Als Hans Beimer zum Entsetzen der Nation 1988 "seine Taube"<br />
verliess, weil er sich in die junge Nachbarin Anna Ziegler verliebte, kamen mit Sarah, Sophie, Tom und Martin<br />
'Mürfel' vier weitere Kinder dazu. Stark gefordert war Hans Beimer, inzwischen auch Grossvater, als er 2013<br />
mit fast 70 Jahren noch einmal Vater wurde. 2015 musste Hans eine schockierende Nachricht verkraften: Er<br />
bekam die Diagnose Parkinson. Die Symptome seiner Erkrankung lindert er inzwischen mit Cannabis. Bis heute<br />
muss sich Hans Beimer irgendwie mit den ewigen Rivalinnen Helga und Anna arrangieren – man lebt halt in<br />
der Lindenstraße Nr. 3 unter einem Dach. Produzent Hans W. Geissendörfer erinnert sich daran, wie er Joachim<br />
H. Luger vor 33 Jahren für die Rolle entdeckte. "Die Besetzung für das damals ungewöhnliche Vorhaben einer<br />
Endlosserie war so gut wie perfekt, nur für eine der wichtigsten Männerrollen konnte ich niemanden finden.<br />
Über 80 Gespräche und 'Begutachtungen' brachten kein Ergebnis. Ich begann bereits an meiner Rollenidee,<br />
der Figur in meinem Kopf zu zweifeln, aber da stand er plötzlich vor mir: Joachim Hermann Luger! Er hatte<br />
von dem Casting gehört. Sofort war mir klar: Helga Beimer hat ihren Hans! Ein Paar, wie ich es mir erträumt<br />
hatte: zwar ein bisschen spiessig, aber zugleich auch weltoffen; konservativ, aber auch wieder modern. Alles<br />
in allem ein gutbürgerliches Ehepaar, mit dem sich Millionen von Zuschauern anfreunden und identifizieren<br />
können. Wenn ich mich recht erinnere, verzichtete ich auf Probeaufnahmen und gab Luger einen Vertrag über<br />
ein erstes Jahr. Und vom ersten Drehtag an vermochte er mit Liebe und Können den Hans Beimer zu verkörpern.<br />
Er hat diese Figur stets ernst genommen, er hat sie akzeptiert wie sein zweites Ich. Als Regisseur der<br />
ersten 30 Folgen machte er es mir damals nicht leicht, denn wir hatten jeweils unser eigenes Bild von Hans<br />
Beimer. Nur allmählich näherten sich unsere Vorstellungen an und wir waren am Ende dann doch sehr happy<br />
mit dem, was wir zusammen aufbauten: Eine Kunstfigur, die so lebendig ist, dass sie Realität geworden ist.<br />
Wir, die 'Lindenstraße' und ich, sind Joachim Luger zu sehr grossem Dank verpflichtet."<br />
"Der WDR ist stolz auf diese grossartige Lebensleistung"<br />
Barbara Buhl, Leiterin PG WDR-Fernsehfilm und Kino: "Joachim Luger hat mit seiner Figur Hans Beimer die<br />
langjährige Serie von Beginn an entscheidend geprägt. Über viele Jahre hinweg hat er das Auf und Ab eines<br />
mehrfachen Familienvaters durchlebt. Dabei hat Joachim Luger einen gleichermassen eigenwilligen wie für<br />
eine breite Zuschauerschaft zugänglichen Charakter geschaffen. Dies über einen solch langen Zeitraum aufrecht<br />
zu erhalten, ist alles andere als selbstverständlich. Der WDR ist stolz auf diese grossartige Lebensleistung<br />
und lässt Joachim Luger nur schweren Herzens ziehen."<br />
- 23 -
Rollenbiografie: Hans Beimer<br />
Quelle: www.lindenstrasse.de / Fotos: WDR<br />
Hans Leben<br />
Hans Beimer kämpft Zeit seines Lebens für seine Ideale und geht dabei nicht selten bis an den Rand seiner<br />
Kraft und Gesundheit. Er ist Vater und Grossvater mit Leib und Seele. Keine leichte Aufgabe angesichts seiner<br />
Nachkommenschar: Aus seiner ersten Ehe mit Helga Beimer gehen drei Kinder hervor und gemeinsam mit<br />
seiner zweiten Ehefrau Anna Ziegler zieht er fünf Kinder gross. Auf ganz besondere Weise fordert ihn das<br />
Leben seit dem Jahr 2013 heraus: Mit beinahe 70 Jahren wird Hans Vater des kleinen Emil und erfährt wenig<br />
später, dass er an Parkinson erkrankt ist. All die Sorgen auszuhalten, die die Familie, das Scheitern einer<br />
beruflichen Karriere und die oft unsichere finanzielle Lage mit sich bringen, erfordert viel Kraft. Die schöpft<br />
Hans aus der Verbundenheit mit seinen Kindern und aus der grossen Liebe zu seiner Frau Anna. Auch seine<br />
erste Ehefrau Helga ist und bleibt ein Stützpfeiler seines Lebens. Anno 1985 lebt der verbeamtete Sozialarbeiter<br />
Hans Beimer mit seinen Lieben im Haus Lindenstraße Nr. 3. Hans ist das klassische Oberhaupt der Familie,<br />
der Alleinverdiener, der sich nach Feierabend an den gedeckten Tisch setzt. Seine Frau Helga ist mit Leib und<br />
Seele Hausfrau und Mutter, die vor allem Nesthäkchen Klausi betüdelt und die Familientraditionen wie Hausmusik<br />
zu Weihnachten (Folge 1) aufrecht hält. Alles könnte in geordneten Bahnen laufen, wären da nicht die<br />
beiden Teenager Marion und Benny, die ständig für Ärger sorgen und aus den bestehenden Konventionen<br />
auszubrechen drohen. Im Jahr 1986 reissen die Probleme mit Marion und Benny nicht ab. Marion geht zunehmend<br />
eigener Wege und die Eltern müssen lernen, ihre Älteste ziehen zu lassen. Der aufsässige Benny präsentiert<br />
eine schlechte Note nach der anderen und avanciert im Laufe des Jahres vom Schulverweigerer zum<br />
"Öko-Rebellen". Auch wenn Hans und Helga es eigentlich gar nicht so falsch finden, wofür er sich engagiert,<br />
so fragen sie sich doch, warum es ausgerechnet ihr Benny sein muss, der dauernd aus der Reihe tanzt. 1987<br />
wächst in Hans und Helga der Wunsch nach einem Häuschen im Grünen. Hans macht Nägel mit Köpfen und<br />
kauft ein Haus in Baldham, bereut sogleich den spontanen Kauf und ist entsetzt über die Rücktrittforderung<br />
des Maklers in Höhe von 40.000 DM. Nachdem Untersuchungen des Bauamts eingeleitet wurden, stellt sich<br />
heraus, dass der Kaufvertrag ungültig war und die Rücktrittsforderung damit hinfällig ist (Folge 82). Angesichts<br />
der angespannten Lage kommt es nicht selten zum handfesten Ehestreit zwischen Hans und Helga. Wenige<br />
Wochen später beschliessen die Beimers, Helgas Onkel Franz Wittich vorübergehend bei sich aufzunehmen.<br />
Onkel Franz wühlt die Familie mächtig auf. Als er Nesthäkchen Klaus ein Luftgewehr in die Hand drückt, kommt<br />
es zu einem tragischen Unfall, bei dem ein Nachbar erblindet. Hans beschliesst daraufhin (Folge 126), Onkel<br />
Franz zurück ins Altersheim zu bringen. Im Spätsommer 1988 lernt Hans die junge Nachbarin Anna Ziegler<br />
kennen. Während einer Buchladen-Eröffnung kommt es zu einem ersten Gespräch zwischen den beiden. Anna<br />
ist mit ihrer Tochter Sarah vor ihrem gewaltsamen Mann Friedhelm geflüchtet und möchte sich nun scheiden<br />
lassen. Sie bittet Sozialarbeiter Hans um fachlichen Rat (Folge 142). Er ist sofort von ihr fasziniert. Hans<br />
entzieht sich immer mehr seiner Frau Helga. Bei einer Feierlichkeit in der Nachbarschaft flirtet er sogar unter<br />
Helgas Augen mit Anna. Schlaflos zieht es ihn in der Nacht auf die Strasse, wo er Anna begegnet, die ebenfalls<br />
keine Ruhe gefunden hat. Es kommt zu einem leidenschaftlichen Kuss zwischen den beiden (Folge 142). In<br />
den folgenden Tagen stürzt Hans sein starkes Interesse an Anna in ein tiefes Gefühlschaos. Bei einer weiteren<br />
Begegnung landen Hans und Anna gemeinsam im Bett. Von Schuldgefühlen geplagt trifft Hans eine Woche<br />
später Anna in der Stadt und beendet die Affäre, bevor sie richtig begonnen hat. Hans offenbart Anna, dass<br />
er sich für seine Familie entschieden hat. Zurück im trauten Heim ist Hans um Normalität bemüht und freut<br />
sich über einen Besuch seiner Tochter Marion (Folge 151), die mittlerweile in Berlin Architektur studiert. Mitte<br />
des Jahres 1989 erfährt Hans, dass Anna einen Sohn geboren hat. Bei einer Begegnung auf der Lindenstraße<br />
deutet Anna an, dass Hans der Vater des kleinen Tom ist (Folge 194). Hans fällt aus allen Wolken und weiss<br />
nicht, wie er mit dem Gefühl der Verantwortung gegenüber Anna und ihrem Baby umgehen soll. Heimlich<br />
schickt er ihr einen Brief mit 500 DM. Pünktlich zum neuen Jahr 1990 platzt das Lügengerüst und Helga erfährt,<br />
dass Tom Hans' Sohn ist. Helga ist wütend und zutiefst verletzt. Hans beteuert, dass er bis vor wenigen<br />
Monaten nichts von seinem Sohn gewusst habe. Doch Helga wirft ihn aus der gemeinsamen Wohnung (Folge<br />
220), woraufhin Hans den Hobbykeller bezieht. Nach einigen Wochen im Hobbykeller sucht Hans sich ein<br />
Zimmer in einer Pension in Schwabing. Gespräche mit Helga eskalieren immer wieder (Folge 222). Dafür<br />
kreisen Hans' Gedanken immer stärker um Anna und seinen Sohn Tom. Hans vermisst Anna immer mehr.<br />
- 24 -
Hans Leben<br />
Bei einem Telefonat mit Anna stellt sich heraus, dass auch sie noch starke Gefühle für ihn hat. So trifft sich<br />
das Paar im April 1990 (Folge 234) und Hans ist sich schnell sicher: Er möchte mit Anna, Tom und Sarah ein<br />
neues Leben beginnen. Die beiden mieten eine Wohnung im Akazienweg. Das Geld ist jedoch knapp bemessen,<br />
weshalb sich Hans schon bald einen zusätzlichen Job als Nachtportier beschafft. Ende des Jahres lädt Helga<br />
ihren Mann und Anna zum Abendessen ein. Die brisante Zusammenkunft (Folge 262) läuft zunächst überraschend<br />
harmonisch ab. Doch schon bald bekommen sich Helga und Anna in die Haare. Auf dem Höhepunkt<br />
des Streits verkündet Helga, nicht in die Scheidung einzuwilligen. Ende Januar 1991 verschwindet die erneut<br />
schwangere Anna spurlos. Hans ist verzweifelt und krank vor Sorge. Monate vergehen, doch Anna bleibt verschwunden.<br />
Zu allem Überfluss meldet sich auch noch Annas Exmann Friedhelm Ziegler und fordert Hans auf,<br />
ihm seine Tochter Sarah zu überlassen. Doch Hans weigert sich (Folge 272). Die ganze Situation schwächt ihn<br />
so sehr, dass er erkrankt und mit den Kindern in Helgas Wohnung unterkommt. Wenig später stellt sich heraus,<br />
dass Friedhelm Ziegler einen Antrag auf das Sorgerecht für Sarah gestellt hat. Helga meldet sich sofort beim<br />
zuständigen Jugendamt und schildert, dass Hans mit ihrer Hilfe hervorragend in der Lage sei, für alle Kinder<br />
zu sorgen. Hans bricht erneut zusammen (Folge 272) und bekommt vom Arzt Beruhigungsmittel. Im April<br />
1991 wird es ernst für das Ehepaar Beimer. Beim offiziellen Scheidungstermin ist Hans entsetzt, als Helgas<br />
Anwältin von seinem 14-tägigen Aufenthalt bei Helga berichtet (Folge 282). Das Trennungsjahr wurde dadurch<br />
unterbrochen und die Scheidung platzt. Zur grossen Überraschung aller steht im Juni die hochschwangere<br />
Anna in Begleitung einer Polizistin vor der Tür (Folge 289). Friedhelm hatte sie nach Fulda entführt und dort<br />
monatelang in einem Keller gefangen gehalten. An diesem Morgen war Anna endlich die Flucht geglückt.<br />
Friedhelm wurde in eine Nervenklinik eingewiesen. Am 28. Juli 1991 wird Annas und Hans' Tochter Sophie<br />
geboren. Das freudige Ereignis wird von dem Selbstmord Friedhelms überschattet (Folge 295). Noch bevor er<br />
Anna und das Baby aus der Klinik abholt, nimmt Hans an Friedhelms Beerdigung teil. Schliesslich wird die Ehe<br />
Beimer Ende August 1991 doch noch geschieden (Folge 300). Nach dem Gerichtstermin trinken Hans und<br />
Helga gemeinsam eine Tasse Kaffee und Hans bekommt von seiner Exfrau den Ehering zurück. Gerührt verspricht<br />
er Helga, ihren Ehering ebenfalls zurückzugeben, sobald er ihn wiederfindet. Ein knappes halbes Jahr<br />
später heiratet Hans seine Anna. Hans gibt seinen Beamtenstatus für einen lukrativen Job als Geschäftsführer<br />
eines Hotels auf. Anfang 1993 wird Hans von Helga und ihrem neuen Partner Erich um 50.000 DM angepumpt.<br />
Er soll das Geld aus der Hotelkasse entnehmen und innerhalb von 24 Stunden wieder zurückbekommen (Folge<br />
372). Hans tut Helga den Gefallen, wird allerdings von seinem Chef Dabelstein erwischt und entlassen. Hans<br />
findet keine neue Arbeitsstelle und die Familie leidet unter grossen Geldsorgen. Damit Hans wenigstens ein<br />
annehmbares Arbeitszeugnis erhält, kommt Anna heimlich Dabelsteins Aufforderung nach, sich mit ihm zu<br />
treffen. Der überlegene Dabelstein treibt ein böses Spiel mit der verzweifelten Anna. Am Ende schläft sie sogar<br />
mit ihm, um Hans einen Job zu verschaffen. Als Dabelstein im September 1993 einmal mehr zudringlich wird,<br />
wehrt sich Anna, Dabelstein stürzt eine Treppe hinunter und stirbt. Hans erfährt erst Monate später die Wahrheit<br />
(Folge 417) und das Paar stürzt in eine tiefe Ehekrise.<br />
Anna verkraftet die Geschehnisse nicht und springt anschliessend verzweifelt aus dem Fenster. Sie liegt<br />
schliesslich viele Wochen im Koma. Doch Anna erholt sich und Hans holt sie im Juli 1994 überglücklich wieder<br />
nach Hause (Folge 450). Zudem erhält er aus seiner zweiten Anstellung im Hotel eine Abfindung in Höhe von<br />
230.000 DM. Das Jahr 1995 endet mit einem schrecklichen Schicksalsschlag. Hans' und Helgas ältester Sohn<br />
Benny kommt bei einem Busunglück ums Leben kommt. Nach der Beerdigung (Folge 521) bringen es Hans<br />
und auch Helga nicht über sich, dem Leichenschmaus im "Café Bayer" beizuwohnen. 1996 nehmen Anna und<br />
Hans die verzweifelte Nigerianerin Mary bei sich auf. Sie ist aus ihrer Heimat geflohen und lebt nun illegal in<br />
Deutschland. Um ein Bleiberecht zu erhalten, geht Mary schliesslich eine Scheinehe mit Nachbar Olaf Kling<br />
ein. Ende 1997 kommt erneut der Wunsch nach einem Eigenheim bei Hans und Anna auf. Dafür wird ein<br />
Sparprogramm eingeführt: Unter anderem will die Familie mit wärmenden "Wohnsäcken" die Heizkosten verringern.<br />
Die Veränderungen im Haushalt nehmen die Kinder nur widerwillig hin. Um sich Süssigkeiten leisten<br />
zu können, betteln Sarah und Sophie auf der Strasse und Tom bestiehlt sogar Annas Cousine Gabi. Schockiert<br />
(Folge 661) legen Anna und Hans das Sparprogramm und den Traum vom Haus im Grünen auf Eis. Im Herbst<br />
1998 wird Anna erneut schwanger. Zum Jahresende erfahren die Beimer/Zieglers, dass Annas Baby das Down-<br />
Syndrom hat. Nach den ersten Unsicherheiten entscheiden sich Anna und Hans für das Kind. Im Juni 1999<br />
(Folge 708) erblickt Baby Martin das Licht der Welt. Hans hat wieder als Angestellter im Jugendamt gearbeitet,<br />
wird im<br />
- 25 -
Hans Leben<br />
Dezember 2001 jedoch arbeitslos. Zwischenzeitlich nimmt Hans Strassenkind Jack in seiner Familie auf, doch<br />
das Zusammenleben funktioniert nicht (Folge 815) und Jack zieht wieder aus. Anna arbeitet schliesslich als<br />
Erzieherin in Oberstaufen und Hans kümmert sich um den Haushalt und die Erziehung der Kinder. Als Anna<br />
im Juni 2003 eine Stelle als Heimleiterin im Allgäu angeboten wird, ist keines der Familienmitglieder bereit,<br />
München zu verlassen. Anna lehnt das Angebot schweren Herzens ab. Stattdessen nimmt Hans einen Nebenjob<br />
als Nachtportier in einem Hotel an. Als in dem Hotel eine Razzia durchgeführt wird, kommt heraus, dass<br />
Hans dort schwarzgearbeitet hat (Folge 943). Ihm droht eine drastische Strafe. Ausserdem muss er das während<br />
seiner Zeit im Hotel vom Arbeitsamt bezogene Geld zurückzahlen. Verzweifelt beleiht er die einst mit<br />
Helga abgeschlossene Lebensversicherung ohne deren Wissen. Geldsorgen begleiten Hans und seine gesamte<br />
Familie auch im neuen Jahr 2004. Als Hans erfährt, dass Tom ausgerechnet Helga angepumpt hat, fordert er<br />
seinen Sohn auf, das Geld zurückzugeben (Folge 972). Zu allem Überfluss hat Anna auch noch das Familienauto<br />
kaputt gefahren und den Unfall selbst verschuldet. Im Frühjahr dann endlich ein Lichtblick: Hans vermittelt<br />
Anna durch alte Kontakte einen Job in der stationären Jugendhilfe. Ein weiterer Lichtblick in diesem Jahr<br />
ist Sarahs Rückkehr aus Kanada, wo sie ein halbes Jahr als Au-pair-Mädchen gearbeitet hat. Doch die familiären<br />
Sorgen nehmen wieder Überhand: Tom hängt den ganzen Tag am Computer ab und stiehlt sogar eine<br />
teure Grafikkarte (Folge 975). Ausserdem kümmert sich Hans gemeinsam mit Helga um Enkelkind Lea, deren<br />
Mutter Maja an Darmkrebs gestorben ist. Als ihm Anna Ende Oktober gesteht, dass sie über mehrere Monate<br />
eine Affäre mit ihrem Chef hatte, steht Hans vor der Frage, wie es jetzt mit der Familie weitergehen soll. Hans<br />
ist zutiefst verletzt und zieht schliesslich aus der Familienwohnung aus. Er vermeidet jeglichen Kontakt zu<br />
Anna, doch Sarah setzt alles daran, ihre Mutter und Hans wieder zusammenzubringen. Mit grossem Erfolg:<br />
Das wiedergefundene Glück beflügelt Hans so sehr, dass er "seiner Schönen" sogar einen zweiten Heiratsantrag<br />
macht. Mit leuchtenden Augen willigt Anna ein und am 16. Juni 2005 (Folge 1020) sagen die beiden<br />
erneut "Ja" zueinander. Mit "seiner Taube" Helga verbindet Hans weiterhin eine Hassliebe (Folge 1000). Mal<br />
streiten sich die beiden, dass die Fetzen fliegen, dann wiederum stehen sie für einander ein wie in ihren besten<br />
Tagen. Beruflich geht es im Jahr 2005 für Hans wieder bergauf. Im Juli bietet ihm das Bürgerbüro, das er seit<br />
Mai ehrenamtlich unterstützt, eine Halbtagsstelle an. Finanzielle Höhenflüge erlaubt dieser Aufstieg allerdings<br />
nicht. Im Frühling 2006 erhalten Anna und Hans ein höchst brisantes Angebot: Das reiche Ehepaar Schneider<br />
möchte für seine Tochter mit 10.000 Euro Martins Platz an einer angesehenen integrativen Schule abkaufen<br />
(Folge 1073). Doch gemeinsam mit ihren Kindern entscheiden Anna und Hans, dass Mürfel die bestmögliche<br />
Förderung bekommen und den Schulplatz im Sommer selbst antreten soll. Gegen Ende 2007 bereitet sich<br />
Anna auf ihren Umzug ins litauische Wilna vor, wo sie eine lukrative Stelle als Koordinatorin in einer Begegnungsstätte<br />
antreten wird. Gleichzeitig hält die patente Pädagogik-Studentin Kathy Müller als Haushaltshilfe<br />
Einzug bei den Beimer/Zieglers (Folge 1128). Sarah wiederum zieht mit ihrem neuen Freund Bruno zusammen.<br />
Tragischerweise wird Sarah immer wieder von Bruno geschlagen. Anfang September 2008 ergreifen Hans und<br />
Anna die Initiative und fahren zu Sarahs Wohnung, um sie von ihrem Schlägerfreund zu befreien. Sarah ist<br />
nicht da und zwischen Anna und Bruno kommt es zu einem heftigen Streit. Als Anna ihm gegenüber handgreiflich<br />
wird, stürzt Bruno von der Galeriebrüstung in die Tiefe (Folge 1189). Ein Unfall, doch Hans flüchtet<br />
panikartig mit Anna nach Hause. Von Gewissensbissen zerfressen beichtet Anna später Sarah die Wahrheit.<br />
Schliesslich legt Anna auch vor der Polizei ein Geständnis ab. Während Hans versucht die Situation zu meistern,<br />
greift er immer häufiger zu einem Glas Rotwein – oder auch mehreren. Schnell wird daraus eine zwanghafte<br />
Gewohnheit, die Hans beginnt, vor seiner Familie geheim zu halten. Als Tom ihn allerdings tagsüber volltrunken<br />
in der heimischen Wohnung antrifft (Folge 1215), ist es mit dem Versteckspiel aus. Ende April 2009 wird das<br />
Urteil gefällt: Anna muss wegen fahrlässiger Tötung ins Gefängnis (Folge 1222). Da sie bereits für einige<br />
Monate in Untersuchungshaft war und bei guter Führung mit vorzeitiger Entlassung rechnen kann, hoffen alle<br />
darauf, dass Anna nach einem Jahr wieder zu Hause ist. Hans schwört erleichtert, den Alkohol erst mal zu<br />
meiden. Um die Familie aus der finanziellen Misere zu steuern, macht er im Sommer 2009 einen Taxischein<br />
und übernimmt schichtweise das Taxi von Nachbar Andy Zenker. Im Oktober 2009 hat Anna erstmals Freigang.<br />
Beim nächsten Ausgang bringt sie die frisch entlassene Steffi Kunz mit (Folge 1248). Steffi ist eine Doppelmörderin,<br />
die zwölf Jahre hinter Gittern verbracht hat. Sie ist Anna im Gefängnis zu einer wichtigen Freundin<br />
geworden und die Beimer/Zieglers nehmen Steffi vorübergehend bei sich auf. Im Juni 2010 wird auch Anna<br />
schliesslich aus der Haft entlassen. Ende 2010 ziehen Hans, Anna und Martin in eine kleinere Wohnung im<br />
Haus<br />
- 26 -
Hans Leben<br />
Lindenstraße Nr. 3, während Sarah in der Kastanienstrasse bleibt und dort eine WG gründet (Folge 1300).<br />
Tom war ohnehin längst ausgezogen und Sophie macht mittlerweile ein Freiwilliges Ökologisches Jahr an der<br />
Ostsee. Im Frühling 2011 verliebt sich Tom in die deutlich ältere Sängerin Kitty. Er möchte mit ihr Deutschland<br />
verlassen und nach Kolumbien auswandern. Anna und Hans sind wenig begeistert (Folge 1332), sehen jedoch<br />
ein, dass sie ihren Sohn ziehen lassen müssen. Auch Sohn Klaus bereitet Hans grosse Sorgen. Klaus' Tochter<br />
Mila wurde von ihrer Mutter Nastya und deren neuem Mann in die Sekte "Society" entführt. Nachdem Klaus<br />
das alleinige Sorgerecht durchgesetzt hatte, sind sie ins Ausland geflohen. Verzweifelt suchen alle über das<br />
Internet (Folge 1350) nach Hinweisen auf den Verbleib der Kleinen. Hans und sein Freund Andy gründen Mitte<br />
2011 den Fahrservice " HAndy" - eine Alternative zum normalen Taxi-Geschäft (hier Folge 1337). Der Unternehmensstart<br />
ist mehr als schleppend und Andy steigt schon bald wieder aus. Hans kämpft verbissen weiter<br />
und tatsächlich kommt der Laden nach und nach in Schwung. Im Frühjahr 2012 erfährt Hans, dass Martin auf<br />
dem Schulweg von anderen Kindern schikaniert wird (Folge 1368). Wie sich herausstellt, steckt Nachbarssohn<br />
Paul Dagdelen hinter den Attacken auf den Jungen. Anna und Hans finden mit Familie Dagdelen keinen guten<br />
Umgang mit den Geschehnissen und sind sehr frustriert. Hans macht seiner Liebsten einen altbekannten Vorschlag:<br />
Wie wäre es mit einem Häuschen im Grünen. Tatsächlich bietet sich Hans im April eine Möglichkeit,<br />
an genügend Kapital für ein Eigenheim zu gelangen. Ein Münchener Taxiunternehmen bietet ihm 100.000 Euro<br />
für " HAndy". Zunächst besteht Andy als Mitbegründer auf die Hälfte des Gewinns. Da Andy aber schon so<br />
frühzeitig ausgestiegen war, einigt man sich darauf (Folge 1380), dass Andy 25 Prozent erhält. Im Juni 2012<br />
unterzeichnen Hans und Anna einen Bauvertrag für ein kleines Reihenhaus ausserhalb Münchens (Folge 1384).<br />
Schon kurz nach Baubeginn entdeckt Hans erste Mängel. Am Ende geht der Bauunternehmer sogar pleite. Der<br />
Traum vom Haus im Grünen platzt abermals. Drei Monate später präsentiert Anna dem sprachlosen Hans<br />
einen positiven Schwangerschaftstest. Obwohl Hans bald seinen 70. Geburtstag feiert, freut er sich nach dem<br />
ersten "Schock" auf das Kind. Doch Anna fühlt sich mit über 50 Jahren einfach zu alt, um noch einmal ein Kind<br />
grosszuziehen (Folge 1433). Hinzu kommt, dass Nesthäkchen Martin weiterhin sehr betreuungsintensiv ist.<br />
Viele Diskussionen und schlaflose Nächte später steht fest, dass Hans und Anna ihr Kind zur Adoption freigeben<br />
werden (Folge 1435). Im Juni 2013 wird der kleine Emil geboren und kommt sofort zu seinen Adoptiveltern.<br />
Anna leidet, zweifelt aber nicht an ihrer Entscheidung. In Hans wächst jedoch mit jedem Tag die Gewissheit,<br />
dass er Emil zurückholen möchte. Innerhalb der gesetzlichen Frist holt Hans seinen Sohn tatsächlich zurück<br />
(Folge 1438). Anna macht ihre Drohung wahr, Hans zu verlassen, sollte er die Adoption rückgängig machen.<br />
Nach einem letzten erbitterten Streit zieht Anna mit Martin aus. Hans steht mit dem kleinen Emil plötzlich ganz<br />
alleine da. Am 03. Oktober 2013 feiert Hans seinen 70. Geburtstag (Folge 1450). Anna wohnt mittlerweile mit<br />
Martin in Oberstaufen und es deutet auch nichts darauf hin, dass sie so schnell zu Hans zurückkehren wird.<br />
Im Sommer 2014 lernt Hans die attraktive Suna Kaya kennen (Folge 1494). Die Architektin ist an den Planungen<br />
einer Moschee in der Lindenstraße beteiligt. Hans und Suna verstehen sich auf Anhieb und aus einem Flirt<br />
wird bald mehr. Doch auf Drängen des Moschee-Vereins beendet Suna die Affäre mit Hans, da er noch verheiratet<br />
ist. Hans ist mit der Betreuung Emils zunehmend überfordert. Sein Alter, sein kranker Rücken und die<br />
knappe Haushaltskasse machen es ihm in der Summe unmöglich, Emil alleine grosszuziehen. Sarah fasst den<br />
Entschluss, zu Hans zu ziehen, um ihn und Emil im Alltag zu unterstützen (Folge 1520). Gegen Ende des Jahres<br />
2014 wird deutlich, dass Hans immer öfter stolpert und morgens Probleme hat, sein Hemd zuzuknöpfen.<br />
Anfang 2015 lässt Hans sich gründlich untersuchen und nach einigen Tests steht fest, dass Hans an Parkinson<br />
erkrankt ist. Aufgrund dieser schockierenden Nachricht kehrt Anna mit Martin nach München zurück und zieht<br />
wieder bei Hans und Emil ein (Folge 1520). Die Beimer/Zieglers raufen sich wieder zusammen - mehr noch,<br />
beide gestehen, dass sie nie aufgehört haben, den anderen zu lieben. Seine Krankheit macht Hans zunehmend<br />
zu schaffen. Dass seine Parkinson-Medikamente zunächst falsch eingestellt sind, bewirkt eine Wesensveränderung<br />
bei ihm. Nach einer Umstellung der Medikamente wird Hans wieder der alte. Als die Familie im Herbst<br />
2015 von einem Kaufinteressenten für Haus Nr. 3 eine hohe Abfindung geboten bekommt, wenn sie den<br />
Mietvertrag der Wohnung aufgibt, keimt erneut der Wunsch nach dem Häuschen im Grünen auf (Folge 1556).<br />
Doch letztlich entscheiden sich Hans und Anna wie die restlichen Mieter für die Hausgemeinschaft und gegen<br />
einen Auszug. Im Dezember 2015 stirbt Helgas zweiter Ehemann Erich Schiller und Hans steht seiner Helga<br />
bei und spendet ihr Trost (Folge 1560). Er selbst leidet zunehmend unter den Symptomen seiner Parkinson-<br />
Erkrankung. Die Medikamente können seine Schlafprobleme und seinen Tremor nicht im Zaum halten.<br />
- 27 -
Hans Leben<br />
Hans erzählt seinem ehemaligen Hausarzt und Nachbarn Carsten Flöter von seinen starken Parkinson-Symptomen<br />
(Folge 1581). Der empfiehlt Hans den Konsum von Cannabis, der vielen Parkinson-Patienten Linderung<br />
verschafft. Der Cannabis-Konsum mindert Hans' Symptome tatsächlich deutlich. Zu diesem Zeitpunkt im Sommer<br />
2016 ist Cannabis noch nicht rezeptfähig und die Kosten werden von den Krankenkassen noch nicht<br />
erstattet. Für Hans und Anna steht schnell fest, dass sie das Gras selbst anbauen werden. Der Eigenanbau<br />
bringt einen so hohen Ertrag, dass in Hans die Idee wächst, auch anderen Parkinsonpatienten zu einem angenehmeren<br />
Leben zu verhelfen. Also beginnt er, die medizinische Droge über seine Selbsthilfegruppe zu<br />
verkaufen (Folge 1595). Eine seiner ersten Kundinnen ist Frau Petzold. Dass sie mit Drogen dealen, können<br />
Anna und Hans deshalb moralisch vertreten, da sie das Marihuana<br />
ausschliesslich aus medizinischen Gründen verkaufen. Dieser Nebenverdienst hat den Vorteil, dass die Familie<br />
nicht mehr auf jeden Cent achten muss. Zu seinem Ausbildungsbeginn in einem integrativen Hotel im Herbst<br />
2016 bekommt Martin einen Anzug und neue Schuhe. Da Helga in ihrer Einsamkeit mehr denn je Hans Nähe<br />
sucht, war es nur eine Frage der Zeit, dass sie den Hanfanbau in der Wohnung entdeckt. Sie ist entsetzt, kann<br />
aber Hans' eigenen Konsum schnell akzeptieren. Da sich mittlerweile die Gesetzeslage geändert hat und Cannabis<br />
rezeptfähig geworden ist, gaukeln Hans und Anna Helga vor, den Eigenanbau einzustellen. In Wahrheit<br />
machen sie jedoch heimlich weiter. Im Juli 2017 hat Hans einen starken Parkinson-Schub als Anna gerade<br />
nicht zu Hause ist. Hans bittet deshalb Helga um Hilfe, seinen Vaporisator zu füllen. Helga irrt sich in der<br />
Menge und verpasst Hans eine ordentliche Überdosis. In seinem benebelten Zustand tauscht Hans Zärtlichkeiten,<br />
Tanzschritte und Erinnerungen mit Helga aus. Die entwickelt wieder stärkere Gefühle für ihren Exmann,<br />
als sie ohnehin schon hatte. Als Klaus im September 2017 zum dritten Mal heiratet, hält Hans eine kleine im<br />
"Akropolis". Wenig später erfahren Hans und Helga, dass ihr Sohn nur eine Scheinehe eingegangen ist, um<br />
Neyla vor der Abschiebung nach Tunesien zu bewahren. Hans und Helga beschliessen Stillschweigen und<br />
unterstützen Klaus und Neyla. Die Aufregung rund um Klaus' Scheinehe hat Hans und Helga nochmals einander<br />
näher gebracht. Rührselig schwelgt Hans in alten Familiengeschichten, als Helga plötzlich versucht ihn zu<br />
küssen. Hans ist völlig konsterniert und muss seiner Exfrau erklären, dass er zwar eine tiefe Verbundenheit,<br />
nicht aber neue Liebe für sie empfindet. Der erneute Hanfanbau auf dem Dachboden bleibt zwar von Helga<br />
unbemerkt, nicht aber von Carsten Flöter, dessen Wohnung direkt darunter liegt. Carsten entschliesst sich<br />
aber dazu, Hans und Anna nicht anzuzeigen. Erneut wird eine unerwartet grosse Ernte eingefahren und Anna<br />
träumt davon, endlich mal wieder eine schöne Urlaubsreise zu machen. Sie kontaktiert heimlich ihre alte Gefängnisbekanntschaft<br />
Saskia, die in grösserem Umfang mit Gras dealt. Saskia kauft Anna für 10.000 Euro<br />
Marihuana ab. Als Hans von Annas Alleingang erfährt ist er stinksauer. Irrtümlich verdächtigen sie Saskia<br />
sogar, Emil entführt zu haben, da Anna deren Forderung nach einer weiteren Graslieferung nicht nachgekommen<br />
war. Doch Emil war lediglich auf dem Dachboden eingeschlafen. Im Zuge der ganzen Suchaktion, bei der<br />
auch die Polizei eingeschaltet ist, bauen Hans und Anna ihre Hanfplantage ab und geben den Eigenanbau<br />
endgültig auf. Wie immer kann Hans seiner Anna nicht lange böse sein. Er verzeiht ihr den Alleingang und die<br />
beiden freuen sich, die moralische Belastung des Hanfanbaus endgültig losgeworden zu sein. Sie beschliessen<br />
von nun an jeden gemeinsamen Tag als Geschenk zu sehen. Schliesslich weiss man im Leben ohnehin nie,<br />
wie viel Zeit einem noch bleibt.<br />
HOT News<br />
Die "Lindenstraße" trauert um Anna Teluren<br />
Text und Fotos: WDR<br />
Die Schauspielerin verstarb am 22. August <strong>2018</strong> im<br />
Alter von 102 Jahren. Ihre Darstellung der Rolle<br />
"Amélie von der Marwitz" mit ihrem einzigartigen<br />
Witz und Charme ist unvergessen. Anna Teluren<br />
wurde am 22. Mai 1916 in Wiesbaden geboren. Sie<br />
absolvierte eine private Schauspielausbildung. Unter<br />
anderem spielte Anna Teluren auf Bühnen in<br />
Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und München und<br />
führte am Frankfurter Rémond-Theater und an der<br />
Komödie in Düsseldorf Regie. Von Folge 203 bis<br />
Folge 597 (1989 bis 1997) war sie als "Amélie von<br />
der Marwitz" in der "Lindenstraße" zu sehen.<br />
- 28 -
aus der Presse<br />
Quelle: Das neue Blatt<br />
- 29 -
Nachgefragt...<br />
Interview mit Anke Heindel<br />
Interview: Markus Rickli / Foto: WDR<br />
Anke Heindel lebt in Köln und gehört seit 2017<br />
zum Autor/innen-Team. Die erste von ihr geschriebene<br />
Folge trägt den Titel "Attacke" (Folge<br />
1645) und wurde am 8. Oktober 17 ausgestrahlt.<br />
Wie war Ihr beruflicher Werdegang<br />
Ich habe Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien<br />
studiert, wusste dann aber nicht so recht, was damit anfangen. Da ich immer schon gerne geschrieben und<br />
mir Geschichten ausgedacht habe, habe ich mich bei einer Fernsehserie ("Unter uns") beworben und wurde<br />
direkt als Storylinerin angestellt. Und seitdem arbeite ich als Autorin für verschiedene Serien.<br />
Welches sind Ihre beruflichen Pläne und Projekte?<br />
Ich arbeite auch noch für "Alles was zählt" und an eigenen kleinen Schreib-Projekten. Ausserdem bin ich<br />
Yogalehrerin und würde in der Zukunft gerne mehr unterrichten.<br />
Waren Sie schon einmal in der Schweiz?<br />
Ich bin regelmässig in der Schweiz und mag sie sehr! Im Vergleich zum hektischen Köln, wo ich wohne, sind<br />
dort alle Menschen – so mein Eindruck - tiefenentspannt und gelassen. Die Landschaft ist ein Traum. Und als<br />
Schokoladenfan ist jeder Supermarktbesuch für mich ein Highlight. Ich kann ewig vor dem Schokoladenregal<br />
verbringen!<br />
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />
Schwierige Frage. Die Eigenwahrnehmung ist ja oft total anders als die Fremdwahrnehmung. Aber ich glaube,<br />
dass ich ein ziemlich offener, geduldiger, auf Ausgleich bedachter Mensch bin. Ausserdem kann ich, wenn es<br />
nötig ist, total diszipliniert sein. Ich schätze und brauche Ruhe, um kreativ zu sein und Kraft zu tanken, aber<br />
ich kann mich auf der anderen Seite und mit dem richtigen Gesprächspartner auch in endlosen Gesprächen<br />
über den Sinn des Lebens, den Zustand der Welt und andere philosophische Themen verlieren.<br />
Wie erklären Sie sich das Erfolgsgeheimnis der "Lindenstraße"?<br />
Ich glaube, es liegt zum einen darin, dass die "Lindenstraße" es immer wieder schafft, einen Querschnitt durch<br />
die deutsche Gesellschaft abzubilden und aktuelle, oft auch kontroverse Themen aufzugreifen. Und zum anderen<br />
liegt es – denke ich – daran, dass die Figuren der "Lindenstraße" für viele Zuschauer zu etwas wie<br />
langjährigen Freunden geworden sind, mit denen man sich einmal in der Woche am Sonntagabend trifft und<br />
die man nicht missen möchte.<br />
Welches sind Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen?<br />
Ich mache seit Jahren täglich Yoga und gehe davon aus, dass ich ohne gar nicht mehr leben kann. Ausserdem<br />
reise ich sehr gerne, komme aber nicht oft genug dazu, was übrigens auch für’s Lesen gilt. Im Sommer<br />
wandere ich super gerne und im Winter zieht es mich auf die Skier!<br />
Wie starten Sie jeweils in einen neuen Tag?<br />
Mit einem Glas warmem Wasser und meiner Yoga-Praxis. Eine halbe Stunde Pranayama und eine Stunde<br />
Asanas - und der Tag kann kommen!<br />
Welches ist Ihr liebstes Urlaubsziel?<br />
Es wäre wohl einfacher aufzuzählen, wo ich nicht hinwill. Ich bin neugierig und habe erfahren, dass fast jedes<br />
Land sehr interessante Orte und Menschen zu bieten hat. Aber ich reise seit Jahren regelmässig nach Thailand<br />
und fühle mich auf Ko Samui schon wie zu Hause.<br />
Was machen Sie sonntags um 18.50 Uhr?<br />
Ehrlich gesagt: nicht "Lindenstraße" schauen. Denn als Autoren können wir die Folgen schon immer vorab<br />
online sehen, so dass ich um kurz vor 7 am Sonntag oft koche oder noch mit Freunden unterwegs bin.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Abgesehen von den allgemeinen, wohl leider eher utopischen Wünschen nach Weltfrieden, Völkerverständigung<br />
und Klimaschutz: Gesundheit. Und ein bisserl mehr Zeit zum Reisen und Lesen.<br />
- 30 -
Nachgefragt...<br />
Interview mit Tina Müller<br />
Interview: Markus Rickli / Foto: WDR<br />
Tina Müller lebt in Berlin und gehört seit 2017<br />
zum Autor/innen-Team. Die erste von ihr geschriebene<br />
Folge 1676 wurde am 27.05.<strong>2018</strong> ausgestrahlt.<br />
Wie war Ihr beruflicher Werdegang?<br />
Zum Glück nie langweilig! Als Diplom-Medienberaterin<br />
war ich zum Beispiel in der Ausstellungskonzeption/ –Gestaltung und in der Lehre tätig. Aber vor allem bin ich<br />
Autorin für Fernsehformate.<br />
Wie sind Sie zur "Lindenstraße" gekommen?<br />
Eine für mich sehr erfreuliche Geschichte, in der ein inspirierendes Gespräch, ein erstes Drehbuch und schliesslich<br />
der Wunsch auf Zusammenarbeit eine Rolle spielen.<br />
Welches sind Ihre beruflichen Pläne und Projekte?<br />
Es geht mir immer um das Erzählen von Geschichten, die Relevanz haben. Gerne entdecke ich neue Wege,<br />
Geschichten zu erzählen. Ein Traum wäre ein Theaterstück für das Berliner Grips-Theater zu entwickeln.<br />
Waren Sie schon einmal in der Schweiz?<br />
Oh ja! Vor allem als Kind und Jugendliche in den Sommer- und Winterferien. Ich liebe die Berge – und die<br />
Schokolade. ;o)<br />
Wie lange können Sie sich vorstellen, bei der "Lindenstraße" mit dabei zu sein?<br />
Solange wir uns gegenseitig inspirieren.<br />
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />
lebensfroh, lösungsorientiert, widerstandsfähig<br />
Welche Szene haben Sie in besonderer Erinnerung?<br />
Das darf ich noch nicht sagen, da es sich um eine Szene aus meinem ersten Drehbuch (Folge 1676) für die<br />
"Lindenstraße" handelt. Die ist natürlich noch geheim. ;o)<br />
Wie erklären Sie sich das Erfolgsgeheimnis der "Lindenstraße"?<br />
Die Mischung macht’s!<br />
Welches sind Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen?<br />
Ich trainiere und gebe Training in der japanischen Kampfkunst Jutaijutsu. Ausserdem verbringe ich freie Zeit<br />
mit meiner Familie.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsessen?<br />
Die Spiegeleier von Mutter Beimer! Ansonsten geniesse ich es, in Ruhe und guter Gesellschaft zu essen.<br />
Wie starten Sie jeweils in einen neuen Tag?<br />
Mit einer Tasse Kaffee in der Küche bevor der Rest der Familie wach wird.<br />
Was machen Sie sonntags um 18.50 Uhr?<br />
Mitfiebern!<br />
Was halten Sie von Daily-Soaps?<br />
Viel. In den Writerrooms dieser Serien habe ich wahnsinnig viel über das Handwerk meines Berufes gelernt.<br />
Sie gehören zur Geschichte der Fernsehlandschaft. Aber sie könnten sich noch besser in Richtung neuer Erzählformate<br />
entwickeln.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Dass die Menschen nie aufhören, sich Geschichten zu erzählen.<br />
- 31 -
Nachgefragt...<br />
Michael Meisheit:<br />
- Besondere Folge zum Abschied<br />
Quelle: www.lindenstrasse.de / Foto: WDR<br />
Michael, am 18.02.18 wird die letzte Folge aus<br />
deiner Feder ausgestrahlt. "Niemals geht man so<br />
ganz". Wie dürfen wir den Titel verstehen?<br />
Ich hoffe, dass etwas von mir in der 'Lindenstraße' bleibt.<br />
In den letzten 20 Jahren habe ich eine Menge Figuren<br />
erfunden und geprägt, die bleiben ja auf jeden Fall erst<br />
einmal da. Aber ich hoffe auch, dass darüber hinaus etwas<br />
von meiner Persönlichkeit auf die Serie abgefärbt hat und ihr erhalten bleibt.<br />
Du verabschiedest Dich nach 20 Jahren als Chefautor mit einer dramatischen Folge.<br />
Ich habe immer wieder gerne an besonderen Folgen mitgewirkt – zum Beispiel an einer Echtzeitfolge oder<br />
auch unserer berühmten Live-Folge. Da fand ich es sehr schön, dass sich zum Abschied auch noch einmal die<br />
Möglichkeit ergab, etwas Ungewöhnliches zu schreiben. Eine Folge, in der fast nur zwei Personen handeln, ist<br />
für einen Autor eine Herausforderung und eine Freude zugleich. Dass auch ein grösserer Erzählbogen zu einem<br />
Höhepunkt kommt, ist natürlich auch ein wenig Zufall – freut mich aber umso mehr.<br />
Inwieweit war das eine Herausforderung?<br />
Normalerweise werden in einer Folge drei Geschichten behandelt, zwischen denen erzählerisch hin- und hergewechselt<br />
wird. Dadurch kann man als Autor gut für Spannung, aber auch für einen Wechsel zwischen intensiven<br />
und auf der anderen Seite entspannten oder humorvollen Szenen sorgen. Dies ist innerhalb von<br />
wenigen sehr langen Szenen mit zwei Figuren deutlich schwieriger.<br />
Ist Enzo eine tragische Figur?<br />
Auf jeden Fall. So war er von Anfang an angelegt – der jüngere, etwas unauffälligere Bruder des strahlenden<br />
Robertos. Gerade in Bezug auf Jack hat er über die Jahre ja schon einiges an Pleiten erleben müssen.<br />
Auch Angelina zeigt in dieser Episode ihre empfindsame Seite, was ja nicht so häufig vorkommt. Diese Seite<br />
haben wir immer gepflegt und sie macht den Reiz von Angelina aus. Sie ist keine missgünstige oder herzlose<br />
Figur. Eher lebt sie offen einen zutiefst menschlichen Egoismus aus, der aber auch beinhaltet, dass sie sich<br />
um die (wenigen) Menschen sorgt, die ihr nahestehen.<br />
Du hast dich nach 20 Jahren als Chefautor entschieden aufzuhören. Wie fühlt sich das an?<br />
Es ist ein enorm grosser Schritt, der mein ganzes Leben verändert. Als ich es Hana und Hans W. Geissendörfer<br />
mitgeteilt habe, hat mein Herz schon ordentlich geschlagen. Ein ganzes Heer von Gefühlen folgte dann: Unsicherheit,<br />
Aufregung, Sentimentalität, Erleichterung. Es war auf jeden Fall nichts Alltägliches.<br />
Was sind die Gründe für deinen Ausstieg?<br />
Im letzten Jahr ist bei mir immer mehr das Gefühl aufgekommen, dass nach 20 Jahren vielleicht mal andere<br />
Impulse für die "Lindenstraße" gut wären. Ich wollte nicht zu einem Autor werden, der ständig sagt: "Hatten<br />
wir schon" und seine Arbeit nicht mehr mit der gleichen Leidenschaft leistet wie früher. Gleichzeitig habe ich<br />
eine neue Liebe für das Schreiben von Romanen entwickelt, auf die ich mich mit Lust und Zeit stürzen wollte.<br />
Wie übergibt man eine Serie an die neue Chefautorin Tina Müller?<br />
Das war ein langer Prozess. Meinen Ausstieg habe ich schon Ende 2016 angekündigt, als noch Storyline-<br />
Sitzungen unter meiner Leitung anstanden und ich auch noch Drehbücher schrieb. So blieb den Geissendörfern<br />
genügend Zeit, eine Nachfolgerin zu suchen. Mit ihr habe ich mich ausführlich besprochen und als Berater an<br />
zwei Sitzungen teilgenommen. So konnten wir in einem halben Jahr in Ruhe die Arbeit übergeben.<br />
Hat man als Drehbuchautor eine gewisse Weitsicht?<br />
Manchmal hat man das tatsächlich. Nicht als einzelner Autor, sondern als Team. Einfach dadurch, dass wir alle<br />
sehr viel Nachrichten lesen, sehr aufmerksam das Geschehen in der Gesellschaft verfolgen und uns auf den<br />
intensiven Sitzungen darüber austauschen. Die Autoren sehen sich ja nur unregelmässig, kommen aus unterschiedlichen<br />
Lebenssituationen, und manchmal stellt man dann bei einer Sitzung fest, dass trotzdem bestimmte<br />
Themen alle beschäftigen. An den Themen muss dann etwas dran sein...<br />
Aktuell bilden das Autoren-Team: Tina Müller (Chefautorin), Anke Heindel, Catrin Lüth, Ruth Rehmet und Jens<br />
Schleicher<br />
- 32 -
Nachgefragt...<br />
Welches sind Ihre beruflichen Pläne und Projekte?<br />
Musik für möglichst inspirierende Kinofilme zu komponieren.<br />
Interview mit Christian Schlumpf<br />
Interview: Markus Rickli / Foto: Njazi Nivokazi<br />
Christian Schlumpf studierte Klavier und Musiktheorie an<br />
der Zürcher Hochschule der Künste. Zusammen mit Martin<br />
Skalsky und Michael Duss gründete er die Triplet Studios in<br />
Zürich und Berlin. Gemeinsam komponieren sie Musik für<br />
Spiel- und Dokumentarfilme, so zum Beispiel für den mehrfach<br />
preisgekrönten Film "Der Sandmann" von Peter Luisi<br />
oder für den mit dem Publikumspreis des Internationalen<br />
Filmfestivals von Locarno 2014 ausgezeichneten Film<br />
"Schweizer Helden". Seit April 2012 komponiert das Trio die<br />
Musik für die "Lindenstraße".<br />
Wie war Ihr beruflicher Werdegang?<br />
Musikstudium in Zürich (Klavier und Komposition), Klavierlehrer,<br />
Selbständiger Filmkomponist.<br />
Wie sind Sie zur "Lindenstraße" gekommen?<br />
Meine zwei Kollegen bei "Triplet Studios" und ich wurden 2012 unter<br />
mehreren Mitbewerbern ausgewählt, die Nachfolge des Komponisten<br />
Jürgen Knieper anzutreten.<br />
Wie lange können Sie sich vorstellen, bei der "Lindenstraße" mit dabei zu sein?<br />
Bis zum bitteren Ende:-)<br />
Welche Szene haben Sie in besonderer Erinnerung?<br />
Erichs Tod in der Live-Folge 1559! Weil wir parallel dazu rasend schnell zwischen Live-Band auf dem Weihnachtsmarkt<br />
und ebenfalls live gespielter Filmmusik, die den tragischen Tod Erichs untermalte, umschalten<br />
mussten.<br />
Wie erklären Sie sich das Erfolgsgeheimnis der "Lindenstraße"?<br />
Durch ihre gesellschaftlich relevanten Themen und ihre Aktualität.<br />
Welches sind Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen?<br />
Familie und Fussball<br />
Welches ist Ihr Lieblingsessen?<br />
Wiener Schnitzel<br />
Welches ist Ihre Lieblingsfarbe?<br />
Blau<br />
Welches ist Ihr Lieblingsfilm?<br />
"The Godfather" von Francis Ford Coppola<br />
Welche Musik hören Sie am liebsten?<br />
"Die Winterreise" von Franz Schubert, Soul Musik, Lucio Battisti und vieles mehr.<br />
Wie starten Sie jeweils in einen neuen Tag?<br />
Mit Kaffee<br />
Welches ist Ihr liebstes Urlaubsziel?<br />
Sizilien<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Den Weltfrieden<br />
- 33 -
aus der Presse…<br />
Quelle: Neue Welt<br />
- 34 -
Au der Presse<br />
Überraschender Besuch bei den Gebrüder Grimm Festspielen<br />
- Märchenbotschafterin Marie-Luise Marjan begeistert von Hanau<br />
Quelle: Stadt Hanau Öffentlichkeitsarbeit<br />
Überraschender Gast bei den Gebrüder Grimm Festspielen: Hanaus Märchenbotschafterin Marie-Luise Marjan<br />
nutzte einen Besuch bei der metropress-Sommerlounge in Frankfurt, um sich weitere Stücke anzusehen und<br />
einen fachmännischen Plausch mit Darstellern und Intendant Frank Lorenz Engel zu führen. Vor allem der<br />
Besuch einer Schülervorstellung begeisterte die Märchenbotschafterin, die engagiert im ganzen Land die Werbetrommel<br />
für die Festspiele rührt. Es war ein besonderer Wunsch der bekannten Schauspielerin: eine Vorstellung<br />
zu sehen, bei der ausschliesslich Kinder im Publikum sitzen. Kurz vor den Ferien klappte das mit dem<br />
"Froschkönig". Natürlich gab es im Publikum einige Aufregung, als "Mutter Beimer" aus der Lindenstraße sich<br />
unter die jungen Zuschauer mischte. "Ich habe sehr oft selbst Kindervorstellungen gespielt", so Marjan, "das<br />
ist etwas ganz Besonderes". In ihrer langen Schauspielerkarriere hat sie unter anderem an grossen Theatern<br />
in Hamburg, Berlin, Basel, Karlsruhe und dem berühmten Schauspielhaus Bochum gespielt. "Oft war es Pflicht,<br />
dass das Ensemble in der Weihnachtszeit ein Kinderstück aufführt", erzählt die Schauspielerin, "das hat mir<br />
immer besondere Freude gemacht". Und diese Freude war ihr beim Besuch der Vorstellung auch anzusehen.<br />
Im Blick hatte sie dabei zwei Ebenen: die Bühne und das Zuschauerrund im Amphitheater. Und sie amüsierte<br />
sich köstlich, wie die fast 1300 Kinder engagiert mitgingen und lautstark die Szenen kommentierten. Als<br />
schliesslich Frosch-Prinz Marcus Abdel-Messih vor Prinzessin Yasmin Münter auf die Knie sank und sie fragte,<br />
ob sie seine Frau werden wolle, gab es im Amphitheater kein Halten mehr. "Sag ja, nimm ihn" schallte es aus<br />
über 1000 Kinderkehlen – zum grossen Amüsement der "Mutter der Nation". Genauso begeistert von den<br />
Kindern war Marie-Luise Marjan auch von der Inszenierung und der schauspielerischen Leistung. Das konnte<br />
sie den Darstellern direkt danach hinter der Bühne mitteilen. Das Ensemble war ebenso überrascht wie begeistert,<br />
ein fachmännisches Lob von solch einer berühmten Kollegin zu hören. Tags drauf erkundete die<br />
Schauspielerin mit ihrer Hanauer Freundin Barbara Müller die Stadt. Nach einem Bummel über den Wochenmarkt<br />
gab es noch einen Rundgang durch die neugestaltete Innenstadt – zur Verblüffung vieler Passanten,<br />
die "Mutter Beimer" ganz hautnah erleben konnten. Anschliessend stand ein Spaziergang durch den Staatspark<br />
Wilhelmsbad auf dem Programm, ebenfalls zur Begeisterung von Marie-Luise Marjan. " Hanau ist schon eine<br />
tolle Stadt, hier gibt es so viel Schönes zu entdecken", meinte die Schauspielerin begeistert. Am Abend besuchte<br />
Marie-Luise Marjan die Aufführung der "Prinzessin auf der Erbse". Hierzu hatte sie auch eine Reihe von<br />
Freunden mitgebracht, darunter ihren Schauspielerkollegen Jo Bolling, Der hat sich nach dem Besuch der<br />
Premiere von "Dornröschen" zu einem Fan der Festspiele entwickelt und rührt seinerseits im Bekanntenkreis<br />
die Werbetrommel. "Je mehr Leute erfahren, was hier für ein tolles Theater gespielt wird, desto besser ist es<br />
für Hanau und die Festspiele", kommentierte das Marie-Luise Marjan, die zudem in der Pause auch noch ein<br />
fachkundiges Gespräch mit Intendant Frank-Lorenz Engel führte.<br />
- 35 -
aus der Presse ...<br />
Quelle: Glückspost<br />
Quelle: Das neue Blatt<br />
- 36 -
Jo Bolling<br />
Interview: Marcel /Fotos: WDR<br />
Moderator Marcel Schenk trifft regelmässig<br />
Schauspielende vom Ensemble unserer Kultserie.<br />
Hier eine Auswahl einiger Gespräche:<br />
Marcel: Du bist vor nunmehr 27 Jahren als "Andy" in<br />
die "Lindenstraße" gekommen. Ein alleinerziehender Vater<br />
mit vier Kindern, von denen zwei gerade in der Pubertät<br />
waren. Eine Familie, die damals die Serie ganz<br />
schön durcheinandergewirbelt hat. Wie lange dachtest<br />
du, wird "Andy" bleiben? Oder anders gefragt: Wie lange<br />
dachtest du damals, wird die "Lindenstraße" bleiben? Es war ja eine Serie, die von der Presse in den ersten<br />
Jahren nicht unbedingt geliebt wurde…<br />
Jo: Ein Jahr. Ich hatte damals einen Einjahresvertrag, und mit mehr habe ich zum damaligen Zeitpunkt überhaupt<br />
nicht gerechnet. Es gab ja auch keine vergleichbare deutsche Langlaufserie.<br />
Marcel: Seit einem Vierteljahrhundert bist du nun auch mit deiner Serien-Ehefrau "Gabriele Zenker" verheiratet.<br />
Glückwunsch zur Silberhochzeit! Das kommt in deutschen Serien auch nicht allzu häufig vor – zumal wir<br />
Zuschauer/innen ja alles miterleben konnten.<br />
Jo: Danke. Es ist für mich etwas ganz Besonderes, mit Andrea Spatzek zu drehen.<br />
Marcel: Ihr agiert sozusagen wie ein "altes Ehepaar". Tickt man nach so vielen gemeinsamen Jahren gleich?<br />
Weisst du, wie Andrea bei den Dreharbeiten reagieren wird und weiss auch sie dasselbe von dir?<br />
Jo: Ja, ich glaube schon! Wir haben uns so aufeinander eingespielt, dass es schon oft vorkam, dass wir mit<br />
unseren Szenen viel früher, als eigentlich geplant, fertig waren. Der Grund ist einfach, dass wir uns sowohl in<br />
der Rolle, als auch privat, so gut verstehen. Ich kann mir keine bessere Partnerin für "Andy" vorstellen.<br />
Marcel: Wäre "Andy Zenker" jemand, mit dem du auch privat befreundet sein könntest?<br />
Jo: Es kommt immer auch darauf an, wie der Charakter der Person ist und ob es dann mit einem selbst<br />
harmoniert. In der langen Zeit habe ich inzwischen einiges zur Rolle beigetragen und kenne den "Andy"<br />
dadurch sehr gut. Darum könnte ich mir durchaus vorstellen, mit ihm befreundet zu sein.<br />
Marcel: Wie muss bei dir ein freier Tag ablaufen, damit er für dich ein rundum "perfekter" Tag ist?<br />
Jo: Zu Hause ist es für mich ein schöner Tag, wenn ich etwas mit meinen Kindern unternehmen kann. Ich bin<br />
vor kurzem Opa geworden, und wenn dann auch noch mein Enkel mit dabei ist, dann ist der Tag wirklich<br />
perfekt. Wenn ich alleine bin, male ich sehr gerne. Dabei kann ich wunderbar relaxen.<br />
Marcel: Kannst du dich gut selbst im Fernsehen anschauen, oder bist du zu selbstkritisch?<br />
Jo: Ich bin sogar sehr selbstkritisch. Darum gucke ich mir meine Szenen besser nicht an. (lacht) Anfangs habe<br />
ich das getan, aber man kann die gesendeten Szenen ja ohnehin nicht mehr ändern.<br />
Marcel: War die Schauspielerei immer dein Traumberuf?<br />
Jo: Ich wollte früher eigentlich Dolmetscher für Arabisch und Englisch werden. Es gab vieles, was ich als<br />
junger Mensch plante. Einiges davon hatte ich auch angefangen. Das alles aufzuzählen würde hier aber den<br />
Rahmen sprengen. Ich erinnere mich, dass ich in meiner Geburtsstadt Bonn als Statist am Theater war, und<br />
da habe ich gedacht, das wäre etwas für mich. Relativ spät, mit 23, habe ich dann mit der Schauspielschule<br />
angefangen. Wir waren eine Familie mit sieben Kindern. Da war es nicht möglich, dass man mir mal "ebenso"<br />
die Schauspielschule finanziert. Aber die Schauspielerei hatte mich ab diesem Zeitpunkt gepackt, und ich hatte<br />
den Willen, mir die Erfüllung dieses Wunsches zu erarbeiten: Nachts habe ich gejobbt und tagsüber dann an<br />
der Schauspielschule gelernt.<br />
Marcel: Wie würdest du einem Fremden, der die "Lindenstraße"<br />
nicht kennt, dein Serienego "Andy Zenker"<br />
kurz und kompakt beschreiben?<br />
Jo: Es fängt immer mit dem Charakter an, "wie" man<br />
einen Menschen beschreibt. "Andy Zenker" hat einen<br />
sehr starken Charakter. Er ist ein Familienmensch und<br />
liebt seine Kinder über alles. Ausserdem ist "Andy" sehr<br />
geradlinig.<br />
Marcel: Gleicht man sich seiner Rolle nach so vielen Jahren<br />
an, oder gibt man der Serienrolle mit der Zeit mehr<br />
von sich selbst?<br />
Jo: Eindeutig das zweite!<br />
- 37 -
Andrea Spatzek<br />
Interview: Marcel Schenk /Fotos: WDR<br />
Marcel: Ich hatte eine gewisse Vorfreude auf dieses Gespräch,<br />
denn ich finde die Stimme so klasse. Eine warme<br />
Stimme, liebevoll und irgendwie mit dem gewissen "Heimatgefühl".<br />
Also eine Stimme, die viel öfter ins Radio<br />
müsste: Hallo, Andrea Spatzek!<br />
Andrea; Ach, das ist aber lieb. Vielen Dank, Dankeschön.<br />
Hallo.<br />
Marcel: Mehr als 30 Jahre vor der Lindenstraße-Kamera<br />
stehen, seit Folge 1 dazugehören. Wie fühlt es sich da<br />
an, wenn Menschen sagen "Ich bin mit Gabi Zenker via<br />
Fernseher aufgewachsen"?<br />
Andrea; Ja es ist schon schön natürlich. Aber man denkt dann auch "okay, mit mir aufgewachsen, also bin<br />
ich ja noch älter, als die Person die mir da gerade gegenüber steht". Aber es ist, speziell in unserer Branche,<br />
nicht alltäglich über Jahrzehnte eine Rolle verkörpern zu dürfen. Ich freue mich, wenn es den Zuschauern<br />
gefällt und sie mich gerne sehen.<br />
Marcel: Nach so einer langen Zeit, gleicht man sich da seiner Rolle etwas an? Bekommt Gabi nach und nach<br />
mehr von der privaten Andrea – oder umgekehrt?<br />
Andrea; Wenn dann Gabi mehr von mir. Es ist ja so, dass die Rollen von unseren Autoren auch in gewisser<br />
Art auf die Schauspieler abgestimmt sind. Also schreibt man die Gabi für mich so, wie die Zuschauer sie seit<br />
1985 kennen. Für eine andere Schauspielerin wäre Gabi vielleicht in einigen Dingen etwas anders geschrieben<br />
worden. Aber es stimmt schon, man gibt als Schauspieler immer auch einen Teil von sich selbst in eine Rolle<br />
und so ist da immer auch ein Stück "Privates" drin.<br />
Marcel: Gibt es immer noch das Gefühl von Lampenfieber bevor ein Dreh beginnt? Oder ein Ritual zum<br />
Konzentrieren, bevor es losgeht mit dem Dreh?<br />
Andrea; Ich weiss nicht, ob man es Lampenfieber nennen kann. Sicherlich geht man, wenn der Dreh beginnt,<br />
sehr konzentriert ans Werk und in der direkten Zeitspanne vor dem Dreh gehe ich nochmal gedanklich die<br />
nächsten Bilder durch und überprüfe meinen Text. So bin ich gut gewappnet für den Dreh. Wir haben in den<br />
Szenen ja mehr als eine Kamera im Einsatz und so muss jede Szene mehrmals aus verschiedenen Perspektiven<br />
gedreht oder auch nachgedreht werden. Da muss man auf vieles achten, wie man seine Hand hält z.B. – Und<br />
es geht natürlich auch mal etwas schief. Aber wir wissen dann, dass es genügend Zeit gibt, diese Szene<br />
nochmal neu zu drehen. Anders wäre das bei Szenen mit unseren Kindern. Die dürfen nur eine bestimmte Zeit<br />
drehen und da müssen die Szenen natürlich dann noch perfekter sitzen – im Idealfall direkt zu Beginn.<br />
Marcel: Wie lernt man über viele Jahre immer neue Texte? Wie bekommt man tausende Sätze in den Kopf?<br />
Andrea; Meist lernt man die Texte für den nächsten Drehtag oder die nächsten Tage. Und danach hat man<br />
die dann auch meist wieder vergessen im Wortwörtlichen. Aber es ist durchaus mehr als reiner Text: Ich lerne<br />
z.B. auch welche Bewegung Gabi gerade macht, während sie spricht. Geht sie durch den Flur, oder schaut sie<br />
links aus dem Fenster. Dann weiss ich, beim nach Linksschauen sagt sie dies, und wenn sie sich danach zur<br />
Wohnungstür dreht, sagt sie das. Auch das hilft.<br />
Marcel: Gabi hat in der Serie viel er-und auch durchlebt. Ihr erster Mann Benno starb an AIDS, Sohn Maxl<br />
wurde von einem Kinderschänder entführt und später ermordet. Gabi selbst verunfallte und war danach lange<br />
Zeit taub – was sie auch schwer traf. In so schweren Zeiten braucht man Halt und Kraft. Beides bekommt<br />
Gabi von ihren Freunden und durch ihren Glauben. Nun ist der Glaube in Fernsehserien, abseits der Nonnenoder<br />
Pfarrersfamilien, nicht mehr allzu verbreitet. Ist<br />
Gabi da im Glauben ein "Fels in der Brandung"?<br />
Andrea; Ja ich denke schon, dass dies auch so beabsichtigt<br />
war und ist, Gabi auch in ihrem gefestigten Glauben<br />
zu zeigen. Viele Menschen ziehen daraus ja auch<br />
Hoffnung – und da finde ich schön, dass dies auch in der<br />
Lindenstraße einen festen Platz hat.<br />
Marcel: Wie wichtig ist der Glaube im Privaten?<br />
Andrea; Ich denke schon, dass mit dem Tod nicht einfach<br />
alles zu Ende ist, dass wir von Tag X bis Tag Y nun<br />
70,80,90 Jahre leben und dann war es das einfach. Nein,<br />
da wird schon etwas sein. Was genau, dass weiss niemand.<br />
Aber Glaube kann Kraft schenken. Das ist schön.<br />
- 38 -
Marcel: Welcher Lindenstraße-Moment, im Idealfall<br />
ein selbst gedrehter, bleibt unvergessen?<br />
Andrea; Da muss ich auch direkt wieder an die Zeit<br />
denken, als mein Seriensohn Maxl verschwunden war.<br />
Gabi hatte damals ja Phil Seegers in Verdacht und da<br />
gab es eine Szene, da flippt Gabi richtig aus und macht<br />
Phil schwerste Vorhaltungen. Um Gabi zu bremsen,<br />
sollte Phil mir dann eine Ohrfeige geben. In der Probe<br />
ging auch alles glatt. Aber beim eigentlichen Dreh stand<br />
er irgendwie einen halben Schritt zu dicht vor mir, zu<br />
nah bei mir – ich weiss es nicht mehr so genau – aber<br />
auf jeden Fall wurde durch den Abstand aus der schauspielerisch-angedeuteten Ohrfeige doch eine "echte"<br />
und wir waren alle so "baff" in dem Moment. Es war schon auch witzig, aber diese unvorhersehbaren Dinge,<br />
die bleiben in Erinnerung. Abseits von diesem doch lustigen Zwischenfall erinnere ich mich aber auch sehr<br />
genau an die Szene, als Gabi ihren toten Sohn Maxl in der Pathologie identifizieren soll und diesen Gang bis<br />
zur Tür, hinter der er liegt, geht. Da musste ich mich als Andrea schon sehr zusammenreissen, das ging mir<br />
innerlich so nah diese Szene. Da hätte ich sonst stundenlang weinen müssen. Aber auch hier muss ich sagen,<br />
dass dies wunderbare Szenen für einen Schauspieler sind. Szenen, die auch fordern. Das bleibt unvergessen.<br />
Marcel: Wenn man über 30 Jahre für eine Serie vor der Kamera steht, bleibt es nicht aus, dass viele andere<br />
Charaktere, mit denen man über eine gewisse Zeit gemeinsam dreht, die Serie wieder verlassen. Bleibt man<br />
dennoch auch nach dem Ausstieg dann weiter in Kontakt oder ist das nicht möglich in diesem Job?<br />
Andrea; Doch, mit einigen hat man danach schon noch Kontakt. Manchmal ist aber einfach auch die räumliche<br />
Distanz ein Grund dafür, dass man sich weniger häufig sieht. Es gibt auch Freundschaften, die über eine<br />
Serienrolle hinaus Bestand haben. Und wenn ich frei habe und mit dem Auto unterwegs bin, dann plane ich<br />
auch bewusst einmal den einen oder die andere zu besuchen, wenn es auf dem Weg liegt.<br />
Marcel: So viele Jahre mit Jo Bolling gemeinsam vor der Kamera als Ehepaar Gabi und Andy. Ich finde einfach,<br />
ihr passt perfekt zusammen. Ist es vielleicht wirklich so, dass man nach so vielen Jahren gemeinsamer Arbeit<br />
die Macken des Anderen in- und auswendig kennt?<br />
Andrea; Ja, also der Jo und ich wir harmonieren wirklich wunderbar und ich denke schon, dass ich merke,<br />
wenn er mal nicht ganz so gut drauf ist. Aber da kann ich mich dann drauf einstellen und eigentlich ist Jo<br />
immer gut drauf. Es macht Spass mit ihm zu arbeiten und wir sind ein gutes Fernseh-Ehepaar.<br />
Cosima Viola<br />
Interview: Marcel Schenk / Fotos: WDR<br />
Marcel: Es ist schwer, einen Fixpunkt zu benennen, ab<br />
dem man zum Urgestein einer Serie wird. Auf www.lindenstrasse.de<br />
wird jede Woche eine Folge aus der Vergangenheit<br />
online gestellt: „Lindenstraße“ vor 15 Jahren.<br />
Wenn ich mir die älteren Episoden anschaue, stosse ich<br />
bereits auf „Jack“ als Bewohnerin.<br />
Cosima: Stimmt. Es sind inzwischen 17 Jahre.<br />
Marcel: Du hast also mehr als die Hälfte deines bisherigen<br />
Lebens in und mit der „Lindenstraße“ verbracht. Wie<br />
fühlt sich das für dich an?<br />
Cosima: Es fühlt sich inzwischen normal an, und es ist ein fester Bestandteil meines Lebens. Als Urgestein<br />
würde ich mich aber nicht bezeichnen wollen, bei über 30 Jahren sind da ja viele andere noch deutlich länger<br />
in ihren Rollen präsent. Ich merke aber aus Gesprächen mit vielen Fans, dass „Jack“ nicht mehr als neue Rolle<br />
eingestuft wird. Insofern bin ich noch kein Urgestein aber auch nicht mehr neu dabei.<br />
Marcel: „Jack“ war in den Anfangsjahren sehr rebellisch. Warst du privat damals auch so, oder hast du dich<br />
am Set mal so richtig ausgetobt?<br />
Cosima: Ganz so wie „Jack“ war ich nicht. Ich möchte aber nicht ausschliessen, dass ich auch das Potenzial<br />
dazu gehabt hätte. In mir war schon immer ein sehr starker Sinn für Gerechtigkeit, und ich hatte immer eine<br />
starke, eigene Meinung. So sehr an die Grenzen gegangen, wie in der Serie, bin ich aber nicht. Meine Mutter<br />
sagte einmal, sie sei froh gewesen über meine entspannte Pubertät – vermutlich deshalb so entspannt, weil<br />
ich meine „wilde“ Seite in der Serie ausleben durfte.<br />
- 39 -
Marcel: Du bist als Teenager in die „Lindenstraße“ eingestiegen.<br />
Hast du dir unter den etablierten Schauspielern<br />
Vorbilder zur Orientierung gesucht, oder war das für<br />
dich nicht wichtig?<br />
Cosima: Ich habe viel mit Ludwig Haas gedreht und<br />
mich von ihm inspirieren lassen. Er hatte auch immer<br />
Tipps für mich, letztlich sind der Charakter und die Entwicklung<br />
von „Jack“ aber ziemlich speziell, und somit<br />
musste ich mir den Weg, diese Rolle zu verkörpern,<br />
schon irgendwie selber aneignen. Wenn ich Hilfe<br />
brauchte, war aber immer jemand für mich da.<br />
Marcel: Wirst du auf der Strasse oft erkannt und von Fans angesprochen?<br />
Cosima: Ja, das passiert. Neulich war ich abends mit ein paar Freunden unterwegs, und als wir an einem<br />
Kiosk vor der Kasse standen, wurde ich von einem jungen Mann angesprochen: „Hey, du bist doch die aus<br />
der„ Lindenstraße“. Meine Mutter guckt das immer…“ Wir sind dann kurz ins Gespräch gekommen und ich<br />
habe mir ein Getränk gekauft. Als ich einige Zeit später meine Pfandflasche zum Kiosk zurückbrachte, kam ein<br />
junges Mädchen auf mich zu und sagte: „Hey, du bist doch die aus der „Lindenstraße“. Ich gucke das immer<br />
mit meinen Eltern“…. Da dachte mir, das gibt es doch gar nicht. Fast die exakte Ansprache – zweimal so kurz<br />
hintereinander. In Berlin werde ich übrigens eher angesprochen als z.B. in Köln. In Städten kommen eher<br />
Leute auf mich zu, als auf dem Land. Es freut mich aber immer, mit den Zuschauern ins Gespräch zu kommen.<br />
Marcel: Dein Name ist eigentlich ein perfekter Künstlername. Manche angehende Schauspielerinnen, die nun<br />
aber beispielsweise Erika Mustermann heissen, würden sich bestimmt wünschen, einen so wohlklingenden<br />
Namen zu haben. Hat der Name dir im Beruf schon mal helfen können?<br />
Cosima: Ich finde meinen Namen auch schön. Ob man so einen Namen nun aber braucht, um in einem<br />
künstlerischen Beruf arbeiten zu können? Ich denke, das ist nicht nötig. Es ist aber eine schöne Theorie, und<br />
ich teile diese auch gerne, dass ein eher aussergewöhnlicher Name jemanden auch eher aussergewöhnliche<br />
Interessen entwickeln lässt.<br />
Marcel: Welchen Beruf wolltest du als Kind unbedingt erlernen?<br />
Cosima: Ich fand Pferde immer toll. Und Tiere allgemein sind auch heute noch ein wichtiger Bestandteil<br />
meines Lebens, wie meine Hündin Wilma. Ich habe eine Ausbildung als Hundetrainerin absolviert und finde<br />
das Arbeiten mit Tieren wunderschön. Einen richtigen Traumberuf hatte ich als Kind aber nicht.<br />
Marcel: Wie stehst du zur „Liebe am Arbeitsplatz“? Für viele Menschen ist das ja noch immer ein Tabu.<br />
Cosima: Dazu sage ich gar nichts! (lacht) Nein, Spass. Ich sehe das nicht als Tabuthema. Es macht aber<br />
sicherlich einen Unterschied, wie oft man sich dann letztlich sieht. Ich habe in der „Lindenstraße“ keinen<br />
klassischen 8-Stunden-Job von Montag bis Freitag. Da geht so etwas. Wenn ich aber den Partner an jedem<br />
Werktag erst 8 Stunden auf der Arbeit und vorher wie nachher auch zuhause um mich habe, dann stelle ich<br />
mir Liebe am Arbeitsplatz eher kompliziert vor. Richtig schwer wird es dann, wenn man sich nicht mehr so gut<br />
versteht – aber auf der Arbeit immer in Sichtweite ist. Auf mich und meinen Partner konkret bezogen, und<br />
darauf zielt deine Frage ja ab, war sowohl Valentin (Valentin Schreyer spielte „Ben Hofer“) als auch mir relativ<br />
schnell klar, dass es keine kurzfristige Sache wird zwischen<br />
uns. Wir haben die Situation beide richtig eingeschätzt<br />
und sind glücklich miteinander.<br />
Marcel: Du hast ein sehr entspanntes Verhältnis zu deinem<br />
Körper. Es gibt in der „Lindenstraße“ immer mal<br />
wieder, so wie das Leben eben spielt, Szenen mit wenig<br />
bis gar keiner Kleidung. Und du hattest 2016 eine grosse<br />
Titelstory in einem bekannten Männermagazin, das man<br />
nicht nur wegen der Interviews kauft… Wie waren die<br />
Reaktionen darauf bei dir im Familienkreis?<br />
Cosima: Für mich war dieses Fotoshooting etwas Besonderes,<br />
es war eine Ehre. Die lustigste Reaktion innerhalb der Familie kam von meiner Oma. Sie ist 92, und<br />
ich habe ihr einfach den Playboy in die Hand gedrückt. Sie blätterte bis zu einem Foto, auf dem ich nichts trug<br />
– ausser einer Mütze. Es war so eine Art Lokführermütze. Meine Oma blätterte also durch meine Fotostrecke,<br />
blieb bei eben diesem Bild hängen und sagte einfach nur: „Das ist aber eine schöne Mütze!“ – Und damit war<br />
das Thema für sie auch schon erledigt. Es gab in der Familie wirklich einheitlich positives Feedback auf das<br />
Playboy-Shooting und auch Bewunderung für den Mut, dies zu tun. Ich wollte aber auch ein Statement damit<br />
geben. Ein Zeichen, dass wir Frauen unseren Körper selbstbewusst und durchaus erotisch in Szene setzen<br />
lassen können, ohne damit etwas Verwerfliches zu tun.<br />
- 40 -
Claus Vinçon<br />
Interview: Marcel Schenk/Fotos: WDR<br />
Marcel: Hey Claus, schön, dich hier in deiner Drehpause<br />
zu treffen.<br />
Claus: Hallo Marcel. Gerne.<br />
Marcel: Die Zuschauer mussten nun eine Weile auf<br />
"Georg Eschweiler" in der "Lindenstraße" verzichten.<br />
Was machst du in deiner drehfreien Zeit?<br />
Claus: Einiges. Ich habe ein Mandat auf ehrenamtlicher<br />
Basis für die Grünen in der Bezirksvertretung für die Kölner<br />
Innenstadt, engagiere mich ausserdem als Erste<br />
Hilfe-Ausbilder beim Arbeiter-Samariter-Bund und bin<br />
Museumsführer. Dazwischen moderiere ich Veranstaltungen.<br />
Marcel: Dir wird es also definitiv nicht langweilig.<br />
Claus: Richtig. Es entsteht für Aussenstehende oftmals der Eindruck, ein Schauspieler der aktuell nicht auf<br />
dem Bildschirm auftaucht, sitze zu Hause. Meist ist dies aber nicht richtig, da man in unserem Beruf oft auf<br />
mehreren Standbeinen steht und diese Jobs untereinander koordiniert.<br />
Marcel: Du bist seit 1995 als "Georg Eschweiler" ein vertrautes Gesicht. An welche Geschichte deiner Rolle<br />
denkst du am liebsten zurück, was war die schönste Drehzeit in all‘ den Jahren?<br />
Claus: Dies war für mich eindeutig die Zeit, in der unser Serien-Adoptivsohn "Felix Flöter" (Oliver Moser) mit<br />
dabei war. Die ganze Geschichte war sehr emotional: zunächst die Erkrankung seiner Rollen-Mutter "Leonie"<br />
an AIDS und später dann die Entwicklung, dass auch "Felix" selbst mit dem HI Virus infiziert war. Dazu die<br />
übliche Entwicklung vom Teenager zum jungen Mann. Das war eine tolle Drehzeit.<br />
Marcel: Stehst du als sein "Film-Papa" noch in Kontakt zu Oliver Moser?<br />
Claus: Hin und wieder. Er hat die Filmhochschule in Berlin besucht und arbeitet selbst als Regisseur.<br />
Marcel: Wie war dein Weg in die Schauspielerei? Stand der Berufswunsch schon als Kind fest?<br />
Claus: Ja, mein Onkel war Schauspieler und stand u.a. mit Joachim H. Luger am Theater in Lübeck auf der<br />
Bühne. Ich kenne Joachim seit meinem 13.ten Lebensjahr, und ungefähr in dem Alter war mir auch klar, dass<br />
ich Schauspieler werden wollte.<br />
Marcel: Wirst du immer noch häufig auf der Strasse von Fans angesprochen, wenn du z.B. durch die Kölner<br />
City gehst, oder hat das im Zeitalter von Facebook und Co., wo jeder Promi so gut wie rund um die Uhr immer<br />
für Fans "anklickbar" ist, nachgelassen?<br />
Claus: Das gibt es immer noch, mag aber auch daran liegen, dass wir in Köln immer viele Touristen haben.<br />
Ich wohne sehr zentral und bin entsprechend oft auch an den Touristen-Punkten unterwegs.<br />
Marcel: Wie muss für dich privat ein perfekter freier Tag ablaufen?<br />
Claus: Es mag merkwürdig klingen, aber ich finde einen freien entspannten Tag perfekt, nachdem geputzt<br />
und aufgeräumt ist. Wenn ich bei mir in der WG alles ordentlich auf Vordermann gebracht habe, der Boden<br />
glänzt, die Fenster geputzt sind und ich das fertige Werk<br />
betrachten kann, dann fühle ich mich rundum wohl, und<br />
es war ein gelungener freier Tag für mich.<br />
Marcel: Wie lernst du deine Texte? Hast du ein bestimmtes<br />
Ritual?<br />
Claus: Ich habe ein fotografisches Gedächtnis und kann<br />
mir die Texte dadurch gut einprägen.<br />
Marcel: Das hätte ich als Kind in der Schule gut gebrauchen<br />
können. Abschliessend bleibt mir noch die Frage,<br />
ob du mit "Käthe" auch privat befreundet wärst, wenn<br />
er in deiner Nachbarschaft leben würde?<br />
Claus: Auf jeden Fall. Ich mag ihn!<br />
- 41 -
Erkan Gündüz<br />
Interview: Marcel Schenk/ Fotos: WDR<br />
Marcel: Wenn die Zuschauer über "Lisa" und "Murat"<br />
sprechen, dann steht für die meisten fest: "Lisa" hat eindeutig<br />
die Hosen in der Beziehung an. Stimmst du dem<br />
aus Sicht des "Ehemannes" zu?<br />
Erkan: (lacht) Ja, es ist so. "Murat" versucht sich durchzusetzen,<br />
aber "Lisa" hat die Hosen an.<br />
Marcel: Deine Rolle hat sich mit den Jahren gewandelt.<br />
Anfangs war "Murat Dagdelen" eher der "böse Junge".<br />
An der Seite von "Olli Klatt" sorgte er für mächtigen Tumult<br />
und jeder Bewohner war froh, "Murat" nicht allzu<br />
nahe zu kommen. Inzwischen ist "Murat" aber als liebevoller und fürsorglicher Vater und Ehemann das komplette<br />
Gegenteil. Was macht dir mehr Spass vor der Kamera? Den bösen "Murat" zu spielen oder den lieben?<br />
Erkan: Es gibt für einen Schauspieler auf Dauer nichts Langweiligeres, als in der Rolle immer nur nett zu sein.<br />
Du musst schon Facetten haben beim Spiel. Ich möchte es aber so sagen: "Murat" war zu Beginn wirklich ein<br />
"Klischee-Türke". Schön war dann die Entwicklung seiner Rolle. Das hat beim Dreh und auch beim Beobachten<br />
dieser Entwicklung von "Murat" in Richtung Verantwortung und Akzeptanz unglaublich viel Spass gemacht.<br />
Viele Zuschauer fragen mich z.B. auch in den sozialen Netzwerken oder auf der Strasse, wie man "Lisa" lieben<br />
kann. Das Schöne ist: "Murat" kann das!<br />
Marcel: Bist du mit Sontje Peplow nach all‘ den gemeinsamen Jahren vor der Kamera ein eingespieltes Team?<br />
Weisst du schon im Voraus, wie sie reagiert beim Dreh?<br />
Erkan: (lacht) Sontje ist auch hinter den Kulissen inzwischen die "Chefin" bei unseren Drehs. Aber auf eine<br />
sehr sympathische Art und Weise. Wenn ich mal zum Regisseur gehe und sage, dass man in dieser oder jener<br />
Szene doch als "Murat" anders reagieren müsste, dann sagt Sontje: "Nein, das ist schon gut so. Das kann so<br />
bleiben." Und dann wird es oft auch so umgesetzt, wenn seitens der Regie nichts dagegen spricht. Dagegen<br />
können weder "Murat" noch Erkan ein Veto einlegen… Ich kritisiere manches Mal, warum "Murat" so ein<br />
Pantoffelheld ist, aber die Autoren sehen ihn eben momentan so und Sontje findet das, wie wohl auch "Lisa",<br />
einfach klasse ….<br />
Marcel: Man sieht euch die Freude auch als Zuschauer an.<br />
Erkan: Wir harmonieren sehr gut miteinander, und das macht unglaublich viel Spass.<br />
Marcel: Sontje hat mir in verraten, bei gemeinsamen Interviews kämst du kaum bis gar nicht zu Wort. Antwortet<br />
sie immer noch für dich oder hast du das inzwischen ändern können?<br />
Erkan: (lacht) Es war manchmal wirklich so. Sontje hat meinen Part in Interviews gerne übernommen. Sie<br />
kennt sowohl "Murat" wie auch mich gut. Aber inzwischen antworte ich auch selber.<br />
Marcel: Gab es eine Szene in den vergangenen Jahren, die dir bis heute unvergessen bleibt? Vielleicht aufgrund<br />
einer Drehpanne oder weil die Szene so besonders witzig war?<br />
Erkan: Ich war bei einer gemeinsamen Szene mit Sontje extrem müde, weil ich in der Nacht zuvor nur kurz<br />
geschlafen hatte. Sontje hingegen war extrem gut drauf – diese Kombination sorgte dann dafür, dass wir<br />
beide einen Lachflash bekamen. Sie hat mir dadurch auch in gewisser Weise den (Dreh-)Tag gerettet. Sontje<br />
ist einfach immer gut drauf.<br />
Marcel: Wie lernst du deine Texte auswendig?<br />
Erkan: Das ist unterschiedlich. Manchmal lerne ich schon einige Wochen im Voraus. Es gibt aber auch Situationen,<br />
in denen man noch einen gewissen Spielraum als Schauspieler hat. Zum Beispiel bei emotionalen<br />
Szenen. Da lasse ich mich gerne von der Atmosphäre am<br />
Drehort leiten und passe den Text soweit wie möglich<br />
an. Natürlich müssen Textänderungen mit Dramaturgie<br />
und Regie abgesprochen werden.<br />
Marcel: Wärst du mit "Murat" befreundet, wenn er in<br />
deiner Nachbarschaft leben würde?<br />
Erkan: Er wäre mir auf jeden Fall nicht fremd, und "Murat"<br />
ist ein interessanter, netter Typ. Er hat so seine<br />
Schwierigkeiten, zeigt immer diese Zerrissenheit, Kinder,<br />
Ehefrau und Bio-Laden unter einen Hut zu bekommen.<br />
Das spiele ich sehr gerne, so jemand wie "Murat" wäre<br />
mir privat nicht unangenehm.<br />
- 42 -
Moritz Zielke<br />
Interview: Marcel Schenk/ Fotos: WDR<br />
Marcel: Was sind deine ersten Erinnerungen an die "Lindenstraße"?<br />
Moritz: Da muss ich kurz überlegen. Zunächst natürlich<br />
das Casting. Damit begann alles. Und dann natürlich der<br />
erste Drehtag mit Regisseur George Moorse. Und meine<br />
lachsfarbenen Shorts, die ich in meiner ersten Szene getragen<br />
habe. Es gibt viele Bilder, die mir in den Sinn kommen.<br />
(lacht) Über die lachsfarbenen Shorts haben sich<br />
meine Töchter übrigens sehr amüsiert, als sie die Bilder<br />
ihres Papas entdeckt haben. Ich war zu Beginn meiner<br />
Dreharbeiten natürlich viel jünger als heute und hatte keine grauen Haare. Das sind meine spontanen Erinnerungen<br />
an die Anfänge hier in der "Lindenstraße".<br />
Marcel: Kannst du dich auch noch an deinen ersten Satz als "Momo" erinnern?<br />
Moritz: In der ersten Folge habe ich gemeinsam mit meiner Film-Mutter "Dr. Eva Maria Sperling" (Inga Abel)<br />
die Wohnung renoviert. Aber der erste Satz, an den ich mich jetzt erinnere, war an "Iffi Zenker" (Rebecca<br />
Siemoneit-Barum) gerichtet. Ich fragte sie: "Warst du auch schon mal in Äthiopien?". An diesen Satz erinnere<br />
ich mich deshalb so gut, weil Regisseur George Moorse eine deutliche Aussprache anmahnte.<br />
Marcel: Seit dieser Szene und dem Einzug ins Haus Lindenstraße Nr.3 ist sehr viel passiert. "Momo" hat mehr<br />
erlebt, als die allermeisten von uns jemals im Leben erleben werden. Welche Storyline hat dir, rückblickend<br />
betrachtet, am meisten Spass gemacht?<br />
Moritz: Ich bin kein Mensch, der in Superlativen denkt. Daher fällt es mir schwer, zu bestimmen, welche<br />
Szene nun den meisten Spass gemacht hat. Es sind alle Geschichten, in denen ich als Schauspieler viel zu<br />
spielen habe – diese Stories machen mir am meisten Spass. Ob das nun die Geschichte von "Momo" als Stricher<br />
war oder der Mord an meinem Filmvater "Kurt Sperling" (Michael Marwitz). Alle Geschichten, die ins Extreme<br />
gingen, haben mich immer am meisten gereizt. Auch die Zeit, als "Momo" einen Schlaganfall erleiden musste<br />
und die Folgen seiner langsamen Rückkehr ins normale Leben und natürlich die aktuelle Story um "Robert<br />
Engel" (Martin Armknecht) – all‘ diese Szenen bleiben mir unvergessen.<br />
Marcel: Welche dieser emotionalen und spannenden Geschichten erforderte die intensivste Vorbereitung?<br />
Moritz: Am aufwendigsten war die Vorbereitung auf den Dreh rund um "Momos" Schlaganfall. Ich habe dazu<br />
mit Schlaganfallpatienten am Universitätsklinikum in Köln gesprochen. Auch die Ärzte hatten wertvolle Hinweise<br />
für mich, so dass ich lernte, wie man als Schauspieler die Schwierigkeiten und den Alltag eines Patienten<br />
realistisch darstellt, der mit den Folgen eines Schlaganfalls zu kämpfen hat<br />
Marcel: Rebecca Siemoneit-Barum hat dich in meinem letzten Interview als Kollegen beschrieben, der sehr<br />
gut zuhören kann und zu dem sie über die Jahre grosses Vertrauen aufgebaut hat. Was möchtest du ihr darauf<br />
antworten?<br />
Moritz: Ich möchte mich bei ihr bedanken und es ihr<br />
ebenso zurückgeben. Wir haben mit einer solchen<br />
Selbstverständlichkeit gemeinsame Szenen gedreht,<br />
dass es mir immer grosse Freude bereitet hat. Das ist<br />
in unserem Beruf nicht immer so. Natürlich baut man zu<br />
Kollegen, mit denen man viele gemeinsame Szenen hat,<br />
ein gewisses Vertrauensverhältnis auf. Aber mit Rebecca<br />
ist es etwas ganz Spezielles. Die Geschichte von<br />
"Iffi" und "Momo" war immer von einer sehr engen Bindung<br />
geprägt. Ich bin dankbar, mit Rebecca drehen zu<br />
dürfen. Sie ist einfach wunderbar!<br />
Marcel: Ein Markenzeichen von "Momo" sind seine Rastazöpfe.<br />
Wie pflegeintensiv ist diese Frisur? Und hast du<br />
nicht manchmal Lust gehabt, einfach die Schere zu nehmen und eine Kurzhaarfrisur zu tragen?<br />
Moritz: Meine Haarpracht ist die stressfreieste Frisur, die man sich vorstellen kann. Morgens einfach durchschütteln<br />
und danach zusammenbinden – fertig. Einmal oder zweimal im Jahr gehe ich in den Afroshop und<br />
lasse die Ansätze neu machen. Viele Fans haben mich übrigens gefragt, wie ich meine Haare wasche.<br />
Marcel: Und was hast du geantwortet?<br />
Moritz: Mit Shampoo. (lacht)<br />
Marcel: Ich könnte mir "Momo" mit einer anderen Frisur auch nur schwer vorstellen. Gibt es eigentlich viele<br />
Fotos von dir ohne die Dreadlocks? Vermutlich Kinderbilder….<br />
- 43 -
Moritz: Richtig. Es sind Kinder- oder Teenagerbilder. Ich war das letzte Mal mit 16 Jahren beim Frisör. Seitdem<br />
habe ich die Haare wachsen lassen. Anfangs waren es lange Locken, die dann mehr und mehr zu Dreadlocks<br />
wurden. Genau in diese Zeit fiel auch mein Casting für die "Lindenstraße".<br />
Marcel: Die Frisur wird dann auch vermutlich fest für "Momo" eingeplant worden sein? Also hättest du deine<br />
Haare wohl gar nicht mal eben so abschneiden lassen können…<br />
Moritz: Die Haare sind charakteristisch für "Momo". Vergleichbar<br />
z.B. mit dem Bart von "Penner Harry" (Harry<br />
Rowohlt). Und sie haben eine grosse Fernwirkung, denn<br />
man sieht es sofort, wenn "Momo" in einer Szene von<br />
weitem erscheint, oder auch wenn ich privat in der Stadt<br />
unterwegs bin.<br />
Marcel: Wie sprechen die Fans dich an? Als "Momo" oder<br />
mit Moritz?<br />
Moritz: Sehr viele sprechen mich mit "Momo" aus der<br />
"Lindenstraße" an. Ich freue mich aber auch, wenn die<br />
Fans mich als Moritz erkennen.<br />
Marcel: Kannst du dich gut selbst im Fernsehen anschauen? Oder bist du zu selbstkritisch?<br />
Moritz: Man darf nicht in einen Tunnelblick verfallen, sondern muss immer das Gesamtbild sehen. Also Licht,<br />
Kamera und das gesamte Drumherum sozusagen, welches Filmarbeiten ausmacht. Natürlich ist man mit sich<br />
selbst immer besonders kritisch, aber ich stehe seit meinem zehnten Lebensjahr vor Kameras und kann mich<br />
inzwischen relativ gut und stressfrei selbst anschauen.<br />
Marcel: Was machst du abseits der "Lindenstraße"?<br />
Moritz: Ganz viel! Ich habe Design studiert und ein Designbüro eröffnet. Für die "Weltläden" habe ich ein<br />
Shopsystem entwickelt, war für ein Bio-Hotel als Designer tätig und bin in der Nachhaltigkeitsszene aktiv. An<br />
der Fachhochschule Dortmund habe ich einen Lehrauftrag für Designgeschichte und Designtheorie, das macht<br />
mir sehr viel Freude. Und ich führe eine Castingagentur für Komparserie und Kleindarsteller. Hier arbeite ich<br />
für viele Film- und Fernsehproduktionen. Kürzlich stand ich für eine Folge von "Soko Wismar" vor der Kamera.<br />
Privat beschäftige ich mich gern im Garten. Es gibt immer viel zu tun, Langeweile kenne ich nicht.<br />
Martin Walde<br />
Interview: Marcel Schenk/Fotos: WDR<br />
Marcel: Du bist noch relativ neu in der, hast aber eine<br />
der aktuell spannendsten Rollen. War dir von Anfang an<br />
klar, dass du mit deiner Rolle als "Sunny Zöllig" bei vielen<br />
Fans so stark polarisieren würdest?<br />
Martin: Ehrlich gesagt: Nein. Ich wusste zwar von Anfang<br />
an, worauf ich mich mit dieser Rolle einlasse, aber<br />
dass "Sunny" solche Wellen schlagen wird, speziell auch<br />
auf Facebook, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.<br />
Ich habe viele Kommentare dort gelesen, es geht von<br />
"zerschmetternd" bis "unterstützend".<br />
Marcel: Sind dir einige Kommentare besonders in Erinnerung?<br />
Martin: Ich bin sehr stolz darauf, dass mir über die sozialen Netzwerke drei Transfrauen schreiben. Sie unterstützen<br />
mich insofern, als dass sie sagen, sie erleben ihre Lebensgeschichte durch "Sunny" nochmal, und<br />
ich bin sehr dankbar, dass ich diese Frauen auch nach Tipps fragen darf! Es ist ein richtiges "Geben und<br />
Nehmen" zwischen uns, das ist sehr cool. Mir wurde erst durch die Reaktionen auf "Sunny" bewusst, wie<br />
traurig es doch eigentlich ist, dass noch immer viele Menschen sagen: "So etwas wollen wir nicht sehen".<br />
Umso wichtiger ist es dann für eine Serie wie "Lindenstraße", auch mit solchen Rollen und deren Geschichten<br />
aufklären zu können.<br />
Marcel: Deine Rolle ist vorbereitungsintensiv. Wie hast du dich in die Transgender-Storyline eingearbeitet?<br />
Martin: Ich habe Anfang 2016 begonnen, für die "Lindenstraße" zu drehen, die ersten Monate in der Rolle<br />
als "Marek Zöllig". Den "Marek" darzustellen war nicht so schwer, auch wenn ich zuvor immer eher für Macho-<br />
Typen besetzt worden bin und jetzt mehr Gefühle und Verletzlichkeit zeigen musste. Ich habe aber bereits in<br />
der Männer-Rolle begonnen, mich auf "Sunny" vorzubereiten. Mit Fachliteratur und Dokumentationen wurde<br />
- 44 -
ich seitens der Produktion unterstützt, konnte mich damit<br />
"Sunny", ihren Gefühlen und der anfänglichen Zerrissenheit<br />
dieser Figur annähern. Durch das viele Lesen<br />
habe ich festgestellt: Ich kann nichts falsch machen,<br />
denn jeder Betroffene erlebt die Situation für sich individuell<br />
anders. Ich musste<br />
mich hier also fragen, wie ich selbst als "Sunny" reagieren,<br />
denken und handeln würde. Dies ist aber nicht nur<br />
reinweg eine Vorbereitung auf die Rolle, sondern vielmehr<br />
als permanente Arbeit zu sehen. Ich lese noch immer<br />
entsprechende Literatur, übe das Gehen auf hohen<br />
Absätzen, werde im Schminken langsam immer sicherer<br />
und stelle mehr und mehr fest: Es macht riesigen Spass,<br />
eine Rolle zu verkörpern, die sehr weit von mir selbst entfernt ist, denn das ist eine echte schauspielerische<br />
Herausforderung – und dafür bin ich sehr dankbar.<br />
Marcel: Hast du im Zuge der Vorbereitung auch persönlichen Kontakt zu einer Transfrau gehabt?<br />
Martin: Ja, die Produktion hat mir einen Kontakt vermittelt, und ich konnte diese Transfrau dann bei uns am<br />
Produktionsort treffen. Sie erzählte mir vom Gefühlschaos in ihrer Jugend und wie es sich anfühlt für eine<br />
Betroffene. Das hat mir sehr geholfen und die Stunde, die ich mit ihr sprach, verging wie im Flug. Später kam<br />
dann die Story rund um "Viktoria", die von der transsexuellen Tänzerin, Sängerin, Moderatorin und Schauspielerin<br />
Zazie de Paris gespielt wurde. Auch mit ihr konnte ich mich in Gesprächen abseits des Drehs prima<br />
austauschen.<br />
Marcel: Kanntest du die "Lindenstraße" schon von früher- aus Zuschauerperspektive?<br />
Martin: Ich kannte die "Lindenstraße" als feste Institution im TV-Programm, als längste deutsche Serie. Ich<br />
wusste, wer "Helga Beimer" ist. Aber das war es dann auch schon. Gesehen hatte ich die "Lindenstraße" nicht.<br />
Als mein Casting bevorstand, habe ich mir alte Folgen in der Mediathek angeschaut, wollte wissen, wer mit<br />
wem liiert ist und welche Skandalthemen es in der Serie gegeben hatte etc. Dabei wurde mir schnell klar, dass<br />
die "Lindenstraße" auch gesellschaftspolitisch Stellung bezieht und ich darf Teil dieser Serie sein.<br />
Marcel: Schaust du dir selber gerne im Fernsehen zu, oder bist du zu selbstkritisch? Ändern kannst du die<br />
gesendeten Szenen ja nicht mehr….<br />
Martin: Ändern kann ich zwar nichts mehr, aber ich kann mich erinnern, wie ich mich in den Szenen gefühlt<br />
habe und überprüfen, ob dieses Gefühl auch letztlich zu dem passt, was ich als Zuschauer sehe. Deshalb<br />
schaue ich mir die Folgen auch zu Hause nochmal an.<br />
Marcel: Stand für dich schon als Kind der Weg zur Schauspielerei fest?<br />
Martin: Meine Mutter hat mir im Nachhinein gesagt, dass ich im Kindergarten unbedingt auf die Bühne wollte.<br />
Die Kindergärtnerin meinte wohl damals schon zu ihr, ich könne mich gut in andere Rollen hineinversetzen.<br />
Mir selbst war das nicht mehr so präsent, als ich gegen Ende der Grundschule in Richtung Anwalt als Traumberuf<br />
tendierte. Das war wohl meinem stark ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit geschuldet. Dieser Berufswunsch<br />
blieb bis zum Abitur bestehen, dann wollte ich mich bei der Bundeswehr verpflichten und Zeitsoldat<br />
werden. Dieser Wunsch hielt aber auch nicht lange an und ich fragte mich: "Was will ich?". Eine Frage, die ich<br />
damals nicht wirklich beantworten konnte. Meine Mutter erzählte mir dann die Begebenheit aus dem Kindergarten<br />
und sagte auch, dass sie mich unterstützen würde, wenn ich die Schauspielschule ausprobieren wolle.<br />
Da ein klassischer Bürojob irgendwie unvorstellbar für mich schien, war das der Anfang meiner Schauspielerkarriere.<br />
Marcel: Was machst du sonst noch gerne? Wo kann man dich antreffen abseits der "Lindenstraße"?<br />
Martin: Ich liebe Sport, habe das Thema für mich aber nun weitestgehend zurückgeschraubt. Der Grund ist:<br />
Kraftsport zeigt sich in Muskelmasse – und Muskelmasse ist für "Sunny" nicht so passend im Zuge der Frauwerdung.<br />
Ansonsten liebe ich die Natur, bin gerne draussen und geniesse es, zu joggen.<br />
Marcel: Was ist schwieriger für Dich? Das elegante Laufen auf High Heels oder ein perfekt geschminkter<br />
Lidstrich? Das ist ja eine Frage, die kaum ein Mann beantworten kann – du kannst es…<br />
Martin: (lacht) Ich kann diese Frage nicht ganz perfekt beantworten, da ich für die Rolle nur lernen musste,<br />
den Lippenstift anzusetzen und ein wenig Rouge aufzutragen. Den Hauptteil übernehmen natürlich unsere<br />
Maskenbildnerinnen. Ich finde, unsere Maske leistet da wirklich Wunderbares! Ich könnte das niemals so<br />
lernen und denke, das Schminken ist eindeutig das Schwierigere (für mich). Wenn man seinen Körper einigermassen<br />
kennt und beherrscht, wird man das Laufen auf High Heels früher oder später hinkriegen. Der Schwierigkeitsgrad<br />
hängt ja hier von der Höhe der Absätze ab. Ich habe zwei Paar High Heels von "Sunny" in meiner<br />
Garderobe, die ich lieber nicht mehr trage. Die sind echt zu hoch gewesen (lacht).<br />
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Toni Snétberger<br />
Interview: Marcel Schenk/Fotos: WDR<br />
Marcel: Hallo Toni, willkommen zurück in der "Lindenstraße"!<br />
Deine Fans mussten jetzt anderthalb Jahre auf<br />
dich in der Serie verzichten, was hast du in dieser Zeit<br />
erlebt?<br />
Toni: Hallo Marcel. Ja, ich bin wieder da und freue mich<br />
sehr darüber. In meiner "Lindenstraße"-freien Zeit habe<br />
ich u.a. viel Musik gemacht.<br />
Marcel: Bleiben wir direkt beim Thema. Musik spielt eine<br />
wichtige Rolle in deinem Leben.<br />
Toni: Das stimmt. Aktuell spiele ich in einer Soulband,<br />
die hauptsächlich in Budapest tätig ist. Sie heisst Solati. Ein sehr schönes R’n’B Projekt, das mir viel Spass<br />
macht. Daneben gibt es auch noch ein weiteres Bandprojekt in Berlin, hier suchen wir momentan noch einen<br />
Sänger…. Also falls das hier jemand liest, der jemanden kennt, einfach bei mir melden.<br />
Marcel: Begleitet und begeistert dich die Musik schon von Kindertagen an?<br />
Toni: Auf jeden Fall. Das liegt auch in der Familie. Mein Vater hat am Balaton eine Musikschule. Hier wird<br />
Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen, die Talent besitzen, aber in ihrem familiären Umfeld<br />
nie die Möglichkeit hätten, Musik zu machen, eine Chance gegeben, sich zu entwickeln. Ich engagiere mich<br />
dort ebenfalls, wenn es meine Zeit erlaubt. Die meisten Kinder kommen mit 12 Jahren zu uns und bleiben in<br />
den Workshops bis zur Volljährigkeit. Viele stammen aus sozial benachteiligten Roma-Familien. Die Kids lernen<br />
auch Englisch, und letztlich beginnen wirklich fast alle im Anschluss an ihre Zeit in der Schule meines Vaters<br />
eine Musikerausbildung oder nehmen ein Musikstudium auf. Das macht mich stolz.<br />
Marcel: Kann ich mir das Ganze wie ein Internat vorstellen? Wie gross ist diese Schule<br />
Toni: Ja, die Schule ist eine Art "Ferieninternat". Es sind meist 60 Kinder und Jugendliche, die hauptsächlich<br />
ihre Sommerferien dort verbringen, die in Ungarn zweieinhalb Monate dauern. Es macht unglaublich viel<br />
Freude, mit ihnen zu arbeiten, weil sie alle sehr engagiert sind und wirklich Musik machen wollen. Ich unterrichte<br />
dort Schlagzeugtechniken und gebe Bandworkshops.<br />
Marcel: Was würdest du für interessierte Jugendliche als schwieriger erachten – Schauspielerei zu erlernen<br />
oder professioneller Musiker zu werden?<br />
Toni: Schwer zu sagen, weil das kaum miteinander vergleichbar ist. Als Schauspieler musst du in eine andere<br />
Rolle schlüpfen, dich sozusagen gut verstellen können, um das andere Ich darzustellen. Als Musiker lebst du<br />
von deiner Authentizität und musst du selbst sein. Sonst funktioniert es nicht.<br />
Marcel: Lass uns zu deiner Rolle "Enzo Buchstab" kommen. An welche seiner bisherigen Geschichten denkst<br />
du gern zurück (vielleicht weil sie dir besonders viel Spass beim Drehen gemacht hat)?<br />
Toni: Das war noch ziemlich am Anfang, als "Enzo" von einem Auslandseinsatz aus Afghanistan zurückkam<br />
und unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom litt. Die Vorbereitung auf diese Story war sehr intensiv<br />
und das Spielen hat mir Spass gemacht. Über die Jahre gab es aber noch weitere schöne Momente.<br />
Marcel: Hast du das Geschehen in der "Lindenstraße" während deiner Abwesenheit weiterhin verfolgt?<br />
Toni: Über soziale Netzwerke wie Facebook und auch die Mediathek war ich immer auf dem Laufenden. Meine<br />
Oma sieht sich regelmässig die "Lindenstraße" an, und ab und zu habe ich mit ihr gemeinsam geschaut. Privat<br />
besitze ich aber keinen Fernseher, daher habe ich nicht jede Folge gesehen.<br />
Marcel: Wie war dein erster Arbeitstag hier am Drehort? War es wie ein Heimkommen oder musstest du dich<br />
erst wieder langsam einfinden?<br />
Toni: Es ist tatsächlich ein nach Hause kommen zu<br />
Freunden und der "Lindenstraße"-Familie. Es fühlte sich<br />
kein bisschen fremd für mich an.<br />
Marcel: Wenn du mit deinem Auto eine Panne hättest,<br />
könntest du inzwischen wie "Enzo" den Fehler lokalisieren<br />
und beheben? Es waren ja viele Jahre, in denen du<br />
die Kfz-Werkstatt der geführt hast…<br />
Toni: Diese Panne würde mir gar nicht passieren, weil<br />
ich keinen Führerschein besitze. Mit 18 Jahren hatte ich<br />
mal angefangen in der Fahrschule, durch stete Schauspielengagements<br />
kam es aber nie bis zur Abschlussprüfung,<br />
da ich kaum Zeit hatte, mich entsprechend vorzubereiten.<br />
Ich lebe in Berlin und dort ist ein eigenes Auto<br />
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auch gar nicht so sehr nötig. Aber ich möchte das Thema Führerschein doch langsam mal wieder in Angriff<br />
nehmen….<br />
Marcel: Kannst du "Enzo Buchstab" mit drei Worten beschreiben?<br />
Toni: Ja, er ist hilfsbereit und charismatisch, aber auch unsicher.<br />
Marcel: Und wie würdest du dich beschreiben? Gibt es Parallelen zwischen dir und deiner Rolle?<br />
Toni: Nein, Parallelen sehe ich da keine. Ich denke eher, ich bin auf einem guten Weg, mich gerade selber zu<br />
verstehen. Das ist ein steter Prozess.<br />
Marcel: Wäre "Enzo" jemand, der in deinen Freundeskreis passt?<br />
Toni: Ja, auf jeden Fall. Ich mag ihn.<br />
Marcel: Was finden wir garantiert immer, wenn wir in deinen Kühlschrank zuhause schauen würden?<br />
Toni: (lacht) Ungarische Salami.<br />
Rebecca Siemoneit-Barum<br />
Interview: Marcel Schenk/ Fotos: WDR<br />
Marcel: Du bist als Kind in die "Lindenstraße" gekommen.<br />
Als Kind plötzlich in einer fremden Stadt, unter so<br />
vielen Erwachsenen. Hattest du Heimweh oder hast du<br />
dich sofort wohlgefühlt hier am Drehort?<br />
Rebecca: Das Arbeiten mit Erwachsenen war kein Problem,<br />
ich habe mich am Set von Anfang an sehr wohlgefühlt,<br />
das war für mich "Showbiz" und das kannte ich von<br />
zuhause. Ich habe ja seit meinem vierten Lebensjahr im<br />
Scheinwerferlicht gestanden, insofern war das keine Umstellung<br />
für mich in der "Lindenstraße". Das habe ich e-<br />
her als "natürlich" empfunden. Heimweh hingegen hatte ich trotzdem, nämlich immer dann, wenn ich nicht<br />
auf dem Drehplan stand. Ich wäre damals am liebsten in die "Lindenstraße" eingezogen und hätte es mir in<br />
meiner Garderobe wohnlich gemacht.<br />
Marcel: Du strahlst immer so viel Kraft und Power aus, egal wo man dich sieht. Um es mit den Worten eines<br />
Daniel Küblböck zu sagen, hast du richtig viel "positive Energie". Woher nimmst du die?<br />
Rebecca: Ich bin ein sehr positiver und optimistischer Mensch. Ich liebe das Leben und die Menschen, somit<br />
gibt es für mich selten einen Grund "muffig" oder träge zu sein. Ich bin für vieles sehr dankbar. Dankbar dafür<br />
z.B. Wind und Sonne im Gesicht zu spüren und für nette Menschen um mich herum. Ich bedanke mich täglich<br />
und das macht für mich auch sehr viel Lebensqualität aus. Hinzu kommt auch, dass ich überhaupt kein "Partylöwe"<br />
oder eine Nachtschwärmerin bin. Ich bin immer schon jemand gewesen, der die Abende gern zuhause<br />
verbringt und früh zu Bett geht – daraus kann ich für den folgenden Tag neue Energie tanken.<br />
Marcel: Singst du unter der Dusche? Im deutschen Fernsehen bist du inzwischen ja keine Unbekannte mehr<br />
als Sängerin. An der Seite von Gil Ofarim hast du bewiesen, welch‘ musikalisches Talent in dir steckt.<br />
Rebecca: Ich singe bald sogar auf einer CD, bin jetzt endlich soweit, mit einem eigenen musikalischen Projekt<br />
durchzustarten. Ich arbeite mit Tobias Künzel von den "Prinzen" zusammen. Das wird richtig spannend und<br />
macht sehr viel Spass. Um auf deine Frage zu antworten: Unter der Dusche singe ich tatsächlich, aber eher<br />
weniger. Der Grund ist: Ich bade lieber. Dann aber mit Gesang.<br />
Marcel: Neben dem Gesang gibt es zwei weitere grosse Leidenschaften im deutschen TV: Tanzen und Kochen.<br />
In welcher Show würdest du lieber mitmachen und warum?<br />
Rebecca: Eindeutig in einer Tanz-Show. Ich war schon<br />
einmal im Gespräch für "Let’s Dance" und würde mich<br />
riesig freuen, wenn es bald soweit wäre und ich mitmachen<br />
könnte. Ich koche zwar auch gerne, aber in einer<br />
Show, in der es um’s Tanzen geht, wäre ich lieber dabei.<br />
Marcel: Du hast kürzlich das Studio von "Let’s Dance"<br />
besucht und Gil Ofarim angefeuert…<br />
Rebecca: Ja, genau. Ich habe ihn und seine Tanzpartnerin<br />
besucht und kräftig die Daumen gedrückt. Tanzen<br />
ist Leidenschaft.<br />
Marcel: Wie fühlt es sich an, wenn Menschen sagen:<br />
"Mit Rebecca bzw. "Iffi Zenker" bin ich gross geworden/aufgewachsen/älter<br />
geworden"?<br />
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Rebecca: Es ist einfach eine Tatsache, denn inzwischen<br />
sind fast 28 Jahre vergangen. Ich habe im<br />
Herbst 1989 angefangen in der "Lindenstraße" zu drehen.<br />
Das ist schon eine lange Zeit, aber das realisiere<br />
ich auch sehr gut. Ich bin sehr stolz darauf, diese Rolle<br />
schon so lange verkörpern zu dürfen.<br />
Marcel: Gibt es eine besondere "Bindung" zwischen<br />
euch ehemaligen Kinderdarstellern? Ich meine da speziell<br />
Moritz A. Sachs (Klaus Beimer") oder auch Moritz<br />
Zielke ("Momo Sperling")? Ihr habt ja unzählige gemeinsame<br />
Stories in der Serie er- und durchlebt.<br />
Rebecca: Ja. Besonders Moritz A. Sachs ist für mich wie ein Bruder. Das liegt aber auch daran, dass er vom<br />
Typ her meinem Bruder ähnelt. Zu Moritz Zielke habe ich ein ganz tiefes Vertrauen, auch ihm fühle ich mich<br />
sehr verbunden. Er ist ein wunderbarer Gesprächspartner.<br />
Marcel: Wärst du mit "Iffi" befreundet, wenn sie in deiner Nachbarschaft wohnen würde?<br />
Rebecca: (lacht) Ja bestimmt! Sie ist doch klasse. Wenn sie denn Zeit hätte, sie arbeitet ja immer so viel.<br />
Marcel: Wie sieht ein perfekter freier Tag für dich aus?<br />
Rebecca: Es kommt darauf an, wo ich gerade bin. Ich habe ja mal einen freien Tag hier in Köln, dann auch<br />
mal in Freiburg bei der Familie oder auch mal in Berlin. Ich habe verschiedene Arten zu leben, je nachdem wo<br />
ich gerade bin. Was ich aber tatsächlich sehr mag, ist "Ruhe" um mich herum. Gerade wenn man viel unterwegs<br />
ist, weiss man Ruhe zu schätzen. Und natürlich habe ich gerne meine Kinder um mich. Mein Hund ist ja<br />
sowieso immer bei mir. So ein perfekter freier Tag sollte dann auf jeden Fall einen schönen, entspannten<br />
Spaziergang beinhalten, ich geniesse die Zeit an der frischen Luft. Oder auch mal einen Zirkusbesuch – und<br />
ein Essen in einem guten Restaurant. In Köln gehe ich auch gerne mal einfach an den Rhein. Nur wenn das<br />
Wetter so richtig mies ist, mache ich es mir auf dem Sofa gemütlich und schalte den Fernseher ein.<br />
Jannik Scharmweber<br />
Interview: Marcel Schenk /Fotos: WDR<br />
Marcel: Du bist Jahrgang 1990. Das heisst, die Serie ist<br />
schon älter als du selbst. Was ist denn deine erste eigene<br />
Erinnerung an die "Lindenstraße"?<br />
Jannik: Meine ersten Erinnerungen sind tatsächlich die<br />
90er Jahre, weil meine Mutter immer die "Lindenstraße"<br />
geguckt hat. Deswegen bin ich im Prinzip mit der Serie<br />
aufgewachsen. Umso spannender ist es dann natürlich<br />
auch für mich gewesen, hier irgendwann selber zu stehen.<br />
Leider konnte meine Oma das nicht mehr miterleben,<br />
sie ist schon verstorben, aber sie hat die "Lindenstraße"<br />
auch immer geguckt. Also, es geht da schon ein Traum in Erfüllung, hier zu drehen. Ein Traum von<br />
dem man vorher als Kind gar nicht wusste, dass es ihn gibt.<br />
Marcel: Wie war dein Weg zur Schauspielerei? Entdeckt wurdest du ja nicht nur auf der Bühne, sondern auch<br />
als Model. Du hattest schon Shootings in New York, davon können andere nur träumen.<br />
Jannik: Genau, ja und ich shoote auch heute noch. Aber die Schauspielerei ist schon etwas Besonderes. Ich<br />
hab früh mit Schauspiel zu tun gehabt, da meine Mutter mich sehr gefördert hat. So in Punkten wie Improvisationstheater.<br />
Einfach, damit ich ein gutes Körpergefühl bekomme. Ich war in Urlauben immer bei Kindermusicals<br />
dabei. Dann kam aber irgendwann der Zeitpunkt, wo Pokémon-Karten und sowas wichtiger waren, als<br />
eine Rolle im nächsten Kindertheater. Für meine Mutter war das kein Problem, sie sagte, ich solle mich erstmal<br />
auf die Schule konzentrieren. 2008 oder 2009 wusste ich dann selber nicht, wo der Weg mich hinführt und<br />
was ich machen werde. Ich merkte aber, dass mich das Künstlerische schon interessiert, habe viel gemalt,<br />
immer noch ab und zu geschauspielert und bin dann, recht spontan, nach Berlin gegangen.<br />
Marcel: Jetzt bist du noch nicht soooo lange in der "Lindenstraße" dabei, aber gab es vielleicht schon einen<br />
lustigen, emotionalen oder eben ganz besonderen Moment, der dir in Erinnerung bleiben wird?<br />
Jannik: Ja also, es gibt bestimmt einige Momente, es war viel Witziges dabei. Ich wurde von Anfang an von<br />
allen hier sehr gut aufgenommen. Manchmal haben mir Kollegen z.B. irgendwas in die Hand gedrückt beim<br />
Dreh, eine Decke oder so, eben einen Gegenstand, der mit der Spielszene gar nichts zu tun hatte. Und ich<br />
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hatte das dann in der Hand, eher überflüssig, das war<br />
schon lustig, sowas gehört irgendwie auch dazu. Aber<br />
jetzt so richtig extrem im Gedächtnis, als besonderer Moment,<br />
bleibt die Live-Folge. Das war schon etwas ganz<br />
Besonderes! Da musste man innerhalb von Sekunden reagieren<br />
und agieren. Von Studio 1 nach Studio 2, und<br />
plötzlich musste ich in – ich sag‘ mal drei oder vier Atemzügen<br />
– so runterfahren, dass ich im nächsten Livebild<br />
so spielen konnte, als sei ich gerade aus dem Bett aufgestanden.<br />
Das war alles spannend. Hier in der "Lindenstraße"<br />
gibt es immer wieder besondere Momente. Es<br />
macht, und das ist wichtig, immer Spass!<br />
Marcel: Wie lernst du deine Texte? Hast du ein Ritual?<br />
Jannik: Ich konnte schon immer relativ gut auswendig lernen. Früher habe ich die Texte auch noch abgeschrieben,<br />
um sie mir darüber einzuprägen … und dann kam es immer mehr, dass ich die Drehbücher nur<br />
noch gelesen habe, und sie waren dann auch präsent. Man muss sich da auch auf sich verlassen, man muss<br />
den Text "denken".<br />
Marcel: Stell dir vor, du hättest morgen einen freien Tag, so einen Tag, an dem du machen kannst, was du<br />
willst. Wie sieht solch ein Tag bei dir aus?<br />
Jannik: Das ist tatsächlich eine schwierige Frage, weil ich gar nicht weiss, was wirklich perfekt wäre und was<br />
nicht so perfekt ist. Ein Tag für mich kann so aussehen, dass ich wirklich ausschlafe und einfach mal nix tue.<br />
Aber es gibt auch freie Tage, da frage ich mich: "Hey, warum stehst du jetzt nicht auf, das passt doch gar<br />
nicht zu dir." Ich steh‘ gern morgens auf, mache mir ein Porridge mit Banane, gehe zum Sport und freue mich,<br />
wenn meine Freunde auch Zeit haben und wir etwas gemeinsam unternehmen können. Oder ich gehe mit<br />
meinem Papa Tennis spielen, also es gibt viel, was an einem perfekten freien Tag möglich wäre. Das variiert.<br />
Marcel: Wenn "Nico Zenker" ein Junge aus deiner Nachbarschaft wäre, würdest du ihn mögen? Wärt ihr<br />
Freunde?<br />
Jannik: (lacht) Wäre ich jünger, bestimmt. Ja also, ich finde, dass nicht ich mich in Nico wiedererkenne,<br />
sondern dass es unter den Zuschauern einige geben könnte, die sich in Nico wiederfinden. Ob sie damals<br />
sechzehn waren oder jetzt eben zweiundzwanzig sind. Es gibt einiges Positives an ihm, deshalb würde ich mit<br />
Nico auf jeden Fall klarkommen …. ich komme aber allgemein mit allen Menschen klar. Nico ist ein kleiner<br />
Tollpatsch und macht ein bisschen Blödsinn, aber ich glaube, eigentlich kann man ihm das gar nicht übel<br />
nehmen. Deswegen würde ich wahrscheinlich auch mal mit Nico losziehen.<br />
Sybille Waury<br />
Interview: Marcel Schenk / Fotos: WDR<br />
Marcel: Du bist ein Gesicht der allerersten Stunde und<br />
seit Folge 2 zu sehen. Wie fühlt es sich an, wenn Menschen<br />
auf dich zukommen und sagen, sie sind mit dir<br />
über die Jahrzehnte aufgewachsen?<br />
Sybille: Es ist lustig, denn vor kurzem fand da bei mir in<br />
der Wahrnehmung eine Veränderung statt. Früher sagten<br />
die Menschen zu mir: "Ich hab‘ die Serie früher immer<br />
zusammen mit meinen Eltern gesehen." Und nun<br />
kommen immer öfter auch welche, die sagen: "Ich habe<br />
Sie in der Serie schon damals gemeinsam mit meiner<br />
Oma angeschaut…". Der Generationenwechsel hat offensichtlich funktioniert. Und noch immer sind Zuschauer<br />
wirklich von Anfang an dabei. Daran merke ich dann aber auch, dass es für uns alle schon eine lange, lange<br />
Zeit ist.<br />
Marcel: Du hattest zu Beginn deiner Serienrolle als Teenager eine Affäre mit deinem Tennislehrer. Konntest<br />
du überhaupt Tennis spielen?<br />
Sybille: Nein, überhaupt nicht. Ich wurde sogar damals für die Fotos gedoubelt. Der Fotograf hatte es in der<br />
Tennishalle noch zunächst mit mir probiert, sich dann aber für eine andere Blondine im ungefähr selben Alter<br />
entschieden. Bei dieser Tennis-Story wurde ich nur auf den "Jubelfotos" nicht gedoubelt.<br />
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Marcel: Du bist als Teenager in die Serie eingestiegen.<br />
Hast du dich damals wie eine Art "Kinder-Star" gefühlt?<br />
Es gab seinerzeit ja noch keine sozialen Medien – heutzutage<br />
werden speziell junge Darsteller aus Serien und<br />
Filmen dadurch viel mehr in die Öffentlichkeit gebracht.<br />
Sybille: Ich habe, auch im Rückblick, nichts vermisst.<br />
Es gab zwar die vielen Online-Plattformen damals nicht,<br />
aber entsprechend blieb man als junger Mensch auch<br />
vor vielerlei Anfeindungen verschont. Das hat einen damals,<br />
wenn vereinzelt Zuschriften auf dem Postweg kamen,<br />
nicht so erreicht wie heute, wo es Leuten möglich<br />
ist, anonym auch mal einen "Shitstorm" auszulösen. Man<br />
wurde auch am Set nicht wie ein "Star" behandelt. Es<br />
war immer ein familiäres Umfeld in der "Lindenstraße". Ich habe meine Hausaufgaben in den Drehpausen<br />
erledigt, hatte kein eigenes Facebookprofil und konnte in Ruhe erwachsen werden.<br />
Marcel: Schaust du dir die alten Folgen heute noch manchmal auf DVD oder in einer TV-Wiederholung an?<br />
Sybille: Ja, manchmal schon. Und es ist lustig, denn nach so vielen Folgen gibt es tatsächlich hin und wieder<br />
Inhalte, an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann.<br />
Marcel: Kannst du dich gut selbst im Fernsehen "anschauen" oder bist du zu selbstkritisch?<br />
Sybille: Es geht. Also inzwischen kann ich es einigermassen. Ich bin aber niemand, der seine Szenen dann<br />
zu Hause analysiert oder so. Ich drehe sehr gerne. Und wenn ich mir die Serie ansehe, egal ob nun Wiederholungen<br />
oder aktuelle Folgen, dann schaue ich sie vor allem wegen meiner Kolleginnen und Kollegen und<br />
des "Gesamtwerks".<br />
Marcel: In nun 31 Jahren hat "Tanja Schildknecht" unfassbar viel erleben dürfen in der "Lindenstraße". Was<br />
war von all den Geschichten für dich die schönste?<br />
Sybille: Für mich war es die Zeit, als "Tanja" von ihrer Frau verlassen wurde und um das gemeinsame Kind<br />
kämpfen musste. In dieser Geschichte konnte "Tanja" so herrlich "durchdrehen", und es hat mir richtig Spass<br />
gemacht, brüllend durch das Set zu fegen…<br />
Marcel: Du bist abseits vom Dreh auch privat mit deinem Kollegen Gunnar Solka befreundet. Wart ihr von<br />
Anfang an auf einer Wellenlänge hier am Set?<br />
Sybille: Ja. Und dadurch, dass wir beide in Berlin ziemlich dicht beieinander wohnen, hat Gunnar auch öfters<br />
mal auf meine Kinder aufgepasst. So entstand eine wunderbare Freundschaft. Aber auch mit Ludwig Haas<br />
verbindet mich eine Freundschaft. Wir haben über mehrere Jahre hinweg sehr viel miteinander gedreht. Auch<br />
diese Zeit möchte ich nicht missen. Ich kann hier nur die familiäre Stimmung am Set betonen: Mit der Zeit<br />
sind mir so viele liebe Menschen und Kollegen ans Herz gewachsen. Mit Moritz A. Sachs bin ich gross geworden<br />
– und er mit mir. Es macht uns immer Freude, wenn wir uns hier am Drehort wiedersehen.<br />
Marcel: Deine Serienfigur "arbeitet" nun viele Jahre in einem Friseur-Salon. Seit einigen Jahren leitet "Tanja"<br />
ihn auch. Kommen inzwischen die ersten Freundinnen zu dir und bitten um eine trendige Frisur?<br />
Sybille: (lacht) Nein. Zum Glück nicht, denn ich glaube, nach dem ersten Versuch wäre es mit der Frisur und<br />
der Freundschaft dann vorbei. Leider überträgt sich das Talent zum Haareschneiden nicht von "Tanja" auf<br />
mich. Ich kämpfe schon meist mit den Lockenwicklern beim Dreh. Die Maskenbildnerinnen zeigen mir kurz<br />
vorher aber immer, wie ich die Schere halten muss und wie ich am besten damit umgehe.<br />
Marcel: Vermisst du die Zeit der "Trockenhauben-Gespräche" im Salon ein wenig? Noch vor einigen Jahren<br />
sassen "Else Kling" und "Mutter Beimer" ja Zeitschriften lesend gerne mal bei dir, sprich "Tanja", im Salon und<br />
haben den Klatsch und Tratsch geliebt.<br />
Sybille: Ja, das war herrlich. Inzwischen kommen ja vermehrt<br />
Männer mit auffallend wenig – oder kurzen – Haaren<br />
zu "mir" in den Salon. Ich denke da z.B. an Szenen,<br />
wenn "Ludwig" zum Haareschneiden kommt…. Aber die<br />
alten Zeiten waren wirklich legendär, als noch viele meiner<br />
"Kundinnen" unter der Trockenhaube sassen. "Oma<br />
Rosi" war ja auch oft und gern bei mir.<br />
Marcel: Ich würde jederzeit für eine Kopfmassage zu<br />
"Tanja" in den Salon kommen.<br />
Weitere spannende Gespräch von Marcel Schenk folgen im nächsten <strong>Clubheft</strong>…<br />
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Cosima Voila, Marie-Luise Marjan und Moritz A. Sachs<br />
in der weihnachtlichen Lindenstrasse<br />
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Vielen Dank für die wertvolle Mitarbeit!<br />
• Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Herausgebers!<br />
Fotos (mit freundlicher Genehmigung vom WDR)<br />
- Titelseite: Moritz A. Sachs, Marie-Luise Marjan, Hans W. Geissendörfer, Andrea Spatzek und<br />
Hanna Geissendörfer zum 32. Jubiläum<br />
- Rückseite: Gruppenbild Publikums-Event <strong>2018</strong> in Düsseldorf<br />
Auflösung Seite 7:<br />
Helga Beimer 1032, Hans Beimer 869, Erich Schiller 592, Willhelm Lösch 22, Franz Wittich 321,<br />
Marion Beimer 196 Auftritte, Benny Beimer 232, Klaus Beimer 857 Lea Starck 288