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Clubheft_2018

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Toni Snétberger<br />

Interview: Marcel Schenk/Fotos: WDR<br />

Marcel: Hallo Toni, willkommen zurück in der "Lindenstraße"!<br />

Deine Fans mussten jetzt anderthalb Jahre auf<br />

dich in der Serie verzichten, was hast du in dieser Zeit<br />

erlebt?<br />

Toni: Hallo Marcel. Ja, ich bin wieder da und freue mich<br />

sehr darüber. In meiner "Lindenstraße"-freien Zeit habe<br />

ich u.a. viel Musik gemacht.<br />

Marcel: Bleiben wir direkt beim Thema. Musik spielt eine<br />

wichtige Rolle in deinem Leben.<br />

Toni: Das stimmt. Aktuell spiele ich in einer Soulband,<br />

die hauptsächlich in Budapest tätig ist. Sie heisst Solati. Ein sehr schönes R’n’B Projekt, das mir viel Spass<br />

macht. Daneben gibt es auch noch ein weiteres Bandprojekt in Berlin, hier suchen wir momentan noch einen<br />

Sänger…. Also falls das hier jemand liest, der jemanden kennt, einfach bei mir melden.<br />

Marcel: Begleitet und begeistert dich die Musik schon von Kindertagen an?<br />

Toni: Auf jeden Fall. Das liegt auch in der Familie. Mein Vater hat am Balaton eine Musikschule. Hier wird<br />

Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen, die Talent besitzen, aber in ihrem familiären Umfeld<br />

nie die Möglichkeit hätten, Musik zu machen, eine Chance gegeben, sich zu entwickeln. Ich engagiere mich<br />

dort ebenfalls, wenn es meine Zeit erlaubt. Die meisten Kinder kommen mit 12 Jahren zu uns und bleiben in<br />

den Workshops bis zur Volljährigkeit. Viele stammen aus sozial benachteiligten Roma-Familien. Die Kids lernen<br />

auch Englisch, und letztlich beginnen wirklich fast alle im Anschluss an ihre Zeit in der Schule meines Vaters<br />

eine Musikerausbildung oder nehmen ein Musikstudium auf. Das macht mich stolz.<br />

Marcel: Kann ich mir das Ganze wie ein Internat vorstellen? Wie gross ist diese Schule<br />

Toni: Ja, die Schule ist eine Art "Ferieninternat". Es sind meist 60 Kinder und Jugendliche, die hauptsächlich<br />

ihre Sommerferien dort verbringen, die in Ungarn zweieinhalb Monate dauern. Es macht unglaublich viel<br />

Freude, mit ihnen zu arbeiten, weil sie alle sehr engagiert sind und wirklich Musik machen wollen. Ich unterrichte<br />

dort Schlagzeugtechniken und gebe Bandworkshops.<br />

Marcel: Was würdest du für interessierte Jugendliche als schwieriger erachten – Schauspielerei zu erlernen<br />

oder professioneller Musiker zu werden?<br />

Toni: Schwer zu sagen, weil das kaum miteinander vergleichbar ist. Als Schauspieler musst du in eine andere<br />

Rolle schlüpfen, dich sozusagen gut verstellen können, um das andere Ich darzustellen. Als Musiker lebst du<br />

von deiner Authentizität und musst du selbst sein. Sonst funktioniert es nicht.<br />

Marcel: Lass uns zu deiner Rolle "Enzo Buchstab" kommen. An welche seiner bisherigen Geschichten denkst<br />

du gern zurück (vielleicht weil sie dir besonders viel Spass beim Drehen gemacht hat)?<br />

Toni: Das war noch ziemlich am Anfang, als "Enzo" von einem Auslandseinsatz aus Afghanistan zurückkam<br />

und unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom litt. Die Vorbereitung auf diese Story war sehr intensiv<br />

und das Spielen hat mir Spass gemacht. Über die Jahre gab es aber noch weitere schöne Momente.<br />

Marcel: Hast du das Geschehen in der "Lindenstraße" während deiner Abwesenheit weiterhin verfolgt?<br />

Toni: Über soziale Netzwerke wie Facebook und auch die Mediathek war ich immer auf dem Laufenden. Meine<br />

Oma sieht sich regelmässig die "Lindenstraße" an, und ab und zu habe ich mit ihr gemeinsam geschaut. Privat<br />

besitze ich aber keinen Fernseher, daher habe ich nicht jede Folge gesehen.<br />

Marcel: Wie war dein erster Arbeitstag hier am Drehort? War es wie ein Heimkommen oder musstest du dich<br />

erst wieder langsam einfinden?<br />

Toni: Es ist tatsächlich ein nach Hause kommen zu<br />

Freunden und der "Lindenstraße"-Familie. Es fühlte sich<br />

kein bisschen fremd für mich an.<br />

Marcel: Wenn du mit deinem Auto eine Panne hättest,<br />

könntest du inzwischen wie "Enzo" den Fehler lokalisieren<br />

und beheben? Es waren ja viele Jahre, in denen du<br />

die Kfz-Werkstatt der geführt hast…<br />

Toni: Diese Panne würde mir gar nicht passieren, weil<br />

ich keinen Führerschein besitze. Mit 18 Jahren hatte ich<br />

mal angefangen in der Fahrschule, durch stete Schauspielengagements<br />

kam es aber nie bis zur Abschlussprüfung,<br />

da ich kaum Zeit hatte, mich entsprechend vorzubereiten.<br />

Ich lebe in Berlin und dort ist ein eigenes Auto<br />

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