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der Gemeinde Gottes, die man damals gerne<br />
„Stubenversammlung“ nannte. Caroline Karl<br />
kam mit ihrer Familie aus dem Osten und fand<br />
hier schnell einen treuen Beterkreis, der sich<br />
regelmäßig in ihrem Haus versammelte. Die<br />
Wortverkündigung teilten sich Carolines Bruder<br />
Julius Karl und später dann Wilhelm Puls. Die<br />
kleine „Stubenversammlung“ wuchs zu einer<br />
Gruppe von gut 15 - 20 Personen heran und traf<br />
sich später in einem Klassenraum der<br />
Volksschule in Rath-Anhoven. Dazu zählten die<br />
Familien Karl, Hoffmann, Fechner, Puls,<br />
Köntopp, Rochna, Sodtke, Reimann, Krüger und<br />
andere mehr.<br />
Nachdem Caroline Carl mit ihren Kindern<br />
nach Kanada ausgewandert war, übernahm<br />
Wilhelm Puls - neben seinem natürlichen<br />
Beruf - die Leitung der noch jungen<br />
Ortsgemeinde. Die Gottesdienste wuchsen<br />
weiter an und wurden nach Granterath<br />
(Sportheim) verlegt. Zwischenzeitlich fanden<br />
auch in Mönchengladbach durch die hier<br />
wohnenden Familien Adolf Link, Adameit und<br />
Kunkel „Versammlungen“ statt. Auch diese<br />
Gottesdienste waren sehr gesegnet und wurden<br />
hauptsächlich vom auswärtigen Prediger F.<br />
Killisch gehalten. Nachdem die Familien Link,<br />
Adameit und Kunkel nach Erkelenz gezogen<br />
waren, wurden die „Versammlungen“ in<br />
Mönchengladbach aufgegeben und der<br />
gemeindliche Focus lag nun ganz auf den<br />
sonntäglichen Gottesdiensten im Granterather<br />
Sportheim.<br />
Nach dem Tod von Wilhelm Puls im Jahr<br />
1964 war die Gemeinde für ein gutes Jahr<br />
ohne festen Prediger.<br />
In dieser Zeit übernahm hauptsächlich Adolf<br />
Link die Verantwortung für die Gottesdienste und<br />
wurde von den auswärtigen Prediger Riske und<br />
Killisch unterstützt. Die Entwicklung der<br />
Gemeinde nahm weiter einen guten und<br />
gesegneten Verlauf und der Wunsch nach<br />
einem eigenen Gemeindehaus wurde immer<br />
größer. Schon zu Wilhelm Puls‘ Zeiten wurde<br />
darüber nach-gedacht, doch nun nahm dieses<br />
Vorhaben immer konkretere Formen an. Die<br />
Realisierung scheiterte zunächst jedoch daran,<br />
für die damalige noch kleine und damit auch<br />
nicht so finanzstarke Gemeinde, einen<br />
passenden und bezahlbaren Bauplatz zu finden.<br />
Zunächst dachte man daran, in Grantherath ein<br />
Gemeindehaus mit einer Wohnung zu errichten.<br />
1965 konnte die Gemeinde dann Helmut<br />
Krenz als neuen Pastor berufen. Das<br />
Bauvorhaben bekam durch sein Engagement<br />
noch einmal eine Umdisponierung und sollte nun<br />
in der Erkelenzer Innenstadt realisiert werden.<br />
Gegen allerlei Widerstände und nach einem<br />
missglückten Versuch, für ein Grundstück „Am<br />
Hufeisen“ die Baugenehmigung zu erhalten, war<br />
man eher zufällig auf das unbebaute Stück Land,<br />
auf dem das heutige Gemeindehaus steht,<br />
gestoßen. Helmut Krenz brachte in Erfahrung,<br />
dass das Grundstück einer Dame in Hottorf<br />
gehörte.<br />
Er suchte das Gespräch mit ihr und die<br />
Eigentümerin wollte sich in der Tat von diesem<br />
Grundstück trennen. Die Verhandlungen führte<br />
ihr Schwiegersohn und erwiesen sich als sehr<br />
schwierig. Mehr als 80.000 DM - für damalige<br />
Verhältnisse eine riesige Summe für eine kleine<br />
Ortsgemeinde - wollte er für das Grundstück<br />
haben. 60.000 DM - mehr sei nicht drin, ließ ihn<br />
Helmut Krenz wissen, worauf der<br />
Schwiegersohn der Grundstücksbesitzerin in<br />
Gelächter ausbrach und die endgültige<br />
Entscheidung seiner Schwiegermutter überließ.<br />
Sie selbst sprach dann einen über die Jahre hin<br />
oft zitierten und legendären Satz aus: „Heinrich,<br />
lot em dat“. Damit war die Gemeinde mit der<br />
Grundstücksbesitzerin einig und konnte das<br />
Grundstück erwerben.<br />
Doch es mussten noch manche Hürden<br />
genommen werden. Die vorliegenden Baupläne<br />
entsprachen nicht den Bestimmungen, weil die<br />
Bebauungstiefe des Grundstücks überschritten<br />
wurde. Gott fügte es dann aber doch so, dass<br />
der geplante Gemeindehausbau seinen Lauf<br />
nehmen konnte und am 06. Juni 1968 begannen<br />
die ersten Bauarbeiten.<br />
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