SportArt_Ausgabe_7_Online
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Patrick Freitag (28 Jahre aus Söll): „Ich<br />
begann das Skateboarden mit 14 oder<br />
15 Jahren mit einer Truppe von vierfünf<br />
Kollegen in Scheffau. Bis zu diesem<br />
Zeitpunkt war ich ständig mit dem BMX<br />
oder mit den Inlineskates unterwegs.<br />
Nachdem wir vom neuen Skateboardpark<br />
in Wörgl erfuhren lag es natürlich<br />
äußerst nahe, diesen einmal ausgiebig<br />
zu testen. Seit diesem prägenden „Erstkontakt“<br />
verbringe ich hier gerne den<br />
Großteil meiner Freizeit.<br />
Wenn ich nach der Arbeit auf dem Skateboard<br />
stehe, mit guter Musik in den Kopfhörern<br />
meine Runden drehe, immer wieder<br />
neue Tricks übe und mit meinen Freunden<br />
eine gute Zeit verlebe, kann ich bestmöglich<br />
abschalten und Energie für die sonstigen<br />
Herausforderungen des Lebens tanken. Außerdem<br />
hält mich dieser wunderbare Sport<br />
defi nitiv von eventuellen Dummheiten fern,<br />
welchen vor allem gelangweilte junge Leute<br />
ohne jegliche Ziele oder Aufgaben nicht<br />
selten auf dem Leim gehen. Ich verdanke<br />
meiner Passion daher sehr viel und könnte<br />
mir ein Leben ohne Skateboard nicht mehr<br />
vorstellen.<br />
Heuer war ich, wegen einem Mittelfußbruch,<br />
leider etwas längere Zeit außer<br />
Gefecht und konnte 2018 noch an keinen<br />
Events aktiv teilnehmen. Wie bereits<br />
Asti (Roman Astleitner) erwähnt hat, ist<br />
bei den zahlreichen umliegenden Skaterparks<br />
sehr viel geboten. Die schlussendliche<br />
Platzierung ist dabei allerdings<br />
zweitrangig. Wir treffen Gleichgesinnte,<br />
skaten, feiern und haben Spass. Ich bin<br />
mit meinem Style zufrieden und bekomme<br />
auch laufend positive Rückmeldungen.<br />
Das freut mich natürlich und spornt<br />
an. Ob es bei Wettbewerben gut oder<br />
schlecht läuft, hängt meist von der Tagesverfassung<br />
ab. In Salzburg konnte ich<br />
beispielsweise bereits einen größeren<br />
Contest gewinnen und in Brixlegg verpasste<br />
ich letztes Jahr bei ca. 30 Startern<br />
knapp das Finale der letzten 12.<br />
Am wohlsten fühle ich mich beim Poolfahren.<br />
Wie der Name „Pool“ schon sagt,<br />
erinnern die betonierten Formen im Skatepark<br />
an ein Schwimmbad. Der individuellen<br />
Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen<br />
gesetzt. Wo man einfährt, wo wieder heraus<br />
(die sogenannten Lines), welche Tricks<br />
an welchen Positionen ausgeführt werden,<br />
etc. – alles liegt am Skater selbst. Wichtig<br />
ist nur, dass man dazwischen nicht mit dem<br />
Fuß anschiebt, sondern die notwendigen<br />
Geschwindigkeiten ausschließlich anhand<br />
geschickter Gewichtsverlagerungen und der<br />
gegebenen Steigungen und Gefällen des<br />
jeweiligen Abschnittes bezieht. Ich lege dabei<br />
wert auf den guten Style. Dieser vereint<br />
sämtliche relevanten Aspekte wie zum Beispiel<br />
Sauberkeit der Ausführung, Kontrolle,<br />
Stabilität bzw. Sicherheit des Fahrens und<br />
Landens, Flüssigkeit, Kreativität, Schwierigkeit<br />
und Komposition der zahlreichen Tricks,<br />
Ausnützung des gesamten zur Verfügung<br />
stehenden Areals, etc. – erst die Summe aller<br />
dieser Komponenten entscheidet über einen<br />
guten „Run“. Der Gesamteindruck sollte<br />
problemlos wirken, als ob es das Natürlichste<br />
der Welt und federleicht wäre.<br />
Das Federleichte geht einem trotzdem hin und<br />
wieder zwangsläufi g verloren. Die Sprunggelenksbänder<br />
habe ich mir auf beiden Seiten<br />
sicherlich schon 6 bis 7 mal gerissen, beide<br />
Handgelenke gebrochen, mehrfache Gehirnerschütterungen<br />
erlitten, die Liste ließe<br />
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© www.philippphoto.com<br />
sich wohl noch etwas länger fortführen. Als<br />
Skateboarder darf man einfach keine Angst<br />
vor Schmerzen haben. Abschürfungen oder<br />
Prellungen stehen, speziell wenn man neue<br />
Tricks übt, an der Tagesordnung und diese<br />
sollten einen nicht vom sofortigen Weitermachen<br />
abhalten. Wenn ich mich nach einem<br />
intensiven Skatetag, mit beispielsweise aufgeschürften<br />
Knien, in die Badewanne lege<br />
und das erste Brennen langsam nachlässt,<br />
empfi nde ich die Gesamtsituation sogar relativ<br />
angenehm. So spürst du, dass du lebst!<br />
:o)<br />
Der Respekt vor Masse mal Geschwindigkeit,<br />
der Rampe, dem Beton, kurz gesagt gegenüber<br />
der Physik wird immer wieder auf‘s<br />
Neue schmerzlich gelehrt und jeder einzelnen<br />
Selbstüberschätzung folgt meist die peinigende<br />
Demut.<br />
Mein persönlicher Lieblingsskater ist Raven<br />
Tershy. Sein gewaltiger Style beeindruckt<br />
mich immer wieder auf‘s Neue.“<br />
Geburtstage - Hochzeiten - Feiern<br />
... die etwas andere Überraschung!<br />
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